(19)
(11) EP 0 668 036 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.08.1995  Patentblatt  1995/34

(21) Anmeldenummer: 95101973.6

(22) Anmeldetag:  14.02.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6A45D 40/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 19.02.1994 DE 4405335

(71) Anmelder: GEORG KARL GEKA-BRUSH GMBH
D-91572 Bechhofen (DE)

(72) Erfinder:
  • Dumler, Norbert
    D-91522 Ansbach (DE)
  • Fordham, John F. W.
    Buckinghamshire (GB)

(74) Vertreter: Schneck, Herbert, Dipl.-Phys., Dr. et al
Rau, Schneck & Hübner Patentanwälte Königstrasse 2
D-90402 Nürnberg
D-90402 Nürnberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Mascaraeinheit


    (57) Bei einer Mascaraeinheit umfassend einen Behälter mit einem Außengewinde an der Oberseite, eine Schraub-Kappe mit einem Innengewinde sowie einen mit der Schraub-Kappe verbundenen Stiel, an dessen freiem Ende ein Applikator angeordnet ist, der bei auf den Behälter aufgeschraubter Schraub- Kappe in ein im Inneren des Behälters befindliches Mascara-Medium eintaucht, ist zur Erzielung einer kostengünstigeren Herstellbarkeit bei voller Funktionsfähigkeit vorgesehen, daß Schraub-Kappe (8) und Stiel (12) einstückig aus Kunststoff gespritzt sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung richtet sich auf eine Mascaraeinheit umfassend einen Behälter mit einem Außengewinde an der Oberseite, eine Schraub-Kappe mit einem Innengewinde sowie einen mit der Schraub- Kappe verbundenen Stiel, an dessen freiem Ende ein Applikator angeordnet ist, der bei auf den Behälter aufgeschraubter Schraub-Kappe in ein im Inneren des Behälters befindliches Mascara-Medium eintaucht.

    [0002] Mascaraeinheiten bzw. -verpackungen der in Betracht stehenden Art werden verwendet für Mascara, also Wimperntusche, Eyeliner, Cream-on-Shadow, Lipgloss und Nagellack. Je nach aufzutragendem Medium ist der Applikator als Bürste oder Pinsel bzw. als Kunststoff- oder Schaumstoff-Formteil ausgebildet.

    [0003] Insbesondere bei dem Vertrieb hochwertiger Mascaraprodukte wird auch für die Verpackung ein großer Aufwand getrieben, um ein Maximum an Funktionalität und dekorativem Erscheinungsbild zu erzielen. Dementsprechend bestehen herkömmliche Mascaraeinheiten aus einer Mehrzahl von jeweils gesondert hergestellten und dann zusammenmontierten Einzelteilen, was zu erheblichen Herstellungskosten führt.

    [0004] Bei diesen Einzelteilen handelt es sich bei herkömmlichen Mascara-Verpackungen um die bereits angesprochene Verschlußkappe, den Applikator, das gesonderte Stielteil, welches in der Schraub- kappe festgelegt ist, und eine Übersteckkappe. Die innere Verschlußkappe weist ein Gewinde oder eine Schnapprasterung auf.

    [0005] Für Geschenkbeilagen, Versuchsverpackungen, Werbeaktionen und ähnliche Einsatzzwecke sind aus den vorstehend genannten Gründen die bekannten Mascaraeinheiten zu teuer.

    [0006] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Mascaraeinheit der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß sie bei voller Gebrauchsfähigkeit kostengünstiger herstellbar ist.

    [0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß Schraub-Kappe und Stiel einstückig aus Kunststoff gespritzt sind.

    [0008] Hierdurch wird die Zahl der erforderlichen Einzelteile und damit sowohl die Zahl der Herstellungsvorgänge, insbesondere aber auch der Montageaufwand wesentlich reduziert.

    [0009] Weiterhin ist im Rahmen der Erfindung mit Vorteil vorgesehen, daß das Innengewinde der Schraubkappe in einem Bereich in der Nähe des Schraubkappendeckels angeordnet ist. Diese Ausgestaltung unterscheidet sich von allen vorbekannten Lösungen und ermöglicht in Verbindung mit der einstückigen Ausbildung von Applikatorstiel und Schraubkappe spritztechisch die Realisierung einer hinreichend hohen und damit bequem greifbaren, dünnwandigen und nach dem Spritzvorgang entformbaren Kappe.

    [0010] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Behälter einen Grundkörper mit einer oberen Schulter und einen sich daran anschließenden Hals aufweist, wobei die Abstreifeinrichtung sich in Höhe der Schulter in radialer Richtung nach innen erstreckt. Der lichte Durchmesser der Abstreifeinrichtung wird so dimensioniert, daß er an den Durchmesser des jeweiligen Applikators angepaßt ist. Die Herstellung eines derart ausgestalteten Behälters kann vorzugsweise im Extrusionsblasverfahren, aber auch z.B. im Spritzblasverfahren oder im sogenannten Ossberger-Verfahren realisiert werden. Weiterhin kann der Behälter auch tubenartig ausgebildet sein und dann gemäß den für Tuben bekannten Verfahren hergestellt sein. Das Abfüllen erfolgt hierbei von der Unterseite her mit großer Füllöffnung, d.h. schnell und mit geringen Kosten.

    [0011] Die Unterkante der Kappe kann schräg zur Behälterlängsachse verlaufen, wobei durch diese Ausgestaltung sowohl ein spezieller ästhetischer Effekt als auch eine Positionierwirkung verbunden ist. Weiterhin kann die Kappe nach oben hin so verlängert sein, daß eine schräg zur Längsachse verlaufende Oberkante entsteht, welche geschlossen ausgebildet sein kann oder aber als Hohlraum, der dann mit einer entsprechenden Innendekoration ein die Aufmerksamkeit erregendes Erscheinungsbild schafft.

    [0012] Der Applikator ist vorzugsweise ebenfalls einstückig mit dem Stiel ausgebildet. Dies läßt sich herstellungstechnisch insbesondere dann gut realisieren, wenn der Applikator spatelartig ausgebildet ist, wobei er dann Durchbrechungen und/oder einen gezackten bzw. gefransten Endbereich aufweisen kann. Alternativ kann der Applikator auch eine Mehrzahl von Vorsprüngen in Form von Scheiben, Noppen od.dgl. aufweisen, soweit dies spritztechnisch realisierbar ist.

    [0013] Schließlich kann noch vorgesehen sein, daß am Boden des Behälters eine relativ weiche Einlage, wie Schaumstoff od.dgl., angeordnet ist, in die der Applikator im geschlossenen Zustand der Einheit eingreift. Hierdurch wird verhindert, daß beim Herausziehen des Applikators aus dem Behälter eine sogenannte Fahne mit Mascara-Medium entstehen kann.

    [0014] Wenn im Vorstehenden und nachfolgend von einer Mascaraeinheit die Rede ist, so ist dies im allgemeinsten Sinne als Einheit für kosmetische Applikationen und lediglich bevorzugt als Einheit zum Auftragen von Wimperntusche zu verstehen. Für den Auftrag von Lidschattendekorationen od.dgl. kann eine erfindungsgemäße Einheit ebenfalls verwendet werden, wobei der Applikator dann vorzugsweise aus Schaumstoff oder einem ähnlich saugfähigen Material besteht. Der Applikator kann auch beflockt sein, wobei unterschiedliche Flockenlängen und Materialien in Betracht kommen. In dieser Ausführungsform eignet sich der Applikator zum Auftrag von Lippendekorationen.

    [0015] Der Applikator kann weiterhin bei der Verwendung als Eyeliner als spitz zulaufender Pinsel oder als saugfähige Spitze ausgebildet sein.

    [0016] Hinsichtlich des Behälters sind sowohl transparente Ausführungsformen denkbar, die den Behälterinhalt, also z.B. die Farbe des Mascara-Mediums, erkennen lassen, als auch eingefärbte und nicht transparente Ausführungsformen.

    [0017] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung näher beschrieben. Dabei zeigen

    Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Mascaraeinheit nach dem Stand der Technik und

    Fig. 2 eine Fig. 1 entsprechende Darstellung einer erfindungsgemäßen Ausführungsform.



    [0018] In Fig. 1 ist eine Mascaraeinheit nach dem Stand der Technik dargestellt. Diese umfaßt einen Behälter 1 aus Kunststoff, beispielsweise aus PVC, PET, PT-Selar, PP oder PE-HD. An den Grundkörper des Behälters 1 schließt sich über eine Schulter 2 ein Hals 3 mit einem Außengewinde 4 an.

    [0019] Eine Abdichtanordnung 5 wird durch den umbördelten oberen Rand eines Einsatzes 6 gebildet, dessen nach innen umgebogener Rand als Abstreifeinrichtung 7 wirkt.

    [0020] Eine Kappe 8 ist mit einem Innengewinde 9 versehen und auf das Außengewinde 4 des Behälter-Halses 3 aufschraubbar. In diese Kappe 8 ist der Einsatz 6 formschlüssig eingesteckt. Eine zusätzliche Dekorkappe 10 ist über eine Heißkleberzone 11 mit der Kappe 8 verbunden.

    [0021] In das Innere des Behälters 1 hinein erstreckt sich ein Stiel 12, an dessen freiem unteren Ende 13 ein Applikator 14 angeordnet ist.

    [0022] Die in Fig. 2 dargestellte erfindungsgemäße Mascaraeinheit umfaßt in analoger Weise einen Behälter 1 mit einer Schulter 2 und einen Hals 3 mit Außengewinde 4 sowie eine Verschlußkappe 8, wobei sich von dem Deckel 15 der Kappe 8 nach innen weg ein Stiel 12 erstreckt, an dessen unterem Ende ein Applikator 14 einstückig angespritzt ist. Der Stiel 12 ist seinerseits einstückig mit der Kappe 8 ausgebildet. Von dem Deckel 15 nach unten weg erstreckt sich weiterhin ein Dichtring 16 mit einem Dichtkonus 17 im Abstand zu dem Gewinde 9 an der Innenseite der Kappe 8. Der Dichtring 16 bildet zusammen mit dem Dichtkonus 17 eine Dichtanordnung 18, welche einstückig mit der Kappe 8 ausgebildet ist.

    [0023] Von der Schulter 2 des Behälters 1 erstreckt sich radial nach innen weg eine Abstreifeinrichtung 7', welche einstückig mit dem Behälter 8 gespritzt ist.

    [0024] Am Boden des Behälters 1 ist ein Schaumstoffteil 19 angeordnet, in welches die Applikatorspitze 20 eingreift.


    Ansprüche

    1. Mascaraeinheit umfassend einen Behälter mit einem Außengewinde an der Oberseite, eine Schraub-Kappe mit einem Innengewinde sowie einen mit der Schraub-Kappe verbundenen Stiel, an dessen freiem Ende ein Applikator angeordnet ist, der bei auf den Behälter aufgeschraubter Schraub-Kappe in ein im Inneren des Behälters befindliches Mascara-Medium eintaucht, dadurch gekennzeichnet, daß Schraub-Kappe (8) und Stiel (12) einstückig aus Kunststoff gespritzt sind.
     
    2. Mascaraeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Innengewinde (9) der Schraub-Kappe (8) in einem Bereich in der Nähe des Schraubkappendeckels (15) angeordnet ist.
     
    3. Mascaraeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (1) einen Grundkörper mit einer oberen Schulter (2) und einen sich daran anschließenden Hals (3) aufweist, wobei die Abstreifeinrichtung (7') sich in Höhe der Schulter (2) in radialer Richtung nach innen erstreckt.
     
    4. Mascaraeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich von dem Deckel (15) der Kappe (8) nach unten ein einstückig ausgespritzter Dichtring (16) mit einer konischen Dichtfläche (17) wegerstreckt.
     
    5. Mascaraeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterkante der Kappe (8) schräg zur Behälterlängsachse verläuft.
     
    6. Mascaraeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Applikator (14) einstükkig mit dem Stiel (12) ausgebildet ist.
     
    7. Mascaraeinheit nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Applikator (14) spatelartig ausgebildet ist.
     
    8. Mascaraeinheit nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der spatelartige Applikator (14) Durchbrechnungen und/oder einen gezackten bzw. gefransten Endbereich aufweist.
     
    9. Maacaraeinheit nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Applikator (14) eine Mehrzahl von Vorsprüngen in Form von Scheiben, Noppen od.dgl. aufweist.
     
    10. Mascaraeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Boden des Behälters (1) eine relativ weiche Einlage (19), wie Schaumstoff od.dgl. angeordnet ist, in die der Applikator (14) im geschlossenen Zustand der Einheit eingreift.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht