[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Behandeln einer insbesondere
zugempfindlichen Textilbahn gemäss dem Oberbegriff der unabhängigen Hauptansprüche
1 bzw. 7. Derartige Verfahren und Vorrichtungen dienen dazu, endlos durchgeführte
Textilbahnen zu waschen, zu imprägnieren oder einer anderen Behandlung mit einem vorzugsweise
flüssigen Behandlungsmittel zu unterwerfen.
[0002] Es ist grundsätzlich bereits bekannt, das Behandlungsmittel über Düsen auf die Textilbahn
aufzutragen, wobei der Auftrag auf einen gestreckten Bahnabschnitt oder auf einen
um eine Walze gekrümmten Bahnabschnitt erfolgen kann. Die WO 91/04367 beschreibt ein
Behandlungsverfahren, bei dem die Textilbahn gestreckt durch einen engen Schacht geführt
wird, wobei ggf. unterschiedliche Behandlungsmittel, wie z.B. Wasser, Heissdampf oder
Heissluft unter Druck auf die Textilbahn aufgetragen werden. Für die Behandlung von
Maschenware, wie z.B. Trikot, eignet sich diese Vorrichtung jedoch infolge der relativ
langen, bindungslosen Strecken nicht. Durch die DE-A-25 21 407 ist eine gattungsmässig
vergleichbare Vorrichtung bekannt geworden, bei welcher die Behandlungsflüssigkeit
auf die Bahn aufgespritzt und in einem benachbarten Bereich auf der gleichen Seite
der Bahn unmittelbar wieder abgesaugt wird. Dieser Vorgang kann sowohl bei gestreckten,
als auch bei gekrümmten Bahnabschnitten erfolgen. Eine länger andauernde Einwirkung
des Behandlungsmittels auf die Textilbahn ist dabei jedoch nicht möglich, ebensowenig
wie der Einsatz eines dampfförmigen Behandlungsmittels. Aus der DE-A-19 17 759 ist
die Behandlung einer zugempfindlichen Textilbahn bekannt, wobei diese in gebundener
Bahnführung um Walzen geführt wird, welche von einer Behandlungsflüssigkeit durchströmt
werden. Dabei erfolgt zwar eine Zwangsdurchführung der Flüssigkeit durch die Textilbahn,
jedoch keine intensive Beaufschlagung, wie dies mit Hilfe von Düsen möglich ist.
[0003] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, um auch für in Längsrichtung elastische Maschenware und
für zugempfindliche Textilbahnen eine intensive Behandlung unter Ausnützung einer
Jetwirkung zu erzielen. Diese Aufgabe wird in verfahrensmässiger Hinsicht mit einem
Verfahren mit den Merkmalen gemäss Anspruch 1 und in vorrichtungsmässiger Hinsicht
mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen gemäss Anspruch 7 gelöst.
[0004] Die Erstreckung des engen Schachtes über den Umschlingungsbereich an den Walzen und
die in der Krümmung angeordneten Düsen ermöglichen einerseits eine Ausnützung des
gesamten Weges der Textilbahn. Im gekrümmten Bereich wird die Textilbahn an ihrer
Oberfläche aufgespannt und damit besonders aufnahmefähig für das Behandlungsmittel.
Die Walzen können relativ nahe beieinanderliegen, so dass keine, die Bahn schädigende
freie Zugstrecken nötig sind. Über die gesamte Schachtlänge baut sich eine intensive
Strömung auf, welche während der gesamten Durchlaufzeit auf die Textilbahn einwirkt.
[0005] Vorzugsweise wird die Textilbahn im Schacht auf jeder Seite wenigstens einmal gekrümmt
und dabei mit Behandlungsmittel beaufschlagt. Damit ist sichergestellt, dass beide
Seiten mit der gleichen Intensität behandelt werden. Dies ist z.B. bei breit geführter
Schlauchware von besonderer Bedeutung.
[0006] In bestimmten Fällen ist es aber auch denkbar, den gekrümmten Schacht nur an einer
einzigen Walze anzuordnen, die z.B. unter Verwendung von Hilfswalzen um mehr als 180°
umschlungen wird.
[0007] Die Textilbahn kann während der Behandlung auch vollständig gebunden geführt werden,
so dass die einzelnen Walzen fast aneinander anliegen. Der Schacht hat in einem derartigen
Fall eine durchgehend und wechselseitig gekrümmte Form.
[0008] Für bestimmte Behandlungsvorgänge ist es auch vorteilhaft, wenn die Textilbahn zunächst
um eine obere Walze geführt wird, wo Behandlungsmittel unter Druck aufgetragen wird
und wenn die Textilbahn sodann um eine untere Walze geführt wird, wo sie in ein Bad
mit flüssigem Behandlungsmittel eingetaucht wird. Der gekrümmte Schacht an der unteren
Walze kann dabei vollständig mit Flüssigkeit ausgefüllt sein, was jedoch nicht ausschliesst,
dass auch an diesem Schacht Flüssigkeit unter Druck gegen die Textilbahn gerichtet
werden kann. Der untere Schacht könnte aber auch nur als Auffangbecken für Behandlungsmittel
aus dem oberen Schacht dienen.
[0009] Durch die Düsen kann Heissdampf, Sattdampf oder Wasser einzeln oder in Kombination
unter Druck auf die Textilbahn aufgetragen werden. Dabei ist es auch denkbar, einzelne
Düsen an unterschiedliche Behandlungsmittelquellen anzuschliessen oder diese Anschlüsse
über entsprechende Steuerventile zu wechseln.
[0010] Besonders gute Ergebnisse an der Oberfläche der Textilbahn können erreicht werden,
wenn bezogen auf die Schachtstrecke im Wechsel flüssiges und dampfförmiges Behandlungsmittel
aufgetragen wird. Durch den unter Druck aufgetragenen Heissdampf wird die Oberfläche
der Textilbahn aufgebrochen und die Flüssigkeit, insbesondere Frischwasser erhöht
den Waschwirkungsgrad.
[0011] Die zwei hintereinander angeordneten Walzen bilden vorzugsweise wenigstens zwei entgegengesetzt
gekrümmte Abschnitte. In bestimmten Fällen ist es aber auch denkbar, dass der gekrümmte
Schacht mit den Düsen nur an einer Walze vorgesehen ist, und dass die andere Walze
entweder überhaupt keinen gekrümmten Schacht aufweist, oder aber einen Schacht ohne
Düsen, der beispielsweise lediglich von einer Flüssigkeit durchspült wird.
[0012] Zwischen den beiden gekrümmten Schachtabschnitten bzw. zwischen den beiden Walzen
kann ein gerader Schachtabschnitt angeordnet sein. So ist beispielsweise eine Maschine
zum Waschen bedruckter Textilbahnen besonders vorteilhaft so aufgebaut, dass zwei
Walzen übereinander angeordnet sind, wobei an der oberen Walze ein sich über die Scheitellinie
der Walze erstreckender Schacht und an der unteren Walze ein sich über die Sohlenlinie
der Walze erstreckender Schacht angeordnet ist, und dass die einander zugewandten
schachtlosen Oberflächen der Walzen von einem gemeinsamen Gehäuse umgeben sind. Die
Flüssigkeit bzw. das Kondensat aus dem oberen Schacht läuft auf diese Weise im Gehäuse
frei in den unteren Schacht, der praktisch als Wanne ausgebildet ist.
[0013] Es ist auch nicht zwingend erforderlich, dass die Walzen eine geschlossene, ebene
Oberfläche aufweisen. Wenigstens eine Walze könnte z. B. als Siebtrommel ausgebildet
sein, wobei die Innenseite mit einer Absaugung verbunden sein könnte. Die Walzen oder
Trommeln könnten auch in Umfangsrichtung oder in Axialrichtung an der Oberfläche wellenförmig
ausgebildet sein. Die Schachtweite liegt im Bereich von 3 bis 30 mm vorzugsweise im
Bereich von 5 bis 10 mm.
[0014] Die Entsorgung von flüssigem oder gasförmigem Behandlungsmittel aus dem Schacht erfolgt
über entsprechende Ableitungen in der Schachtwand.
[0015] In bestimmten Fällen kann es zweckmässig sein, die zugempfindliche Textilbahn nicht
nur im gekrümmten Schachtbereich, sondern auch in einem gestreckten Schachtbereich
durch geeignete Mittel abzustützen. So könnte beispielsweise in einem gestreckten
Schachtabschnitt auf einer Seite ein endloses Siebband angeordnet sein, das unter
Vakuum steht. Die Textilbahn wird auf diese Weise gegen das Siebband gepresst und
vor übermässiger Zugbeanspruchung geschützt. Das Siebband könnte dabei auch um die
Walzen geschlungen sein, so dass die Textilbahn im gekrümmten Schachtabschnitt nicht
unmittelbar auf der Walzenoberfläche, sondern auf dem Siebband anliegt.
[0016] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
nachstehend genauer beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Längsschnitt durch einen Schacht mit zwei Walzen und mit einem geraden Zwischenabschnitt,
- Figur 2
- einen Längsschnitt durch einen Schacht mit drei Walzen für gebundene Bahnführung,
- Figur 3
- einen Querschnitt durch einen Schacht mit einer gewellten Hohlwelle,
- Figur 4
- einen Längsschnitt durch ein Ausführungsbeispiel mit etwa S-förmiger Schachtanordnung,
- Figur 5
- einen Querschnitt durch ein Waschmaschinenabteil mit zwei übereinanderliegenden Walzen,
- Figur 6
- eine etwas verkürzte Ansicht der Maschine gemäss Figur 5 in Vorschubrichtung gesehen,
und
- Figur 7
- ein weiteres Ausführungsbeispiel mit einem Siebband zur Abstützung der Textilbahn.
[0017] Figur 1 zeigt in stark schematisierter Darstellungsweise eine Textilbahn 1, beispielsweise
eine zugempfindliche Maschenware, welche in einem relativ engen Schacht 5 über zwei
vorzugsweise angetriebene Walzen 2 und 3 geführt wird. Über eine Umlenkwalze 10 wird
die Textilbahn in Pfeilrichtung a weitertransportiert. Die Walzen drehen sich dabei
in Drehrichtung b, wobei auch die Walze 10 eine angetriebene Walze sein kann. Der
Schacht 5 hat im Umschlingungsbereich der Walzen die beiden gekrümmten Abschnitte
6 und 6', wobei die Walzenoberfläche dort unmittelbar einen Abschnitt des Schachtes
bildet. In den gekrümmten Abschnitten sind Düsen 7 angeordnet, die an eine Versorgungsleitung
9 bzw. 9' angeschlossen sind. Bei diesen Düsen kann es sich um Kegeldüsen oder um
Schlitzdüsen handeln, die sich über die gesamte Breite der Textilbahn erstrecken.
Zwischen den beiden Walzen 2 und 3 ist ein gerader Abschnitt 8 angeordnet, auf dem
ebenfalls auf beiden Seiten der Textilbahn Düsen 7 angeordnet sind. Ersichtlicherweise
wird die Textilbahn in dieser Anordnung auf jede Seite hin wenigstens einmal gekrümmt
und dabei mit dem Behandlungsmittel beaufschlagt. Die intensive mechanische Belastung
der Textilbahn, verbunden mit dem unter Druck in den Schacht eingeschossenen Behandlungsmedium,
führt zu einer tiefen Druchdringung der Textilbahn. In freien Streckenabschnitten
kann es zu einer Vibration der Textilbahn kommen, was die Wirkung noch verbessert.
Die Walzen können einen Durchmesser von beispielsweise 40 - 80 cm aufweisen. Durch
die Düsen kann ein Gemisch von Dampf, Luft und Wasser aufgetragen werden, wobei anstelle
von Wasser auch irgendwelche anderen Behandlungsflotten denkbar sind. Die Düsen können
entweder alle an die gleiche Behandlungsmittelquelle angeschlossen werden, oder einzelne
Düsen oder Gruppen von Düsen können an unterschiedliche Behandlungsmittelquellen angeschlossen
sein.
[0018] Figur 2 zeigt ein alternatives Ausführungsbeispiel einer Behandlungsvorrichtung,
bei welcher der Schacht durch drei Walzen 2, 3 und 4 gebildet wird, welche die Textilbahn
1 in gebundener Bahnführung aufnehmen. Auch hier ist im Bereich jeder Krümmung 6,
6' und 6'' wenigstens je eine Düse angeordnet. Ein Düsenpaar ist auch noch im geraden
Einlaufabschnitt 15 des Schachtes vorgesehen.
[0019] Figur 3 zeigt einen Querschnitt durch einen Schacht im Bereich einer Walze 2, welche
in Umfangsrichtung mit Wellen 11 versehen ist. Die Walze ist als Hohlwalze ausgebildet
und mit Öffnungen 12 versehen. Eine Saugleitung 14 führt ins Innere der Walze, so
dass Dampf und/oder Flüssigkeit abgesaugt werden kann. Die Düse 7 ist als durchgehende
Schlitzdüse mit einzelnen Anschlüssen ausgebildet. Die Schachtwand 13 umschliesst
die Walze vollständig, d.h. über ihren gesamten Aussenumfang, wobei allerdings eine
bestimmte Schachtbreite nur gerade im Bereich der Textilbahn 1 vorgesehen ist. Auf
der Rückseite umschliesst die Schachtwand 13 die Walze derart eng, dass eine Berührung
gerade noch vermieden wird. Wie in den Figuren 1 und 2 angedeutet, könnte die Schachtwand
13 die Walzen nur gerade im Umschlingungsbereich umschliessen, wobei dann gegenüber
den freidrehenden Walzenabschnitten allerdings geeignete Dichtungen eingebaut werden
müssten.
[0020] Beim Ausführungsbeispiel gemäss Figur 4 hat der Schacht 5 im Querschnitt eine etwa
S-förmige Ausbildung. Die Umlenkwalze 10 führt die Textilbahn 1 aus der Horizontalen
direkt in den Krümmungsbereich 6 der ersten Walze 2. Der Abtransport über die Umlenkwalze
10' in Pfeilrichtung a erfolgt fast auf der gleichen Ebene. Aus den in die Schachtwand
integrierten Kollektorrohren 16 wird ein Dampf-Luft-Wassergemisch auf die Textilbahn
aufgetragen. Die vorzugsweise angetriebenen Walzen oder Trommeln 2 und 3 können an
der Oberfläche strukturiert sein, so dass die Textilbahn nur teilweise aufliegt. Dadurch
entstehen Abschnitte, welche unter der Einwirkung des Behandlungsmittels frei schwingen
können.
[0021] Bei der Waschmaschine gemäss den Figuren 5 und 6 ist die Anordnung der Walzen prinzipiell
gleich wie beim Ausführungsbeispiel gemäss Figur 4. In einem Maschinengestell 17 ist
je eine obere Trommel 18 und eine untere Trommel 19 drehbar gelagert. Die Drehachsen
der beiden Trommeln liegen auf einer vertikalen Ebene übereinander. Aussen am Maschinengestell
sind für die beiden Trommeln Antriebsmotoren 20, 20' angeordnet, welche über Zahnriemen-
und/oder Keilriemengetriebe nicht nur die beiden Trommeln, sondern auch noch einzelne
Umlenkwalzen 27 antreiben.
[0022] An der oberen Trommel 18 ist ein oberer Schacht 21 angeordnet, der sich über die
Scheitellinie der Trommel über ca. 180 Grad erstreckt. Dieser Schacht hat eine sehr
geringe Weite von beispielsweise 5 mm. Ueber die ganze Schachtbreite erstrecken sich
mehrere obere Düsenrohre 25, die mit Schlitzdüsen oder mit Bohrungen versehen sind.
[0023] Die untere Trommel 19 ist in regelmässigen Abständen mit einzelnen Wellen 28 versehen,
so dass die Textilbahn nur linienförmig aufliegt. Ein unterer Schacht 22 erstreckt
sich über die Sohlenlinie der Trommel 19, und zwar ebenfalls über annähernd 180 Grad.
Der untere Schacht hat jedoch eine wesentlich grössere Weite von beispielsweise 10
bis 40 mm im Vergleich zum oberen Schacht 21. Auch am unteren Schacht sind Düsenrohre
26 angeordnet, die sich über die gesamte Schachtbreite erstrecken.
[0024] Die einander zugewandten freien Trommeloberflächen, über welche sich kein Schacht
erstreckt, sind über ein gemeinsames Gehäuse 23 miteinander verbunden. Seitlich können
mehrere Fensterklappen 24 angeordnet sein, welche das Einführen der Textilbahn erleichtern
und welche im Betrieb eine Beobachtung des Waschvorgangs erlauben.
[0025] Anders als beim Ausführungsbeispiel gemäss Figur 4 wird die Textilbahn 1 über Umlenkwalzen
27 zuerst der oberen Trommel 18 zugeführt, wobei die Umschlingung der Walzen aber
ebenfalls etwa S-förmig verläuft. Im oberen Schacht 21 wird die Textilbahn intensiv
mit Dampf und ggf. im Wechsel auch mit Frischwasser beaufschlagt.
[0026] Der Uebergang zur unteren Trommel 19 erfolgt freigestreckt im Gehäuse 23. Der untere
Schacht 22 ist vollständig mit Flotte gefüllt, die jedoch laufend ausgetauscht wird.
Ueber die Düsenrohre 26 wird Flotte unter Druck gegen die Oberfläche der Textilbahn
gepumpt. Die Düsenrohre 26 könnten aber auch abgeschaltet werden und die Flottenzufuhr
bzw. die Flottenumwälzung könnte mit anderen Mitteln erfolgen.
[0027] Ueber eine weitere Umlenkwalze wird die Textilbahn in Pfeilrichtung a dem Waschabteil
entnommen. Vorzugsweise werden mehrere derartige Waschabteile in Serie hintereinander
geschaltet.
[0028] Beim Ausführungsbeispiel gemäss Figur 7 wird die Textilbahn 1 auf einem Siebband
31 durch den Schacht 35 geführt. Das endlose Siebband ist um eine obere Walze 29 und
eine untere Walze 30 gespannt. In der Schachtwand 33, die sich bis über die Walzenoberflächen
erstreckt, sind Düsen 34 angeordnet. Im gestreckten Bereich des Schachtes ist auf
der Innenseite des Siebbandes eine Unterdruckkammer 32 angeordnet, die gegen das Siebband
hin geöffnet ist. Im Bereich dieser Unterdruckkammer wird die Textilbahn 1 ersichtlicherweise
gegen das Siebband gepresst und auf diese Weise im gestreckten Bereich stabilisiert.
Der Unterdruck bewirkt ausserdem noch, dass das auf der abgewandten Seite aufgesprühte
Behandlungsmittel durch die Textilbahn hindurchgesaugt wird. Die Saugwirkung könnte
selbstverständlich auch im Bereich der beiden Walzen 29, 30 aufrechterhalten werden,
indem diese Walzen als Siebwalzen ausgebildet werden.
1. Verfahren zum Behandeln einer insbesondere zugempfindlichen Textilbahn (1), wobei
diese um vorzugsweise zwei in Transportrichtung (a) hintereinander angeordnete Walzen
(2, 3) geführt wird und dabei mit einem Behandlungsmittel beaufschlagt wird, dadurch
gekennzeichnet, dass die Textilbahn (1) durch einen engen Schacht (5) geführt wird,
dessen Begrenzungswand wenigstens teilweise durch die Oberfläche wenigstens einer
Walze gebildet wird, und dass insbesondere im Bereich der Schachtkrümmung (6) Behandlungsmittel
unter Druck auf die Textilbahn (1) aufgetragen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Textilbahn (1) auf jeder
Seite wenigstens einmal um eine Walze umgelenkt wird und dass an jeder Umlenkstelle
Behandlungsmittel aufgetragen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Textilbahn (1)
in gebundener Bahnführung um die Walzen geführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Textilbahn zunächst um
eine obere Walze geführt wird, wo Behandlungsmittel unter Druck aufgetragen wird und
dass die Textilbahn sodann um eine untere Walze geführt wird, wo sie in ein Bad mit
flüssigem Behandlungsmittel eingetaucht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens
teilweise dampfförmiges Behandlungsmittel aufgetragen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass bezogen auf die Schachtstrecke
im Wechsel flüssiges und dampfförmiges Behandlungsmittel aufgetragen wird.
7. Vorrichtung zum Behandeln einer insbesondere zugempfindlichen Textilbahn (1), mit
vorzugsweise zwei in Transportrichtung (a) hintereinander angeordneten Walzen (1,
2) und mit einer Einrichtung zum Beaufschlagen der Textilbahn mit einem Behandlungsmittel,
dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche wenigstens einer Walze (2, 3) wenigstens
teilweise die Begrenzungswand eines engen Schachtes (5) bildet, durch welchen die
Textilbahn transportierbar ist und dass wenigstens in dem gekrümmten Abschnitt (6)
des Schachtes Düsen (7) zum Auftragen des Behandlungsmittels unter Druck angeordnet
sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Walzen wenigstens zwei
entgegengesetzt gekrümmte Abschnitte bilden.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den beiden gekrümmten
Schachtabschnitten ein gerader Schachtabschnitt (8) angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass auf beiden Seiten des geraden
Schachtabschnitts (8) ebenfalls Düsen (7) angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Walzen übereinander
angeordnet sind, wobei an der oberen Walze ein sich über die Scheitellinie der Walze
erstreckender Schacht und an der unteren Walze ein sich über die Sohlenlinie der Walze
erstreckender Schacht angeordnet ist, und dass die einander zugewandten schachtlosen
Oberflächen der Walzen von einem gemeinsamen Gehäuse umgeben sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsen
an unterschiedliche Behandlungsmittelquellen angeschlossen sind bzw. anschliessbar
sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens
eine Walze durchlässig, insbesondere als Siebtrommel ausgebildet ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens
eine Walze in Umfangsrichtung oder in Axialrichtung an der Oberfläche wellenförmig
ausgebildet ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der gekrümmte
Schacht eine Schachtweite von 3 bis 40 mm, vorzugsweise 5 bis 10 mm aufweist.