[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen ärztlichen oder zahnärztlichen Behandlungsstuhl
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 oder 12.
[0002] Ein solcher Behandlungsstuhl hat zwei Hauptforderungen zu erfüllen, nämlich zum einen
den darauf sitzenden oder liegenden Patienten eine bequeme Sitz- oder Liegeposition
zu verschaffen und zum anderen diese Positionen in solchen Körperhaltung des Patienten
und des Behandlers, insbesondere des Arztes, zu ermöglichen, daß eine sichere und
bequeme Behandlung gewährleistet ist.
[0003] Zur Durchführung von Unterkiefer- und Oberkieferbehandlungen ist es bekannt, den
Kopfstützenkörper der Kopfstütze um eine horizontal und quer verlaufende Gelenkachse
eines zwischen dem Kopfstützenkörper und seiner Basis angeordneten Gelenks schwenkbar
und in der jeweiligen Schwenkstellung feststellbar anzuordnen.
[0004] Ein Behandlungsstuhl der eingangs angegebenen Art ist in der US 3 936 091 beschrieben.
Bei dieser bekannten Ausgestaltung ist eine Kopfstütze des Behandlungsstuhls um ein
Schwenkgelenk mit einer horizontal und quer zum Behandlungsstuhl verlaufenden Gelenkachse
schwenkbar und in wahlweisen Schwenkstellungen feststellbar. Hierzu dient eine in
das Schwenkgelenk integrierte Kupplung mit zwei koaxial zur Gelenkachse angeordneten
Kupplungsscheiben, die auf ihren einander zugewandten Seiten mit Zähnen besetzt sind,
die ineinander greifen können. Die eine Kupplungsscheibe ist durch eine Betätigungsverbindung
mit einem Betätigungsglied an der Rückseite bzw. Unterseite der Kopfstütze verbunden
und zwar derart, daß bei einer Verschiebung des Betätigungsglieds nach unten bzw.
nach hinten ein in die Betätigungsverbindung integrierter doppelarmiger Schwenkhebel
um seine Schwenkachse verschwenkt und die bewegbare Kupplungsscheibe axial in ihre
Entkupplungsstellung verschoben werden. In dieser Entkupplungsstellung kann die Kopfstütze
um ihre Gelenkachse verschwenkt und eingestellt werden, wobei die Verriegelung der
Kupplung durch ein Loslassen des Betätigungsglieds durch eine Federkraft herbeigeführt
wird, die die Kupplungsscheibe in ihre Kupplungsstellung verschiebt. Das Betätigungsglied
ist durch eine sich quer erstreckende Griffleiste gebildet, die sich von einem in
der Kopfstütze verschiebbar gelagerten Träger durch eine Öffnung in der rückseitigen
oder unteren Wand der Kopfstütze soweit nach außen erstreckt, daß das Betätigungsglied
ergriffen und verschoben werden kann, wobei die Finger der sie ergreifenden Hand in
die Öffnung eingreifen müssen.
[0005] Diese bekannte Ausgestaltung ist nicht nur von kompliziertem und aufwendigem Aufbau,
sondern das Lösen der Kupplung und auch das Schwenken der Kopfstütze läßt sich nur
schwierig und handhabungsunfreundlich durchführen. Es besteht auch die Gefahr einer
Klemmung der die Griffleiste ergreifenden Finger im Bereich der Öffnung, durch die
sich die Griffleiste erstreckt.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen ärztlichen oder zahnärztlichen Behandlungsstuhl
der eingangs angegebenen Art so auszugestalten, daß bei Gewährleistung einer einfachen
Ausgestaltung die Kupplung einfacher und handhabungsfreundlicher betätigt werden kann.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0008] Bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist das Betätigungsglied nicht an einem inneren
Bauteil der Kopfstütze, sondern an einem äußeren Bauteil, nämlich dem rückseitigen
bzw. unteren Gehäuse der Kopfstütze angeordnet, vorzugsweise einteilig angeformt.
Dabei wird die Verstellbewegung zum Betätigen der Kupplung dadurch ermöglicht, daß
das Gehäuse beweglich am Kopfstützenkörper gelagert ist und durch eine manuelle Betätigung
des Betätigungsgliedes in seiner Lagerung bewegt werden kann, wobei diese Bewegung
zum Betätigen (Öffnen und Schließen) der Kupplung ausgenutzt wird. Aufgrund der erfindungsgemäßen
Anordnung des Betätigungsgliedes am Gehäuse der Kopfstütze ist nicht nur eine einfach
herstellbare und montierbare sowie kostengünstig herstellbare Bauweise vorgegeben,
sondern es läßt sich auch das Betätigungsglied handhabungsfreundlich ergreifen, wobei
Klemmgefahren ausgeschlossen sind.
[0009] Dabei ist es vorteilhaft, das Betätigungsglied zum Lösen und/oder Schließen der Kupplung
so in der Nähe eines Griffteils oder Griffabschnitts zum Verstellen der Kopfstütze
anzuordnen oder in das Griffteil zu integrieren, daß die Kopfstütze mit Einhandbedienung
eingestellt werden kann. Aber auch bei Zweihandbedienung, die darin besteht, daß das
Betätigungsglied mit der einen Hand und der Kopfstützenkörper mit der anderen Hand
verstellt wird, ist die Erfindung vorteilhaft, weil sie insbesondere eine kleine Bauweise
ermöglicht, die sich unter Berücksichtigung der engen Raumverhältnisse einfach integrieren
läßt und zu einfachen Komponenten führt, wodurch der Herstellungs-, Montage- und Bedienungsaufwand
gering gehalten werden kann.
[0010] Bei ärztlichen oder zahnärztlichen Behandlungsstühlen ist das Problem einer Kontaminierung
des Behandlungsstuhls und/oder des Patienten von großer Bedeutung, weil die Gefahr
einer Infizierung des Patienten besteht. Eine denkbare Gefahr besteht bei einem vorliegenden
Behandlungsstuhl dann, wenn der Arzt die Kopfstütze für einen bestimmten Behandlungsvorgang
einstellt und dabei die Kopfstütze manuell ergreift, so daß sich Krankheitserreger
an der Griffstelle an der Kopfstütze befinden können. Wenn der Arzt beim nächsten
Patienten die Kopfstütze wieder einstellt, besteht die Gefahr, daß er Krankheitserreger
von der Griffstelle der Kopfstütze zur Behandlungsstelle am Patienten überträgt, wodurch
der Patient infiziert werden könnte.
[0011] Der Erfindung liegt im weiteren die Aufgabe zugrunde, einen ärztlichen oder zahnärztlichen
Behandlungsstuhl der im Oberbegriff des Anspruchs 12 angegebenen Art so auszugestalten,
daß eine Infektionsgefahr für den Patienten vermindert ist.
[0012] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 12 gelöst.
[0013] Beim erfindungsgemäßen Behandlungsstuhl nach Anspruch 12 ist das Teil der Kopfstütze,
das das Betätigungsglied zur Einstellung des Kopfstützenkörpers bildet, bzw. enthält,
mittels einer Schnellschlußverbindung leicht und schnell lösbar am Kopfstützenkörper
gehalten. Hierdurch ist es möglich, nach jeder Behandlung eines Patienten das betreffende
Kopfstützenteil zu demontieren, zu desinfizieren und wieder zu montieren, so daß die
Desinfektion bzw. Sterilisation handhabungsfreundlich, schnell und sicher durchgeführt
werden kann.
[0014] In den Unteransprüchen sind Merkmale enthalten, die zur Lösung der Aufgabe beitragen,
zur einfachen, kleinen, kompakten und kostengünstig herstellbaren Bauweisen führen,
Verletzungsgefahren verhindern und außerdem die Handhabung zum Einstellen der Kopfstütze
und zum Lösen und Befestigen des das Betätigungsglied tragenden Trägers oder Gehäuses
weiter vereinfachen.
[0015] Nachfolgend werden die Erfindung und weiter durch sie erzielbare Vorteile anhand
bevorzugter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigt
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäßen Behandlungsstuhl in der Seitenansicht in perspektivischer
Darstellung;
- Fig. 2
- eine Kopfstütze des Behandlungsstuhls in vergrößerter Seitenansicht, teilweise geschnitten;
- Fig. 3
- Einzelheiten der Halterung des Kopfstützenkörpers der Kopfstütze gemäß Schnitt III-III
in Fig. 2;
- Fig. 3a
- eine der Fig. 3 entsprechende Ansicht einer Halterung in abgewandelter Ausgestaltung;
- Fig. 4
- den Schnitt IV-IV ind Fig. 2;
- Fig. 5
- die Kopfstütze von oben, teilweise geschnitten;
- Fig. 6
- ein kappenförmiges Gehäuse für die Kopfstütze mit Schnellverschlußvorrichtung im vertikalen
Schnitt;
- Fig. 7
- das Gehäuse nach Fig. 6 in der Unteransicht;
- Fig. 8 bis 10
- verschiedene Funktionsstellungen der Kopfstütze in der Seitenansicht.
[0016] Die Hauptteile des allgemein mit 1 bezeichneten ärztlichen oder zahnärztlichen Behandlungsstuhls
1 sind ein Sitzteil 2 mit einer vorzugsweise einteiligen, insbesondere verlängerten
Beinstütze 3, eine Rückenlehne 4, die am hinteren Ende des Stützteils 2 durch ein
Rückenlehnengelenk 6 mit einer horizontalen, sich quer zum Behandlungsstuhl 1 erstreckenden
Gelenkachse 6a mit dem Sitzteil 2 verbunden ist und durch eine erste Einstellvorrichtung
7 um die Gelenkachse 6a zwischen einer aufrechten Sitzposition und einer etwa horizontalen
Liegeposition verstellbar und in der jeweiligen Verstellposition feststellbar ist,
eine Kopfstütze 8, deren Stützkörper 9 mittels einer oder zwei in Längsrichtung der
Rückenlehne 4 verlaufenden Tragstangen 11 an der Rückenlehne 4 verstellbar gelagert
ist, eine vorzugsweise linksseitige Armlehne 12, die beim vorliegenden Ausführungsbeispiel
Teil der ersten Einstellvorrichtung 7 ist, eine Rückenlehnen-Kompensationsvorrichtung
13, die beim Schwenken der Rückenlehne 4 deren Anpassung an den Rücken des Patienten
ermöglicht, und die vorzugsweise in die Rückenlehne 4 integriert ist, und eine Rückenlehnenlängen-Einstellvorrichtung
14, die ebenfalls in die Rückenlehne 4 integriert ist und deren Längenanpassung an
unterschiedlich große Patienten ermöglicht.
[0017] Vorzugsweise ist der soweit beschriebene Behandlungsstuhl 1 bzw. sein Sitzteil 2
durch eine in seinen Träger 15 integrierte weitere Einstellvorrichtung 16 um ein horizontal
und quer zum Behandlungsstuhl 1 verlaufende Gelenkachse schwenkbar und in der jeweiligen
Verschwenkposition einstellbar auf dem Träger 15 gelagert. Ferner ist der Behandlungsstuhl
1 höhenverstellbar angeordnet, wozu eine weitere Einstellvorrichtung 17 dient, die
zwischen einer Stuhlbasis 18 und dem Träger 15 wirksam ist und vorzugsweise einen
den Träger 15 mit der Basis 18 verbindenden Schwenkhebel 19 aufweist.
[0018] Die Rückenlehne 4 besteht aus einem Rückenlehnenträger 4a, der durch das Gelenk 6
schwenkbar mit dem Sitzteil 2 verbunden ist, und einem Lehnenteil 4b, das in einer
zwischen diesen beiden Teilen angeordneten Führung in Längsrichtung der Rückenlehne
4 verstellbar und feststellbar. Zur Einstellung der Länge der Rückenlehne 4 ist die
Rückenlehnen-Kompensationsvorrichtung 13 und die Rückenlehnenlängen-Einstellvorrichtung
14 in die Rückenlehne integriert. Die Kompensationsvorrichtung 13 ermöglicht beim
Schwenken der Rückenlehne 4 eine radiale Verstellung und Einstellung des Rückenlehnenteils
4b in der Weise, daß keine Relativverschiebung zwischen dem Rücken des Patienten und
dem Rückenlehnenteil 4b stattfindet. Dies ist bei dem vorliegenden Behandlungsstuhl
1 vorteilhaft, weil das Gelenk 6 tiefer angeordnet ist als die Hüftgelenkachse des
Patienten. Die Rückenlehnenlängen-Einstellvorrichtung 14 ermöglicht die Einstellung
der Länge der Rückenlehne bzw. deren Abstand vom Gelenk 6 und somit eine Anpassung
an unterschiedlich große Patienten, wobei die Einstellvorrichtung 14 dann, wenn eine
Kompensationsvorrichtung 13 vorhanden ist, die Kompensation nicht aufhebt.
[0019] Das Rückenlehnenteil 4b besteht aus einem Rückenlehnengehäuse 31 und einem Rückenlehnenpolster
32, das an der Vorderseite des Rückenlehnengehäuses 31 befestigt ist. Am oberen Ende
der Rückenlehne 4 ist in mittlerer Position eine quer durchgehende Ausnehmung 10 im
Rückenpolster 32 und im Rückenlehnengehäuse 31 vorgesehen, in die die Kopfstütze 8
zur Einstellung auf kleine Körpergrößen, insbesondere für Kinder, einschiebbar ist.
[0020] Zur Längenverstellbarkeit längs der Rückenlehne 4 sind Führungen 11a für die Stützstangen
11 an der Rückenlehne 4, hier im Rückenlehnengehäuse 31, vorgesehen. Um eine unbeabsichtigte
Verstellung der Kopfstütze 8 zu verhindern, sind die Führungen schwergängig, so daß
die Kopfstütze nur mit einem gewissen Kraftaufwand verschoben werden kann, oder es
sind vorzugsweise überdrückbare Klemm- oder Feststellvorrichtungen zur Festlegung
gewünschter Einstellpositionen für die Stützstangen 11 vorgesehen.
[0021] Die Hauptteile der Kopfstütze 8 sind eine Basis 33, die am oberen Ende der Stützstangen
11 starr befestigt ist, ein Kopfstützenkörper 34 mit einer Anlagefläche 34a für den
Patientenkopf, ein Lenkmechanismus in Form eines Gelenkvierecks 36 mit vier Gelenkpunkten
36a bis 36d und wenigstens zwei Lenkern 37, 38 oder Lenkerpaaren 37, 38, eine wahlweise
lösbare und schließbare Kupplung 39 mit einem beweglichen Kupplungselement 39a, die
dem Gelenkviereck 36 zugeordnet ist und eine wahlweise in Betrieb setzbare Feststellvorrichtung
zum Arretieren des Gelenkvierecks bildet, ein manuell betätigbares Betätigungselement
41, mit dem die Kupplung 39 wahlweise lösbar und schließbar ist, eine mechanische
Verbindung 42, zur Übertragung der Bewegung des Betätigungsgliedes 41 auf das bewegliche
Kupplungselement 39a und ein allgemein mit 43 bezeichnetes Gehäuse zur Abdeckung des
Lenkmechanismus und der mechanischen Verbindung 42, das an der Rückseite des Kopfstützenkörpers
34 gehalten ist.
[0022] Zur Verbindung der Lenker 37, 38 mit dem Kopfstützenkörper 34 sind an dessen Rückseite
zu beiden Seiten der vertikalen Längsmittelebene 44 (Fig. 3) zwei Verbindungsschenkel
45 im mittleren Längenbereich des Kopfstützenkörpers 34 vorgesehen, die von der Rückseite
einer den Kopfstützenkörper 34 tragenden Kopfstützenkörperbasis 34b quer wegragen.
[0023] Das Gehäuse 43 besteht aus zwei Gehäuseteilen, nämlich einem den kopfstützennahen
Bereich um die Verbindungsschenkel 45 abdeckenden Gehäuseteil 43a und zwei weiteren,
im Querschnitt vorzugsweise U-förmigen Gehäuseteilen 43b, 43c, die die Lenker 37,
38 oberseitig bzw. unterseitig und seitlich abdecken und mit ihren dem Kopfstützenkörper
34 zugewandten Enden so beweglich am Kopfstützenkörper 34 oder an den Verbindungsschenkeln
45 oder am ersten Gehäuseteil 43a gehalten sind, daß sie den Positions- und Formveränderungen
der Lenker 37, 38 folgen können, wobei sie mit seitlichen vertikalen Schenkeln (nicht
dargestellt) den seitlich offenen Zwischenraum zwischen den Lenkern 37, 38 überdecken
und somit Quetschgefahren zwischen den Lenkern 37, 38 verhindern.
[0024] Die Basis 33 besteht aus einem plattenförmigen Verbindungssteg 33a, von dessen seitlichen
Enden zwei Seitenstege 33b hochragen, so daß zwischen den Seitenstegen ein unterseitig
durch den Verbindungssteg 33a geschlossener Freiraum 33c vorhanden ist. Zwischen den
Seitenstegen 33b erstrecken sich quer im Freiraum 33c zwei, den Gelenkpunkten 36a
und 36b zugehörige Gelenkwellen oder Gelenkachsen 46, 47 in einem Abstand a parallel
voneinander, die in Bohrungen 48 der Seitenstege 33b fest eingesetzt oder drehbar
gelagert und in nicht dargestellter Weise gegen Herausfallen gesichert sind. Auf diesen
Gelenkachsen 46, 47 sind die Lenker 37, 38 mit entsprechenden Bohrungen gelagert,
wobei jeweils ein Lenker zu beiden Seiten der Längsmittelebene 44 vorgesehen sein
kann oder ein einziger Lenker gewisser Breite, der sich zu beiden Seiten der Längsmittelebene
44 erstreckt. Dies gilt für den oberen bzw. vorderen als auch für den unteren bzw.
hinteren Lenker. Bei der vorliegenden Ausgestaltung ist der untere bzw. hintere Lenker
als einziger Lenker 38 beträchtlicher Breite vorgesehen, der sich zu beiden Seiten
der Längsmittelebene 44 erstreckt und wodurch das Gelenkviereck 36 stabilisiert wird.
Die in Fig. 2 linken Enden der Lenker 37, 38 sind mit Gelenkbohrungen 49 auf Gelenkwellen
oder -achsen 51, 52 schwenkbar gelagert, die den Gelenkpunkten 36c, 36d zugeordnet
und in entsprechenden Bohrungen 53 der Verbindungsschenkel 45 gelagert sind.
[0025] Der gemeinsame Lenker 38 weist an beiden Enden jeweils mittig eine Ausnehmung 38a,
38b auf, wodurch seitliche Lenkerarme 38c, 38d gebildet sind, die auf den Gelenkachsen
47, 52 gelagert sind.
Im folgenden werden die das Gelenkviereck 36 bestimmenden Merkmale beschrieben.
[0026] Die die Gelenkpunkte 36a und 36b schneidende Gerade schließt mit der die Mittelachsen
11a der Stützstangen 11 schneidenden Ebene einen unveränderlichen Winkel w von etwa
124° ein. Das Längenverhältnis der Achsabstände
a zwischen den Gelenkpunkten 36a und 36b (etwa 30 mm),
b zwischen den Gelenkpunkten 36b und 36c (etwa 87,87 mm),
c zwischen den Gelenkpunkten 36c und 36d (etwa 37,07 mm) und
d zwischen den Gelenkpunkten 36d und 36a (etwa 78 mm)
beträgt etwa 1 zu etwa 2,93 zu etwa 1,23 zu etwa 2,6
wobei die Achsabstände die in den Klammern angegebenen Werte aufweisen.
[0027] Das Gehäuse 43a weist an seiner Vorder- bzw. Unterseite eine Öffnung 43d auf, durch
die sich die Lenker 37, 38 in das Gehäuse 43a erstrecken, und die so groß bemessen
ist, daß die Lenker 37, 38 ihre unterschiedlichen Stellungen beim Verstellen des Kopfstützenkörpers
34 einnehmen können.
[0028] Wie Fig. 3 zeigt, ist die Kupplung 39 eine formschlüssig wirksame Zahnkupplung, die
auf einer der Gelenkachsen 46, 47, 51, 52 angeordnet sein kann und bei der vorliegenden
Ausgestaltung auf der Gelenkachse 47 koaxial angeordnet ist. Die Kupplung 39 wird
durch ein axial festes und drehfestes Zahnrad 54 und ein axial verschiebbares und
drehbewegliches Zahnrad 55 gebildet, die nebeneinander und koaxial auf der Gelenkachse
47 angeordnet sind und auf ihren einander zugewandten Seiten zueinander passende Zähne
56 aufweisen, mit denen sie ineinandergreifen. Das feste Zahnrad 54 ist starr an einem
Halter 57 befestigt, der an der Basis 33 starr befestigt ist, hier an der zugewandten
Fläche des Verbindungsstegs 33a. Der Halter 57 kann am Verbindungssteg 33a verschraubt
sein. Auf der dem beweglichen Zahnrad 55 abgewandten Seite weist das feste Zahnrad
54 eine koaxial zur Gelenkachse 47 gekrümmte Umfangsnut, insbesondere Ringnut 58 auf,
deren Zweck noch beschrieben wird. Das bewegliche Zahnrad 55 ist an der Innenseite
des zugehörigen Lenkerarms 38c befestigt, so daß bei einer Schwenkung des Lenkers
38 das bewegliche Zahnrad 55 mitgeschwenkt wird. Es ist auch möglich, eine kraftschlüssig
wirksame Reibungskupplung zu verwenden. Bei einer solchen Kupplung weisen die die
Kupplungsflächen, hier die beiden Scheiben 54, 56, auf ihrem einander zugewandten
Seiten Reibflächen auf.
[0029] Die mechanische Verbindung 42 besteht aus mehreren Teilen, die so miteinander verbunden
sind, daß eine Bewegung des Betätigungsgliedes 41 auf das axial verschiebbare Zahnrad
55 übertragen werden kann. Bei der vorliegenden Ausgestaltung ist in die mechanische
Verbindung 42 ein Seilzug mit einem Seil 61 integriert, das an das Kupplungsbetätigungselement
in Form eines Drehhebels 62 angreift, der so am Lenker 38 auf einer daran befestigten
Achse 63 schwenkbar gelagert ist, daß sein Hebelarmende 64 mit Bewegungsspiel in die
Ringnut 58 eingreift und längs der Gelenkachse 47 bewegbar ist. Bei der vorliegenden
Ausgestaltung ist das Seil 61 mit einem zweiten Hebelarm 65 des Drehhebels 62 verbunden,
der quer zum ersten Hebelarm 64 absteht. Das Seil 61 erstreckt sich vom Drehhebel
62 um eine durch einen runden Zapfen oder eine Rolle gebildete Umlenkung 66 zum Kopfstützenkörper
34 hin, an dessen Rückseite ein weiterer, vorzugsweise doppelarmiger Drehhebel 67
parallel zur Schwenkebene der Kopfstütze 8 auf einer rechtwinklig zur Schwenkebene
erstreckenden Achse 68 schwenkbar gelagert ist, die an wenigstens einem der Verbindungsschenkel
45 gelagert ist.
[0030] Die Umlenkung 66 ist im Bereich des Gelenkpunkts 36d angeordnet, an dem der den Drehhebel
62 tragende Lenker 38 gelagert ist, wobei die Umlenkung 66 an wenigstens einem der
Verbindungsstege 45 gehalten sein kann. Bei der vorliegenden Ausgestaltung ist die
Umlenkung 66 bezüglich des Gelenkpunkts 36d geringfügig nach innen versetzt angeordnet,
um beim Verstellen des Gelenkvierecks 36 eine sich zwangsläufig ergebende geringfügige
Längenveränderung des Seils 61 zu verringern.
[0031] Das Betätigungsglied 41 ist antriebsmäßig mit dem Seilzug verbunden, um die Kupplung
39 zu betätigen. Vorzugsweise ist das Betätigungsglied 41 durch das vorhandene Gehäuse
oder einen Teil des Gehäuses, hier durch das mit 43a bezeichnete Gehäuse gebildet,
wobei daran ein manuelles Angriffselement 69 vorgesehen ist, das bei der vorliegenden
Ausgestaltung durch eine Griffmulde 71 im Gehäuse 43a gebildet ist, wodurch eine Griffleiste
oder Griffnase 72 geschaffen ist. Das Angriffselement 69 ist vorzugsweise eine Griffnase
72, die übergreifbar und von beiden Seiten ergreifbar ist, hier an den Flächen 72a
und 72b. Durch die Ausübung einer Zugkraft beim Ergreifen des Angriffselements 69
kann handhabungsfreundlich das Gehäuse 43a um die Achse 73 in Richtung des Pfeiles
76 geschwenkt bzw. gekippt und gehalten werden, wobei der der Rückenlehne 4 zugewandte
Endabschnitt 43e des Gehäuses von der Rückseite der Kopfstützenkörperbasis 34b abkippt.
Dabei können z.B. die Finger der Bedienungshand gegen die Innenfläche 72a des Angriffselements
69 drücken, während der Handballen an der Fläche 72b anliegt. Im Bereich des zweiten
Drehhebels 67 ist zwischen dessen sich schräg vom Kopfstützenkörper 34 erstreckenden
Hebelarm 67a und dem Gehäuse 43a ein Druckteil 78 am Gehäuse 43a oder einem Anbauteil
desselben befestigt, das beim vorbeschriebenen Bewegen des Gehäuses 43 gegen den Hebelarm
67a wirkt und den Drehhebel 67 im Uhrzeigersinn dreht, wodurch das am gegenüberliegenden
Hebelarm 67b befestigte Seil 61 gezogen wird. Dabei wird der erste Drehhebel 62 im
Gegenuhrzeigersinn ebenfalls gedreht, wobei der Kopfstützenkörper 34 mit dem Gelenkviereck
36 auf den Gelenkachsen 46, 47 horizontal nach links (Fig. 3) soweit verschoben wird,
daß das verschiebbare Zahnrad 55 außer Eingriff mit dem Zahnrad 54 kommt. In dieser
geschwenkten Position des Gehäuses 43a kann der Kopfstützenkörper 34 mit der das Betätigungsglied
41 ergreifenden Hand (Einhandbedienung) in wahlweise Funktionsstellungen verstellt
werden, die durch das eine Bewegungsführung bildende Gelenkviereck 36 vorbestimmt
sind. In wahlweisen Verstellpositionen erfolgt beim Loslassen des Gehäuses 43a selbsttätig
ein Schließen der Kupplung 39 und damit eine Arretierung in der eingestellten Position.
Das Schließen bzw. Einrücken der Kupplung 39 erfolgt durch die Kraft einer Feder,
bei der es sich z.B. um eine Druckfeder 79 handeln kann, die auf der Gelenkachse 87
zwischen dem Lenkerarm 38a und dem zugehörigen Seitensteg 33b eingespannt ist. Vorzugsweise
ist dem Gelenkviereck 36 eine Feder, hier eine Zugfeder 81, zugeordnet, die dem Gewicht
der Kopfstütze 8 entgegenwirkt und somit sein Gewicht wenigstens teilweise kompensiert,
so daß die Verstellung der Kopfstütze 8 in ihre wahlweisen Positionen erleichtert
ist. Die Zugfeder 81 kann zwischen der Basis 33 und einem Verbindungsschenkel 45 auch
so etwa diagonal eingespannt sein, daß sie die Kopfstütze 8 nach oben bzw. nach vorne
vorspannt.
[0032] Vorzugsweise ist dem Gehäuse 43 bzw. 43a eine Rückstellfeder 40 zugeordnet, die es
in seine Ausgangsstellung gegen einen Anschlag 40a zurückstellt. Die Feder 40, vorzugsweise
eine Druckfeder und der Anschlag 40a werden weiter unten noch im einzelnen beschrieben.
[0033] Das vorzugsweise griffnasenförmige Angriffselement 69 läßt sich im Rahmen der Erfindung
auch dazu benutzen, die Kopfstütze 8 mit der oder den Führungsstangen 11 in der oder
den Führungen 11a ein- oder auszuschieben. Hierzu braucht die Kopfstütze 8 ebenfalls
nur am durch die Griffnase 72 gebildeten Angriffelement 69 angefaßt zu werden. Zum
Ausschieben wird das Angriffselement 69 hintergriffen und eine Zugkraft auf die Innenfläche
72a mit den Fingern der Bedienungshand ausgeübt, die etwa parallel zur Mittelachse
11b der Tragstangen 11 gerichtet ist. Zum Einschieben der Tragstangen 11 kann z.B.
in der gleichen Griffposition gegen die Außenfläche 72b gedrückt werden, z.B. mit
dem Handballen. Um bei diesen Verschiebungen ein Schwenken des Gehäuseteils 43a und
Öffnen der Kupplung 39 zu vermeiden, ist die Griffmulde 71 so tief ausgebildet, daß
die Innenfläche 72a sich bis in den Bereich des Schwenkpunktes, nämlich die Achse
73, erstreckt, so daß bei einem in Richtung Ausschieben gerichteten Zug kein oder
ein nur so geringes Drehmoment auf das Angriffelement 69 ausgeübt wird, daß es nicht
geschwenkt wird. Vorzugsweise ist die Fläche 72a um ein geringes Maß, etwa 5° bis
45°, insbesondere etwa 20° bis 30°, zur Rückenlehne 4 hin geneigt.
[0034] Bei der Ausgestaltung gemäß Fig. 3 kommt es beim Öffnen oder Schließen der Kupplung
39 zwangsläufig zu einer geringfügigen seitlichen Verlagerung des Kopfstützenkörpers
34, weil der Lenker 38 mit seinen Lenkerarmen 38c auf der Gelenkachse 47 verschoben
wird. Dies könnte insbesondere vom Patienten als Nachteil empfunden werden. Um dies
zu vermeiden ist bei der abgewandelten Ausgestaltung gemäß Fig. 3a der Lenker 38 zwar
schwenkbar, jedoch in Längsrichtung der Gelenkachse 47 unverschiebbar auf letzterer
gelagert, was z.B. durch Sicherungsringe gewährleistet sein kann. Anstelle des Kupplungs-Zahnrads
55 ist das Zahnrad 54 verschiebbar gelagert, wobei die Betätigung der Kupplung 39
durch Eingriff des Hebelarms 64 in die Ringnut 58 im wesentlichen gleich sein kann.
Bei der vorliegenden Ausgestaltung ist nicht nur das Zahnrad 54 sondern auch der Halter
57 quer zur vertikalen Längsmittelebene 44 in einer Querführung 85 verschiebbar an
der Basis 33 gelagert, die in Fig. 3a andeutungsweise dargestellt ist. Die Rückholfeder
bzw. Kupplungsfeder 79 kann bei dieser Ausgestaltung zwischen dem Halter 57 und dem
den Zahnrädern 54, 55 abgewandten Lenkerarm 38c angeordnet sein. Im übrigen ist die
Ausgestaltung und Funktion der Abwandlung gemäß Fig. 3a entsprechend der gemäß Fig.
3.
[0035] Bei der Verstellung der Kopfstütze 8 während der Behandlung eines Patienten kann
es durch das manuelle Betätigen des Angriffselements 41, 69 zu dessen Kontaminierung
durch Krankheitserreger kommen, die bei der Behandlung des nächsten Patienten bei
einer Kopfstützenverstellung auf diesen Patienten übertragen werden können. Es ist
deshalb von Vorteil, das Angriffselement 69 bzw. das ihn bildende Bauteil, hier das
Gehäuse 43 bzw. Gehäuseteil 43a, nach jeder Behandlung zu desinfizieren bzw. zu sterilisieren.
Hierzu ist das Gehäuseteil 43a durch eine Steck- oder Schnellschlußverbindung 86 mit
der Kopfstützenkörperbasis 34b verbunden, so daß es handhabungsfreundlich und schnell
demontiert und sicher, insbesondere in einem speziellen Gerät, desinfiziert oder sterilisiert
sowie wieder montiert werden kann.
[0036] Im einzelnen ist die Schnellschlußverbindung 86 durch zwei Formschlußverbindungen
86a, 86b gebildet, die einen vorzugsweise längs der Längsmittelebene 44 gerichteten
Abstand h voneinander aufweisen und in den Endbereichen des Gehäuseteils 43a angeordnet
sind. Die Formschlußverbindungen 86, 86b können jeweils durch eine Verrastungsnase
oder zwei zu beiden Seiten der Längsmittelebene 44 angeordnete Verrastungsnasen gebildet
sein, mit denen sie an der Kopfstützenkörperbasis 34b oder einem Anbauteil derselben
lösbar verrastbar sind.
[0037] Bei der vorliegenden Ausgestaltung ist eine Befestigungsplatte 34c zur Halterung
des Gehäuseteils 43a vorgesehen, die an ihrem oberen Ende auf der Achse 73 schwenkbar
gelagert ist und durch die Feder 40 gegen den Anschlag 34d der Kopfstützenkörperbasis
34b vorgespannt ist. Die Befestigungsplatte 34c weist hierzu seitliche abgewinkelte
Schenkel 95 und Bohrungen 96 auf, mit denen sie auf der Achse 73 schwenkbar gelagert
ist. Zur Verhinderung einer seitlichen Verschiebung können an der Kopfstützenkörperbasis
34d seitliche Begrenzungsstücke 97 vorgesehen sein, die ggf. bei Zwischenlage von
Scheiben die Schenkel 95 und ggf auch die Achse 73 übergreifen und stützen.
[0038] Die Formschlußverbindungen 86a, 86b können jeweils durch eine mittige oder zwei zu
beiden Seiten der Längsmittelebene 44 angeordnete Verrastungsnasen 87, 88 gebildet
sein, die Löcher 89, 91 in der Befestigungsplatte 34c mit Bewegungsspiel durchgreifen
und einen Verrastungsvorsprung 92 übergreifen und eine Verrastungskante 93 hintergreifen.
Bei der vorliegenden Ausgestaltung sind auf der der Rückenlehne 4 zugewandten Seite
zwei starre Verrastungsnasen 88 und auf der anderen Seite nur eine Verrastungsnase
87 mittig vorgesehen, die in Verbindung mit seitlich von ihr angeordneten Abstützungspunkten
zwischen dem Gehäuseteil 43a und der Kopfstützenkörperbasis 34b eine stabile Halterung
ermöglicht. Vorzugsweise sind zu beiden Seiten der Verrastungsnase 87 Stützstege 101
an der Wandung des Gehäuseteils 43a vorgesehen, die in der Befestigungsposition mit
Ausnehmungen 102 die Achse 73 untergreifen und somit eine sichere und stabile Dreipunkthalterung
bilden.
[0039] Zum Lösen des Gehäuseteils 43a ist es erforderlich, die Verrastungsnase 87 einzubiegen,
was vorzugsweise durch ein Eindrücken, insbesondere mit dem Daumen der Bedienungshand,
der Wand 43d in dem Bereich, in dem sie mit der Verrastungsnase 87 verbunden ist.
Dieser Bereich befindet sich der Griffmulde 71 gegenüberliegend, so daß er mit dem
Daumen oder ggf. auch dem nach oben versetzten Handballen eindrückbar ist, Danach
braucht das Gehäuse 43a nur noch geringfügig nach unten gekippt zu werden, so daß
die Verrastungsnase 87 und das das zugehörige Loch 89 ebenfalls durchfassende Lagerstück
75 die Befestigungsplatte 34c freigeben, und dann kann letztere nach einer geringfügigen
Verschiebung nach oben entnommen werden. Die Montage des Gehäuseteils 43a erfolgt
in umgekehrter Weise (Fig. 6).
[0040] Das Gehäuseteil 43a besteht vorzugsweise aus Kunststoff, wobei es sich um ein mit
seinen Anbauteilen 87, 88, 101 einstückig gespritztes Formteil handelt. Bei dem Druckstück
78 kann es sich um die Befestigungsplatte 34c oder ein Anbauteil derselben handeln,
die bzw. das beim Schwenken des Gehäuseteils 43a um die Achse 73 mitgeschwenkt und
durch die Feder 40 gegen den Anschlag 34d zurückgestellt und positioniert wird. Die
Feder 40 ist vorzugsweise zwischen der Befestigungsplatte 34c und einer Innenschulter
104 (Fig. 5) des einen Seitenschenkels 45 eingespannt.
[0041] Das Aufstecken des Gehäuseteils 43a auf die Seitenschenkel 45 ist durch den Schlitz
43e gewährleistet.
[0042] Im folgenden werden wichtige Funktionsstellungen des Kopfstützenkörper 34 beschrieben.
Die Fig. 2 zeigt die Kopfstütze 8 in einer Standardstellung für eine Unterkieferbehandlung,
bei der die Rückenlehne 4 aufwärts gerichtet ist, z.B. in einer 70°-Stellung, wobei
der nicht dargestellte Unterkiefer des Patienten etwa horizontal angeordnet ist. In
dieser Standardstellung befindet sich der mittlere AnlageFlächenbereich des Kopfstützenkörpers
34 um das Maß f von etwa 49 mm vor der Anlagefläche 4c der vorzugsweise muldenförmigen
Rückenlehne 4, wobei die Anlagefläche 34a des Kopfstützenkörpers 34 sich parallel
oder geringfügig bis etwa 5° im Uhrzeigersinn geneigt bezüglich der Anlagefläche 4c
der Rückenlehne 4 angeordnet sein kann (siehe Fig. 2), die etwa parallel zu den Stützstangenachsen
11b verläuft.
[0043] Fig. 8 zeigt den Kopfstützenkörper 34 in einer Funktionsstellung für kleine Patienten
bzw. Kinderbehandlungsstellung. In dieser Stellung ist der Kopfstützenkörper 34 gegenüber
der vorher beschriebenen Stellung etwas nach hinten verschwenkt, so daß die Kopf-Anlagefläche
34a sich etwa in einer Verlängerung der Rückenanlagefläche befindet, wobei jedoch
der Kopfstützenkörper 34 etwas nach hinten geneigt ist, so daß die Kopf-Anlagefläche
34a mit der Rückenanlagefläche 4c einen nach oben offenen spitzen Winkel w1 von etwa
3 bis 10° einschließen. Zur Anpassung der Körpergröße ist die Kopfstütze 8 zur Rückenlehne
4 hin verschoben, gemäß Fig. 4 in die Ausnehmung 10 der Rückenlehne 4 eingeschoben.
Dabei befindet sich die Rückenlehne 4 in der Stellung gemäß Fig. 2, bei der der Unterkiefer
etwa horizontal angeordnet ist.
[0044] Fig. 9 zeigt eine Funktionsstellung für eine Oberkieferbehandlung, bei der die Rückenlehne
4 heruntergschwenkt ist, vorzugsweise horizontal, und in der der Kopfstützenkörper
34 weiter nach hinten bzw. nach unten geschwenkt ist, wobei die Kopf-Anlagefläche
34a in ihrem mittleren Bereich einen Abstand g von einer Verlängerung der Rückenanlagefläche
aufweist, der beim vorliegenden Ausführungsbeispiel etwa 60 mm beträgt und die Kopf-Anlagefläche
mit der Rücken-Anlagefläche einen nach hinten offenen Winkel w2 von etwa 25° einschließt.
[0045] Fig. 10 zeigt eine Funktionsstellung für Patienten mit Rundrücken, die sowohl bei
einer Unterkieferbehandlung (Rückenlehne 4 hochgeschwenkt) als auch bei einer Oberkieferbehandlung
(Rücklehne 4 heruntergeschwenkt) eingestellt werden kann. Bei dieser Funktionsstellung
ist der Kopfstützenkörper 34 über die Stellung gemäß Fig. 2 hinaus nach vorne verschwenkt,
wobei die Kopf-Anlagefläche 34a in ihrem mittleren Bereich einen größeren Abstand
h als gemäß Fig. 2 von der Rücken-Anlagefläche aufweist, beim vorliegenden Ausführungsbeispiel
etwa 85 mm, und die Kopf-Anlagefläche mit der Rücken-Anlagefläche einen spitzen, zum
Gelenk 6 hin offenen Winkel w3 von etwa 7° einschließen.
[0046] Wie die vorbeschriebenen Figuren zeigen, ändern die Lenker 37, 38 in den verschiedenen
Funktionsstellungen ihren Abstand voneinander, dem die Gehäuseteile 43b und 43c folgen,
so daß die seitliche Abdeckung durch die Seitenschenkel gewährleistet ist. Im Bereich
der Basis 33 sind die Gehäuseteile 43b, 43c an deren Endrundungen 105 durch einen
gerundeten Verlauf angepaßt. Dies gilt auch für das Gehäuseteil 43b im Bereich der
Gelenkachse 52, das an das gerundete freie Ende der Verbindungsschenkel 45 ebenfalls
angepaßt ist. Dabei sind sowohl in diesem Bereich als auch im Bereich der Gelenkachse
52 hinterschnittene Ausnehmungen 106, 107 in den Verbindungsschenkeln 45 vorhanden,
in die die Gehäuseteile 43b, 43c in den Schwenkendstellungen gemäß Fig. 9 und 10 eintauchen
können.
[0047] Um die Stellung des Lenkers 37 gemäß Fig. 9 zu ermöglichen, ist er bei 108 etwas
ausgebaucht und zwar zu der dem Gelenkpunkt 36a abgewandten Seite.
[0048] Beim Verstellen des Gelenkvierecks 36 kommt es wegen der radialen Abmessung der Umlenkung
66 zu einer geringfügigen Längenänderung im Seilzug bzw. Seil 61. Dies ist jedoch
unerheblich, weil diese Längenänderung nur bei geöffneter Kupplung 39 stattfindet
und durch einen etwas größer als erforderlichen Öffnungsweg kompensiert werden kann.
[0049] Beim Wechsel von Unterkiefer- zur Oberkieferbehandlung führt die Kopfauflage eine
Schwenk- und Abwärtsbewegung durch, dabei wird die Biomechanik (Abwälzbewegung der
Halswirbel und Drehpunkt des Kopfes) angenähert. Die dann erreichte Endstellung läßt
eine gute Kopfüberstreckung nach hinten zu, wobei die Schultern auf dem Lehnenposter
abegstützt werden.
[0050] Die Griffmulde 71 ist so ausgelegt, daß damit ohne die Kupplung 39 zu betätigen (die
Entriegelung der Kupplung 39 zur Kopfstützenverstellung ist nur durch eine Kippbewegung
nach hinten möglich) die Längenverstellung über die Tragstangen 11 möglich ist.
[0051] Die besondere Oberflächengestaltung des haubenförmigen Gehäuseteils 43a ermöglicht
eine gute Reinigung, Desinfizierung oder Sterilisation.
[0052] Eine Berührung bei Betätigung zur Verstellung erfolgt nur am Betätigungsglied 41
bzw. Gehäuse 43 oder Gehäuseteil 43a.
[0053] Das Gehäuse 43, 43a kann ohne Werkzeug abgenommen und wieder montiert werden.
1. Ärztlicher oder zahnärztlicher Behandlungsstuhl (1), der ein ggf. einstellbares Sitzteil
(2), eine einstellbare Rückenlehne (4) und eine einstellbare Kopfstütze (8) aufweist,
wobei die Rückenlehne (4) durch eine Einstellvorrichtung (7) um eine horizontal und
quer zum Behandlungsstuhl (1) verlaufende Gelenkachse (6a) schwenkbar und in der jeweiligen
Schwenkposition feststellbar ist, wobei die Kopfstütze (8) aus einem Kopfstützenkörper
(34) für den Patientenkopf einem rückseitig vom Kopfstützenkörper angeordneten Gehäuse
(43) und einer Basis (33) zur vorzugsweise längs der Rückenlehne (4) verstellbaren
Halterung der Kopfstütze (8) an der Rückenlehne (4) besteht, wobei der Kopfstützenkörper
(34) um eine horizontal und quer verlaufende Schwenkachse eines zwischen dem Kopfstützenkörper
(34) und der Basis (33) angeordneten Gelenks (36a) schwenkbar und in der jeweiligen
Schwenkstellung feststellbar gelagert ist, und wobei dem Gelenk (36a) eine Kupplung
(39) mit einem zwischen einer Kupplungsstellung und einer Entkupplungsstellung beweglichen
Kupplungselement (55) zum wahlweisen Sperren und Freigeben des Gelenks (36a) zugeordnet
ist und an der Kopfstütze (8) ein manuell bewegliches Betätigungsglied (41) zum Öffnen
und/oder Schließen der Kupplung (39) vorgesehen ist, das durch eine Betätigungsverbindung
(42) mit der Kupplung (39) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (43) beweglich am Kopfstützenkörper (34) gelagert ist und daß das
Betätigungsglied (41) am Gehäuse (43) angeordnet ist.
2. Ärztlicher oder zahnärztlicher Behandlungsstuhl nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Betätigungsglied (41) durch das Gehäuse (43) gebildet ist.
3. Ärztlicher oder zahnärztlicher Behandlungsstuhl nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Betätigungsglied (41) am Gehäuse (43) einteilig angeformt ist.
4. Ärztlicher oder zahnärztlicher Behandlungsstuhl nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Betätigungsglied (41) eine Griffnase (72) oder eine sich insbesondere quer
zur vertikalen Längsmittelebene des Behandlungsstuhls erstreckende Griffleiste ist.
5. Ärztlicher oder zahnärztlicher Behandlungsstuhl nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Betätigungsglied (41) ein durch manuelle Betätigung, insbesondere Ergreifen
und Ziehen mit der Bedienungshand nach oben (stehende Rückenlehne 4) oder nach hinten
(liegende Rückenlehne 4) bewegliches Teil (43a) ist.
6. Ärztlicher oder zahnärztlicher Behandlungsstuhl nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Betätigungsglied (41) durch eine Griffmulde (71) gebildet ist, insbesondere
eine längliche, sich quer zur vertikalen Längsmittelebene erstreckende Griffmulde.
7. Ärztlicher oder zahnärztlicher Behandlungsstuhl nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (43) schwenkbar gelagert ist, insbesondere um eine quer verlaufende
Achse (73), die vorzugsweise im oberen Bereich des Kopfstützenkörpers (34) und in
einem Abstand von dessen Rückseite angeordnet ist, wobei bei einer Ausbildung des
Betätigungsglieds (41) als Griffmulde (71) letztere sich wenigstens so tief erstreckt,
daß die zugehörige Grifffläche (72a) im Grundbereich der Griffmulde (71) sich im Bereich
oder unter einer sich etwa parallel zur Rückenlehne (4b) erstreckenden Ebene befindet,
die durch die Schwenkachse (73) verläuft.
8. Ärztlicher oder zahnärztlicher Behandlungsstuhl nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Betätigungsglied (41) oder das Gehäuse (43) an einem vorzugsweise durch eine
sich etwa parallel zum Kopfstützenkörper (34) erstreckendes, vorzugsweise plattenförmiges
Halteteil (34c) gehalten ist, das um die Achse (73) schwenkbar am Kopfstützenkörper
(34) gelagert und durch die Kraft einer Feder (40) in Richtung auf den Kopfstützenkörper
(34) gegen einen Anschlag (34d) vorgespannt ist.
9. Ärztlicher oder zahnärztlicher Behandlungsstuhl nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (43) an seinem unteren bzw. hinteren Ende eine Öffnung, insbesondere
einen sich in der Schwenkebene erstreckenden Schlitz (43e) für einen Kopfstützenträger,
vorzugsweise ein Lenkgestänge (Gelenkviereck 36) aufweist.
10. Ärztlicher oder zahnärztlicher Behandlungsstuhl nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in die mechanische Verbindung (42) zwischen dem Betätigungsglied (41) und der
Kupplung (39) ein Seilzug mit einem Seil (61) integriert ist.
11. Ärztlicher oder zahnärztlicher Behandlungsstuhl nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Seil (61) des Seilzugs an seinem dem Betätigungsglied (41) zugewandten Ende
an einem Drehhebel (67) angebunden ist, dessen Hebelarm (67a) durch das Betätigungsglied
(Teil 78) bei seiner Bewegung verstellt wird.
12. Ärztlicher oder zahnärztlicher Behandlungsstuhl (1), der ein ggf. einstellbares Sitzteil
(2), eine einstellbare Rückenlehne (4) und eine einstellbare Kopfstütze (8) aufweist,
wobei die Rückenlehne (4) durch eine Einstellvorrichtung (7) um eine horizontal und
quer zum Behandlungsstuhl (1) verlaufende Gelenkachse (6a) schwenkbar und in der jeweiligen
Schwenkposition feststellbar ist, wobei die Kopfstütze (8) aus einem Kopfstützenkörper
(34) für den Patientenkopf und einer Basis (33) zur vorzugsweise längs der Rückenlehne
(4) verstellbaren Halterung der Kopfstütze (8) an der Rückenlehne (4) besteht, und
wobei der Kopfstützenkörper (34) um eine horizontal und quer verlaufende Schwenkachse
eines zwischen dem Kopfstützenkörper (34) und der Basis (33) angeordneten Gelenks
(36a) schwenkbar und in der jeweiligen Schwenkstellung feststellbar gelagert ist,
oder ärztlicher oder zahnärztlicher Behandlungsstuhl nach wenigstens einem Merkmal
der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Betätigungsglied (41) mit seinem vorzugsweise durch ein Gehäuse (43, 43a)
gebildeten Träger durch eine Steck- oder Schnellschlußverbindung (86) am Kopfstützenkörper
(34) oder einem Anbauteil (34c) desselben lösbar gehalten ist.
13. Ärztlicher oder zahnärztlicher Behandlungsstuhl nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steck- oder Schnellschlußverbindung (86) durch zwei Formschlußverbindungen
(86a, (86b) mit jeweils zwei formschlüssig ineinandergreifenden Formschlußverbindungsteilen
(88, 92; 87, 93) gebildet ist, von denen ein Formschlußverbindungsteil (87) der einen
Formschlußverbindung (86a) zwischen einer Verrastungsstellung und einer Entrastungsstellung
beweglich ist und die andere Formschlußverbindung (86b) eine Steckverbindung ist.
14. Ärztlicher oder zahnärztlicher Behandlungsstuhl nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Formschlußverbindung (86a) mit dem beweglichen Formschlußverbindungsteil (87)
im oberen bzw. vorderen Endbereich des Gehäuses (43) angeordnet ist und die andere
Formschlußverbindung im unteren oder hinteren Endbereich des Gehäuses (43) angeordnet
ist.
15. Ärztlicher oder zahnärztlicher Behandlungsstuhl nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß das bewegliche Formschlußverbindungsteil ein Verrastungselement (87) ist, das
zwischen einer Verrastungsstellung und Entrastungsstellung beweglich oder biegsam
am Gehäuse (43, 43a) befestigt, vorzugsweise einstückig angeformt ist.
16. Ärztlicher oder zahnärztlicher Behandlungsstuhl nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verrastungselement (87) an der Innenseite des Gehäuses (43, 43a) angeordnet
ist und durch einen die Gehäusewand (43d) elastisch verbiegenden, von außen wirksamen
Druck in seine Entrastungsstellung bewegbar ist.