(19)
(11) EP 0 667 410 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.08.1995  Patentblatt  1995/33

(21) Anmeldenummer: 94119107.4

(22) Anmeldetag:  03.12.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6D06B 15/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE IT LI LU NL

(30) Priorität: 15.12.1993 DE 9319240 U

(71) Anmelder: WAKO Walzen Konstruktion Systembau GmbH
D-47803 Krefeld (DE)

(72) Erfinder:
  • Dübel, Friedrich, Dipl.-Ing.
    D-47803 Krefeld (DE)

(74) Vertreter: Stark, Walter, Dr.-Ing. 
Moerser Strasse 140
D-47803 Krefeld
D-47803 Krefeld (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Walze für die Druckbehandlung von textilen Warenbahnen oder dergleichen


    (57) Die Erfindung betrifft eine Walze für die Druckbehandlung von textilen Warenbahnen oder dergleichen, insbesondere für ein Quetschwerk zum gleichmäßigen Entwässern von textilen Stoffbahnen, mit einem drehbaren Walzenkern und einem den Walzenkern umgebenden Mantelrohr, das an seinen Enden für Durchbiegungskorrekturen elastisch mit veränderbaren Abstützdrücken und außerdem in der Mitte auf dem Walzenkern drehfest abgestützt ist, wobei im Bereich der Enden des Mantelrohres Druckkissen zwischen einem im Mantelrohr drehbar gelagerten Außentragring und einem am Walzenkern drehbar gelagerten Innentragring angeordnet sind und wobei zu den Druckkissen Druckmittelleitungen führen. Damit die Walze auch als antreibbare Walze eingesetzt werden kann, sollen die Außentragringe und die Innentragringe drehfest an Flanschringen gehalten sein, die eine Verdrehsicherung aufweisen, und sollen sich die Enden des Mantelkerns durch die Flanschöffnungen der Flanschringe erstrecken sowie außerhalb der Flanschringe gelagert sein.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Walze für die Druckbehandlung von textilen Warenbahnen oder dergleichen, insbesondere für ein Quetschwerk zum gleichmäßigen Entwässern von textilen Stoffbahnen, mit einem drehbaren Walzenkern und einem dem Walzenkern umgebenden Mantelrohr, das an seinen Enden für Durchbiegungskorrekturen elastisch mit veränderbaren Abstützdrücken und außerdem in der Mitte auf dem Walzenkern drehfest abgestützt ist, wobei im Bereich der Enden des Mantelrohres Druckkissen zwischen einem im Mantelrohr drehbar gelagerten Außentragring und einem am Walzenkern drehbar gelagerten Innentragring angeordnet sind und wobei zu den Druckkissen Druckmittelleitungen führen.

    [0002] Eine bekannte Walze dieser Gattung (DE 34 58 260) kann praktisch nur als Schleppwalze eingesetzt werden, weil der Walzenkern an den außenseitig geschlossenen Innentragringen gelagert ist.

    [0003] Der Einsatz einer Schleppwalze setzt unter anderem voraus, daß ein bestimmter Walzenandruck zu angetriebenen Gegenwalze unter Berücksichtung der Eigenschaften der zu behandelnden Warenbahnen eingestellt wird, damit die Walze mitlaufen kann.

    [0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Walze der eingangs beschriebenen Gattung so zu verbessern, daß unabhängig von den Eigenschaften der zu behandelnden Warenbahn zusätzlich die Einstellung eines Walzenspaltes zur Gegenwalze möglich ist.

    [0005] Diese Aufabe wird dadurch gelöst, daß die Außentragringe und die Innentragringe drehfest an Flanschringen gehalten sind, die eine Verdrehsicherung aufweisen, und daß sich die Enden des Mantelkerns durch die Flanschöffnungen der Flanschringe erstrecken sowie außerhalb der Flanschringe gelagert sind. Da die Enden des Mantelkerns frei zugänglich sind, können sie mit einem Antrieb verbunden werden. Zweckmäßigerweise handelt es sich dabei um einen zentralen Antrieb, mit dem auch die Gegenwalze angetrieben wird. Um Betriebsstörungen bei radialen Ausgleichsbewegungen der Walze zu vermeiden, kann der Antrieb über Kupplungen oder Gelenkwellen an die Enden des Walzenkerns angeschlossen werden. Da nunmehr beide Walzen eines Walzenpaares, das aus der beschriebenen biegeelastischen Ausgleichswalze und zum Beispiel aus einer Vollkernwalze besteht, angetrieben werden können, ist eine Spalteinstellung zwischen den beiden Walzen möglich. Damit können zum Beispiel auch Beschichtungen durchgeführt werden.

    [0006] Eine Walze mit einem antreibbaren Walzenkern ist bekannt (DE 11 31 176). Zwischen dem Walzenkern und dem Mantelrohr sind über die Länge der Walze eine Vielzahl von nachgiebig elastischen Schläuchen angeordnet, die auf dem mit dem Walzenkern verbundene Felgen aufgesetzt sind und das Mantelrohr tragen sowie das Mantelrohr durch Reibschluß mitnehmen, wenn der Walzenkern angetrieben wird.

    [0007] Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung sind die Flanschringe mit den zugeordneten Außentragringen auch in axialer Richtung fest verbunden. Dazu können zum Beispiel Schraubverbindungen eingesetzt werden. Demgegenüber sind die Innentragringe radial verschiebbar an ihren Flanschringen gehalten. Das ermöglicht eine kurze Bauweise der elastischen Endabstützung zwischen Mantelrohr und Mantelkern und damit eine schlankere Ausführung der gesamten Walze. Dadurch wird auch der Abquetscheffekt verbessert.

    [0008] Wird die Verdrehsicherung von zumindest einem von der Lagerbuchse radial vorstehenden Zapfen gebildet, dann können auch die Druckmittelleitungen durch Zapfen zum Druckkissen geführt werden. Eine andere Anordnung der Druckmittelleitungen ist ohne weiteres möglich, weil die Flanschringe und die Druckkissen nicht rotieren.

    [0009] Vorzugsweise sind mehrere, über den Umfang verteilte Druckkissen vorgesehen, die unabhängig voneinander mit Druckmittel beaufschlagbar sind, daß die Durchbiegungskorrektur richtungsorientiert einstellbar ist. Zusätzlich kann die Richtung der Durchbiegungskorrektur dann eingestellt werden, wenn die Flanschringe nach Lösen der Verdrehsicherung drehverstellbar sind.

    [0010] Im folgenden wird ein in der Zeichnung dargestelltes Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert; es zeigen:

    Fig. 1 schematisch einen Längsschnitt durch eine Walze für die Druckbehandlung von textilen Warenbahnen,

    Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt des Gegenstandes nach Fig. 1.



    [0011] In der Zeichnung ist eine Walze für die Druckbehandlung von Warenbahnen, insbesondere für ein Quetschwerk zum gleichmäßigen Entwässern von textilen Stoffbahnen dargestellt. Zur Walze gehört ein drehantreibbarer Walzenkern 1 und ein den Walzenkern 1 umgebendes Mantelrohr 2, welches außenseitig eine Beschichtung 3 oder einen Bezug aufweist. Das Mantelrohr 2 ist über eine Mittenabstützung 4 mit dem Walzenkern 1 verbunden. Der Walzenkern 1, die Mittenabstützung 4 und das Mantelrohr 2 sind bei der dargestellten Ausführung als zweiteiliges Bauteil ausgeführt.

    [0012] Das Mantelrohr 2 ist an seinen Enden für Durchbiegungskorrekturen mit veränderbaren Abstützdrücken elastisch auf dem Walzenkern 1 abgestützt. Dazu sind an jedem Ende der Walze über den Umfang verteilt mehrere Druckkissen 5 zwischen einem über Wälzlager 6 am Walzenkern 1 abgestützten Innentragring 7 und an einem über ein Wälzlager 8 am Mantelrohr 2 abgestützten Außentragring 9 angeordnet. Der Außentragring 9 ist über eine Schraubverbindung 10 fest mit dem Radialflansch 11 eines Flanschringes 12 verbunden. Der Innentragring 7 ist gegenüber dem Flanschring 12 radial verschiebbar.

    [0013] Der Flanschring 12 weist eine Flanschöffnung 13 für das Ende 14 des Walzenkerns 1 auf. Das Ende 14 ist außerhalb des Flanschringes 12 gelagert und kann an einen Antrieb angeschlossen werden.

    [0014] Der Flanschring 12 weist außerdem als Verdrehsicherung einen radial vorstehenden Zapfen 15 auf, der bei der dargestellten Ausführung gleichzeitig auch als Druckmittelanschluß eingerichtet ist und von dem eine Druckmittelleitung 16 durch die Flanschringe 12 zum Druckkissen 5 führt.

    [0015] In der Zeichnung ist noch dargestellt, daß zwischen dem Außentragring 9 und dem Mantelrohr 2 eine Dichtung 17 angeordnet ist, die zwischen einem Widerlager 18 des Mantelrohrs 2 und einem an der Stirnseite des Mantelrohrs 2 befestigten Flansch 19 gehalten ist.

    [0016] Der Flanschring 12 kann nach Lösen der Verdrehsicherung zusammen mir dem Außentragring 9 und dem Innentragring 7 sowie dem Druckkissen 5 verdreht werden, um die Richtung der Durchbiegungskorrektur einzustellen. Die Durchbiegungskorrektur kann durch Beaufschlagung eines oder mehrerer Druckkissen 5 mit Druckmittel eingestellt werden.


    Ansprüche

    1. Walze für die Druckbehandlung von textilen Warenbahnen oder dergleichen, insbesondere für ein Quetschwerk zum gleichmäßigen Entwässern von textilen Stoffbahnen, mit einem drehbaren Walzenkern und einem den Walzenkern umgebenden Mantelrohr, das an seinen Enden für Durchbiegungskorrekturen elastisch mit veränderbaren Abstützdrücken und außerdem in der Mitte auf dem Walzenkern drehfest abgestützt ist, wobei im Bereich der Enden des Mantelrohres Druckkissen zwischen einem im Mantelrohr drehbar gelagerten Außentragring und einem am Walzenkern drehbar gelagerten Innentragring angeordnet sind und wobei zu den Druckkissen Druckmittelleitungen führen, dadurch gekennzeichnet, daß die Außentragringe (9) und die Innentragringe (7) drehfest an Flanschringen (12) gehalten sind, die eine Verdrehsicherung aufweisen, und daß sich die Enden (14) des Mantelkerns (1) durch die Flanschöffnungen der Flanschringe (12) erstrecken sowie außerhalb der Flanschringe (12) gelagert sind.
     
    2. Walze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flanschringe (12) mit den zugeordneten Außentragringen (9) in axialer Richtung fest verbunden sind.
     
    3. Walze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Innentragringe (7) radial verschiebbar an ihren Flanschringen (12) gehalten sind.
     
    4. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch zumindest einen vom Flanschring (12) radial vorstehenden Zapfen (15) als Verdrehsicherung.
     
    5. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckmittelleitung (16) durch den Zapfen (15) und den Flanschring (12) zum Druckkissen (5) geführt sind.
     
    6. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere, über den Umfang verteilte Druckkissen (5) vorgesehen sind, die unabhängig voneinander mit Druckmittel beaufschlagbar sind.
     
    7. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Flanschringe (12) nach Lösen der Verdrehsicherung drehverstellbar sind.
     




    Zeichnung