[0001] Die Erfindung betrifft eine Projektilwebmaschine gemäss dem Oberbegriff des ersten
Patentanspruchs sowie einen Signalgeber für eine solche Webmaschine.
[0002] Eine Projektilwebmaschine (d.h. eine Greiferschützenwebmaschine) mit induktivem Signalgeber
zur Detektion des Projektils ist zum Beispiel aus CH 648 615 bekannt. Hier wird eine
elektrische Spule um einen der Führungszähne gelegt. Es zeigt sich, dass das vorbeifliegende
Projektil eine Aenderung des magnetischen Felds im Führungszahn bewirkt und somit
ein Signal in der Spule erzeugt. Dieses Signal kann von einer Steuereinrichtung ausgewertet
und zur Steuerung der Webmaschine verwendet werden. Eine solche Steuereinrichtung
ist in CH 648 614 beschrieben.
[0003] Die Spule des in CH 648 615 beschriebenen Signalgebers ist auf der Oberseite des
Ladenbalkens angeordnet. Dies setzt voraus, dass der Ladebalken so weit von der Flugbahn
des Projektils beabstandet ist, dass genügend Platz zur Aufnahme der Spule bleibt
und ohne dass diese die Kettfäden berührt. In vielen Fällen ist dies jedoch nicht
gewährleistet. Dann müsste die Induktionsspule im Ladenbalken selbst integriert werden.
Dies ist jedoch konstruktionsmässig aufwendig. Da ausserdem die Position des Signalgebers
möglichst einfach geändert und den jeweiligen Betriebsbedingungen angepasst werden
sollte, ist eine feste Integration des Signalgebers im Ladenbalken ungünstig.
[0004] Bei der bekannten Lösung nach CH 648 615 zeigt sich ausserdem, dass die Form der
von der Spule erzeugten Signale nicht immer gleich ist. Dies erwschwert eine zuverlässige
Auswertung der Signale.
[0005] Deshalb stellt sich die Aufgabe, einen Signalgeber und eine Webmaschine der eingangs
genannten Art bereitzustellen, die diese Nachteile möglichst vermeiden. Insbesondere
soll der Signalgeber auch dann noch installiert werden können, wenn nur wenig Platz
zwischen der Oberkante des Ladenbalkens und der Projektilbahn zur Verfügung steht.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Webmaschine und den Signalgeber gemäss den unabhängigen
Patentansprüchen erfüllt.
[0007] Es hat sich überraschenderweise gezeigt, dass der Signalgeber auch seitlich am Haltekörper
der Führungszähne angeordnet werden kann. Obwohl die Meßspule den Führungszahn nicht
umschliesst, erzeugt sie dennoch ein Signal genügender Stärke. Da der Signalgeber
nun nicht mehr auf der Oberseite des Ladenbalkens sondern seitlich davon angeordnet
ist, spielt der Abstand zwischen der Oberkante des Ladenbalkens und der Projektilflugbahn
keine Rolle mehr. Ausserdem kann der Signalgeber einfach montiert und nötigenfalls
schnell versetzt werden.
[0008] Vorzugsweise ist im Signalgeber eine Magnetfeldquelle zur Erzeugung eines permanenten
Magnetfeldes vorgesehen. Mit dieser kann der Führungszahn bei der Spule und/oder mindestens
ein dazu benachbarter Zahn magnetisiert werden. Dies erhöht die Signalstärke um ein
Vielfaches und ermöglicht es, Signale mit gleichbleibender Form zu erzeugen.
[0009] In einer bevorzugten Ausführung wird der Führungszahn bei der Spule in einer ersten
Richtung und mindestens ein benachbarter Führungszahn in entgegengesetzter Richtung
vormagnetisiert.
[0010] Ausserdem sollte im Signalgeber eine gut magnetisch leitende Platte z.B. aus Stahl
oder Eisen integriert sein, die sich auf der vom Haltekörper abgewandten Seite des
Signalgebers befindet. Eine solche Platte bildet einen Rückschlusskörper für die im
Signalgeber erzeugten Magnetfelder. Ausserdem bildet sie eine Abschirmung des Signalgebers
nach aussen. Eine solche Abschirmung ist insbesondere vorteilhaft um zu verhindern,
dass die Bewegung des Ladenbalkens rsp. des Haltekörpers zu einem Signal in der Induktionsspule
führt.
[0011] Weitere Vorteile und Anwendungen der erfindungsgemässen Vorrichtung ergeben sich
aus der nun folgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der
Figuren. Dabei zeigen:
Figur 1 eine perspektivische Ansicht eines Haltekörpers mit Führungszähnen und seitlich
daran angeordnetem Signalgeber,
Figur 2 eine Ansicht des Signalgebers vom Haltekörper her,
Figur 3 einen Schnitt durch den Signalgeber entlang Linie A-A von Figur 2, und
Figur 4 einen vergrösserten Schnitt durch den Signalgeber entlang Linie C-C von Figur
2.
[0012] Figur 1 zeigt einen Haltekörper 1, in welchem in bekannter Art mehrere Führungszähne
2 angeordnet sind. Der hier verwendete Haltekörper 1 besteht aus einem Kunststoff,
in welchem der Schaft jedes Führungszahns 2 eingegossen ist. Zur Bildung der ganzen
Führungszahnstrecke können mehrere Haltekörper aneinandergereiht werden.
[0013] Seitlich am Haltekörper 1 befindet sich ein Signalgeber 3. Er ist mit dem Haltekörper
1 verschraubt. Sein Aufbau ist aus den Figuren 2 bis 4 ersichtlich.
[0014] Zur Erzeugung elektrischer Signale besitzt der Signalgeber eine Spule 4. Er ist so
am Haltekörper 1 angeordnet, dass sich die Spule 4 möglichst nahe beim Schaft eines
ersten Führungszahns 5 befindet. Die Spule 4 besitzt einen Kern 6 aus Eisen oder Stahl.
[0015] Ausserdem sind im Signalgeber 3 mehrere Permanentmagneten vorgesehen. Gerade bei
der Spule 4 befindet sich ein Permanentmagnet 7, dessen Nordpol gegen den Schaft des
Führungszahns 5 gerichtet ist. Zwei weitere Permanentmagneten 8 und 9 sind beim Schaft
eines zweiten Führungszahns 10 angeordnet und magnetisieren diesen. Bei diesen Magneten
ist der Südpol gegen den Führungszahn 10 gerichtet. Ein weiteres Paar von Permanentmagneten
11 und 12 magnetisieren schliesslich einen dritten Führungszahn 13. Sie sind gleich
gepolt wie die Magneten 8 und 9.
[0016] Bei den verwendeten Magneten 7, 8, 9, 11 und 12 handelt es sich um Permanentmagneten
aus SmCo. Es können jedoch auch geeignete Elektromagneten vorgesehen werden.
[0017] Die Magneten berühren mit ihrer Rückseite eine Stahlplatte 14, in welcher auch der
Kern 6 der Spule liegt. Diese Stahlplatte bildet somit einen Rückschluss für die Magnetfeldlinien.
Ausserdem bewirkt sie eine Abschirmung des Signalgebers. Durch die Platte 14 wird
verhindert, dass sich der magnetische Fluss in der Magnetspule ändert, falls z.B.
der Signalgeber im Laufe der Bewegung des Ladenbalkens einem Metallteil angenähert
wird.
[0018] Der Signalgeber 3 ist so orientiert, dass ein Projektil zuerst beim dritten Führungszahn
13, dann beim zweiten Führungszahn 10 und dann beim ersten Führungszahn 5 vorbeifliegt.
[0019] Der Signalgeber befindet sich in einem Gehäuse 15 aus Kunststoff und ist mit zwei
Schrauben 16 am Haltekörper 1 festgeschraubt. Er ist mit einem geeigneten Kunststoffmaterial,
z.B. Araldit, ausgegossen.
[0020] Eine Zuleitung 17 greift die analogen Signale von der Spule 4 ab und führt sie zu
einer Auswerteelektronik. Diese befindet sich hier ausserhalb des Signaldetektors.
Es ist jedoch auch eine Ausführungsform denkbar, bei der die Auswerteelektronik im
Gehäuse 15 untergebracht ist. Dies hat den Vorteil, dass der Signalgeber störungsunempfindliche
Digitalsignale abgibt, die ohne weitere Beeinflussung durch die Webmaschine geführt
werden können.
[0021] Es zeigt sich, dass der erfindungsgemässe Signalgeber in der Spule 4 reproduzierbare
Signale im Milivoltvereich erzeugt, deren Form und Stärke im wesentlichen unabhängig
von der Beschaffenheit des Projektils sind. Insbesondere funktioniert der Signalgeber
auch bei Kohlefaser-Projektilen, bei denen nur die Spitze aus Metall ist, noch sehr
zuverlässig. Gegen elektrostatische Aufladungen, wie sie im Bereich des Gewebes entstehen,
ist der Signalgeber unempfindlich. Der Grund hierfür liegt zum Teil in der Verwendung
der Metallplatte 14, die das innere des Signalgebers abschirmt, zum Teil aber auch
in der relativ grossen Entfernung zwischen dem Signalgeber und den elektrostatisch
geladenen Kettfäden.
1. Projektilwebmaschine mit einer Vielzahl von Führungszähnen (2, 5, 10, 13), die
in mindestens einem Haltekörper (1) angeordnet sind, und mit einem im Bereich der
Führungszähne angeordneten induktiven Signalgeber (3), dadurch gekennzeichnet, dass
der induktive Signalgeber (3) seitlich am Haltekörper (1) angeordnet ist und im Bereich
eines ersten Führungszahnes (5) eine Spule (4) aufweist.
2. Projektilwebmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Signalgeber
mindestens eine Magnetfeldquelle (7, 8, 9, 11, 12) zur Erzeugung eines Magnetfeldes
umfasst.
3. Projektilwebmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Signalgeber
(3) eine erste Magnetfeldquelle (8, 9) im Bereich eines zweiten Führungszahns (10)
aufweist.
4. Projektilwebmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Führungszahn
(10) unmittelbar neben dem ersten Führungszahn (5) angeordnet ist.
5. Projektilwebmaschine nach einem der Ansprüche 2 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass
der Signalgeber (3) eine zweite Magnetfeldquelle (11, 12) im Bereich eines dritten
Führungszahns (13) aufweist.
6. Projektilwebmaschine nach einem der Ansprüche 2 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass
der Signalgeber (3) eine dritte Magnetfeldquelle (7) im Bereich des ersten Führungszahns
(5) aufweist.
7. Projektilwebmaschine nach Anspruch 4 und Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Magnetfeldquelle (8, 9) entgegengesetzt zur dritten Magnetfeldquelle (7)
gepolt ist.
8. Projektilwebmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der Signalgeber (3) auf seiner vom Haltekörper (1) abgewandten Seite eine Metallplatte
(14), insbesondere eine Platte aus Eisen oder Stahl, aufweist.
9. Projektilwebmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der Signalgeber (3) einstückig abnehmbar ausgeführt ist.
10. Signalgeber für eine Projektilwebmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche.