[0001] Die Erfindung betrifft einen katalytischen Brenner nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] Ein Brenner dieser Art ist der EP 0 578 131 A1 zu entnehmen. Er besitzt eine katalytische
Brennerstufe in Form eines ringzylindrischen Spaltbrenners an der Außenwand eines
katalytisch beschichteten Zylinderkörpers und bei Bedarf einen ihm nachgeschalteten,
ebenfalls katalytisch beschichteten Nachbrenner. Im Spaltbrenner erfolgt eine flammenlose
Verbrennung des Brenngas-Luft-Gemisches bei relativ niedrigen Temperaturen zwischen
800 und 1000 °C, bei denen eine NO
x-Bildung unterbleibt. Der monolitische Brenner dient der flammenlosen Nachverbrennung
der noch brennbaren Bestandteile.
[0003] In der genannten Schrift wird eine Vorheizung mit einem zugeordneten Startbrenner
mit offener Flamme beschrieben, der ebenfalls mit dem Brenngas-Luft-Gemisch betrieben
wird. Dieser Startbrenner wird zunächst mit dem Gemisch beaufschlagt. Sobald die Betriebstemperatur
der katalytischen Brennerstufe von etwa 300 - 350 °C erreicht ist, wird ein Dreiwegeventil
umgeschaltet und nur noch die katalytische Brennerstufe mit dem Gemisch versorgt.
Es handelt sich hier um eine Parallelschaltung, die zeitlich getrennt entweder den
Betrieb des Startbrenners oder den Betrieb der katalytischen Brennerstufe ermöglicht.
Dabei muß eine Umschaltung genau zum richtigen Zeitpunkt erfolgen, um die Vorteile
der katalytischen Umsetzung voll nutzen zu können.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Umschalten des Brenngasstromes ganz
zu vermeiden und jeweils genau zur rechten Zeit das Vorheizen mit offener Flamme bzw.
die katalytische Umsetzung ohne Flamme zu erreichen. Auf Umschaltelemente soll verzichtet
werden.
[0005] Die Lösung erfolgt gemäß der Erfindung durch die im Kennzeichen des Patentanspruches
1 genannten Maßnahmen.
[0006] Die bisher vorgeschlagene Parallelschaltung der Gasströme wurde bewußt durch eine
Serienschaltung ersetzt, und zwar wird entgegengesetzt zu der bisherigen Überlegung
die katalytische Brennerstufe zuerst vom kühlen Brenngas-Luft-Gemisch durchströmt
und an dessen Ende vom Startbrenner mit offener Flamme verbrannt. Dieser gibt dann
seine Wärme an die vorgeschaltete katalytische Brennerstufe ab und startet diese bei
einer ausreichenden Betriebstemperatur von etwa 300 - 350 °C.
[0007] Der besondere Vorteil liegt in dieser Serienschaltung der beiden Brenner. Das führt
dazu, daß zunächst wohl der Startbrenner in Aktion tritt, dann aber ohne jegliche
Umschaltung die Reaktion in der katalytischen Brennerstufe beginnt. Sobald nun dort
eine weitgehende katalytische Umsetzung des Brenngases erfolgt, erlischt zwangsweise
die offene Flamme im Startbrenner, da für diese keine ausreichende Energie mehr vorhanden
ist. Somit brennt der Startbrenner mit offener Flamme nur solange dieses zwingend
erforderlich ist und die katalytische Brennerstufe ohne Flamme, sobald hierfür die
Bedingungen erreicht sind. Eine separate Umschaltung ist nicht erforderlich.
[0008] In der konkreten Ausgestaltung empfiehlt es sich, die katalytische Brennerstufe als
einen an der katalytisch beschichteten Außenwand eines Zylinderkörpers angeordneten
Spaltbrenner auszubilden, dem in Strömungsrichtung des Brenngas-Luft-Gemisches der
Startbrenner folgt. Dieser kann am Eingang des Zylinderkörpers liegen oder der dem
Spaltbrenner folgende Teil des Zylinderkörpers sein. Am Ende des Spaltbrenners erfolgt
eine Umlenkung des Gemisches, das dann weitgehend verbrannt in entgegengesetzter Richtung
zur Strömung im Spaltbrenner den Zylinderkörper durchströmt. Noch unverbrannte Bestandteile
werden in einem am Ende des Zylinderkörpers angeordneten, ebenfalls katalytisch beschichteten
Nachbrenner umgesetzt.
[0009] Es empfiehlt sich, die katalytische Brennerstufe und den katalytischen Nachbrenner
so anzuordnen, daß sie im Wärmeaustausch zueinander stehen. Das hat zur Folge, daß
sich die beiden Katalysatorstufen hinsichtlich der in ihnen umgesetzten Brenngasmengen
gegenseitig beeinflussen. Zu diesem Zweck kann vom Nachbrenner je nach der in ihm
umgesetzten Brenngasmenge eine mehr oder weniger große Wärmeübertragung an die ihm
vorgeschaltete erste Katalysatorstufe erfolgen. Durch diese Wärmerückführung erfolgt
eine Verbesserung der Prozeßstabilität in der ersten Stufe. Wird nämlich in der ersten
Stufe im Verhältnis zu wenig Brenngas umgesetzt, weil die katalytisch beschichtete
Fläche beispielsweise noch nicht genügend aufgeheizt ist, dann erfolgt zwangsweise
eine stärkere Umsetzung im Nachbrenner. Durch die Rückführung der Wärme wird die erste
Stufe zu einer verstärkten Umsetzung angeregt, so daß sich die beiden Stufen im Sinne
einer Prozeßoptimierung ergänzen. Auf der Gegenseite kann es auch sein, daß die Umsetzung
im Nachbrenner zu gering ist. In diesem Fall erfolgt eine Wärmezuführung von der ersten
Stufe. Die Temperatur im Nachbrenner wird angehoben. Dadurch wird die Umsetzung der
Brenngasmenge verbessert.
[0010] Bei einem katalytischen Brenner mit einem einen Zylinderkörper umgebenden Spaltbrenner
und einem im Zylinderkörper angeordneten Nachbrenner läßt sich die Erfindung einfach
verwirklichen. Nach dem Starten der katalytischen Umsetzung im Spaltbrenner durchströmt
das teilweise verbrannte Gemisch den Nachbrenner. Infolge eines Wärmeaustauschers
durch die Wand des Zylinderkörpers beeinflussen sich die Spaltbrenner und der Nachbrenner
gegenseitig. Die Umsetzung der Brenngasmenge wird optimiert. Durch die Anordnung des
Nachbrenners im Zylinderkörper erfolgt auch eine Wärmeübertragung an das einströmende
Gemisch. Dieses wird vorgewärmt, was ebenfalls zur besseren katalytischen Umsetzung
beiträgt.
[0011] Die Zeichnung stellt Ausführungsbeispiele der Erfindung dar. Es zeigen die Fig. 1
bis 5 je einen vertikalen Schnitt durch einen Wassererwärmer mit einem eingebauten
Brenner.
[0012] Der Wassererwärmer besitzt einen Wasserraum 1, der von einer Brennereinheit durchsetzt
ist. Diese besteht aus einem die katalytisch beschichtete Wand eines Zylinderkörpers
2 umgebenden katalytischen Brennerstufe 3 in Form eines ringzylindrischen Spaltbrenners
und einem am Eingang des Zylinderkörpers 2 liegenden Startbrenner 4, der nur schematisch
durch ein Brennerblech angedeutet ist. Am Ausgang des Zylinderkörpers 2 sitzt ein
ebenfalls katalytisch beschichteter Nachbrenner 5.
[0013] Das Brennverfahren läuft folgendermaßen ab: Das Brenngas-Luft-Gemisch strömt durch
einen die katalytische Brennerstufe 3 umgebenden Ringzylinder 6 (Fig. 1) oder durch
ein den Wasserraum durchdringendes Einströmrohr 7 (Fig. 2) oder durch einen den Nachbrenner
5 umgebenden Ringkanal 8 (Fig. 3) in den Spaltbrenner. Es durchströmt diesen zunächst
im kalten Zustand ohne Verbrennung und wird dann in einer Wendekammer 9 umgelenkt.
Im Startbrenner 4 erfolgt eine Verbrennung mit offener Flamme. Die Wärme überträgt
sich durch die Wand des Zylinderkörpers 2 auf das Brenngas-Luft-Gemisch im Spaltbrenner
und zündet dieses bei ausreichenden Betriebstemperaturen von etwa 300 - 350 °C. Ab
einem bestimmten Umsatz des Brenngases im Spaltbrenner erlischt die Flamme im Startbrenner
4. Jetzt erfolgt nur noch eine katalytische Umsetzung in der katalytischen Brennerstufe
3 und im Nachbrenner 5.
[0014] Im Interesse einer Prozeßstabilisierung erfolgt ein Wärmeaustausch zwischen der katalytischen
Brennerstufe 3 und dem Nachbrenner 5 in Abhängigkeit von der in ihnen umgesetzten
Brenngasmenge, z.B. anhand der Reaktionstemperatur.
1. Katalytischer Brenner zur flammenlosen Verbrennung eines Brenngas-Luft-Gemisches mit
einem das Gemisch mit offener Flamme verbrennenden Startbrenner (4),
dadurch gekennzeichnet, daß das Brenngas-Luft-Gemisch in Reihe eine katalytische Brennerstufe
(3) und dann den Startbrenner (4) durchströmt, wobei das vom Startbrenner (4) mit
offener Flamme verbrannte Brenngas seine Warme an die vorgeschaltete katalytische
Brennerstufe (3) überträgt und diese bei einer ausreichenden Betriebstemperatur mit
der Umsetzung des Brenngas-Luft-Gemisches beginnt.
2. Katalytischer Brenner nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß sich ab der beginnenden Umsetzung in der katalytischen
Brennerstufe (3) die Verbrennung mit offene Flamme im Startbrenner (4) reduziert,
bis sie bei weitgehend katalytischer Umsetzung erlischt.
3. Katalytischer Brenner nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die katalytische Brennerstufe (3) die Form eines ringzylindrischen
Spaltbrenners an der katalytisch beschichteten Außenwand eines Zylinderkörpers (2)
besitzt, dem in Strömungsrichtung des Brenngas-Luft-Gemisches der Startbrenner (4)
und innerhalb des Zylinderkörpers (2) ein ebenfalls katalytisch beschichteter Nachbrenner
(5) folgt.
4. Katalytischer Brenner nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß am Ende des Spaltbrenners (3) eine Wendekammer 9 mit zugeordnetem
Startbrenner (4) liegt und daß die katalytische Brennerstufe (3) außerhalb und der
Nachbrenner (5) innerhalb des Zylinderkörpers (2) gegenläufig von dem Brenngas-Luft-Gemisch
durchströmt werden.
5. Katalytischer Brenner nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die katalytische Brennerstufe (3) und der Nachbrenner
(5) durch die Wand des Zylinderkörpers (2) im Wärmeaustausch zueinander stehen und
daß sie sich je nach den in ihnen jeweils umgesetzten Brenngasmengen hinsichtlich
ihres Brennverhaltens gegenseitig beeinflussen und dadurch die Prozeßstabilität verbessern.
6. Katalytischer Brenner nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Nachbrenner (5) bei zu viel in ihm umgesetzter Brenngasmenge
infolge eines Temperaturanstieges vermehrt Wärme an die katalytische Brennerstufe
(3) überträgt und die Umsetzung der Brenngasmenge in dieser steigert.
7. Katalytischer Brenner nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Nachbrenner (5) bei zu wenig in ihm umgesetzter Brenngasmenge
infolge eines Temperaturanstieges in der katalytischen Brennerstufe (3) vermehrt Wärme
von dieser erhält und zu einer verstärkten Umsetzung der Brenngasmenge angeregt wird.
8. Katalytischer Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß er im Wasserraum eines Wassererwärmers (1) angeordnet
ist und daß die Zufuhr des Brenngas-Luft-Gemisches zur katalytischen Brennerstufe
(3) durch einen diesen umgebenden Ringzylinder (6) erfolgt (Fig. 1).
9. Katalytischer Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß er im Wasserraum eines Wassererwärmers (1) angeordnet
ist und daß die Zufuhr des Brenngas-Luft-Gemisches zur katalytischen Brennerstufe
(3) durch ein den Wasserraum durchdringendes Einströmrohr (7) erfolgt (Fig. 2).
10. Katalytischer Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß er im Wasserraum eines Wassererwärmers (1) angeordnet
ist und daß die Zufuhr des Brenngas-Luft-Gemisches zur katalytischen Brennerstufe
(3) durch einen den Nachbrenner (5) umgebenden Ringkanal (8) erfolgt (Fig. 3).