[0001] Es sind densitometrische Messungen und Überprüfungen an Kontrollstreifen von Farbdrucken
oder direkt an den Farbdrucken bekannt um, während der Produktionsphase, die Druckqualität
zu optimieren und um über ein technisch zuverlässiges Instrument, zwecks kontinuierlicher
Sicherung einer bestimmten Druckqualität, zu verfügen.
[0002] Beim Flexodruck, welcher für den Druck von Werbematerial in hoher Auflage, für Zeitungsdruck
und für Verpackungsdruck und somit für den Druck von traditionell eher niedrigerem
Qualitätsniveau Anwendung findet, besteht ein wachsendes Bedürfnis an Druckqualität,
was die Schaffung eines Meßinstrumentes erfordert welches in der Lage ist die Einfärbfläche
der Flexodruckplatten zu erfassen.
[0003] Die Erfindung schlägt zur Lösung dieser Aufgabe die Anwendung eines Meßverfahrens
vor, welches auf die Reflexion eines Bündels sichtbarer oder unsichtbarer, zueinander
paralleler, Lichtstrahlen basiert, welche auf eine Fläche auftreffen und dabei es
ermöglichen die gesamte Einfärbfläche der Rasterpunkte auf einer Einheitsfläche eines
Punkte- oder Linienrasters zu erheben indem das, von den Einfärbflächen der Rasterpunkte,
refektierte Licht gemessen wird.
[0004] Die Erfindung schlägt den Einsatz einer mit Blende und einer oder mehrerer Linsen
versehenen Lichtquelle vor um ein Bündel mit parallelen Lichtstrahlen zu erzeugen
welches in einem Einfallswinkel von ca.30° auf die Einfärbflächen der Rasterpunkte
oder Rasterlinien einer Flexodruckplatte gerichtet ist.
[0005] Nur jene Strahlen welche auf die Einfärbflächen der Rasterpunkte oder Rasterlinien
treffen werden mit einem Ausfallwinkel reflektiert welcher gleich dem Einfallswinkel
ist; diese reflektierten Strahlen sind also in direktem Verhältnis zur Einfärbfläche
einer bestimmten Fläche der Flexodruckplatte. Erfindungsgemäß treffen diese reflektierten
Strahlen auf ein lichtempfindliches Empfängerelement welches am Ende eines Rohres
vorgesehen ist deren Längsachse, in Bezug auf das ausgesandte Strahlenbündel, in einem
Winkel angeordnet ist welcher der Summe zwischen Einfallswinkel und Ausfallwinkel
entspricht, auf diese Weise erreichen nur jene Strahlen das lichtempfindliche Element
welche parallel zueinander und in einem bestimmten Winkel reflektiert werden.
[0006] Die von der Lichtquelle ausgesandten Lichtstrahlen welche auf die Seiten oder den
Grund der, zwischen den erhabenen Rasterpunkte vorhandenen, Vertiefungen der Flexodruckplatte
auftreffen werden also, wegen des unterschiedlichen Einfallswinkels, in einer, betreffend
die von den Einfärbflächen reflektierten Strahlen, merklich abweichenden Richtung
reflektiert und werden somit nicht auf das lichtempfindliche Empfängerelement am Ende
des Rohres, welches nach den von den Einfärbflächen reflektierten Strahlen ausgerichtet
ist, auftreffen. Im Falle von Flexodruckplatten aus lichtdurchlässigem Material werden
die Strahlen welche nicht auf die Einfärbflächen auftreffen gebrochen (Brechen des
Lichtes beim Durchdringen von Mitteln unterschiedlicher Dichte) und nur zu einem kleinen
Anteil beim Eindringen und beim Austreten von der Oberfläche des lichtdurchlässigen
Materials reflektiert; auf jeden Fall aber werden auch diese teilweise reflektierten
Strahlen nicht den geeigneten Ausfallwinkel aufweisen um das lichtempfindliche Empfängerelement
zu erreichen. Insbesondere im Falle von, aus lichtdurchlässigem Material hergestellten,
Flexodruckplatten ist es ratsam diese auf eine lichtabsorbierende Unterlage (mattschwarz)
zu positionieren um auf jeden Fall auch diese partiellen Reflexe zu begrenzen; öfters
sind Flexodruckplatten bereits mit lichtundurchlässigem, absorbierendem Material beschichtet.
[0007] Das erfindungsgemäße Meßverfahren eignet sich für die Durchführung von Messungen
an jeglicher beliebigen Art von Flexodruckplatten, unabhängig von ihrer Materialbeschaffenheit,
von ihrer Zusammensetzung oder Schichtung da es auf der Messung der Veränderung einer
elektrischen Einheit in Abhängigkeit der Lichtintensität welche, z.B. auf eine Lichtdiode
als Empfängerelement trifft, basiert.
[0008] Die Eichung des beschriebenen Meßgerätes ist nur bei einer 100% Einfärbung erforderlich,
bei welcher wegen der möglichen Oberflächenunregelmäßigkeit und wegen der häufig ungleichen
Qualität der Platten, welche in einer Vielzahl von Materialien, Schichtungen und unterschiedlichem
Aufbau hergestellt werden, mehrmals für die gleiche Meßstelle zu wiederholen ist und/oder
eventuell unter Wechsel unterschiedlicher Meßpunkte öfters durchzuführen ist; die
einzelnen erhobenen Meßwerte werden dabei gespeichert und die Eichung erfolgt gemäß
dem Mittelwert.
[0009] Die Praxis hat gezeigt, daß eine maximale Abweichung zwischen den erhobenen Werten
und den effektiven Werten bei der Erhebung der Werte mittlerer Einfärbung auftreten,
deshalb sieht die Erfindung die Möglichkeit eines elektronischen Ausgleiches unter
Anwendung eines differenzierten Ausgleichkoeffizienten vor; dieser kann auf den erhobenen
Wert bezogen sein und/oder auf den Feinheitsgrad des Rasters bezogen sein.
[0010] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Funktionsschemas des erfindungsgemäßen
Meßverfahrens an Flexodruckplatten, welches in der beigelegten Zeichnung schematisch
dargestellt ist, näher erklärt; dabei erfüllt die Zeichnung rein erklärenden, nicht
begrenzenden Zweck.
[0011] Die Fig.1 zeigt ein Schema der Meßoptik eines Gerätes welches nach dem erfindungsgemäßen
Meßverfahren an Flexodruckplatten funktioniert.
[0012] Die Fig.2 ist eine graphische Darstellung der Divergenz zwischen den nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren erhobenen und den theoretischen Einfärbungswerten, ohne Anwendung von Korrekturkoeffizienten.
[0013] Das von der Lichtquelle 1 ausgesandte Licht wird durch die Blende 2 kalibriert und
durch die Linse 3 so gebrochen, daß ein Bündel paralleler Lichtstrahlen L erzeugt
wird welches auf die eingefärbte zu überprüfende Flexodruckplatte 4 mit einem Einfallswinkel
von ca. 30° auftrifft. Natürlich kann die Blende 2 auch nach der Linse 3 angebracht
sein, die Blende kann eine feststehende oder eine verstellbare Öffnung aufweisen,
wobei der Einsatz von mehreren Blenden nicht ausgeschlossen wird, auch die Linse 3
kann durch mehrere Linsen oder durch einen Hohlspiegel ersetzt werden.
[0014] Teil der Lichtstrahlen L werden durch die Einfärbflächen 4a mit einem Ausfallwinkel
r reflektiert welcher gleich dem Einfallswinkel i ist, diese werden durch ein Rohr
5 selektioniert welches mit seiner Längsachse koachsial zur Achse des reflektierten
Strahlenbündels ausgerichtet ist so daß ausschließlich die, von den Einfärbflächen
reflektierten, zueinander parallelen Strahlen ein lichtempfindliches Element 6, z.B.
eine Fotodiode, erreichen.
[0015] Jene Strahlen L welche auf die Seitenflächen oder auf den Grund der Ausnehmungen
4c zwischen den erhabenen Einfärbflächen 4a treffen werden hingegen entweder, wegen
des unterschiedlichen Einfallswinkels gemäß eines merklich unterschiedlichem Ausfallwinkel
reflektiert oder werden, im Falle von lichtdurchlässigen Druckplatten 4, gebrochen
D und zwar mit einer teilweisen Reflexion an der Eintrittsfläche und einer teilweisen
Reflexion an der Austrittsfläche.
[0016] Vorteilhafterweise wird die Platte 4 aus lichtdurchlässigem Material auf eine absorbierende
Fläche A, z.B. in mattschwarzer Farbe, gelegt oder angebracht; öfters sind die lichtdurchlässigen
Druckplatten jedoch bereits mit einer lichtundurchlässigen, nicht reflektierenden
Schichtung versehen.
[0017] Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitende Meßorgan besteht also aus einem
optischen Sendeteil 1, 2, 3 und aus einem Empfängerteil 5, 6; diese beiden Teile können
fest angebracht sein und zwar mit der Achse des Strahlenbündels L und jener der reflektierten
Strahlen R in einer gemeinsamen Ebene liegend und zueinander in einem Winkel t welcher
die Summe des Einfallswinkel i und des Ausfallwinkels r ist und dessen Winkelsymmetrale
senkrecht zur, die Einfärbflächen 4a enthaltenden, Fläche ist. Natürlich können die
zwei Einheiten (Sendeeinheit, Empfängereinheit) auch zueinander beweglich angeordnet
sein so daß der Einfallswinkel veränderbar ist.
[0018] Das Empfängerelement 6 ist vorteilhaft von der lichtempfindlichen Art die durch die
Veränderung der Lichtintensität der es ausgesetzt ist, die streng entsprechende Veränderung
einer beliebigen elektrischen Maßeinheit zur Folge hat. Diese elektrischen Variablen
können auf bekannte Weise verstärkt und gegebenenfalls in differenzierter Art, zwecks
der Angleichung der Meßwerte M an die theoretischen Werte T, unter Berücksichtigung
der Abweichungen E, modifiziert werden. Weiters können unterschiedliche Korrekturkoeffizienten,
je nach der jeweiligen Rasterart, zur Anwendung kommen. Die Endwerte können z.B. an
einem Display, angezelgt werden wobei vorgesehen sein kann, daß die Werte einer Meßreihe
gespeichert werden um den Mittelwert anzuzeigen. Die Eichung des, nach dem erfindungsgemäßen
Meßverfahren arbeitenden Meßgerätes, erfolgt vorteilhaft unter Berücksichtigung eines
Meßfeldes an der Druckplatte mit Einfärbung 100% und zwar unter Wiederholung einiger
Messungen an der selben Stelle oder an mehreren Stellen des selben Meßfeldes.
[0019] Die Erfindung schließt nicht die Integration des erfindungsgemäßen Meßsystems an
Flexodruckplatten in ein Gerät für densitometrische Messungen aus.
1. Meßverfahren an Flexodruckplatten zwecks Erhebung der Einfärbflächen von Punkterastern
oder Linienrastern, dadurch gekennzeichnet, daß es in der Nutzung eines Strahlenbündels
(L) sichtbaren oder nicht sichtbaren Lichtes besteht, wobei die Strahlen zueinander
parallel verlaufen und auf die Einfärbflächen (4a) einer Druckplatte (4) mit einem
bestimmten Einfallswinkel (i) auftreffen und folglich reflektiert auf ein lichtempfindliches
Empfängerelement (6) auftreffen und dabei, in Abhängigkeit der Lichtintensität, eine
Veränderung einer elektrischen Einheit bewirkt welche geeignet ist verstärkt und verarbeitet
zu werden um numerisch und/oder graphisch auf einem Display oder Bildschirm angezeigt
zu werden.
2. Meßverfahren an Flexodruckplatten gemäß Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Strahlenbündel zur Erhebung der Einfärbflächen von einer Lichtquelle (1) ausgesandt
wird und von mindestens einer Blende (2) mit fixer oder variabler Durchlaßöffnung
kalibriert wird welche vor oder nach einer Linse (3) oder Linsengruppe angebracht
ist durch welche das ausgesandte Licht derart gebrochen wird, daß ein Bündel von zueinander
parallelen Strahlen (L) entsteht.
3. Meßverfahren an Flexodruckplatten gemäß Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Bündel von zueinander parallelen Strahlen (L) von einer Lichtquelle ausgesandt
wird die sich im Brennpunkt eines Hohlspiegels befindet und daß dieses Strahlenbündel
durch eine Blende kalibriert wird.
4. Meßverfahren an Flexodruckplatten gemäß den Schutzansprüchen 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die von den Einfärbflächen (4a) reflektierten Strahlen (R) auf
das lichtempfindliche Empfängerelement (6) auftreffen nachdem sie ein Rohr (5) durchlaufen
welches mit seiner Längsachse in der selben Ebene wie die Achse des Bündels der zueinander
parallelen Strahlen (L) liegt, welche auf die Einfärbflächen (4a) einfallen, daß diese
gemeinsame Ebene senkrecht zu den Einfärbflächen (4a) ist und daß besagte Achsen einen
Winkel (t) bilden welcher gleich der Summe zwischen dem Einfallswinkel (i) und den
Ausfallwinkel (r) ist.