[0001] Die Erfindung betrifft eine Grundplatte einer Skibindung mit einem in diese eingesetzten
Gleitelement.
[0002] Es sind bereits verschiedene Skibindungen bekannt, die die bei der Auslösebewegung
des Schuhs auftretende Reibung auf dem Ski möglichst konstant halten sollen. Hierzu
wird beispielsweise in der DE 25 49 203 A vorgeschlagen, daß eine Gleitplatte verschiebbar
auf einer Tragplatte ruht, wobei zwischen Gleitplatte und Tragplatte nur eine linienförmige
Berührung durch Rippen vorgesehen ist und wobei die Gleitplatte auf der Tragplatte
durch Gummiband gehalten ist.
[0003] Eine gattungsgemäße Grundplatte ist auch aus der DE 39 18 922 A bekannt, bei der
eine seitenverschiebbare Trittplattenanordnung vorgesehen ist, die auf einer auf der
Skioberfläche befestigten Rollplatte seitlich frei abrollbar ist, wobei die Rollplatte
nebeneinander angeordnete Stützrollen aufweist.
[0004] Diese vorbekannten Lösungswege gehen also immer davon aus, daß auch ein gegenüber
der Grundplatte querverschiebliches Gleitelement vorhanden ist, auf dem der Schuh
ruht. Bei diesem Lösungsprinzip besteht das Problem, daß die Verschieblichkeit des
querverschieblichen Tragelements durch Vereisen bzw. Verschmutzen beeinträchtigt werden
kann. Darüberhinaus bauen diese Ausführungsformen vergleichsweise aufwendig.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine gattungsgemäße Skibindungsgrundplatte derart
weiterzubilden, daß die Reibung auf dem Ski beim seitlichen Auslösen des Schuhs möglichst
konstant bleibt.
[0006] Ausgehend von der gattungsgemäßen Skibindungsgrundplatte, wird diese Aufgabe durch
die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst. Demgemäß besteht das
Gleitelement aus einer in der Grundplatte schwenkbar gelagerten Wippe, die zumindest
eine, vorzugsweise zwei im unbelasteten Zustand über die Grundplatte hinausragende
Erhebung bzw. Erhebungen aufweist. Die Wippe ist in der Längssymmetrieebene der Platte
gelagert. Wenn der Schuh in die Bindung eingesetzt ist, ruht die Sohle des Schuhs
gleichmäßig auf beiden, über die Grundplatte hinausragenden Erhebungen. Treten nun
während des Skifahrens Kräfte auf, die den Schuh gegenüber der Grundplatte seitlich
verschieben und eventuell zur Freigabe durch die Seitenteile des Vorderbackens führen
können, folgt über die Sohle des Schuhs eine Verlagerung der Anpreßkraft, so daß die
Erhebung, auf die eine höhere Kraft wirkt, in die Grundplatte gedrückt wird, woraus
sich eine Redzierung der Reibung zwischen Schuhsohle und Grundplatte in diesem Bereich
während des seitlichen Auslösens ergibt.
[0007] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform besteht das als Wippe ausgestaltete Gleitelement
aus einem Mittelteil und zwei die jeweiligen Erhebungen aufweisenden Endteilen. Seitlich
und parallel zu dem Mittelteil verläuft mindestens ein Abstützarm, der über einen
Zapfen mit dem Mittelteil verbunden ist. Zweckmäßigerweise besteht das Gleitelement
aus einem Spritzgußteil.
[0008] Gemäß einer Ausführungsform kann auf jeder Seite des Mittelteils ein Abstützarm angeordnet
sein. Die die Abstützarme mit dem Mittelteil des Gleitelements verbindenden Zapfen
können in entsprechenden, in der Grundplatte vorgesehenen Ausnehmungen aufgenommen
sein.
[0009] Die Abstützarme können ausgehen von den Zapfen zu ihren jeweiligen Enden hin abgeschrägt
sein. Bei dieser Ausführungsform laufen die Abschrägungen der Arme im Bereich der
Zapfen zusammen und bilden eine Kante entlang der das wippenartige Gleitelement jeweils
seitlich abkippen kann. Dabei können in der Grundplatte entsprechende Anlageflächen
bzw. Anlagenbereiche vorgesehen sein, die mit den abgeschrägten Abstützarmen derart
zusammenwirken, daß eine definierte Schwenkbewegung des Gleitelements erfolgt, wenn
eine der über die Grundplatte hinausragenden Erhebungen stärker belastet wird als
die andere Erhebung.
[0010] Gemäß einer alternativen Ausführungsform können die Abstützarme von den Zapfen aus
gesehen zunächst eine ebene Anlagefläche aufweisen und an diese anschließend zu ihren
jeweiligen Enden hin abgeschrägt sein. Hier entsteht nicht eine Kippkante im Bereich
der Zapfen, wie in der zuvor dargestellten Ausführungsform. Vielmehr entstehen hier
entlang der Stoßlinien zwischen der ebenen Anlagefläche und der sich an diese anschließenden
Abschrägungen jeweils zwei Kippkanten. Diese führen im Zusammenwirken mit den in der
Grundplatte wahlweise vorgesehenen Anlageflächen oder Anlagebereichen, die mit dem
Endbereich abgeschrägten Abstützarmen zusammenwirken, dazu, daß eine definierte Schwenkbewegung
des Gleitelements erfolgt, wenn eine der über die Grundplatte hinausragenden Erhebungen
nach entsprechender seitlicher Verschiebung des Schuhs stärker belastet wird als die
andere Erhebung. Im Unterschied zu der zuvor dargestellten Ausführungsform muß hier
der Schuh erst um einen bestimmten Betrag seitlich verschoben werden, bevor das wippenartige
Gleitelement verschwenkt wird.
[0011] Eine weitere alternative Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß nur ein
Abstützarm derart vorhanden ist, daß ein zusätzlicher Freiheitsgrad in Längsrichtung
der Grundplatte gebildet ist. Hierdurch wird ermöglicht, daß die Erhebungen nicht
nur beim seitlichen Verschieben des Schuhs jeweils eingedrückt werden können, sondern
auch bei Verlagern der Schuhanpreßkräfte in Längsrichtung des Ski. Um die entsprechende
Beweglichkeit des Gleitelements zu gewährleisten, kann dieses im Bereich des in die
Ausnehmung der Grundplatte eingelegten Zapfens zusätzlich in einem gummielastischen
Lager gehalten sein.
[0012] Für das in den erfindungsgemäß ausgebildeten Vorderbacken einsetzbare Gleitlement
wird isoliert Schutz beansprucht.
[0013] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand von in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine schematische Seitenansicht eines Vorderbackens mit Grundplatte und montiertem
Gleitelement gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
- Fig. 2:
- eine Ansicht der Grundplatte von unten im demontierten Zustand,
- Fig. 3:
- eine Ansicht auf den Vorderbacken mit Grundplatte von oben,
- Fig. 4-8:
- verschiedene Ansichten des isolierten Gleitelements gemäß einer ersten Ausführungsform
der Erfindung,
- Fig. 9-10:
- verschiedene Ansichten des isolierten Gleitelements gemäß einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung.
[0014] In Figur 1 sind schematisch die Vorderbacken 10 einer Skibindung mit einer Grundplatte
12 und einem montierten Gleitelement 14 gezeigt. Grundsätzlich könnte es sich hier
auch um eine Grundplatte mit Fersenhalter handeln.
[0015] Das Gleitelement 14 ist als in die Grundplatte einsetzbares Spritzgußteil vorgesehen.
Der Aufbau des Gleitelements 14 ergibt sich prinzipiell aus den Figuren 4 bis 8, in
denen eine erste Ausführungsform dieses Gleitelements 14 dargestellt ist. Das Gleitelement
14 besteht aus einem Mittelteil 22 und zwei an diesen anschließenden Endteilen 24.
Die Endteile 24 haben eine im Querschnitt runde Form und weisen kugelkappenförmige
Erhebungen 26 auf, wie sie insbesondere in Figur 5 gezeigt sind. Über Zapfen 28 sind
seitlich parallel zu dem Mittelteil 22 verlaufende Abstützarme 30 angeordnet. Bei
der in den Figuren 4 bis 8 dargestellten Ausführungsform sind die Abstützarme von
den Zapfen aus gesehen zu ihren jeweiligen Enden hin abgeschrägt (vergl. Figur 5 und
Figur 8). Die abgeschrägten Flächen treffen im Bereich des Zapfens 28 aufeinander
und bilden eine Kippkante 32.
[0016] Das Gleitelement 14 wird mit seinen Zapfen 28 in entsprechende Ausnehmungen 18 (vergl.
Figur 2) der Grundplatte 12 gesetzt. Um die entsprechend gelagerten Zapfen 28 kann
das wippenartige Gleitelement 14 verschwenkt werden, bis es mittels seiner seitlich
angesetzten Arme 30 an entsprechenden Anlagestegen 20, die in der Grundplatte 12 (vergl.
Figur 2) vorgesehen sind, anliegt. Dabei ist das Zusammenspiel zwischen den Armen
30 und den Anlagebereichen 20 derart abgestimmt, daß nach Verschwenken des wippenartigen
Gleitelements 14 der Arm 30 an dem Abstützbereich 20 anliegt, wenn die Erhebung 26
nicht mehr über die Grundplatte hinausragt.
[0017] Alternativ zu dem Zusammenwirken zwischen den Armen 30 des Gleitelements 14 und den
Anlagestegen 20 der Grundplatte 12 kann das Gleitelement 14 sich mit den Spitzen der
Abstützarme 30 auf einer ebenen Grundfläche (beispielsweise dem Ski) abstützen, und
gegen die Materialelastizität der Abstützearme 30 die beispielsweise aus gespritztem
Kunststoff bestehen, verschwenkt werden. Dabei sind die unteren Auflageflächen 34
des Gleitelements 14 zu ihren äußeren Enden hin nach oben hin zulaufend angeschrägt,
so daß eine Verschwenkung gegenüber einer ebenen Unterlage möglich ist (vergl. Figur
5).
[0018] Eine alternative Ausführungsform des Gleitelements 14 ist in den Figuren 9 und 10
dargestellt. Diese Ausführungsform unterscheidet sich gegenüber der vorher erläuterten
Ausführungsform lediglich durch eine andere Formgebung der Abstützarme 30. Diese weisen
im Bereich der Zapfen 28 jeweils ebene Anlageflächen 36 auf, die zu den Enden hin
abgeschrägt sind, wie sich aus der Figur 9 ergibt. Hierdurch entstehen zwei Kippkanten
38. Diese entsprechenden Flächen korrespondieren dann mit entsprechenden Ausformungen
innerhalb der Grundplatte 12 (hier nicht dargestellt). Das bedeutet, daß die ebene
Anlagefläche 36 an einem entsprechenden Anlagebereich innerhalb der Grundplatte 12
anliegt und daß entsprechende Anlagestege 20 für die schräg auslaufenden Endbereiche
der Arme 30 vorgesehen sind. Bei dieser Ausgestaltung erfolgt eine definierte Schwenkbewegung
des Gleitelements erst, wenn der Schuh bereits um einen bestimmten Betrag seitlich
ausgelenkt ist. Dieser Betrag des Auslenkens, ab dem ein entsprechendes Verschwenken
erfolgt, kann so eingestellt sein, daß er mit der Freigabe der seitlichen Backen der
Skibindung korrespondiert.
[0019] Das Gleitelement 14 kann vorteilhaft als Spritzgußteil ausgeführt sein, wobei es
entsprechend der Darstellung gemäß Figur 7, die eine perspektivische Ansicht von unten
zeigt, entsprechend hohl ausgeführt sein kann.
1. Grundplatte einer Skibindung mit einem in diese eingesetzten Gleitelement,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gleitelement aus einer in der Grundplatte schwenkbar gelagerten Wippe besteht,
die zumindest eine im unbelasteten Zustand über die Grundplatte hinausragende Erhebung
aufweist.
2. Grundplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gleitelement zwei Erhebungen
aufweist.
3. Grundplatte nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das als Wippe ausgestaltete
Gleitelement aus einem Mittelteil und zwei die jeweiligen Erhebungen aufweisenden
Endteilen besteht und daß seitlich parallel zu dem Mittelteil mindestens ein Abstützarm
angeordnet ist, der über einen Zapfen mit dem Mittelteil verbunden ist.
4. Grundplatte nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf jeder Seite des Mittelteils
ein Abstützarm angeordnet ist.
5. Grundplatte nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die die Abstützarme
mit dem Mittelteil des Gleitelements verbindenden Zapfen in entsprechend in der Grundplatte
vorgesehene Ausnehmungen aufgenommen sind.
6. Grundplatte nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstützarme
von den Zapfen aus gesehen zu ihren jeweiligen Enden hin abgeschrägt sind.
7. Grundplatte nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in der Grundplatte Anlageflächen
bzw. Anlagebereiche vorgesehen sind, die mit den abgeschrägten Abstützarmen derart
zusammenwirken, daß eine definierte Schwenkbewegung des Gleitelementes erfolgt, wenn
eine der über die Grundplatte hinausragenden Erhebungen stärker belastet wird als
die andere Erhebung.
8. Grundplatte nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstützarme
von den Zapfen aus gesehen zunächst eine ebene Anlagefläche aufweisen und an diese
anschließend zu ihren jeweiligen Enden hin abgeschrägt sind.
9. Grundplatte nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß in der Grundplatte Anlageflächen
oder Anlagebereiche vorgesehen sind, die mit den im Endbereich abgeschrägten Abstützarmen
derart zusammenwirken, daß ein definierte Schwenkbewegung des Gleitelements erfolgt,
wenn eine der über die Grundplatte hinausragenden Erhebungen nach entsprechender seitlicher
Verschiebung des Schuhs stärker belastet wird als die andere Erhebung.
10. Grundplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß nur ein
Abstützarm vorhanden ist, so daß ein zusätzlicher Freiheitsgrad in Längsrichtung der
Grundplatte vorhanden ist.
11. Gleitelement für einer Grundplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 10.