[0001] Die Erfindung betrifft einen Vorderbacken einer Skibindung nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 und ein Verfahren zur Montage dieses Vorderbakkens.
[0002] Ein gattungsgemäßer Vorderbacken ist beispielsweise aus der EP 0 311 832 A1 bekannt.
Der dort beschriebene Vorderbacken weist bereits einen auf einer skifest montierbaren
Grundplatte angeordnetes Gehäuse und zwei Sohlenhalter, die über einen federbeaufschlagten
zweiteiligen Zuganker in ihrer Position gehalten sind, auf, wobei die Vorspannung
der den Zuganker beaufschlagenden Feder, deren eines Ende sich am Gehäuse und deren
anderes Ende sich am Schraubkopf des Zugankers abstützt, durch Verdrehen des Schraubkopfes
einstellbar ist. Der Schraubkopf ist am vorderen Ende des Gehäuses von außen frei
zugänglich angeordnet. Hier kann in bekannter Weise mittels eines Schraubendrehers
die Auslösekraft der Skibindung durch Veränderung der Vorspannung der Feder eingestellt
werden. Mit dem Schraubkopf zusammen kann eine im Gehäuse verschieblich gelagerte
Hülse verschoben werden. Das innerhalb des Gehäuses liegende freie Ende dieser Hülse
kann in Verbindung mit einer gehäusefesten Skala eine Anzeigeeinrichtung für die Einstellung
der Bindung bilden. Hier ist es aber nachteilig, daß der Skalenbereich für die Anzeige
der Bindungseinstellung verhältnismäßig schlecht aufgelöst ist. Weiterhin ist es bei
diesem vorbekannten Vorderbacken umständlich, den zweiteiligen Zuganker in dem ansonsten
geschlossenen Gehäuse zu montieren, da der an den Sohlenhaltern angreifende Teil des
Zugankers vor dem Aufschrauben des Schraubkopfes mit Gewinde nicht fixiert ist und
es daher schwierig ist, die beiden Teile derart zueinander zuzuführen, daß die gegenseitigen
Gewinde greifen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, den erfindungsgemäßen Vorderbacken derart weiterzubilden,
daß sich die Montage dieses Vorderbackens entsprechend vereinfacht.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe ausgehend von dem gattungsgemäßen Vorderbacken
dadurch gelöst, daß der Schraubkopf des Zugankers als Kupplungsschraube ausgebildet
ist, die mit einer auf dieser aufsteckbaren Kappe kuppelbar ist und daß die aufsteckbare
Kappe in einem abnehmbaren Gehäuseteil derart einsetzbar ist, daß sie von außen verdrehbar
ist. Durch diese Maßnahme wird eine Zweiteilung des Gehäuses vorgesehen, die die Montage
wesentlich vereinfacht. Die Kupplungsschraube kann bei geöffnetem Gehäuse in den an
den Sohlenhaltern angelenkten Teil des Zugankers eingeschraubt werden, wobei hier
der Einschraubvorgang aufgrund des geöffneten Gehäuses beobachtet werden kann. Nach
Einschrauben der Kupplungsschraube ist der Zuganker aufgrund der Federbelastung so
starr, daß der abnehmbare Gehäuseteil mit der eingesetzten aufsteckbaren Kappe ohne
weitere Schwierigkeit auf den feststehenden Gehäuseteil aufgeschoben und mit diesem
fest verbunden werden kann.
[0005] Gemäß einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung können zwei Sohlenhalter über
einen Gelenkbolzen schwenkbar miteinander verbunden sein, wobei der Zuganker zentral
an diesem Gelenkbolzen angreift.
[0006] Die Kupplungsschraube des Zugankers kann einen Kupplungsteil derart aufweisen, daß
er aus einer kreisrunden Scheibe mit mehreren gleichmäßig auf Umfang angeordneten
Vorsprüngen besteht und daß die Kappe einen trichterförmigen Kupplungsteil aufweist,
in welchem entsprechend zu den Vorsprüngen der Kupplungsschraube in Richtung zur Symmetrielinie
längsverlaufende Nuten ausgenommen sind.
[0007] Das Kupplungsteil der Kupplungsschraube kann gemäß einer bevorzugten Ausführung acht
Vorsprünge auf Umfang aufweisen, die in entsprechende Nuten des trichterförmigen Kupplungsteils
der Kappe eingreifen können. Es ist vorteilhaft eine größere Anzahl von entsprechenden
Vorsprüngen vorzusehen, damit bei der Montage die Kappe nur um einen verhältnismäßig
kleinen Drehwinkel verdreht werden muß, falls die Vorsprünge beim Aufstecken nicht
gleich in die entsprechenden Nuten eingreifen.
[0008] Alternativ zu der Ausführungsform mit Vorsprüngen und Nuten können die jeweiligen
Kupplungsteile auch als Mehrecke ausgebildet sein.
[0009] In dem abnehmbaren Gehäuseteil ist zusätzlich eine Anzeigeeinrichtung zur Anzeige
der Einstellung der Skibindung verschieblich geführt. Diese Anzeigeeinrichtung kann
mit der drehbar in das abnehmbare Gehäuseteil eingesetzten Kappe kinematisch gekoppelt
sein. Dazu kann in einem Bereich des Kappenmantels ein Kappengewinde angeordnet sein,
mit dem ein entsprechendes Gewinde der Anzeigeeinrichtung kämmt. Durch entsprechende
Ausgestaltung der Gewindesteigungen kann ein gewünschtes Übersetzungsverhältnis geschaffen
werden. Dieses ermöglicht eine entsprechend gute Skalenauflösung bei der Anzeigeeinrichtung.
[0010] In einem Bereich des Kappenmantels können auf Umfang Abflachungen vorgesehen sein,
die an innerhalb des abnehmbaren Gehäuseteils angeordneten, zumindest teilweise elastischen
Zungen anliegen. Hierdurch wird die Kappe insbesondere während des Montagevorganges
vor ungewollten Rotationen, die insbesondere ein Verstellen der gegebenenfalls schon
justierten Anzeigeeinrichtung bewirken, verhindert.
[0011] Der Aufbau des zuvor beschriebenen Vorderbackens ermöglicht ein vorteilhaftes Montageverfahren,
für das unabhängig Schutz beansprucht wird.
[0012] Dieses Montageverfahren besteht darin, daß zunächst der Sohlenhalter mit dem Zuganker
und der zwischen dem Gehäuse und dem Schraubkopf des Zugankers angeordneten Feder
montiert wird. In das abnehmbare Gehäuseteil wird die drehbare Kappe eingesetzt und
erst dann wird das abnehmbare Gehäuseteil auf das feststehende Gehäuseteil aufgesteckt,
so daß die Kappe mit dem Schraubkopf d.h. der Kupplungsschraube des Zugankers in Eingriff
geht. Abschließend wird dann der abnehmbare Gehäuseteil fixiert.
[0013] Gemäß einer vorteilhaften Ausbildung kann vor dem Aufsetzen des abnehmbaren Gehäuseteils
die Federvorspannung durch Verdrehen der Kupplungsschraube des Zugankers auf einen
vorbestimmten Wert eingestellt werden. In dem abnehmbaren Gehäuseteil wird die verschieblich
geführte Anzeigeeinrichtung auf den Wert eingestellt, der der Federvorspannung entspricht.
Somit ist nach Aufsetzen und Fixieren des abnehmbaren Gehäuseteils sichergestellt,
daß der auf der Anzeigeeinrichtung eingestellte Wert auch dem durch die Federvorspannung
vorgegebenen Einstellwert der Bindung entspricht.
[0014] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispieles im folgenden näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1: eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Vorderbacken
in Explosionsdarstellung,
Fig. 2: einen Schnitt durch den Vorderbakken gemäß der Ausführungsform nach Fig. 1,
Fig. 3: einen Schnitt durch einen Teil des Vorderbackens gemäß Fig. 1, explosionsartig
auseinandergezogen,
Fig. 4: eine Draufsicht auf die Kupplungsschraube gemäß der in Fig. 3 dargestellten
Ausführungsform,
Fig. 5: eine Seitenansicht der in Fig. 3 dargestellten Kappe,
Fig. 6: eine Draufsicht auf die Kappe in Pfeilrichtung C gemäß Fig. 5,
Fig. 7: einen Schnitt A-A durch die Kappe gemäß Fig. 5 und
Fig. 8. einen Schnitt B-B gemäß Fig. 5 durch die Kappe.
[0015] Der Vorderbacken 10 weist eine Grundplatte 12 auf, die mit einem Ski verschraubbar
ist. Im vorderen Bereich der Grundplatte 12, d.h. im montierten Zustand des Vorderbackens
in Richtung zur Skischaufel hin, ist ein nach vorne hin offenes Gehäuse 14 (vgl. Fig.
1) angeordnet, wobei die Grundplatte 12 und das nach vorne offene Gehäuse 14 aus einem
Spritzgußteil hergestellt sein können. An der im montierten Zustand des Vorderbackens
10 zum Skiende hinweisenden Wandung des Gehäuses 14 liegen im montierten Zustand zwei
Sohlenhalter 18 und 20 an, die jeweils um einen Gelenkbolzen 22 (vgl. Fig. 2) gegeneinander
verschwenkbar gehalten sind. Am Gelenkbolzen 22 greift ein erster Teil eines Zugankers
24 an, der sich durch einen Durchbruch 23 der hinteren Wand des Gehäuses 14 nach vorne
hin erstreckt. Der nach vorne gerichtete Abschnitt des ersten Teils des Zugankers
24 ist als Gewindebohrung ausgeführt. In diese ist eine Kupplungsschraube 26, die
den zweiten Teil des Zugankers bildet in der in Fig. 2 dargestellten Art und Weise
eingeschraubt. Durch Einschrauben der Kupplungsschraube 26 wird eine trichterförmige
Feder 30, die sich einerseits an dem Schraubkopf der Kupplungsschraube 26 und andererseits
an der Wandung des Gehäuses 14 abstützt, verspannt. Durch Variationen der Vorspannung
der Feder 30 wird der Einstellwert der Sohlenhalter 18 und 20 verändert.
[0016] Der vordere offene Teil des Gehäuses 14 wird durch Aufstecken und Fixieren des abnehmbaren
Gehäuseteils 16 verschlossen. In dem abnehmbaren Gehäuseteil 16 ist eine rotationssymmetrische
Kappe 28 eingesetzt, deren Schraufkopf 42 durch einen nach vorne hin gerichteten Durchbruch
36 im abnehmbaren Gehäuseteil 16 durchgesteckt ist. Die Kappe 28 ist im montierten
Zustand mit der Kupplungsschraube 26 gekuppelt, so daß die Vorspannung der Feder 30
im montierten Zustand des Vorderbackens 10 durch Drehung des Schraubkopfs 42 der Kappe
28 verstellt werden kann.
[0017] Mit der rotationssymmetrischen Kappe 28 ist eine Anzeigeeinrichtung 32 für den Einstellwert
der Skibindung kinematisch gekoppelt. Entsprechend der Rotation der Kappe 28 wird
die Anzeigeeinrichtung 32 axial zur Längsrichtung des Vorderbackens 10 verschoben.
Durch ein Sichtfenster 34 kann dann über eine feststehende Skala der Wert der Anzeigeeinrichtung
32 abgelesen werden.
[0018] Anhand der Fig. 3 und 4 kann der Kupplungsmechanismus zwischen der Kupplungsschraube
26 des Zugankers und der rotationssymmetrischen Kappe 28 nochmals näher erläutert
werden. Die Kupplungsschraube 26 hat einen Schraubkopf, der aus einer kreisrunden
Scheibe 48 besteht, an deren Umfang gleichverteilt acht Vorsprünge 50 vorgesehen sind.
[0019] Die Kappe 28, die im Detail auch noch mal in den Fig. 5-8 dargestellt ist, weist
auf ihrem Mantel im Bereich des offenen Endes ein Gewinde 38 auf, das, wie bereits
zuvor beschrieben, mit dem Gewinde 46 der im wesentlichen plattenförmigen Anzeigeeinrichtung
32 kämmt. Entsprechend der Steigung der Gewindegänge 38 und 46 kann ein gewünschtes
Übersetzungsverhältnis für die Axialbewegung der Anzeigeeinrichtung 32 geschaffen
werden. Die plattenförmige Anzeigeeinrichtung 32 ist verschieblich in eine Führung
des abnehmbaren Gehäuseteils 16 eingesetzt.
[0020] An dem offenen Ende gegenüberliegenden Ende weist die Kappe 28 den bereits zuvor
beschriebenen Schraubkopf 42 auf, der einen vergleichsweise kleineren Durchmesser
aufweist, damit er in dem Durchbruch 36 des abnehmbaren Gehäuseteils 16 einsteckbar
ist. Im Schraubkopf 72 sind Schlitze 44 zur Aufnahme eines Schraubendrehers aufgenommen.
[0021] An dem Gewinde 38 der Kappe 28 schließen Abflachungen 40 an, die nach Einsetzen der
Kappe 28 in den abnehmbaren Gehäuseteil 16 an entsprechenden im abnehmbaren Gehäuseteil
16 angeordneten federnden Zungen anliegen. Hierdurch ist eine Verdrehung der rotationssymmetrischen
Kappe 28 nur gegen Überwindung der zurückfedernden elastischen Zungen (hier nicht
dargestellt) möglich.
[0022] Das Innere der Kappe 28 ist trichterförmig ausgebildet. Auf dem Innenumfang sind
entsprechend der Vorsprünge 50 der im Inneren der Kappe 28 aufzunehmenden Kupplungsschraube
26 Nuten 52 ausgebildet. Die Nuten 52 sind im Bereich des offenen Endes der Kappe
28 trichterartig erweitert, so daß eine Führung und Aufnahme der Vorsprünge 50 der
Kupplungsschraube erleichtert ist.
[0023] Der zuvor beschriebene Aufbau des Vorderbakkens erleichtert insbesondere seine Montage.
1. Vorderbacken einer Skibindung mit einem auf einer skifest montierbaren Grundplatte
angeordneten Gehäuse, mindestens einem Sohlenhalter, der über einen federbeaufschlagten
Zuganker in seiner Grundposition gehalten ist, wobei die Vorspannung der den Zuganker
beaufschlagenden Feder, deren eines Ende sich am Gehäuse und deren anderes Ende sich
an einem Schraubkopf des Zugankers abstützt, durch Verdrehen des Schraubkopfes einstellbar
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schraubkopf des Zugankers als Kupplungsschraube (26) ausgebildet ist, die
mit einer auf diese aufsteckbaren Kappe (28) kuppelbar ist und daß die aufsteckbare
Kappe (28) in einem abnehmbaren Gehäuseteil (16) derart einsetzbar ist, daß sie von
außen verdrehbar ist.
2. Vorderbacken nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Sohlenhalter (18,
20) über einen Gelenkbolzen (22) schwenkbar miteinander verbunden sind und daß der
Zuganker (24, 26) an dem Gelenkbolzen (22) angreift.
3. Vorderbacken nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungsschraube
(26) einen Kupplungsteil aufweist, der aus einer kreisrunden Scheibe (48) mit mehreren
gleichmäßig auf Umfang angeordneten Vorsprüngen (50) besteht, und daß die Kappe (28)
einen trichterförmigen Kupplungsteil aufweist, in welchem entsprechend zu den Vorsprüngen
(50) der Kupplungsschraube (26) in Richtung zur Symmetrielinie längs verlaufende Nuten
(52) ausgenommen sind.
4. Vorderbacken nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Kupplungsteil der
Kupplungsschraube (26) acht Vorsprünge (50) auf Umfang aufweist.
5. Vorderbacken nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß in dem abnehmbaren
Gehäuseteil (16) zusätzlich eine Anzeigeeinrichtung (32) zur Anzeige der Einstellung
der Skibindung verschieblich geführt ist.
6. Vorderbacken nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeigeeinrichtung
(32) mit der drehbar in das abnehmbare Gehäuseteil (16) eingesetzten Kappe (28) kinematisch
gekoppelt ist.
7. Vorderbacken nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Bereich des
Kappenmantels ein Außengewinde (38) angeordnet ist, mit dem ein entsprechendes Gewinde
(46) der Anzeigeeinrichtung (32) kämmt.
8. Vorderbacken nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß in einem
Bereich des Kappenmantels auf Umfang Abflachungen (40) vorgesehen sind, die an innerhalb
des abnehmbaren Gehäuseteils (16) angeordneten, zumindest teilweise elastischen Zungen
anliegen.
9. Verfahren zur Montage eines Vorderbackens nach einem der Ansprüche 1-8,
dadurch gekennzeichnet,
daß zunächst der Sohlenhalter (18, 20) mit dem Zuganker (24, 26) und der zwischen
dem Gehäuse (14) und der Kupplungsschraube (26) des Zugankers angeordneten Feder (30)
montiert wird und daß anschließend das abnehmbare Gehäuseteil (16), in dem die drehbare
Kappe (28) eingesetzt ist, aufgesteckt und fixiert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Aufsetzen des abnehmbaren
Gehäuseteils (16) die Federvorspannung durch Verdrehen der Kupplungsschraube (26)
des Zugankers auf einen vorbestimmten Wert eingestellt wird und daß in dem abnehmbaren
Gehäuseteil (16) die verschieblich geführte Anzeigeeinrichtung (32) auf den Wert eingestellt
wird, der der Federvorspannung entspricht.