[0001] Die Neuerung bezieht sich auf ein modulares Anschlußsystem, insbesondere in Endverzweigern
der Nachrichten- und Datentechnik, bestehend aus einem Leistengrundkörper mit Aufnahmen
für Kabeladern und Kontaktelemente, aus Anschlußmodulen.
[0002] Es ist bereits ein modulares Anschlußsystem der Firma AT & T bekannt, bei der ein
Leistengrundkörper ohne Kontaktbestückung vorgesehen ist, in den die anzuschließenden
Kabeladern eingeführt werden und in die Anschlußmodule, bestückt mit Standard-Schneidkontakten,
über die Kabeladern mittels eines Werkzeugs eingedrückt werden, um diese zu kontaktieren
(Prospekt der Fa. AT & T : ANIXTER STOCKS, The AT & T 110 Connector and Patch Panel
Systems). Nachteilig ist es hierbei insbesondere, daß keine Kontakte in der vorteilhaften
Schneid-Klemm-Anschlußtechnik angewendet werden. Es sind des weiteren keine Möglichkeiten
zur Bestückung der Module mit Schutzeinrichtungen und keine Erdungseinrichtungen vorgesehen.
[0003] Eine Anschlußleiste mit Überspannungsschutz ist aus der DE 39 17 270 A1 vorbekannt.
Bei dieser Anschlußleiste sind zwei Reihen von Schneid-Klemm-Kontakten zum Anschluß
von isolierten Kabeladern vorgesehen. Die beiden Reihen von Schneid-Klemm-Kontakten
sind auf verschiedenen Seiten der Anschlußleiste angeordnet. Ein Schneid-Klemm-Kontakt
der ersten Reihe ist mit einem Schneid-Klemm-Kontakt der zweiten Reihe über ein Verbindungselement
verbunden. Das Überspannungsableiter-Magazin ist seitlich ungefähr mittig zwischen
den beiden Reihen von Schneid-Klemm-Kontakten angeordnet.
[0004] Nachteilig ist es bei dieser Anschlußleiste, daß für den Anwender keine Möglichkeiten
zur variablen Beschaltung bestehen, da die Anschlußleiste mit allen Kontakten bestückt
ist und nur eine Wahlmöglichkeit darin besteht, alle oder einen Teil der Anschlüsse
zu beschalten. Der Anwender ist häufig zu unökonomischem Verhalten gezwungen, wenn
er z.B. nur eine Doppelader benötigt.
[0005] Von daher ist es Aufgabe der Neuerung, ein modulares Anschlußsystem, insbesondere
für Endversweiger der Nachrichten- und Datentechnik, unter Nutzung der Vorzüge der
Schneid-Klemm-Anschlußtechnik zu schaffen, mit dem eine kostengünstige, flexible Anpassung
an die jeweils benötigte Ausbaustufe im Endverzweiger ermöglicht wird und bei dem
Schutz- und Erdungseinrichtungen vorgesehen sind.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches
1. Durch die Aufteilung der Anschlußleiste in einen Leistengrundkörper mit der bekannten
Kontur der Schneid-Klemm-Anschlußleisten und in Anschlußmodule mit den bekannten Schneid-Klemm-Kontakten
wird erreicht, daß nur die jeweils benötigte Ausbaustufe mit Kontaktelementen und
Überspannungsableiter-Magazinen zu bestücken ist, so daß Einsparungen bezüglich beider
erzielt werden können. Die Ausbildung der Anschlußmodule erfolgt zweckmäßigerweise
in zwei Doppelader-Ausführungen, es kann aber auch jede andere Ausbildung erfolgen.
Die Ausbildung des Leistengrundkörpers und der Anschlußmodule in der bekannten Art
der Schneid-Klemm-Anschlußtechnik erschließt alle Vorzüge dieser Technik. Es können
mit dem multifunktionalen und universellen Schneid-Klemm-Anschlußtechnik-Anlegewerkzeug
die Kabeladern einfach in den Grundkörper positioniert und auf Länge geschnitten werden.
Am Anschlußmodul drückt dieses Anlegewerkzeug die Adern in die Kontaktschlitze, die
Isolierung wird durchtrennt und der Leiter zwischen die auffedernden Kontaktschlitze
geschoben. Die Anordnung einer zentralen Geräteerde erlaubt die Einsparung einer Erdungsschiene
und die direkte Kontaktierung der Überspannungsableiter-Magazine an die Geräteerde
und an die Anschlußmodule.
[0007] Die Neuerung ist nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles
eines modularen Anschlußsystems für Endverzweiger, gebildet aus Anschlußmodulen für
zwei Doppeladern und einem Leistengrundkörper für zehn Doppeladern, näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 die perspektivische Darstellung des Anschlußmoduls für zwei Doppeladern mit
den Schneid-Klemm-Kontaktelementen,
Fig. 2 die Draufsicht eines modularen Anschlußsystems für zehn Doppeladern,
Fig. 3 der Schnitt durch das modulare Anschlußsystem nach Fig.2 mit Geräteerde und
Fig. 4 der Schnitt durch das modulare Anschlußsystem nach Fig.2 mit Erdschiene.
[0008] In der Fig. 1 ist ein Anschlußmodul 1 für zwei Doppeladern dargestellt. Das Anschlußmodul
1 besteht aus einem als Kunststoffgehäuse ausgeführten Grundkörper 2 und aus Schneid-Klemm-Anschlußkontakten
3. Der Grundkörper 2 enthält Aufnahmen 4 für die Schneid-Klemm-Anschlußkontakte 3,
Kammern 5 für Überspannungsableiter-Magazine 6 (Fig.2,3) und Öffnungen 7 für nicht
dargestellte Prüfeinrichtungen sowie Schlitze 19.
[0009] Die Schneid-Klemm-Anschlußkontakte 3 werden aus einem Schneid-Klemm-Kontaktschlitz
8 für ankommende Kabeladern 16 und aus einem Schneid-Klemm-Kontaktschlitz 9 für abgehende
Kabeladern 15 (Fig.3) sowie einem mit den Kontaktschlitzen 8,9 über einen Steg 10
einstückig verbundenen Kontakt 11 für die Kontaktierung des Überspannungsableiter-Magazins
6 gebildet. Die Schneid-Klemm-Anschlußkontakte 3 sind in die Aufnahmen 4 ein-gebracht.
Die aus dem Kontaktblech 22 freigeschnittenen Kontakte 11 werden durch die Schlitze
19 in die Kammer 5 geführt und kontaktieren dort mit Kontaktfahnen 21 (Fig.3) der
Überspannungsableiter-Magazine 6, die hinter die federnden Kontakte 11 gebracht sind.
[0010] In der Fig. 2 ist ein modulares Anschlußsystem gezeigt, welches aus einem Leistengrundkörper
12 für zehn Doppeladern mit Aufnahmen 4 für Schneid-Klemm-Anschlußtechnik zum Einbringen
von fünf Anschlußmodulen 1, aus fünf Kammern 5 zur Aufnahme von fünf Überspannungsableiter-Magazinen
6, einer Aufnahme 13 mit Schneid-Klemm-Kontakten 17 für Erdbeidrähte und der Leitung
der Kabelmantel-Kontaktierung (nicht dargestellt) sowie aus einer Geräteerde 14 gebildet
ist.
[0011] Das modulare Anschlußsystem kann beispielsweise in einen nicht dargestellten Endverzweiger
der Nachrichtentechnik eingebracht sein.
[0012] Zum Beschalten sind folgende Arbeitsschritte notwendig:
Die ankommenden Kabel werden vorbereitet und in den Endverzweiger eingelegt. Die ankommenden
Kabeladern 16 (Fig.3) werden mittels eines Anlegewerkzeugs für Schneid-Klemm-Anschlußtechnik
in den Leistengrundkörper 12 abgelegt. Zum Anschalten der abgehenden Kabeladern 15
werden die Anschlußmodule 1 entsprechend einem Belegungsplan auf den mit ankommenden
Kabeladern 16 Versehenen Leistengrundkörper 12 aufgerastet. Die im Anschlußmodul 1
eingebrachten Schneid-Klemm-Anschlußkontakte 8 kontaktieren die in den Leistengrundkörper
12 eingelegten Kabeladern 16. Die abgehenden Kabeladern 15 werden in den oberen Kontaktschlitz
9 des Schneid-Klemm-Anschlußkontaktes 3 mittels Anlegewerkzeug positioniert, so daß
der elektrische Kontakt zwischen ankommender und abgehender Kabelader 16,15 hergestellt
ist. Ebenso wird der Erdbeidraht mittels Anlegewerkzeug in die Schneid-Klemm-Kontakte
17 der Aufnahme 13 eingedrückt. Zum Schutz der jeweiligen Linie werden Überspannungsableiter-Magazine
6 für je ein Anschlußmodul 1 zwischen die beschalteten Schneid-Klemm-Anschlußkontakte
3 und die zentrale Geräteerde 14 in die Kammern 5 gesteckt. Anstelle der Geräteerde
14 ist es auch möglich, eine Ausführung mit eingebauter Erdschiene 25 herzustellen
(Fig.4). Hierbei wird die Geräteerde 14 an der Erdschiene 14 kontaktiert. Die Magazine
6 kontaktieren dann an der eingebauten Erdschiene.
[0013] In den Figuren 3 und 4 zeigen der jeweilige Schnitt durch das modulare Anschlußsystem
nach Fig. 2 die Lage eines Anschlußmoduls 1 im Leistengrundkörper 12 und die Lage
der Kammer 5 sowie ein darin eingestecktes Überspannungsableiter-Magazin 6. Es sind
des weiteren eine abgehende und eine ankommende Kabelader 15,16 im Schneid-Klemm-Anschlußkontakt
3 sowie der Kontakt 11 für den Anschluß des Überspannungsableiter-Magazins 6 an die
zentrale Geräteerde 14 dargestellt. Jedes Überspannungsableiter-Magazin 6 ist einem
Anschlußmodul 1, im Ausführungsbeispiel zu zwei Doppeladern, zugeordnet. Die elektrische
Verbindung zu den Schneid-Klemm-Kontakten 3 erfolgt über deren Kontakt 11 und über
die in dem Überspannungsableiter-Magazin 6 gelagerte Kontaktzunge 21. Im Überspannungsfall
wird die Überspannung über den Kontakt 11 und die Kontaktzunge 21 durch den Überspannungsableiter
über die Geräteerde 14 abgeleitet. Die Geräteerde 14 ist in Halterippen 18 am Leistengrundkörper
12 eingebracht (Fig.2). Die Kontaktierung zum Überspannungsableiter-Magazin 6 erfolgt
über z.B. Gabelkontakte 23,24 in einem Magazinabgriff 20 (Fig.2). Alternativ kann
eine Erdschiene 25 eingebaut werden.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0014]
1 Anschlußmodul
2 Grundkörper
3 Schneid-Klemm-Anschlußkontakt
4 Aufnahme
5 Kammer
6 Überspannungsableiter-Magazin
7 Öffnung
8 Schneid-Klemm-Kontaktschlitz
9 Schneid-Klemm-Kontaktschlitz
10 Steg
11 Kontakt
12 Leistengrundkörper
13 Aufnahme
14 Geräteerde
15 abgehende Kabelader
16 ankommende Kabelader
17 Schneid-Klemm-Kontakt
18 Halterippe
19 Schlitz
20 Magazinabgriff
21 Kontaktfahne
22 Kontaktblech
23 Gabelkontakt
24 Gabelkontakt
25 Erdschiene
1. Modulares Anschlußsystem, insbesondere in Endverzweigern der Nachrichten- und Datentechnik,
bestehend aus einem Leistengrundkörper mit Aufnahmen für Kabeladern und Kontaktelemente,
aus Anschlußmodulen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kontaktelemente durch Schneid-Klemm-Anschlußkontakte (3) mit Kontaktschlitzen
(8) für ankommende Kabeladern (16) und mit Kontaktschlitzen (9) für abgehende Kabeladern
(15) und mit Kontakten (11) für den Anschluß der Überspannungsableiter-Magazine (6)
gebildet sind, die in das Anschlußmodul (1) mit Aufnahmen (4) für die Schneid-Klemm-Anschlußkontakte
(3) und mit Kammern (5) für die Überspannungsableiter-Magazine (6) eingebracht sind,
und welches über die in den Leistengrundkörper (12) eingebrachten Kabeladern (16)
gedrückt wird und diese kontaktiert.
2. Modulares Anschlußsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Leistengrundkörper
(12) eine Geräteerde (14) und Aufnahmen (13) für Erdbeidrähte vorgesehen sind.
3. Modulares Anschlußsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Anschlußmodul
(1) für zwei Doppeladern ausgebildet ist.
4. Modulares Anschlußsystem nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Leistengrundkörper (12) mindestens eine Kammer (5) zur Aufnahme des Überspannungsableiter-Magazines
(6) aufweist.
5. Modulares Anschlußsystem nach den Ansprüchen 1,2 und 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das jeweilige Überspannungsableiter-Magazin (6) mit der Geräteerde (14) und mit
dem jeweiligen Anschlußmodul (1) direkt kontaktiert ist.