[0001] Die Erfindung betrifft einen Kran, insbesondere einen gleisgebundenen Mobilkran,
mit einer auf einem Fahrzeugrahmen angeordneten Schwenkvorrichtung für eine aufzunehmende
und wieder abzusetzende Last.
[0002] Es ist bekannt, Krane der mobilen Bauart (Stra- ßenkrane oder gleisgebundene Krane)
dahingehend zu gestalten, daß der Oberbau mittig oder nahezu mittig auf dem Unterwagen
gelagert ist, wobei verschiedene Antriebsaggregate, wie Dieselmotor, Hydraulikpumpe,
auf dem drehbaren Oberbau angeordnet sind (DE-OS 32 27 157).
[0003] Derartige Krane sind jedoch nur beschränkt für Arbeiten einsetzbar, die durch den
Oberwagen bestimmt werden. So ist z.B. der Oberwagen mit einem teleskopierbaren Ausleger
ausgerüstet, dessen Reichweite jedoch durch die Schwerpunktlage des Gesamtfahrzeuges
bestimmt wird. Es ist daher nicht möglich, besonders lange Lasten einerseits und andererseits
abmessungsmäßig kleinere Lasten, die jedoch kurz und schwer sind, zu transportieren.
[0004] Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Kran, insbesondere
einen Mobilkran, zu schaffen, der universell für eine große Anzahl von Arbeiten, unterschiedliche
Längen der Last und unterschiedliche Lastgrö- ßen einsetzbar ist. Dabei ist das Augenmerk
auf die bei Gleis- und Brückenbauarbeiten notwendigen Funktionen besonders zu richten.
[0005] Die gestellte Aufgabe wird bei dem eingangs bezeichneten Kran erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß die Schwenkvorrichtung aus zumindest zwei in den beiden Fahrzeugrahmen-Endbereichen
mittig oder in gleichen Abständen außermittig zur Fahrzeugrahmen-Mittellängsachse
jeweils auf dem Fahrzeugrahmen befestigten, um 360 Grad schwenkbaren Grundschwenksäulen
besteht und daß jeweils ein zumindest zweigliedriger gelenkiger Schwenkarm an der
Grundschwenksäule gelagert ist. Ein solcher Kran ist besonders für lange und schwere
Lasten geeignet, wie diese z.B. im Gleis-oder Brückenbau vorkommen.
[0006] In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß neben den außermittigen Grundschwenksäulen
zumindest ein sich in Längsrichtung erstreckender Führungsträger für Laufkatzen auf
dem Fahrzeugrahmen aufgestützt ist. Der Kran dient hierbei einerseits als Transportfahrzeug,
und andererseits stellt der Führungsträger ein weiteres Element dar, um später lange
und schwere Lasten transportieren zu können.
[0007] Vorteilhafterweise ist der Führungsträger an beiden Querschnittsseiten mit Laufkatzen
ausgestattet. Hierdurch ist es möglich, lange und schwere Bauteile bzw. Lasten symmetrisch
an der Unterseite des Führungsträgers aufzuhängen und zu tragen.
[0008] In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß an den Schwenkarmen jeweils ein
Greifstück zum Erfassen und Halten des Führungsträgers dreheinstellbar befestigt ist.
Die an dem Führungsträger befindliche Last kann daher über die Schwenkarme beliebig
nach der einen oder der anderen Seite des Krans ausgeschwenkt, d.h. aufgenommen und
wieder abgesetzt werden.
[0009] Weitere Vorteile ergeben sich dadurch, daß die Grundschwenksäulen höhenverstellbar
sind. Diese Höhenverstellbarkeit übt eine Doppelfunktion aus, indem sowohl der Führungsträger
als auch die Last in der Höhe verstellt werden können.
[0010] In Ausgestaltung der Erfindung ist ferner vorgesehen, daß die Grundschwenksäulen
jeweils auf einer drehbaren Plattform auf dem Fahrzeugrahmen gelagert sind. Diese
Maßnahme dient der Einstellung von Schwenkwinkeln in der Horizontalen, so daß der
Führungsträger nicht nur parallel zur Fahrtrichtung des Krans, sondern auch schräg
im Sinne eines Kurvenverlaufs eingestellt werden kann.
[0011] Die Erfindung ist ferner dadurch verbessert, daß für den Transport des Krans zwei
Führungsträger übereinanderliegend auf dem Fahrzeugrahmen gestapelt sind und daß die
beiden Führungsträger im Einsatzfall mittels der Schwenkvorrichtungen hintereinanderliegend
angeordnet miteinander verbindbar sind. Dadurch wird eine größtmögliche Länge des
Lastaufnahmemittels erzielt.
[0012] Zur Verlagerung des Schwerpunktes außerhalb der Kranunterstützungsfläche ist ferner
vorteilhaft, daß im Bereich der Schwenkvorrichtungen jeweils beidseitig am Fahrzeugrahmen
an Armen ausschwenkbare Stempel mit Stützplatten vorgesehen sind.
[0013] Weiterhin können die Arbeiten beaufsichtigt bzw. durchgeführt und gesteuert werden,
indem in den Fahrzeugrahmen-Endbereichen jeweils ein außermittig zur Fahrzeugrahmen-Mittellängsachse
angeordnetes Führerhaus vorgesehen ist.
[0014] Hierbei kann es vorteilhaft sein, daß die beiden Führerhäuser auf derselben Längsseite
des Fahrzeugrahmens angeordnet sind.
[0015] Eine vorteilhafte Aufgliederung des auf dem Kran zur Verfügung stehenden Bauraumes
wird außerdem dadurch erzielt, daß zwischen den Schwenkvorrichtungen Ballastkörper
oder Ballasttanks auf dem Fahrzeugrahmen vorgesehen sind.
[0016] Ausführungsbeispeile der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im
folgenden näher beschrieben.
[0017] Es zeigen
Fig. 1 eine Seitenansicht des Krans im Transportzustand,
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Kran gemäß Fig. 1,
Fig. 3 eine Seitenansicht des im Betrieb arbeitenden Krans mit zwei miteinander verbundenen
Führungsträgern,
Fig. 4 eine Draufsicht auf den Betriebszustand des Krans gemäß Fig. 3,
Fig. 5 eine Seitenansicht des Krans wahrend der Arbeit, wobei die beiden Führungsträger
miteinander nach einer anderen Richtung verbunden sind,
Fig. 6 eine Draufsicht zum Arbeitsbeispiel des Krans gemäß Fig. 5,
Fig. 7 ein weiteres Ausführungsbeispiel des Krans in Seitenansicht unter Höhenverstellung
der Schwenkvorrichtungen,
Fig. 8 die zu Fig. 7 gehörende Draufsicht mit einer weiteren beispielhaften Einsatzmöglichkeit
des Krans für Kurvenfahrten,
die Fig. 9 bis 16 jeweils eine Vorderansicht für einzelne Arbeitsvorgänge bzw. Transportstellungen.
[0018] Der Kran, insbesondere ein Eisenbahnkran, weist einen Fahrzeugrahmen 1 mit Puffern
1 und 1 auf und ist auf Schienenpaaren 2 mittels Drehgestellen 3 mit Radsätzen 4 verfahrbar
(Fig. 1). Auf dem Fahrzeugrahmen 1 sind Schwenkvorrichtungen 5 für aufzunehmende und
wieder abzusetzende Lasten vorgesehen, wie z.B. Schienenabschnitte 6 (Gleise mit Schwellen;
Figuren 3 und 4) mit Längen von z.B. 24 m, Weichenelemente 7 u.dgl. (Figuren 13 und
14), Schwellen 8 (Fig. 15).
[0019] Die Schwenkvorrichtung 5 besteht aus zumindest zwei in den beiden Fahrzeugrahmen-Endbereichen
1 und 1 entweder mittig (Fig. 3, 5 und 7) oder in gleichen Abständen 1 außermittig
zur Fahrzeugranmen-Mittellängsachse 19 befestigten Grundschwenksäulen 9 und 10. Jede
Grundschwenksäule 9 und 10 trägt einen zumindest zweigliedrigen gelenkigen Schwenkarm
11. An den Grundschwenksäulen 9 und 10 sind hierbei jeweils ein Armglied 11 und ein
Armglied 11b angelenkt. Das letzte Armglied 11 trägt ein Greifstück 12 zum Erfassen
und Halten eines sich in Längsrichtung 13 erstreckenden Führungsträgers 14 für mehrere
Laufkatzen 15. Der Führungsträger 14 liegt zunächst durch sein Gewicht auf dem Fahrzeugrahmen
1 auf, wobei zwei Führungsträger 14 aufeinandergestapelt sein können (Fig. 1). Der
Führungsträger 14 ist an beiden Querschnittsseiten 14a und 14b (Fig. 2) mit den Laufkatzen
15 ausgestattet. Das Greifstück 12 ist drehbar an dem letzten Armglied 11 b befestigt.
[0020] Die Grundschwenksäulen 9 und 10 sind höhenverstellbar und können z.B. aus Teleskopeinheiten
bestehen. Gleichzeitig sind diese Grundschwenksäulen 9 und 10 jeweils auf einer drehbaren
Plattform 16 auf dem Fahrzeugrahmen 1 drehgelagert. Die Figuren 1 und 2 zeigen den
Kran in seiner Transportstellung, währenddem im Einsatzfall der Figuren 3 und 4 die
Führungsträger 14 mittels eines Hilfswagens 17 durch eine Verbindung 18 hintereinander
angeordnet werden. Dabei sind der Kran (-Wagen) und der Hilfswagen 17 miteinander
gekoppelt, d.h. die Puffer 1 1b stehen aufeinander.
[0021] Im Bereich der Schwenkvorrichtungen 5 sind jeweils beidseitig am Fahrzeugrahmen 1
an Armen 20 ausschwenkbare Stempel 21 mit befestigten Stützplatten 22 angebracht.
[0022] Nach dem Hintereinanderschalten der Führungsträger 14 hängen diese in den Schwenkvorrichtungen
5 und können deshalb (Figuren 5 und 6) z.B. über die Spur eines parallel zu verlegenden
Schienenpaars 2 geschwenkt werden. Der jeweilige Schienenabschnitt 6 hängt hierzu
an den Seilkatzen bzw. Laufkatzen 15. In diesem Stadium sind die Schwenkarme 11 mit
den Armgliedern 11 und 11b, an denen die Greifstücke 12 befestigt sind, entsprechend
ausgeschwenkt. Alle Vorgänge werden von einem jeweils in den Fahrzeugrahmen-Endbereichen
1 und 1d außermittig zur Fahrzeugrahmen-Mittellängsachse 19 angeordneten Führerhaus
23 aus gesteuert. Vorteilhafterweise sind die beiden Führerhäuser 23 jeweils auf derselben
Längsseite 24 (Figuren 4, 6 und 8) des Fahrzeugrahmens 1 angeordnet. Außerdem sind
zwischen den Schwenkvorrichtungen 5 Ballastkörper oder Ballasttanks 25 auf dem Fahrzeugrahmen
1 befestigt.
[0023] Zur Verlegung von Schienenabschnitten 6 an Kurven werden die Schwenkvorrichtungen
5 einzeln auf der Plattform 16 geschwenkt, und zur Einstellung von Winkeln 26 an Steigungen
und Gefällen werden die Grundschwenksäulen 9 und 10 einzeln festgehalten bzw. teleskopiert
(Figuren 7 und 8).
[0024] Der Kran ist insbesondere für international vorgeschriebene Fahrprofile 27 geeignet.
Dabei befinden sich in Transportstellung (Fig. 9) insbesondere das Führerhaus 23 und
gestapelte Führungsträger 14 innerhalb des Fahrprofils 27. Einzelne Führungsträger
14 können in Transportstellung auch an den Schwenkvorrichtungen 5, den Grundschwenksäulen
9 und 10, den Schwenkarmen 11 mit Armgliedern 11 und 11b sowie an Greifstükken 12
einschließlich der Laufkatzen 15 verbleiben (Fig. 10).
[0025] Fahrprofile 28 verschiedener nationaler Vorschriften nehmen neben den erwähnten Baugruppen
noch Schwellen 8 an den Laufkatzen 15 auf (Figuren 11 und 12).
[0026] Ferner können vollständige Weichenelemente 7 innerhalb des Fahrprofils 28 bzw. 29
getragen werden (Fig. 13 und 14).
[0027] Für den Einbau von Schwellen 8 (Figuren 15 und 16) werden beidseitig des Fahrzeugrahmens
1 die Arme 20 mit den Stempeln 21 und Stützplatten 22 ausgeschwenkt, so daß die über
den Stempeln 21 befindlichen Schwenkvorrichtungen 5 voll unterstützt sind. Hierbei
kann die volle gestreckte Ausschwenkung der Schwenkarme 11 und der Armglieder 11 a
und 11 b ausgenutzt werden.
Bezugszeichenliste
[0028]
1 Fahrzeugrahmen
1 a Puffer
1 b Puffer
1 c Fahrzeugrahmen-Endbereich
1 d Fahrzeugrahmen-Endbereich
1 e Abstände
2 Schienenpaar
3 Drehgestell
4 Radsätze
5 Schwenkvorrichtungen
6 Schienenabschnitte
7 Weichenelement
8 Schwellen
9 Grundschwenksäule
10 Grundschwenksäule
11 Schwenkarm
11 a Armglied
11 b Armglied
12 Greifstück
13 Längrichtung
14 Führungsträger
14a Querschnittsseite
14b Querschnittsseite
15 Laufkatzen
16 Plattform
17 Hilfswagen
18 Verbindung
19 Fahrzeugrahmen-Mittellängsachse
20 Arm
21 Stempel
22 Stützplatte
23 Führerhaus
24 Längsseite
25 Ballasttank
26 Winkel
27 Fahrprofil
28 Fahrprofil
29 Fahrprofil
1. Kran, insbesondere gleisgebundener Mobilkran, mit einer auf einem Fahrzeugrahmen
angeordneten Schwenkvorrichtung für eine aufzunehmende und wieder abzusetzende Last,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkvorrichtung (5) aus zumindest zwei in den beiden
Fahrzeugrahmen-Endbereichen (1 a, 1 b) mittig oder in gleichen Abständen (1e) außermittig
zur Fahrzeugrahmen-Mittellängsachse (19) jeweils auf dem Fahrzeugrahmen (1) befestigten,
um 360 Grad schwenkbaren Grundschwenksäulen (9,10) besteht und daß jeweils ein zumindest
zweigliedriger gelenkiger Schwenkarm (11) an der Grundschwenksäule (9;10) gelagert
ist.
2. Kran nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß neben den außermittigen Grundschwenksäulen
(9 10) zumindest ein sich in Längsrichtung (13) erstreckender Führungsträger (14)
für Laufkatzen (15) auf dem Fahrzeugrahmen (1) aufgestützt ist.
3. Kran nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsträger (14) an beiden
Querschnittsseiten (14a,14b) mit Laufkatzen (15) ausgestattet ist.
4. Kran nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an den Schwenkarmen
(11) jeweils ein Greifstück (12) zum Erfassen und Halten des Führungsträgers (14)
dreheinstellbar befestigt ist.
5. Kran nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundschwenksäulen
(9,10) höhenverstellbar sind.
6. Kran nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundschwenksäulen
(9,10) jeweils auf einer drehbaren Plattform (16) auf dem Fahrzeugrahmen (1) gelagert
sind.
7. Kran nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß für den Transport
des Krans zwei Führungsträger (14) übereinanderliegend auf dem Fahrzeugrahmen (1)
gestapelt sind und daß die beiden Führungsträger (14) im Einsatzfall mittels der Schwenkvorrichtung
(5) hintereinanderliegend angeordnet miteinander verbindbar sind.
8. Kran nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der
Schwenkvorrichtungen (5) jeweils beidseitig am Fahrzeugrahmen (1) an Armen (20) ausschwenkbare
Stempel (21) mit Stützplatten (22) vorgesehen sind.
9. Kran nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß in den Fahrzeugrahmen-Endbereichen
(1c,1d) jeweils ein außermittig zur Fahrzeugrahmen-Mittellängsachse (19) angeordnetes
Führerhaus (23) vorgesehen ist.
10. Kran nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Führerhäuser (23)
auf derselben Längsseite (24) des Fahrzeugrahmens (1) angeordnet sind.
11. Kran nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den
Schwenkvorrichtungen (5) Ballastkörper oder Ballasttanks (25) auf dem Fahrzeugrahmen
(1) vorgesehen sind.