[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von aus mehreren Teilprodukten
bestehenden Druckerzeugnissen, wie z. B. Zeitungen, Zeitschriften und dergleichen,
mit einer um eine in etwa horizontale Achse drehend angetriebenen Verarbeitungstrommel
mit in Umfangsrichtung regelmäßig verteilten, im wesentlichen parallel zur Achse verlaufenden
sattelförmigen Auflagen sowie mit Transportmitteln zum Transport der Produkte entlang
der sattelförmigen Auflagen von einer im axialen Trommelendbereich angeordneten Produktzuführstation
zu einer in Achsrichtung von dieser beabstandeten, im gegenüberliegenden Trommelendbereich
angeordneten Erzeugnisentnahmestation, wobei zwischen der Produktzuführ- und der Erzeugnisentnahmestation
mindestens zwei Produktbearbeitungsstationen, insbesondere Sammel-, Einsteck-, Zusammentrag-,
Heft-, Einzelprodukteklebe-, Verleim-, Schneidstationen und/oder dergleichen vorgesehen
sind.
[0002] Derartige Vorrichtungen werden zur Herstellung unterschiedlichster Druckerzeugnisse
verwendet, die bei einer entsprechend multifunktionell ausgebildeten Verarbeitungstrommel
beispielsweise durch Sammeln, Einstecken und/oder Zusammentragen in aufeinanderfolgenden
Produktbearbeitungsstationen zu einem fertigen Druckerzeugnis zusammengefügt werden.
Bei Bedarf können den einzelnen, für das Sammeln, Einstecken und/oder Zusammentragen
verantwortlichen Produktbearbeitungsstationen bestimmte weitere Produktbearbeitungsstationen
vor- und/oder nachgeschaltet werden, die Sonderfunktionen, wie zum Beispiel Heften,
Ankleben von Einzelprodukten wie Karten oder Warenproben, Verleimen oder Schneiden
übernehmen.
[0003] Durch das Vorsehen derartiger Produktbearbeitungsstationen an einer universell einsetzbaren
Verarbeitungstrommel können sowohl komplexe als auch einfache Druckerzeugnisse unterschiedlichster
Art hergestellt werden.
[0004] Nachteilig an den beschriebenen, zur Herstellung von komplexen Druckerzeugnissen
geeigneten Vorrichtung ist, daß sich die Herstellung von einfachen Druckerzeugnissen
uneffektiv gestaltet, da auch bei der Herstellung solcher einfacher Druckerzeugnisse
sämtliche, an der Verarbeitungstrommel vorgesehene Produktbearbeitungsstationen durchlaufen
werden müssen, wobei ein Teil bzw. ein Großteil dieser Produktbearbeitungsstationen
bei der Herstellung solcher einfacher Druckerzeugnisse keine Funktion erfüllen muß
und somit abgeschaltet ist.
[0005] Dies führt einerseits zu einer ungenügenden Ausnutzung der vorhandenen Produktbearbeitungsstationen
und andererseits auch zu einer unnötig verlängerten Herstellungszeit, da die Produkte
bzw. die Erzeugnisse sämtliche Produktbearbeitungsstationen durchlaufen und somit
eine unnötige hohe Anzahl von Rotationen der Verarbeitungstrommel mitvollziehen müssen,
bis sie schließlich durch die im Trommelendbereich gelegene Erzeugnisentnahmestation
von der Verarbeitungstrommel weggeführt werden.
[0006] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art so auszubilden, daß sowohl die Herstellung von einfachen als auch die Herstellung
von komplexen Druckerzeugnissen mit ein und derselben Vorrichtung auf wirtschaftliche
Weise durchführbar ist. Dabei soll insbesondere die Ausnutzung der vorhandenen Produktbearbeitungsstationen
erhöht und die Herstellungszeit für einfache Druckerzeugnisse verringert werden.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwischen zwei in Achsrichtung
voneinander beabstandeten Produktbearbeitungsstationen und somit auch zwischen der
im Trommelendbereich angeordneten Produktzuführstation und der im gegenüberliegenden
Trommelendbereich angeordneten Erzeugnisentnahmestation zumindest eine weitere Erzeugnisentnahmestation
vorgesehen ist, die wahlweise aktivierbar und deaktivierbar ist.
[0008] Durch diese erfindungsgemäße Maßnahme kann eine Verarbeitungstrommel mit den daran
vorgesehenen Produktbearbeitungsstationen in herkömmlicher Weise für den Seriellbetrieb
zur Herstellung komplexer Druckerzeugnisse verwendet werden, wobei in diesem Fall
die ersten mit anderen Teilprodukten zusammenzufügenden bzw. die ersten zu bearbeitenden
Teilprodukte der Verarbeitungstrommel über die im axialen Trommelendbereich angeordnete
Produktzuführstation zugeführt werden, woraufhin sie beim Durchlaufen aller an der
Verarbeitungstrommel vorgesehenen Produktbearbeitungsstationen mit weiteren Teilprodukten
zusammengefügt bzw. verarbeitet werden, um schließlich als fertiges Erzeugnis von
der im gegenüberliegenden Trommelendbereich angeordneten Erzeugnisentnahmestation
entnommen zu werden.
[0009] Für die Herstellung von einfachen Druckerzeugnissen wird erfindungsgemäß eine weitere
Erzeugnisentnahmestation vorgesehen, die in Transportrichtung hinter den für die Herstellung
dieses Erzeugnisses benötigten Produktbearbeitungsstationen und vor den für die Herstellung
dieses Erzeugnisses nicht benötigten Produktbearbeitungsstationen angeordnet ist,
wodurch ein unnötiges und zeitraubendes Durchlaufen der nicht benötigten Produktbearbeitungsstationen
vermieden wird. Auf diese Weise kann die Herstellungszeit für einfache Druckerzeugnisse
in einer Vorrichtung, die auch zur Herstellung von komplexen Druckerzeugnissen geeignet
ist, erheblich verkürzt werden.
[0010] Die weitere Erzeugnisentnahmestation ist dabei je nach Bedarf aktivierbar, so daß
sie für die Herstellung von einfachen Druckerzeugnissen in Betrieb und für die Herstellung
von komplexen Druckerzeugnissen außer Betrieb setzbar ist.
[0011] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird in Transportrichtung
hinter der weiteren Erzeugnisentnahmestation und vor zumindest einer Produktbearbeitungsstation
eine weitere Produktzuführstation vorgesehen.
[0012] Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß bei der Herstellung von einfachen Druckerzeugnissen
und aktivierter weiterer Erzeugnisentnahmestation im Parallelbetrieb gearbeitet werden
kann, wobei jeweils ein Erzeugnis mittels der zwischen der im Trommelendbereich vorgesehenen
Produktzuführstation und der weiteren Erzeugnisentnahmestation angeordneten Produktbearbeitungsstationen
sowie mittels der zwischen der weiteren Produktzuführstation und der im Trommelendbereich
vorgesehenen Erzeugnisentnahmestation angeordneten Produktbearbeitungsstationen gleichzeitig
herstellbar ist. Auf diese Weise läßt sich einerseits die Herstellungszeit für ein
einfaches Druckerzeugnis erheblich verkürzen und andererseits auch die Ausnutzung
der an der Verarbeitungstrommel vorgesehenen Produktbearbeitungsstationen deutlich
verbessern, da durch den parallelen Betrieb von zwei oder mehr Trommelabschnitten
zur gleichzeitigen Herstellung mehrerer Druckerzeugnisse vermieden wird, daß bestimmte,
mehrere Produktbearbeitungsstationen aufweisende Trommelabschnitte nichts zur Herstellung
des Erzeugnisses beitragen.
[0013] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Beispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung
beschrieben. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße, im Parallelbetrieb arbeitende Vorrichtung,
- Fig. 2
- eine erfindungsgemäße, im Seriellbetrieb arbeitende Vorrichtung,
- Fig. 3
- eine mögliche Ausführungsform einer sattelförmigen, an einer Verarbeitungstrommel
vorgesehenen Auflage, und
- Fig. 4
- ein einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zuführbares Teilprodukt.
[0014] Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung besteht aus einer um eine horizontale Achse
1 drehend angetriebenen Verarbeitungstrommel 2, welche aus einem ersten Abschnitt
3 und einem zweiten Abschnitt 4 zusammengesetzt ist.
[0015] Die Verarbeitungstrommel 2 weist dabei einen zylindrischen Kernabschnitt 5 auf, an
dessen Mantelfläche in Umfangsrichtung regelmäßig verteilte, parallel zur Achse 1
verlaufende sattelförmige Auflagen 6 angeordnet sind. In dem dem zweiten Abschnitt
4 abgewandten Endbereich des ersten Abschnitts 3 der Verarbeitungstrommel 2 ist eine
Produktzuführstation 7 vorgesehen, mittels welcher gefaltete Einzelprodukte 8 der
Verarbeitungstrommel 2 in Richtung des Pfeiles A zugeführt und nacheinander auf jeweils
einer Auflage 6 der rotierenden Verarbeitungstrommel 2 abgelegt werden.
[0016] An die Produktzuführstation 7 schließt sich in Richtung der Trommelachse 1 versetzt
dazu eine Kartenklebestation 9 an, welcher in Richtung des Pfeiles B Karten 10 zugeführt
und auf das Produkt 11 aufgeklebt werden.
[0017] In Axialrichtung versetzt zur Kartenklebestation 9 ist eine Sammelstation 12 vorgesehen,
in welcher gefaltete Produkte 13 in Richtung des Pfeiles C rittlings auf die bereits
mit aufgeklebten Karten 10 versehenen Produkte 15 abgelegt werden.
[0018] An die Sammelstation 12 schließt sich eine einen Rotationshefter 14 aufweisende Heftstation
16 an, mittels welcher die das fertige Druckerzeugnis 17 bildenden Teilprodukte an
ihrem gemeinsamen Falz miteinander verheftet werden.
[0019] An den Rotationshefter 16 schließt sich eine Erzeugnisentnahmestation 18 an, in welcher
die fertigen Erzeugnisse 19 mittels jeweils einer automatisch betätigbaren Klammer
20a eines Wegförderers 20 ergriffen und von der jeweiligen Auflage 6 abgehoben werden.
Der Wegförderer 20 fördert die Erzeugnisse 19 von der Verarbeitungstrommel 2 in Tangentialrichtung
in Richtung des Pfeiles E weg.
[0020] Alle bisher beschriebenen Stationen sind im Bereich des ersten Abschnitts 3 der Verarbeitungstrommel
2 angeordnet.
[0021] An den mit der Erzeugnisentnahmestation 18 versehenen Bereich des Abschnitts 3 der
Verarbeitungstrommel 2 schließt sich axial ausgerichtet mit diesem der Abschnitt 4
der Verarbeitungstrommel 2 an, wobei - was in der Betriebsweise gemäß Fig. 1 nicht
unbedingt nötig ist - die sattelförmigen Auflagen 6, 6' der beiden Abschnitte 3, 4
der Verarbeitungstrommel 2 umfangsmäßig miteinander ausgerichtet sind, so daß sich
ein bündiger Übergang zwischen den Auflagen 6, 6' der beiden Abschnitte 3, 4 der Verarbeitungstrommel
2 ergibt.
[0022] Der Abschnitt 4 der Verarbeitungstrommel 2 ist analog zu Abschnitt 3 mit entsprechenden
Stationen 7', 9', 12', 16' und 18' versehen.
[0023] Wenn die Vorrichtung gemäß Fig. 1 in Betrieb gesetzt wird, beginnen die beiden, vorzugsweise
über eine gemeinsame Antriebswelle 21 angetriebenen Abschnitte 3, 4 der Verarbeitungstrommel
2 synchron zu rotieren. Anschließend beginnen die beiden Produktzuführstationen 7,
7' gleichzeitig zu arbeiten, wodurch beiden Abschnitten 3, 4 der Verarbeitungstrommel
2 gleichzeitig Einzelprodukte 8, 8' zur weiteren Bearbeitung zugeführt werden.
[0024] Die Auflagen 6, 6' sind auf bekannte Weise mit nicht dargestellten Transportmitteln
versehen, mittels welcher die auf den Auflagen 6, 6' abgelegten Produkte entlang dieser
Auflagen 6, 6' in Richtung der Trommelachse 1 gefördert werden können. Durch die Kombination
dieser durch die Transportmittel bedingten Förderbewegung mit der Rotation der Verarbeitungstrommel
2 beschreiben die auf den Auflagen 6, 6' abgelegten Produkte eine mit den Pfeilen
D, D' angedeutete, im wesentlichen spiralförmige Bahn um die Trommelachse 1, wobei
sie während einer Trommelumdrehung jeweils um den zwischen zwei benachbarten Stationen
vorgesehenen Abstand in Trommelachsenrichtung verschoben werden, so daß pro Umdrehung
der Verarbeitungstrommel 2 jeweils ein Bearbeitungsvorgang an jedem in der Vorrichtung
befindlichen Produkt durchgeführt werden kann. Im Bereich der Zuführ- und Bearbeitungsstationen
9, 12, 16, 7', 9', 12', 16' werden die Produkte nicht vorgeschoben.
[0025] Diese Produkte durchlaufen folglich auf der erwähnten Bewegungsbahn alle auf dem
jeweiligen Abschnitt 3, 4 der Verarbeitungstrommel 2 vorgesehenen Stationen 9, 12,
16 bzw. 9', 12', 16', woraufhin sie an den jeweiligen Erzeugnisentnahmestationen 18,
18' als fertiges Erzeugnis 19, 19' durch die Wegförderer 20, 20' vom jeweiligen Abschnitt
3, 4 der Verarbeitungstrommel 2 in Richtung der Pfeile E, E' weggefördert werden.
[0026] Mit der beschriebenen Vorrichtung können demzufolge gleichzeitig zwei identische
Erzeugnisse auf jeweils einem Abschnitt 3, 4 der Verarbeitungstrommel 2 hergestellt
werden, wobei sämtliche an der Verarbeitungstrommel 2 vorgesehene Stationen ständig
in Betrieb sind und genutzt werden. Auf diese Weise werden alle Stationen optimal
genutzt und die pro Erzeugnis erforderliche Herstellungszeit auf ein Minimum reduziert.
[0027] Dieser, unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten günstige Parallelbetrieb einer Vorrichtung
gemäß Fig. 1 wird erfindungsgemäß dadurch ermöglicht, daß zwischen den beiden Produktbearbeitungsstationen
16 und 9' eine weitere Erzeugnisentnahmestation 18 sowie eine hinter dieser und vor
der Produktbearbeitungsstation 9' angeordnete weitere Produktzuführstation 7' vorgesehen
ist.
[0028] Für den Parallelbetrieb ist es nicht unbedingt nötig, beide Abschnitte 3, 4 der Verarbeitungstrommel
2 synchron, insbesondere über eine gemeinsame Welle 21 anzutreiben, da die beiden
Abschnitte 3, 4 auch von unterschiedlichen Antriebselementen angetrieben werden können,
wobei auch eine unterschiedliche Rotationsgeschwindigkeit der beiden Abschnitte 3,
4 möglich ist.
[0029] Entsprechend der Aufteilung der Verarbeitungstrommel 2 in zwei Abschnitte 3, 4, kann
diese auch in drei oder mehr Abschnitte unterteilt werden, wobei dann an den jeweiligen
Endbereichen der einzelnen Abschnitte auch entsprechend weitere Erzeugnisentnahme-
und Produktzuführstationen vorgesehen werden müssen.
[0030] Die einzelnen, an der Verarbeitungstrommel 2 vorgesehenen Produktbearbeitungsstationen
7, 9, 12, 16, 7', 9', 12', 16', sind wahlweise aktivier- bzw. deaktivierbar, um so
unterschiedliche Erzeugnisse herstellen zu können.
[0031] Weiterhin ist es nicht unbedingt nötig, die Stationen des ersten 3 und des zweiten
Abschnitts 4 der Verarbeitungstrommel 2 in gleicher Weise zur Herstellung identischer
Erzeugnisse zu betreiben, vielmehr kann es in bestimmten Fällen wünschenswert sein,
die einzelnen Trommelabschnitte 3, 4 mit unterschiedlichen Stationen zu versehen und/oder
an den einzelnen Abschnitten 3, 4 unterschiedliche Stationen zu aktivieren, um auf
diese Weise an beiden Abschnitten 3, 4 gleichzeitig jeweils unterschiedliche Erzeugnisse
herstellen zu können. Ein derartiges Verfahren ist insbesondere im Zuge der Regionalisierung
von Tages- oder Wochenzeitungen interessant, da hierbei bestimmte Teile des herzustellenden
Erzeugnisses für alle Regionen gleich und andere Teile je nach Bestimmungsregion des
hergestellten Erzeugnisses unterschiedlich sind. Derartige, regionsbezogen unterschiedliche,
bezüglich bestimmter Teile jedoch identische Druckerzeugnisse lassen sich auf besonders
vorteilhafte Weise mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung im Parallelbetrieb gemäß
Fig. 1 herstellen.
[0032] Die in Fig. 2 dargestellte Vorrichtung entspricht einer Vorrichtung gemäß Fig. 1,
weshalb aus Gründen der Übersichtlichkeit in die Darstellung gemäß Fig. 2 nicht alle
Bezugszeichen eingezeichnet sind.
[0033] Bei dem in Fig. 2 gezeigten Seriellbetrieb einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ist
es von wesentlicher Bedeutung, daß die beiden Abschnitte 3, 4 der Verarbeitungstrommel
2 entweder über den stirnseitig zwischen ihnen ausgebildeten Spalt 22 mit mechanischen
Mitteln fest miteinander verbunden oder - im Falle des Fehlens einer solchen Verbindung
- von zwei synchron laufenden Antrieben beaufschlagt sind. Dabei müssen die beiden
Abschnitte 3, 4 in einer derartigen Winkelposition zueinander stehen, daß die sattelförmigen
Auflagen 6, 6' der beiden Abschnitte 3, 4 miteinander fluchten.
[0034] Weiterhin müssen die nicht dargestellten Transportmittel der beiden Abschnitte 3,
4, mit denen die Produkte in Richtung der Achse 1 über die Auflagen 6, 6' geschoben
bzw. gezogen werden, in der Weise miteinander gekoppelt sein, daß die Produkte von
einer Auflage 6 des Abschnitts 3 über den Spalt 22 zu einer Auflage 6' des Abschnitts
4 gefördert werden können. Auf diese Weise wird ermöglicht, daß die im Bereich des
Abschnitts 3 bereits bearbeiteten Produkte anschließend im Bereich des Abschnitts
4 weiterbearbeitet werden können.
[0035] Für den in Fig. 2 dargestellten Seriellbetrieb ist von Bedeutung, daß die weitere
Erzeugnisentnahmestation 18 und damit auch der Wegförderer 20 außer Betrieb gesetzt
ist, so daß die Produkte beim Seriellbetrieb nicht im Endbereich des Abschnitts 3,
sondern erst im Endbereich des Abschnitts 4 durch den Wegförderer 20' an der Erzeugnisentnahmestation
18' weggefördert werden.
[0036] Die im Parallelbetrieb gemäß Fig. 1 als Produktzuführstation zum zweiten Abschnitt
4 dienende Station 7' wird beim Seriellbetrieb gemäß Fig. 2 genauso betrieben wie
beim Parallelbetrieb, mit dem Unterschied, daß sie beim Seriellbetrieb als Sammelstation
wirkt, die zusätzliche Teilprodukte auf bereits im Bereich des Abschnitts 3 bearbeitete
Produkte auflegt.
[0037] Da im Seriellbetrieb pro hergestelltem Erzeugnis eine größere - im Beispiel gemäß
der Fig. 1 und 2 die doppelte - Anzahl von Produktbearbeitungsstationen zur Verfügung
steht, lassen sich im Seriellbetrieb deutlich komplexere Produkte herstellen, als
im Parallelbetrieb. Beim Seriellbetrieb können alle oder nur ein Teil der an den verschiedenen
Abschnitten der Verarbeitungstrommel vorgesehenen Produktbearbeitungsstationen nacheinander
zur Bearbeitung bzw. zur Herstellung eines einzelnen Erzeugnisses verwendet werden.
Hierbei sind die einzelnen Produktbearbeitungsstationen je nach Bedarf zu- oder wegschaltbar.
[0038] Mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung können also sowohl einfache als auch komplexe
Druckerzeugnisse schnell und kostengünstig hergestellt werden. Außerdem lassen sich
bestehende, beispielsweise nur aus einem Verarbeitungstrommelabschnitt bestehende
Systeme problemlos auf ein aus mehreren Verarbeitungstrommelabschnitten bestehendes
System erweitern, wodurch die Variabilität und Effektivität des Gesamtsystems gesteigert
werden kann, wobei bereits bestehende Vorrichtungen nicht ausgemustert, sondern in
Verbindung mit der Systemerweiterung weiterbenutzt werden können. Diese, bei Aufteilung
der Verarbeitungstrommel in mehrere Abschnitte gegebene Modularität eröffnet dem Anwender
eine deutlich höhere Flexibilität bei der Planung und einer eventuellen späteren Erweiterung
der von ihm zur Herstellung von Druckerzeugnissen benötigten Vorrichtungen.
[0039] Fig. 3 zeigt eine sattelförmige Auflage 6'', wie sie in einer Vorrichtung gemäß der
Fig. 1 und 2 verwendbar ist.
[0040] Die Auflage 6'' ist auf einer Seite mit einer, an einem Winkelelement 23 befestigten
Profilschiene 24 versehen, welche sich parallel zum Sattel 25 der Auflage 6'' erstreckt
und einen Aufnahmebereich für einzusteckende Produkte 26, 26', 26'' bildet.
[0041] Das bei 27 dargestellte Produkt besteht aus einem seitlich der Auflage 6'' auf der
Profilschiene 24 aufliegenden ein- oder mehrteiligen, gegebenenfalls gefalteten Einzelprodukt
26 und einem darüber auf der Auflage 6'' abgelegtem gefalteten Produkt 28 mit einer
aufgeklebten Karte 29. Das so zusammengestellte Zwischenprodukt 26, 28, 29 wird von
einem linear beweglichen Schieber 30 in Richtung des Pfeiles F transportiert.
[0042] Bei 31 wird über das Produkt 28 ein weiteres Produkt 32 von einer nicht dargestellten
Sammelstation in Richtung des Pfeiles G abgelegt. Unter dem Produkt 32 befindet sich
somit bei 31 das nicht sichtbare Produkt 28, welches mit der - bei 31 gestrichelt
dargestellten - aufgeklebten Karte 29 versehen ist.
[0043] Das auf diese Weise zusammengefügte Produkt wird anschließend weiter in Richtung
des Pfeiles F transportiert, bis bei 33 mittels einer nicht dargestellten Heftstation
zwei Heftklammern 34, 35 am gemeinsamen Falz der Produkte 28, 32 angebracht werden.
[0044] Die Darstellung in Fig. 3 soll verdeutlichen, daß mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
auch Endprodukte hergestellt werden können bei denen die innen liegenden Teilprodukte
nicht nur wie in Fig. 1 gezeigt gesammelt, sondern zumindest teilweise eingesteckt
oder zusammengetragen sind.
[0045] In Fig. 4 ist ein mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung bearbeitbares Einzelprodukt
dargestellt, welches als 2-Falz-Produkt 36 mit einem stirnseitig liegenden Falz 37
und einem Falz 38 versehen ist, welcher beim Sammeln von Einzelprodukten 36 auf einer
Auflage 6, 6', 6'' auf den Sattel 25 gemäß Fig. 3 zu liegen kommt. Mit einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung lassen sich somit ausser einmal gefalteten Teilprodukten, sog. Tabloiden,
auch 2-Falz-Produkte verarbeiten, d.h. sammeln und mit Karten und dgl. versehen.
1. Vorrichtung zur Herstellung von aus mehreren Teilprodukten (8, 10, 11, 13, 17, 8')
bestehenden Druckerzeugnissen (19, 19'), wie z. B. Zeitungen, Zeitschriften und dergleichen,
mit einer um eine in etwa horizontale Achse (1) drehend angetriebenen Verarbeitungstrommel
(2) mit in Umfangsrichtung regelmäßig verteilten, im wesentlichen parallel zur Achse
(1) verlaufenden sattelförmigen Auflagen (6, 6', 6''), auf die die Teilprodukte (8,
10, 11, 13, 17, 8') rittlings aufgelegt werden sowie mit Transportmitteln (30) zum
Transport der Produkte entlang der sattelförmigen Auflagen (6, 6', 6'') von einer
im axialen Trommelendbereich angeordneten Produktzuführstation (7) zu einer in Achsrichtung
von dieser beabstandeten, im gegenüberliegenden Trommelendbereich angeordneten Erzeugnisentnahmestation
(18'), wobei zwischen der Produktzuführ-(7) und der Erzeugnisentnahmestation (18')
mindestens zwei Produktbearbeitungsstationen, insbesondere Sammel-(12, 7', 12'), Einsteck-,
Zusammentrag, Heft-(16, 16'), Einzelprodukteklebe-(9, 9'), Verleim-, Schneidstationen
und/oder dergleichen vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen zwei in
Achsrichtung voneinander beabstandeten Produktbearbeitungsstationen (16, 9') und somit
auch zwischen der im Trommelendbereich angeordneten Produktzuführstation (7) und der
im gegenüberliegenden Trommelendbereich angeordneten Erzeugnisentnahmestation (18')
zumindest eine weitere Erzeugnisentnahmestation (18) vorgesehen ist, die wahlweise
aktivierbar und deaktivierbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in Transportrichtung hinter
der weiteren Erzeugnisentnahmestation (18) und vor zumindest einer Produktbearbeitungsstation
(9') eine weitere Produktzuführstation (7') vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verarbeitungstrommel
(2) zwei oder mehr axial ausgerichtete Abschnitte (3, 4) aufweist, wobei die Auflagen
(6, 6') der einzelnen Abschnitte (3, 4) miteinander fluchten und die Transportmittel
(30) der einzelnen Abschnitte miteinander koppelbar sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,dadurch gekennzeichnet, daß alle Abschnitte (3, 4) der
Verarbeitungstrommel (2) von einem einzigen Antriebselement, insbesondere über eine
gemeinsame Antriebswelle (21) beaufschlagbar sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß Abschnitte (3, 4) der Verarbeitungstrommel
(2) von unterschiedlichen, miteinander synchronisierbaren Antriebselementen beaufschlagbar
sind.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß einzelne
oder alle Produktbearbeitungsstationen entsprechend der Art der zu verarbeitenden
Produkte aktivier- bzw. deaktivierbar sind.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,daß die
weitere Produktzuführstation (7') in Transportrichtung unmittelbar hinter der weiteren
Erzeugnisentnahmestation (18) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
der trommelendseitigen Produktzuführstation (7) und der weiteren Erzeugnisentnahmestation
(18) sowie zwischen der weiteren Produktzuführstation (7') und der trommelendseitigen
Erzeugnisentnahmestation (18') einander entsprechende Produktbearbeitungsstationen
(9, 12, 16, 9', 12', 16') insbesondere in gleicher Reihenfolge angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils
zwischen zwei in Umfangsrichtung benachbarten sattelförmigen Auflagen (6, 6', 6'')
der Verarbeitungstrommel (2) ein Einsteckbereich ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die sattelförmigen Auflagen
(6, 6', 6'') der Verarbeitungstrommel (2) jeweils auf einer Seite mit einer in Achsrichtung
verlaufenden Halterung, vorzugsweise einer Profilschiene (24) zur Aufnahme einzusteckender
Produkte (26, 26', 26'') versehen ist.
11. Verfahren zum Betrieb der Vorrichtung gemäss Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet,
dass zuerst Teilprodukte (26) seitlich der Auflagen (6, 6', 6'') auf die Halterung
(24) aufgelegt werden und anschliessend diese Teilprodukte (26) überdeckend weitere,
gefaltete Teilprodukte (28, 32) rittlings auf die Auflagen (6, 6', 6'') aufgelegt
werden.