[0001] Die Erfindung betrifft eine Trockenpartie einer Papiermaschine gemäß dem Oberbegriff
der Ansprüche 1 und 2.
[0002] Aus der US-PS 4 934 067 ist eine Trockenpartie bekannt, bei der die Trockengruppen
dadurch verbunden werden, daß die Trockensiebe beider aufeinanderfolgender Gruppen
im Übergangsbereich zusammengeführt und mit der dazwischenliegenden Bahn in Kontakt
gebracht werden. Dabei sind die Trockensiebe der beiden Trockengruppen über Saugwalzen
geführt, die nach dem letzten bzw. vor dem ersten Trockenzylinder angeordnet sind.
Derartige Vorrichtungen wirken durch die Vermeidung eines freien Zuges der Papierbahn
dem Bahnflattern sowie einem Bahnabriß entgegen.
[0003] Des weiteren wird in der E-PS 141 614 eine Lösung vorgeschlagen, die Papierbahn an
einem beheizten Trockenzylinder vorzuglätten, wobei die Papierbahn gemeinsam mit einem
Filz durch die von Preßwalzen und dem Glättzylinder gebildeten Spalten geführt wird.
Nachteilig ist dabei, daß die Papierbahn nur einseitig vorgeglättet wird.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Trockenpartie zu schaffen, die
zwischen den Trockengruppen einen möglichst geringen freien Zug aufweist und eine
beidseitige Vorglättung der Papierbahn bei geringem Aufwand erlaubt.
[0005] Erfindungsgemäß wurde die Aufgabe durch die in den Ansprüchen 1 bzw. 2 beschriebene
Vorrichtung gelöst, wobei die Unteransprüche besondere Ausführungsformen darstellen.
[0006] Wie in Anspruch 1 gekennzeichnet, besteht eine Lösung darin, daß am Ende einer Trockengruppe
oder am Anfang der nachfolgenden Trockengruppe eine Glättwalze vorhanden ist, die
mit dem Trockenzylinder der benachbarten Trockengruppe einen Glättspalt bildet.
[0007] Daneben besteht eine weitere Lösung darin, daß am Ende einer Trockengruppe und am
Anfang der nachfolgenden Trockengruppe je eine Glättwalze vorhanden ist, die miteinander
einen Glättspalt bilden.
[0008] In beiden Fällen wird ausschließlich die Papierbahn durch den Glättspalt geführt.
Des weiteren sollte die Glättwalze einen wesentlich geringeren Durchmesser als die
Trockenzylinder aufweisen.
[0009] Dabei ist es auch möglich, daß die Glättwalzen durchbiegungsgesteuert ausgeführt
sind und einen elastischen Bezug besitzen. Dies ermöglicht es zum einen, das Glättprofil
quer zur Papierbahn in der gewünschten Weise zu beeinflussen und zum anderen, die
Papierbahn durch einen "weichen" Glättspalt schonend zu glätten. In diesem Zusammenhang
empfiehlt sich auch die Bildung eines breiten Glättspaltes durch eine entsprechend
ausgebildete Glättwalze, wie zum Beispiel in der EP 345 501 zu sehen.
[0010] Zur Verbesserung des Glättergebnisses ist es außerdem möglich, die Glättwalze von
innen und/oder außen zu beheizen. Selbst bei Glättwalzen mit elastischem Bezug ist
dies von außen beispielsweise gemäß der WO 92/19809 realisierbar, wobei der Bezug
von einer thermisch gut leitenden Schicht umgeben ist. In dieser Veröffentlichung
wird auch auf die Steuerung der Durchbiegung einer derartigen Walze eingegangen.
[0011] Sollte der Glättspalt von zwei Glättwalzen gebildet werden, so ergeben sich dabei
die verschiedensten Kombinationsmöglichkeiten entsprechend den Anforderungen an das
Glättergebnis oder in Abhängigkeit von den Eigenschaften der einlaufenden Papierbahn.
Hingewiesen sei hier nur auf die Verwendung einer Glättwalze mit steifem Walzenmantel
und einer anderen mit elastischem Bezug, wobei nur eine der beiden Glättwalzen durchbiegungsgesteuert
ist und vorzugsweise die Glättwalze mit steifem Walzenmantel beheizt wird.
[0012] Vorteilhaft ist es auch, wenn zumindest eine der beiden Glättwalzen bzw. Trockenzylinder
zur Trennung der Trockengruppen zum Beispiel über Hebel beweglich gelagert ist.
[0013] Um die Papierbahn über die gesamte Strecke der Trockenpartie ausreichend zu führen,
sollte die Papierbahn die beiden einen Glättspalt bildenden Glättwalzen bzw. Trockenzylinder
teilweise umschlingen. Außerdem empfiehlt es sich, wenn die Papierbahn in einem möglichst
großen Abschnitt des Umschlingungsbereiches mit dem Trockensieb der jeweiligen Trockengruppe
in Kontakt steht.
[0014] Problemen bezüglich der durch die Glättkräfte eventuell bedingten Längenänderung
der Papierbahn in Bahnlaufrichtung kann dadurch begegnet werden, daß die die Papierbahn
nach dem Glättspalt übernehmende Glättwalze beheizt ist und/oder einen elastischen
Bezug besitzt und/oder nach der übernehmenden Glättwalze bzw. dem Trockenzylinder
ein geringer freier Zug der Papierbahn vorhanden ist. Außerdem kann die Papierbahn
nach dem Glättspalt verstärkt von außen beheizt werden.
[0015] Während die Längenänderung infolge Glättung bei der Beheizung durch Schrumpfen der
Papierbahn ausgeglichen wird, ermöglicht dies der freie Zug über eine Differenzgeschwindigkeit
zwischen den Trockengruppen und der elastische Bezug wegen der Entspannung des Bezuges
nach dem Glättspalt. Einstellbar ist die Länge des freien Zuges dabei über eine Änderung
des Filzverlaufes, insbesondere eine Lageveränderung zumindest einer Umlenkwalze im
Bereich zwischen zwei Trockengruppen.
[0016] Nachfolgend soll die Erfindung an drei Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
In der beigefügten Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht eines Teiles einer Trockenpartie gemäß Anspruch 1;
- Fig. 2
- eine schematische Seitenansicht gemäß Anspruch 2 und
- Fig. 3
- eine schematische Seitenansicht gemäß Anspruch 1 und 2 einer anderen Ausführungsform
einer Trockenpartie.
[0017] Den Ausführungsbeispielen gemäß Figur 1 und 2 ist gemeinsam, daß die Trockenpartie
aus mehreren Trockengruppen 1', 1'' und 1''' besteht, in denen die Papierbahn 2 zusammen
mit einem der jeweiligen Trockengruppe 1', 1'' bzw. 1''' zugeordneten, endlosen Trockensieb
3', 3'' bzw. 3''' abwechselnd über vorzugsweise als Saugwalzen ausgebildete Umlenkwalzen
4 und beheizte Trockenzylinder 5, 5' bzw. 5''' geführt wird, wobei sich die Papierbahn
2 zwischen dem jeweiligen Trockensieb 3', 3'' bzw. 3''' und dem betreffenden Trockenzylinder
5, 5' bzw. 5''' befindet und in den Trockengruppen 1', 1'' und 1''' jeweils nur eine
von Trockengruppe zu Trockengruppe wechselnde Seite der Papierbahn 2 mit den Trockenzylindern
5, 5' und 5''' in Kontakt kommt.
[0018] Allerdings ist bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel am Anfang und
am Ende einer Trockengruppe 1''je eine Glättwalze 10'' vorhanden, die mit dem letzten
Trockenzylinder 5' der vorhergehenden 1' bzw. mit dem ersten Trockenzylinder 5'''
der nachfolgenden Trockengruppe 1''' einen Glättspalt bildet, durch den ausschließlich
die Papierbahn 2 geführt wird. Es ist jedoch auch möglich, nur am Anfang oder nur
am Ende einer Trockengruppe 1', 1'' und 1''' eine Glättwalze vorzusehen, die mit dem
Trockenzylinder der benachbarten Trockengruppe 1', 1'' bzw. 1''' zusammenwirkt.
[0019] Die Glättwalzen 10', 10'' und 10''' weisen im allgemeinen einen wesentlich geringeren
Durchmesser als die Trockenzylinder 5, 5' bzw. 5''' auf und können je nach Anforderung
durchbiegungsgesteuert, beheizt und/oder mit einem elastischen Bezug versehen sein.
[0020] Das in Fig. 2 dargestellte zweite Ausführungsbeispiel zeigt eine weitere Möglichkeit,
mit gleichartigen Mitteln die gestellte Aufgabe zu lösen. Im Unterschied zu Figur
1 besitzen hier die benachbarten Trockengruppen 1', 1'' bzw. 1''' an dem jeweiligen
Anfang bzw. Ende der Trockengruppe 1', 1'' bzw. 1''' je eine Glättwalze 10', 10''
bzw. 10''', die miteinander einen Glättspalt bilden, durch den ebenfalls ausschließlich
die Papierbahn 2 geführt wird.
[0021] Die Glättwalzen 10', 10'' und 10''' können, wie in der Beschreibung des ersten Ausführungsbeispieles
erwähnt, ausgebildet sein, wobei es hier natürlich entsprechend den Anforderungen
Möglichkeiten gibt, die jeweils einen Glättspalt bildenden Glättwalzen 10', 10'' bzw.
10''' verschiedenartig auszuführen.
[0022] Um eine ausreichende Führung der Papierbahn 2 gewährleisten zu können, sollte diese
die beiden einen Glättspalt bildenden Glättwalzen 10', 10'' bzw. 10''' bzw. Trockenzylinder
5' bzw. 5''' teilweise umschlingen, wobei die Papierbahn 2 in einem möglichst großen
Abschnitt des Umschlingungsbereiches mit dem Trockensieb 3', 3'' bzw. 3''' der jeweiligen
Trockengruppe 1', 1'' bzw. 1''' in Kontakt steht. Dies gilt genauso wie das nachfolgende
für beide Ausführungsbeispiele.
[0023] Vorteilhaft ist es auch, wenn zumindest eine der beiden einen Glättspalt bildenden
Glättwalzen 10', 10'' bzw. 10''' bzw. Trockenzylinder 5' bzw. 5''' zur Trennung der
Trockengruppen 1', 1'' bzw. 1''' beweglich angeordnet ist. Dies kann einfach realisiert
werden, indem der betreffende Trockenzylinder 5' bzw. 5''' oder die Glättwalze 10',
10'' bzw. 10''' zum Beispiel beidseitig in einem elektromechanisch verstellbaren Hebel
gelagert ist.
[0024] Zur Unterstützung des Einführens der Papierbahn 2 kommen vorzugsweise Blaseinrichtungen
8 zur Anwendung, die - wie gezeigt - an Schabervorrichtungen 9 für das Ablösen der
Papierbahn 2 befestigt sein können.
[0025] Es ist folglich mit einfachen Mitteln möglich, über die Schaffung eines Glättspaltes
zur Vorglättung der Papierbahn 2 eine Verbindung zwischen-den Trockengruppen 1', 1''
und 1''' ohne freien Zug der Papierbahn 2 herzustellen.
[0026] Außerdem bietet die Vorrichtung auch die Möglichkeit zur Einsparung von Umlenkwalzen
4, wenn, wie beispielsweise in Figur 1 bei der Übergabe an die Trockengruppe 1'''
zu sehen ist, die Papierbahn 2 zwischen dem Trockenzylinder 5 und der Glättwalze 10''
nicht umgelenkt wird.
[0027] Das in Figur 3 dargestellte Ausführungsbeispiel macht deutlich, daß die Erfindung
nicht nur auf eine spezielle Kombination von Trockengruppen einer Art beschränkt ist.
Aus der Mehrzahl der Möglichkeiten werden hier zwei aufgezeigt, wobei die Trockengruppen
1' und 1'' den oben beschriebenen entsprechen. Der Unterschied besteht jedoch darin,
daß dieselbe Seite der Papierbahn 2 mit den Trockenzylindern 5 bzw. 5' in Kontakt
kommt. Dabei ist am Anfang der Trockengruppe 1'' eine Glättwalze 10'' vorhanden, die
mit dem letzten Trockenzylinder 5' der vorhergehenden Trockengruppe 1' einen Glättspalt
bildet, durch den nur die Papierbahn 2 geführt wird. Von der Glättwalze 10'' wird
die Papierbahn 2 vorzugsweise über eine Saugwalze 4 abgenommen und mit dem Trockensieb
3'' in Kontakt gebracht.
[0028] Bei der darauffolgenden Trockengruppe 1''' handelt es sich um eine Zweizug-Trockengruppe,
bestehend aus einer oberen und einer unteren Reihe von gegenseitig beabstandeten Trockenzylindern
5, deren Achsen im wesentlichen so gegeneinander versetzt angeordnet sind, daß jeweils
eine in einer Reihe gelegene Achse sich zwischen zwei benachbarten Achsen in der anderen
Reihe befindet, sowie jeweils einem der oberen und einem der unteren Reihe von Trockenzylindern
5 zugeordneten Trockensieb 3'''. Die Trockensiebe 3''' sind dabei über jeweils zwischen
zwei in einer Reihe benachbarten Trockenzylindern 5 angeordnete Umlenkwalzen 4 und
die außenliegenden Umfangsbereiche der Trockenzylinder 5 geführt. Die Papierbahn 2
verläuft mäanderförmig zwischen der oberen und der unteren Reihe von Trockenzylindern
5 und wird durch die Trockensiebe 3''' auf den Trockenzylindern 5 gehalten.
[0029] Am Ende der Trockengruppe 1'' und am Anfang der Trockengruppe 1''' befindet sich
hier je eine Glättwalze 10'', 10''', die miteinander einen Glättspalt bilden, durch
den nur die Papierbahn 2 geführt wird. Offensichtlich gelingt auch bei dieser Ausführungsform
mit einfachen Mitteln die beidseitige Vorglättung ohne bzw. mit nur geringem freien
Zug der Papierbahn 2.
[0030] Hinsichtlich der Gestaltung der Trockenzylinder 5' sowie der Glättzylinder 10'' und
10''' wird auf die Beschreibung der Figuren 1 und 2 verwiesen.
[0031] Bei der Verbindung zweier Trockengruppen 1', 1'' und 1''' ist im allgemeinen nicht
nur eine der in den Ansprüchen 1 und 2 gekennzeichneten Lösungen vorteilhaft anwendbar.
Außerdem soll aus der Vielzahl der Möglichkeiten noch besonders auf die verwiesen
werden, daß zwei Zweizug-Trockengruppen benachbart angeordnet sind.
1. Trockenpartie einer Papiermaschine, bestehend aus mehreren Trockengruppen (1', 1'',
1'''), in denen die Papierbahn (2) zusammen mit mindestens einem der jeweiligen Trockengruppe
(1', 1'', 1''') zugeordneten, endlosen Trockensieb (3', 3'', 3''') über beheizte Trockenzylinder
(5, 5', 5''') geführt wird, wobei sich die Papierbahn (2) zwischen einem Trockensieb
(3', 3'', 3''') und dem
Trockenzylinder (5, 5', 5''') befindet,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Ende einer Trockengruppe (1', 1'', 1''') oder am Anfang der nachfolgenden Trockengruppe
eine Glättwalze (10'') vorhanden ist, die mit dem Trockenzylinder (5', 5''') der benachbarten
Trockengruppe (1'', 1''') einen Glättspalt bildet, wobei ausschließlich die Papierbahn
(2) durch diesen Glättspalt geführt wird.
2. Trockenpartie einer Papiermaschine, bestehend aus mehreren Trockengruppen (1', 1''',
1'''), in denen die Papierbahn (2) zusammen mit mindestens einem der jeweiligen Trockengruppe
(1', 1'', 1''') zugeordneten, endlosen Trockensieb (3', 3'' , 3''') über beheizte
Trockenzylinder (5) geführt wird, wobei sich die Papierbahn (2) zwischen einem Trockensieb
(3', 3'', 3''') und dem Trockenzylinder (5) befindet,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Ende einer Trockengruppe (1', 1'') und am Anfang der nachfolgenden Trockengruppe
(1'', 1''') je eine Glättwalze (10', 10'', 10''') vorhanden ist, die miteinander einen
Glättspalt bilden, wobei ausschließlich die Papierbahn (2) durch diesen Glättspalt
geführt wird.
3. Trockenpartie nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Glättwalze (10', 10'', 10''') einen wesentlich geringeren Durchmesser als
die Trockenzylinder (5, 5', 5''') aufweist.
4. Trockenpartie nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest eine der beiden einen Glättspalt bildenden Glättwalzen (10', 10'', 10''')
bzw. Trockenzylinder (5', 5''') zur Trennung der Trockengruppen (1', 1'', 1''') beweglich
angeordnet ist.
5. Trockenpartie nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Papierbahn (2) die beiden einen Glättspalt bildenden Glättwalzen (10', 10'',
10''') bzw. Trockenzylinder (5', 5''') teilweise umschlingt, wobei die Papierbahn
(2) in einem Abschnitt des Umschlingungsbereiches mit dem Trockensieb (3', 3'', 3''')
der jeweiligen Trockengruppe (1', 1'', 1''') in Kontakt steht.
6. Trockenpartie nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Glättwalze (10', 10'', 10''') einen elastischen Bezug besitzt.
7. Trockenpartie nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Glättwalze (10', 10'', 10''') beheizt wird.
8. Trockenpartie nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Glättwalze (10', 10'', 10''') beheizt wird.