[0001] Zahlreiche Produkte des täglichen Bedarfs durchlaufen im Zuge ihres Herstellungsprozesses
eine Behandlung, die als Bleiche bezeichnet wird. Sie hat die Aufgabe, eine Farbveränderung
zu einem helleren Ton zu bewirken. Das Ziel ist dabei ein möglichst reines Weiß. Das
Bleichgut selbst soll bei dieser Behandlung nicht oder nur unwesentlich chemisch verändert
werden. Ein wesentliches Bleichgut stellen die Textilfasern dar. Diese unterteilt
man in Naturfasern und Chemiefasern. Die erstgenannten Fasern unterteilt man im Hinblick
auf ihre Herkunft in Naturfasern tierischer Herkunft (Wolle, Seide) und Naturfasern
pflanzlicher Herkunft (Baumwolle, Flachs). Eine Untergruppe der Chemiefasern stellen
die sogenannten Synthesefasern dar. Hierzu zählen Polyamidfasern, Polyesterfasern,
Polyacrylnitrilfasern und Polyurethanfasern. In der Textilindustrie ist es allgemein
üblich, Textilfasern mit oxidierenden Bleichmitteln zu behandeln, um sie zu bleichen.
Bekannte Chemikalien für diesen Zweck sind Wasserstoffperoxid, Natriumchlorit und
Persäuren.
Das Bleichmittel Wasserstoffperoxid findet hauptsächlich Anwendung bei den obengenannten
Naturfasern sowie Textilmischgeweben.
[0002] DE-OS-2 249 062 betrifft das Blechen von cellulosehaltigen Textilien, z.B. Baumwolle/Polyester,
mittels eines Bleichmittels, bestehend aus einer wäßrigen Wasserstoffperoxidlösung,
einem Alkalimetallhydroxid, einem Alkalimetallborat und einem organischen Komplexbildner.
Das Bleichmittel enthält vorzugsweise das Äquivalent von 0,2 bis 1,8 Gewichtsprozent
100 prozentigem Wasserstoffperoxid, bezogen auf das Textilgut und besitzt vorzugsweise
einen pH-Wert von 9,5 bis 11,5. Mit Hilfe dieses Bleichmittels wird das Textilgut
vorzugsweise mit 50 bis 125 Gewichtsprozent, bezogen auf das Textilgut, imprägniert.
[0003] DE-OS-2 022 929 nennt ein Verfahren zum Bleichen von Textilmaterialien, insbesondere
von Textilstoffen aus Polyester/Baumwolle, bei dem man auf das Textilmaterial eine
Emulsion oder Suspension eines Bleichmittels, z.B. die Emulsion einer wäßrigen Wasserstoffperoxidlösung
in einem Kohlenwasserstoff- oder halogenierten Kohlenwasserstofflösungsmittel aufbringt,
das Lösungsmittel vom Textilmaterial weitgehend entfernt und anschließend das Textilmaterial
wäscht.
[0004] US-A-3 649 164 beschreibt ein Verfahren zum Bleichen von cellulosehaltigen Textilien,
z.B. Polyester/Baumwolle-Textilien, mit Hilfe einer wäßrigen alkalischen Wasserstoffperoxidlösung,
die im allgemeinen einen Gehalt von 0,5 bis 1,5 % Wasserstoffperoxid, bezogen auf
das Gewicht des Textilmaterials, 0,05 bis 0,5 % eines wasserlöslichen Peroxidiphosphats,
bezogen auf das Gewicht des Textilmaterials und einen pH-Wert von 9 bis 14 aufweist.
Zum Blechen wird das Textilmaterial mit einer Bleichlösung bei 140 bis 160°F vorbehandelt
und anschließend das mit Bleichlösung getränkte Gewebe bis zum Siedepunkt der Bleichlösung
erhitzt.
[0005] Die vorgehend beschriebenen Bleichverfahren betreffen ausnahmslos das Blechen von
sogenannten Polyestermischgeweben.
[0006] DE-OS-3 002 726 beschreibt ein Verfahren zum Blechen von Fasermaterial mit Wasserstoffperoxid,
bei dem man ein Fasermaterial mit Wasserstoffperoxid in einem schwach sauren Medium
bei einem pH-Wert von 5 bis 7 bleicht, anschließend das Bleichsystem mit einem alkalischen
Bleichmittel versetzt, dabei einen pH-Wert von 8,5 bis 11 einstellt und das Bleichen
mit Wasserstoffperoxid in schwach basischem Medium fortführt.
Das zu bleichende Fasermaterial umfasst beispielsweise natürliche, synthetische oder
halbsynthetische Fasern. Die aufgeführten Beispiele zeigen den Einsatz des Verfahrens
zum Bleichen von Baumwolle, Wolle/Baumwolle-Mischgewebe und Polyester/Baumwolle-Mischgewebe.
Es wird darauf hingewiesen, daß durch das Bleichen mit Wasserstoffperoxid im genannten
schwach sauren pH-Bereich von 5 bis 7 ein Weißgrad erreicht wird, der durch Bleichen
mit allein Natriumchlorit erzielt wird. Unter Hinweis auf die üblicherweise verwendeten
mehrstufigen Bleichverfahren, die mit Natriumchlorit-Dechlorierung oder -Antichlorierung
und zusätzlichem Bleichen mit Wasserstoffperoxid in schwach alkalischem Medium arbeiten,
wird das einfache Bleichen mit Wasserstoffperoxid in schwach saurem Medium als nicht
praktikabel bezeichnet.
[0007] Das Bleichmittel Wasserstoffperoxid gilt bezüglich der Anwendung bei Synthesefasern
zwar als bedingt verwendbar, eine ausreichende Bleichwirkung wird jedoch nicht erzielt
(vgl. Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie, 4. Auflage, Band 23, Seite 25,
1984).
Für das Bleichen von Polyester wird lediglich Natriumchlorit als geeignet angesehen,
da andere Bleichmittel keinen genügenden Weißeffekt ergeben sollen (vgl. BASF-Handbuch,
Band 363d, 8/74, Seite 81; K. Lindner, Tenside-Textilhifsmittel-Waschrohstoffe III,
Seite 2749, 1971).
[0008] Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß auch Synthesefasern, z.B. aus Polyester,
mit einer Bleichlösung, enthaltend eine wäßrige Wasserstoffperoxidlösung, ausreichend
gebleicht werden können.
Noch weitaus überraschender ist, daß durch Zusatz von Polyphosphaten in einer derartigen
Bleichlösung ein verbesserter Bleicheffekt erzielt werden kann.
[0009] Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zum Blechen von Synthesefasern mit
Wasserstoffperoxid, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Synthesefaser mit
einer Bleichlösung enthaltend Wasserstoffperoxid bei einem pH-Wert der Bleichlösung
von 3 bis 7 und einer Temperatur der Bleichlösung zwischen 100 und 135°C bleicht.
[0010] Beispiele für Synthesefasern sind Fasern aus Polyester, Polyamid, Polyurethan und
sogenannte Acetatfasern. Bevorzugt werden Polyesterfasern eingesetzt. Es hat sich
gezeigt, daß mit dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht nur herkömmliche Polyesterfasern,
sondern auch spezielle Polyesterfasern, wie flammhemmende Polyesterfasern (siehe Chemie
für Textilindustrie, 43-95, Seiten 65-68, 1993) sowie Mikrofasern aus Polyester hervorragend
gebleicht werden können.
Die Bleichlösung wird gewöhnlich in Form einer wäßrigen Wasserstoffperoxidlösung eingesetzt.
Obwohl theoretisch Wasserstoffperoxidlösungen jeder Konzentration zur Herstellung
der Bleichlösung verwendet werden können, werden aus Sicherheitsgründen Wasserstoffperoxidlösungen
mit weniger als 65 Gewichtsprozent bevorzugt.
Solche mit 20 bis 35 Gewichtsprozent werden im allgemeinen bevorzugt. So beträgt beispielsweise
die Konzentration des 35 prozentigen wäßrigen Wasserstoffperoxids vorzugsweise 1,0
bis 20 ml/l Bleichlösung. Höhere Mengen an Wasserstoffperoxid sind möglich, bringen
jedoch keine wesentlichen Vorteile.
[0011] Zum Erzielen einer verbesserten Bleichwirkung ist es vorteilhaft der Bleichlösung
eine gewisse Menge an Polyphosphaten zuzusetzten. Bei diesen Polyphosphaten handelt
es sich bevorzugt um Verbindungen der Formel Me
n+2 P
nO
3n+1 sowie Me
n P
n O
3n, wobei Me ein Alkalimetallion, Erdalkalimetallion oder Ammoniumion bedeutet und n
eine Zahl zwischen 1 und 6 darstellt. Me bedeutet bevorzugt ein Alkalimetallion, insbesondere
Natriumion. Beispielhaft für derartige Polyphosphate seien Verbindungen der Formel
Na₅P₃O₁₀ und Na₆P₆O₁₈ genannt. Gerade im Hinblick auf diese Polyphosphate werden besonders
hohe Bleicheffekte erzielt. Üblicherweise enthält die Bleichlösung 0,5 bis 10 g/l,
bevorzugt 2 bis 3 g/l an Polyphosphat.
[0012] Üblicherweise enthält die erfindungsgemäße Bleichlösung weitere geeignete Bestandteile.
Hierzu zählen Stabilisatoren, die den Zerfall von Wasserstoffperoxid verhindern und
eventuell vorhandene Katalysatoren, die diese Zersetzung begünstigen, unwirksam machen.
Gebräuchliche Stabilisatoren sind Erdalkalimetallsalze. Bei den Erdalkalimetallsalzen
hat vor allem Magnesiumsilikat Bedeutung. Des weiteren sind lösliche Magnesium- bzw.
Calciumsalze, wie Magnesiumsulfat oder Calciumchlorid, geeignet. Vorzugsweise enthält
die Bleichlösung weniger als 0,5 Gewichtsprozent, insbesondere weniger als 0,3 Gewichtsprozent
des Erdalkalimetallsalzes.
[0013] Gegebenenfalls enthält die erfindungsgemäße Bleichlösung einen organischen Komplexbildner,
z.B. eine Aminocarbonsäure oder deren Alkalimetallsalz bzw. Ammoniumsalz. Vorzugsweise
enthält die Aminocarbonsäure mehr als eine Aminogruppe, mindestens eine Aminogruppe
soll mit 2 Carbonsäuregruppen, insbesondere einer Essigsäure- oder einer substituierten
Essigsäuregruppe, substituiert sein. Beispiele der bevorzugten Komplexbildner sind
Ethylendiamintetraessigsäure, N-(2-Hydroxyethyl)-ethylendiamin-triessigsäure, Diethylentriaminpentaessigsäure,
Triethylentetramin-hexaessigsäure oder eine dieser Verbindungen, in der eine oder
mehrere Essigsäuregruppe(n) durch eine (2-Hydroxyphenyl)-essigsäure ersetzt wurden.
Als Komplexbildner wird Diethylentriamin-pentaessigsäure oder deren Alkalimetallsalz
bevorzugt. Weitere geeignete Komplexbildner sind geeignete Carbonsäuren, z.B. Gluconsäure
und geeignete Phosphonsäuren oder deren Alkalimetallsalze bzw. Ammoniumsalze, wie
in Chwala-Anger, Handbuch der Textilhilfsmittel, S. 1003 - 1008, 1972 angegeben.
Der Gehalt der Bleichlösung an Komplexbildner beträgt üblicherweise 0,1-5 g/l, bevorzugt
0,2-1 g/l. Die Menge des Komplexbildners hängt von der Konzentration der Wasserstoffperoxid-zersetzenden
Metalle, bzw. von der Reinheit des Wassers und von der Qualität der Synthesefaser
ab.
[0014] Außerdem können der erfindungsgemäßen Bleichlösung noch 0,1 bis 1 g/l eines oder
mehrerer Bleichhilfsmittel, wie Protein-Abbauprodukte oder organische Phosphate, insbesondere
Alkyl- und Alkylarylphosphatester, zugesetzt werden.
Spezielle Beispiele für Phosphatester sind Alkyl- und Alkylarylester von Poly(ethylenoxy)-phosphaten.
[0015] Als weiteres Additiv können der erfindungsgemäßen Bleichlösung oberflächenaktive
Mittel, bevorzugt ein schaumfreies Netzmittel, zugesetzt werden, um das Waschen der
Synthesefaser im Anschluß an das Blechen zu erleichtern. Es können anionische oder
nichtionische oberflächenaktive Mittel verwendet werden. Beispiele für geeignete Verbindungen
sind die Kondensate von Alkylphenolen, z.B. Nonylphenol mit Ethylenoxid, Salze von
Alkylarylsulfonsäuren, z.B. die Aminsalze von Dodecylbenzolsulfonsäure und langkettige
Alkylsulfate. Die Konzentration des oberflächenaktiven Mittels beträgt gewöhnlich
0,5 bis 3 g/l, vorzugsweise 1 bis 2 g/l.
[0016] Weiterhin können der Bleichlösung optische Aufheller zugegeben werden. Die zugesetzte
Menge beträgt im allgemeinen 0,1-5g/l Bleichlosung. Dadurch erreicht man einen in
einem Einstufen-Bleich- und Aufhellprozeß optimale Weißeffekte. Gegenüber den bisherigen
Bleichverfahren mit Natriumchlorit entfällt damit auch die Anforderung an einen chloritstabilen
optischen Aufheller.
[0017] Der Einsatz geringer Mengen von Alkalimetallcarbonaten, z.B. Natriumcarbonat ist
ebenfalls möglich.
[0018] Die Bleichlösung besitzt einen schwach sauren bis neutralen pH-Wert, vorzugsweise
einen pH-Wert im Bereich von 3,0-7,0, insbesondere im Bereich von 5,0-7,0. Der pH-Wert,
der für eine maximale Bleichwirkung erforderlich ist, hängt z.B. von der Art und der
Qualität des Textilguts ab und kann z.B durch Änderung der Säurekonzentration, z.B.
durch Zusatz von Essigsäure,eingestellt werden.
[0019] Bei der Bleiche der Synthesefasern beträgt das Flottenverhältnis im allgemeinen 1:3
bis 1:40, vorzugsweise 1:10 bis 1:20. Das Bleichen der Synthesefasern erfolgt im sogenannten
Hochtemperatur-Bereich (HT) bei einer Temperatur im Bereich von 100 bis 135°C, bevorzugt
im Bereich von 120 bis 130°C. Bei diesen Temperaturen beträgt der benötigte Dampfdruck
vorzugsweise 1 bis 3,5 atm., insbesondere 2 bis 3 atm.. Die Zeit, die bei einer bestimmten
Temperatur notwendig ist, um eine bestimmte Bleichwirkung zu erreichen, hängt von
der Temperatur ab: bei 100°C vorzugsweise 80 bis 120 Minuten und bei 135°C vorzugsweise
10 bis 30 Minuten. Im Hinblick auf den gesamten Temperaturbereich ergibt sich eine
Behandlungsdauer von 10 bis 120 Minuten.
[0020] Im Anschluß an den Bleichvorgang wird das gebleichte Textilgut bevorzugt mit heißem
Wasser neutral gewaschen.
[0021] Das erfindungsgemäße Verfahren wird üblicherweise in herkömmlichen HT-Bleichapparaten
durchgeführt.
[0022] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, ein Weiß zu erzielen, das dem
Weiß der herkömmlich gebleichten Fasern, z.B. chloritgebleichten Fasern, entspricht.
Darüber hinaus verläuft das erfindungsgemäße Verfahren in einer einzigen Stufe ab
und erfordert nur eine Bleichvorrichtung. Durch den vermeidbaren Einsatz von bisher
üblichen Bleichmitteln wie Natriumchlorit wird die Reinhaltung der Umwelt in hohem
Maße verwirklicht. Gegenüber den bisherigen Bleichverfahren mit Natriumchlorit entfällt
auch die Anforderung an einen chloritbeständigen Aufheller. Des weiteren sind die
verwendeten Maschinen bzw. Apparaturen denen bei diesem Verfahren auftretenden korrodierenden
Bedingungen nicht ausgesetzt.
Anwendungsbeispiele:
[0023] Die erzielten Weißgrade werden nach Ganz bestimmt (siehe R. Griesser, Rev. Prog.
Coloration, Vol. 11, S.25, 1981).
Beispiel 1:
[0024] Ein Textilstoff aus Polyester wird mit einer Bleichlösung, enthaltend 5 ml/l 35 gew.-%ige
wäßrige Wasserstoffperoxidlösung, mit einem pH-Wert von 6-7 und einer Temperatur von
130°C über einen Zeitraum von 45 Minuten gebleicht. Das Flottenverhältnis beträgt
1:20. Es wird ein Weißgrad von 80 erzielt.
Beispiel 2:
[0025] Ein Textilstoff aus Polyester wird mit einer Bleichlösung, enthaltend 5 ml/l 35 gew.-%ige
wäßrige Wasserstoffperoxidlösung und 3 g/l Natriumpolyphosphat, mit einem pH-Wert
von 6-7 (eingestellt mit Essigsäure) und einer Temperatur von 130°C über einen Zeitraum
von 45 Minuten gebleicht. Das Flottenverhältnis beträgt 1:20. Es wird ein Weißgrad
von 85 erzielt.
Beispiel 3:
[0026] Ein Textilstoff aus Polyester wird mit einer Bleichlösung, enthaltend 5 ml/l 35 gew.-%ige
wäßrige Wasserstoffperoxidlösung, 3 g/l Natriumpolyphosphat und 0,5 g/l eines optischen
Aufhellers (® Hostalux ERE), mit einem pH-Wert von 6-7 (eingestellt mit Essigsäure)
und einer Temperatur von 130°C über einen Zeitraum von 45 Minuten gebleicht. Das Flottenverhältnis
beträgt 1:20. Es wird ein Weißgrad von 215 erzielt.
Vergleichsbeispiel 1: (analog DE-OS-30 02 726)
[0027] Ein Textilstoff aus Polyester wird mit einer Bleichlösung, enthaltend 5 ml/l 35 gew.-%ige
wäßrige Wasserstoffperoxidlösung, in einem schwach sauren Medium mit einem pH-Wert
von 6,9, bei einer Temperatur von 90°C, über einen Zeitraum von 60 Minuten gebleicht.
Anschließend wird das Bleichsystem mit einem alkalischen Mittel (wäßrige Natriumhydroxidlösung
enthaltend Natriumsilikat) versetzt und der Textilstoff in einem schwach alkalischen
Medium mit einem pH-Wert von 11 , bei einer Temperatur von 80°C über einen Zeitraum
von 60 Minuten gebleicht. Das Flottenverhältnis beträgt 1:10. Es wird ein Weißgrad
von 81 erzielt.
Vergleichsbeispiel 2: (Natriumchloritbleiche)
[0028] Ein Textilstoff aus Polyester wird mit einer Bleichlösung, enthaltend 1,5g/l Natriumchlorit,
1,0 g/l eines Bleichhilfsmittels und 0,5 g/l eines Netzmittels (® Hostapal FA) bei
einer Temperatur von 130°C, über einen Zeitraum von 45 Minuten gebleicht. Das Flottenverhältnis
beträgt 1:20. Es wird ein Weißgrad von 86 erzielt.
1. Verfahren zum Bleichen von Synthesefasern mit Wasserstoffperoxid, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Synthesefaser mit einer Bleichlösung, enthaltend Wasserstoffperoxid, bei
einem pH-Wert der Bleichlösung von 3 bis 7 und einer Temperatur der Bleichlösung zwischen
100 und 135°C bleicht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Synthesefasern Fasern aus
Polyester, Polyamid, Polyurethan oder Acetatfasern eingesetzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bleichlösung eine
bis 65 gew-%ige Wasserstoffperoxidlösung enthält.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bleichlösung
eine 20 bis 35 gew.-%ige Wasserstoffperoxidlösung enthält.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung
zusätzlich Stabilisatoren enthält.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man als Stabilisatoren Erdalkalimetallsalze,
bevorzugt Magnesiumsalze und/oder Calciumsalze, verwendet.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Bleichlösung weniger
als 0,5 Gewichtsprozent, insbesondere weniger als 0,3 Gewichtsprozent Erdalkalimetallsalz
enthält.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung
organische Komplexbildner, bevorzugt eine Aminocarbonsäure oder deren Alkalimetallsalz
enthält.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Bleichlösung zwischen 0,1-5
g/l, bevorzugt 0,2-1 g/l an organischem Komplexbildner enthält.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Bleichlösung
zwischen 0,1-5 g/l, bevorzugt 0,2-1 g/l eines Bleichhilfsmittels enthält.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß Protein-Abbauprodukte, Alkylphosphatester
und/oder Alkylarylphosphatester als Bleichhilfsmittel verwendet werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Bleichlösung
ein oberflächenaktives Mittel enthält.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß Kondensate von Alkylphenolen,
Salze von Alkylarylsulfonsäuren und/oder Alkylsulfate als oberflächenaktive Mittel
verwendet werden.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Bleichlösung 0,5
bis 3 g/l, bevorzugt 1 bis 2 g/l eines oberflächenaktiven Mittels enthält.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Bleichlösung
0,5 bis 10 g/l, bevorzugt 2 bis 3 g/l eines Polyphosphates enthält.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß ein Polyphosphat der Formel
Men+2 Pn O3n+1 oder Men Pn O3n, wobei Me ein Alkalimetallion, Erdalkalimetallion oder Ammoniumion bedeutet und n
eine Zahl zwischen 1 und 6 bedeutet, eingesetzt wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Bleichlösung
0,1 bis 5 g/l eines optischen Aufhellers enthält.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Bleichlösung
einen pH-Wert von 5,0 bis 7,0 besitzt.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Bleichlösung
eine Temperatur zwischen 120 bis 130°C besitzt.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß das Flottenverhältnis
1:3 bis 1:40, bevorzugt 1:10 bis 1:20 beträgt.