[0001] Die Erfindung betrifft ein Zimmer, eine Kabine und insbesondere ein Abteil für Liegewagen
von Reisezügen. In den Abteilen derartiger Liegewagen wird dem Fahrgast sowohl eine
Sitzgelegenheit als auch eine Liegemöglichkeit geboten. Letzteres, um dem Fahrgast
die Möglichkeit zu geben, bei längeren und insbesondere nächtlichen Reisen entspannen
und ausruhen bzw. schlafen zu können. Bei herkömmlichen Liegewagen ist beispielsweise
an jeder quer zur Wagenlängsrichtung verlaufenden Abteilwand ein Sitz-Liegemöbel angeordnet.
Ein solches Sitz-Liegemöbel ist nach Art einer Sitzbank ausgebildet. Sein Sitzteil
dient gleichzeitig als eine erste Liege. Das Rückenteil der Sitzbank ist an seinem
oberen Rand schwenkbar an der Abteilwand befestigt und kann von seiner Ruhestellung,
in der es als Rückenlehne dient, in eine Liegeposition geschwenkt werden, bei der
es horizontal ausgerichtet ist und als eine zweite Liege dient. Schließlich kann noch
eine dritte Liegemöglichkeit an ein und derselben Abteilwand vorhanden sein, indem
nämlich eine weitere Liege oberhalb des Rückenteils angeordnet ist. Diese weitere
Liege ist ebenfalls mit ihrem oberen Rand schwenkbar an der Abteilwand befestigt.
Im Bedarfsfall kann diese dritte Liege nach oben in eine Horizontallage geschwenkt
und arretiert werden.
[0002] Nachteilig an den bekannten Abteilen bzw. den Sitz-Liegemöbeln nach dem Stande der
Technik ist zunächst, daß die Sitzbepolsterung der Sitzbank gleichzeitig als Liegefläche
dient. Die Sitzfläche von Sitzbänken bzw. Sitzen in öffentlichen Verkehrsmitteln sind
bekanntlich einer erhöhten Verschmutzung ausgesetzt. Manche Fahrgäste werden sich
daher aufgrund hygienischer Bedenken nur ungern auf eine solche Sitzfläche legen wollen.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß eine Sitzbepolsterung in der Regel nicht
eine flache, sondern eine nach Art eines Sitzes schräg zur Abteilwand abfallende Oberfläche
aufweist. Ein entspanntes Liegen ist auf einer solchen schrägen Oberfläche kaum möglich.
Analoges gilt für das ebenfalls als Liege dienende Rückenteil der Sitzbank. Auch sie
ist einer ständigen Verschmutzung ausgesetzt und weist eine Oberflächengestaltung
auf, die mehr den Bedürfnissen beim Sitzen als beim Liegen angepaßt ist.
[0003] Davon ausgehend ist es die Aufgabe der Erfindung, ein Zimmer, eine Kabine oder ein
Abteil für einen Liegewagen vorzuschlagen, bei dem die geschilderten Nachteile bei
der Benutzung der Liege-Sitzkombination als Liegemöbel umgangen sind. Diese Aufgabe
wird durch die Kombination der Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
[0004] Danach ist das Sitzteil des Sitz-Liegemöbel so ausgebildet, daß es sowohl eine Sitzfläche
und, dieser Fläche abgewandt, eine Liegefläche aufweist. Das Sitzteil ist derart schwenkbar,
daß je nach Nutzung des Sitz-Liegemöbels zum Sitzen oder Liegen, die Sitz- oder Liegefläche
die Oberseite des Sitzteils bildet. Dadurch ist es möglich, die Sitzfläche in einer
an das Sitzen angepaßten Kontur auszubilden, ohne daß dadurch der Schlaf- bzw. Ruhekomfort
beeinträchtigt wird. Dadurch, daß Liege- und Sitzfläche an den zwei aneinander abgewandten
Flachseiten des Sitzteiles ausgebildet sind, kann jede Fläche eine dem Benutzungszweck
angepaßte Formgestaltung aufweisen. Wenn beispielsweise die Schwenkachse des Sitzteils
in dessen Längsrichtung und horizontal verläuft, ist zum Umbau von der Ruhe bzw. Sitzposition
in die Liegeposition nur eine einfache Schwenkung des Sitzteils um 180° notwendig.
Beide Flächen befinden sich bei ihrer Nichtbenutzung in einer geschützten Position,
nämlich an der Unterseite des Sitzteils, wodurch die Ablagerung von Staub praktisch
verhindert ist. Dies ist insbesondere aus hygienischen Gründen für die Liegefläche
von Vorteil.
[0005] Nach Anspruch 2 ist die Sitzfläche vorteilhafterweise in Form von nebeneinander angeordneten
Einzelsitzen ausgebildet. Dadurch kann jeder Einzelsitz mit einer individuellen Sitzkontur
beispielsweise in Form eines Schalensitzes ausgebildet sein. Ebenso ist es denkbar,
daß die Einzelsitze von Armlehnen flankiert sind. Die Aufteilung in Einzelsitze kann
gem. Anspruch 3 auch dadurch erfolgen, daß sich das Sitzteil aus mehreren unabhängig
voneinander um eine gemeinsame oder separaten Schwenkachsen schwenkbaren Einzelsitzteilen
zusammensetzt. Zur Vorbereitung der Liegeposition sind dann lediglich die einzelnen
Einzelsitzteile um 180° zu schwenken. Die Unterseiten der Einzelsitzteile bilden dann
zusammen die Liegefläche.
[0006] In Anspruch 5 ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Abteils angegeben,
bei dem das Rückenteil des Sitz-Liegemöbels nach Art einer Liege ausgebildet ist,
deren eine Flachseite als Rückenlehnenfläche und deren anderen Flachseite als Liegefläche
ausgebildet ist. Das Rückenteil ist zwischen einer Ruheposition und einer Liegeposition
hin und her schwenkbar. In der Ruheposition sind die Rückenlehnen- und Liegefläche
im wesentlichen vertikal angeordnet, wobei die Liegefläche der Wand zugewandt ist
und im wesentlichen daran anliegt. In der Liegeposition sind Rückenlehnen- und Liegefläche
im wesentlichen horizontal angeordnet, wobei die Liegefläche nun die Oberseite des
Rückenteils bzw. der Liege bildet. Rückenlehnenfläche und Liegefläche können daher
der entsprechenden Nutzungsform angepaßte Formgestaltungen aufweisen. Dadurch, daß
die Liegefläche in der Ruheposition der Wand zugewandt ist, ist sie auch vor Verschmutzung
geschützt. Eine vorteilhafte schwenkbare Befestigung des Rückenteils an der Wand ist
in Anspruch 6 angegeben. Das Rückenteil wird an seinen Schmalseitenwänden von zwei
in Vertikalrichtung zwischen einer oberen und einer unteren Stellung schwenkbar an
der Wand gelagerten Haltearmen gehalten. Die untere Stellung der Haltearme entspricht
dabei der Ruhestellung des Rückenteils. In dieser Stellung erstrecken sich die Haltearme
nach unten und verlaufen etwa parallel zur Wand, die Liegefläche des Rückenteils ist
der Wand zugewandt. In der oberen, der Liegeposition des Rückenteil entsprechenden
Stellung stehen die Haltearme im wesentlichen horizontal von der Wand ab. Das Rückenteil
ist nun um eine horizontale und parallel zur Wand verlaufende Achse drehbar. Seine
Liegefläche kann daher horizontal und nach oben weisend angeordnet werden.
[0007] Nach Anspruch 7 ist die Rückenlehnenfläche des Rückenteils von der Oberfläche eines
separaten Rückenformteils gebildet, welches vom Rückenteil entfernbar ist. Der Vorteil
dieser Ausgestaltung liegt u. a. darin, daß das Formteil separat von den restlichen
Teilen der Liege-Sitzkombination reinigbar ist. Nach Anspruch 8 ist das Rückenformteil
schwenkbar am Sitzteil gelagert. Der Vorteil dieser Ausgestaltung besteht darin, daß
beim Rückenteil auf eine besondere Bepolsterung zur Herstellung der Rückenlehnenfläche
verzichtet werden kann. Das Rückenteil kann vielmehr ganz einfach gestaltet und ein
Standardteil sein. Es kann sich dabei beispielsweise um eine im wesentlichen rechteckige
bzw. quaderförmige Liege handeln, wie sie bei den in Rede stehenden Abteilen als dritte,
zu oberst angeordnete Liegemöglichkeit verwendet wird.
[0008] Eine solche zusätzliche, dritte Liege ist in Anspruch 12 genannt. Sie ist auf dieselbe
Art und Weise schwenkbar an der Abteilwand befestigt, wie das Rückenteil des Sitz-Liegemöbels,
wobei auch hier in der Ruheposition die Liegefläche der Wand zugewandt und vor Verschmutzung
geschützt ist. Außerdem läßt sich die der Liegefläche abgewandte Seite der Liege,
nämlich deren Sichtfläche, mit Dekormaterialien beschichten. So könnte beispielsweise
die Sichtfläche der Oberflächenstruktur und Farbgebung der Abteilwände angepaßt sein.
[0009] In Anspruch 10 ist eine vorteilhafte Ausgestaltung angegeben, bei der die Sichtfläche
der dritten Liege mit Seitenkopfstützen versehen ist. Diese Seitenkopfstützen sind
vorzugsweise verschiebbar. Sie sind wie in Anspruch 12 angegeben, in unterschiedlichen
Höhenpositionen arretier- und damit an unterschiedliche Körpergrößen anpaßbar.
[0010] Die Erfindung wird nun anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen
erläutert. Es zeigen:
- Fig.1
- ein erfindungsgemäßes Abteil in schematischer Darstellung, bei dem aus Gründen der
zeichnerischen Vereinfachung nur ein Sitz-Liegemöbel mit einer darüber angeordneten
dritten Liege dargestellt ist,
- Fig.2-4
- eine Bilderfolge, die den Umbau des Abteils nach Fig.1 in eine Ruhe- bzw. Schlafsituation
zeigen,
- Fig.5
- eine Draufsicht auf ein sich aus mehreren Einzelsitzteilen zusammensetzendes Sitzteil
in Richtung des Pfeiles V in Fig.1, in vereinfachter Darstellung, und
- Fig.6
- eine Draufsicht auf ein sich in seiner Liegeposition befindliches Rückenteil in Richtung
des Pfeiles VI in Fig.4.
[0011] Wie aus Fig.1 hervorgeht, ist ein Sitz-Liegemöbel, im folgenden mit Sitzbank 1 bezeichnet,
und eine Liege 2 an den quer zur Längsrichtung 3 des Abteils 4 verlaufenden Wänden
5 angeordnet. An der in Fig.1 linken Wand 5 sind die Sitzbank 1 und die Liege 2 aus
zeichnerischen Gründen weggelassen. Die Sitzbank 1 setzt sich im wesentlichen zusammen
aus einem Sitzteil 6 und einem Rückenteil 7. Das im wesentlichen quaderförmige Sitzteil
6 ist so angeordnet, daß seine Planebene horizontal verläuft und sich seine der Wand
5 zugewandte Längsseitenwand 8 parallel zur Wand 5 erstreckt. In der in Fig.1 dargestellten
Situation ist die Oberseite des Sitzteils 6 ist als Sitzfläche 9, die Unterseite dagegen
als Liegefläche 10 ausgebildet. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig.1 ist die Sitzfläche
von einem separaten, auf die Oberseite des Sitzteils aufgesetzten Sitzformteils 13
gebildet. Das Sitzformteil 13 kann lösbar am Sitzteil 6 befestigt sein, wodurch es,
etwa zum Zwecke der Reinigung, entfernbar ist. Das Sitzteil 6 ist von zwei Tragarmen
14 gehalten, welche mit ihrem einen Ende in der Wand 5 befestigt sind. Die Tragarme
14 ragen im wesentlichen horizontal aus der Wand 5 heraus. Ihre Freienden sind mit
Schwenkaugen 15 (Fig.5) versehen, in die ein an der Schmalseitenwand 16 des Sitzteils
6 angeordneter Schwenkzapfen 17 hineinragt. Um die beidseitig am Sitzteil 6 angeordneten
Schwenkzapfen ist das Sitzteil schwenkbar, wobei die Schwenkachse 11 horizontal und
parallel zur Wand 5 verläuft. Bei dem in Fig.5 dargestellten Ausführungsbeispiel ist
das Sitzteil 6 von insgesamt drei Einzelsitzteilen 12 gebildet. In diesem Fall können
die Einzelsitzteile entweder, sowie in Fig.5 dargestellt, um eine gemeinsame Schwenkachse
11 schwenkbar sein. Es ist aber auch denkbar, daß jedes Einzelsitzteil 12 eine separate
Einzelschwenkachse 11' aufweist, die quer zur Schwenkachse 11 bzw. zur Längsstreckung
des Sitzteils 6 verläuft.
[0012] Das Rückenteil 7 der Sitzbank 1 ist im wesentlichen quaderförmig und etwa nach Art
des Sitzteils 6 ausgebildet. Seine Planebene verläuft in der Situation gem. Fig.1
parallel zur Wand 5. Eine seiner Flachseiten, nämlich seine Rückseite, liegt praktisch
an der Wand 5 an und ist als Liegefläche 18 ausgebildet. Die der Rückseite abgewandte
Rückenlehnenfläche 21 des Rückenteils 7 ist im wesentlichen von einem separaten Rückenformteil
19 gebildet. Dieses, der Rückenanatomie gegebenenfalls angepaßte Rückenformteil 19
liegt am Rückenteil 7 an. Das Rückenformteil 19 ist über eine Gelenkverbindung 20
mit dem Sitzformteil 13 verbunden. Es ist daher in Richtung des Pfeiles 23 nach vorne
von dem Rückenteil 7 weg und auf das Sitzformteil 13 klappbar.
[0013] Oberhalb des Rückenteils 7 ist an der Wand 5 ein dem Rückenteil in seiner Form praktisch
entsprechendes Teil, nämlich die Liege 2 angeordnet. Die Planebene dieser Liege 2
verläuft in der in Fig.1 dargestellten Situation vertikal und parallel zur Wand 5.
Die der Wand 5 zugewandte Flachseite der Liege 2 ist als Liegefläche 24 ausgebildet.
Die der Liegefläche 24 gegenüberliegende Flachseite der Liege 2 weist keine besondere
Funktion auf, sie ist lediglich Sichtfläche 25. Sie kann daher beispielsweise mit
einem der Oberflächenstruktur und Farbgebung der Wand 5 entsprechenden Dekormaterial
beschichtet sein. Auf der Sichtfläche 25 sind Seitenkopfstützen 26 angeordnet. Die
Seitenkopfstützen 26 überlappen mit ihrem unteren Teil die der Wand 5 abgewandte Flachseite
des Rückenteils 7 und stoßen mit ihrer unteren Stirnseite am oberen Rand Rückenformteils
19 an. Sitzformteil 13, Rückenformteil 19 und Seitenkopfstütze 26 bilden daher optisch
und funktionsmäßig zusammen einen Einzelsitz mit individueller Sitzkontur. Die Seitenkopfstützen
26 sind auf der Sichtfläche 25 quer zur Längsrichtung der Liege (2), in der Situation
gem. Fig.2, also in Vertikalrichtung 27 verschiebbar.
[0014] Im folgenden wird nun die Befestigungsart von Rückenteil 7 und Liege 2 an der Wand
5 exemplarisch am Beispiel der Liege 2 erläutert: An der Wand 5 sind mit Abstand zueinander
zwei Haltearme 28 angeordnet. Die Haltearme 28 sind mit ihrem einen Ende an der Wand
5 schwenkbar befestigt. Die Schwenkachse 31 (Fig.6) verläuft dabei horizontal und
parallel zur Wand 5, so daß die Haltearme 28 in Schwenkrichtung 29 (Fig.1) schwenkbar
sind. Die Freienden der Haltearme 28 weisen ein Lagerauge 30 (Fig.6) auf. In dieses
Lagerauge 30 ragt ein Lagerzapfen 33, der aus der Schmalseitenwand 34 der Liege 2
(bzw. des Rückenteils 7) herausragt. Mit diesem Lagerzapfen 33 ist die Liege 2 in
dem Lagerauge 30 um die Drehachse 32 drehbar gelagert. In der oberen Stellung der
Haltearme 28, wenn diese also im wesentlichen horizontal von der Wand 5 abstehen,
ist daher die Liege 2 schwenkbar, um, wie in Fig.3 dargestellt, die nach unten weisende
Liegefläche 24 der Liege 2 nach oben zu drehen. In ihrer oberen Stellung, d.h. also,
wenn sie horizontal von der Wand 5 abstehen, sind die Haltearme 28 arretierbar.
[0015] Im folgenden wird nun beschrieben, wie ausgehend von der in Fig.1 gezeigten Situation
ein erfindungsgemäßes Abteil für eine Nacht- bzw. Ruhesituation umbaubar ist: Zunächst
wird das Rückenformteil 19 in Richtung des Pfeiles 23 nach vorne auf die Sitzfläche
9 bzw. das Sitzformteil 13 geklappt. Sodann werden die Seitenkopfstützen 26 in Vertikalrichtung
27 nach oben so weit verschoben, bis sie sich vollständig auf der Sichtfläche 25 der
Liege 2 befinden. Als nächstes werden Rückenteil 7 und Liege 2 in Richtung der Pfeile
35 in (Fig.2) nach oben geklappt, bis ihre Planebene horizontal angeordnet ist. In
dieser Position sind die Haltearme 28 durch eine Arretierung fixiert. In Fig.2 ist
die vorherige Position von Rückenteil 7 und Liege 2 entsprechend Fig.1 durch die strichpunktierte
Linie 37 angedeutet. Die Liegeflächen 10, 18 und 24 von Sitzteil 6, Rückenteil 7 und
Liege 2 sind in der in Fig.2 dargestellten Situation jeweils unterseits angeordnet,
d.h., sie weisen zum Boden des Abteils 4. Die endgültige Liegeposition wird erreicht,
wenn Liege 2, Rückenteil 7 und Sitzteil 6 um 180° in Richtung der Pfeile 36 (Fig.3)
geschwenkt werden. Das Ende dieser Schwenkbewegung ist in Fig.4 dargestellt. Sitzteil
6, Rückenteil 7 und Liege 2 befinden sich in einer horizontalen Ausrichtung. Ihre
Liegeflächen 10, 18 und 24 weisen nach oben. Die Seitenkopfstützen 26 sind nun an
der Unterseite der Liege 2 angeordnet. Ebenso befinden sich nun das Sitzformteil 13
und das Rückenformteil 19 auf der Unterseite des Sitzteils 6. Von der in Fig.4 dargestellten
Situation gelangt man zu der Ausgangsposition gemäß Fig.1, indem in umgekehrter Reihenfolge
verfahren wird.
[0016] Abschließend sei angemerkt, daß die Art der Befestigung von Sitzteil 6, Rückenteil
7 und Liege 2 an der Wand 5 sowie ihre Schwenkbarkeit nur sehr schematisch und exemplarisch
erläutert wurden. Für die in Rede stehende Befestigung und Schwenkbarkeit des Rückenteils
7, der Liege 2 und des Sitzteils 6 stehen dem Fachmann eine Vielzahl bekannter Möglichkeiten
zur Verfügung, die deshalb hier im einzelnen nicht angegeben werden müssen.
[0017] Die im Abteil zur Verfügung stehende Nutzhöhe für die Anordnung von 3 Schlafplätzen
reicht bis zur Unterkante 38 des Deckengewölbes 39 des Abteils 4. Aufgrund des erfindungsgemäßen
Schwenkmechanismus kann die zu oberst angeordnete Liege 2 relativ nahe an der genannten
Unterkante 38 angeordnet werden, da sich ihr Schwenkbereich unterhalb ihrer Planebene
in der Liegeposition befindet. Die Nutzhöhe kann daher optimal ausgenutzt, die Schlafplätze,
d.h. also Sitzteil 6, Rückenteil 7 und Liege 2 können so angeordnet werden, daß zwischen
ihnen ein komfortabler Höhenabstand vorhanden ist.
Bezugszeichenliste
[0018]

1. Zimmer, Kabine, insbesondere Liegewagen-Abteil für einen Reisezug, mit wenigstens
einem, mehreren nebeneinander sitzenden Personen Platz bietenden Sitz-Liegemöbel mit
einem eine Sitzfläche (9) aufweisenden Sitzteil (6),
dadurch gekennzeichnet,
daß die der Sitzfläche (9) abgewandte Seite des Sitzteils (6) als Liegefläche (10)
ausgebildet und das Sitzteil (6) derart um eine Schwenkachse (11) schwenkbar ist,
daß wahlweise die Sitzfläche (9) oder die Liegefläche (10) die Oberseite des Sitzteils
(6) bildet.
2. Abteil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sitzfläche (9) in Form von nebeneinander angeordneten Einzelsitzen mit individueller
Sitzkontur ausgebildet ist.
3. Abteil nach Anspruch 1 oder 2
dadurch gekennzeichnet,
daß sich das Sitzteil (6) aus mehreren unabhängig voneinander um eine gemeinsame Schwenkachse
(11) oder separaten Einzelschwenkachsen (11') schwenkbaren Einzelsitzteilen (12) zusammensetzt.
4. Abteil nach einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Sitz-Liegemöbel mit seiner Rückseite an einer Wand (5) des Abteils (4) angeordnet
ist.
5. Abteil nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Sitz-Liegemöbel ein nach Art einer Liege ausgebildetes Rückenteil (7) aufweist,
dessen eine Flachseite als Rückenlehnenfläche (21) und dessen andere Flachseite als
Liegefläche (18) ausgebildet ist, und das zwischen einer Ruheposition und einer Liegeposition
hin und her schwenkbar ist, wobei
- in der Ruheposition die Planebene des Rückenteils (7) im wesentlichen vertikal verläuft
und die Liegefläche (18) der Wand (5) zugewandt ist und im wesentlichen daran anliegt,
und
- in der Liegeposition die Planebene des Rückenteils (7) im wesentlichen horizontal
angeordnet ist und die Liegefläche (18) die Oberseite des Rückenteils (7) bildet.
6. Abteil nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rückenteil (7) an seinen Schmalseitenwänden (34) von zwei in Vertikalrichtung
(27) zwischen einer oberen und einer unteren Stellung schwenkbar an der Wand (5) gelagerten
Haltearmen (28) gehalten ist, wobei
- in der der Ruheposition des Rückenteils (7) entsprechenden unteren Stellung die
Haltearme (28) nach unten weisen und etwa parallel zur Wand (5) verlaufen, und
- in der oberen, der Liegeposition des Rückenteils (7) entsprechenden Stellung, die
Haltearme (28) im wesentlichen horizontal von der Wand abstehen und das Rückenteil
(7) um eine Drehachse (32) drehbar ist, die zentral durch das Rückenteil hindurch
und parallel zur Schwenkachse (31 in Fig.5) der Haltearme (28) verläuft.
7. Abteil nach Anspruch 6
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rückenlehnenfläche (21) von der Oberfläche eines separaten Rückenformteils
(19) gebildet ist, welches lösbar mit dem Rückenteil (7) verbunden ist.
8. Abteil nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rückenformteil (19) schwenkbar am Sitzteil (6) gelagert ist, wobei die Schwenkachse
parallel zur Drehachse (32) des Rückenteils (7) verläuft.
9. Abteil nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
gekennzeichnet durch
eine oberhalb des Rückenteils (7) an der Wand (5) und etwa parallel zum Rückenteil
(7) angeordnete Liege (2), deren eine Flachseite als Liegefläche (24) und deren andere
Flachseite als Sichtfläche (25) ausgebildet ist, wobei die Liege (2) auf dieselbe
Art und Weise wie das Rückenteil (7) an der Wand (5) zwischen einer Ruhe- und einer
Liegeposition schwenkbar befestigt ist, wobei in der Ruheposition die Planebene der
Liege (2) etwa vertikal verläuft und die Liegefläche (24) zur Wand (5) hinweist und
in der Liegeposition die Planebene der Liege (2) horizontal verläuft und die Liegefläche
(24) die Oberseite der Liege (2) bildet.
10. Abteil nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Sichtfläche (25) der Liege (2) Seitenkopfstützen (26) angeordnet sind.
11. Abteil nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Seitenkopfstützen (26) quer zur Liegenlängsrichtung verschiebbar sind.
12. Abteil nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Seitenkopfstützen (26) in der Ruheposition der Liege (2) in unterschiedlichen
Höhen positionen arretierbar sind.