[0001] Die Erfindung betrifft ein Floss, insb. jedoch ein Rettungsfloss, mit einem umlaufenden,
am Flossrand befindlichen, aufblähbaren Auftriebskörper aus zwei oder mehreren, übereinander
angeordneten Schläuchen. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung
dieser Flösse.
[0002] Flösse dieser Art sind besonders sicher, weil ihr Auftriebskörper zwei oder mehrere
Schläuche aufweist. Zudem ist es bei zwei oder mehreren, übereinander angeordneten
Schläuchen möglich, vergleichsweise hohe, schmale Bordwände zu bilden. Allerdings
bereitet die Herstellung dieser Auftriebskörper Schwierigkeiten, weil die Schläuche
in Mehrfachanordnung vorgesehen sind.
[0003] Der Erfindung liegt im wesentlichen die Aufgabe zugrunde, die eingangs erwähnten
Auftriebskörper für die Flösse so auszubilden, dass deren Herstellung einfacher vonstatten
gehen kann.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe gehen erfindungsgemäss die am Floss aussen gelegenen Wandungsteile
der übereinander angeordneten Schläuche bzw. die innen gelegenen Wandungsteile dieser
Schläuche einstückig ineinander über, wobei die innen und aussen gelegenen Wandungsteile
zwischen den übereinander angeordneten Schläuchen miteinander verbunden sind.
[0005] Demgemäss werden die einzelnen Schläuche nicht mehr für sich konfektioniert, also
zusammengebaut, vielmehr geht man nunmehr von zwei z.B. aus gummiertem Gewebe bestehenden
Bahnen aus, die übereinander gelegt und dann an ihren Rändern sowie im Abstand davon
parallel dazu verbunden werden, was durch Kleben, Schweissen, Nähen od. dgl., auch
in Verbindung mit laschenartig angeordneten Deckstreifen, geschehen kann. Diese Bahnen
können eine grosse Länge aufweisen z.B. eine Länge haben, die mehrfach grösser ist
als der Umfang des Auftriebskörpers, um so von den Bahnen dem Umfang der Flosse entsprechende
Längenabschnitte abtrennen zu können. Die Längenabschnitte werden durch Klebestreifen
od. dgl. zu einem endlosen Gebilde geformt und mit den anderen Teilen z.B. dem Flossboden
vereinigt. Wird zwischen die erwähnten Bahnen Luft eingeführt, so entstehen schlauchartige
Hohlräume und damit die gewünschten schmalen, hohen, aus übereinander liegenden Schläuchen
bestehenden Auftriebskörper.
[0006] Vorzugsweise werden solche Flösse erstellt, die im Grundriss gesehen eckig z.B. quadratisch
sind. Um die zugehörigen
Auftriebskörper herstellen zu können, werden die Ecken in einfacher Weise durch Knicken
der vorerwähnten gedoppelten Bahnen gebildet.
[0007] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand der Zeichnung erläutert, in der
ein Ausführungsbeispiel dargestellt ist. Es zeigen :
Fig. 1 ein Rettungsfloss im senkrechten Schnitt, und zwar in schematischer Darstellung,
Fig. 2 einen senkrechten Teilschnitt durch einen Randbereich des Flosses gemäss Fig.
1 in vergrösserter Darstellung,
Fig. 3 einen Eckbereich des Flosses gemäss Fig. 1 im Grundriss,
Fig. 4 einen Schnitt durch ein Zwischenprodukt, aus dem ein Auftriebskörper erstellt
werden kann,
Fig. 5 das Zwischenprodukt gemäss Fig. 3 im Grundriss,
Fig. 6 einen senkrechten Schnitt durch einen gegenüber Fig. 2 abgewandelten Randbereich
des Flosses gemäss Fig. 1 in vergrösserter Darstellung und
Fig. 7 einen Schnitt durch ein Zwischenprodukt zur Fertigung des Auftriebskörpers
für ein Floss gemäss Fig. 6.
[0008] In bekannter Weise bestehen alle Wandungen des Rettungsflosses gemäss Zeichnung aus
einem biegsamen, reissfesten, abriebfesten Gewebe od. dgl., das gummiert oder entsprechend
mit Kunststoff behandelt ist.
[0009] Die Hauptbestandteile des Flosses sind der seitlich aussen gelegene, die Bordwand
bildende, umlaufende Auftriebskörper 1, der Boden 2 und ein meist noch vorhandenes
Dachteil 3. Die Erfindung befasst sich jedoch nur mit dem Auftriebskörper 1, sie ermöglicht
die Verwendung beliebiger Dachteile 3, Böden 2 und Zusatzeinrichtungen.
[0010] Der Auftriebskörper 1 besteht aus zwei genau senkrecht übereinander angeordneten
Schläuchen 4, 5, die je für sich eine Auftriebskammer 6, 7 bilden; die für sie erforderlichen
Ventile und Armaturen ( z.B. Sicherheits- und Füllventile )sind nicht dargestellt,
sie können im übrigen beliebig ausgeführt sein.
[0011] Wichtig ist nun, dass die beim Floss aussen gelegenen Wandungsteile 8 der Schläuche
4, 5 und die innen gelegenen Wandungsteile 9 der beiden Schläuche 4, 5 einstückig
ausgeführt sind. In der Einschnürung 10 zwischen den beiden Schläuchen 4, 5 sind also
die die Schläuche 4, 5 bildenden Bahnen 11, 12 nicht durch-, sondern zurückgeführt,
wobei die Verbindung zwischen den beiden Bahnen 11, 12 durch Streifen 13 , 14 erfolgt,
die haftend mit den Bahnen 11, 12 verbunden sind. Derartige Streifen - mit 15 bezeichnet
- sind auch am oberen und unteren Rand des Auftriebskörpers 1 vorgesehen. Die Rückführstellen
der Bahnen 11, 12 sind in Fig. 2 mit 10' bezeichnet.
[0012] Zur Herstellung der Auftriebskörper 1 werden die zwei Bahnen 11 und 12 gleicher Breite
gemäss Fig. 4 aufeinandergelegt unter Zwischenlegen der Streifen 13, 14 und 15, die
jedoch im flach ausgebreiteten Zustand der Bahnen 11, 12 noch winkelförmig gestaltet
sind und an den den Bahnen 11, 12 zugekehrten Flächen mit den Bahnen 11, 12 eine Bindung
eingehen können, sich im übrigen aber strecken, wenn die Schläuche 4, 5 an Ort und
Stelle aufgebläht werden. Es versteht sich, dass die Streifen 13 - 15 ebenfalls aus
einem biegsamen Werkstoff hergestellt werden, so z.B. aus einem gummiertem Gewebe
gefertigt sein können.
[0013] Das Gebilde gemäss Fig. 4 wird in grossen Längen als Bahn gefertigt und gemäss Fig.
5 in einzelnen Längenabschnitte unterteilt, die mit L bezeichnet sind und bezüglich
ihrer Längenerstreckung dem Umfang des Flosses bzw. seines Auftriebkörpers 1 entsprechen.
[0014] Ggfs. können die Bahnen 11, 12 an ihren Rändern bei 16 noch miteinander vernäht werden.
Zudem werden die Bahnen 11, 12 in üblicher Weise an ihren Enden durch Kleben od. dgl.
derart verbunden, dass ein endloser, ringförmiger Körper entsteht.
[0015] Gemäss Fig. 3 kann die Herstellung der Auftriebskörper 1 noch dadurch verbessert
und vereinfacht werden, indem die Schläuche 4, 5 in den Eckbereichen geknickt werden;
die dadurch entstehende Falte bei 17 kann dabei in Kauf genommen werden, weil sie
praktisch nicht störend wirkt.
[0016] Es sei erwähnt, dass in üblicher Weise, die Auftriebskammern 6, 7 aus Sicherheitsgründen
nicht miteinander in Verbindung stehende Zellen bilden.
[0017] Zur Herstellung eines Flosses gemäss Fig. 6 werden gemäss Fig. 7 im Gegensatz zu
Fig. 4 zwei Bahnen 110, 120 unterschiedlicher Breite übereinander gelegt, wobei die
bei der Konfektion am besten unten anzuordnende Bahn 110 grösserer Breite so gefaltet
wird, dass sich zurückgeschlagene Randbereiche 19 bilden. Nach Einbringen der Streifen
13, 14 wird die in der Breite geringere Bahn 120 aufgelegt in der Weise, dass deren
Ränder diejenigen der Randteile 19 überlappen. An dieser Stelle werden die beiden
Bahnränder durch Kleben od. dgl. fest miteinander verbunden. Die durch Überlappen
gebildete Verbindungsstelle ist mit 20 bezeichnet. Die Bahnbreiten werden hier so
gewählt, dass die Verbindungsstelle 20 dem Inneren des Flosses zugekehrt ist, wobei
dann die Verbindungsstellen 20 je etwa auf halber Höhe der Schläuche 4, 5 liegen.
Jedoch ist es auch möglich, die Verbindungsstellen 2o weiter nach unten zu verlegen,
um sie noch geschützter anbringen zu können. Darüber hinaus können ggfs. auch die
Verbindungsstellen 20 aussen am Floss angeordnet werden, wobei man zweckmässigerweise
die Überlappung noch vergrössert, um dadurch infolge Doppelung einen Aussenschutz
für das Floss zu erreichen.
1. Floss, insb. Rettungsfloss, mit einem umlaufenden, am Flossrand befindlichen, aufblähbaren
Auftriebskörpern (1) aus zwei oder mehreren, übereinander angeordneten Schläuchen
(4,5), dadurch gekennzeichnet, dass die am Floss aussen gelegenen Wandungsteile (8)
der übereinander angeordneten Schläuche (4,5) bzw. die entsprechenden innen am Floss
befindlichen Wandungsteile (9) dieser Schläuche (4,5) einstückig ineinander übergehen,
wobei die innen und aussen gelegenen Wandungsteile (8,9) zwischen übereinander gelegenen
Schläuchen (4,5) miteinander verbunden sind.
2. Floss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Wandungsteile (8,9)
am oberen und unteren Rand des Auftriebskörpers (1) miteinander verbunden sind.
3. Floss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Wandungsteile (8,9)
seitlich am Auftriebskörper (1) vorzugsweise an dessen Innenseite miteinander verbunden
sind.
4. Floss nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandungsteile (8,9) eine Überlappungsstelle
(20) als Verbindungsstelle aufweisen.
5. Floss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Auftriebskörper (1) in den
Ecken Knickstellen aufweisen.
6. Floss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen übereinander angeordneten
Schläuchen (4,5) bzw. an den Einschnürstellen des Auftriebskörpers (1) an den Rückführstellen
(10') der Wandungsteile (8,9) Streifen (13,14) zwischen den Wandungsteilen (8,9) vorgesehen
sind, die die beiden Wandungsteile (8,9) zusammenhalten.
7. Floss nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Streifen (13,14) oberhalb
und unterhalb der Rückführstelle (10') vorgesehen sind.
8. Floss nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass an der Verbindungsetelle am oberen
und unteren Rand des Auftriebskörpers (1) mit einem überbrückenden Streifen (15) hinterlegt
ist.
9. Verfahren zur Herstellung von Flössen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
zur Herstellung der Auftriebskörper (1) zwei Bahnen (11,12,110,120) flach übereinander
gelegt und an ihren einander zugekehrten Rändern und an den für die Einschnürstellen
des Auftriebskörpers (19 vorgesehenen Stellen miteinander verbunden werden in der
Weise, dass durch Aufblähen Auftriebskörper (1) mit übereinander angeordneten Schläuchen
(4,5) entstehen können.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichent, dass zwei Bahnen (11,12) gleicher
Breite benutzt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Bahnen (110,120) unterschiedlicher
Breite benutzt werden, wobei die Bahn (110) grösserer Breite zu beiden Seiten nach
innen umgefaltet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass Bahnen (11,12,110,120) ( mit
Verbindungstellen ) in grosser Länge gefertigt und hiervon Bahnabschnitte abgetrennt
werden, deren Länge dem Umfang der Auftriebskörper (1) entspricht.
13. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Bahnen (11,12,110,120)
durch Zwischenlegen von gewinkelten, anhaftbaren Streifen (13,14) zwischen die flach
ausgebreiteten Bahnen (11,12,110,120) verbunden werden.
14. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Ränder der flach ausgebreiteten
Bahnen (11,12) vernäht werden.
15. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Ränder der Bahnen (110,120)
durch Überlappen verbunden werden.
16. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bildung von Ecken im Auftriebskörper
(1) gerade verlaufende, miteinander verbundene Bahnen (11,12,110,120) geknickt werden.