[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum automatischen Anlegen eines
Faserbandes an einer eine Speisevorrichtung aufweisendenden Textilmaschine sowie eine
Vorrichtung zum Durchführen dieses Verfahrens.
[0002] Es ist bekannt, einer Kanne ein Faserband zu entnehmen und der Speisevorrichtung
einer Textilmaschine vorzulegen (US-PS 4.838.018) Es hat sich gezeigt, daß es nicht
möglich ist, mit der bekannten Vorrichtung ein Faserband immer sicher aufzunehmen,
da dieses in der Kanne eine vom Zufall bestimmte Relativlage gegenüber dem das Faserband
aufnehmenden Greifarm einnimmt. Hierdurch ist eine sichere Übergabe an die Speisevorrichtung
der Textilmaschine nicht gewährleistet.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zu schaffen, die sicherstellen, daß das Faserband sicher in die Speisevorrichtung
der Textilmaschine eingeführt und die Arbeit der Maschine ohne bzw. lediglich mit
geringfügiger Unterbrechung weitergeführt werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Faserband mit seinem Ende in eine definierte
Aufnahmestellung gebracht wird, in welcher das Bandende als Bandanfang aufgenommen
und an die Speisevorrichtung übergeben wird. Da sich das Faserband für das Aufnehmen
in einer definierten Stellung befindet, wird es durch die Aufnahmevorrichtung in stets
gleicher Position aufgenommen und kann somit auch in stets gleicher Weise gehandhabt
werden. Durch diese Handhabung kann das Faserband in einen definierten Zustand und
in eine definierte Position gegenüber der Speisevorrichtung gebracht werden, so daß
sich das Übergeben und Einführen in die Speisevorrichtung der Textilmaschine, d. h.
das Anlegen, ohne Schwierigkeiten sicher und rasch durchführen lassen.
[0005] Als "Textilmaschine" im Sinne der vorliegenden Erfindung soll jede Textilmaschine
verstanden werden, die Faserbänder verarbeitet. Hierzu gehören z.B. Strecken und Spinnmaschinen
wie beispielsweise Ring-, Luft-, Falschdraht- und Offenend-Spinnmaschinen, doch können
auch andere Textilmaschinen, denen Faserbänder zur Verarbeitung zugeführt werden,
geeignet sein, wie z.B. Rundstrickmaschinen, denen zur Herstellung von Florstoffen
und Teppichen Faserbänder zugeführt werden. Arbeitsorgane können somit ein Streckwerk
(z.B. bei einer Strecke oder Luftspinnmaschine), eine Spindel (z.B. bei einer Ringspinnmaschine),
eine Auflösewalze (bei einer Offenend-Spinnmaschine), ein Nadelzylinder (bei einer
Rundstrickmaschine) und dgl. sein. Die Stelle, an der sich diese Arbeitsorgane befinden,
wird nachstehend mit Arbeitsstelle bezeichnet. In der Regel hat eine Textilmaschine,
bei welcher der Erfindungsgegenstand Anwendung finden kann, mehr als eine Arbeitsstelle,
doch ist die Erfindung hierauf nicht eingeschränkt.
[0006] Als "Faserband" soll im Sinne der vorliegenden Erfindung jedes aus Fasern zusammengesetzte
Faserband verstanden werden unabhängig davon, ob das Faserband eine gewisse Drehung
aufweist, wie dies bei Lunten der Fall ist, oder nicht.
[0007] Als "Speisevorrichtung" im Sinne der vorliegenden Erfindung wird jene Vorrichtung
angesehen, die das Faserband aufnimmt und dem Arbeitsorgan der Textilmaschine zuführt.
[0008] Es ist nicht erforderlich, daß das Faserband erst in der Aufnahmestellung in eine
kontrollierte Stellung gebracht wird. Vielfach ist es zweckmäßig, da besonders automatenfreundlich,
wenn der Bandanfang zunächst in eine Bereitschaftstellung gebracht und erst aus dieser
Bereitschaftstellung in die Aufnahmestellung überführt wird. Diese Bereitschaftsstellung
kann an unterschiedlichen Stellen vorgesehen werden. Gemäß einer bevorzugten Ausführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens wird diese Bereitschaftstellung an einer der Textilmaschine
zuzuführenden Kanne vorgesehen. Auch hier sind Unterschiede möglich. So hat sich eine
Bereitschaftsstellung oder Aufnahmestellung im Zentrum der Kanne oder alternativ auch
in deren Umfangsbereich außerhalb der Kanne als besonders zweckdienlich herausgestellt.
[0009] Gemäß einer vorteilhaften Ausbildung des erfingungsgemäßen Verfahren wird der Bandanfang
oberhalb einer der Speisevorrichtung zugeführten Kanne in die Aufnahmestellung gebracht.
Hierdurch wird dieser Bandanfang auf besonders einfache Weise gut zugänglich. Es ist
hierbei zweckmäßig, daß das aus der Aufnahmestellung der Speisevorrichtung zugeführte
Faserband so hoch geführt wird, daß es beim Zuführen über andere Kannen hinweg nicht
mit dem in diesen Kannen befindlichen Faserband in Kontakt gelangt.
[0010] Es ist erfindungsgemäß auch möglich, den Bandanfang beim Verbringen in die Aufnahmestellung
in eine Halterung einzuführen, in welcher das Faserband und/oder der Vorbereitung
hierfür eingeführt bleibt. Das Faserband kann dabei lediglich für einige oder auch
für alle Arbeitsschritte von der Bandablage z. B. an der Strecke bis hin zur Vorlage
an der Speisevorrichtung in der Halterung verbleiben. Diese kann für die Handhabung
besonders günstig geometrisch gestaltet werden.
[0011] Vorzugsweise wird das zuzuführende Faserband in einer definierten Position aufgenommen
und geklemmt, anschließend durchtrennt und in eine definierte Form gebracht, woraufhin
das so vorbereitete Faserband vor die Speisevorrichtung gebracht und in diese eingeführt
wird, wobei eine definierte Bandlänge in die Speisevorrichtung eingeführt und der
Einführerfolg überprüft wird, um bei Mißlingen des Einführens des Bandanfanges den
Einführvorgang zu wiederholen. Auf diese Weise wird eine hohe Anlegesicherheit erreicht,
da das Faserband durch die Vorbereitung eine optimale Länge und Form erhält und auch
über eine vorgegebene Länge in die Speisevorrichtung eingeführt wird.
[0012] Um das Einführen eines neuen Faserbandes möglichst ohne Zeitverlust durchführen zu
können, wird vorteilhafterweise in Abhängigkeit vom Erreichen einer festgelegten Bandlänge
- die natürlich höher ist als die Bandlänge, die zum Bereitstellen einer zusätzlichen
Kanne führt bzw. führen kann - der Bandanfang eines in einer inzwischen bereitgestellten
Kanne befindlichen Faserbandes in die Speisevorrichtung eingeführt.
[0013] In der Regel ist an der Arbeitsstelle der Textilmaschine wenig Platz für die Kannen.
Um nicht durch aufwendige Konstruktionen den erforderlichen zusätzlichen Platz für
die Kanne nur dem anzulegenden Faserband in einer Wartestellung bereitzustellen, das
Faserband dann an die Speisevorrichtung anzulegen und die Kanne mit dem neu angelegten
Faserband erst dann in ihre Arbeitsstellung in bzw. unter der Maschine zu bringen,
nachdem die Kanne, an welcher zuvor das inzwischen ausgelaufene Faserband entnommen
wurde, an dieser Arbeitsstelle herausgenommen worden ist.
[0014] Um exakt feststellen zu können, ob die Kanne mit dem der Speisevorrichtung zugeführten
Faserband tatsächlich leer ist oder nicht, ist es zweckmäßig, wenn das Innere der
Kanne, welche das der Speisevorrichtung zugeführte Faserband enthält, abgetastet wird
und bei Auslaufen dieses Faserbandes das Einführen des Bandanfanges eines neuen, in
der Zwischenzeit in einer Bereitschaftsstellung bereitgestellten Faserbandes wie die
Speisevorrichtung ausgelöst wird.
[0015] Wenn, wie üblich, die Kanne einen Durchmesser aufweist, der in der Größenordnung
zweier nebeneinander befindlicher Arbeitsstellen ist, so wird zweckmäßigerweise hinter
den beiden hintereinander in ihren Arbeitsstellen angeordneten Kannen zweier benachbarter
Speisevorrichtungen die Wartestellung für eine eine dritte Kanne als Reservekanne
für das Einführen eines Faserbandes in die Speisevorrichtung vorgesehen.
[0016] Zur Durchführung des beschriebenen Verfahrens sind bei einer Vorrichtung zum automatischen
Anlegen eines Faserbandes an einer Textilmaschine ein Bandvorleger, in welchem das
Faserband in einer definierten Aufnahmestellung haltbar ist, sowie ein Bandzubringer
zum Aufnehmen des in der Aufnahmestellung vorgelegten Faserbandes sowie für dessen
Einführen in die Speisevorrichtung vorgesehen.
[0017] Der Bandvorleger kann verschieden ausgebildet sein und wird in einer einfachen Ausgestaltung
durch die Kanne gebildet, in welcher das anzulegende Faserband der Speisevorrichtung
vorgelegt wird.
[0018] Dabei ist zweckmäßigerweise eine Füllstation mit einem Bandableger und einer Steuervorrichtung
zur Erzeugung einer Relativbewegung zwischen Bandableger und Kanne in der Weise vorgesehen,
daß das Faserband mit dem Bandende in einer definierten Position an bzw. in der Kanne
abgelegt wird. Ein kompliziertes Suchen des Bandendes für die Aufnahme und für das
Einführen desselben in die Speisevorrichtung, eventuell noch ein kompliziertes Neuorientieren
im Bandzubringer oder in einer diesem Bandzubringer vorgeschalteten Vorrichtung, ist
somit nicht erforderlich. Trotzdem aber wird ein sicheres Einführen des Faserbandanfanges
in die Speisevorrichtung der Offenend-Spinnvorrichtung sichergestellt.
[0019] Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, den Bandvorleger als Bandführung auszubilden,
da dann das Faserband im Bandvorleger noch axiale Bewegungen ausführen kann, was erwünscht
ist, damit das Faserband erst zu einem späteren Zeitpunkt nach Vollendung des Bandanlegens
aus dem Bandvorleger herausgenommen zu werden braucht.
[0020] Gemäß einer bevorzugten Ausbildung des Erfindungsgegenstandes ist eine Füllstation
mit einem Bandableger und einer Steuervorrichtung zur Erzeugung einer Relativbewegung
zwischen Bandableger und Bandvorleger vorgesehen in der Weise, daß das Faserband mit
seinem Ende in den Bandvorleger eingelegt wird.
[0021] Es ist nicht erforderlich, daß das im Bandvorleger deponierte Faserband direkt vom
Bandzubringer aufgenommen wird, durch welchen es auch der Speisevorrichtung der Textilmaschine
vorgelegt wird. In vielen Fällen, insbesondere bei vollautomatisch arbeitenden Vorrichtungen,
kann sich die Zwischeneinschaltung eines Bandaufnehmers als zweckdienlich erweisen,
wobei dieser Bandaufnehmer die Aufgabe hat, das in einer definierten Position an bzw.
in der Kanne abgelegte Faserband aufzunehmen und dasselbe als Bandanfang an den Bandzubringer
zu übergeben.
[0022] Der Bandaufnehmer und/oder Bandzubringer ist gemäß einer vorteilhaften Ausführung
des Erfindungsgegenstandes pneumatisch ausgebildet. Dabei hat es für eine sichere
Aufnahme des Faserbandes und auch für eine sichere Übergabe desselben an den Bandzubringern
und/oder an die Speisevorrichtung als vorteilhaft erwiesen, wenn der Bandableger und/oder
der Bandaufnehmer und/oder der Bandzubringer einen im wesentlichen rohrförmigen, an
eine umschaltbare Überdruck-/Unterdruckquelle angeschlossenenen Grundkörper aufweist,
der an seinem freien Ende ein in seiner Länge an die Länge des zu erfassenden Bandendes
angepaßtes Sieb aufweist, das sich über einen Teilumfang des Grundkörpers erstreckt.
Bei wirksamem Unterdruck wird das Faserband aufgenommen, während für die Übergabe
der Überdruck eingeschaltet wird.
[0023] Gemäß einer bevorzugten Ausführung des Erfindungsgegenstandes ist bei pneumatischer
Ausgestaltung des Bandablegers und/oder Bandaufnehmers und/oder Bandzubringers dessen
Grundkörper in mehrere, sich in Längsrichtung erstrekkende Kammern unterteilt, von
denen jede durch eine separate Teilfläche des Siebes begrenzt wird und individuell,
d.h. unabhängig von den anderen Kammern, auf Unterdruck bzw. Überdruck umschaltbar
ist. Hierdurch wird sowohl eine sichere Bandaufnahme als auch eine sichere Bandabgabe
gewährleistet. Besonders zweckmäßig ist es, wenn die Luftströmung im pneumatischen
Bandableger und/oder Bandaufnehmer und/oder Bandzubringer in Abhängigkeit von seiner
Bewegung, insbesondere bei der Bandabgabe, steuerbar ist.
[0024] In einer alternativen Ausbildung des Erfindungsgegenstandes ist der Bandvorleger
nicht an der Kanne, sondern am Ende einer am Maschinengestell befestigten Schiene
angeordnet, wobei diese vorteilhafterweise quer zur Maschinenlängsrichtung verschiebbar
ist. Dadurch kann diese Schiene mit dem Bandvorleger in eine Arbeitsstellung gebracht
werden, in welcher sie seitlich aus der Maschine herausragt, oder in eine Ruhestellung
zurückgebracht werden kann, in welcher sie den Arbeitsraum vor der Maschine nicht
stört.
[0025] Unabhängig von der Ausbildung des Bandvorlegers kann dieser auch vertikal in verschiedenen
Höhen angeordnet sein. Es hat sich für die Handhabung der Kannen und auch der Bänder
als besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn der Bandvorleger im vertikalen Abstand
oberhalb des oberen Kannenrandes angeordnet ist.
[0026] Prinzipiell kann der Bandvorleger unterschiedlich ausgebildet sein, doch hat sich
für die Aufnahme des Bandes durch den Bandzubringer eine Ausbildung als besonders
vorteilhaft erwiesen, bei welcher der Bandvorleger zwei im Abstand voneinander angeordnete
Bandhalter aufweist. Dabei sind die beiden Bandhalter zweckmäßigerweise im wesentlichen
horizontal auf gleicher Höhe angeordnet.
[0027] Auch die Bandhalter können unterschiedlich ausgebildet sein, doch sollten sie auf
möglichst einfache Weise ein- und ausfädelbar sein. Aus diesem Grunde ist vorteilhafterweise
- in Richtung zum Bandanfang gesehen - der erste Bandhalter als Bandführung und der
zweite Bandhalter als Klemme ausgebildet.
[0028] Um ein rasches Einlegen des Faserbandes in die Bandhalterung zu ermöglichen, ist
erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Klemme des Bandvorlegers eine sich in Querrichtung
zum Bandverlauf zwischen den beiden Bandhaltern verjüngende, das Selbsteinfädeln des
Faserbandes gestattende Einlegeführung aufweist.
[0029] Um ein Einfädeln des Bandes in die Bandführung auf besonders einfache Weise zu ermöglichen,
weist vorteilhafterweise die Bandführung einen radial nach außen führenden Bandeinführschlitz
auf. Es ist somit nicht erforderlich, eine Öse vorzusehen, die durch ein Aufklappen
eines Teiles hiervon zu öffnen und zu schließen ist, sondern die Bandführung braucht
überhaupt nicht für das Ein-und Auslegen des Faserbandes betätigt zu werden.
[0030] Das Einfädeln des Faserbandes braucht nicht manuell zu erfolgen. Zum automatischen
Einfädeln des Faserbandes ist vorteilhafterweise in weiterer Ausgestaltung der Erfindungsgegenstand
eine Vorrichtung zum Einfädeln des Bandanfanges in die Bandführung vorgesehen, welche
vorzugsweise als steuerbare Klemme ausgebildet ist.
[0031] Zweckmäßigerweise wird auch eine Vorrichtung zum automatischen Ausfädeln des Faserbandes
aus der Bandführung vorgesehen. Gemäß einer einfachen Ausbildung des Erfindungsgegenstandes
ist dabei die Vorrichtung zum Ausfädeln des Faserbandes als ein quer zum Faserband
bewegbarer, im radialen Abstand an einer um ihre Längsache drehbaren Achse angeordneter,
gabelförmiger Bandgreifer ausgebildet. Die Gabelform zusammen mit der Querbeweglichkeit
gegenüber dem Faserband ermöglicht ein sicherers Ergreifen des Faserbandes, während
die Rotationsbewegung das eigentliche Ausfädeln des Faserbandes ermöglicht. Zur Verbesserung
der Greifsicherheit kann dem Bandgreifer eine das Faserband auf einen definierten
Bandlauf bringende Faserbandführung zugeordnet sein, die gemäß einer einfachen Ausbildung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung kein separates Element, sondern Bestandteil dieses
Bandgreifers ist.
[0032] Es hat sich als von Vorteil erwiesen, wenn zum Auslösen des Bandausfädelns aus der
Bandführung eine Schaltvorrichtung vorgesehen ist, die zweckmäßigerweise mit einer
Bandüberwachungsvorrichtung steuermäßig verbunden ist. Auf diese Weise kann das Bandausfädeln
in Abhängigkeit vom Erfolg des Bandeinführens in die Speisevorrichtung erfolgen, wobei
von einem solchen Bandausfädeln Abstand genommen wird, wenn das vorangegangene Bandanlegen
mißlungen ist und daher wiederholt werden muß.
[0033] Um ein zusätzliches Element für das zuvor erwähnte Einfädeln des Faserbandes in den
Bandvorleger zu vermeiden, kann in vorzugsweiser Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes
vorgesehen werden, daß die Vorrichtung zum Einfädeln des Faserbandes und/oder die
Vorrichtung zum Ausfädeln des Faserbandes durch den Bandaufnehmer oder den Bandzubringer
gebildet wird.
[0034] Um das Faserband auf eine bestimmte Länge bringen zu können, kann der Bandvorleger
eine Bandlängenmeßmarkierung aufweisen. Diese erleichtert dann ein definiertes Ablängen
des Faserbandes.
[0035] Gemäß einer bevorzugten Ausbildung weist der Bandzubringer der erfindungsgemäßen
Vorrichtung eine quer zu dem sich in der Aufnahmestellung befindlichen Faserband bewegliche,
steuerbare Klemme auf. Diese stellt sicher, daß das Faserband seine Relativstellung
zum Bandzubringer nach der Aufnahme nicht ungewollt verändern kann. Als besonders
zweckmäßig hat sich hierbei eine Ausbildung der steuerbaren Klemme des Bandzubringers
als Walzenpaar gezeigt, mit deren Hilfe der Bandanfang der Speisevorrichtung zuführbar
ist und deren Walzen radial voneinander entfernbar sind, um das Faserband nach erfolgtem
Einführen in die Speisevorrichtung wieder freizugeben. Es ist nicht erforderlich,
daß beide Walzen des Walzenpaares angetrieben sind. Vielmehr hat es sich als besonders
vorteilhaft erwiesen, wenn das Walzenpaar lediglich eine angetreibbare Walze aufweist,
wobei die andere Walze durch die antreibbare Walze mitgenommen werden kann.
[0036] Gemäß einer anderen, besonders einfachen und dadurch preisgünstigen Vorrichtung besitzt
die Bandanfangs-Vorbereitungseinrichtung eine steuerbare Saugdüse. Dank dieser steuerbaren
Saugdüse kann der Bandanfang allein pneumatisch angespitzt und damit in die gewünschte
Form gebracht werden.
[0037] Die Wirkung der Saugdüse kann noch dadurch unterstützt werden, daß in dieser mindestens
eine Druckluftdüse mit sowohl einer axialen als auch einer tangentialen Komponente
einmündet. Eine weitere Unterstützung des Luftstromes zum Anspitzen des Bandanfanges
wird erreicht, wenn die Saugdüse eine wendelartige Innenkontur aufweist.
[0038] Das Einführen des Faserbandes in die Speisevorrichtung kann ferner dadurch erleichtert
werden, daß der Speisevorrichtung ein Bandhalter vorgeschaltet ist. Dabei ist es besonders
vorteilhaft, wenn der Speisevorrichtung nicht nur ein einzelner, sondern mindestens
zwei Bandhalter vorgeschaltet sind, wobei die beiden Bandhalter der Speisevorrichtung
wahlweise zustellbar bzw. in eine Bereitschaftsstellung bringbar sind.
[0039] Gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes ist der mindestens
eine Bandhalter öffen- und schließbar. Dabei ist dieser mindestens eine Bandhalter
vorteilhafterweise in Abhängigkeit von der Bewegung und/oder Position des Bandzubringers
steuerbar.
[0040] Vorzugsweise ist der mindestens eine Bandhalter als Zuführtrichter ausgebildet.
[0041] Um die einzelnen Elemente, die zum Aufnehmen und Übergeben des Bandanfanges an die
Speisevorrichtung erforderlich sind, nicht an jeder Arbeitsstelle erneut vorsehen
zu müssen, ist vorzugsweise vorgesehen, daß der Bandzubringer und eventuell weitere
vorgesehene Hilfseinrichtungen wie Bandanfangs-Vorbereitungseinrichtung und Klemmen
auf einem längs einer Vielzahl gleichartiger Arbeitsstellen verfahrbaren Wartungsgerät
angeordnet sind.
[0042] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind der Bandhalter und eventuell weitere vorgesehene Hilfseinrichtungen wie Bandanfangs-Vorbereitungseinrichtung
und Klemmen alternativ auf der Transportvorrichtung angeordnet. Damit ein und dieselbe
Transportvorrichtung auch mit verschiedenen Maschinen oder Vorrichtungen zusammenarbeiten
kann, ist in weiterer zweckmäßiger Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes vorgesehen,
daß der Bandzubringer und eventuell weitere Hilfseinrichtungen wie Bandanfangs-Vorbereitungseinrichtungen
und Klemmen höhenverstellbar gelagert sind.
[0043] Die Erfindung ermöglicht in einfacher Weise das automatische Anlegen des Faserbandes
an die Speisevorrichtung einer Textilmaschine. Hierdurch wird erreicht, daß die Ausfallzeiten
reduziert werden, da es nicht erforderlich ist, daß bei Auslauf eines Faserbandes
die Bedienungsperson sofort zur Stelle ist, um das Bandanlegen durchzuführen. Dies
kann vielmehr durch eine Wartungseinrichtung geschehen, die, falls gewünscht, im Falle
einer Spinnmaschine auch das Wiederanspinnen durchführen kann.
[0044] Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen mit Hilfe von Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine Offenend-Spinnvorrichtung in der Seitenansicht mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung;
Figur 2 eine erfindungsgemäß ausgebildete Vorrichtung in der Draufsicht mit einem
das Faserband in einer definierten Aufnahmestellung haltenden Bandvorleger sowie einem
Bandzubringer;
Figur 3 ein Fließdiagramm mit den erfindungsgemäßen Arbeitsschritten;
Figur 4 im Querschnitt eine mit Faserband gefüllte Kanne mit einem erfindungsgemäßen
Bandzubringer;
Figur 5 einen Bandzubringer in seiner Übergabestellung vor einer Speisevorrichtung
in schematischer Seitenansicht;
Figur 6 eine Kanne in der Draufsicht mit einem Bandzubringer;
Figur 7 in schematischer Darstellung eine Speisevorrichtung sowie einen steuermäßig
hiermit verbundenen Bandzubringer;
Figur 8 noch eine andere Ausführung der erfindungsgemäßen Bandanfangs-Vorbereitungseinrichtung
im Querschnitt;
Figur 9 in schematischer Darstellung den Erfindungsgegenstand in Verbindung mit der
Liefervorrichtung einer Textilmaschine;
Figur 10 ein Detail der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem Bandausfädler in perspektivischer
Darstellung.
[0045] Wie bereits oben erwähnt, kann der Erfindungsgegenstand in Verbindung mit verschiedenen
Band be- oder verarbeitenden Textilmaschinen Anwendung finden; nachstehend soll als
konkretes Ausführungsbeispiel zunächst eine übliche Offenend-Spinnvorrichtung 1 dienen,
die nachstehend beschrieben wird.
[0046] Üblicherweise ist eine Offenend-Spinnvorrichtung 1 Teil einer Offenend-Spinnmaschine
16, die auf einer oder beiden Maschinenlängsseiten eine Vielzahl gleichartiger, nebeneinander
angeordneter Offenend-Spinnvorrichtungen 1 aufweist. Jede Offenend-Spinnvorrichtung
1 besitzt ein Spinnelement, das in der gezeigten Ausführung beispielsweise als Spinnrotor
10 ausgebildet ist. Der Spinnrotor 10 ist in bekannter Weise mittels eines Schaftes
100 gelagert und wird bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel mit Hilfe eines Tangentialriemens
101 angetrieben. Der Spinnrotor 10 ist in einem Rotorgehäuse 102 angeordnet, dessen
Innenraum 103 über einen Saugrohranschluß 104 mit einer nicht gezeigten Unterdruckquelle
in Verbindung steht.
[0047] Dem Schaft 100 des Spinnrotors kann eine Bremse 11 zugestellt werden, die über ein
lediglich schematisch angedeutetes Gestänge 12 mit einem Betätigungshebel 13 verbunden
ist. Wird der freie Arm des Betätigungshebels 13 in Richtung des Pfeiles P
4 beaufschlagt, so gelangt die Bremse 11 zur Anlage an den Schaft 100 des Spinnrotors
10, so daß letzterer abgebremst wird. Der Mechanismus, der aus Bremse 11, Gestänge
12 und Betätigungshebel 13 besteht, wird in geeigneter Weise durch ein elastisches
Element entgegen der Richtung des Pfeiles P
4, das heißt also, in Richtung des Pfeiles Ps, beaufschlagt, so daß bei Beendigung
einer Beaufschlagung in Richtung des Pfeiles P
4 die Bremse 11 in ihre Freigabestellung zurückkehrt. Gemäß Figur 1 ist das elastische
Element, das den aus Bremse 11, Gestänge 12 und Betätigungshebel 13 bestehenden Mechanismus
beaufschlägt, als Druckfeder 130 ausgebildet, die sich am Betätigungshebel 13 an dessen
dem Gestänge 12 zugewandten Arm und an einem nicht näher dargestellten Maschinenteil
abstützt.
[0048] Zur Zuführung von Fasern in den Spinnrotor 10 ist eine Speisevorrichtung 2 vorgesehen,
die bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel aus einer Lieferwalze 20 und einer Speisemulde
21 besteht, welche schwenkbar gelagert ist und durch eine Druckfeder 22 elastisch
gegen die Lieferwalze 20 gedrückt wird. Der Lieferwalze 20 nachgeschaltet ist eine
in einem Gehäuse 23 angeordnete Auflösewalze 24, die während der normalen Produktion
aufgrund ihrer hohen Drehzahl aus einem ihr mit Hilfe der Speisevorrichtung 2 aus
einer Kanne 41 zugeführten Faserband 4 nichtgezeigte Fasern auskämmt, welche durch
einen sich vom Gehäuse 23 in den Spinnrotor 10 erstreckenden Faserspeisekanal 25 dem
Spinnrotor 10 zugeführt werden. Die Fasern legen sich in üblicher Weise auf einer
Fasersammelstelle im Spinnrotor 10 ab, von wo sie durch das Ende eines Fadens 44 aufgenommen
und kontinuierlich in das Ende hiervon eingebunden werden. Der Faden 44 wird durch
ein Fadenabzugsrohr 26 mit Hilfe eines Abzugswalzenpaares 27 abgezogen und auf eine
Spule 28 aufgewikkelt, welche in bekannter Weise durch eine Spulwalze 29 angetrieben
wird.
[0049] Im Fadenlauf zwischen dem Fadenabzugsrohr 26 und der Spulwalze 29 befindet sich ein
Fadenwächter 14, der den gesponnenen Faden 44 überwacht.
[0050] Elemente, die für das Verständnis der Erfindung nicht erforderlich sind, wie z.B.
Fadenspannungsbügel, Changierfadenführer, Fadenrückliefervorrichtung und Fadenendenpräpariervorrichtung,
sind in Figur 1 der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt worden.
[0051] Die Offenend-Spinnvorrichtung 1 ist durch eine Abdeckung 105, die einen Zuführtrichter
106 aufweist, abgedeckt und wird durch ein Maschinengestell 107 getragen. An der Abdeckung
105 ist eine Signaleinrichtung 15 angebracht, z.B. in Form einer Signallampe, die
mit dem Fadenwächter 14 (üblicherweise unter Zwischenschaltung einer nicht gezeigten
Steuervorrichtung) steuermäßig in Verbindung steht.
[0052] Unterhalb des Rotorgehäuses 102 ist am Maschinengestell 107 ein Bandvorleger 3 befestigt.
In der gezeigten Ausführung geschieht dies mit Hilfe einer Führung 30, in welcher
der Bandvorleger 3 quer zur Maschinenlängsrichtung verschiebbar gelagert ist. Der
Bandvorleger 3 besitzt hierzu eine Schiene oder Führungsstange 300, die sich durch
die Führung 30 hindurch erstreckt und an ihrem maschinenseitigen Ende einen Anschlag
301 trägt. An ihrem dem Anschlag 301 abgewandten Ende trägt die Führungsstange 300
eine Bandhalterung 31, die gemäß Figur 2 zwei im Abstand voneinander angeordnete Bandhalter
32 und 33 aufweist.
[0053] Der Bandhalter 32 ist als wendelartige Bandführung ausgebildet und besitzt zwischen
seinen Wendeln 320 und 321 einen Schlitz 322, der von dem durch die Wendel 320 und
321 umschlossenen Führungsbereich für das Faserband 4 radial bis nach außen reicht.
[0054] In einem seitlichen Abstand a, der eine Größe aufweist, die das Aufnehmen des in
einer Kanne 40 angelieferten Faserbandes 4 zwischen den Bandhaltern 32 und 33 erlaubt,
befindet sich der letztgenannte Bandhalter 33. Dieser ist gemäß Figur 2 als Klemme
ausgebildet und besteht aus einem fest mit der Führungsstange 300 verbundenen Klemmelement
330 sowie einem zweiten, hierzu beweglich angeordneten Klemmelement 331. Das Klemmelement
331 ist durch eine Druckfeder 332 beaufschlagt, die sich ihrerseits an einer Federaufnahme
333 abstützt, die von der Führungsstange 300 getragen wird. Das Klemmelement 331 wird
somit elastisch in Anlage am Klemmelement 330 gehalten. Die freien Enden 334 und 335
der Klemmelemente 330 und 331 sind so ausgebildet, daß sie sich zu ihrem freien Ende
hin immer weiter voneinander entfernen. Diese beiden Enden 334 und 335 bilden somit
eine Einlegeführung, die sich in Querrichtung des Bandverlaufs zwischen den beiden
Bandhaltern 32 und 33 verjüngt und somit das automatische Einfädeln des Faserbandes
4 in Richtung des Pfeiles P
3 (siehe Figur 1) ermöglicht.
[0055] Der Bandvorleger 3 befindet sich - wie Figur 1 deutlich zeigt - so hoch oberhalb
der Kanne 41, daß das sich von der Aufnahmestellung, die sich unterhalb der Speisevorrichtung
2, aber oberhalb der Kanne 40 befindet, zur Offenend-Spinnvorrichtung 1 erstrekkende
Faserband 4 über andere Kannen 41 hinweggeführt wird und nicht mit dem Faserband 42
in Berührung kommen kann, das sich in der zwischen der Speisevorrichtung 2 und der
Kanne 4 abgestellten Kanne 41 befindet und das sich üblicherweise bis oberhalb des
oberen Kannenrandes der Kanne 41 erstreckt.
[0056] Zur Aufnahme des sich zwischen den beiden Bandhaltern 32 und 33 erstreckendenden
Faserbandes 3 ist ein Bandzubringer 5 vorgesehen. Dieser besteht gemäß den Figuren
1 und 2 aus einer steuerbaren Klemme in Form eines Paares fliegend gelagerter Walzen
50, 51, von denen die Walze 50 durch einen Motor 500, unter Zwischenschaltung einer
Kupplung 501, antreibbar ist, während die Walze 51 als Losrolle ausgebildet ist, die
von der angetriebenen Walze 50, im Betrieb über das ins Walzenpaar eingelegte Faserband
4, mitgenommen wird. Diese als Loswalze ausgebildete Walze 51 ist durch Verschwenken
von der Walze 50 entfernbar, so daß sich zwischen den beiden Walzen 50 und 51 ein
keilförmiger Spalt 52 bildet. Der Übersichtlichkeit halber wurde der Schwenkmechanismus
für die Walze 51 in den Figuren 1 und 2 nicht dargestellt.
[0057] Der Bandzubringer 5 ist ferner als Ganzes auf einer Stange 53 schwenkbar gelagert
(siehe Schwenkpunkt 530 in Figur 2). Vom Bandzubringer 5 erstreckt sich seitlich ein
Arm 54, der gelenkig mit dem Anker 540 eines Elektromagneten 541 in Verbindung steht.
[0058] Die vorstehend im Aufbau beschriebene Vorrichtung soll nun in ihrer Funktion beschrieben
werden (vergl. auch Flußdiagramm nach Fig. 3, in welchem die nachstehend erläuterten,
unabdingbaren Programmschritte D, E, H und I durch eine stärkere Umrandung hervorgehoben
wurden).
[0059] Während die Spinnstelle noch normal arbeitet, müssen bereits eine neue Kanne 40 bereitgestellt
und das Faserband 4 in den Bandvorleger 3 eingelegt werden, damit bei Auslaufen des
alten Faserbandes bereits ein neues Faserband zur Aufnahme durch den Bandzubringer
5 und zur Vorlage und Übergabe an die Offenend-Spinnvorrichtung 1 bereitgestellt ist.
Das neue Faserband 4 wird aus der Kanne 40, die im wesentlichen unter dem Bandvorleger
3 plaziert wird, entnommen und mit seinem Anfang (Bandanfang 43 - Fig. 2) in den oberhalb
der Kanne befindlichen Bandhalter 33 eingelegt, was durch eine einfache Bewegung in
Richtung des Pfeiles P
3 (Fig. 1) geschehen kann. Dies wird dadurch ermöglicht, daß die Enden 334 und 335
der beiden Klemmelemente 330 und 331 einen konisch ausgebildeten Einführschlitz (oder
eine Einlegeführung) bilden, und darüber hinaus dadurch, daß das elastisch gelagerte
Klemmelement 331 sich entgegen der Wirkung der Druckfeder 332 so weit vom anderen
Klemmelement 330 entfernt, daß der Bandanfang 43 des Faserbandes 4 in Nähe seines
freien Endes zwischen den beiden Klemmelementen 330 und 331 sicher gehalten wird.
Durch eine Bewegung des Faserbandes 4 in Richtung des Pfeiles P
1 (siehe Figur 2) wird das Faserband 4 in den Bandhalter 32 eingelegt, in welchem das
Faserband 4 axial beweglich geführt wird. Das Faserband 4 befindet sich nun mit einem
Längenabschnitt in einer definierten Bandaufnahmestellung (Bandvorlage = Programmschritt
D), d.h. in einer definierten Bahn vorgegebener Länge, oberhalb der Kanne 40.
[0060] Wenn nun das alte Faserband 4 ausläuft, so wird der Fadenwächter 14 betätigt, da
der Faden 44 bei Fehlen des Faserbandes 4 reißt. Der Fadenwächter 14 gibt auf übliche
Weise ein Signal an die Signaleinrichtung 15 der Offenend-Spinnvorrichtung 1.
[0061] Der Bandzubringer 5, der sich zunächst in einer Ruhestellung 5' befindet, wird durch
dieses Signal veranlaßt, sich aus der Ruhestellung 5' (siehe Figur 1) quer zu dem
sich in der Aufnahmestellung befindlichen Faserband 4 in die Bandaufnahmestellung
(Figur 2) zu bewegen. Hierbei sind die beiden Walzen 50 und 51 voneinander gespreizt
und bilden einen keilförmigen Spalt 52, mit welchem sie das Faserband 4 mit seinem
Bandende als neuen Bandanfang 43 zwischen den beiden Bandhaltern 32 und 33 aufnehmen
(Bandaufnahme = Programmschritt E). Nach dieser Bandaufnahme wird die Walze 51 gegen
die Walze 50 bewegt, so daß das Faserband 4 zwischen den beiden Walzen 50 und 51 eingeklemmt
ist. Sodann wird der Bandzubringer 5 vor die Speisevorrichtung 2 der Offenend-Spinnvorrichtung
1 gebracht, wobei der Elektromagnet 541 erregt wird und die Walzen 50 und 51 um den
Schwenkpunkt 530 verschwenkt werden, so daß dieses Walzenpaar im rechten Winkel zur
Stange 53 angeordnet ist (Vorlagestellung 5" - gestrichelte Darstellung in Fig. 2).
Bei dieser Bewegung des Bandzubringers 5 wird das Faserband 4 mit dem Bandanfang 43
aus dem Bandhalter 33 herausgezogen. Bei der Bewegung des Bandzubringers 5 bis vor
die Speisevorrichtung 2 kann der Faserband 4 ungehindert durch den Bandhalter 32 hindurchrutschen
(Bandanlegen = Programmschritt H).
[0062] Auch nach dem Bandanlegen kann das Faserband 4 beliebig lange, nämlich bis zum Ausfädeln
zu einem beliebigen Zeitpunkt, beispielsweise dann, wenn ein neues Faserband in den
Bandvorleger 3 eingelegt soll, im Bandhalter 32 verbleiben, da seine Axialbeweglichkeit
durch den Bandhalter 32 nicht beeinträchtigt wird.
[0063] Vor der Speisevorrichtung 2 befindet sich, wie bereits angegeben, ein Zuführtrichter
106, der das Einführen des Bandanfanges 43 in die Speisevorrichtung 2 erleichtert.
Nachdem der Bandanfang 43 in den Zuführtrichter 106 eingeführt worden ist, wird das
aus den Walzen 50 und 51 bestehenden Walzenpaar angetrieben, so daß das Faserband
4 mit seinem Bandanfang 43 zwischen die Lieferwalze 0 und die Speisemulde 21 gelangt
und an diese übergeben wird, wodurch es nun der Auflösewalze 24 zugeführt werden kann
(Bandübergabe = Programmschritt I).
[0064] Hierzu ist es erforderlich, daß die Speisevorrichtung 2 in Abstimmung mit der Verschubbewegung
des Bandzubringers 5 oder aber in Abstimmung mit dem Antrieb der Walze 50 des Bandzubringers
5 angetrieben wird. Zu diesem Zweck sind der Motor 500, die Kupplung 501 und der Elektromagnet
541 an eine gemeinsame Steuervorrichtung 93 angeschlossen (Fig. 7), mit welcher -
evtl. unter Zwischenschaltung einer maschinenseitigen Steuervorrichtung 18 (siehe
Fig. 8) - der Antrieb der Speisevorrichtung 2 in Verbindung steht.
[0065] Gemäß Fig. 7 ist für die Lieferwalze 20 ein Einzelantrieb 200 vorgesehen, der von
der Steuervorrichtung 93 und/oder 18 (Fig. 8) gesteuert wird.
[0066] Die Synchronisation des Bandanlegens und des Einschaltens der Speisevorrichtung 2
kann auf verschiedene Weise erfolgen. So kann in Abhängigkeit von der Anlegebewegung
des Bandzubringers 5, d.h. in Abhängigkeit vom Erreichen eines bestimmten Abstandes
des Bandzubringers 5 von der Speisevorrichtung 2, die Steuervorrichtung 93, die diese
Bewegung steuert, ein Steuerimpuls zum Einschalten des Einzelantriebes 200 der Lieferwalze
20 erzeugen. Bei der weiteren Bewegung des Bandzubringers 5 zur Speisevorrichtung
2 wird somit die Lieferwalze 20 angetrieben, die folglich das ihr durch den Bandzubringer
5 zugeführte Faserband 4 erfassen und der Auflösewalze 24 zum Auflösen in Einzelfasern
zuführen kann.
[0067] Es genügt in der Regel aber nicht, daß die Speisevorrichtung 2 lediglich eingeschaltet
wird, um das angelegte Faserband 4 aufnehmen zu können. Es ist ferner wichtig, daß
zwischen den Walzen 50, 51 des Bandzubringers 5 und der Speisevorrichtung 2 kein Bandüberschuß
entsteht. Über die Steuervorrichtungen 18 und 93 wird deshalb die Bandzuführgeschwindigkeit
auf die Bandeinzugsgeschwindigkeit abgestimmt. Zu diesem Zweck wird beispielsweise
die Schwenkgeschwindigkeit, mit welcher sich der Bandzubringer 5 der Speisevorrichtung
2 nähert, an die Umfangsgeschwindigkeit der Lieferwalze 20 und damit an die Einzugsgeschwindigkeit
der Speisevorrichtung 2 angepaßt.
[0068] Mit Hilfe der Fig. 7 wird jetzt eine Vorrichtung beschrieben, die geeignet ist, diese
Synchronisation zwischen Bandanlegegeschwindigkeit und Bandeinzugsgeschwindigkeit
zu bewirken. Zu diesem Zweck ist auf der Lieferwalzenachse 201 der durch einen Einzelantrieb
200 angetriebenen Lieferwalze 20 eine Schaltfahne 202 angeordnet, die durch eine Lichtschranke
203 (siehe Lichtquelle 204 und Fotozelle 205) abgetastet wird. Entsprechende Kommandos
werden dann über eine Leitung an die Steuervorrichtung 93 geliefert. Die Steuervorrichtung
93 steuert nun entsprechend dieser durch die Liefervorrichtung 2 vorgegebenen Impulsfolge
die Geschwindigkeit, mit welcher sich der Bandzubringer 5 der Speisevorrichtung 2
nähert und das Faserband 4 in die Speisevorrichtung 2 einführt. Diese Geschwindigkeit
des Bandzubringers 5 ist entweder gleich groß wie oder sogar geringfügig kleiner als
die Umfangsgeschwindigkeit der Lieferwalze 20, so daß eine Schlaufenbildung im zugeführten
Faserband 4 mit Sicherheit vermieden wird.
[0069] Alternativ kann auch vorgesehen werden, daß der Bandzubringer 5 mit beliebiger Geschwindigkeit
bis vor die Speisevorrichtung 2 gebracht wird. Sodann wird der Bandzubringer 5 stillgesetzt
und der Motor 500 der Walze 50 eingeschaltet. Dieser Motor 500 wird nun derartig auf
die Geschwindigkeit der Speisevorrichtung abgestimmt, daß die Walze 50 entweder die
gleiche Umfangsgeschwindigkeit aufweist wie die Lieferwalze 20, oder aber die Walze
50 wird mit einer etwas geringeren Umfangsgeschwindigkeit angetrieben, so daß das
Faserband 4 zwischen den Walzen 50, 51 und der Speisevorrichtung 2 etwas verzogen
wird.
[0070] Nachdem das Faserband 4 in die Speisevorrichtung 2 eingeführt worden ist - was je
nach Ausbildung normalerweise nach einer bestimmten Zeit vorausgesetzt werden kann
oder was bei Beendigung der Schwenkbewegung des Bandzubringers 5 der Fall sein sollte
- wird der Bandzubringer 5 angesteuert, damit er das Faserband 4 freigibt und in seine
Grundstellung zurückkehren kann. Damit ist der Vorgang des Bandanlegens abgeschlossen.
[0071] Durch das Auslaufen des zuvor der Speisevorrichtung 2 zugeführten Faserbandes 4 wurde
ein Fadenbruch erzeugt. Der Spinnvorgang war somit unterbrochen worden, so daß nun
nach Einführung des neuen Faserbandes 4 neu angesponnen werden muß (Anspinnen = Programmschritt
L). Dieses Neuanspinnen erfolgt in üblicher Weise durch Reinigen des Spinnelementes,
Rückliefern eines für das Anspinnen geeigneten Fadenendes bis auf die Fasersammelfläche
des Spinnrotors 10 oder anderen Spinnelementes, wobei durch entsprechende Zeitsteuerung
Fasern durch das Einschalten der Speisevorrichtung 2 auf die Fasersammelfläche geliefert
werden, die sich an das Fadenende anbinden, welches nun wieder durch die Spule 28
und später durch das Abzugswalzenpaar 27 aus dem Spinnrotor 10 oder anderen Spinnelementen
(z.B. Friktionsspinnelementen) abgezogen wird. Es gibt verschiedene Anspinnverfahren,
die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Anwendung kommen können, weshalb auf eine nähere Beschreibung des
Anspinnens verzichtet wird.
[0072] Die Fasern, die beim Neuanlegen des Faserbandes 4 aus dem Bandanfang 43 herausgelöst
werden, können wegen der zeitlichen Unbestimmtheit des Einsetzens der Bandlieferung
durch die Speisevorrichtung 2 für das Anspinnen nicht verwendet werden. Deshalb werden
die Fasern vor dem Anspinnvorgang während des Einführens oder Anlegens des Faserbandes
4 an einer Ablage in bzw. auf dem Spinnelement gehindert. Dies geschieht beispielsweise
dadurch, daß die Fasern bei stillgesetztem oder durch intermittierendes Bremsen stark
verlangsamten Spinnelement durch den üblichen Spinnunterdruck abgesaugt und dadurch
abgeführt werden. Es kann aber auch vorgesehen werden, daß eine Hilfsabsaugung vorgesehen
ist, die die Fasern auf ihrem Weg zwischen Speisevorrichtung 2 und Spinnelement absaugt
und dadurch abführt (Abführen des Bandanfanges = Programmschritt J - siehe Fig. 3).
[0073] Bei dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel wird aus den geschilderten Gründen
der Spinnrotor 10 während der Anfangszuführung des Faserbandes 4 zur Auflösewalze
24 durch Beaufschlagung des Betätigungshebels 13 in Richtung des Pfeiles P
4 gebremst. Aufgrund des im Rotorgehäuse 102 durch den Saugrohranschluß 104 wirkenden
Unterdruckes werden somit die durch den Faserspeisekanal 25 in den Spinnrotor 10 eingespeisten
Fasern wieder aus dem Rotorgehäuse 102 abgeführt, so daß die Fasern im Spinnrotor
10 keinen Faserring bilden können.
[0074] Nachdem eine solche Länge des durch die Auflösewalze 24 aufgelösten Faserbandes 4
abgeführt wurde, daß der Bandanfang 43 nunmehr die normale Bandqualität aufweist,
wie sie während der normalen Produktion gegeben ist, wird das Anspinnen vorbereitet,
das - wie erwähnt - in üblicher Weise durchgeführt wird. Beispielsweise wird die Speisevorrichtung
2 für eine vorgegebene Zeit stillgesetzt und erst dann wieder erneut in Betrieb genommen,
so daß sich ein Faserring im Spinnrotor 10 bildet. Auf diesen Faserring wird ein in
üblicher Weise von der Spule 28 zurückgeholter und für das Anspinnen vorbereiteter
Anfang des Fadens 44 aufgelegt und mit dem Faserring verbunden, woraufhin der Abzug
des Fadens 44 in bekannter Weise wieder einsetzt.
[0075] Alternativ kann aber auch vorgesehen werden, daß die Fasern gar nicht erst die Möglichkeit
bekommen, in den Spinnrotor 10 zu gelangen, sondern bereits am Umfang der Auflösewalze
24 abgesaugt werden, bis der Anfang des Fadens 44 in den Spinnrotor 10 auf dessen
Fasersammelfläche zurückgeliefert worden ist. Sodann wird die Abführung der Fasern
beendet, und der Faserstrom wird wieder in den Spinnrotor 10 geleitet, so daß sie
sich mit dem bereits dort befindlichen Faden 44 verbinden können, der sodann in üblicher
Weise abgezogen wird.
[0076] Nach erfolgtem Ansetzen ist es erforderlich, den Bandvorleger 3 wieder frei zu bekommen.
Dies geschieht dadurch, daß das Faserband 4 in Richtung des Pfeiles P
2 (Fig. 2) aus dem Bandhalter 32 ausgefädelt wird (Bandausfädeln = Programmschritt
M). Damit ist der Bandvorleger wieder frei für das Einlegen eines neuen Faserbandes
4 als Vorbereitung einer erneuten Zuführung eines Faserbandes 4 zur Offenend-Spinnstelle
1, wenn das Faserband 4 ausgelaufen ist. Dieses Bandausfädeln kann, wie bereits erwähnt,
zu einem beliebigen Zeitpunkt nach dem Bandanlegen erfolgen, wenn der Bandhalter 32
so ausgebildet ist, daß er eine axiale Beweglichkeit des Faserbandes 4 gestattet.
[0077] Voraussetzung dafür, daß bei einer Offenend-Spinnvorrichtung 1 überhaupt ein Anspinnvorgang
durchgeführt werden kann, ist, daß der Bandanlegevorgang erfolgreich durchgeführt
worden ist. Zu diesem Zweck wird der Anlegevorgang überwacht und wiederholt, wenn
festgestellt wurde, daß das Bandanlegen mißlungen ist. Der Erfolg oder Mißerfolg läßt
sich leicht durch eine Kontrolle des Faserbandes 4 feststellen. Wenn dieses nach der
Übergabe an die Speisevorrichtung 2 durch diese nicht eingezogen wird, so wird es
auch nicht transportiert, sondern steht still (Einzugskontrolle = Programmschritt
K).
[0078] Um den Bandtransport überprüfen zu können, ist gemäß Fig. 7 eine Bandüberwachungsvorrichtung
520 vorgesehen. Im gezeigten Ausführungsbeispiel wird diese im wesentlichen aus der
Walze 50 und einem Sensor 503 gebildet und ist somit auf dem Bandzubringer 5 angeordnet.
Die Walze 50 weist gemäß Figur 7 Markierungen 502 auf, die vom Sensor 503 einer Tastvorrichtung
abgetastet werden. Der Sensor 503 ist mit dem Bandzubringer 5 bzw. dessen Steuervorrichtung
93 verbunden, mit welcher ebenfalls der Motor 500 der Walze 50 sowie der Elektromagnet
541 für die Walze 51 verbunden ist. Mit der Steuervorrichtung 93 steht ferner eine
Signallampe 94 in Verbindung.
[0079] Eine bestimmte Zeit nach der vorgesehenen Bandübergabe an die Speisevorrichtung 2
- wobei diese Zeit durch die Steuervorrichtung 93 vorgegeben ist - wird der der Walze
50 zugeordnete Sensor 503 aktiviert, der nun feststellt, ob das in Figur 7 nicht gezeigte
Faserband 4 in die Speisevorrichtung 2 sicher eingeführt worden ist oder nicht (Einfuhrkontrolle
= Programmschritt K). Wurde das Faserband 4 richtig in die Speisevorrichtung 2 eingeführt,
so schleppt das in die Speisevorrichtung 2 eingeführte und durch die Lieferwalze 20
der Auflösewalze 15 (siehe Figur 1) zugeführte Faserband 4 außer der Walze 51 auch
die Walze 50 des Bandzubringers 5 mit, welche durch die von der Steuervorrichtung
93 gesteuerte Kupplung 501 zuvor von ihrem Motor 500 getrennt worden ist. Der Sensor
503 liefert somit eintsprechende Impulse an die Steuervorrichtung 93, woraufhin die
Walzen 50 und 51 das Faserband 4 freigeben und in ihre Grundstellung zurückkehren
können.
[0080] Wenn diese Übergabe dagegen mißlungen ist, so wird im Gegensatz zu dem zuvor beschriebenen
Zustand die Walze 50 nicht angetrieben, da das Faserband 4 nicht transportiert wird,
so daß der Sensor 503 keine Impulse an die Steuervorrichtung 93 liefern kann. Die
Steuervorrichtung 93 bewirkt nun ein Aufleuchten der Signallampe 94, so daß die Bedienungsperson
den Bandanlegevorgang erneut einleiten kann.
[0081] Alternativ kann der Bandanlegevorgang natürlich auch automatisch eingeleitet werden,
wobei die Signallampe 94 nur zum Aufleuchten gebracht wird, wenn das Bandanlegen auch
nach mehreren Versuchen nicht erfolgreich hat beendet werden können.
[0082] Das automatische Wiederholen des Bandanlegens kann so erfolgen, daß der Bandzubringer
5 das Faserband 4 freigibt, erneut in die Bandaufnahmestellung zurückkehrt und dort
in der beschriebenen Weise das Faserband 4 erneut aufnimmt (Programmschritt E = Bandaufnahme),
um das Faserband 4 dann erneut der Speisevorrichtung 2 zuführen zu können.
[0083] Sollte der Einführvorgang mehrmals mißlungen sein, so ist davon auszugehen, daß auch
ein weiterer Versuch nicht mehr erfolgreich sein wird und ein Eingreifen durch die
Bedienungsperson benötigt wird. Aus diesem Grunde wird nach einer vorgegebenen Anzahl
von Fehlversuchen, z.B. nach drei Fehlversuchen (Fehlversuche zählen = Programmschritt
N), ein Fehlersignal erzeugt, wodurch z.B. die erwähnte Signallampe 94 zum Aufleuchten
gebracht wird (Anzeige Fehlversuche = Programmschritt O).
[0084] Bei dem anhand der Figuren 1 und 2 geschilderten Ausführungsbeispiel wird die Aufnahmestellung
für das Faserband 4 durch die sich in Arbeitstellung befindlichen Bandhalter 32 und
33 bestimmt. Dabei sind in der gezeigten Ausführung die beiden Bandhalter 32 und 33
im wesentlichen auf der gleichen horizontalen Ebene angeordnet. Dies ist jedoch nicht
unbedingte Voraussetzung. Beispielsweise können die beiden Bandhalter 32 und 33 auch
übereinander angeordnet sein, wobei sich im Prinzip für die Bandaufnahme durch den
Bandzubringer 5 nichts Wesentliches ändert. Der Bandzubringer 5, der evtl. auch durch
das gezeigte Paar Walzen 50, 51 gebildet werden kann, muß dann lediglich im Vergleich
zu der in Fig. 1 gezeigten Ausführung um 90 gedreht sein für die Aufnahme des Faserbandes
4.
[0085] Um das Faserband 4 nicht nur auf einem gewünschten Pfad definierter Länge zu halten,
sondern auch noch in axialer Richtung zu sichern, ist bei dem bisher beschriebenen
Ausführungsbeispiel der Bandhalter 33 als Klemme ausgebildet. Dies ist jedoch nicht
unbedingt Voraussetzung. So kann die Bandrückhaltung auch durch andere Mittek, z.
B. Saugluft oder eine Klettgarnitur erreicht werden. Auch können beide Bandhalter
32 und 33 als Rückhaltemittel ausgebildet sein. Eine Lösung, bei der beide Bandhalter
32 und 33 sowohl als Führung, die eine axiale Bewegung zuläßt, als auch als Kelmme,
die ein ungewolltes Herausrutschen aus dem Bandhalter 32 und 33 verhindert, ausgebildet
ist, ist ebenfalls möglich.
[0086] Es ist auch nicht erforderlich, daß der Bandvorleger 3 verschiebbar an der Offenend-Spinnmaschine
16 befestigt ist. Wenn die seitlich aus der Offenend-Spinnmaschine herausragenden
Bandvorleger 3 nicht stören, können sie auch starr am Maschinengestell 107 befestigt
werden.
[0087] Für die Durchführung des beschriebenen Verfahrens ist es auch keine Voraussetzung,
daß der Bandvorleger 3 eine separate Vorrichtung ist, sondern es ist auch möglich,
die Aufnahmestellung in bzw. an der Kanne 40 etc. vorzusehen, d.h. die Kanne 40 selber
als Bandvorleger 3 vorzusehen und/oder auszubilden und das Faserband 4 durch die Kanne
40 der Offenend-Spinnvorrichtung 1 oder anderen Textilmaschine zur Aufnahme durch
den Bandzubringer 5 vorzulegen.
[0088] Ein erstes derartiges Ausführungsbeispiel wird mit Hilfe der Figur 4 erläutert. Wie
diese Figur zeigt, befindet sich in der Kannenmitte 400, d.h. im Zentrum des in der
Kanne 40 abgelegten Faserbandes 4, ein Freiraum, in welchen der Bandanfang 43 hineinragt.
Um das axial in das Innere der Kanne 40 hineinragende Bandende, das in bezug auf das
Einführen in diese Speisevorrichtung 2 der Offenend-Spinnvorrichtung 1 den Bandanfang
43 bildet, sicher zu halten, hat sich hierfür eine Länge b von mindestens 100 mm und
maximal 200 mm als besonderes vorteilhaft herausgestellt. Ist das Bandende nämlich
kürzer als 100 mm, so besteht die Gefahr, daß das Bandende aus der Kannenmitte 400
herausgezogen wird. Ist das Bandende dagegen länger als 200 mm, so ist es schwierig,
dieses Bandende in die Mitte der Kanne 40 einzuführen. Darüber hinaus ist die Wiederaufnahme
zu einem späteren Zeitpunkt außerordentlich schwierig und führt zudem dazu, daß ein
längerer Bandabschnitt beim Vorbereiten des Bandendes für das Einführen in die Speisevorrichtung
2 der Offenend-Spinnvorrichtung 1 abgetrennt und abgeführt werden muß.
[0089] Gemäß Figur 4 ist auch ein Bandzubringer 55 vorgesehen, der abweichend von dem in
den Figuren 1 und 2 gezeigten Bandzubringer 5 pneumatisch ausgebildet ist. Dieser
Bandzubringer 55 besteht im wesentlichen aus einem als Rohr 550 ausgebildeten Grundkörper,
der an seinem in die Kannenmitte 400 bringbaren Stirnende durch eine Wand 551 geschlossen
ist. Auf einer Fläche, die sich längs einer Erzeugerlinie über einen Teil des Umfanges
des Rohres 550 erstreckt, ist die Rohrwand als Sieb 552 ausgebildet. Das Rohr 550
ist an seinem nicht gezeigten Ende an eine Unterdruckquelle angeschlossen, so daß
im Bereich des Siebes 552 ein in das Rohr 550 fließender Saugluftstrom erzeugt werden
kann. Wird nun der Bandzubringer 55 in die Kannenmitte 400 eingeführt und um seine
Längsachse gedreht (siehe Pfeil P
6), so gelangt das Sieb 552 in den Bereich des den späteren Bandanfang 43 bildenden
Bandendes und hält dieses fest.
[0090] Der Bandzubringer 55 kann nun aus der Kannenmitte 400 vertikal nach oben herausbewegt
werden. Dabei nimmt er das Bandende mit. Der Bandzubringer 55 wird nun vor den Zuführtrichter
106 der Offenend-Spinnvorrichtung 1 (Fig. 1) gebracht, und das jetzt den Bandanfang
43 bildende Bandende wird durch eine geeignete Bewegung des Bandzubringers 55 in diesen
Zuführtrichter 106 bis in den Klemmbereich zwischen Lieferwalze 20 und Speisemulde
21 eingeführt, so daß die Speisevorrichtung 2 das Faserband 4 aufnehmen und weitertransportieren
kann.
[0091] Um die spätere Übergabe des Faserbandes 4 an die Speisevorrichtung 2 zu erleichtern,
kann vorgesehen werden, daß der Bandzubringer 55 bei der Einführbewegung in die Kannenmitte
400 nicht bis zum äußersten Ende des Faserbandes 4 bewegt wird, so daß sich nach Aufnahme
des Faserbandes 4 durch den Bandzubringer 55 eine festgelegte Bandlänge über das Ende
des Bandzubringers 55 hinaus erstreckt. Durch eine Bewegung um 180 kann sodann dieses
freie Ende des Faserbandes 4 in die Speisevorrichtung 2 eingeführt werden.
[0092] Bei dem in Figur 4 gezeigten Ausführungbeispiel ist das Sieb 552 in zwei Teilsiebe
552a und 552b unterteilt durch eine Zwischenwand, die in eine Längswand 553 des im
wesentlichen rohrförmigen Bandzubringers 55 übergeht. Dadurch bilden sich im Bandzubringer
55 zwei Kammern 554 und 555, die jeweils wahlweise durch nicht gezeigte Umschaltventile
an eine nicht gezeigte Unterdruck- oder an eine Überdruckquelle angeschlossen werden
können.
[0093] Während der Aufnahme des Faserbandes 4 wird sowohl die Kammer 554 als auch die Kammer
555 mit Unterdruck beaufschlagt. Sodann wird der Bandzubringer 55 in die richtige
Stellung für die Übergabe des Faserbandes 4 an die Speisevorrichtung 2 gebracht, was
sowohl durch eine Drehung in Richtung des Pfeiles P
6 um seine Längsachse als auch durch ein Verschwenken um 180
° geschehen kann. Befindet sich der Bandzubringer 55 sodann vor dem Zuführtrichter
106 (siehe Fig. 5), so wird zunächst die Kammer 554 mit Überdruck beaufschlagt, so
daß der Bandanfang 43 in den Zuführtrichter 106 hinein geblasen wird. Sodann wird
der Bandzubringer 55 in Richtung des Pfeiles P
7 angehoben, bis auch das Teilsieb 552b in den Bereich vor den Zuführtrichter 106 gelangt.
Nun wird auch die zweite Kammer 555 mit Überdruck beaufschlagt, so daß das Faserband
4 weiter in den Zuführtrichter 106 und in die Speisevorrichtung 2 hineingelangen kann.
Da das Umschalten der Luftverhältnisse in den Kammern 554 und 555 in Abhängigkeit
von der Position des Bandzubringers 55 gegenüber der Speisevorrichtung 2 zu erfolgen
hat, ist es von Vorteil, wenn diese Umsteuerung in Abhängigkeit von der Bewegung oder
Position des Bandzubringer 55 erfolgt, doch ist eine Zeitsteuerung für diesen Zweck
ebenfalls denkbar.
[0094] Falls erforderlich, kann das Sieb 552 auch mehr als nur zwei Teilsiebe 552a und 552b
und entsprechend mehr als nur zwei Kammern 554 und 555, die dann ebenfalls individuell
gesteuert werden, aufweisen, wie dies nachstehend am Beispiel eines Bandablegers mit
Hilfe der Fig. 9 erläutet wird.
[0095] Es ist nicht erforderlich, die Aufnahmestellung in der Kannenmitte 400 vozusehen,
wie dies bei dem mit Hilfe der Figur 4 gezeigten Ausführungsbeispiel der Fall ist.
Figur 6 zeigt eine Alternativlösung, bei welcher sich das Bandende 430 über den Kannenrand
401 nach außen erstreckt und außerhalb der Kanne 40 herabhängt, wobei hier ebenso
wie bei dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel das nach unten ragende Bandende
eine Länge aufweisen sollte, die zwischen 100 mm und 200 mm beträgt. Auch in diesem
Fall kann ein Bandzubringer 56, der im wesentlichen in der gleichen Weise wie der
in Figur 4 gezeigte Bandzubringer 55 ausgebildet ist, Anwendung finden. Der Bandzubringer
56 ist am freien Ende eines Schwenkarmes 560 angebracht, der um eine Schwenkachse
561 rotiert werden kann. Die Schwenkachse 561 befindet sich am Ende eines Tragarmes
562, der für die Aufnahme des Bandendes 430 mit seiner Schwenkachse 561 mittig über
die Kanne 40 plaziert werden kann. Selbstverständlich steht der Bandzubringer 56 über
nicht gezeigte Leitungen mit entsprechenden Unterdruck- bzw. Überdruckquellen in Verbindung,
so daß im Bandzubringer 56 entsprechende Saug- bzw. Druckluftströme erzeugt werden
können. Der Tragarm 562 ist in geeigneter Weise an der Offenend-Spinnmaschine 16 gelagert,
zweckmäßigerweise mit Hilfe eines längs der Maschine verfahrbaren Gerätes, das somit
in die Lage versetzt wird, mehr als nur eine Offenend-Spinnvorrichtung 1 zu bedienen.
[0096] Zur Aufnahme des Bandendes 430 wird der Schwenkarm 560 mit dem Bandzubringer 56 in
die in Figur 6 gezeigte Stellung gebracht, in welcher sich die Schwenkachse 561 im
wesentlichen mittig über der Kanne 40 befindet. Nun wird der Schwenkarm 560 um mindestens
360
° am Kannenrand 401 entlang verschwenkt, so daß der Bandzubringer 56 mit Sicherheit
am Bandende 430 vorbei streicht und dieses aufgrund des in ihm herrschenden Saugluftzuges
in definierter Weise aufnimmt.
[0097] Im übrigen arbeitet auch dieser Bandzubringer 56 in gleicher Weise wie jener Bandzubringer
55, der mit Hilfe der Figuren 4 und 5 beschrieben ist.
[0098] Es ist alternativ natürlich auch möglich, statt eines Schwenkarmes 560 einen anderen
Arm vorzusehen, wenn der Kanne 40 statt dem Arm eine Drehbewegung erteilt wird. Wesentlich
ist lediglich die Relativbewegung zwischen Faserband 4 und Bandzubringer 56, damit
das Faserband 4 in den Bereich des Bandzubringers 56 gelangt und durch diesen aufgenommen
werden kann.
[0099] Bei der mechanischen und pneumatischen Ausführung, wie sie zuvor beschrieben wurde,
handelt es sich lediglich um Ausführungsbeispiele. Andere Ausbildungen zur Aufnahme
des Faserbandes durch Haftung auf Grund Vereisung oder durch elektrostatische Aufladung
sind ebenfalls möglich.
[0100] Wie in Figur 2 gezeigt, ist es zum Ablängen des Faserbandes 4 auch möglich, eine
Schneidvorrichtung 34 an einem Arm 302 der Führungsstange 300 des Bandvorlegers 3
anzuordnen. Diese Schneidvorrichtung 34 erfüllt gleichzeitig die Aufgabe einer Bandmeßvorrichtung
und kann dann nach Wunsch manuell oder elektrisch in nicht gezeigter Weise ausgelöst
werden. Falls ein elektrisches Trennen des Faserbandes 4 nicht benötigt wird, kann
es auch ausreichend sein, lediglich den Arm 302 mit einer nicht gezeigten Skala für
die Abmessung der Länge des Bandanfanges 43 zu versehen, wobei dann das Kürzen des
Faserbandes 4 mit Hilfe einer einfachen, beispielsweise von Hand an die Stelle der
in Figur 2 gezeigten Schneidvorrichtung 34 zu bringenden Trennvorrichtung erfolgen
kann. Die Schneidvorrichtung 34 oder die nicht gezeigte Skala bildet somit eine Bandlängenmeßvorrichtung,
die am Bandvorleger 3 angebracht ist und mit deren Hilfe die für das Bandanlegen gewünschte
Länge b des Bandanfanges 43 erzeugt oder kontrolliert werden kann. Wenn die Kanne
40 als Bandvorleger 3 dient, so kann hierfür auch eine Markierung am Kannenumfang
ausreichend sein.
[0101] Statt durch Auseinanderziehen oder Durchschneiden kann das Faserband auch auf andere
Weise getrennt werden. So ist die Anwendung eines Injektors möglich, durch welchen
ein Medium auf das Faserband 4 geleitet wird (Mediumimpuls). Gegebenenfalls ist auch
ein thermisches Durchbrennen des Faserbandes möglich, insbesondere bei natürlichem
Fasermaterial, bei welchem die Gefahr des Verschmelzens der Fasern geringer als bei
synthetischen Fasern ist.
[0102] Die Trennvorrichtung kann - wie sich aus der vorstehenden Beschreibung ergibt - in
verschiedener Weise ausgebildet sein. Da eine Schneidvorrichtung ein Rechteckprofil
des Bandanfanges 43 erzeugt, ist eine Vorrichtung zum Auseinanderziehen des Faserbandes
4 besonders vorteilhaft, da hierdurch ein im wesentlichen keilförmiger Bandanfang
43 erzeugt wird. Im letzteren Fall wird die Bandtrennvorrichtung durch die Bandanfangs-Vorbereitungseinrichtung
9 gebildet.
[0103] Um den Anfang des Faserbandes 4 in eine spitze Form zu bringen, können verschiedene
Verfahren und Vorrichtungen Anwendung finden. Gemäß dem in Figur 8 gezeigten Ausführungsbeispiel
ist zu diesem Zweck im Saugrohr 95 eine schraubenförmige Nut 957 vorgesehen, in welche
an einer oder mehreren Stellen Druckluftdüsen 958 mit einer axialen und einer tangentialen
Komponente einmünden.
[0104] Das Saugrohr 95 ist über ein Ventil 930 und eine Unterdruckleitung 959 an eine nicht
gezeigte Unterdruckquelle angeschlossen.
[0105] Wird nun durch Öffnen des Ventiles 930 sowie nicht gezeigter Ventile für die Druckluftdüse
958 ein Luftstrom im Saugrohr 95 erzeugt, so wird dieser aufgrund der wendelartigen
Innenkontur des Saugrohres 95 in Form von Luftwirbeln (siehe Pfeil P
18) durch das Saugrohr 95 geführt und dreht dabei auch das voreilende Ende des Faserbandes
4, so daß dieses durch Drehen in eine spitze Form gebracht wird. Wie bereits oben
gesagt, erleichtert dieses angespitze Bandende das spätere Einführen in die Speisevorrichtung
2.
[0106] Gegebenenfalls kann auch vorgesehen werden, daß der Bandanfang in eine Formpresse
(nicht gezeigt) gebracht wird. Zur Fixierung der spitzen Anfangsform des Faserbandes
4 können dann, falls gewünscht, auch in dieser Formpresse nach innen gerichtete Düsen
vorgesehen werden, durch welche auf den Bandanfang ein Vereisungsmittel oder anderes
Verfestigungsmittel aufgebracht werden kann.
[0107] Wie die vorgehende Beschreibung zeigt, kann die Vorrichtung zum Anlegen eines Faserbandes,
wozu die beschriebenen Hilfseinrichtungen von der Fixierung des Faserbandes 4 an einer
definierten Stelle an der Kanne 40 oder einem anderen Bandvorleger 3 bis zum Einführen
des Faserbandes 4 in die Speisevorrichtung 2 gehören, in vielfältiger Weise abgewandelt
werden. Insbesondere können einzelne Merkmale durch Äquivalente ersetzt und in beliebiger
Weise miteinander kombiniert werden. So ist es je nach dem gewünschten Automatisierungsgrad
möglich, lediglich das Einführen des Faserbandes 4 in die Speisevorrichtung 2 einer
ein Faserband 4 be- oder verarbeitenden Textilmaschine automatisch durchzuführen.
In diesem Fall reicht es, wenn das Faserband 4 von Hand in eine Aufnahmestellung in
die Nähe der zu bedienenden Speisevorrichtung 2 gebracht wird. Dabei kann gegebenenfalls
auch der Bandanfang 43 durch Abreißen eines Bandabschnittes verjüngt und durch manuelles
Anspitzen in eine für das Anlegen optimale Form gebracht werden.
[0108] Figur 9 zeigt in einer schematischen Darstellung die wesentlichen Elemente zur Durchführung
der Erfindung. Die bereits zuvor beschriebenen Elemente der Bandanfangs-Vorbereitungseinrichtung
9, ihrer Klemmen 91 und 92 sowie ihrer Steuervorrichtung 93, die für die Aufnahme
und das Anlegen des Faserbandes 4 erforderlich sind, befinden sich bei diesem Ausführungsbeispiel
auf einer Wartungsvorrichtung 98, die längs der Offenend-Spinnmaschine 16 und ihrer
Vielzahl von Offenend-Spinnvorrichtungen 1 verfahrbar ist. Hierbei kann es sich um
eine Wartungseinrichtung handeln, die nach Wunsch entweder nur das Bandauflegen vornimmt
oder welche noch zusätzlichen Aufgaben übernimmt, wie z. B. Spulenwechsel, Anspinnen
etc.. Gegebenenfalls können an der Maschine somit auch mehrere unterschiedliche Wartungseinrichtungen
für jeweils eine oder mehrere der verschiedenen Spezialaufgaben vorgesehen sein.
[0109] Außer den bereits oben beschriebenen Elementen ist in Figur 9 noch eine Antriebsvorrichtung
58 für den Bandzubringer 5 gezeigt, wobei diese Antriebsvorrichtung je nach Bedarf
die unterschiedlichsten Bewegungen erzeugen kann.
[0110] Vor der Offenend-Spinnvorrichtung 1, von welcher in Figur 9 lediglich die Speisevorrichtung
2 gezeigt ist, befindet sich bei diesem Ausführungsbeispiel nicht nur ein einzelner
Zuführtrichter 106, wie dies zum Beispiel in Figur 1 gezeigt ist, sondern eine Schiene
17, in welcher pro Spinnstelle zwei Zuführtrichter 170 und 171 vorgesehen sind, die
im Wechsel in ihre Arbeitsstelle unmittelbar vor die Speisevorrichtung 2 gebracht
werden können. Gemäß Figur 9 haben diese Zuführtrichter 170 und 171 eine gezahnte
Kontur, die den Zweck hat, ein Zurückgleiten des Faserbandes 4 zu verhindern, zumindest
jedoch zu erschweren. Das Hindurchziehen des Faserbandes 4 in Richtung zur Speisevorrichtung
2 wird durch diese Ausgestaltung der Zuführtrichter 170 und 171 jedoch nicht beeinträchtigt.
[0111] Zwischen den beiden Zuführtrichtern 170 und 171 befindet sich eine Lichtquelle 972,
welcher jenseits des Zuführtrichters 170 eine Fotodiode 173 und jenseits des Zuführtrichters
171 eine Fotodiode 174 zugeordnet sind. Die Lichtschranke 175 zwischen der Lichtquelle
172 und der Fotodiode 173 tastet somit ein in den Zuführtrichter 170 eingeführtes
Faserband 4 ab, während die Lichtschranke 176 zwischen der Lichtquelle 172 und der
Fotodiode 174 ein dem Zuführtrichter 171 zugeführtes Faserband 4 abtastet. Die beiden
Fotodioden 173 und 174 stehen mit der Steuervorrichtung 18 der Offenend-Spinnmaschine
16 in steuermäßiger Verbindung. Mit der Steuervorrichtung 18 stehen ferner zwei Anriebsvorrichtungen
177 und 178 in steuermäßiger Verbindung, von denen die Antriebsvorrichtung 177 der
Schiene 17 eine Längsbewegung und die Antriebsvorrichtung 178 der Schiene 17 eine
Querbewegung erteilen kann.
[0112] In der gezeigten Ausgangsstellung wird der Offenend-Spinnvorrichtung 1 durch die
Speisevorrichtung 2 ein Faserband 4 zugeführt, das aus einer Kanne 40 entnommen wird.
Wie aus Figur 18 zu entnehmen ist, wird das Faserband 4 dabei durch den Zuführtrichter
170 der Speisevorrichtung 2 zugeführt. Die Lichtschranke 175 stellt somit die Anwesenheit
eines Faserbandes 4 fest.
[0113] Die Lichtschranke 176 dagegen stellt das Fehlen eines Faserbandes 4 fest und gibt
ein entsprechendes Fehlsignal an die Steuervorrichtung 18. Die Steuervorrichtung 18
ihrerseits gibt ein entsprechendes Kommando an die Steuervorrichtung 93 der Wartungsvorrichtung
98. Hierdurch wird je nach Ausbildung oder Einstellung der Steuervor-
[0114] richtung 93 die Wartungsvorrichtung 98 entweder zu dieser Offenend-Spinnvorrichtung
1, wo ein Faserband 4 ausgelaufen ist, gerufen oder hält bei ihrem nächsten Vorbeifahren
an dieser Offenend-Spinnvorrichtung 1 an. Ein zuvor im Bandhalter 32 bereitgestelltes
Faserband 4 wird dann in der oben beschriebenen Weise vom Bandzubringer 5 aufgenommen
und in der Bandanfangs-Vorbereitungseinrichtung 9 in den gewünschten Zustand gebracht.
Dies ist durch die gestrichelte Linie 59 angedeutet worden.
[0115] Nach der Vorbereitung des Bandanfanges 43 wird der Bandzubringer 5 vor den Zuführtrichter
171 gebracht, was durch die Linie 590 angedeutet worden ist. Sowie der Bandzubringer
5 vor dem Zuführtrichter 171 der Schiene 17 angekommen ist, wird der Motor 500 für
mehrere Umdrehungen eingeschaltet, so daß die Walzen 50 und 51 das Faserband 4 in
den Zuführtrichter 171 ausreichend weit einführen. Sodann wird durch Erregen des Elektromagneten
541 das aus den Walzen 50 und 51 bestehende Walzenpaar geöffnet und das in den Zuführtrichter
171 eingeführte Faserband 4 durch den Bandzubringer 5 freigegeben. Bei der Bewegung
des Bandzubringers 5 wird das Faserband durch den Bandhalter 32 hindurchgezogen.
[0116] Wenn nun das durch den Zuführtrichter 170 hindurchgeführte Faserband 4 ausläuft,
wird dieses durch die Lichtschranke 175 registriert. Durch das Fehlsignal, das nun
der Steuervorrichtung 18 zugeführt wird, wird ein entsprechendes Kommando an die Antriebsvorrichtung
177 gegeben, die nun die Schiene 17 in Längsrichtung so verschiebt, daß nun der Zuführtrichter
171 mit dem zuvor dort bereitgestellten Faserband 4 vor die Speisevorrichtung 2 gelangt.
Ist dies geschehen, so wird ein weiterer Impuls an die Antriebsvorrichtung 178 gegeben,
welche nun die Schiene 17 quer zu ihrer Längserstreckung verschiebt und damit das
Ersatzband in die Speisevorrichtung 2 zwischen die Speisemulde 21 und die Lieferwalze
20 einführt. Durch die Rotation der Lieferwalze 20 wird nun das Faserband 4 eingezogen,
so daß der Spinnvorgang fortgesetzt werden kann.
[0117] Anschließend kehrt die Schiene 17 durch eine Querbewegung mit Hilfe der Antriebsvorrichtung
178 in ihre Ausgangsstellung zurück.
[0118] Nun kann in gleicher Weise ein neues Faserband 4 in den jetzt leeren Zuführtrichter
170 eingeführt werden, so daß bei Auslaufen des durch den Zuführtrichter 171 der Speisevorrichtung
2 zugeführten Faserbandes 4 durch seitlichen Rückversatz und anschließenden Querversatz
der Schiene 17 ein neues Faserband 4 in die Speisevorrichtung 2 eingeführt wird. Das
Fehlen eines Faserbandes 4 kann durch nicht gezeigte Mittel signalisiert werden, und
in Abhängigkeit von diesem Signal kann das Bereitstellen eines neuen Faserbandes ausgelöst
werden.
[0119] Die beiden in der Schiene 17 angeordneten Zuführtrichter 170 und 171 erfüllen die
Aufgaben von Bandhaltern. Eine solche Aufgaben kann auch dem Zuführtrichter 106 zugeordnet
werden. Ein solcher, der Speisevorrichtung 2 vorgeschalteter Bandhalter - oder ein
solches Bandhalterpaar - ermöglicht das Bandanlegen in zwei Stufen. Dies ist insbesondere
dann von Vorteil, wenn der Speisevorrichtung zwei Bandhalter vorgeschaltet sind, die
als Zuführtrichter 170 und 171, aber alternativ auch als Klemmen (nicht gezeigt),
ausgebildet sein können, die dann aber öffen- und schließbar sein sollten. Diese Bandhalter
sind der Speisevorrichtung 2 wahlweise zustellbar oder in eine Bereitschaftsstellung
bringbar. Bei Ausbildung der Bandhalter als Klemmen werden diese vorteilhafterweise
in Abhängigkeit von der Zustellbewegung oder von der Anwesenheit des Bandzubringers
5 geöffnet und in Abhängigkeit von der Rückkehrbewegung oder von der Abwesenheit des
Bandzubringers geschlossen, um das neue Faserband 4 aufnehmen und zurückhalten zu
können.
[0120] Das Faserband 4 wird somit in zwei Stufen an der Textilmaschine, z.B. einer Offenend-Spinnmaschine
16, angelegt. In der ersten Stufe wird das Faserband 4 in eine Wartestellung gebracht,
von welcher aus das Faserband 4 in der zweiten Stufe zum gewünschten Zeitpunkt zum
Einführen des Faserbandes 4 seitlich und in Querrichtung versetzt vor die laufende
Speisevorrichtung 2 gebracht und in diese eingeführt wird.
[0121] Dieser Versatz erfolgt gemäß dem beschriebenen Ausführungsbeispiel in Abhängigkeit
vom Auslaufen des Faserbandes 4.
[0122] Wird die Überwachungseinrichtung, die das der Speisevorrichtung 2 zugeführte Faserband
4 überwacht, an einer Stelle vorgesehen, die sich ausreichend weit vor der Speisevorrichtung
2 befindet, indem beispielsweise die Lichtschranken 175 und 176 mit Hilfe längerer
Halter 162 und 163 an der Schiene 17 befestigt werden, so kann der Bandanfang 43 des
neuen Faserbandes 4 durch Versatz der Schiene 17 so frühzeitig in die Zuführstellung
gebracht werden, daß es überlappend mit dem Ende des auslaufenden Faserbandes 4 in
die Speisevorrichtung 2 gelangt. Der Arbeitsprozeß wird somit nicht unterbrochen und
braucht auch nicht wieder eingeleitet zu werden.
[0123] Wird durch die Lichtschranken 175 und 176 festgestellt, daß das Einführen des Faserbandes
4 in den sich in der Wartestellung befindlichen Zuführtrichter 170 bzw. 171 mißlungen
ist, so wird der Einführvorgang wiederholt. Da das Mißlingen auf einem mangelhaften
Vorbereiten des Bandanfanges 43 zurückzuführen sein kann, werden dabei sämtliche Vorgänge
ab dem Vorbereiten des Bandanfanges 43 wiederholt. In gleicher Weise wird im übrigen
auch bei einem Mißlingen des direkten Bandanlegens verfahren. In beiden Fällen werden
nach einer voreinstellbaren Zahl von Fehlversuchen diese abgebrochen, und es wird
ein Signal erzeugt, wie dies zuvor bereits im Zusammenhang mit dem direkten Bandanlegen
in eine Speisevorrichtung 2, evtl. auch ohne Zwischenschaltung eines Zuführtrichters
106, beschrieben wurde.
[0124] Die größtmögliche Sicherheit beim Bandanlegen wird erreicht, wenn das einer Speisevorrichtung
2 zuzuführende Faserband 4, das sich in einer definierten Aufnahmestellung befindet,
aufgenommen und geklemmt wird. Daraufhin wird das Faserband 4 durch Durchtrennen auf
eine vorgegebene Länge gebracht. Sodann erhält das Faserband 4 eine definierte Form,
indem der Bandanfang 43 angespitzt und gegebenenfalls in dieser Form verfestigt wird.
Das so vorbereitete Faserband 4 wird nun vor die Speisevorrichtung 2 gebracht und
in diese eingeführt. Jetzt gilt es, den Einführerfolg zu überprüfen, wozu das Faserband
4 daraufhin überwacht wird, ob es transportiert wird. Dies kann mit Hilfe der durch
das Faserband 4 - nach Betätigung der Kupplung 501 oder durch Ausbildung dieser Kupplung
als Schlupfkupplung - angetriebenen Walzen 50, 51 geschehen oder durch einen anders
ausgebildeten Bandwächter, damit bei Mißlingen des Bandanlegens dieser Vorgang wiederholt
werden kann.
[0125] Mit Hilfe einer Vorrichtung, wie sie in Figur 7 gezeigt ist, ist auch eine andere
Art zur Ermittlung des Zeitpunktes für ein durchzuführendes Bandanlegen möglich. Wenn
zuvor auf der Strecke 7 (siehe Figur 9) eine definierte Bandlänge in der Kanne 40
deponiert wurde, so genügt es, mit Hilfe der Lichtschranke 203 (siehe Lichtquelle
204 und Photozelle 205) die Schaltfahne 202 abzutasten, die proportional zur Drehzahl
der Lieferwalze 20 angetrieben wird, welche ihrerseits mit benachbarten Lieferwalzen
20 gemeinsam (nicht gezeigt) oder durch einen Einzelantrieb 200 individuell angetrieben
wird. Die ermittelte Impulszahl ist somit direkt proportional zur Bandlänge. Es ist
somit möglich, in einer mit der Steuervorrichtung 93 und/oder 18 in Verbindung stehenden
Einstellvorrichtung die Bandlänge einzugeben, bei deren Erreichen ein Bandwechsel
stattfinden muß. Allerdings ist es dann wegen nicht vermeidbarer Toleranzen erforderlich,
das alte Faserband 4 zu durchtrennen, wenn das neue Faserband 4 in die Speisevorrichtung
2 eingeführt wird. Dabei kann so vorgegangen werden, daß bei einer so ermittelten
ersten Bandlänge spätestens die (elektrische) Anforderung zur Bereitstellung einer
neuen Kanne 40 und zur Bereitstellung eines neuen Faserbandes 4 in eine Aufnahmestellung
ausgelöst wird, so daß beim Erreichen einer zweiten ermittelten (größeren) verarbeiteten
Bandlänge das Neuanlegen ausgelöst wird. Dies bedeutet natürlich, daß die Abhängigkeit
von dem Erreichen einer festgelegten Bandlänge die Kanne 40 mit dem in die Speisevorrichtung
2 einzuführenden Faserband 4 bereitzustellen ist. Die Arbeitsstellung kann allerdings
zu diesem Zeitpunkt noch nicht eingenommen werden, da zunächst noch diejenige Kanne
sich in der Arbeitsstellung befindet, aus welcher das in Kürze auslaufende Faserband
4 entnommen wird. Ist dieses Faserband 4 dann ausgelaufen oder ist die zweite festgelegte
Bandlänge erreicht, so wird das Faserband 4 der bereitgestellten Kanne 40 an die betreffende
Speisevorrichtung 2 angelegt. Falls das auslaufende Faserband 4 noch nicht zu Ende
ist, wird es in geeigneter Weise abgetrennt. Sodann kann die leergesponnene oder fast
leergesponnene Kanne 40 aus der Arbeitsstellung herausgenommen und gegen die bereitgestellte
volle Kanne ausgetauscht werden, die somit nun in die Arbeitsstellung gelangt.
[0126] Um zu vermeiden, daß bei Ermittlung der verarbeiteten Bandlänge das Faserband 4 durchtrennt
werden muß, so daß mit der auszutauschenden Kanne ein Bandrest abgeführt wird, ist
gemäß Figur 1 für jede sich in Arbeitsstellung befindliche Kanne 40 und 41 je ein
das Innere dieser Kanne abtastender Sensor 303 bzw. 304 vorgesehen, der bei Auslaufen
des Faserbandes 4 das Einführen eines sich in der Bereitschaftsstellung befindlichen
Faserbandes 4 in die Speisevorrichtung 2 auslöst. Dieser Sensor 303 bzw. 304 ist zwar
gemäß Figur 1 an der Führungsstange 300 des Bandvorlegers 3 angebracht, doch ist es
möglich, den Sensor 303 bzw. 304 am Bandzubringer 5 anzubringen. Auch ist es möglich,
den Sensor 303 bzw. 304 an der Führungsstange 300 des Bandvorlegers 3 oder an einer
anderen geeigneten Halterung beweglich anzubringen, so daß er manuell oder auch automatisch
in verschiedene Positionen zur Abtastung einer Kanne 40 bzw. 41 gebracht werden kann.
Es ist auch möglich, den Sensor 303 bzw. 304 pendelnd beweglich vorzusehen, so daß
er gleichzeitig mehreren Kannen 40, 41 zugeordnet werden kann.
[0127] Die erste ermittelte Bandlänge kann beispielsweise so bemessen sein, daß das gemessene
Faserband 4 innerhalb der nächsten vier Stunden ausläuft. So ist noch genügend Zeit
für das Bereitstellen einer gefüllten Kanne und, falls nicht zuvor geschehen, für
das Überführen des Bandanfanges in eine definierte Aufnahmestellung gegeben.
[0128] Die Teile und Aggregate, die zum Aufnehmen des in einer Aufnahmestellung befindlichen
Faserbandes 4 und zu einer Vorlage vor und zu seinem Einführen in eine Speisevorrichtung
2 erforderlich sind, können sich je nach Art und Ausbildung der Textilmaschine, z.B.
bei einer Karde 79, auch an der Textilmaschine selber befinden; sie können aber auch
an einer Transportvorrichtung, z.B. dem Transportwagen 8, mit welchem die Kannen 40
angeliefert werden, angeordnet sein.
[0129] Wenn das Faserband 4 zu einer Arbeitsstelle, z.B. vor die Speisevorrichtung 2 einer
Offenend-Spinnvorrichtung 1, gebracht wird und sich noch nicht in der Aufnahmestellung
befindet, so muß es in diese gebracht werden. Dies kann beispielsweise durch eine
Vorrichtung zum Einfädeln des Bandanfanges in den Bandvorleger 3, z.B. in den als
Bandführung ausgebildeten Bandhalter 32 gemäß Figur 2, geschehen. Die Vorrichtung
zum Einfädeln des Faserbandes kann dabei im wesentlichen die Form eines der beschriebenen
Bandzubringer 5, 55 bzw. 56 haben. Bei dem Bandhalter 32 muß diese Einfädelvorrichtung
eine Bewegung gemäß Pfeil P
1 (Figur 2) ausführen können. Der Einfädelsicherheit wegen ist eine Ausbildung als
steuerbare Klemme (gemäß Bandzubringer 5) besonders von Vorteil.
[0130] Da der Bandaufnehmer wie der Bandzubringer ausgebildet ist, kann der Bandaufnehmer
als Vorrichtung zum Einfädeln des Faserbandes 4 im Bandvorleger 3 dienen.
[0131] Auch das Ausfädeln des Faserbandes 4 aus dem Bandvorleger 3 kann durch den Bandaufnehmer
oder den Bandzubringer erfolgen.
[0132] Figur 10 zeigt eine Vorrichtung 35 zum Ausfädeln des Faserbandes 4 aus einem Bandvorleger
3 der Ausführung, wie sie in Figur 2 gezeigt ist. Die Vorrichtung zum Ausfädeln des
Faserbandes 4 besteht im wesentlichen aus einem gabelförmigen Bandgreifer 350, der
im radialen Abstand am Ende einer drehbaren Stange 351 angeordnet ist.
[0133] Nachdem das Faserband 4 in die Speisevorrichtung 2 der Textilmaschine eingeführt
worden ist und auch der Bandzubringer 5 das Faserband 4 freigegeben hat, soll das
Faserband 4 aus der Bandhalterung 31 ausgefädelt werden. Zu diesem Zweck wird die
Vorrichtung 35 zum Ausfädeln des Faserbandes 4 in die gezeigte Stellung oberhalb des
Faserbandes 4 gebracht. Der Bandgreifer 350 weist auf seiner offenen Seite eine sich
erweiternde Einführöffnung 352 auf, die so ausgebildet ist, daß sie eine das Faserband
4 auf einen definierten Bandlauf bringende Faserbandführung bildet und daß der Bandgreifer
350, wenn er in Richtung des Pfeiles P
24, d.h. quer zum Faserband 4, auf dieses abgesenkt wird, dieses mit Sicherheit erfaßt.
Anstatt daß die Faserbandführung, wie beschrieben, Bestandteil des Bandgreifers 350
ist, kann auch eine separate Führung vorgesehen werden, die an anderer geeigneter
Stelle, z. B. am Bandvorleger 3, angebracht ist und das Faserband 4 zwischen Kanne
40 und Bandhalterung 31 auf einem definierten Pfad hält.
[0134] Nachdem der Bandgreifer 350 das Faserband 4 aufgenommen hat, wird er durch Rotation
um die Achse der Stange 351 in Richtung des Pfeiles P
25 gedreht und nimmt dabei das Faserband 4 mit. Die Anordnung des Bandgreifers 350 zur
Stange 351 ist dergestalt, daß bei der Rotation der Stange 351 in Richtung des Pfeiles
P
2S, wenn sich die Stange 351 im wesentlichen auf der gedachten Mittelachse h des Bandhalters
3 befindet, das Faserband 4 durch den rotierenden Bandgreifer 350 aus dem Bandhalter
32 ausgehoben wird und schließlich durch den Bandgreifer 350 restlos freigegeben wird.
[0135] Die Führung kann bei entsprechender Ausbildung des Bandausfädlers auch entfallen,
wenn auf andere Weise sichergestellt ist, daß das Ausfädeln des Faserbandes 4 durchgeführt
werden kann. Hierzu kann beispielsweise der Bandausfädler eine entsprechende Bandsuchbewegung
ausführen und mit Unterdruck arbeiten, wobei das Aufnehmen des Faserbandes 4 aufgrund
einer Unterdruckänderung signalisiert werden kann, damit dann die weiteren Arbeitsgänge
des Ausfädelvorgangs durchgeführt werden können.
[0136] Das Bandausfädeln darf natürlich erst nach erfolgtem Bandansetzen durchgeführt werden.
Die Vorrichtung 35 zum Bandausfädelns ist deshalb mit einer Schaltvorrichtung (nicht
gezeigt) gekoppelt, die im einfachsten Fall als Zeitrelais oder dgl. ausgebildet ist
und das Bandausfädeln auslöst. Sie kann aber auch an die Rückkehrbewegung des Bandzubringers
5, 55 bzw. 56 gekoppelt werden, da bei dieser Rückkehrbewegung das Bandanlegen beendet
ist.
[0137] Um sicherzugehen, daß das Faserband 4 erst ausgelöst wird, wenn das Bandansetzen
erfolgreich war, wird diese Schaltvorrichtung zweckmäßigerweise direkt oder indirekt
mit der Bandüberwachungseinrichtung vor der Speisevorrichtung 2 (z.B. der Lichtschranke
175 oder 176) verbunden. Die Schaltvorrichtung kann alternativ aber auch mit der Bandüberwachungsvorrichtung
520 der Walzen 50, 51 verbunden sein.
[0138] Die Vorrichtung zum Ausfädeln des Faserbandes 4 aus der Bandführung kann unterschiedlich
ausgebildet sein. Wenn beispielsweise die Bandführung in Form eines geschlossenen
Ringes ausgebildet ist, von welchem ein Teil des Umfanges wegbewegbar ist für das
Ein- oder Auslegen des Faserbandes 4, so ist naturgemäß die Einfädelvorrichtung entsprechend
ausgebildet und beweglich, um diese Öffnungs- und Schließbewegung des Ringteiles und
die radiale Auslegebewegung des Faserbandes 4 zu ermöglichen.
[0139] Bei der vorstehenden Beschreibung wurde vorausgesetzt, daß die Zuführung des Faserbandes
4 in die Speisevorrichtung 2 senkrecht zur Maschinenlängserstreckung bzw. - z. B.
bei Rundstrickmaschinen oder anderen runden, Faserbändern 4 be-oder verarbeitenden
Maschinen - radial zur Maschine erfolgt. Dies ist jedoch keineswegs eine notwendige
Voraussetzung. Beispielsweise kann das Bandanlegen auch in einer Richtung parallel
zur Maschinenlängsachse oder tangential zu einer runden Textilmaschine erfolgen, wobei
es dann natürlich erforderlich ist, die Bewegung des Bandzubringers 5, 55 bzw. 56
hierauf abzustimmen. Daselbe trifft natürlich auch für evtl. vorgesehene Zuführtrichter
170 und 171 und ihre Bewegungen zu.
1. Verfahren zum automatischen Anlegen eines Faserbandes an einer eine Speisevorrichtung
aufweisenden Textilmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß das Faserband mit seinem
Ende in eine definierte Aufnahmestellung vor der Textilmaschine gebracht wird, daß
das Faserband dort so lange verbleibt, bis das zuvor der Speisevorrichtung zugeführte
Faserband ausgelaufen ist, und daß das Bandende als Bandanfang aus der Aufnahmestellung
von einem längs einer Vielzahl gleichartiger Arbeitsstellen verfahrbaren Wartungsgerät
aufgenommen und an die Speisevorrichtung übergeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Aufnahmestellung
ein Längenabschnitt des Bandanfanges in eine definierte Bahn vorgegebener Länge gebracht
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Bandanfang oberhalb
einer der Speisevorrichtung zugeführten Kanne in die Aufnahmestellung gebracht wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bandanfang für das Übergeben an die Speisevorrichtung vorbereitet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch kennzeichnet, daß der vorzubereitende Bandanfang
auf eine definierte Länge gebracht wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennnzeichnet, daß der vorzubereitende
Bandanfang angespitzt wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der vorbereitete Bandanfang in seiner Form verfestigt wird.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bandanfang beim Verbringen in die Aufnahmestellung in eine Halterung eingeführt
wird, in welcher das Faserband während weiterer Schritte des Bandanlegens und/oder
der Vorbereitung hierfür eingeführt bleibt.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kanne mit dem einzuführenden Faserband in einer Wartestellung bereitgestellt
wird, daß dann das Faserband an die Speisevorrichtung angelegt wird und daß die Kanne
mit dem neu angelegten Faserband erst dann in ihre Arbeitsstellung gebracht wird,
nachdem die Kanne, aus welchem zuvor das inzwischen ausgelaufene Faserband entnommen
wurde, aus ihrer Arbeitsstellung herausgenommen worden ist.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß hinter den beiden hintereinander in ihren Arbeitsstellungen angeordneten Kannen
zweier benachbarten Speisevorrichtungen die Wartestellung für eine dritte Kanne als
Reservekanne für das Einführen eines Faserbandes in die Speisevorrichtung vorgesehen
ist.
11. Vorrichtung zum automatischen Anlegen eines Faserbandes an einer eine Speisevorrichtung
aufweisenden Textilmaschine oder -vorrichtung, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens
nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, gekennzeichnet durch einen Bandvorleger
(3), in welchem das Faserband (4) in einer definierten Aufnahmestellung haltbar ist
bis das zuvor der Speisevorrichtung (2) zugeführte Faserband ausgelaufen ist, sowie
einen auf einem längs einer Vielzahl gleichartiger Arbeitsstellen verfahrbarem Wartungsgerät
(98, 75) angeordneten Bandzubringer (5, 55, 56) zum Aufnehmen des in der Aufnahmestellung
vorgelegten Faserbandes (4) und zum Einführen des vorgelegten Faserbandes (4) in die
Speisevorrichtung (2).
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch einen pneumatischen Bandzubringer
(55, 56).
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Bandvorleger
(3) am Ende einer am Maschinengestell (107) befestigten Schiene (30) angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Schiene (300) quer
zur Maschinenlängsrichtung verschiebbar ist.
15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bandvorleger (3) im vertikalen Abstand oberhalb des oberen Kannenrandes (401)
einer das Faserband (4) enthaltenden Kanne (40, 41, 410, 411, 45, 450 bis 455, 46,
460 bis 464) angeordnet ist.
16. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bandvorleger (3) zwei im Abstand voneinander angeordnete Bandhalter (32, 33)
aufweist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16 dadurch gekennzeichnet, daß - in Richtung zum Bandanfang
(43) gesehen - der erste Bandhalter (32) als Bandführung und der zweite Bandhalter
(33) als Klemme ausgebildet ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemme des Bandvorlegers
(3) eine sich in Querrichtung zum Bandverlauf verjüngende, das Selbsteinfädeln des
Faserbandes (4) gestattende Einlegeführung (334, 335) aufweist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Bandführung
(32) einen radial nach außen führenden Bandeinführschlitz (322) aufweist.
20. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 16 bis 19, gekennzeichnet durch
eine Vorrichtung (35) zum Ausfädeln des Faserbandes (4) aus der Bandführung (32).
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schaltvorrichtung
zum Auslösen des Bandausfädelns aus der Bandführung (32) mit einer Bandüberwachungsvorrichtung
(520, 175, 176) steuermäßig verbunden ist.
22. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 11 bis 21, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bandzubringer (5) eine quer zu dem sich in der Aufnahmestellung befindlichen
Faserband (4) bewegliche, steuerbare Klemme (50, 51; 92) aufweist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die steuerbare Klemme
(50, 51) des Bandzubringers als Walzenpaar ausgebildet ist, mit deren Hilfe der Bandanfang
(43) der Speisevorrichtung (2) zuführbar ist und deren Walzen (50, 51) radial voneinander
entfernbar sind.
24. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 11 bis 23 gekennzeichnet durch
eine Bandüberwachungsvorrichtung (520, 175, 176), die steuermäßig mit dem Bandzubringer
(5, 55, 56) in Verbindung steht.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Bandüberwachungsvorrichtung
(520) auf dem Bandzubringer (5) angeordnet ist.
26. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 11 bis 25, dadurch gekennzeichnet,
daß Hilfseinrichtungen wie Bandanfangs-Vorbereitungseinrichtung (9) und Klemmen (91,
92; 91, 50, 51) auf dem Wartungsgerät (98, 75) angeordnet sind.