[0001] Die Erfindung betrifft eine Halteplatte für einen Staubsauger-Filterbeutel der im
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
[0002] Eine aus der DE-OS 2 407 478 bekannte Halteplatte dieser Art besteht aus zwei miteinander
verklebten Lagen, die mittig eine Lochöffnung aufweisen und zwischen denen sich eine
Lasche befindet. Die Lasche ist ein mit einer Öffnung versehenes Band oder Streifen,
die an ihrem Ende mit einer Lage der Halteplatte verbunden und so gefaltet ist, daß
in der Gebrauchslage die Durchlaßöffnung frei bleibt und durch Ziehen am anderen Ende
das Band gestreckt und hierdurch die Durchlaßöffnung versperrt wird. Diese Halteplatte
ist dreiteilig, bestehend aus einer Grundplatte, einer Abdeckplatte und einer Lasche
ausgeführt. Die Herstellung dieser Halteplatte ist daher technisch aufwendig und somit
teuer.
[0003] Aus der EP-PS 0 499 168 ist bekannt, die Halteplatte eines Staubsauger-Filterbeutels
einstückig zu fertigen. Dies hat zwar den Vorteil geringer Herstellungskosten, da
die gesamte Halteplatte aus einem einzigen Stanzling durch Falten hergestellt wird.
Um eine Verschiebung der Lasche zu gewährleisten, sind in einem Teil dieses Stanzlings
Einschnitte eingebracht. Diese Einschnitte formen aus dem Grundmaterial Lamellen,
die ein Umlegen und Verschieben des Verschlußelements erlauben. Nachteilig ist hierbei
jedoch die große Dicke der Halteplatte, da drei Lagen eines Kartons gleicher Stärke
übereinander gelegt werden müssen. Zur Erzielung der erforderlichen Steifigkeit der
Halteplatte muß die Grundplatte aus entsprechend dickem Material gefertigt werden.
Da das Verschlußelement aus dem gleichen Material gefertigt ist, ergibt sich beim
Verschieben des Verschlußelements trotz der Verwendung von Lamellen ein relativ großer
Widerstand.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Halteplatte der eingangs genannten
Art zu schaffen die einfach und kostengünstig herstellbar, einfach handhabbar ist
und ein sicheres Schließen der Durchlaßöffnung erlaubt.
[0005] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs
1 genannten Merkmalen gelöst.
[0006] Wenn die Lasche mit der Grundplatte einstückig ausgebildet ist, wird für dieses Formteil
ein dünnes, biegefreudiges Material gewählt. Die darauf festgelegte Deckplatte wird
dagegen in biegesteifer Form genutzt. Alternativ könnte die verschiebbare Lasche auch
mit der Deckplatte einstückig ausgebildet sein, die dann dünn und biegefreudig auszuwählen
wäre, wobei die Grundplatte wiederum aus biegesteifem Material gebildet sein müßte.
Der wesentliche Gedanke der Erfindung ist, der Halteplatte in ihrer Gesamtheit die
erforderliche Steifigkeit zu geben, um ihr im Staubsauger einen sicheren Sitz zu gewährleisten.
Die Lasche ist dagegen so weich ausgestaltet, daß sie in ihrem umlegbaren Bereich
beim Verschieben nur geringen Widerstand leistet und die Umlenkschlaufe recht flach
bleibt und nur einen kleinen Radius bildet, die Lasche aber trotzdem noch genügend
Eigenfestigkeit hat. Durch die einstückige Ausbildung der Lasche mit der Deckplatte
oder mit der Grundplatte besteht keine Gefahr beim Verschließen, daß die Lasche sich
allein lösend abziehen läßt. In der Absperrlage hält die Lasche die Durchlaßöffnung
der Halteplatte optimal verschlossen, so daß bei der Entnahme und dem Transport des
geffüllten Filterbeutels kein Staub entweichen kann.
[0007] Durch die vorgeschlagene zweiteilige Ausführungsform der Halteplatte ist sichergestellt,
daß ihre Herstellung kostengünstig erfolgen kann. Zusätzlich wird eine Materialersparnis
dadurch erzielt, daß nur jene Teile, die der Halteplatte ihre Festigkeit verleihen,
aus dickem bzw. steifem Material bestehen. Hierdurch wird auch erreicht, daß die Halteplatte
erheblich dünner ausgeführt werden kann als dies bei Verwendung gleicher Materialien
für alle Komponenten möglich wäre.
[0008] Zur Verbindung der einzelnen Formteile untereinander haben sich gemäß Anspruch 2
Klebestellen oder auch mechanische Verbindungen wie z.B. Nieten bewährt. Beim Einsatz
von Kunststoffen oder Verbundwerkstoffen ist jedoch eine Schweißung vorzuziehen, da
diese einfacher durchzuführen ist. Die Verbindung der Formteile erfolgt vorzugsweise
ausschließlich im Bereich der Seitenkanten der Halteplatte. In diesem Fall wirkt die
Verbindung der Formteile gleichzeitig als Führung für die Lasche. Liegen die Verbindungsstellen
annähernd diagonal gegenüber, so reichen bereits zwei Verbindungspunkte aus, um einen
sicheren Halt der Grundplatte mit der Deckplatte zu gewähren und der Lasche eine ausreichende
Führung zu geben.
[0009] Die Ausführungsform gemäß Anspruch 3 ist besonders günstig, da die Verschiebung der
einseitig mit der Grundplatte untrennbar verbundenen Lasche mit einem umlegbaren Bereich
besonders einfach zu realisieren ist. Hierbei wird die Lasche um 180° umgelegt. Der
Umlegebereich läßt sich infolge des biegeelastischen Materials, aus dem die Lasche
gefertigt ist, um einen besonders kleinen Biegeradius umlegen. Dies verhindert ein
Abheben der Deckplatte von der Grundplatte. Die Herstellung der Lasche zusammen mit
der Deckplatte als ein einstückiges Formteil ist besonders kostengünstig.
[0010] Es ist vorteilhaft, gemäß Anspruch 4 die Oberfläche der verwendeten Materialien zu
behandeln, um ihre Gleitfähigkeit zu erhöhen. Hieraus ergibt sich aufgrund der reduzierten
Reibung ein geringerer Kraftaufwand beim Verschieben der Lasche zwischen der Deckplatte
und der Grundplatte. Ein Abreißen der Lasche aufgrund eines sperrigen Umlegebereichs
wird verhindert. Im Falle von Karton als Grundmaterial der Platten hat sich der Einsatz
von natronkaschierter Pappe zur Verbesserung der Gleiteigenschaften bewährt. Diese
besitzt eine besonders glatte Oberfläche und ist gleichzeitig sehr preisgünstig.
[0011] Besonders günstige Gleiteigenschatten erhält man gemäß Anspruch 5 durch eine Beschichtung
der Oberfläche. Insbesondere kann diese Oberflächenbeschichtung mit dem Aufdruck von
Symbolen oder Namenszügen einhergehen, was zusätzliche Kosten reduziert. Eine Beschichtung
ergibt eine besonders glatte Oberfläche, die zusätzlich auch die Dichtwirkung der
Lasche verbessert. Dies ist insbesondere bei Stauballergien wichtig, wo jeder Austritt
von Staub aus dem Filterbeutel vermieden werden muß.
[0012] Um den Kraftaufwand zum Biegen der Lasche im umlegbaren Bereich zu reduzieren, ist
es günstig, daß gemäß Anspruch 6 das Formteil im umlegbaren Bereich eine geringere
Breite aufweist als im Bereich der Lasche. Die Breite der Lasche ist durch den Durchmesser
der abzudeckenden Durchlaßöffnung vorgegeben. Im umlegbaren Bereich kann dagegen die
Breite des Formteils reduziert werden. Es wird dadurch noch Material eingespart.
[0013] Ist der Kraftaufwand zum Biegen des umlegbaren Bereichs des Formteils trotz der Verwendung
eines weicheren Materials im Vergleich zur Grundplatte zu groß, weil größere Festigkeit
gewünscht ist, so ist es vorteilhaft, gemäß Anspruch 7 im umlegbaren Bereich des Formteils
Schnitte anzubringen, die senkrecht zur Verschiebungsrichtung der Lasche verlaufen.
Die Tiefe dieser Schnitte ist etwas geringer als die Materialdicke der Lasche im umlegbaren
Bereich. Hierdurch entstehen zusammenhängende parallele Lamellen, die sich wie eine
Jalousie abrollen lassen. Dies reduziert den minimal erreichbaren Biegeradius im umlegbaren
Bereich.
[0014] Gemäß Anspruch 8 ist es günstig, die Halteplatte aus Karton oder Pappe auszuführen.
Da diese Materialien besonders kostengünstig sind, sind diese im Fall von Einweg-Filterbeuteln
vorzuziehen. Außerdem verrotten sie problemlos. Die Lasche wird hierbei vorzugsweise
aus Karton oder einem starken Papier hergestellt. Alternativ kann es vorteilhaft sein,
die Halteplatte aus Kunststoff oder Folie herzustellen. Diese Materialien haben besonders
hervorragende mechanische Eigenschaften und eine hohe Lebensdauer. Dies ist bei einer
Mehrfachanwendung des Filterbeutels vorteilhaft. Eine weitere Alternative besteht
in der Anwendung von Verbundwerkstoffen, deren mechanische Eigenschaften für diese
Anwendung maßgeschneidert werden können.
[0015] Anhand der Zeichnungen wird eine bevorzugte Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
beispielhaft erläutert.
[0016] Es zeigt:
- Figur 1
- eine schematische perspektivische Ansicht einer Halteplatte in der Gebrauchslage,
- Figur 2
- die Halteplatte von Figur 1 in der Absperrlage und
- Figur 3
- eine Draufsicht aufden Faltzuschnitt der Grundplatte einerseits und der Deckplatte
mit der Lasche andererseits.
[0017] Eine Halteplatte H für einen nicht dargestellten Staubsauger-Filterbeutel gemäß Figur
1 hat die Aufgabe, den Zugang zur Saugkammer des Staubsaugers zu verschließen und
nur einen Durchlaß zum Inneren des Filterbeutels freizugeben. Während der Entnahme
und des Transports des vollen Filterbeutels soll dieser verschlossen sein. Die Halteplatte
H besteht aus einer Grundplatte 1, einer Deckplatte 2 und einer Lasche 3. Der Filterbeutel
wird entweder mit der Grundplatte 1 oder der Deckplatte 2 verbunden. In der Grundplatte
1 befindet sich eine Durchlaßöffnung 1a zur Aufnahme eines Saugstutzens des Staubsaugers.
Im allgemeinen ist an dieser Öffnung eine Dichtung angebracht, die den Saugstutzen
des Staubsaugers luftdicht vom Raum außerhalb des Filterbeutels trennt. Diese Dichtung
ist in Figur 1 zur Erhöhung der Übersichtlichkeit nicht dargestellt.
[0018] Die Grundplatte 1 ist mit der Deckplatte 2 an Stellen K verklebt, verschweißt oder
durch mechanische Elemente untrennbar verbunden. Alternativ könnte die Verbindung
entlang der gesamten Kanten K₁ oder an einem oder wenigen Punkten entlang beider Kanten
K₁ erfolgen. Die Deckplatte 2 besitzt ebenfalls eine Durchlaßöffnung 2a, welche mit
der Durchlaßöffnung 1a der Grundplatte 1 fluchtet. Zwischen der Grundplatte 1 und
der Deckplatte 2 befindet sich eine verschiebbar gehaltene Lasche 3. Um die Gleitfähigkeit
der Lasche 3 zu erhöhen, ist die Oberfläche O₁ oder O₂ mindestens eines Formteils
Z₁, Z₂ geglättet oder mit einer gleitfähigen Schicht überzogen. Die Lasche 3 besitzt
eine Öffnung 3a, die in der in Figur 1 dargestellten Gebrauchslage der Lasche 3 die
Durchlaßöffnung 1a der Grundplatte 1 freigibt. Die Deckplatte 2 ist zusammen mit der
Lasche 3 einstückig gefertigt. Dieses Formteil Z₂ besitzt einen umlegbaren Bereich
4, der zur Verbesserung seiner Biegeeigenschaften mit Schnitten 5 senkrecht zur Verschieberichtung
der Lasche 3 zu Lamellen 6 geformt ist. Beim Schließen der Lasche 3 laufen die Lamellen
6 wie eine Jalousie. Zusätzlich ist das Formteil Z₂ im Bereich der Lamellen 6 in seiner
Breite reduziert, um seine Biegeelastizität zu verbessern.
[0019] In Figur 2 ist die Halteplatte H in der Absperrlage dargestellt, in der die Lasche
3 die Durchlaßöffnung 1a, 2a verschließt. Gleiche Bezugszeichen bedeuten dabei gleiche
Elemente.
[0020] Aus Figur 3 ist ein Faltzuschnitt der Formteile Z₁ und Z₂, z.B. aus Karton, Folie
oder Kunststoff zu entnehmen, aus dem sich die Halteplatte H gemäß den Figuren 1 und
2 herstellen läßt. Das Formteil Z₁ besteht aus einem steifen Material und bildet die
Grundplatte 1. Das einstückig gefertigte Formteil Z₂ bildet die Deckplatte 2 zusammen
mit der Lasche 3 und besteht aus einem weicheren, biegeelastischen Material als das
Formteil Z₁. Im Bereich der Durchlaßöffnung 1a der Grundplatte 1 befindet sich eine
Dichtung D, die den Saugstutzen des Staubsaugers gegenüber dem Raum außerhalb des
Filterbeutels luftdicht abschließt. Die beiden Formteile Z₁ und Z₂ werden so übereinandergelegt,
daß sich die dargestellten Klebestellen K überdecken. Die Lasche 3 wird dabei in Richtung
der Deckplatte 2 geklappt, so daß das Formteil Z₂ im Bereich 4 um 180° umgelenkt wird.
Die Deckplatte 2 wird mit der Grundplatte 1 an den Stellen K verklebt, verschweißt
oder auf sonstige Art mechanisch untrennbar verbunden.
1. Halteplatte (H) eines Staubsauger-Filterbeutels, die von einer Grundplatte (1) und
einer darauf festgelegten Deckplatte (2) als jeweils selbständiges Formteil (Z₁, Z₂)
gebildet ist, welche mit einer fluchtenden Durchlaßöffnung (1a, 2a) ausgestattet sind
und zwischen denen eine mit einer entsprechenden Öffnung (3a) versehene Lasche (3)
vorgesehen ist, die zwischen einer die Durchlaßöffnung (1a, 2a) freigebenden Gebrauchslage
und einer diese verschließenden Absperrlage verschiebbar gehalten ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Lasche (3) mit der Grund- oder der Deckplatte (1, 2) ein einstückiges Formteil
(Z₂) bildet und aus einem biegefreudigeren Material besteht als die ohne Lasche (3)
als selbständiges Formteil (Z₁) erstellte Grund- oder Deckplatte (1,2).
2. Halteplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Festlegung der aufeinanderliegenden Formteile (Z₁, Z₂) von wenigstens einer
Klebestelle (K), einer Schweißstelle oder einer mechanischen Verbindung beidseits
der Lasche (3) gebildet ist.
3. Halteplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das die Lasche (3) enthaltende Formteil (Z₂) zwischen der Lasche (3) und der
Grund- oder Deckplatte (1,2) einen umlegbaren Bereich (4) aufweist.
4. Halteplatte nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Formteil (Z₁, Z₂) an jener Seite, mit der es gegen das andere
Formteil (Z₁, Z₂) bewegbar ist, eine geglättete Oberfläche (O₁, O₂) aufweist.
5. Halteplatte nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Formteil (Z₁, Z₂) an jener Seite, mit der es gegen das andere
Formteil (Z₁, Z₂) bewegbar ist, mit einer die Gleitfähigkeit erhöhenden Oberflächenbeschichtung
versehen ist.
6. Halteplatte nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der umlegbare Bereich (4) eine geringere Breite als die Lasche (3) aufweist.
7. Halteplatte nach Anspruch 3 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der umlegbare Bereich (4) von senkrecht zur Verschiebungsrichtung der Lasche
(3) ausgerichteten, zueinander parallelen Lamellen (6) gebildet ist.
8. Halteplatte nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Formteil (Z₁, Z₂) aus Karton, Pappe, Folie oder einem Verbundwerkstoffbesteht.