[0001] Die Erfindung betrifft ein wärmedämmendes Verbundprofil für Fassaden, Fenster, Türen
und dergleichen, insbesondere für Brandschutzkonstruktionen, bestehend aus zwei Metallprofilen,
die über wenigstens ein Verbindungselement miteinander verbunden und auf Abstand voneinander
gehalten sind.
[0002] Ein derartiges Verbundprofil ist aus der DE 87 05 954 U bekannt, das zur Brandsicherung
zusätzlich ein hitzebeständiges Verankerungselement aufweist.
[0003] Es ist aus der Praxis auch bereits bekannt, derartige Verbundprofile in der Art einer
Stahlkonstruktion auszubilden, wobei die Metallprofile über Edelstahlschrauben miteinander
verbunden und durch Mineralstoffzwischenlagen, z. B. aus Thermax oder Promatekt, gegenseitig
wärmeisoliert sind, wobei die Mineralstoffzwischenlage zugleich als Brandschutzmittel
dient. Diese genannten Mineralstoffe weisen jedoch relativ schlechte wärmedämmende
Eigenschaften auf, sind darüber hinaus nur in aufwendiger Weise aus Platten zurecht
zu schneiden und sind im übrigen spröde und bruchanfällig. Hinzu kommt, daß diese
Mineralstoffe Wasser aufnehmen, was insoweit störend ist, als jedenfalls im Glasfalz
grundsätzlich mit eindringendem Wasser zu rechnen ist. Insoweit ermöglichen diese
Mineralstoffzwischenlagen keine saubere Abdichtung.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verbundprofil der eingangs genannten
Art so auszubilden, daß neben einer guten Wärmedämmung ein hoher Brandschutz erreicht
wird sowie eine einfache Verarbeitung des zur Wärmedämmung und als Brandschutzmittel
verwendeten Materials möglich ist.
[0005] Nach einer ersten Ausgestaltung der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
daß das Verbindungselement von massiven Intumeszenz-Streifen gebildet ist.
[0006] Der durch die Erfindung erreichte Vorteil besteht im wesentlichen darin, daß die
Intumeszenz-Streifen, die z.B. unter den Handelsmarken Promaseal oder Pallusol erhältlich
sind, zunächst in einbaufähigen Breiten am Markt verfügbar sind, darüber hinaus elastische
Eigenschaften haben und somit abdichtend wirken. Darüber hinaus besitzt dieses Material
gleichermaßen gute Eigenschaften sowohl in wärmedämmender Hinsicht als auch als Brandschutzmittel.
Da das Intumeszenzmaterial darüber hinaus bei Wärmezufuhr aufschäumt, ist es für den
Einsatz in Verbundprofilen besonders geeignet, da somit im Brandfalle evtl. bestehende
Hohlräume, über die sich insbes. Rauchgase, aber auch Flammen weiter verbreiten könnten,
geschlossen werden.
[0007] Vorteilhafterweise sind die massiven Intumeszenz-Streifen mit Durchgangsbohrungen
zur gegenseitigen Verschraubung der beiden Metallprofile mit Schrauben aus austenitischem
Edelstahl versehen.
[0008] Nach einer zweiten Ausgestaltung der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
daß das Verbindungselement von dünnwandigen Profilteilen gebildet ist, die wenigstens
im Bereich ihrer sich zwischen den beiden Metallprofilen erstreckenden Stege mit Intumeszenz-Streifen
versehen sind.
[0009] Bei der zweiten vorgesehenen Ausführungsform bestehen die dünnwandigen Profilteile
aus Edelstahl, das in Dicken von unter 1 mm, sogar unter 0,5 mm eine ausreichende
Festigkeit bietet, darüber hinaus schlecht wärmeleitend ist, so daß von besonderem
Vorteil die hohe Stabilität auch bei hohen Temperaturen ist. Darüber hinaus läßt sich
Edelstahl gut umformen, so daß dem jeweiligen Anwendungsfall entsprechend geeignete
Profilteile einfach herstellbar sind.
[0010] Die Metallprofile können mit einer hinterschnittenen Nut zur Aufnahme des ein schwalbenschwanzartig
verbreitetes Fuß- bzw. Kopfteil aufweisenden Profilteils versehen sein, wobei die
sich zwischen dem Fuß und dem Kopfteil erstreckenden Stege außenseitig mit Intumeszenzmaterial
beschichtet sind.
[0011] Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, daß das Profilteil von zwei sich mit ihrem
Rücken gegenüberstehenden U-Profilen gebildet ist, die in Intumeszenzmaterial eingebettet
sind. Weiter kann das Profilteil im Querschnitt eine näherungsweise X-förmige Gestalt
aufweisen und ebenfalls vollständig von Intumeszenzmaterial ummantelt sein.
[0012] Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das Profilteil im Querschnitt
eine von zwei aneinander anschließenden U-Profilen gebildete, näherungsweise S-förmige
Gestalt auf, wobei das eine U-Profil zur Aufnahme des Randes einer Glasscheibe eingerichtet
und innenseitig an den beiden Profilschenkeln sowie außenseitig am Profilrücken mit
Intumeszenzmaterial beschichtet ist.
[0013] Schließlich ist im Rahmen der Erfindung vorgesehen, daß die zwischen den beiden Metallprofilen
sich erstreckenden Stege der Profilteile mit runden, rechteckigen oder ähnlichen Aussparungen
versehen sind. Auf diese Weise kann die Wärmeleitung zwischen den beiden Metallprofilen
nochmals weiter verringert werden, ohne die Festigkeit oder Stabilität entscheidend
zu verschlechtern.
[0014] Im folgenden wird die Erfindung an in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert; es zeigen:
Fig. 1 ein Verbundprofil zum Einsatz an einer Fassade,
Fig. 2 ein Verbundprofil im Bereich eines Fensters,
Fig. 3 ein Verbindungselement aus einem Profilteil mit einer Beschichtung aus Intumeszenzmaterial,
Fig. 4 bis 7 weitere Ausführungsformen von Verbindungselementen.
[0015] Das in der Zeichnung dargestellte wärmedämmende Verbundprofil ist vorgesehen für
Fassaden, Fenster, Türen, insbes. zur Anwendung bei Brandschutzkonstruktionen. Es
besteht aus zwei Metallprofilen 1, 2 , die über wenigstens ein Verbindungselement
3 miteinander verbunden und auf Abstand voneinander gehalten sind. Das Verbindungselement
3 dient dabei sowohl zur Wärmedämmung als auch als Brandschutzmittel.
[0016] Im einzelnen ist das Verbindungselement 3 entweder von massiven Intumeszenz-Streifen
bzw. -Leisten gebildet, wie dies in den Fig. 1 an einem Fassadenprofil und in Fig.
2 an einem Fenster dargestellt ist. Die massiven Intumeszenz-Streifen sind dabei mit
Durchgangsbohrungen 4 versehen, durch die hindurch eine gegenseitige Verschraubung
5 der beiden Metallprofile 1, 2 möglich ist. Das Intumeszenzmaterial hat gute wärmedämmende
Eigenschaften und ist elastisch, so daß eine gute Abdichtung dort, wo Wasser in das
Verbundprofil eindringen kann, gegeben ist. Bei Wärmezufuhr schäumt das Intumeszenzmaterial
auf, wodurch im Brandfall weitere im Verbundprofil vorhandene Hohlräume geschlossen
werden, so daß Rauch, Gase und Flammen an der Ausbreitung durch das Verbundprofil
hindurch gehindert werden.
[0017] Bei einer zweiten Ausführungsform ist das Verbindungselement 3 von dünnwandigen Profilteilen
6 gebildet, die wenigstens im Bereich ihrer sich zwischen den beiden Metallprofilen
1, 2 erstreckenden Stege mit Intumeszenz-Streifen beschichtet sind, die hier mit der
Bezugsziffer 7 bezeichnet sind. Die Profilteile bestehen vorteilhafterweise aus dünnwandigem
Edelstahlmaterial, da Edelstahl selbst schlecht wärmeleitend ist und darüber hinaus
eine hohe Stabilität auch bei hohen Temperaturen aufweist. Edelstahl läßt sich darüber
hinaus sehr dünnwandig einsetzen, wobei im hier vorliegenden Anwendungsfall Materialstärken
von unter 1 mm, u. U. sogar unter 0,5 mm möglich sind.
[0018] Das Profilteil 6 kann gemäß Fig. 3 im Querschnitt quadratische oder rechteckige Gestalt
besitzen.
[0019] Es besteht jedoch auch die in Fig. 4 dargestellte Möglichkeit, daß die Metallprofile
1, 2 mit einer hinterschnittenen Nut 8 zur Aufnahme des ein schwalbenschwanzartig
verbreitertes Fuß- bzw. Kopfteil 9 aufweisenden Profilteils 6 versehen sind. Die sich
zwischen dem Fuß- und dem Kopfteil 9 erstreckenden Stege sind außenseitig mit Intumeszenzmaterial
beschichtet. Das Profilteil 6 nach Fig. 5 ist von zwei sich mit ihrem Rücken gegenüberstehenden
U-Profilen gebildet, die in Pallusol eingebettet und gegebenenfalls zusätzlich von
Intumeszenzmaterial ummantelt sind.
[0020] Eine ähnliche Befestigungsmöglichkeit wie bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4
ist bei dem Profilteil nach Fig. 6 gegeben, das im Querschnitt eine näherungsweise
X-förmige Gestalt aufweist und ebenfalls vollständig von Intumeszenzmaterial ummantelt
ist.
[0021] Das Profilteil nach Fig. 7 schließlich weist im Querschnitt eine von zwei aneinander
anschließenden U-Profilen 11, 12 gebildete, näherungsweise S-förmige Gestalt auf,
wobei das eine U-Profil 11 zur Aufnahme des Randes einer Glasscheibe 10 eingerichtet
und innenseitig an den beiden Profilschenkeln sowie außenseitig am Profilrücken mit
Intumeszenzmaterial 7 beschichtet ist.
[0022] Wie sich insbes. aus der Fig. 3 ergibt, sind die zwischen den beiden Metallprofilen
1, 2 sich erstreckenden Stege der Profilteile 6 mit runden, rechteckigen oder ähnlichen
Aussparungen 13 versehen, um eine Verminderung der Wärmeleitung zwischen den beiden
Metallprofilen 1, 2 zu erreichen.
1. Wärmedämmendes Verbundprofil für Fassaden, Fenster, Türen und dergleichen, insbesondere
für Brandschutzkonstruktionen, bestehend aus zwei Metallprofilen (1, 2), die über
wenigstens ein Verbindungselement (3) miteinander verbunden und auf Abstand voneinander
gehalten sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungselement (3) von massiven
Intumeszenz-Streifen bzw. -Leisten gebildet ist.
2. Verbundprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die massiven Intumeszenz-Streifen
mit Durchgangsbohrungen (4) zur gegenseitigen Verschraubung der beiden Metallprofile
(1, 2) versehen sind.
3. Wärmedämmendes Verbundprofil für Fassaden, Fenster, Türen und dergleichen, insbesondere
für Brandschutzkonstruktionen, bestehend aus zwei Metallprofilen (1, 2), die über
wenigstens ein Verbindungselement (3) miteinander verbunden und auf Abstand voneinander
gehalten sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungselement (3) von dünnwandigen
Profilteilen (6) gebildet ist, die wenigstens im Bereich ihrer sich zwischen den beiden
Metallprofilen (1, 2) erstreckenden Stege mit Intumeszenz-Streifen (7) versehen sind.
4. Verbundprofil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die dünnwandigen Profilteile
(6) aus Edelstahl bestehen.
5. Verbundprofil nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Profilteil
(6) im Querschnitt quadratische oder rechteckige Gestalt besitzt.
6. Verbundprofil nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Metallprofile (1, 2) mit einer hinterschnittenen Nut (8) zur Aufnahme des ein schwalbenschanzartig
verbreitertes Fuß- bzw. Kopfteil (9) aufweisenden Profilteils (6) versehen sind, wobei
die sich zwischen dem Fuß- und dem Kopfteil (9) erstreckenden Stege außenseitig mit
Intumeszenzmaterial (7) beschichtet sind.
7. Verbundprofil nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Profilteil
(6) von zwei sich mit ihrem Rücken gegenüberstehenden U-Profilen gebildet ist, die
in Intumeszenzmaterial eingebettet sind.
8. Verbundprofil nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Profilteil
(6) im Querschnitt eine näherungsweise X-förmige Gestalt aufweist und vollständig
von Intumeszenzmaterial (7) ummantelt ist.
9. Verbundprofil nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Profilteil
(6) im Querschnitt eine von zwei aneinander anschließenden U-Profilen (11, 12) gebildete,
näherungsweise S-förmige Gestalt aufweist, wobei das eine U-Profil (11) zur Aufnahme
des Randes einer Glasscheibe (10) eingerichtet und innenseitig an den beiden Profilschenkeln
sowie außenseitig am Profilrücken mit Intumeszenzmaterial (7) beschichtet ist.
10. Verbundprofil nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
zwischen den beiden Metallprofilen (1, 2) sich erstrekkenden Stege der Profilteile
(6) mit runden, rechteckigen oder ähnlichen Aussparungen (13) versehen sind.