[0001] Die Erfindung betrifft einen Einorganantrieb für eine Vertikaljalousie mit Merkmalen
nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Ein Einorganantrieb für eine solche Vertikaljalousie ist aus der DE-OS 30 29 179
bekannt. Das seitliche Verfahren der Lamellen mit ihren Lamellenwagen in der Tragschiene
zum Schließen und Öffnen der Jalousie und das Schwenken bzw. Wenden der Lamellen um
ihre lotrechte Mittelachse wird durch lediglich ein Antriebsorgan bewirkt. Es besteht
bei der bekannten Anordnung aus einer Kugelkette, die mit einer Schlaufe aus der Tragschiene
herausgeführt ist und in der Tragschiene in dem in Schließrichtung der Lamellen vorauseilenden
Lamellenwagen mit einer Wendeplatte gekuppelt ist. Dieser erste Lamellenwagen ist
durch zwischen den Lamellen aller weiteren bzw. zwischen den Lamellen selbst angeordnete
Abstandsmittel verbunden, so daß die Lamellen beim Öffnen des Behangs nacheinander
auseinandergezogen und beim Schließen des Behangs durch den genannten Lamellenwagen
wieder zusammengeschoben werden. Alle Lamellen sind gleichzeitig um ihre lotrechte
Achse schwenkbar angeordnet, so daß die Lamellen um etwa 180° in eine gestreckte Lage
zueinander, in eine Lage Parallel zueinander und quer zur Behangfläche und auch in
jede beliebige andere Zwischenstellung geschwenkt werden können. Solche Schwenkbewegungen
der Lamellen sind jedoch nur am Ende einer Verschiebebewegung und auch nur bei geschlossener
Jalousie durchführbar.
[0003] Aus der DE-OS 23 40 870 und aus der DE-AS 25 54 351 sind besondere Ausführungen einer
Nutwelle für den Schwenkantrieb der Lamellen um ihre lotrechte Achse und Rutschkupplungen
zwischen einem von der Nutwelle durchsetzten Zahnrad und einem Ritzel auf dem Schwenkzapfen
der Lamelle, die beide das Schwenkgetriebe in jedem Lamellenwagen bilden, bekannt.
Diese Bauart bringt es bei einem Einorganantrieb mit sich, daß bei steigender Zahl
der Lamellenwagen ein steigender Kraftaufwand für die Bedienung der Vertikaljalousie
durch die Zugschnur erforderlich ist.
[0004] Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Einorganantrieb für eine Vertikaljalousie mit
den eingangs genannten Merkmalen in einer möglichst kompakten Bauweise kostengünstig
aus wenigen Einzelteilen zu gestalten, die möglichst an einem Ende der Tragschiene
raumsparend untergebracht und gegebenenfalls für einen motorischen Antrieb geeignet
sind.
[0005] Diese Aufgabe löst die Erfindung durch eine Ausbildung nach dem Kennzeichen des Patentanspruches
1.
[0006] Bei dieser Anordnung erfolgt die Übertragung der Antriebskräfte auf die Schwenkgetriebe
in den Lamellenwagen für die Schwenkbewegung der Lamellen um ihre lotrechte Achse
auf direktem Wege vom Antriebsorgan über den Zapfen des Zentralrades des Planetengetriebes
durch eine Zahnradverbindung auf die Nutwelle. Danach wird die Drehbewegung der Nutwelle
gegenüber dem Zapfen des Zentralrades blockiert, so daß sich nunmehr die Planetenräder
in der Verzahnung des Außenringes des Planetengetriebes abwälzen und den Außenring
drehen. Die Drehbewegung des Außenringes wird bei stillstehender Nutwelle auf das
Treibrad übertragen, welches die Zugschnur antreibt, so daß die Lamellenwagen mit
den daran hängenden Lamellen je nach Drehrichtung des Antriebsorgans zum Öffnen oder
Schließen des Behanges verfahren werden können. Der dazu erforderliche Kraftaufwand
wird nicht mehr durch Rutschkupplungen in den einzelnen Lamellenwagen belastet.
[0007] Bevorzugt wird eine Anordnung, bei der die Kupplung des Zentralrades des Planetengetriebes
und der Nutwelle aus ineinandergreifenden Verzahnungen eines mit dem Zentralrad verbundenen
Zahnkranzes und einer Verzahnung am Umfang der Nutwelle sowie aus weiteren Kupplungsgliedern
besteht, die in beiden Drehrichtungen nach einer vorbestimmten Drehzahl eine Drehbewegung
zwischen dem Zentralrad und der Nutwelle blockieren. Dazu geeignet ist beispielsweise
eine am Umfang der Nutwelle ausgebildete Schnecke und ein an einem Ansatz des Zentralrades
gelagertes Schneckenrad, deren Abwälzbewegung ineinander in beiden Drehrichtungen
durch Anschläge begrenzt ist. Diese Anschläge werden vorteilhaft so angeordnet, daß
in der einen Drehrichtung, in der auch das Auseinanderziehen der Lamellen zum Öffnen
des Behangs erfolgt, eine Schwenkbewegung der Lamellen bis zu einer Strecklage der
Lamellen zueinander möglich ist, bevor eine Anschlagblockierung der Drehbewegung zwischen
dem Zentralrad und der Nutwelle erfolgt. In der Gegenrichtung wird diese Anschlaglage
bereits erreicht, wenn sich die Lamellen noch unter einem bestimmten Öffnungswinkel
befinden, so daß bei weiterer Drehung des Antriebsorgans und der dadurch hervorgerufenen
Schließung des Behangs die Lamellen nicht gegeneinander stauen können, wie es an sich
bekannt ist.
[0008] Zur Vereinfachung des baulichen Aufwandes ist nach einem weiteren Gedanken zur Ausgestaltung
der Erfindung vorgesehen, daß der Außenring des Planetengetriebes und das Treibrad
für die Zugschnur durch ein Kegelradpaar drehfest miteinander gekuppelt sind. Das
eine Kegelrad ist dabei vorteilhaft an einem mit vertikaler Drehachse in einem Gehäusekörper
gelagerten Treibrad ausgebildet, während das andere Kegelrad sich an einem Ansatz
des Außenringes des Planetengetriebes befindet.
[0009] Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung teils schematisch dargestellt.
Es zeigen:
- Figur 1
- eine Draufsicht auf die horizontale Teilung des Gehäuses mit Schnitt durch die darin
gelagerten Teile des Einorganantriebes, etwa entlang der Linie I - I der Figur 3,
- Figur 2
- einen Schnitt nach der Linie II - II in Figur 1 und
- Figur 3
- einen Schnitt nach der Linie III - III in Figur 1.
[0010] Bei dem auf der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel ist das beispielsweise
durch eine Kugelkette, einen motorischen Antrieb oder dergleichen in beiden Drehrichtungen
antreibbare Antriebsorgan 1 auf dem Zapfen 2 des Zentralrades 3 eines Planetengetriebes
mit dem innenverzahnten Außenring 4 und wenigstens einem Planetenrad 5 befestigt,
dessen Verzahnung sowohl in die Verzahnung des Zentralrades 3 als auch in die Innenverzahnung
des Außenringes 4 eingreift. Auf der Innenseite des Planetengetriebes ist in dem Gehäuse
6 eine Verlängerung 7 eines Planetenradträgers auf dem Zapfen 2 am Zentralrad 3 drehbar
gelagert. Mit dem inneren Ende dieser Verlängerung 7 ist ein Zahnkranz 8 drehfest
verbunden, dessen Verzahnung in eine Verzahnung 9 am Umfange einer Kupplungsmuffe
10 zur Verbindung mit der Nutwelle eingreift. Am Umfang dieser Kupplungsmuffe 10 ist
außerdem eine Getriebeschnecke 11 ausgebildet, in die ein Schneckenrad 12 eingreift.
An einer oder an mehreren Stellen befindet sich zwischen zwei Zähnen dieses Schneckenrades
12 ein Steg 13, so daß eine Drehbewegung zwischen der Verlängerung 7 und der Kupplungsmuffe
10 nur möglich ist, bis ein Steg 13 die weitere Drehbewegung blockiert. Diese Blockierung
erfolgt in der einen Drehrichtung bei einer Ausrichtung der Lamellen in gegenseitiger
Verlängerung parallel zum Behang und in der anderen Drehrichtung bei einem vorbestimmten
Öffnungswinkel kurz vor dem Erreichen der gestreckten Lage der Lamellen zueinander.
Eine Blockierung der Drehbewegung zwischen der Muffe 10 und der Verlängerung 7 hat
zur Folge, daß das Planetenrad 5 bei weiterer Drehung des Antriebsorgans 1 nunmehr
den Außenring 4 dreht, da sich die Verzahnung des Planetenrades 5 sowohl in der Verzahnung
des Zentralrades 3 als auch in der Innenverzahnung des Außenringes 4 abwälzt. Diese
Drehbewegung des Außenringes 4 wird durch ein Kegelradpaar aus den Kegelrädern 14
und 15 auf ein Treibrad 16 für die Zugschnur 17 übertragen. Das eine Kegelrad 14 ist
am Körper des Außenringes 4 ausgebildet, während das andere Kegelrad 15 sich am Körper
des Treibrades 16 befindet, welches mit einer vertikalen Drehachse an der Oberseite
im Gehäuse 6 gelagert ist, welches vorteilhaft eine horizontale Teilfuge 18 aufweist,
wie es sich aus der Figur 3 ergibt, wodurch die Montage des Antriebs ermöglicht wird.
Das Gehäuse 6 mit den darin montierten Teilen der Antriebsvorrichtung wird in das
eine offene Ende einer Tragschiene 19 eingeschoben, an der der Behang aufgehängt ist.
Ein Deckel 20 verschließt das offene Ende der Tragschiene.
[0011] Bei der Anordnung nach diesem Ausführungsbeispiel erfolgt der Kraftfluß vom Antriebsorgan
1 über das Zentralrad 3, die Planetenräder 5 und die Verlängerung 7 am Planetenradträger
zur Kupplungsmuffe 10 und zum Schneckengetriebe 11, 12. Wegen des durch die Untersetzung
bedingten geringen Widerstandes kann bei entsprechend höherer Krafteinleitung am Antriebsorgan
auch eine Schaltfunktion durch axiale Belastung und Verschiebung des Schneckenrades
12 erreicht werden.
BEZUGSZEICHENLISTE:
[0012]
- 1
- Antriebsorgan
- 2
- Zapfen des Zentralrades
- 3
- Zentralrad
- 4
- Außenring
- 5
- Planetenrad
- 6
- Gehäuse
- 7
- Verlängerung des Zapfens 2
- 8
- Zahnkranz
- 9
- Verzahnung
- 10
- Kupplungsmuffe
- 11
- Schnecke
- 12
- Schneckenrad
- 13
- Steg
- 14
- Kegelrad
- 15
- Kegelrad
- 16
- Treibrad
- 17
- Zugschnur
- 18
- Teilfuge
- 19
- Tragschiene
- 20
- Deckel
1. Einorganantrieb für eine Vertikaljalousie aus hängend an je einem Lamellenwagen um
eine lotrechte Achse schwenkbar angeordneten Lamellen, bei der das in der Bewegungsrichtung
umkehrbare Antriebsorgan mit dem Zentralrad eines Planetengetriebes drehfest verbunden
und durch in beiden Drehrichtungen nach einer vorgegebenen Umdrehungszahl abwechselnd
wirksame, ein Kegelradgetriebe aufweisende Kupplungsglieder einerseits über den Außenring
des Planetengetriebes mit einem Treibrad für eine endlose Zugschnur zum seitlichen
Verfahren der in einer Tragschiene geführten Lamellenwagen und andererseits über ein
Zwischengetriebe mit einer Nutwelle, die in den Lamellenwagen ein Schwenkgetriebe
zum Wenden der Lamellen um eine lotrechte Achse durchsetzt, verbindbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Außenring (4) des Planetengetriebes und das Treibrad (16)
für die Zugschnur (17) durch ein Kegelradgetriebe (14,15) miteinander verbunden sind,
und daß Zwischengetriebe (8,9) in beiden Drehrichtungen wirksame Anschläge (13) aufweist,
die die auf den Wendeweg der Lamellen um die lotrechte Wendeachse abgestimmte Abwälzbewegung
des Zwischengetriebes blockieren.
2. Einorganantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschläge (13) zwischen
einer am Umfang des einen Teils (10) angeordneten Schnecke (11) und einem in diese
eingreifenden, am anderen Teil (7,8) gelagerten Schneckenrad (12) vorgesehen sind
und deren Abwälzbewegung ineinander in beiden Drehrichtungen begrenzen.
3. Einorganantrieb nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschläge
(13) durch einen Steg zwischen zwei Zähnen des Schneckenrades (12) gebildet sind.
4. Einorganantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das eine Kegelrad (15)
am Treibrad (16) mit vertikaler Drehachse und das andere Kegelrad (14) an einem Ansatz
des Außenringes (4) des Planetengetriebes ausgebildet ist.