[0001] Die Erfindung betrifft eine Dunstabzugshaube mit wenigstens teilweiser Auslöschung
des Lüftergeräusches durch Schallkompensation mit mindestens einem eingebauten Lüfter
und einem Strömungskanal, der den Ansaugbereich mit dem Lüfter verbindet, mit einem
Referenzmikrofon zur Aufnahme des zu kompensierenden Störschalls des Lüfters, mit
mindestens einer Schallquelle und einem Fehlermikrofon, das in Strömungsrichtung vor
der Schallquelle, insbesondere im Ansaugbereich der Dunstabzugshaube angeordnet ist,
und mit einer, mit dem Referenzmikrofon, der Schallquelle und dem Fehlermikrofon verbundenen
Signalverarbeitungseinheit, die aus den als Eingangssignal dienenden Signalen des
Referenzmikrofons und des Fehlermikrofons ein der Schallquelle zugeführtes Ausgangssignal
zur wenigstens teilweisen Auslöschung des Störschalls erzeugt.
[0002] Dunstabzugshauben zur Absaugung von beim Kochen und Braten im Herdbereich entstehenden
Dünsten sind in vielen Ausführungsformen bekannt. Dabei wird über eine Filterfläche
durch einen Lüfter bzw. durch ein Lüfterpaar angesaugte mit Kochdünsten vermischte
Luft entweder im Umluftbetrieb nach ihrer Reinigung in den Raum zurückgeführt oder
im Abluftbetrieb über einen Abzugskanal nach außen abgezogen.
[0003] Zur Erzielung einer hinreichenden Absaugwirkung wird eine entsprechend hohe Förderleistung
des Lüfters benötigt. Da der Laufraddurchmesser der verwendeten Lüfter im Hinblick
auf die bekannten Gesamtabmessungen der Dunstabzugshaube klein gehalten werden muß,
sind zur Erzielung der gewünschten Förderleistung hohe Lüfterdrehzahlen erforderlich,
die bei Radiallüftern bis zu 3.000 U/min erreichen.
[0004] Im Betrieb der Dunstabzugshaube entsteht deshalb ein deutlich hervortretendes Lüftergeräusch,
das je nach dem verwendeten Lüftertyp ein komplexes Frequenz- und Amplitudenspektrum
aufweist, das sich aus einem breitbandigen Strömungsgeräusch und drehzahlbestimmten,
harmonischen Komponenten zusammensetzt. Die Geräuschamplituden sind erfahrungsgemäß
im Bereich der Beschaufelung des Lüfterrades am größten, weil dort die größten Geschwindigkeitsgradienten
und damit verbundene Druckfluktationen auftreten. Aufgrund der großen offenen Ansaugflächen
im Ansaugbereich der schalldurchlässigen Filterfläche sind die Möglichkeiten zur Schalldämmung
durch Anwendung schallabsorbierender Dämmstoffbeläge stark eingeschränkt. Hinzu kommen
Restriktionen bezüglich des Frequenzbereiches, Brandschutzbestimmungen und die Forderung,
die im allgemeinen porösen Schallabsorberflächen reinzuhalten und damit der Reinigung
zugänglich zu machen. Aufgrund dieser Gegebenheiten werden, insbesondere bei den meist
als Wahlmöglichkeit zur Verfügung stehenden höheren Leistungsstufen des Lüfters, die
entsprechenden Lüftergeräusche als besonders störend empfunden.
[0005] Bereits seit längerer Zeit ist das physikalische Prinzip der "aktiven Schallkompensation",
d.h. die wenigstens teilweise Auslöschung von Störschall durch Überlagerung eines
gegenphasigen Signals, das manchmal auch als "Antischall" oder "Gegenschall" bezeichnet
wird, bekannt.
[0006] Einen Überblick über den Stand der Technik auf dem Gebiet der aktiven Schallkompensation
geben die Veröffentlichungen D. Guicking: Active Noise Control - Achievements, Problems
and Perspectives, IEICEJ Technical Report Vol. 91, No. 1 (April 12, 1991), pages 1-10,
Paper No. E A 91-1 sowie D. Guicking: Active Noise Control - A Review based on Patent
Specifications, Proceedings of the International Noise and Vibration Control Conference,
May 31 - June 3, 1993, St. Petersburg, Russia, Vol. 2, pages 153 - 158. Aus diesen
Veröffentlichungen ist bekannt, den zu kompensierenden Störschall mittels eines Referenzmikrofons
aufzunehmen und daraus ein Kompensationsgeräusch zu errechnen, das mittels einer Schallquelle
dem Störschall überlagert wird, wodurch der Störschall wenigstens teilweise ausgelöscht
wird. Der Ersatz des Referenzmikrofons durch einen Synchronisationssensor wird in
der erstgenannten Veröffentlichung ebenfalls erwähnt.
[0007] Es ist ferner bekannt, daß wegen des annähernd logarithmischen Zusammenhangs zwischen
dem Schalldruck und der Lautstärkeempfindung des menschlichen Gehörs das überlagerte
Kompensationsschallfeld sehr genau amplitudengleich und gegenphasig sein muß, und
daß ferner die Ausbreitungsrichtungen des Störschalls und des Kompensationsschallfeldes
übereinstimmen müssen. Ferner sind instationäre Übertragungscharakteristiken der Schallausbreitungsstrecke
zu berücksichtigen.
[0008] Die hohen Anforderungen an die Genauigkeit und Geschwindigkeit der Signalverarbeitung
führten dazu, daß erst in den letzten Jahren industrielle Anmeldungen der Schallkompensation
mittels adaptiver Digitalfilter bei in akustischer Hinsicht einfachen Systemen bekannt
wurden.
[0009] Eine solche Anwendung, die dem Stande der Technik entspricht, ist die Kompensation
von vorwiegend tieffrequentem Störschall in einem geraden Lüftungskanal, der eine
näherungsweise eindimensionale Schallausbreitung ermöglicht und eine näherungsweise
lineare Übertragungscharakteristik besitzt, die für alle Geräuschanteile gleich ist.
Eine entsprechende Anordnung kann aus einem Rohr bestehen, in dem sich sowohl der
Schall als auch die Luftströmung ausbreitet. Dabei ist die Strömungsrichtung der Luft
für die Schallkompensation prinzipiell nicht von Bedeutung.
[0010] Es ist ferner bekannt, zur Verbesserung der Schallkompensation eine Korrektur des
Kompensationsschalls durch Aufnahme des bei der Überlagerung verbleibenden Restschalls
mittels eines Fehlermikrofons durchzuführen, wobei das Fehlermikrofon auf die Recheneinheit
der Signalverarbeitungseinheit zurückwirkt.
[0011] Bei der zuerst besprochenen Anordnung ist das Referenzmikrofon in dem Rohr im Bereich
des Schalleintritts zur Aufnahme des Störschalls angeordnet. In Schallausbreitungsrichtung
befindet sich in einem definierten Abstand ein elektroakustischer Wandler (Lautsprecher)
zur Erzeugung des Kompensationsschallfeldes. Der Abstand zwischen dem Referenzmikrofon
und dem Lautsprecher ergibt sich im wesentlichen aus der Bedingung, daß während der
Schallaufzeit zwischen dem Referenzmikrofon und dem Lautsprecher alle notwendigen
Berechnungen der Recheneinheit der Signalverarbeitungseinheit unter Berücksichtigung
sämtlicher Verzögerungen und Phasenverschiebungen abgeschlossen sein müssen, so daß
das Kompensationsschallfeld durch den Lautsprecher zeitgleich und phasenrichtig mit
dem Störschall erzeugt werden kann.
[0012] Der nach der Kompensation verbleibende Restschall wird mittels eines Fehlermikrofons
aufgenommen, das in Schallausbreitungsrichtung hinter der Schallquelle oder wenigstens
in gleicher Entfernung zu dieser angeordnet ist und die Steuergröße zum Nachjustieren
der Signalverarbeitungseinheit liefert.
[0013] Wesentliche Bestandteile der Signalverarbeitungseinheit sind meist ein oder mehrere
Digitalfilter, deren Filterkoeffizienten derart adaptiert werden können, daß die zur
Störschallkompensation erforderliche Nachbildung der Schallübertragungsstrecke unter
Berücksichtigung der Rückkopplungseffekte zwischen Schallquelle und Referenzmikrofon
stets optimal, beispielsweise nach der Methode der kleinsten Fehlerquadratsumme, ist.
Es existiert eine Vielzahl von Algorithmen, nach denen die erforderlichen Berechnungen
durchgeführt werden, beispielsweise mittels eines Mikro- oder Signalprozessors.
[0014] Aus der US-PS 5 206 911 ist eine Anordnung zur Störschallkompensation bekannt, die
nur ein Fehlermikrofon benötigt. Auf ein Referenzmikrofon wird verzichtet. Dies setzt
voraus, daß der Störschall eine gewisse Vorhersagbarkeit oder Quasiperiodizität besitzt.
Er kann sich beispielsweise zumindest zu einem beachtlichen Anteil aus einigen diskreten
Frequenzanteilen zusammensetzen oder mit einem Betriebsparameter des Störschallerzeugers,
etwa der Drehzahl, korreliert sein.
[0015] Für viele Anwendungsfälle der aktiven Schallkompensation erweist sich das vorbekannte
Prinzip als nicht anwendbar, da die physikalischen Voraussetzungen hinsichtlich der
Eigenschaften des Schallfeldes nicht gegeben sind oder weil die zur Errechnung des
Kompensationsschallfeldes erforderliche Rechenkapazität in der Signalverarbeitungseinheit
unpraktikabel hohe Kosten hervorrufen würde.
[0016] Insbesondere für die vorliegende Anwendung in einer Dunstabzugshaube, die für den
Einbau in Küchenoberschränken vorgesehen sein kann, wurden bisher die Gegebenheiten
hinsichtlich der akustischen Eigenschaften des Strömungskanals, der zudem einen ausreichenden
Luftdurchsatz gestatten muß, als für die aktive Schallkompensation ungeeignet sowie
die zugehörige Signalverarbeitung als zu kostenaufwendig betrachtet.
[0017] Zum allgemeinen vorbekannten Stand der Technik gehört ein elektronisches Störschalldämpfungssystem
nach der DE 39 08 881 A1 sowie eine geräuscharme Turbomaschine, die in der DE 32 09
617 A1 dargestellt wird. Ferner liefert die russische Patentschrift 836 653 entsprechende
allgemeine Hinweise zum Aufbau einer Schallkompensationsanordnung.
[0018] Die Erfindung geht unter Berücksichtigung des oben angegebenen Standes der Technik
von der Aufgabenstellung aus, eine Dunstabzugshaube so auszubilden, daß bei einem
unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten hinnehmbaren Kostenaufwand eine zumindest teilweise
Auslöschung des von dem Lüfter erzeugten Störschalls erzielt wird. Die Lösung gemäß
der Erfindung besteht darin, daß bei einer Dunstabzugshaube der eingangs beschriebenen
Art eine die Kanallänge des Strömungskanals gegenüber der Linearführung vergrößerte
Umwegführung vorgesehen ist. Unter dem Begriff der "Umwegführung" wird dabei eine
Verlängerung des Strömungskanals gegenüber der die kürzeste Verbindung bildenden linearen
Ausbildung verstanden. Durch diese zwar den Strömungswiderstand verlängernde Umwegführung
steht im Rechner in der Signalverarbeitungseinheit genügend Zeit zur Verfügung, um
aus den zugeführten Eingangssignalen jeweils das Kompensationssignal berechnen zu
können. Dies bedeutet, daß die erforderlichen Rechenoperationen auch mit relativ einfach
aufgebauten Rechnern ausgeführt werden können.
[0019] Es kann zweckmäßig zusätzlich oder allgemein vorgesehen sein, daß die Störschallauslöschung
vorzugsweise durch die Signalverarbeitungseinheit nur für tonale Frequenzen oder quasiperiodische
Geräusche durchgeführt wird. Weiterhin kann vorteilhafterweise vorgesehen sein, daß
die Störschallauslöschung auf Frequenzen unterhalb von 2.000 Hz, vorzugsweise unterhalb
von 1.500 Hz beschränkt wird. Eine Analyse des Lüftergeräusches ergibt Maxima der
Signalamplituden bei Frequenzen unterhalb von 2.000 Hz. In bevorzugten Fällen sogar
unterhalb von 1.500 Hz.
[0020] In diesem Frequenzbereich werden Geräusche vom menschlichen Gehör als besonders unangenehm
empfunden. Zur Vermeidung eines unnötig kostenintensiven Signalverarbeitungsaufwandes
kann daher die Signalverarbeitung für die Störschallauslöschung auf Frequenzen unterhalb
von 2.000 Hz vorzugsweise unterhalb von 1.500 Hz beschränkt werden. Die oberhalb dieser
Frequenzen auftretenden Störschallanteile lassen sich vorteilhaft mittels zusätzlicher
passiver Schallabsorber, die prinzipiell bei hohen Frequenzen eine bessere Wirksamkeit
gegenüber tiefen Frequenzen aufweisen, unterdrücken.
[0021] Insbesondere bei überwiegend tonalen Frequenzen oder quasiperiodischen Störschallanteilen
kann die Ausbildung zweckmäßig so getroffen sein, daß anstelle des Referenzmikrofons
ein Synchronisationssensor zur Synchronisation der Schallquelle mit dem vom Lüfter
erzeugten Störschall verwendet wird.
[0022] Dies ist besonders dann vorteilhaft, wenn ein Lüftertyp gewählt wird, dessen Störschall
weniger ein breitbandiges Spektrum als vielmehr tonale Frequenzen aufweist. Als solche
Lüfter haben sich Radiallüfter erwiesen, insbesondere wenn sie zur Drehrichtung rückwärts
gekrümmte Schaufeln und gegebenenfalls eine spezielle Gehäusegeometrie aufweisen.
[0023] Überraschend hat sich gezeigt, daß auf dieser Grundlage bei Dunstabzugshauben eine
wirkungsvolle Störschallkompensation des Lüftergeräusches mit einem angemessenen Aufwand,
insbesondere hinsichtlich der Signalverarbeitungseinheit erreicht werden kann.
[0024] Es kann vorteilhaft sein, den Strömungskanal U-förmig, L-förmig, C-förmig, wendelförmig,
schraubenlinienförmig oder spiralförmig auszubilden. Dabei ist zu beachten, daß einerseits
der Strömungswiderstand des Strömungskanals klein gehalten wird und andererseits die
akustischen Eigenschaften des Strömungskanals möglichst gut an die oben geschilderten
Voraussetzungen in Hinblick auf Eindimensionalität des Schallfeldes, Linearität und
Kausalität angenähert werden.
[0025] Weiterhin kann zusätzlich vorteilhafterweise die Geräuschdämpfung durch passive,
konstruktive Maßnahmen unterstützt werden. Hierzu kann es vorteilhaft sein, daß der
Strömungskanal wenigstens abschnittsweise derart ausgebildete Wandflächen aufweist,
daß die Intensität von Schallreflexionen quer zur Strömungsrichtung vermindert wird.
Hierzu erscheint es vorteilhaft, die Wandflächen des Strömungskanals unter weitgehender
Vermeidung von parallelen Wandflächenabschnitten, wie sie beispielsweise bei rechteckigem
oder kreisförmigem Querschnitt auftreten, auszubilden. Die Wandflächen des Strömungskanals
können ferner zweckmäßig unregelmäßige Oberflächenveränderungen, zum Beispiel Narbungen,
oder schallabsorbierende Beschichtungen aufweisen.
[0026] In einer weiteren Ausbildung kann es ferner vorteilhaft sein, den Strömungskanal
in zwei oder mehrere akustisch voneinander entkoppelte Teilkanäle zu unterteilen.
Diese Teilkanäle werden zweckmäßig durch Luftleitbleche gebildet, die vorteilhaft
so geführt sind, daß Strömungsablösungen verringert oder vermieden werden. Eine weitere
vorteilhafte Besonderheit kann darin bestehen, daß der Strömungskanal oder die Teilkanäle
oder der Innenraum der Dunstabzugshaube mit Schallabsorbern versehen ist.
[0027] Es kann außerdem vorteilhaft sein, daß zwei einseitig oder doppelseitig ansaugende
Radiallüfter neben- oder hintereinanderliegend angeordnet sind und daß die beiden
Radiallüfter in Spiralgehäusen untergebracht sind, welche als Luftleitelemente für
die Luftführung im Innenraum der Dunstabzugshaube ausgebildet sind. Schließlich kann
es vorteilhaft sein, daß der Gehäuseinnenraum der Dunstabzugshaube einen Teil der
Abluftführung darstellt.
[0028] Weitere vorteilhafte Merkmale und Besonderheiten ergeben sich aus den folgenden Ausführungsbeispielen
von Dunstabzugshauben mit aktiver Schallkompensation, die anhand der Darstellung in
den Zeichnungen im folgenden näher beschrieben und erläutert sind. Es zeigen:
- Fig. 1
- Einen Längsschnitt durch eine von vorne gesehene Dunstabzugshaube mit geradlinigem
Strömungskanal;
- Fig. 2
- einen Längsschnitt durch eine von vorne gesehene Dunstabzugshaube mit Umwegführung
des Strömungskanals;
- Fig. 3
- eine Vorderansicht einer Dunstabzugshaube mit zwei nebeneinander angeordneten Lüftern;
- Fig. 4
- einen Schnitt durch eine von der Seite gesehene Dunstabzugshaube gemäß Fig. 3;
- Fig. 5
- eine alternative Ausbildung einer Dunstabzugshaube mit zwei nebeneinander angeordneten
Lüftern;
- Fig. 6
- einen Schnitt durch eine von der Seite gesehene Dunstabzugshaube gemäß Fig. 5.
[0029] In der prinzipiellen Darstellung der Fig. 1 erkennt man einen Ansaugschirm 1 einer
Dunstabzugshaube für Abluftbetrieb, der an seiner Ansaugöffnung eine Filterplatte
2 aufweist. An den Ansaugschirm 1 schließt sich ein geradlinig aufsteigender Strömungskanal
3 an, der an seinem oberen Ende in ein Gehäuse 5 eines Radiallüfters 4 mündet.
[0030] Im Bereich der Störschallquelle, d.h. des Radiallüfters 4 befindet sich ein Referenzmikrofon
7 und im Ansaugbereich der Dunstabzugshaube ist ein Schallgeber 8 und ein Fehlermikrofon
9 angeordnet. Die Meßgrößen des Referenzmikrofons 7 und des Fehlermikrofons 9 werden
einer Signalverarbeitungseinheit 6 als Eingangsgrößen zugeführt. Die Ausgangsgröße
der Signalverarbeitungseinheit 6 speist den Schallgeber 8. Man erkennt die relativ
große Länge des geradlinigen Strömungskanals 3, deren Unterbringung z.B. in Schränken
von Einbauküchen auf Schwierigkeiten stoßen kann.
[0031] Daher ist in dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 eine erfindungsgemäße Umwegführung
durch gekrümmte Ausführung des Strömungskanals 10 vorgesehen. Der linke, vertikale
Schenkel 11 öffnet sich zum Ansaugschirm 1 der Dunstabzugshaube, während der rechte
vertikale Schenkel 12 einen Auslaß zum Lüftergehäuse 5 des Radiallüfters 4 bildet.
[0032] Die Signalverarbeitungseinheit 6 kann dabei, ebenso wie die Schallquelle 8, in dem
von der Umwegführung des Abluftkanals 10 umschlossenen freien Innenraum 13 untergebracht
sein. Durch diese Ausbildung wird z.B. eine Unterbringung der Abluftführung in einem
Hängeschrank einer Anbauküche möglich.
[0033] Bei der Ausführungsform nach Fig. 3, die zur Verdeutlichung in Fig. 4 von der Seite
dargestellt ist, sind zwei nebeneinander angeordnete Radiallüfter 14 und 15 vorgesehen.
Die beiden Lüftergehäuse 16 und 17 münden in einen gemeinsamen Abluftauslaß 18. Der
von dem Ansaugschirm 1 zunächst vertikal aufsteigende Strömungskanal 19 geht rückwärts
in einen Verbindungsraum 20 der beiden Lüftergehäuse 16, 17 über. Das Referenzmikrofon
7 befindet sich am wandseitigen Ende eines mit dem vertikal aufsteigenden Teil des
Strömungskanals 19 verbundenen waagrechten Übergangsstücks 21.
[0034] Bei der Ausführung nach Fig. 5, die zur Verdeutlichung in der Fig. 6 von der Seite
dargestellt ist, mündet der Strömungskanal 19 nach rückwärts in die beiden Lüftergehäuse
16, 17 der beiden Radiallüfter 14, 15 und der gemeinsame Lüfterauslaß 22 ist mit einem
Auslaßstutzen 23 verbunden.
[0035] Die nicht näher erwähnten Einzelteile entsprechen denen der Ausführung nach Fig.
1. Die Schallquelle 8 kann vorteilhafterweise aus einem oder mehreren Lautsprechern
bestehen.
[0036] Bei einer vereinfachten Ausführung einer Dunstabzugshaube mit den im vorangehenden
beschriebenen Merkmalen kann gegebenenfalls vorteilhaft anstelle von Referenzmikrofon
und Fehlermikrofon nur ein einziges Mikrofon zweckmäßig im Bereich des Fehlermikrofons
verwendet werden.
1. Dunstabzugshaube mit wenigstens teilweiser Auslöschung des Lüftergeräusches durch
Schallkompensation, mit mindestens einem eingebauten Lüfter (4;14,15) und einem Strömungskanal
(3;10;19), der den Ansaugbereich (1) mit dem Lüfter (4;14,15) verbindet, mit einem
Referenzmikrofon (7) zur Aufnahme des zu kompensierenden Störschalls des Lüfters (4;14,15),
mit mindestens einer Schallquelle (8), einem Fehlermikrofon (9) und mit einer mit
dem Referenzmikrofon (7), der Schallquelle (8) und dem Fehlermikrofon (9) verbundenen
Signalverarbeitungseinheit (6), die aus den als Eingangssignal dienenden Signalen
des Referenzmikrofons (7) und des Fehlermikrofons (9) ein der Schallquelle (8) zugeführtes
Ausgangssignal zur wenigstens teilweisen Auslöschung des Störschalls erzeugt, dadurch gekennzeichnet, daß eine die Kanallänge des Strömungskanals gegenüber der Linearführung vergrößernde
Umwegführung (10,19) vorgesehen ist.
2. Dunstabzugshaube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß anstelle des Referenzmikrofons (7) ein Synchronisationssensor zur Synchronisation
mit dem vom Lüfter (4;14,15) erzeugten Störschall vorgesehen ist.
3. Dunstabzugshaube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Strömungskanal U-förmig, L-förmig, C-förmig, spiralförmig, wendelförmig oder
schraubenlinienförmig ausgebildet ist.
4. Dunstabzugshaube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umwegführung des Strömungskanals im wesentlichen aus miteinander verbundenen
geradlinigen Abschnitten des Strömungskanals zusammengesetzt ist.
5. Dunstabzugshaube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Lüfter (4;14,15) ein Radiallüfter ist.
6. Dunstabzugshaube nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Laufrad des Lüfters (4;14,15) mit zur Drehrichtung rückwärts gekrümmten Schaufeln
versehen ist.
7. Dunstabzugshaube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Strömungskanal (3;10;19) wenigstens abschnittsweise derart ausgebildete Wandflächen
aufweist, daß die Intensität von Schallreflexionen quer zur Strömungsrichtung des
Strömungskanals vermindert wird.
8. Dunstabzugshaube nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Strömungskanal (3;10;19) wenigstens abschnittsweise mit schallabsorbierenden
Materialien ausgekleidet ist.
9. Dunstabzugshaube nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Strömungskanal (3;10;19) wenigstens abschnittsweise mit unregelmäßigen Oberflächenveränderungen
versehen ist.
10. Dunstabzugshaube nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandflächen des Strömungskanals (3;10;19) unter weitgehender Vermeidung von
parallelen Wandflächenabschnitten ausgebildet sind.
11. Dunstabzugshaube nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Strömungskanal (3;10;19) in zwei oder mehrere akustisch voneinander entkoppelte
Teilkanäle unterteilt ist.
12. Dunstabzugshaube nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilkanäle durch Luftleitbleche gebildet werden.
13. Dunstabzugshaube nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilkanäle durch konzentrische Rohre gebildet werden.
14. Dunstabzugshaube nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftleitbleche zur Vermeidung von Strömungsablösungen geformt sind.
15. Dunstabzugshaube nach Anspruch 7 oder Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Strömungskanal (3;10;19) und/oder die Teilkanäle und/oder der Innenraum der
Dunstabzugshaube mit Loch-, Platten- oder Membranabsorbern versehen sind.
16. Dunstabzugshaube nach Anspruch 7, 8 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilkanäle und/oder der Innenraum der Dunstabzugshaube mit schallabsorbierenden
Materialien ausgebildet sind.
17. Dunstabzugshaube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei einseitig oder doppelseitig ansaugende Radiallüfter (14,15) neben- oder
hintereinanderliegend angeordnet sind und daß die beiden Radiallüfter (14,15) in Spiralgehäusen
untergebracht sind, welche einen Teil der Umwegführung des Strömungskanals bilden.
18. Dunstabzugshaube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehäuseinnenraum der Dunstabzugshaube wenigstens einen Teil der Umwegführung
des Strömungskanals bildet.
19. Verfahren zur wenigstens teilweisen Auslöschung des Lüftergeräusches einer Dunstabzugshaube
durch Schallkompensation bei einer Dunstabzugshaube mit mindestens einem eingebauten
Lüfter (4;14,15) und einem Strömungskanal (3;10;19), der den Ansaugbereich (1) mit
dem Lüfter (4;14,15) verbindet, mit einem Referenzmikrofon (7) zur Aufnahme des zu
kompensierenden Störschalls des Lüfters (4;14,15) mit mindestens einer Schallquelle
(8), einem Fehlermikrofon (9) und mit einer mit dem Referenzmikrofon (7), der Schallquelle
(8) und dem Fehlermikrofon (9) verbundenen Signalverarbeitungseinheit (6), die aus
den als Eingangssignale dienenden Signalen des Referenzmikrofons (7) und des Fehlermikrofons
(9) ein der Schallquelle (8) zugeführtes Ausgangssignal zur wenigstens teilweisen
Auslöschung des Störschalls erzeugt, insbesondere bei einer Dunstabzugshaube nach
einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Störschallkompensation auf tonale Frequenzen oder quasiperiodische Geräusche
beschränkt wird.
20. Verfahren zur wenigstens teilweisen Auslöschung des Lüftergeräusches einer Dunstabzugshaube
durch Schallkompensation bei einer Dunstabzugshaube mit mindestens einem eingebauten
Lüfter (4;14,15) und einem Strömungskanal (3;10;19), der den Ansaugbereich (1) mit
dem Lüfter (4;14,15) verbindet und mit einem Referenzmikrofon (7) zur Aufnahme des
zu kompensierenden Störschalls des Lüfters (4;14,15), mit mindestens einer Schallquelle
(8), einem Fehlermikrofon (9) und mit einer mit dem Referenzmikrofon (7), der Schallquelle
(8) und dem Fehlermikrofon (9) verbundenen Signalverarbeitungseinheit (6), die aus
den als Eingangssignale dienenden Signalen des Referenzmikrofons (7) und des Fehlermikrofons
(9) ein der Schallquelle (8) zugeführtes Ausgangssignal zur wenigstens teilweisen
Auslöschung des Störschalls erzeugt, insbesondere bei einer Dunstabzugshaube nach
einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Störschallkompensation auf Frequenzen unterhalb von 2.000 Hz beschränkt wird.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Störschallkompensation auf Frequenzen unterhalb von 1.500 Hz beschränkt wird.
22. Verfahren nach Anspruch 19, 20 oder 21, dadurch gekennzeichnet, daß der Signalverarbeitungseinheit (6) eine feste Eingabegröße anstelle des Signals
des Referenzmikrofons (7) vorgegeben wird und daß die Schallkompensation nur in Abhängigkeit
von den der Signalverarbeitungseinheit (6) zugeführten Signalen des Fehlermikrofons
(9) geregelt wird.