(19)
(11) EP 0 671 787 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.09.1995  Patentblatt  1995/37

(21) Anmeldenummer: 95102754.9

(22) Anmeldetag:  27.02.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6H01R 17/12, H01R 9/05
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 10.03.1994 CH 715/94

(71) Anmelder: Reichle + De-Massari AG Elektro-Ingenieure
8620 Wetzikon (CH)

(72) Erfinder:
  • Reichle, Hans
    CH-8620 Wetzikon (CH)

(74) Vertreter: Petschner, Goetz 
Patentanwaltsbüro G. Petschner Wannenstrasse 16
8800 Thalwil
8800 Thalwil (CH)

   


(54) Vorrichtung zum Anschluss abgeschirmter Leiter in der Telefonie und Datenkommunikation


(57) Die Vorrichtung zum Anschluss abgeschirmter Leiter in der Telefonie und Datenkommunikation ist gekennzeichnet durch eine auf einer Printplatte o. dgl. abstützbare metallische Erdungsplatte (1), mit einer ersten zurückgebogenen, einen zum Einstecken stirnseitig eines abgeschirmten Leiters oder Kabels zwischen dessen Abschirmung und dessen Kabelmantel bestimmten Kontaktdorn (2) bildenden Zunge und einer weiteren, vom Kontaktdorn (2) distanzierten, wenigstens angenähert parallel zu diesem verlaufenden, eine der Auflage des Kabels dienende Wanne (3) bildenden Zunge, welche Wanne (3) durch Abbinden mittels Kabelbinder (8) in Richtung gegen den Kontaktdorn (2) biegbar ist.
Eine solche Vorrichtung gestattet eine unbeschränkte Anwendung in allen Bereichen, wo abgeschirmte Leiter anzuschliessen sind, wobei eine HF-mässig optimale Erdung gewährleistet ist.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Anschluss abgeschirmter Leiter in der Telefonie und Datenkommunikation.

[0002] In der Telefonie oder anderen Signal-Uebertragungsbereichen sind elektrische Leiter, die gegen störende äussere elektrische Felder durch eine sehr gut leitende metallische Umhüllung abgeschirmt sind, unerlässlich. Problematisch ist dabei aber deren Verlegung im Anschluss-System, wie Printplatte u. dgl., insbesondere bezüglich einer HF-mässig optimalen Erdung der Abschirmung im Leiteranschlussbereich, wofür zunächst der Kabelschirm durch Entfernen des Kabelmantels freizulegen und dann der Kabelschirm durch Klemmfedern o. dgl. zu umfassen ist. Die hierbei unerlässliche Zugentlastung erfolgt dann mittels Kabelbinder an einer, bezüglich der Schirmkontaktierung auf der Kabelachse hintereinander versetzten Stelle.

[0003] Abgesehen von der hierfür erforderlichen relativ grossen Bautiefe ist eine Klammerkontaktierung des Kabelschirmes unsicher. Zudem muss hierfür stufenförmig abgemantelt werden, was oft zu Beschädigungen des Kabelschirms führt. Zudem fransen solche Kabelenden leicht aus.

[0004] Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zum Anschluss abgeschirmter Leiter in der Telefonie und Datenkommunikation zu schaffen, die unter Vermeidung der Mängel des bekannten Standes der Technik eine hochfrequenztaugliche Kontaktierung von Geflecht- und Folienschirmen abgeschirmter Leiter beliebigen Durchmessers gestatten bei einfachster Handhabung ohne Werkzeug und ohne die Notwendigkeit einer Abmantelung, sowie bei platzsparender Zugentlastung.

[0005] Dies alles wird erfindungsgemäss erreicht durch eine auf einer Printplatte o. dgl. abstützbare metallische Erdungsplatte mit einer ersten zurückgebogenen, einen zum Einstecken stirnseitig eines abgeschirmten Leiters oder Kabels zwischen dessen Abschirmung und dessen Kabelmantel bestimmten Kontaktdorn bildenden Zunge und einer weiteren, vom Kontaktdorn distanzierten, wenigstens angenähert parallel zu diesem verlaufenden, eine der Auflage des Kabels dienende Wanne bildenden Zunge, welche Wanne durch Abbinden mittels Kabelbinder in Richtung gegen den Kontaktdorn biegbar ist.

[0006] Hierbei kann bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Biegebereich des Kabeldornes resp. der Kabelauflagewanne elastische Zonen zur Anpassung an unterschiedliche Dicken der Kabelmäntel bilden.

[0007] Ferner ist es vorteilhaft, wenn mehrere, von der Erdungsplatte abragende Kontaktdorne mit zugeordneten Kabelauflagewannen vorgesehen sind, wenn ferner mindestens eine, von der Erdungsplatte seitlich abragende Kabelschuh-Steckzunge und ein seitlich an der Erdungsplatte abgebogener Anschlag für eine Schirmblechverbindung vorgesehen sind.

[0008] Zweckmässig ist die Vorrichtung von einer einstückigen Ausbildung.

[0009] Auf diese Weise wird eine HF-mässig optimale Schirmkontaktierung erreicht, wobei die koaxiale Anordnung von Schirmkontaktierung und Kabelbinder nicht nur geringes Montagevolumen erfordert, sondern ein Festziehen des Kabelbinders gleichzeitig eine Flächenpressung des Kontaktdornes auf den Schirm bewirkt und eine grossflächige Kontaktierung sicherstellt. Gleichzeitig ist die Kontaktstelle unter dem Kabelmantel geschützt.

[0010] Eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
in schaubildartiger Darstellung die einstückige Vorrichtung zum Anschluss abgeschirmter Leiter; und
Fig. 2
die Anordnung gemäss Fig. 1 mit einem abgeschirmten Leiter.


[0011] Gemäss den Fig. 1 und 2 umfasst die Vorrichtung zum Anschluss abgeschirmter Leiter in der Telefonie und Datenkommunikation eine auf einer Printplatte 14 o. dgl. abstützbare metallische Erdungsplatte 1, mit einer ersten zurückgebogenen, einen zum Einstecken stirnseitig eines abgeschirmten Leiters oder Kabels 13 zwischen dessen Abschirmung 11 und dessen Kabelmantel 10 bestimmten Kontaktdorn 2 bildenden Zunge. Ferner ist eine weitere, vom Kontaktdorn 2 distanzierte, wenigstens angenähert parallel zu diesem verlaufende, eine der Auflage des Kabels 13 dienende Wanne 3 bildende Zunge vorgesehen. Hierbei ist die Wanne 3 durch Abbinden mittels Kabelbinder 8 in Richtung gegen den Kontaktdorn 2 biegbar.

[0012] Der Kabelbinder 8 ist dabei zwischen Seitenbegrenzungen 9 an der Kabelauflagewanne 3 geführt.

[0013] Die Erdungsplatte 1 kann mit der Printplatte 14 oder anderen Trägern verschraubt, gesteckt oder hier mittels Lötzungen 6 durch Löten verbunden sein. Stützschultern 7 können dabei für höhere Stabilität sorgen.

[0014] Der Biegebereich des Kabeldornes 2 resp. der Kabelauflagewanne 3 können weiter elastische Zonen 15 zur Anpassung an unterschiedliche Dicken der Kabelmäntel bilden.

[0015] Für eine Multiple-Ausgestaltung ist vorgesehen, dass von der Erdungsplatte 1 mehrere Kontaktdorne mit zugeordneten Kabelauflagewannen abragen (nicht gezeigt).

[0016] Eine weitere Ausgestaltung kann erreicht werden durch mindestens eine, von der Erdungsplatte 1 seitlich abragende Kabelschuh-Steckzunge 4 und durch einen seitlich an der Erdungsplatte 1 abgebogenen Anschlag 5 für eine Schirmblechverbindung (nicht gezeigt)
Erfindungswesentlich ist ferner, dass die Vorrichtung einstückig ausgebildet ist.


Ansprüche

1. Vorrichtung zum Anschluss abgeschirmter Leiter in der Telefonie und Datenkommunikation, gekennzeichnet durch eine auf einer Printplatte o. dgl. abstützbare metallische Erdungsplatte (1), mit einer ersten zurückgebogenen, einen zum Einstecken stirnseitig eines abgeschirmten Leiters oder Kabels zwischen dessen Abschirmung und dessen Kabelmantel bestimmten Kontaktdorn (2) bildenden Zunge und einer weiteren, vom Kontaktdorn (2) distanzierten, wenigstens angenähert parallel zu diesem verlaufenden, eine der Auflage des Kabels dienende Wanne (3) bildenden Zunge, welche Wanne (3) durch Abbinden mittels Kabelbinder (8) in Richtung gegen den Kontaktdorn (2) biegbar ist.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Biegebereich des Kabeldornes (2) resp. der Kabelauflagewanne (3) elastische Zonen (15) zur Anpassung an unterschiedliche Dicken der Kabelmäntel bilden.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch mehrere, von der Erdungsplatte (1) abragende Kontaktdorne mit zugeordneten Kabelauflagewannen.
 
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch mindestens eine, von der Erdungsplatte (1) seitlich abragende Kabelschuh-Steckzunge (4).
 
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen seitlich an der Erdungsplatte (1) abgebogenen Anschlag (5) für eine Schirmblechverbindung.
 
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine einstückige Ausbildung.
 




Zeichnung