[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Glasabdeckung für Möbel od. dgl., bestehend aus
einer in einen Kunststoffrahmen eingesetzten Glasplatte, welcher Kunststoffrahmen
mit Seitenschenkeln den Glasplattenrand umfaßt und Griff- und/oder Halterungsteile
aufweist.
[0002] Glasabdeckungen für verschiedenste Möbel, Schränke, Truhen, Vitrinen u. dgl. gibt
es als liegende oder stehende Schiebedeckel oder -türen, als hochklappbare oder aufschwenkbare
Klappdeckel oder Flügeltüren u.s.w., welche Abdeckungen oft Glasplatten oder andere
durchsichtige Abdeckplatten besitzen, die zur Kantensicherung, zur Vebesserung der
Gleiteigenschaften für eine Schiebebewegung, zur dichten Anlage an einem Randprofil
od. dgl. mit einem Kunststoffrahmen eingefaßt sind, wobei diese Kunststoffrahmen bisher
aus einzelnen Strangprofilstücken zusammengesetzt werden. Die Herstellung solcher
Glasabdeckungen ist daher recht umständlich und aufwendig und darüber hinaus auch
noch mit beträchtlichen Herstellungstoleranzen verbunden, wozu noch kommt, daß die
Strangprofile verhältnismäßig stark dimensioniert sind und die daraus entstehenden
Kunststoffrahmen die Sichtfläche der Glasabdeckung und häufig auch die Dichtheit dieser
Abdeckung beeinträchtigen. Da außerdem die Kunststoffrahmen der Glasplatten auch Griff-
und/oder Halterungsteile zur Handhabung oder Abstützung der Glasabdeckung tragen,
müssen diese Griff- und/oder Halterungsteile in einem eigenen Arbeitsschritt nach
dem Setzen der Kunststoffrahmen aufgeklebt oder aufgeschraubt werden, was den Herstellungsaufwand
weiter vergrößert und bei längerem Gebrauch der Glasabdeckung ein Lockern oder Ablösen
der Griff- und/oder Halterungsteile befürchten läßt.
[0003] Gemäß der DE-OS 2 234 226 wurde auch schon vorgeschlagen, Zierprofile aus Kunststoff
direkt an Möbelteile anzuspritzen, wozu der Kunststoff durch ein Loch von der Unterseite
her in eine an der Oberseite des Möbelteils, vorzugsweise im Bereich einer Aufnahmenut
aufgespannte Spritzform eingespritzt und dann das Loch wieder verschlossen wird. Hier
kommt es allerdings nur zu einem recht schwachen Zusammenhalt zwischen Profil und
Möbelteil, so daß diese Profile wegen ihrer geringen Belastbarkeit als Träger für
Griffe od. dgl. ungeeignet sind und auch bisher bei der Herstellung von Glasabdeckungen
keine Verwendung fanden.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Glasabdeckung der eingangs geschilderten
Art zu schaffen, die sich durch ihre aufwandsarme Herstellung, ihren sauberen und
einwandfreien Kunststoffrahmen, ihre Funktionssicherheit und Lebensdauer auszeichnet.
[0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß der Kunststoffrahmen in an sich bekannter
Weise direkt an der Glasplatte angespritzt ist, wobei im Bereich der Griff- und/oder
Halterungsteile die Seitenschenkel über wenigstens einen durch ein Loch der Glasplatte
ausgeformten Quersteg miteinander in Verbindung stehen. Das direkte Anspritzen des
Kunststoffrahmens ermöglicht eine rationelle Fertigung der Kunststoffeinfassung für
die Glasplatten mit verhältnismäßig engen Fertigungstoleranzen und erlaubt gleichzeitig
mit dem Anspritzen des Kunststoffrahmens an den gewünschten Stellen auch das Ausformen
von Griff- und/oder Halterungsteilen. Um dabei durch die im Bereich dieser Griff-
und/oder Halterungsteile auftretenden höheren Belastungen ein Ablösen des Kunststoffrahmens
von der Glasplatte zu verhindern, was wegen der fehlenden Verbindung zwischen Glas
od. dgl. und Kunststoff zu befürchten wäre, sind die im Bereich dieser belasteten
Teile liegenden Seitenschenkel über Querstege, die sich durch vorbereitete Glasplattenlöcher
erstrecken, miteinander verbunden. Diese Querstege wirken wie Niete und führen zu
einer sicheren und hochbelastbaren Befestigung der Griff- und/oder Halterungsteile
an der Glasplatte durch eine Formschlußverbindung.
[0006] Bilden die Seitenschenkel des Kunststoffrahmens verbreiterte Befestigungslappen,
die mit den Griff- und/oder Halterungsteilen versehen sind, kann bei ansprechender
Gestaltung für eine entsprechend große Auflagefläche der Griff- und/oder Halterungsteile
auf der Glasplatte und für die Anordnung ausreichend vieler Querstege gesorgt werden,
ohne den übrigen Rahmenbereich unnötig überdimensionieren zu müssen. So lassen sich
solche Kunststoffrahmen außer mit Griffteilen auch mit höher belasteten Halterungsteilen,
wie Verschlußansätze, Scharnierlager od. dgl., einwandfrei ausstatten.
[0007] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand anhand eines Ausführungsbeispieles
näher veranschaulicht, und zwar zeigen
Fig. 1 und 2 einen Teil einer erfindungsgemäßen Glasabdekkung in Draufsicht bzw.
im Querschnitt nach der Linie II-II der Fig. 1.
[0008] Eine in Form eines Glasschiebedeckels ausgebildete Glasabdeckung 1 besteht aus einer
Glasplatte 2, an der direkt ein Kunststoffrahmen 3 angespritzt ist, wobei der Kunststoffrahmen
3 mit seinen Seitenschenkeln 4 den Rand 5 der Glasplatte 2 umfaßt. Beim Anspritzen
des Kunststoffrahmens 3 werden gleichzeitig an den Seitenschenkeln 4 verbreiterte,
Griffteile 6 bildende Befestigungslappen 7 angeformt, die durch Löcher 8 der Glasplatte
2 hindurch sich erstreckende, im Zuge des Anspritzens sich ausformende Querstege 9
miteinander verbunden sind, so daß ein fester, hochbelastbarer Halt des Kunststoffrahmens
3 an der Glasplatte 2 vor allem im Bereich des Griffteiles gewährleistet ist.
1. Glasabdeckung (1) für Möbel od. dgl., bestehend aus einer in einen Kunststoffrahmen
(3) eingesetzten Glasplatte (2), welcher Kunststoffrahmen (3) mit Seitenschenkeln
(4) den Glasplattenrand (5) umfaßt und Griff- und/oder Halterungsteile (6) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoffrahmen (3) in an sich bekannter Weise direkt
an der Glasplatte (2) angespritzt ist, wobei im Bereich der Griff- und/oder Halterungsteile
(6) die Seitenschenkel (4) über wenigstens einen durch ein Loch (8) der Glasplatte
(2) ausgeformten Quersteg (9) miteinander in Verbindung stehen.
2. Glasabdeckung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenschenkel (4)
des Kunststoffrahmens (3) verbreiterte Befestigungslappen (7) bilden, die mit den
Griff- und/oder Halterungsteilen (6) versehen sind.