[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Herstellung von Aufgußgetränken,
bestehend aus einem Beutel aus Filtermaterial zur Aufnahme von für das jeweilige Getränk
spezifischen Partikeln, der aus zwei Streifen aus dem Filtermaterial hergestellt ist,
die unter Bildung eines Bodens und zweier von demselben ausgehender Seitenbereiche
für die Partikel undurchlässig miteinander verschweißt sind, während sie in dem dem
Boden gegenüberliegenden Bereich zur Bildung einer Öffnung nicht miteinander verbunden
sind (EP 0 020 598 B1).
[0002] Derartige Vorrichtungen werden beispielsweise zum Herstellen von Tee verwendet, auf
den sich - stellvertretend für andere Einsatzmöglichkeiten - die folgenden Ausführungen
beziehen. Statt des Wortes "Partikel" wird daher das Wort "Teeblätter" verwendet.
Neben dem seit langer Zeit bekannten Tee-Ei sind seit Jahren auch verschlossene Beutel
aus Filtermaterial bei der Herstellung von Tee im Einsatz, die eine vorgegebene Menge
von Teeblättern enthalten. Es sind auch Filtertüten bekannt, in die nach Aufspannen
auf einen Halter Teeblätter eingefüllt werden können.
[0003] Aus der eingangs erwähnten EP 0 020 598 B1 ist eine Vorrichtung bekannt, die lediglich
aus einem eine Öffnung aufweisenden Beutel aus Filtermaterial besteht. Der Beutel
ist in zwei Abschnitte unterteilt, nämlich in einen Trichter und einen Aufnahmeteil.
Die Öffnung dieses Beutels ist am stirnseitigen Ende des Trichters angebracht, das
dem Aufnahmeteil abgewandt ist. Zwischen beiden Abschnitten dieses bekannten Beutels
befindet sich ein Durchlaß, dessen lichte Weite wesentlich kleiner als die lichte
Weite des Aufnahmeteils ist. Das Einfüllen von Teeblättern in diesen Beutel ist schwierig.
Die Öffnung des zunächst flachen Beutels ist relativ schlecht auf die zum Einfüllen
der Teeblätter erforderliche Größe zu bringen. Ein weiteres Hindernis für die Teeblätter
bis hin zum Aufnahmeteil ist der enge Durchlaß, durch den die Teeblätter nicht einfach
hindurchtreten können.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs geschilderte Vorrichtung sowohl
in der Herstellung als auch für die Handhabung einfacher zu gestalten.
[0005] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
- daß die beiden Streifen unterschiedlich lang sind und
- daß der längere Streifen vom Boden des Beutels wegweisend als Lasche über den kürzeren
Streifen und damit über die Öffnung hinausragt.
[0006] Diese Vorrichtung ist einfach gestaltet und einfach zu handhaben. Da die Öffnung
sich direkt am Ende des hier nur als Aufnahmeteil für die Teeblätter ausgebildeten
Beutels befindet, liegt sie wegen der Lasche nicht an einer Stirnseite, sondern im
mittleren Bereich der Vorrichtung. Sie läßt sich daher besonders leicht aufweiten.
Zum Einfüllen der Teeblätter in den Teebeutel kann die Lasche mit Vorteil ausgenutzt
werden. Sie wird beim Aufweiten der Öffnung in ihrer Längsrichtung gebogen und bildet
dadurch eine Art Laderaum. Wenn die Teeblätter auf die derart gebogene Lasche aufgebracht
werden, wirkt dieselbe bei entsprechender Schrägstellung der ganzen Vorrichtung als
Rutsche. Die Teeblätter gelangen dadurch quasi zwangsgeführt in den Beutel. Danach
dient die Lasche als Halterung für den Beutel, wenn die Vorrichtung in eine Teekanne
eingebracht wird. Die Lasche kann über den Rand der Teekanne gelegt und auch mittels
eines Deckels in der Öffnung der Teekanne eingeklemmt werden. Die Vorrichtung ist
insgesamt materialarm, da das Filtermaterial nur im Bereich des Beutels doppelt liegt.
Die Lasche ist einlagig. Bei der Herstellung der Vorrichtung geht kein Filtermaterial
verloren, da kein Trichter ausgeformt wird.
[0007] In bevorzugter Ausführungsform gehen die beim Verschweißen der beiden Streifen gebildeten
Nähte im Bereich der Öffnung V-förmig auseinander, so daß die Öffnung bei ihrem Aufweiten
schräge Ränder erhält. Das Einfüllen der Teeblätter in den Beutel wird dadurch weiter
vereinfacht.
[0008] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen
hervor.
[0009] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt.
[0010] Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung eine Teekanne mit darin angeordneter Vorrichtung
nach der Erfindung.
Fig. 2 und 3 zwei unterschiedliche Ansichten der Vorrichtung in vergrößerter Darstellung.
Fig. 4 die Vorrichtung in perspektivischer Darstellung.
Fig. 5 bis 7 von Fig. 2 abweichende Ausführungsformen der Vorrichtung.
[0011] In einer Teekanne 1 ist eine Vorrichtung 2 angebracht, in der sich Teeblätter befinden.
Die in den Fig. 2 bis 7 genauer dargestellte Vorrichtung 2 ragt mit ihrem einen Ende
aus der Teekanne 1 heraus. Sie ist durch den Deckel 3 der Teekanne 1 in deren Öffnung
eingeklemmt.
[0012] Die Vorrichtung 2 besteht aus Filtermaterial, das in Streifenform vorliegt. Sie ist
aus zwei Streifen 4 und 5 aufgebaut, die in den Randbereichen miteinander verschweißt
sind. Die durch das Verschweißen gebildeten Nähte 6 sind gestrichelt eingezeichnet.
[0013] Durch das Verschweißen der beiden Streifen 4 und 5 wird ein Beutel 7 gebildet, der
einen Boden 8 und zwei Seitenbereiche hat. Er hat an der dem Boden 8 gegenüberliegenden
Seite eine Öffnung 9, durch welche Teeblätter in den Beutel 7 eingefüllt werden können.
[0014] Der Streifen 4 ist länger als der Streifen 5. Er ragt auf der dem Boden 8 abgewandten
Seite über die Öffnung 9 hinaus und bildet eine einlagige Lasche 10. Mit der Lasche
10 kann die Vorrichtung 2 beispielweise in der Teekanne 1 festgeklemmt werden. Sie
erleichtert aber auch das Einfüllen von Teeblättern in den Beutel 7, da sie als Rutsche
verwendet werden kann. Zum Aufweiten der Öffnung 9 wird die Vorrichtung 1 im Bereich
der Öffnung 9 etwas zusammengedrückt. Die Lasche 10 wird dadurch gebogen, und zwar
so, daß sie einen in Längsrichtung verlaufenden Laderaum bildet. Wenn Teeblätter bei
schräg angeordneter Vorrichtung 1 auf die gebogene Lasche 10 aufgebracht werden, rutschen
sie zwangsläufig durch die aufgeweitete Öffnung 9 in den Beutel 7.
[0015] Die Vorrichtung kann gemäß Fig. 5 insgesamt aus nur einem Streifen hergestellt werden.
Dazu wird entweder der kürzere Streifen 5 durch Zurückbiegen bis zur Anlage am Streifen
4 gewonnen und nur in den Randbereichen mit demselben verschweißt oder umgekehrt.
Der verschlossene Boden 8 ist durch das Zurückbiegen gebildet.
[0016] Erleichtert kann das Einfüllen von Teeblättern in den Beutel 7 noch dann werden,
wenn die Nähte 6 im Bereich der Öffnung 9 V-förmig auseinander gehen, so wie es in
Fig. 6 dargestellt ist.
[0017] Entsprechend Fig. 6 und 7 kann am Boden 8 des Beutels eine Falte ausgebildet werden.
Dazu werden die Streifen 4 und 5 über eine kurze Strekke gefaltet und erst dann miteinander
verschweißt. Die Höhe der Falte ist in Fig. 6 durch eine strichpunktierte Linie 11
angedeutet. Durch die Falte ergibt sich im Bereich des Bodens 8 im Beutel 7 ein vergrößertes
Volumen.
1. Vorrichtung zur Herstellung von Aufgußgetränken, bestehend aus einem Beutel aus
Filtermaterial zur Aufnahme von für das jeweilige Getränk spezifischen Partikeln,
der aus zwei Streifen aus dem Filtermaterial hergestellt ist, die unter Bildung eines
Bodens und zweier von demselben ausgehender Seitenbereiche für die Partikel undurchlässig
miteinander verschweißt sind, während sie in dem dem Boden gegenüberliegenden Bereich
zur Bildung einer Öffnung nicht miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet,
- daß die beiden Streifen (4,5) unterschiedlich lang sind und
- daß der längere Streifen (4) vom Boden (8) des Beutels (7) wegweisend als Lasche
(10) über den kürzeren Streifen (5) und damit über die Öffnung (9) hinausragt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Beutel (7) aus einem
Teil besteht, in welchem die Streifen (4,5) durch Zurückbiegen des kürzeren Streifens
(5) bis zur Anlage am längeren Streifen (4) bzw. umgekehrt gebildet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beim Verschweißen
der Streifen (4,5) gebildeten Nähte (6) im Bereich der Öffnung (9) des Beutels (7)
V-förmig auseinander gehen.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden
(8) des Beutels (7) zur Bildung einer Falte doppellagig ausgeführt ist.