[0001] Die Erfindung betrifft betrifft eine Vorrichtung zum Trockenen von gewaschenen Glastafeln,
mit einer Fördereinrichtung für die gewaschenen Glastafeln und mit zu beiden Seiten
der zu trocknenden Glastafel angeordneten Düsen mit Luftaustrittsschlitzen für auf
die Glastafeln gerichtete Luftströme.
[0002] Für das Trocknen gewaschener Glastafeln ist es aus der US-PS 3 390 413 bekannt, oberhalb
und unterhalb der horizontal liegend geförderten Glastafel, die von Stütz- bzw. Transportwalzen
gestützt und transportiert wird, im rechten Winkel zur Transportrichtung, d.h. parallel
zu den Stütz- bzw. Transportwalzen ausgerichtete Düsen mit gegen die Glastafel gerichteten
Luftaustrittsöffnungen, die ebenfalls senkrecht zur Transportrichtung, d.h. parallel
zu den Stütz- bzw. Transportwalzen ausgerichtet sind, vorzusehen. Bei senkrecht zur
Förderrichtung ausgerichteten Luftaustrittsöffnungen von Düsen in Trokkenzonen von
Glastafelwaschmaschinen ergeben sich im Bereich der senkrecht zur Förderrichtung verlaufenden,
hinteren Kante der Glastafel insoferne Probleme, als abgeblasenes Wasser durch Wirbelbildungen
wieder auf den Randbereich der Glastafel gelangt, diese also nur unzureichend getrocknet
wird.
[0003] Für das Trocknen von im wesentlichen vertikal stehend gewaschenen Glastafeln (Vertikalwaschmaschinen)
ist es bekannt, die Düsen schräg zur Förderrichtung auszurichten, so daß aus dem ebenfalls
schräg zur Förderrichtung ausgerichteten Luftaustrittsschlitzen der Düsen ein schräg
zur Förderrichtung ausgerichteter Luftstrom austritt. Diese Anordnung der Düsen, wie
sie beispielsweise aus der AT-PS 393 273 oder der EP-213 532 bekannt ist, hat den
Vorteil, daß das auf den Glastafeln haftende Wasser über eine Ecke der Glastafel abgeblasen
wird, so daß ein rückstand freies Trocknen der Glastafel möglich ist.
[0004] Der Einbau von solchen schräg zur Förderrichtung ausgerichteten Düsen in Glastafelwaschmaschinen
bzw. in deren Trockenzone oder in Vorrichtungen zum Trocknen von Glastafeln, die einer
Glastafelwaschmaschine nachgeordnet sind, ergeben sich insoferne Probleme als schräggestellte
Düsen eine große Baulänge der Vorrichtung bedingen. Überdies ergeben sich insbesondere
bei Horizontalwaschmaschinen Probleme mit dem Abstützen der Glastafeln beiderseits
der Düsen, da wegen der Schrägausrichtung der Düsen keine durchgehenden Stütz- bzw.
Förderwalzen vorgesehen werden können. Das Abstützen der Glastafeln unmittelbar beidseits
der Düsen ist aber wesentlich, um ein Schwingen oder Flattern der Glastafeln unter
der Einwirkung der auf sie einwirkenden Luftströme zu vermeiden.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Düse für das Trocknen von gewaschenen
Glastafeln vorzusehen, welche die räumlichen Vorteile von senkrecht zur Förderrichtung
ausgerichteten Düsen mit den trockentechnischen Vorteilen schräg ausgerichteter Düsen
vereinigt.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß jede Düse mehrere Luftaustrittsschlitze
aufweist und daß die Luftaustrittsschlitze mit der Förderrichtung der zu trocknenden
Glastafel durch die Vorrichtung einen spitzen Winkel einschließen.
[0007] Vorteilhafte und bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
[0008] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung und ihren bevorzugten Ausführungsformen ergibt
sich der Vorteil einer in Förderrichtung gesehen kurzen Baulänge, da die Düse senkrecht
zur Förderrichtung ausgerichtet sein kann und dennoch schräg zur Förderrichtung ausgerichtete
Luftströme, vorzugsweise entgegen der Förderrichtung schräg von oben nach unten gerichtete
Luftströme erzeugt werden, so daß Wasser von den Glastafeln über eine Ecke abgeblasen
wird und die nachteiligen Verwirbelungserscheinungen bei senkrecht zur Förderrichtung
ausgerichteten Luftaustrittsöffnungen vermieden sind.
[0009] Ein weiterer Vorteil bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht in einer Ausführung
darin, daß die Glastafel durch unmittelbar neben der Düse angeordnete Stütz- bzw.
Förderwalzen genau geführt sein kann, so daß die Austrittsöffnungen der Düsen knapp
neben bzw. ober- und unterhalb der zu trocknenden Glastafel angeordnet werden können.
[0010] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden
Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung. Es zeigt:
Fig. 1 schematisiert und in Seitenansicht eine Vorrichtung zum Waschen und zum Trocknen
von Glastafeln und
Fig. 2 in Draufsicht unter Weglassen der oberhalb der Glastafellaufebene angeordneten
Vorrichtungsteile die Vorrichtung aus Fig. 1.
[0011] Eine in den Zeichnungen gezeigte Vorrichtung zum Waschen und zum Trocknen von Glastafeln
1 weist mehrere Walzen auf, die beiderseits der Glastafellaufebene um zur Förderrichtung
(Pfeil 2) senkrechte Achsen, die parallel zur Glastafellaufebene ausgerichtet sind,
drehbar sind. Dabei sind sowohl Stützwalzen (nicht drehangetrieben) als auch Transportwalzen
(drehangetrieben) vorgesehen. Im folgenden werden diese Walzen gemeinsam als Stütz-
bzw. Transportwalzen 3 bezeichnet. Dabei sind, wie Fig. 1 zeigt, Stütz- und Transportwalzen
3 oberhalb und unterhalb der Glastafellaufebene angeordnet, so daß die Glastafel 1
sicher durch die Vorrichtung transportiert wird.
[0012] Weiters weist die Vorrichtung wenigstens ein Paar, im Beispiel zwei Paare von Bürstwalzen
4 auf, denen wie durch Pfeile 6 angedeutet, Reinigungs- bzw. Spülflüssigkeit zugeführt
werden kann. Die Bürstwalzen 4 bilden die Waschzone der Vorrichtung. In Förderrichtung
(Pfeil 2) gesehen nach der Waschzone ist eine Trockenzone vorgesehen, die wenigstens
ein Paar von auf beiden Seiten der Laufebene der Glas- tafel 1 vorgesehene Düsen 10
aufweist, die auf die Glastafel 1 zugekehrte Luftaustrittsschlitze 11 aufweisen. Aus
den Luftaustrittsschlitzen 11, deren Längserstreckung zur Förderrichtung schräg ausgerichtet
ist, tritt Luft zum Trocknen der Glastafel in einer vorzugsweise gegen die Förderrichtung
(Pfeil 2) gerichteten, geneigten Strömung aus, so daß auf der Glastafel 1 anhaftendes
Wasser abgeblasen wird. Den Düsen 10 wird von einem Gebläse (nicht gezeigt) Luft,
die ggf. erwärmt und/oder unter Überdruck steht, zugeführt.
[0013] Es ist noch darauf hinzuweisen, daß die schematisch in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung
in einem Gehäuse untergebracht ist, das durch eine ebenfalls nicht gezeigte Zwischenwand
in eine Waschzone und eine Trockenzone unterteilt ist. Weiters können die Glastafeln
1 durch die Vorrichtung je nach der Ausrichtung der Stütz- bzw. Transportwalzen 3
der Bürstwalzen 4 und der Düsen 10 horizontal liegend oder vertikal stehend durch
die Vorrichtung geführt werden.
[0014] An der Einlaufseite und an der Auslaufseite und in der gegebenenfalls vorgesehenen
Zwischenwand sind Dichtungen, die als Lappendichtungen oder Bürstendichtungen ausgebildet
sein können, vorgesehen.
[0015] Aus Fig. 2 ist ersichtlich, daß die Luftaustrittsschlitze 11 der Düsen 10 zur Förderrichtung
(Pfeil 2) schräg ausgerichtet sind. Dadurch entsteht ein schräg zur Förderrichtung
ausgerichteter Luftstrom, der in Fig. 2 durch Pfeile 12 symbolisiert ist. Wie durch
die in Fig. 1 eingezeichneten Pfeile verdeutlicht, sind die aus den Düsenöffnungen
11 austretenden Luftströme auch in Draufsicht zur Ebene der Glastafel 1 geneigt. Durch
die schräg zur Förderrichtung ausgerichteten Luftströme wird der auf beiden Seiten
der gewaschenen und zu trocknenden Glastafel 1 anhaftende Flüssigkeitsfilm oder anhaftende
Flüssigkeitstropfen schräg zur Förderrichtung abgeblasen, so daß die Flüssigkeit über
die in Fig. 2 mit 13 bezeichnete Ecke der Glastafel 2 im Bereich des, bezogen auf
die Förderrichtung hinteren Randes 14 der Glastafel 1 abgeblasen wird.
[0016] Aus Fig. 2 ist auch ersichtlich, daß die Luftaustrittsschlitze 11 in der der Glasscheibe
1 zugekehrten Wand der Düsen 10 einander überlappend angeordnet sind, so daß sich
einheitliche Luftströme (Pfeile 12) ergeben.
[0017] Aus Fig. 2 und auch aus Fig. 1 ist ersichtlich, daß durch die besondere Anordnung
der Luftaustrittsschlitze 11 die Düse 10 senkrecht zur Förderrichtung der Glastafel
1 durch die Vorrichtung ausgerichtet sein kann und daß dennoch schräg zur Förderrichtung
ausgerichtete Luftströme auf beide Seiten der Glastafel 1 einwirken. Dadurch ergibt
sich die ebenfalls aus der Zeichnung ersichtliche kurze Baulänge der Vorrichtung,
da die Stütz- bzw. Transportwalzen 3 knapp beiderseits der Düsen 10 angeordnet sein
können. Dies bedingt weiters den Vorteil, daß - falls dies gewünscht wird - Stütz-
bzw. Transportwalzen den Düsen 10 unmittelbar benachbart angeordnet werden eine genaue
Führung der Glastafel 1 in Bereich der Düsen 10 möglich ist. Dadurch können die Luftaustrittsschlitze
11 knapp neben (oder über und unter) den ihnen zugekehrten Flächen der Glastafel 1
angeordnet sein, so daß die Wirksamkeit des Trockenvorganges erhöht wird.
[0018] Es ist noch darauf hinzuweisen, daß insbesondere unmittelbar vor den Düsen 10 anstelle
von durchgehenden Stütz- bzw. Transportwalzen 3 auch mehrere auf einer Welle angeordnete
Ringe vorgesehen sein können. Alternativ können in den Außenflächen der Stütz- bzw.
Transportwalzen 3 Umfangsnuten vorgesehen sein. Dies ist beispielsweise für die unmittelbar
vor den Düsen 10 angeordneten Stütz- bzw. Transportwalzen 3 von Vorteil, um das Abströmen
von Flüssigkeit von der Glastafel 1 unter der Einwirkung der Luftströme nicht zu behindern.
[0019] Weiters ist darauf hinzuweisen, daß wenigstens die auf einer Seite der Glastafellaufebene
vorgesehenen Stütz- bzw. Transportwalzen 3, Rundbürsten 4 und Düsen 10 in dem Maschinenrahmen
verstellbar gelagert sein können, um ein Anpassen an unterschiedliche Dicken von Glasscheiben
1 zu erlauben.
[0020] Weiters ist darauf hinzuweisen, daß auch mehr als ein Paar von Düsen 10 vorgesehen
sein kann, wenn dies in bestimmten Anwendungsfällen zweckmäßig ist. Wenn mehr als
ein Paar von Düsen 10 vorgesehen ist, dann besteht auch die Möglichkeit, deren Luftaustrittsschlitze
in unterschiedlichen Richtungen zur Förderrichtung (Pfeil 2) schräg auszurichten,
so daß die Flüssigkeit einmal über die eine und dann über die andere hintere Ecke
abgeblasen wird.
[0021] Den Luftaustrittsschlitzen 11 oder Gruppen solcher können, beispielsweise im Inneren
der Düsen 10 angeordnete, Verschlußorgane zugeordnet sein, so daß es möglich ist,
die Breite der aus den Düsen 10 ausstretenden Luftströmungen an die Breite der zu
trocknenden Glastafel 1 (quer zur Förderrichtung, Pfeil 2, gemessen) anzupassen. Ein
Beispiel für solche Verschlußanordnungen ist in der AT-PS 393 273 beschrieben.
[0022] Zusammenfassend kann die Erfindung beispielsweise wie folgt dargestellt werden:
[0023] In der Trockenzone einer Vorrichtung zum Waschen von Glastafeln 1 sind auf beiden
Seiten der Glastafel 1 zwischen Stütz-bzw. Transportwalzen 3 angeordnet Düsen 10 vorgesehen,
deren Luftaustrittsöffnungen 11 auf die ihnen jeweils zugekehrte Seite der Glastafel
1 gerichtet sind. Die Luftaustrittsöffnungen 11 der Düsen 10 sind zur Förderrichtung
(Pfeil 2) schräg ausgerichtet, so daß ein Luftstrom (Pfeil 12) entsteht, die auf eine
im Bereich der bezogen auf die Förderrichtung (Pfeil 2) hinteren Kante 14 der Glastafel
1 liegenden Ecken 13 gerichtet ist. So wird Flüssigkeit von der Glastafel 1 über diese
Ecke 13 der Glastafel 1 abgeblasen, obwohl die Düsen 10 parallel zu den Achsen der
Stütz- bzw. Transportwalzen 3 oder senkrecht zur Förderrichtung (Pfeil 2) ausgerichtet
sind.
1. Vorrichtung zum Trockenen von gewaschenen Glastafeln (1), mit einer Fördereinrichtung
(3) für die gewaschenen Glastafeln (1) und mit zu beiden Seiten der zu trocknenden
Glastafel (1) angeordneten Düsen (10) mit Luftaustrittsschlitzen (11) für auf die
Glastafeln (1) gerichtete Luftströme (12), dadurch gekennzeichnet, daß jede Düse (10)
mehrere Luftaustrittsschlitze (11) aufweist und daß die Luftaustrittsschlitze (11)
mit der Förderrichtung (Pfeil 2) der zu trockcnenden Glastafel (1) durch die Vorrichtung
einen spitzen Winkel einschließen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftaustrittsöffnungen
(11) in den Düsen (10) einander überlappend angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (10) senkrecht
zur Förderrichtung (Pfeil 2) der zu trocknenden Glastafel (1) durch die Vorrichtung
ausgerichtet sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, mit Stütz- und Transportwalzen (3) für
den Transport horizontal liegender Glastafeln (1), dadurch gekennzeichnet, daß die
Düsen (10) zwischen jeweils zwei benachbarten Stütz- bzw. Transportwalzen (3) angeordnet
sind, daß die Stütz- bzw. Transportwalzen (3) über die Länge der Düsen (10) durchgehend
ausgebildet sind.