(19)
(11) EP 0 671 544 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.09.1995  Patentblatt  1995/37

(21) Anmeldenummer: 94103460.5

(22) Anmeldetag:  08.03.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E06B 9/86
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI NL SE

(71) Anmelder: ALUKON F. Grashei KG
D-95176 Konradsreuth (DE)

(72) Erfinder:
  • Oehl, Walther
    95189 Köditz/Brunnenthal (DE)

(74) Vertreter: Kerkhof, Marianne et al
Menzelstrasse 40
D-70192 Stuttgart
D-70192 Stuttgart (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Rolladen


    (57) Ein Rolladen (1) hat eine Vielzahl von zusammenhängenden Profilstäben (2,2'), die mit ihren seitlichen Rändern in Führungsschienen (3) gleitverschieblich gelagert sind. Zum Auf- und Abwickeln der Folge von Profilstäben (2,2') dient eine Wickelrolle (4), an der der oberste Profilstab (2*) befestigt ist, und außerdem sind Mittel zur Betätigung des Rolladens im Sinne eines Schließens oder Öffnens vorgesehen. Um ein Öffnen des Rolladens ohne die hierzu vorgesehenen Betätigungsmittel zu vermeiden, ist eine Arretiervorrichtung (14) vorgesehen, die selbsttätig in die Bewegungsbahn der Profilstäbe (2,2') eingreift und bei Betätigung der Wickelrolle (4) in Aufwickelrichtung in eine die Bewegungsbahn der Profilstäbe (2,2') freigebende Position gebracht wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Rolladen der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung.

    [0002] Bei einem bekannten Rolladen dieser Art (DE 25 22 676 A1) ist als Sicherungsvorrichtung gegen unbefugtes Hochschieben des Rolladenpanzers ein federbelasteter Riegel vorgesehen, der in den unteren Abschlußstab des Rolladenpanzers oder in einen unteren Rolladenstab stirnseitig eingreift und mittels eines von Hand zu betätigenden Hebels in eine unwirksame Stellung zu bringen ist. Eine derartige Arretiervorrichtung ist hinsichtlich ihrer Handhabung unpraktisch, weil der Hebel während des Hochziehens des Rolladenpanzers mit einer Hand festgehalten werden muß. Der Hebel muß auch in erreichbarer Höhe angeordnet sein, so daß die Sicherungsvorrrichtung nur im unteren Bereich des Rolladens angebracht werden kann. Der Rolladenpanzer kann daher trotz der Sicherung von außen hochgeschoben werden, wenn oberhalb der Sicherungsvorrichtung die Verbindung zwischen zwei Rolladenstäben durchtrennt wird.

    [0003] Bei einem Rolladen für größere Breiten von Fenstern oder Toren sind die Profilstäbe von einer Länge, die eine Durchbiegung leicht ermöglichen, so daß bei entsprechendem Kraftangriff in der Mitte des Profilstabes eine ausreichende Biegung hervorgerufen werden kann, durch die die seitliche Führung der Profilstäbe in den Führungsschienen verlorengeht. Auf diese Weise wird es Einbrechern erleichtert, den Rolladen zu entfernen und die dahinterliegende Fenster- oder Türöffnung zugänglich zu machen.

    [0004] Rolläden, die nachträglich an Fenster oder Türrahmen angebaut werden, werden üblicherweise von der Außenseite aus befestigt. Die Befestigungsschrauben sind daher von der Vorderseite aus zugänglich. Dies hat jedoch den Nachteil, daß durch Entfernen der Befestigungsschrauben die Führungsschienen demontiert werden können und damit der Rolladen insgesamt entfernt werden kann.

    [0005] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, einen Rolladen der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung zu schaffen, der funktions- und einbruchsicher ist.

    [0006] Diese Aufgabe wird bei einem Rolladen der gattungsgemäßen Art durch die Merkmale des Anspruchs 1 sowie auch der Ansprüche 11 und 16 gelöst.

    [0007] Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß die Arretiervorrichtung völlig selbsttätig arbeitet und dabei wirkungsvoll in die Bewegungsbahn der Profilstäbe eingreift, so daß diese allenfalls um ein geringfügiges Spiel verschoben werden können, jedoch ihre geschlossene Stellung innerhalb des Rolladenpanzers beibehalten. Ohne gesonderte Betätigung ist die Arretiervorrichtung jederzeit wirksam und wird nur dadurch entriegelt, so daß die Wickelwelle in Aufwickelrichtung gedreht wird. Damit ist auf jeden Fall sichergestellt, daß im geschlossenen Zustand oder bei jeder beliebigen Höhe eine Arretierung gegeben ist. Außerdem kann die Arretiervorrichtung im obersten Bereich des Rolladens angeordnet sein, so daß die Sicherung für die gesamte Länge bzw. Höhe des Rolladenpanzers wirksam ist.

    [0008] Eine Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes besteht darin, daß die Arretiervorrichtung in mindestens einer der Führungsschienen, vorzugsweise aber in beiden Führungsschienen, nahe einem Einlauftrichter für die Profilstäbe angeordnet ist. Auf diese Weise ist die räumliche Distanz zwischen der Arretiervorrichtung und der Betätigungsvorrichtung gering gehalten. Damit keine zusätzlichen Vertiefungen oder Aussparungen vorgesehen werden müssen, wird vorgeschlagen, daß die Arretiervorrichtung mit seitlich an den Profilstäben vorgesehenen Vorsprüngen zusammenwirkt, welche vorzugsweise durch an jedem zweiten Profilstab endseitig angebrachte Gleiter gebildet sind, wie sie ohnehin bei Rolläden üblicher Bauweise vorhanden sind. Die Gleiter können auf einfache Weise endseitig in die Profilstäbe eingeclipst werden. Als Arretiervorrichtung dient vorzugsweise ein schwenkbar gelagerter und in Arretierrichtung federbelasteter Hebel, der in Entriegelungsrichtung von einem Stößel beaufschlagt ist. Dabei ist es von Vorteil, daß der Stößel auf den Hebel nahe dessen Schwenklager wirkt, da somit der Stößel lediglich einen geringen Arbeitsweg braucht, um einen relativ großen Schwenkweg des Hebelendes zu bewirken.

    [0009] Zweckmäßigerweise ist der Stößel in einem Einsatzstück geführt, das ein in einem die Wickelwelle lagernden Gehäuse gehaltenes Kopfteil umfaßt, wobei im Bereich des unteren Endes des Einsatzstückes der Hebel gelagert ist. Auf diese Weise sind der Hebel, der Stößel und die Betätigungseinrichtung räumlich eindeutig einander zugeordnet, was für die Funktionssicherheit wichtig ist. Das Einsatzstück ist vorzugsweise in einem an dem Gehäuse angeformten Profil aufgenommen, wobei zur Sicherung gegen Längsverschiebung Mittel zum formschlüssigen Ineiandergreifen von Einsatzstück und Profil vorgesehen sind.

    [0010] Zur Betätigung der Arretiervorrichtung in die Entriegelungsstellung kann an dem im Kopfteil befindlichen Ende des Stößels ein Nocken befestigt sein, über den der zur Betätigung des Rolladens geführte Rolladengurt läuft. Eine andere Möglichkeit besteht darin, daß in dem Kopfteil ein Schaltnocken schwenkbar gelagert ist, der auf das obere Ende des Stößels wirkt. Diese Ausführungsvariante ist insofern vorteilhaft, weil sie vom Verlauf des Rolladengurtes unabhängig ist und auch bei kurbeltriebbetätigten oder elektromotorisch angetriebenen Rolladen eingesetzt werden kann. Der Schaltnocken wirkt dabei vorzugsweise mit einer seitlich an der Wickelwelle vorgesehenen Scheibe zusammen, wobei die Scheibe an ihrem Umfang mit mindestens einem Vorsprung oder einer Kerbe versehen ist, die mit dem freien Ende des Schaltnockens in Eingriff gelangt. Bei einer solchen Anordnung ist es weiter zweckmäßig, wenn die Scheibe mit zwei diametral gegenüberliegenden Kerben und der Schaltnocken mit einer Feder versehen ist, die den Schaltnocken bei nicht betätigtem Stößel in Anlage an dem Umfangsrand der Scheibe hält. Auf diese Weise wird das Ende des Schaltnockens stets in guter Anlage am Umfangsrand der Scheibe gehalten, wobei die Feder nur in einer Endlage des Schaltnockens wirksam wird, da in der anderen Endlage des Schaltnockens die Rückstellkraft der den Arretierungshebel beaufschlagenen Druckfeder wirksam wird.

    [0011] Eine weitere Maßnahme zur Sicherung gegen unbefugtes Öffnen des Rolladens besteht darin, daß in jeder Führungsschiene mindestens ein rippenförmiger Vorsprung vorgesehen ist, der sich in Längsrichtung der Führungsschiene erstreckt und in entsprechende Vertiefungen der Vorder- und/oder der Rückseite der Profilstäbe ragt. Auf diese Weise wird verhindert, daß durch Krafteinwirkung im mittleren Bereich der Profilstäbe eine Durchbiegung auftritt, die schließlich zum Entfernen der seitlichen Ränder der Profilstäbe aus der Führungsschiene führen kann. Eine besonders gute Sicherung wird dadurch erreicht, daß zwei Vorsprünge vorhanden sind, von denen einer in Vertiefungen der Vorderseite der Profilstäbe und der andere in Vertiefungen der Rückseite ragt, und die Vorsprünge in unterschiedlichen Abständen vom inneren Ende der Führungsschiene angeordnet sind. Diese doppelseitige Anordnung der Vorsprünge bzw. Vertiefungen verhindert auch, daß der Vorsprung aus der Vertiefung herausrutscht und dann die Sicherungwirkung verlorengeht, denn eine Verminderung der Eindringtiefe eines Vorsprungs führt gleichzeitig zu einer größeren Eindringtiefe des anderen Vorsprungs. Aus Gründen der Geräuschminderung und zur Vermeidung von extremen Reibkräften oder Verklemmung im Bereich zwischen Vorsprüngen und Vertiefungen wird vorgeschlagen, daß nahe dem offenen Ende der Führungsschiene mindestens ein, vorzugsweise aus Kunststoff bestehendes, Gleitelement für die Profilstäbe vorgesehen ist, welches zu den Profilstäben einen geringeren Abstand aufweist als das Spiel zwischen Vorsprung und Vertiefung. Für eine möglichst exakte Führung bei geringer Gleitreibung ist es vorteilhaft, die Gleitelemente mit mehreren in Längsrichtung der Führungsschiene laufenden Rippen zu versehen, an denen die Profilstäbe gleitverschieblich anliegen.

    [0012] Um eine Demontage von Rolläden, bei denen die Befestigungsmittel von vorne zugänglich sind, durch unbefugte Personen zu vermeiden, wird vorgeschlagen, daß die Führungsschiene an ihrer Vorderseite mit einer Abdeckung versehen ist, die sich über die Breite der Führungsschiene erstreckt und mit einem hakenförmigen Rand in das offene Ende der Führungsschiene eingehängt ist und einen sich entlang der Schmalseite der Führungsschiene erstreckenden Schenkel umfaßt, der die Schmalseite hintergreift. Dabei hat der hakenförmige Rand vorzugsweise die Querschnittsform eines U, welches den vorderen Rand der vorderen Schiene umspannt. Am hinteren Ende der Schmalseite der Führungsschiene ist eine Hinterschneidung vorgesehen, in die ein an dem Schenkel angeformter Rastvorsprung eingreift. Die durch Einrastung befestigte Abdeckung kann somit nur noch durch Zerstörung entfernt werden, so daß ein Lösen der Befestigungsschrauben nur nach Zerstörung und Entfernung der Abdeckung möglich ist.

    [0013] Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Rolladens werden nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:
    Fig.1
    einen Auschnitt eines Rolladens mit Arretiervorrichtung,
    Fig.2
    eine Darstellung gemäß Fig. 1 in entriegelter Stellung,
    Fig.3
    eine Ansicht gemäß Schnittlinie III-III in Fig. 1,
    Fig.4
    eine Ausführungsvariante zu Fig. 3,
    Fig.5
    eine Explosionsdarstellung der Anordnung in Fig. 4,
    Fig.5a
    eine Ausführungsvariante eines Betätigungsnockens,
    Fig.6
    einen Querschnitt durch eine an einem Rahmen montierte Führungsschiene,
    Fig.7
    eine Ausführungsvariante zu Fig. 6,
    Fig.8
    einen Ausschnitt einer Vorderansicht mehrerer zusammenhängender Profilstäbe,
    Fig.9
    einen Schnitt entlang der Linie IX-IX in Fig. 8,
    Fig.10
    die Ansicht in Richtung des Pfeiles X in Fig. 9.


    [0014] In Fig. 1 ist ein Ausschnitt eines Rolladens 1 dargestellt, dessen Rolladenpanzer aus mehreren zusammenhängenden Profilstäben 2, 2', 2* besteht, die seitlich in einer Führungsschiene 3 gleitverschieblich geführt sind. Der oberste Profilstab 2* ist an einer Wickelwelle 4 befestigt, die in einem endseitigen Gehäuse 5 drehbar gelagert ist. In dem Gehäuse 5 befindet sich eine am Ende der Wickelwelle 4 befestigte Gurtscheibe 6. Am oberen Ende der Führungsschiene 3 ist ein Einlauftrichter 7 vorgesehen, durch den das Einführen der Profilstäbe 2, 2' in die Führungsschiene 3 erleichtert wird. In die Profilstäbe 2 sind endseitig Gleiter 8 eingesetzt, die ein über das Ende des Profilstabes hinausragendes Gleitstück 9 aufweisen. Jeder zweite Profilstab 2 ist mit einem solchen Gleiter 8 versehen; die dazwischen angeordneten Profilstäbe 2' sind ohne Gleiter ausgeführt.

    [0015] Die Führungsschiene 3 bildet zwei in Längsrichtung verlaufende Kammern 10 und 11, die durch eine Trennwand 12 geteilt sind und wobei in die Kammer 11 die seitlichen Enden der Profilstäbe 2, 2' ragen. Dem Einlauftrichter 7 benachbart ist in der Führungsschiene 3 eine Arretiervorrichtung 13 angeordnet, die im wesentlichen in der Kammer 10 aufgenommen ist und einen schwenkbar gelagerten Hebel 14 aufweist, der durch eine Aussparung 15 in der Trennwand 12 in die Kammer 11 ragt. Dabei reicht eine Spitze 16 des Hebels 14 in die Bewegungsbahn der Profilstäbe 2 und greift zwischen die Gleitstücke 9 zweier Gleiter 8. Somit kann der Rolladen in der Arretierstellung gemäß Fig. 1 lediglich so weit nach oben geschoben werden, bis das Gleitstück 9' gegen die Spitze 16 des Hebels 14 fährt.

    [0016] Die Arretiervorrichtung 13 hat außerdem ein in einem Profil 17 gelagertes Einsatzstück 18, in dem in einer Längsbohrung 19 ein Stößel 20 gleitverschieblich gelagert ist. Im unteren Bereich des Einsatzstückes 18 ist in dem Profil 17 der Hebel 14 mittels Zapfen 21 schwenkbar gelagert, wobei auf einen Fortsatz 22 des Hebels 14 eine Druckfeder 23 wirkt, die an einer Wand des Profils 17 abgestützt ist. Am oberen Ende des Stößels 20 ist ein Nocken 24 befestigt, der gemeinsam mit dem Stößel 20 in dessen axialer Richtung verschieblich ist.

    [0017] Gemäß der Darstellung in Fig. 2, für die die Bezugszeichen aus Fig. 1 für gleiche Teile übernommen sind, wird beim Aufwickeln des Rolladenpanzers der Nocken 24 vertikal nach unten bewegt, beispielsweise durch die Zugspannung eines Rolladengurtes 26, und verschiebt somit den Stößel 20 gegen eine Druckfläche 25 des Hebels 14, wodurch dieser entgegen der Kraft der Druckfeder 23 um die Zapfen 21 geschwenkt wird. Somit bewegt sich die Spitze 16 des Hebels 14 aus der Bewegungsbahn der Profilstäbe 20 bzw. deren Ansatzstücken 8 heraus und ermöglicht die Aufwärtsbewegung des Rolladens. Die Entriegelung kann selbstverständlich auch durch andere Maßnahmen erfolgen als die Gurtspannung, beispielsweise in Abhängigkeit der Drehrichtung, was insbesondere bei Rolladen mit Kurbeltrieben von Bedeutung ist. Der Hebel 14 ist so dimensioniert und angeordnet, daß er beim Ablassen, also beim Schließen des Rolladenpanzers von den Gleitstücken 9 seitwärts und damit aus deren Bewegungsbahn geschwenkt wird.

    [0018] Die Fig. 3 zeigt eine Ansicht entlang der Schnittlinie III-III in Fig. 1, wobei zusätzlich der auf der Gurtscheibe 6 aufgewickelte Rolladengurt 26 dargestellt ist, welcher über den Nocken 24 geführt ist. Am oberen Ende der Führungsschiene 3 ist der Einlauftrichter 7 angeordnet, welcher bis in das Gehäuse 5 reicht, das die Gurtscheibe 6 und die Wickelwelle 4 aufnimmt. Das an dem unteren Rand des Gehäuses 5 angeordnete Profil 17 und das darin gehaltene Einsatzstück 18 sind in der Darstellung der Fig. 3 durch den oberhalb der Aussparung 15 befindlichen Abschnitt der Trennwand 12 verdeckt und daher gestrichelt dargestellt. In der Aussparung 15 ist der Hebel 14 sichtbar. Aus Fig. 3 wird deutlich, wie die Zugspannung des Rolladengurtes 26 auf den Nocken 24 in vertikaler Richtung wirkt.

    [0019] In Fig. 4 ist eine Ausführungsvariante zur Fig. 3 dargestellt, wie sie anstelle der gurtbetätigten Entriegelung der Fig. 3 oder zusätzlich am anderen Ende der Wickelwelle vorgesehen werden kann. Für gleiche Teile stimmen die Bezugszeichen mit denjenigen der vorher beschriebenen Figuren überein. Das Einsatzstück 18 besitzt ein Kopfteil 27, das in dem Gehäuse 5 gehalten ist und in welchem ein schwenkbarer Schaltnocken 28 gelagert ist. Dieser Schaltnocken 28 wirkt mit seinem der Schwenkachse 29 benachbarten Ende 30 auf das obere Ende des Stößels 20. Das andere Ende 31 des Schaltnockens 28 liegt am Umfangsrand 32' einer Scheibe 32 an, die den seitlichen Abschluß der Wickelwelle 4 bildet. Der Umfangsrand 32' hat zwei Einkerbungen 32*, in welche bei Drehrichtungsänderung das Ende 31 des Schaltnockens 28 eingreift und somit der Schaltnocken in die jeweils andere Endlage umgeschaltet wird.

    [0020] In der unteren Stellung des Schaltnockens 28 ist der Stößel 20 in seiner oberen Endlage und der Hebel 14 in Arretierstellung. Durch Drehung der Scheibe 32 entgegen dem Uhrzeigersinn greift das Ende 31 des Schaltnockens 28 in die Einkerbung 32* und wird in die obere (gestrichelt dargestellte) Stellung geschwenkt, was zur Folge hat, daß der Stößel 20 nach unten verschoben und der Hebel 14 in die Entriegelungsstellung geschwenkt wird. Damit das Ende 31 des Schaltnockens 28 stets in guter Anlage am Umfangsrand 32' der Scheibe 32 gehalten wird, ist eine Feder 33 vorgesehen, die allerdings nur in der unteren Stellung des Schaltnockens 28 wirksam wird. In der anderen Endlage des Schaltnockens 28 sorgt die Rückstellkraft der in Fig. 1 und 2 gezeigten Druckfeder 23 für die Anlage des Endes 31 an dem Umfangsrand 32'.

    [0021] In Fig. 5 ist die Anordnung gemäß Fig. 4 in Explosionsdarstellung gezeigt; die Bezugszeichen stimmen mit denjenigen der Fig. 4 überein. Die Scheibe 32 und Wickelwelle 4 sind auf einem Zapfen 34 des Gehäuses 5 drehbar gelagert. Die Scheibe 32 ist so ausgeführt, daß sie auch zur Aufnahme des Rolladengurtes dienen kann. Es ist außerdem aus Fig. 5 deutlich erkennbar, daß das Profil 17 einstückig mit dem Gehäuse 5 ausgeführt ist. In dem Profil 17 sind Vorsprünge 35 vorgesehen, und das Einsatzstück 18 hat entsprechende Vertiefungen 36, so daß Mittel zum formschlüssigen Ineinandergreifen von Einsatzstück 18 und Profil 17 vorhanden sind, durch die eine Lagesicherung des Einsatzstückes 18 gegeben ist. Am unteren Ende des Profiles 17 befinden sich Bohrungen 37, die als Lager für den Hebel 14 dienen. Im übrigen gilt für die Fig. 5 auch die Beschreibung zu Fig. 4.

    [0022] Die Fig. 5a zeigt das Einsatzstück 18 mit gurtbetätigtem Nocken 24 - wie bereits zu Fig. 1 bis 3 beschrieben - als Einzelteil, das anstelle des in Fig. 5 gezeigten Einsatzstückes 18 mit Schaltnocken 28 eingesetzt werden kann.

    [0023] Die Fig. 6 und 7 zeigen jeweils einen Querschnitt durch eine an einem Rahmen 38 montierte Führungsschiene 3, wobei die Montage der Führungsschiene 3 am Rahmen 38 nachträglich mittels Befestigungsschrauben 39 von der Vorder- bzw. Außenseite der Führungsschiene durchgeführt wurde. Damit die Befestigungsschrauben 39 nach erfolgter Montage nicht mehr zugänglich sind, ist eine Abdeckung 40 vorgesehen, die sich über die gesamte Länge der Führungsschiene 3 erstreckt. Die Führungsschiene 3 umfaßt zwei durch eine Trennwand 12 geteilte Kammern 10, 11, von denen die Kammer 11 zur Führung der Profilstäbe dient. Durch die Kammer 10 erfolgt die Montage mittels der Befestigungsschrauben 39. An dem offenen Ende 41 der Kammer 11 sind Gleitelemente 42 mit je einer schräg zum offenen Ende 41 gerichteten Rippe 43 angeordnet, die zur besseren Führung der Profilstäbe und zur Abdichtung dienen.

    [0024] In Fig. 6 hat die Abdeckung einen vorderen Abschnitt 44 und einen rechtwinklig dazu verlaufenden Schenkel 45, der sich entlang der Schmalseite der Führungsschiene 3 erstreckt. Durch zwei nach innen gerichtete Vorsprünge 40', 40'' wird der vordere Abschnitt 44 in vorbestimmtem Abstand zur Führungsschiene 3 gehalten. Die Ausführungsform der Fig. 7 unterscheidet sich von derjenigen der Fig. 6 dadurch, daß der vordere Abschnitt 44' gewölbt ist.

    [0025] Ein hakenförmiger Rand 46 der Abdeckung 40 umfaßt einen vorderen Rand 47 in der Führungsschiene 3 und ist auf diese Weise dort eingehängt. Außerdem ist der Schenkel 45 an seinem äußersten Ende mit einem Rastvorsprung 48 versehen, der in eine Hinterschneidung 49 der Führungsschiene 3 greift. Damit der Schenkel 45 mit dem Rastvorsprung 48 zwischen der Führungsschiene 3 und einer benachbarten Wand 50 oder dgl. durchgeschoben werden kann, muß bei der Montage der Führungsschiene 3 ein entsprechender Schlitz 51 zur Wand 50 verbleiben. Die Hinterschneidung 59 kann an der Führungsschiene 3 beispielsweise durch Fräsen entlang dieser Kante erzeugt werden. Die durch Einrastung befestigte Abdeckung kann nur noch durch Zerstörung entfernt werden, d. h. ein Lösen der Befestigungsschrauben 39 ist nur nach Zerstörung und Entfernung der Abdeckung 40 möglich.

    [0026] Die Fig. 8 zeigt einen Ausschnitt einer Vorderansicht mehrerer zusammenhängender Profilstäbe 2, 2', deren seitlicher Rand 52 in der Führungsschiene 3' gleitverschieblich ist. Alle Profilstäbe 2, 2' haben eine nutartige Vertiefung 53, die bei allen Profilstäben 2, 2' den gleichen Abstand vom Ende der Profilstäbe aufweisen, so daß sich eine durchgehende längliche Vertiefung ergibt. Wie insbesondere aus Fig. 9 deutlich wird, ragt in die Vertiefung 53 ein rippenförmiger Vorsprung 54, der sich in Längsrichtung der Führungsschiene 3' erstreckt. Außerdem sind auf der Rückseite der Profilstäbe 2, 2' nutartige Vertiefungen 55 vorgesehen, die wegen der Wölbung der Profilstäbe nur immer abschnittsweise notwendig sind und in die ein weiterer Vorsprung 56 ragt, wie dies aus Fig. 9 zu ersehen ist. Dabei sind die Vertiefungen 53 der Vorderseite in einem größeren Abstand vom Ende der Profilstäbe bzw. vom inneren Ende der Führungsschiene 3 angeordnet, als die Vertiefung 55 auf der Rückseite. Die rippenförmigen Vorsprünge 54 und 56 weisen zu der Kontur der Vertiefungen 53 und 55 ein ausreichendes Spiel auf, um ein Schleifen oder gar Klemmen der Teile bei Bewegung des Rolladens zu vermeiden. Nahe dem offenen Ende der Führungsschiene 3' sind zu beiden Seiten der Profilstäbe aus Kunststoff bestehende Gleitelemente 57, 57' angeordnet, die zu den Profilstäben 2 lediglich ein geringes Spiel besitzen. Zur exakten Führung bei möglichst geringer Gleitreibung ist es außerdem zweckmäßig, die Gleitstücke - wie in Fig. 9 dargestellt - mit in Längsrichtung verlaufenden Rippen 58 zu versehen.

    [0027] Durch die in Fig. 8 bis 10 beschriebenen Ausführungen wird verhindert, daß sich die Profilstäbe aus der Führungsschiene 3' seitlich herausziehen lassen, wie dies bei Durchbiegung der profilstäbe der Fall wäre. Die doppelseitige Anordnung der Vorsprünge bzw. Vertiefungen verhindert auch, daß der Vorsprung aus der Vertiefung herausrutscht und dann die Sicherungswirkung verlorengeht, denn je weniger tief der Vorsprung 54 in der Vertiefung 53 liegt, desto tiefer ragt der Vorsprung 56 in die Vertiefung 55 und umgekehrt.


    Ansprüche

    1. Rolladen (1) mit einem Rolladenpanzer, der an einer in einem Gehäuse (5) gelagerten Wickelwelle (4) befestigt ist und dessen Profilstäbe (2, 2', 2*) in seitlichen Führungsschienen (3, 3') gleitverschieblich geführt sind, und mit einer Sicherungsvorrichtung (14), die innerhalb mindestens einer der beiden Führungsschienen (3 und 3') ortsfest angeordnet ist und den Rolladenpanzer gegen unbefugte Betätigung sichert.
    dadurch gekennzeichnet, daß als Sicherungsvorrichtung eine Arretiervorrichtung (13) vorgesehen ist, die selbsttätig in die Bewegungsbahn der Profilstäbe (2, 2') innerhalb der Führungsschiene (3) eingreift und durch Betätigen der Wickelwelle (4) in Aufwickelrichtung unwirksam zu machen ist.
     
    2. Rolladen nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Arretiervorrichtung (13) in der Führungsschiene (3), vorzugsweise in beiden Führungsschienen, nahe einem Einlauftrichter (7) für die Profilstäbe (2, 2') angeordnet ist.
     
    3. Rolladen nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Arretiervorrichtung (13) mit seitlich an den Profilstäben (2) vorgesehenen Vorsprüngen zusammenwirkt, welche vorzugsweise durch an jedem zweiten Profilstab (2) endseitig angebrachte Gleiter (8) gebildet sind.
     
    4. Rolladen nach Anspruch 3,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Arretiervorrichtung (13) einen schwenkbar gelagerten und in Arretierrichtung federbelasteten Hebel (14) aufweist, der in die Bewegungsbahn der Vorsprünge (8) eingreift und bei Schließbewegung des Rolladenpanzers mittels der Vorsprünge (8) aus deren Bewegungsbahn wegschwenkbar ist, und daß der Hebel (14) in Entriegelungsrichtung von einem Stößel (20) beaufschlagt ist.
     
    5. Rolladen nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet, daß der Stößel (20) mit seinem oberen Ende in das Gehäuse (5) der Wickelwelle (4) ragt und dort einen Rolladengurt (26) derart untergreift, daß er bei Zugbeanspruchung des Rolladengurtes (26) in Richtung auf den Hebel (14) verschoben wird.
     
    6. Rolladen nach Anspruch 4 oder 5,
    dadurch gekennzeichnet, daß der Stößel (20) in einem Einsatzstück (18) geführt ist, das ein im Gehäuse (5) der Wickelwelle (4) gehaltenes Kopfteil (27) aufweist, und daß im Bereich des unteren Endes des Einsatzstückes (18) der Hebel (14) gelagert ist.
     
    7. Rolladen nach Anspruch 6,
    dadurch gekennzeichnet, daß das Einsatzstück (18) in einem an dem Gehäuse (5) angeformten Profil (17) aufgenommen ist, und daß das Einsatzstück (18) und das Profil (17) formschlüssig ineinandergreifen.
     
    8. Rolladen nach Anspruch 6 oder 7,
    dadurch gekennzeichnet, daß in dem Kopfteil (27) ein Schaltnocken (28) schwenkbar gelagert ist, der auf das obere Ende des Stößels (20) wirkt.
     
    9. Rolladen nach Anspruch 8,
    dadurch gekennzeichnet, daß der Schaltnocken (28) mit einer seitlich an der Wickelwelle (4) vorgesehenen Scheibe (32) zusammenwirkt, wobei die Scheibe (32) an ihrem Umfang (32') mit mindestens einem Vorsprung oder einer Kerbe (32*) versehen ist.
     
    10. Rolladen nach Anspruch 9,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe (32) mit zwei diametral gegenüberliegenden Kerben (32*) und der Schaltnocken (28) mit einer Feder (33) versehen ist, die den Schaltnocken bei nicht betätigtem Stößel (20) in Anlage an dem Umfangsrand (32') der Scheibe (32) hält.
     
    11. Rolladen (1) mit einem Rolladenpanzer, der an einer Wickelwelle (4) befestigt ist und dessen Profilstäbe (2, 2') in seitlichen Führungsschienen (3') gleitverschieblich geführt sind, und mit einer Sicherungsvorrichtung, die ortsfest innerhalb mindestens einer der beiden Führungsschienen (3') angeordnet ist und den Rolladenpanzer gegen unbefugte Betätigung sichert, insbesondere nach Anspruch 1 oder einem der Ansprüche 2 bis 10,
    dadurch gekennzeichnet, daß als Sicherungsvorrichtung in jeder Führungsschiene (3') mindestens ein rippenförmiger Vorsprung (54, 56) vorgesehen ist, der sich in Längsrichtung der Führungsschiene (3') erstreckt und in entsprechende Vertiefungen (53, 55) der Vorder und/oder der Rückseite der Profilstäbe (2, 2') eingreift.
     
    12. Rolladen nach Anspruch 11,
    dadurch gekennzeichnet, daß zwei Vorsprünge (54 und 56) vorhanden sind, von denen einer in Vertiefungen (53) der Vorderseite der Profilstäbe (2, 2') und der andere in Vertiefungen (55) der Rückseite eingreift, und daß die Vorsprünge (54, 56) in unterschiedlichen Abständen vom inneren Ende der Führungsschiene (3') angeordnet sind.
     
    13. Rolladen nach Anspruch 11 oder 12,
    dadurch gekennzeichnet, daß nahe dem offenen Ende (41) der Führungsschiene (3') mindestens ein vorzugsweise aus Kunststoff bestehendes Gleitelement (57, 57') für die Profilstäbe (2, 2') vorgesehen ist, welches zu den Profilstäben (2, 2') einen geringeren Abstand aufweist als das vordere Ende des Vorsprungs (54, 56) zum Grunde der Vertiefung (53, 55).
     
    14. Rolladen nach Anspruch 13,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitelemente (57, 57') mit mehreren in Längsrichtung der Führungsschiene (3') verlaufenden Rippen (58) versehen sind, an denen die Profilstäbe (2, 2') gleitverschieblich anliegen.
     
    15. Rolladen nach Anspruch 13,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitelemente (43) eine schräg zum Profilstab und zum offenen Ende (41) der Führungsschiene (3') gerichtete Rippe (43) aufweisen, deren vordere Kante zur Anlage an den Profilstäben kommt.
     
    16. Rolladen (1) mit einem Rolladenpanzer, der an einer Wickelwelle (4) befestigt ist und dessen Profilstäbe (2, 2') in seitlichen Führungsschienen (3) gleitverschieblich geführt sind, und mit einer Sicherungsvorrichtung, die an den beiden Führungsschienen (3) ortsfest angeordnet ist und den Rolladenpanzer gegen unbefugte Betätigung sichert, insbesondere nach Anspruch 1 oder einem der Ansprüche 2 bis 15,
    dadurch gekennzeichnet, daß als Sicherungsvorrichtung an der Vorderseite der Führungsschienen (3) je eine Abdeckung (40) vorhanden ist, die sich über die Breite der zugehörigen Führungsschiene (3) erstreckt und mit einem hakenförmigen Rand (46) in das offene Ende (41) der Führungsschiene (3) eingehängt ist und einen sich entlang der Schmalseite der Führungsschiene erstreckenden Schenkel (45) aufweist, der die Schmalseite hintergreift.
     
    17. Rolladen nach Anspruch 16,
    dadurch gekennzeichnet, daß der hakenförmige Rand (46) die Querschnittsform eines U besitzt, welches den vorderen Rand (47) der Führungsschiene (3) umspannt, und daß die Führungsschiene (3) am hinteren Ende ihrer Schmalseite eine Hinterschneidung (49) aufweist, in die ein an dem Schenkel (45) angeformter Rastvorsprung (48) eingreift.
     




    Zeichnung




























    Recherchenbericht