[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schalung der im Oberbegriff von Anspruch 1 erläuterten
Art.
[0002] Aussparungen in Betondecken werden bislang vorrangig mit einer Schalung aus Brettern
verschalt. Die Schalung in Form eines oben und unten offenen Kastens wird auf die
untere Deckenschalung aufgesetzt und an der gewünschten Stelle fixiert. Dann wird
in einem ersten Betonierabschnitt die Decke außerhalb der Schalung vergossen. Nach
dem Entfernen der unteren Deckenschalung und der Schalung der Aussparung muß die Dekkenaussparung
jedoch mit Brettern abgedeckt werden, um Unfälle zu verhindern, wenn auf der neu erstellten
Decke weitergearbeitet werden muß. Die Bretter selbst stellen jedoch auch eine Unfallgefahr
dar, da sie als Stolperschwellen auf der Oberfläche der vergossenen Decke aufliegen.
Darüberhinaus ist die bekannte Art der Verschalung recht umständlich, insbesondere
dann, wenn die Aussparung bzw. deren Randbereiche später, nach dem Durchführen von
Rohren oder Schächten oder dergleichen, in einem zweiten Betonierabschnitt unter Einbettung
dieser Rohre oder Schächte ausgegossen wird, und verhindert werden soll, daß sich
eine senkrecht durch die Betondecke erstreckende Anschlußfuge zwischen den beiden
Betonierabschnitten ergibt. Darüberhinaus stellt sich auch das Problem der Entsorgung
der zum Abdecken verwendeten Bretter.
[0003] Die DE-A-1 684 522 beschreibt einen verlorenen Schalungskörper für den Betonbau zur
Herstellung von Durchbrüchen, Hohlräumen oder dgl. Der Schalungskörper enthält einen
mindestens einseitig offenen, länglichen Hohlkörper, der über einen Teil seiner Wandflächen
eine unregelmäßig geformte Oberfläche aufweist. Der Schalungskörper wird mit einem
Deckel abgedeckt, der die offene Seite des Hohlkörpers während des ersten Betonierabschnittes
verschließt. Der Deckel besteht aus dem gleichen Kunststoffmaterial wie der Hohlkörper,
wobei mehrfach betont wird, daß der Deckel nur eine geringe Wandstärke aufweisen soll.
Dammit ist jedoch der Deckel nicht als Absturzsicherung geeignet. Der obere Deckel
übergreift mit einem Außenflansch die obere Kante des Schalungskörpers. Da der obere
Deckel nach dem Ausgießen des Innenraums des Schalungskörpers wieder aufgesetzt werden
soll, kann er auch nicht die Funktion einer Betondeckungsleiste erfüllen. Vielmehr
dient der Deckel des bekannten Schalungskörpers lediglich zum Schutz des Innenraums
gegen überfließenden Beton aus dem ersten Betonierabschnitt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schalung bereitzustellen, mit der
Deckenaussparungen auf zeitsparende und unfallgesicherte Weise hergestellt werden
können.
[0005] Die Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0006] Durch die erfindungsgemäße Schalung wird einerseits gewährleistet, daß die Deckenaussparung
so abgedeckt ist, daß kein Unfall passieren kann. Die Abdeckung befindet sich sofort
nach Einbau der Schalung an ihrem Platz und kann dort ihre Funktion erfüllen. Daß
die Schalung, die Betondekkungsleiste und die Absturzsicherung in einem Arbeitsgang
eingebaut werden können, stellt eine weitere, wesentliche Arbeitserleichterung und
Zeitersparnis dar. Außerdem wird dadurch die Sicherheit erhöht, da die Absturzsicherung
von Anfang an vorhanden ist und nicht vergessen werden kann.
[0007] Eine gemäß Anspruch 2 als Platte ausgebildete Absturzsicherung ist besonders einfach
handhabbar.
[0008] Noch einfacher herzustellen und einzubauen wird die erfindungsgemäße Absturzsicherung
durch die konstruktive Ausgestaltung nach Anspruch 3.
[0009] Durch die gemäß Anspruch 4 in der Betondekkungsleiste vorgesehene Aussparung wird
einerseits die Absturzsicherung gegen ein unbeabsichtigtes Verschieben relativ zur
Schalung gesichert und andererseits eine gute Einbindung der Oberkante der Schalungswandung
in den Beton des zweiten Betonierabschnittes erreicht. Außerdem wird die Oberkante
der Schalungswandung gegen den Betondruck abgestützt.
[0010] Alternative Augestaltungen dieser Aussparung sind in den Ansprüchen 5 und 6 beschrieben.
[0011] Durch den gleichzeitigen Einbau der Absturzsicherung mit der Schalung kann deren
Oberfläche gemäß Anspruch 7 als Abziehfläche zum Glattziehen des Betons im ersten
Betonierabschnitt verwendet werden.
[0012] Eine gemäß Anspruch 8 aus Holz bestehende Absturzsicherung ist besonders einfach
herstellbar.
[0013] Die erfindungsgemäße Schalung ist besonders zweckmäßig in einer Ausgestaltung als
verlorene Schalung gemäß Anspruch 9, wobei zumindest die Schalungswandung im Beton
verbleibt. Durch die Verankerung der Schalungswandung im Beton des ersten Betonierabschnittes
wird ein sicherer Halt für die Absturzsicherung ohne zusätzliche Maßnahmen erreicht.
[0014] Als Material für eine verlorene Schalung eignet sich besonders das in Anspruch 10
beschriebene Material.
[0015] Insbesondere dann, wenn die Schalungswandung im Beton verbleibt, hat sich die Ausgestaltung
nach Anspruch 11 bewährt, die sowohl eine sichere Auflage für die Absturzsicherung
als auch ein problemfreies Vergießen des Betons im ersten Betonierabschnitt gestattet.
[0016] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der einzigen Zeichnung
näher erläutert, die in schematischer Darstellung einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße
Schalung 1 zeigt, die im Beton einer im ersten Betonierabschnitt vergossenen Betondecke
2 eingebettet ist.
[0017] Die Schalung 1 hat eine Schalungswandung 3, die kastenförmig aus einem Streifen eines
in Beton einzubettenden Materials und insbesondere aus einem Streckmetallstreifen
besteht, der auf seiner einen Seite mit parallel und längs verlaufenden Stäben und
auf seiner anderen Seite mit parallel und quer verlaufenden Stäben verstärkt ist,
so daß der Streckmetallstreifen zwischen den Querund Längsstäben eines Gitterwerks
eingeschweißt ist. Der Materialstreifen ist zu einem umfangsseitig geschlossenen Gebilde
mit einer offenen Oberseite 3a und einer offenen Unterseite 3b und einem der gewünschten
Deckenaussparung entsprechenden Querschnitt geformt. Die offene Oberseite 3a der Schalungswandung
3 wird von einer Absturzsicherung 4 in Form einer stabilen, tragfähigen Holzplatte
ausreichender Dicke D überspannt. Die Holzplatte 4 liegt ringsum so auf der Schalungswandung
3 auf, daß ihr äußerer Rand mit dem Außenumfang der Schalungswandung 3 im wesentlichen
fluchtet. Der die Schalungswandung 3 übergreifende Randbereich der Holzplatte 4 ist
ringsum als Betondekkungsleiste ausgebildet, d.h., der Randbereich 4a setzt die Schalungswandung
3 nach oben hin jedoch mit einer horizontalen Versetzung der Beton-Anschlußfläche
nach außen fort. Die Oberseite 4b der Holzplatte 4 befindet sich somit auf dem Niveau
der Oberseite 2a der die Schalung 1 umgebenden Betondecke 2, so daß die Oberseite
4b als Auflagefläche zum Abziehen bzw. Glattziehen der Oberfläche 2a der Betondecke
2 verwendet werden kann.
[0018] Zur besseren Zentrierung, für eine rutschfeste Auflage der Holzplatte 4 auf der Schalungswandung
3 und zum Abstützen der Schalungswandung 3 gegen den Betondruck ist die Holzplatte
4 an ihrer der Oberseite 4b abgewandten Seite rundum mit einer Auskehlung 5 versehen,
die nach unten und in Umfangsrichtung offen und so bemessen ist, daß die Oberkante
der Schalungswandung 3 rund um die obere Öffnung 3a aufgenommen werden kann.
[0019] Die Holzplatte 4 wird zweckmäßigerweise durch gängige Befestigungsmittel, wie beispielsweise
Stifte oder Klammern oder dergleichen, an der Schalungswandung 3, gegebenenfalls lösbar,
befestigt.
[0020] Rund um die untere Öffnung 3b kann an der Schalungswandung 3 ein Betondeckungsrahmen
6 durch mit ihm verschraubte Arretierungsleisten 7 verbunden werden. Der Betondeckungsrahmen
6 kann, wie dargestellt, aus einem Rahmen aus Holzbalken oder, ebenso wie die Absturzsicherung
4, aus einer massiven Holzplatte bestehen. Zum Herstellen einer Deckungsaussparung
wird die Schalung 1, bestehend aus der Schalungswandung 3, der Absturzsicherung 4
mit ihren Betondeckungsleisten 4a sowie gegebenenfalls dem Betondekkungsrahmen 6 und
den Arretierungsleisten 7 auf die übliche, untere Deckenschalung 8 aufgesetzt und
in der gewünschten Position verankert. Falls erforderlich, können Bewehrungsstäbe
durch das Material der Schalungswandung 3 gestoßen werden und die Deckenaussparung
überbrücken. Dann wird im ersten Betonierungsschritt die Betondecke 2 vergossen und
ihre Oberfläche 2a unter Verwendung der Oberseite 4b der Absturzsicherung 4 geglättet
und abgezogen. Nach dem Aushärten der Betondecke 2 kann diese auch über den eingeformten
Deckenaussparungen begangen werden, ohne daß die Gefahr von Unfällen durch Stolpern
über aufgelegte Bretter oder Fehltritten in die Ausnehmung hinein, besteht, auch wenn
die untere Deckenschalung 8 bereits entfernt worden ist. Sollen durch die Deckenaussparungen
Rohre oder Kabelschächte verlegt und später noch mit Beton ausgegossen werden, so
kann die Absturzsicherung 4 auf einfache Weise von der Schalungswandung 3 abgehoben
werden. Der in einem zweiten Betonierabschnitt beim Eingießen der Rohre oder Kabelschächte
oder dergleichen in die Deckenaussparung eingefüllte Beton verankert sich mit dem
im ersten Betonierabschnitt durch das Streckmetall der Schalungswandung 3 hindurchgetretenen
Beton und füllt auch die Aussparungen, die durch die Betondeckungsleisten 4a bzw.
6 ausgebildet wurden, so daß sich eine zweimal abgekröpfte Anschlußfläche zwischen
den beiden Betonierabschnitten ergibt, die einerseits zu einer wesentlich besseren
Verankerung des Betons in beiden Betonierabschnitten führt und andererseits die Schalungswandung
3 gegen Korrosion schützt.
[0021] In einer besonders einfachen Ausgestaltung kann die Absturzsicherung 4 eine flache
Holzplatte sein, an deren Unterseite Arretierungsleisten, ähnlich der Arretierungsleisten
7, in einem der Dicke der Schalungswandung 3 entsprechenden Abstand zum Rand befestigt
sind, wobei eine die Oberkante der Schalungswandung 3 aufnehmende Aussparung 5 gebildete
wird, die von der nach außen weisenden Seitenfläche der Leiste und der Unterseite
der Absturzsicherung im Randbereich 4a begrenzt wird.
[0022] In Abwandlung des beschriebenen und gezeichneten Ausführungsbeispiels kann die Absturzsicherung
auch durch ein tragfähiges Blech oder eine anderes Gitter- oder Plattengebilde ausreichender
Tragfähigkeit gebildet werden, an dessen Randbereichen herkömmliche Betondeckungsleisten
aus Holz oder dergleichen befestigt wurden. Anstelle der Auskehlung können vorstehende
Stifte oder dergleichen die Zentrierung übernehmen bzw. kann die Zentrierung entfallen,
wenn die Absturzsicherung fest mit der Schalung verbunden ist. Als Material für die
Schalungswandung eignet sich jedes herkömmlich für diese Zwecke eingesetztes Material,
sofern es genügend stabil ist, um die Absturzsicherung wirksam zu halten. Der Begriff
"Deckenaussparung" soll relativ breit verstanden werden und alle Aussparungen in einer
waagerechten, betonierten Fläche umfassen. Schließlich müssen die Betondeckungsleisten
nicht unbedingt den gesamten Umfang der Absturzsicherung umgeben, sondern können nach
Bedarf auch nur bereichsweise vorgesehen sein.
1. Schalung mit einer Schalungswandung für eine Deckenaussparung im Betonbau, dadurch
gekennzeichnet, daß mit der Schalungswandung (3) eine tragfähige, die Deckenaussparung
überspannende Absturzsicherung (4) verbunden ist, deren Randbereich mit einer Betondeckungsleiste
(4a) versehen oder als Betondeckungsleiste (4a) ausgebildet ist, die die Oberkante
der Schalungswandung (3) übergreift.
2. Schalung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Absturzsicherung (4)
eine Platte ist, die eine offene Seite (3a) der Schalungswandung (3) überdeckt.
3. Schalung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Absturzsicherung
(4) eine Platte mit einer wenigstens der Dicke der Betondeckungsleiste (4a) entsprechenden
Dikke (D) ist, wobei die Betondeckungsleiste (4a) durch den Randbereich der Platte
gebildet ist.
4. Schalung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 , dadurch gekennzeichnet, daß im Randbereich
eine Aussparung (5) zum Aufnehmen der Oberkante der Schalungswandung (3) vorgesehen
ist.
5. Schalung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Aussparung (5) durch
eine mit der Absturzsicherung (4) verbundene Leiste gebildet wird, die in einem vorbestimmten
Abstand vom Rand der Absturzsicherung (4) angeordnet ist.
6. Schalung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Aussparung (5) als seitlich
und nach unten offene Auskehlung ausgebildet ist.
7. Schalung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die von
der Schalungswandung (3) wegweisende Oberfläche (4b) der Absturzsicherung (4) als
Abziehfläche ausgebildet ist.
8. Schalung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Absturzsicherung
(4) aus Holz besteht.
9. Schalung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalungswandung
(3) im Beton verbleibt.
10. Schalung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalungswandung (3)
aus einem betondurchlässigen Material, insbesondere einem durch Quer- und Längsstäbe
verstärkten Streckmetallblech, besteht.
11. Schalung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Betondekkungsleiste
(4a) mit der Außenfläche der Schalungswandung (3) fluchtet.