(19)
(11) EP 0 667 428 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.08.1995  Patentblatt  1995/33

(21) Anmeldenummer: 95101859.7

(22) Anmeldetag:  10.02.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E04F 15/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 11.02.1994 DE 4404368

(71) Anmelder: MERO Dr.-Ing. Max Mengeringhausen KG für Planung und Entwicklung
D-97082 Würzburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Schmitz,Heinz-Jürgen
    D-46514 Schermbeck (DE)
  • Kütemeier,Norbert
    D-64832 Babenhausen (DE)

(74) Vertreter: Böck, Bernhard, Dipl.-Ing. 
Jaeger, Böck & Köster, Patentanwälte, Egloffsteinstrasse 7
97072 Würzburg
97072 Würzburg (DE)

   


(54) Hohlraumboden


(57) Ein Hohlraumboden, der oberhalb eines Rohbodens (1) angeordnet ist, hat Stützabschnitte (2), die auf dem Rohboden (1) stehen, und eine Estrichlage (4), die von den Stützabschnitten (2) im Abstand zum Rohboden (1) gehaltert ist.
Zur Verbesserung der Eigenschaften des Hohlraumbodens sowie zur Erhöhung des Platzangebots zwischen dem Rohboden und der Tragfläche des Hohlraumbodens ist jeder Stützabschnitt als verstellbarer Stahlfuß (2) ausgebildet und eine Vielzahl Stahlfüße (2) tragen jeweils eine Trägerplatte (3), auf der die Estrichlage (4) aufgebracht ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Hohlraumboden, der oberhalb eines Rohbodens angeordnet ist, mit Stützabschnitten, die auf dem Rohboden stehen, und einer Estrichlage, die von den Stützabschnitten im Abstand zum Rohboden gehaltert ist.

[0002] Bekannte derartige Hohlraumböden bestehen aus vergleichsweise starren Kunststoflormteilen. Die Kunststofformteile sind derart ausgestaltet, daß bei Verfüllung dieser Kunststofformteile unter Ausgestaltung von Hohlräumen zwischen den Stützabschnitten ein ebener Boden entsteht, der um bis zu ca. 18 cm oberhalb des Rohbodens angeordnet ist. Die Verfüllung der Kunststofformteile erfolgt mit Fließestrich; sie kann entweder vor Ort, d.h. am Aufbauort des Hohlraumbodens, oder im Herstellungswerk der Kunststofformteile erfolgen. Derartige Kunststofformteile werden am Einbauort endlos aneinandergebaut.

[0003] Im Normalfall werden die derart aneinandergebauten Kunststofformteile mit einer unterschiedlich dicken Fließestrichschicht übergossen.

[0004] Derartige Hohlramböden haben vergleichsweise lange Trocknungszeiten, woraus sich ergibt, daß eine weitere Bearbeitung des Hohlrambodens für einen vergleichsweise langen Zeitraum ohne besondere Maßnahmen nicht möglich ist. Dies hat sehr häufig insoweit besondere Nachteile, als jedwede weiteren Arbeiten im Bereich desjenigen Raums, in dem der Hohlraumboden verlegt wird, unterbrochen bzw. verzögert werden müssen. Aufgrund der unterschiedlichen Schichtdicke der Estrichschicht ergibt sich eine unterschiedliche Austrocknung des Hohlraumbodens, wobei darüber hinaus der entstehende Hohlraum aufgrund von Katakombenausbildung vergleichsweise gering ist. Des weiteren hat ein derartiger kohlraumboden eine vergleichsweise geringe Aufbauhöhe von max. ca. 18 cm.

[0005] Aufgrund der vergleichsweise starren Ausgestaltung der Kunststofformteile kann nicht gewährleistet werden, daß tatsächlich jeder Stützabschnitt mit seiner Unterseite in fester Anlage am Rohboden ist.

[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Hohlraumboden zu schaffen, der bei geringerer Austrocknungszeit eine gleichmäßigere Austrocknung, einen größeren Hohlraum und eine verbesserte Schalldämmung bietet, wobei darüber hinaus eine exakte Nivellielrbarkeit gewährleistet sein soll. Des weiteren soll mit dem erfindungsgemäßen Hohlraumboden sichergestellt werden, daß sämtliche Stützabschnitte fest gegen den Rohboden anliegen.

[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemaß dadurch gelöst, daß jeder Stützabschnitt als verstellbarer Stahlfuß ausgebildet ist und daß jeweils eine Vielzahl Stahlfüße eine Trägerplatte tragen, auf der die Estrichlage aufgebracht ist. Durch Verstellung der verstellbaren Stahlfüße kann gewährleistet sein, daß die Unterseite eines jeden Stahlfußes bis zum Rohboden reicht und fest an diesem anliegt. Hierdurch ergibt sich eine gleichmäßige Kraftübertragung zwischen dem Hohlraumboden und dem Rohboden. Des weiteren ist der erfindungsgemäße Hohlraumboden beträchtlich kostengünstiger herzustellen als die bis dahin bekannten Hohlraumböden. Da die Estrichlage aufgrund der Nivellierung der Trägerplatte überall eine nahezu gleiche Dicke aufweist, die im Vergleich zum Stand der Technik vergleichsweise gering ist, ergeben sich eine weitaus geringere Austrocknungszeit bei gleichmäßiger Austrocknung. Aufgrund des vergleichsweise geringen Raumbedarfs für die verstellbaren Stahlfüße steht durch den erfindungsgemäßen Hohlraumboden ein großer Hohlraum zur Verfügung. Mittels Einstellung der verstellbaren Stahlfüße ist eine exakte Nivellierung der Trägerplatte in dem gewünschten Niveau ohne weiteres möglich.

[0008] Vorteilhaft ist die Trägerplatte als Schalungselement und die Estrichlage als Fließestrichlage ausgebildet, wobei auf der als Schalungselement fungierenden Trägerplatte in herkömmlicher Weise eine Schrenzlage zum Einsatz kommt.

[0009] Alternativ kann die Estrichlage jedoch auch aus Trockenestrichplatten ausgebildet sein, die dann auf die nivellierte Trägerplatte aufgebracht werden.

[0010] Um die Schalldämmung möglichst vorteilhaft zu gestalten, ist es zweckmäßig, wenn zwischen dem Stahlfuß und dem Rohboden ein Schallentkopplungselement vorgesehen ist.

[0011] Die Installierung eines derartigen Hohlraumbodens erfolgt, indem die Trägerplatte mit der Oberseite nach unten angeordnet wird, die verstellbaren Stahlfüße mit ihrem Standteil nach oben in in der Trägerplatte ausgebildete Bohrungen eingebracht werden, die vier an den Ecken der Trägerplatte angeordneten Stahlfüße roh eingestellt werden, die Trägerplatte mit den Stahlfüßen umgedreht und am Einsatzort aufgestellt wird, die vier an den Ecken der Trägerplatte angeordneten Stahlfüße im gewünschten Niveau nivelliert werden, die weiteren Stahlfüße der Trägerplatte verstellt werden, bis ihre Standteile auf dem Rohboden aufstehen, die über die Oberseite der Trägerplatte vorstehenden Abschnitte der Siahlfüße zumindest teilweise entfernt werden und auf die Trägerplatte eine Estrichlage aufgebracht wird.

[0012] Sofern Fließestrich verwendet wird, wird auf die Trägerplatte eine Schrenzlage und darauf eine Fließestrichlage aufgebracht.

[0013] Bei der Verwendung von Trockenestrich werden auf die Trägerplatte Trockenestrichplatten aufgebracht.

[0014] Im folgenden wird die Erfindung an Hand einer Ausführungsform unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.

[0015] Es zeigen:
Figur 1
einen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Hohlraumboden; und
Figur 2
eine Prinzipdarstellung einer Trägerplatte des erfindungsgemäßen Hohlraumbodens.


[0016] Ein in Figur 1 dargestellter Hohlraumboden wird auf einem Rohboden 1 installiert.

[0017] Ein derartiger Hohlraumboden hat als wesentliche Bauelemente Stahlfüße 2, eine Trägerplatte 3 und eine Estrichlage 4.

[0018] Jeder Stahlfuß 2 hat ein Standteil 5, das an seiner Unterseite ein Schallentkopplungselement 6 aufweist. Mittels des Schallentkopplungselements 6 wird eine Schalldämpfung zwischen dem Rohboden 1 und dem darauf befindlichen Hohlraumboden bewerkstelligt.

[0019] Der Stahlfuß 2 ist hinsichtlich seiner Höhe einstellbar, z.B. mittels Gewindeanordnungen od.dgl. Durch Drehung des Stahlfußes, die von oben möglich ist, kann der Stahlfuß so eingestellt werden, bis sein Standteil 5 mit dem Schallentkopplungselement in fester Anlage am Rohboden sind.

[0020] Die Trägerplatte 3, wie sie in Figur 2 dargestellt ist, weist vierundzwanzig Bohrungen auf, die den Stahlfüßen 2 zugeordnet sind. Nach Aufstellung der Trägerplatte 3 werden die über die Oberseite der Trägerplatte 3 vorstehenden Enden der Stahlfüße 2, sofern erforderlich, eingekürzt bzw. beseitigt. Daraufhin wird auf die exakt nivellierte Trägerplatte 3 eine Schrenzlage 7 aufgebracht. Nach Aufbringung der Schrenzlage 7 wird auf die Trägerplatte 3 bzw. die Schrenzlage 7 eine Estrichlage 4 in Form von Fließestrich aufgebracht. Die Fließestrichlage 4 hat aufgrund der genauen Nivellierung der Trägerplatte 3 überall die gleiche Schichtdicke, vorzugsweise ca. 3 cm, so daß sie überall gleichzeitig und darüber hinaus in vergleichsweise kurzer Zeit austrocknet.

[0021] Die die Stützabschnitte des erfindungsgemäßen Hohlraumbodens bildenden Stahlfüße 2 nehmen vergleichsweise wenig Raum ein, so daß zwischen der Tragfläche des Hohlraumbodens und dem Rohboden 1 ein großes Hohlraumangebot für Leitungen etc. zur Verfügung steht.

[0022] Zur Installation des vorstehend beschriebenen Hohlraumbodens wird die Trägerplatte 3 mit ihrer Oberseite nach unten angeordnet. Daraufhin werden in die in der Trägerplatte 3 ausgebildeten Bohrungen die verstellbaren Stahlfüße 2 mit ihrem Standteil 5 nach oben angeordnet. Die vier an den Ecken der Trägerplatte 3 angeordneten Stahlfüße 2 werden roh eingestellt, d.h. sie werden hinsichtlich ihrer Länge so eingestellt, daß ihre Länge etwa dem gewünschten Abstand zwischen dem Rohboden 1 und der Unterseite der Trägerplatte 3 entspricht. Daraufhin wird die Trägerplatte 3 mit den Stahlfüßen 2 umgedreht und am Einsatzort aufgestellt. Zur Nivellierung der Trägerplatte 3 in der gewünschten Höhe werden die vier an den Ecken der Trägerplatte 3 angeordneten Stahlfüße mittels Nivellierschlauch oder Nivellierläser dem gewünschten Niveau nivelliert Daraufhin werden die anderen zwanzig Stahlfüße 2 der Trägerplatte 3 hinsichtlich ihrer Länge so eingestellt, daß sie mit ihrem Standteil 5 bzw. ihrem Schallentkopplungselement 6 in feste Anlage gegen den Rohboden 1 geraten. Sofern nach diesem Einstellvorgang der Stahlfüße 2 deren obere Enden in unerwünschtem Ausmaß über die Oberseite der Trägerplatte 3 hinausragen, werden diese überstehenden Abschnitte zumindest teilweise entfernt. Daraufhin wird auf die Trägerplatte eine Schrenzlage 7 aufgebracht, wonach auf diese Schrenzlage 7 Fließestrich aufgeschichtet wird.

[0023] Statt Fließestrich ist auch die Verwendung von Trockenestrichplatten möglich, da eine exakte Nivellierung des Hohlraumbodens aufgrund der exakten Nivellierung der Trägerplatte bzw der Trägerplatten 3 bereits erfolgt ist.


Ansprüche

1. Hohlraumboden, der oberhalb eines Rohbodens (1) angeordnet ist, mit Stützabschnitten (2), die auf dem Rohboden (1) stehen, und einer Estrichlage (4), die von den Stützabschnitten (2) im Abstand zum Rohboden (1) gehaltert ist, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Stützabschnitt als verstellbarer Stahlfuß (2) ausgebildet ist und daß jeweils eine Vielzahl Stahlfüße (2) eine Trägerplatte (3) tragen, auf der die Estrichlage (4) aufgebracht ist.
 
2. Hohlraumboden nach Anspruch 1, bei dem die Trägerplatte (3) als Schalungselement und die Estrichlage (4) als Fließestrichlage ausgebildet sind.
 
3. Hohlraumboden nach Anspruch 1, bei dem die Estrichlage (4) aus Trockenestrichplatten ausgebildet ist.
 
4. Hohlraumboden nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem zwischen dem Stahlfuß (2) und dem Rohboden (1) ein Schallentkopplungselement (6) angeordnet ist.
 
5. Verfahren zur Herstellung eines Hohlraumbodens, dadurch gekennzeichnet, daß eine Trägerplatte (3) mit der Oberseite nach unten angeordnet ist, daß verstellbare Stahlfüße (2) mit ihrem Standteil (5) nach oben in in der Trägerplatte (3) ausgebildete Bohrungen eingebracht werden, daß die vier an den Ecken der Trägerplatte (3) angeordneten Stahlfüße (2) roh eingestellt werden, daß die Trägerplatte (3) mit den Stahlfüßen (2) umgedreht und am Einsatzort aufgestellt wird, daß die vier an den Ecken der Trägerplatte (3) angeordneten Stahlfuße (2) im gewünschten Niveau nivelliert werden, daß die weiteren Stahlfüße (2) der Trägerplatte (3) verstellt werden, bis ihre Standteile (5) auf dem Rohboden (1) stehen, daß die über die Oberseite der Trägerplatte (3) vorstehenden Abschnitte der Stahlfüße (2) zumindest teilweise entfernt werden und daß auf die Trägerplatte (3) eine Estrichlage (4) aufgebracht wird.
 
6. Verfahren nach Anspruch 5, bei dem auf die Trägerplatte (3) eine Schrenzlage (7) und darauf eine Fließestrichlage (4) aufgebracht wird.
 
7. Verfahren nach Anspruch 5, bei dem auf die Trägerplatte (3) Trockenestrichplatten aufgebracht werden.
 




Zeichnung