[0001] Die Erfindung betrifft eine Walze für die Druckbehandlung von textilen Warenbahnen
oder dergleichen, insbesondere für ein Quetschwerk zum gleichmäßigen Entwässern von
textilen Stoffbahnen, mit einem drehbaren Walzenkern und einem dem Walzenkern umgebenden
Mantelrohr, das an seinen Enden für Durchbiegungskorrekturen elastisch mit veränderbaren
Abstützdrücken und außerdem in der Mitte auf dem Walzenkern drehfest abgestützt ist,
wobei im Bereich der Enden des Mantelrohres Druckkissen zwischen einem im Mantelrohr
drehbar gelagerten Außentragring und einem am Walzenkern drehbar gelagerten Innentragring
angeordnet sind und wobei zu den Druckkissen Druckmittelleitungen führen.
[0002] Eine bekannte Walze dieser Gattung (DE 34 58 260) kann praktisch nur als Schleppwalze
eingesetzt werden, weil der Walzenkern an den außenseitig geschlossenen Innentragringen
gelagert ist.
[0003] Der Einsatz einer Schleppwalze setzt unter anderem voraus, daß ein bestimmter Walzenandruck
zu angetriebenen Gegenwalze unter Berücksichtung der Eigenschaften der zu behandelnden
Warenbahnen eingestellt wird, damit die Walze mitlaufen kann.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Walze der eingangs beschriebenen Gattung so zu
verbessern, daß unabhängig von den Eigenschaften der zu behandelnden Warenbahn zusätzlich
die Einstellung eines Walzenspaltes zur Gegenwalze möglich ist.
[0005] Diese Aufabe wird dadurch gelöst, daß die Außentragringe und die Innentragringe drehfest
an Flanschringen gehalten sind, die eine Verdrehsicherung aufweisen, und daß sich
die Enden des Mantelkerns durch die Flanschöffnungen der Flanschringe erstrecken sowie
außerhalb der Flanschringe gelagert sind. Da die Enden des Mantelkerns frei zugänglich
sind, können sie mit einem Antrieb verbunden werden. Zweckmäßigerweise handelt es
sich dabei um einen zentralen Antrieb, mit dem auch die Gegenwalze angetrieben wird.
Um Betriebsstörungen bei radialen Ausgleichsbewegungen der Walze zu vermeiden, kann
der Antrieb über Kupplungen oder Gelenkwellen an die Enden des Walzenkerns angeschlossen
werden. Da nunmehr beide Walzen eines Walzenpaares, das aus der beschriebenen biegeelastischen
Ausgleichswalze und zum Beispiel aus einer Vollkernwalze besteht, angetrieben werden
können, ist eine Spalteinstellung zwischen den beiden Walzen möglich. Damit können
zum Beispiel auch Beschichtungen durchgeführt werden.
[0006] Eine Walze mit einem antreibbaren Walzenkern ist bekannt (DE 11 31 176). Zwischen
dem Walzenkern und dem Mantelrohr sind über die Länge der Walze eine Vielzahl von
nachgiebig elastischen Schläuchen angeordnet, die auf dem mit dem Walzenkern verbundene
Felgen aufgesetzt sind und das Mantelrohr tragen sowie das Mantelrohr durch Reibschluß
mitnehmen, wenn der Walzenkern angetrieben wird.
[0007] Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung sind die Flanschringe mit den zugeordneten
Außentragringen auch in axialer Richtung fest verbunden. Dazu können zum Beispiel
Schraubverbindungen eingesetzt werden. Demgegenüber sind die Innentragringe radial
verschiebbar an ihren Flanschringen gehalten. Das ermöglicht eine kurze Bauweise der
elastischen Endabstützung zwischen Mantelrohr und Mantelkern und damit eine schlankere
Ausführung der gesamten Walze. Dadurch wird auch der Abquetscheffekt verbessert.
[0008] Wird die Verdrehsicherung von zumindest einem von der Lagerbuchse radial vorstehenden
Zapfen gebildet, dann können auch die Druckmittelleitungen durch Zapfen zum Druckkissen
geführt werden. Eine andere Anordnung der Druckmittelleitungen ist ohne weiteres möglich,
weil die Flanschringe und die Druckkissen nicht rotieren.
[0009] Vorzugsweise sind mehrere, über den Umfang verteilte Druckkissen vorgesehen, die
unabhängig voneinander mit Druckmittel beaufschlagbar sind, daß die Durchbiegungskorrektur
richtungsorientiert einstellbar ist. Zusätzlich kann die Richtung der Durchbiegungskorrektur
dann eingestellt werden, wenn die Flanschringe nach Lösen der Verdrehsicherung drehverstellbar
sind.
[0010] Im folgenden wird ein in der Zeichnung dargestelltes Ausführungsbeispiel der Erfindung
erläutert; es zeigen:
Fig. 1 schematisch einen Längsschnitt durch eine Walze für die Druckbehandlung von
textilen Warenbahnen,
Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt des Gegenstandes nach Fig. 1.
[0011] In der Zeichnung ist eine Walze für die Druckbehandlung von Warenbahnen, insbesondere
für ein Quetschwerk zum gleichmäßigen Entwässern von textilen Stoffbahnen dargestellt.
Zur Walze gehört ein drehantreibbarer Walzenkern 1 und ein den Walzenkern 1 umgebendes
Mantelrohr 2, welches außenseitig eine Beschichtung 3 oder einen Bezug aufweist. Das
Mantelrohr 2 ist über eine Mittenabstützung 4 mit dem Walzenkern 1 verbunden. Der
Walzenkern 1, die Mittenabstützung 4 und das Mantelrohr 2 sind bei der dargestellten
Ausführung als zweiteiliges Bauteil ausgeführt.
[0012] Das Mantelrohr 2 ist an seinen Enden für Durchbiegungskorrekturen mit veränderbaren
Abstützdrücken elastisch auf dem Walzenkern 1 abgestützt. Dazu sind an jedem Ende
der Walze über den Umfang verteilt mehrere Druckkissen 5 zwischen einem über Wälzlager
6 am Walzenkern 1 abgestützten Innentragring 7 und an einem über ein Wälzlager 8 am
Mantelrohr 2 abgestützten Außentragring 9 angeordnet. Der Außentragring 9 ist über
eine Schraubverbindung 10 fest mit dem Radialflansch 11 eines Flanschringes 12 verbunden.
Der Innentragring 7 ist gegenüber dem Flanschring 12 radial verschiebbar.
[0013] Der Flanschring 12 weist eine Flanschöffnung 13 für das Ende 14 des Walzenkerns 1
auf. Das Ende 14 ist außerhalb des Flanschringes 12 gelagert und kann an einen Antrieb
angeschlossen werden.
[0014] Der Flanschring 12 weist außerdem als Verdrehsicherung einen radial vorstehenden
Zapfen 15 auf, der bei der dargestellten Ausführung gleichzeitig auch als Druckmittelanschluß
eingerichtet ist und von dem eine Druckmittelleitung 16 durch die Flanschringe 12
zum Druckkissen 5 führt.
[0015] In der Zeichnung ist noch dargestellt, daß zwischen dem Außentragring 9 und dem Mantelrohr
2 eine Dichtung 17 angeordnet ist, die zwischen einem Widerlager 18 des Mantelrohrs
2 und einem an der Stirnseite des Mantelrohrs 2 befestigten Flansch 19 gehalten ist.
[0016] Der Flanschring 12 kann nach Lösen der Verdrehsicherung zusammen mir dem Außentragring
9 und dem Innentragring 7 sowie dem Druckkissen 5 verdreht werden, um die Richtung
der Durchbiegungskorrektur einzustellen. Die Durchbiegungskorrektur kann durch Beaufschlagung
eines oder mehrerer Druckkissen 5 mit Druckmittel eingestellt werden.
1. Walze für die Druckbehandlung von textilen Warenbahnen oder dergleichen, insbesondere
für ein Quetschwerk zum gleichmäßigen Entwässern von textilen Stoffbahnen, mit einem
drehbaren Walzenkern und einem den Walzenkern umgebenden Mantelrohr, das an seinen
Enden für Durchbiegungskorrekturen elastisch mit veränderbaren Abstützdrücken und
außerdem in der Mitte auf dem Walzenkern drehfest abgestützt ist, wobei im Bereich
der Enden des Mantelrohres Druckkissen zwischen einem im Mantelrohr drehbar gelagerten
Außentragring und einem am Walzenkern drehbar gelagerten Innentragring angeordnet
sind und wobei zu den Druckkissen Druckmittelleitungen führen, dadurch gekennzeichnet,
daß die Außentragringe (9) und die Innentragringe (7) drehfest an Flanschringen (12)
gehalten sind, die eine Verdrehsicherung aufweisen, und daß sich die Enden (14) des
Mantelkerns (1) durch die Flanschöffnungen der Flanschringe (12) erstrecken sowie
außerhalb der Flanschringe (12) gelagert sind.
2. Walze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flanschringe (12) mit den
zugeordneten Außentragringen (9) in axialer Richtung fest verbunden sind.
3. Walze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Innentragringe (7)
radial verschiebbar an ihren Flanschringen (12) gehalten sind.
4. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch zumindest einen vom
Flanschring (12) radial vorstehenden Zapfen (15) als Verdrehsicherung.
5. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckmittelleitung
(16) durch den Zapfen (15) und den Flanschring (12) zum Druckkissen (5) geführt sind.
6. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere, über
den Umfang verteilte Druckkissen (5) vorgesehen sind, die unabhängig voneinander mit
Druckmittel beaufschlagbar sind.
7. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Flanschringe
(12) nach Lösen der Verdrehsicherung drehverstellbar sind.