[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Trocknen von bedruckten Bogen gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Aus der DE-PS 883 289 ist eine Vorrichtung zum Trocknen von bedruckten Bahnen mittels
eines Trockenkanals bekannt, bei dem die Decke des Trockenkanals von Löchern durchbrochen
ist, so daß durch die Löcher Luft senkrecht auf die Papierbahn geblasen wird.
[0003] Nachteilig ist hierbei, daß der Luftstrom, wie bei einer ebenen Prallstrahlströmung,
nach dem Auftreffen auf der Bahn konzentrisch abfließt. Weil hierdurch keine gerichtete
Strömung entsteht, können Toträume entstehen, die sich nachteilig auf das Trocknen
auswirken. Eine straffende Wirkung durch die Prallstrahlströmung auf die Bahn in Richtung
Seitenkanten ist hiermit auch nicht zu erreichen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, die ein gleichmäßiges
Trocknen von Druckfarbe auf Bogen oder Bahnen ermöglicht, einen Straffeffekt quer
zur Förderrichtung erzeugt sowie sogenannte Toträume,- das sind Räume, in denen keine
Luftbewegung stattfindet -, vermeidet.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des
Patentanspruches 1 gelöst.
[0006] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß mit einfachen
Mitteln in einem durchgehenden Blaskasten Blasdüsen geschaffen werden, die von 90°
zur Förderrichtung unterscheidende, nicht senkrecht auf den Bogen auftreffende Prallstrahlen
erzeugen. Mit diesen gerichteten Prallstrahlen wird eine straffende Wirkung auf das
Ende und die Seitenkanten des Bogens und eine Strömung zum Abfließen der Luft in Richtung
der Seitenkanten des Bogens geschaffen, um Toträume, die ein Trocknen behindern, zu
vermeiden. Durch die Anordnung der Düsen wird eine Überdeckung der Blasstrahlen und
damit gleichmäßiges Trocknen gewährleistet.
[0007] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden
näher beschrieben.
[0008] Es zeigen
- Fig. 1
- eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- Fig. 2
- eine Draufsicht D auf eine einzelne Düse der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- Fig. 3
- einen Schnitt der in Fig. 2 dargestellten Düse,
- Fig. 4
- die Anordnung einer Vielzahl von Düsen in der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
[0009] Ein in Fig. 1 dargestellter Ausschnitt einer Vorrichtung zum Trocknen (Trockner)
in einer Druckmaschine zeigt eine Führungsfläche 1 entlang der bedruckte Bogen 2 oder
Bahnen auf einem Luftpolster 3 getragen werden. Dieser Führungsfläche 1 gegenüberliegend
ist ein Blaskasten 4 angeordnet, der mit einer Vielzahl von Blasdüsen 6 versehen ist,
die auf die Führungsfläche 1 gerichtet sind. Ein Abstand a zwischen Führungsfläche
1 und Blaskasten 4 ist so gewählt, daß beispielsweise ausreichend Raum, z. B. 100
mm für Kettenförderer zum Transportieren der Bogen 2 vorhanden ist.
Der Blaskasten 4 weist eine der Führungsfläche 1 zugewandte Wand 7 auf. In diese Wand
7 sind mittels eines Tiefziehwerkzeuges Blasdüsen 6 eingebracht. Jede einzelne Blasdüse
6 wird durch eine Vertiefung 8, die einen Eintrittsraum 9 für Druckluft und eine Fläche
11 mit einer Blasöffnung 12 aufweist, gebildet. Diese Vertiefungen 8 zeigen aus dem
Innenraum des Blaskastens 4 heraus in Richtung gegenüberliegende Führungsfläche 1
(Fig. 2 und Fig. 3). Durch jede der Vertiefungen 8 wird jeweils die gegenüber der
Wand 7 nach außen geneigte Fläche 11 gebildet. Diese Fläche 11 schließt mit der Wand
7 des Blaskastens 4 einen Winkel Alpha = 150° - 170° ein.
[0010] In diese Fläche 11 ist die Blasöffnung 12 eingebracht. Durch diese Blasöffnung 12
strömt im Blaskasten 4 vorhandene Druckluft 13, wodurch ein Blasstrahl 14 gebildet
wird, dessen Blasrichtung senkrecht zur Ebene der Blasöffnung 12 und damit zur Fläche
11 steht und auf den Bogen 2 unter einem sich ergebenden Winkel Beta = 100° bis 120°
trifft.
[0011] Die Blasöffnung 12 ist im vorliegenden Beispiel annähernd kreisförmig (z. B. Durchmesser
10 mm) ausgebildet. Die beschriebene Vertiefung 8 kann als Pyramide, Pyramidenstumpf,
Tetraeder, Kugelhaube oder Kreiskegelstumpf ausgebildet sein. Im vorliegenden Beispiel
ist die Fläche 11 Teil eines Kreiskegels.
[0012] Durch Drehen der Fläche 11 in der Ebene der Wand 7 des Blaskastens 4 um einen Winkel
Gamma, kann der Blasstrahl 14 noch zusätzlich bezüglich der Förderrichtung F gerichtet
werden. Eine von einer Symmetrieachse 16 wegweisende Anordnung der Blasdüsen 6 entgegen
der Förderrichtung F bewirkt einen Straffeffekt und eine Abfuhr der Luft zu den nachlaufenden
Kanten des Bogens 2. Die Symmetrieachse 16 verläuft parallel zur Förderrichtung F
und teilt die Wand 7 über die Breite, d. h. senkrecht zur Förderrichtung, symmetrisch.
Die Blasöffnung 12 schließt mit Parallelen der Symmetrieachse 16 einen Winkel Gamma
von -45° bis 45° ein. In einem rechts und links der Symmetrieachse 16 liegenden Bereich
der ca. jeweils 200 mm breit ist, beträgt der Winkel Gamma beispielsweise 0°, während
in den jeweils daran angrenzenden Bereichen Gamma -45° bzw. 45° beträgt. Es können
aber auch noch mehr Bereiche mit verschiedenen Winkeln Gamma gebildet werden.
[0013] Die Blasdüsen 6 sind in Förderrichtung F und senkrecht zur Förderrichtung F, d. h.
über die Breite des Blaskasten 4, in der Wand 7 des Blaskastens 4 in einer Teilung
t, z. B. 50 - 100 mm, angeordnet. Von der Symmetrieachse 16 ausgehend ist jeweils
eine Düsenreihe quer zur Förderrichtung um eine von der Teilung t abhängige Konstante
K versetzt, die im vorliegenden Beispiel

beträgt. Durch den Versatz der Blasdüsen 6 um diese Konstante K wird in Abhängigkeit
des Durchmessers der Blasstrahlen 12 eine Überdeckung der Blasstrahlen 12 in Förderrichtung
F gesehen erreicht, ohne daß die Blasstrahlen 12 sich beeinflussen. Die Blasdüsen
6 sind durch die beschriebene Anordnung pfeilförmig von der Symmetrieachse 16 ausgehend
entgegen der Förderrichtung F im Blaskasten 4 angeordnet.
Teileliste
[0014]
- 1
- Führungsfläche
- 2
- Bogen
- 3
- Luftpolster
- 4
- Blaskasten
- 5
- -
- 6
- Blasdüse
- 7
- Wand (4)
- 8
- Vertiefung
- 9
- Eintrittsraum (6)
- 10
- -
- 11
- Fläche (6)
- 12
- Blasöffnung (6)
- 13
- Druckluft
- 14
- Blasstrahl
- 15
- -
- 16
- Symmetrieachse
- D
- Draufsicht
- F
- Förderrichtung
- K
- Konstante
- a
- Abstand
- t
- Teilung
- Alpha
- Winkel
- Beta
- Winkel
- Gamma
- Winkel
1. Vorrichtung zum Trocknen von bedruckten Bogen oder Bahnen in einer Druckmaschine mit
einem Blaskasten, der mit Bohrungen versehen ist, aus denen die Trockenluft auf die
frisch bedruckte Seite des Bogens oder Bahn geblasen wird, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Wand (7) des Blaskastens (4) mit Vertiefungen (8), die in Richtung gegenüberliegender
Führungsfläche (1) zeigen, versehen ist, und daß diese Vertiefungen (8) jeweils eine
gegenüber der Wand (7) nach außen geneigte Fläche (11) mit einer Blasöffnung (12)
aufweisen, die mit der Wand (7) einen Winkel (Alpha) von 150° - 170° einschließt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Blasstrahlen (14) quer zur
Förderrichtung (F) gesehen überdeckend angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Blasöffnungen (12) mit
der Förderrichtung (F) einen Winkel (Gamma) von -45° bis 45° einschließen.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Blasöffnungen
(12) pfeilförmig entgegen der Förderrichtung (F) angeordnet sind.