[0001] Immer dann, wenn mit Borsten versehene Oberflächenbehandlungsmittel wie z.B. ein
Besen eingesetzt werden, ist damit in den meisten Fällen ein Verschleiß und/oder eine
Verformung der Borsten verbunden. Das führt dazu, daß die Borsten nicht mehr in dem
vorgesehenen Winkel z.B. 90 Grad auf den zu behandelenden Untergrundwirken, sondern
sich zu einer Seite entgegen der bevorzugten Bewegungsrichtung verformen. Dadurch
ist die Bürstenkraft gegen Materialien auf dem Untergrund verringert und die Arbeitsleistung
wird vermindert oder unöglich, weil die Borsten nur noch über z.B. Schmutz hinweggleiten,
ihn aber nicht mehr erfassen und abführen können.
[0002] In solchen Fällen ist der Verbraucher dazu veranlaßt einen neuen Besen oder Besenkörper
zu erwerben, obwohl die Borsten des alten Besens noch gar nicht verschlissen bzw.
deren Länge kaum vermindert sind.
[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zu schaffen, die die vorstehend beschriebenen
Nachteile vermeidet und die wirksame Einsatzdauer eines Besens bzw. eines Borstenkörpers
verlängert.
[0004] Gemäß der Erfindung ist eine Halterungsvorrichtung vorgesehen , bestehend aus einem
Tragkörper und einem Aufnahmeteil, wobei das Aufnahmeteil um ein Gelenk dreh- oder
schwenkbar am Trägerteil befestigt ist und wobei Feststellmittel zur Arretierung des
Aufnahmeteils am Tragkörper vorgesehen sind. Der Tragkörper ist am Borstenkörper und
das Aufnahmeteil an dem Ende eines Stiels befestigbar. Weitere vorteilhafte Weiterbildungen
sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0005] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß mit einer wie erfindungsgemäß beschriebenen
Halterungsvorrichtung, welche zwischen einem Besenstiel und dem Besen- oder Bostenkörper
angeordnet ist, je nach Verformungsgrad der Borsten die Stellung des Stiels zum Besen-
oder Borstenkörper individuell eingestellt werden kann, so daß die Borsten in einem
stumpfen Winkel in der bevorzugten Bewegungsrichtung auf den zu behandelnden Untergrund
treffen. Dadurch können Materialen wie z.B. Schmutz und Unrat, auf dem zu behandelnden
Untergrund wirksam mit den Borsten erfaßt und weggeleitet werden.
[0006] Ein Besen kann somit so lange wirksam verwendet werden, bis die Borsten selbst in
ihrer Länge verbraucht sind. In einem Versuch wurde festgestellt, daß mit der erfindungsgemäßen
Haltevorrichtung die Lebensdauer eines Besens bzw. eines Borstenkörpers verfünf- bis
verzehnfacht werden konnte. Dadurch können Kosten beim Verbraucher verringert werden.
[0007] Nachfolgend wird die Erfindung an hand von zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert.
In der Zeichnung stellen dar:
- Fig. 1
- Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Zwischenstücks (1. Alternative)
- Fig. 2
- Seitenansicht einer zweiten Alternative zu Fig. 1
Fig. 1 zeigt die Seitenansicht der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung bzw. des erfindungsgemäßen
Zwischenstucks in einer ersten Alternative. Das Zwischenstück 1 weist einen Tragkörper
2 auf, bestehend aus einer ersten im wesentlichen rechteckigen Platte 6, die mit Bohrungen
3 versehen ist. Die Bohrungen werden von Schrauben 4 oder Nägeln durchsetzt, durch
die der Traglkörper 2 auf einem Borstenkörper 5 eines Besens befestigt ist. Senkrecht
auf Platte 6 sind zwei parallel zueinander liegende zweite Platten 7a, 7b befestigt
bzw. angeschweißt. Der untere Teil der zweiten Platten ist von einer Bohrung durchsetzt,
durch die eine Welle 8 ragt, die ein Gelenk 10 für ein Aufnahmeteil 9 bildet.
[0008] In den Zwischenraum zwischen den zweiten Platten ragt ein als Aufnahmeteil ausgebildetes
Rohrstück 16, welches eine Öffnung zur Aufnahme eines Stiels 15 aufweist. Das Aufnahmeteil
kann um die Welle schwenken bzw. um einen bestimmten Winkel drehen. Oberhalb des Gelenks
10 ist eine teilkreisformige Aussparung 11 in die zweiten Platten eingelassen. Diese
Aussparung und das in diesem Bereich liegende Aufnahmeteil bzw. Rohrstück wird von
einer Flügelschraube 13 mit einer entsprechenden Konterung als Feststellmittel 14
durchsetzt. Durch ein Anziehen der Flügelschraube wird das Aufnahmeteil bzw. Rohrstück
in der gewünschten Postion bzw. im gewünschten Winkel zur Vertikalen am Tragkörper
2 arretiert.
[0009] In das Aufnahmeteil 9 ragt das Ende des Stiels, wobei das Aufnahmeteil bekannte Festlegungs-
oder Verengungsmittel 12 zur Festlegung des Stiels im Aufnahmeteil aufweist.
[0010] Wird nun ein Besen ständig in einer bevorzugten Bewegungsrichtung über den Boden
benutzt, so wird dabei automatisch Verformungsarbeit an den Borsten 15 geleistet,
was eine einseitige Verkrümmung bzw. Verformung der Borsten wie in Fig. 1 dargestellt
zur Folge hat. Dadurch verringert sich die mögliche Kehrleistung des Besens, da mit
den Borsten nicht mehr die geünschte Kraft auf zu beseitigende Materialien ausgeübt
werden kann.
[0011] In einem solchen Fall kann gemäß der Erfindung der Winkel des Aufnahmeteils wie in
Fig 1 dargestellt so verändert werden, daß die Borsten in einem stumpfen bzw. überstumpfen
Winkel zur Hauptbewegungsrichtung (siehe Pfeil) auf den Boden treffen. Nun werden
auf dem Untergrund liegende oder haftende Materialien mit ganzer Kraft erfasst und
können abgeführt werden.
[0012] Die Bedienung des Zwischenstücks ist kinderleicht und der Benutzer kann individuell
stets den für ihn günstigsten Winkel des Aufnahmeteils zum Tragkörper einstellen.
Ein erprobtes Zwischenstück aus Aluminium zeigte eine hinreichend große Stabiltät
und war darüber hinaus so leicht, daß es das Gesamtgewicht eines Besens nur unmerklich
vergrößerte.
[0013] Ein weiterer Vorteil des Zwischenstücks ist auch darin zu sehen, das der bislang
kritische Übergang zwischen Stiel und Besen erheblich einfachere Konstruktionen des
Borstenkörpers erlaubt, der keine Erhöhungen und Bohrungen wie bislang üblich mehr
aufweisen muß. Mittels der einfachen Schraubenbefestigung des Zwischenstücks sind
vor allem die hohen Kräfte zwischen Stiel und Borstenkörper auf weiter entfernt vom
gedachten Drehpunkt gelegene Bereiche verlagert bzw. verteilt. Das ermöglicht eine
dünnere Ausführung des Trägers 5 der Borsten 15.
[0014] Fig. 2 zeigt eine Alternative zu Fig. 1. Jetzt ist das Aufnahmeteil nicht mehr in
einer vertikalen Ebene schwenkbar, sondern in einer horizontalen Ebene drehbar. Der
Tragkörper 20 des Zwischenstücks 21 besteht nun aus einer auf dem Borstenkörper 22
befestigbaren ersten Platte 23, zu der parallel eine zweite Platte 24 des Aufnahmeteils
25 angeordnet ist. Beide Platte sind über ein Drehgelenk 26 miteinander verbunden.
Darüber hinaus ist das Aufnahmeteil mit Feststellmitteln 27, welche als schwenkbare
Schrauben 28 mit einer Flügelmutter 29 ausgebildet sind, auf dem Tragkörper in jedem
gewünschten Winkel festlegbar. Auf der zweiten Platte des Aufnahmeteils ist ein Rohrstück
zur Aufnahme des Stiels 30 angeflanscht, befestigt bzw.angeschweißt. Eine Winkeländerung
des Stiels zur bevorzugten Arbeitsrichtung (Pfeil) wird nun mittels Drehung des Aufnahmeteils
auf dem Tragkörper hergestellt, wobei sogar die Arbeitsbreite des Besen individuell
eingestellt werden kann.
[0015] Das Zwischenstück kann aus allen möglichen Materialien gefertigt sein, die eine steife
Konstruktion erlauben. Darüber hinaus sind zur Festlegung eines Stiels im Aufnahmeteil
alle bekannten Festlegungsmittel verwendbar.
[0016] Die Erfindung ist keineswegs auf einen Besen beschränkt. Ebeneso kann das Zwischenstück
in Vorteilhafter Weise für andere mechanische Oberflächenbehandlungsmittel z.B. Schrubber,
Abzieher, usw. verwendet werden.
1. Halterungsvorrichtung, bestehend aus einem Tragkörper (2, 20) und einem Aufnahmeteil
(9, 25), wobei das Aufnahmeteil (9, 25) um ein Gelenk (10, 26) dreh- oder schwenkbar
am Tragkörper (2, 20) befestigt ist und wobei Feststellmittel (13, 14, 27) zur Arretierung
des Aufnahmeteils am Tragkörper vorgesehen sind.
2. Halterungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufnahmeteil zur Aufnahme eines Endes eines Stiels(15, 30), vorzugsweise
eines Besenstiels, ausgebildet ist.
3. Halterungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufnahmeteil eine im wesentlichen zylinderförmiges Rohrstück (16) aufweist,
in das der Stiel einsteckbar ist.
4. Halterungsvorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufnahmeteil Festlegungs- oder Verengungsmittel (12) zur Festlegung des
Stiels im Aufnahmeteil aufweist.
5. Halterungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragkörper mit einem Besen- oder Borstenkörper (5) verbindbar oder daran
anflaschbar ist.
6. Halterungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufnahmeteil (9, 25) in einer horizontalen Ebene am Tragkörper (2, 20) drehbar
angeordnet ist, oder
7. Halterungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufnahmeteil (9, 25) in einer vertikalen Ebene am Tragkörper (2, 20) schwenk-
oder drehbar angeordnet ist.
8. Halterungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragkörper (2, ) eine erste Platte (6) aufweist, auf der wenigstens eine
zweite Platte (7a, 7b) im wesentlichen senkrecht zur ersten angeordnet ist, daß die
erste oder zweite Platte ein Gelenk (10) aufweisen, welches eine Schwenkbewegung in
der vertikalen Ebene zuläßt und daß an dem Gelenk das Aufnahmeteil (9) befestigt ist.
9. Halterungsvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Gelenk )10) aus einer Schraube oder einer Welle (8) besteht, die das Aufnahmeteil
(9) und die zweite Platte (7a, 7b) durchsetzt.
10. Halterungsvorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Platte (7a, 7b) eine teilkreisförmige Nut oder Öffnung oder Aussparung
(11) aufweist, in der die Feststellmittel (13, 14) zur Arretierung des Aufnahmeteils
(9) am Tragkörper (2) eingreifen bzw. angeordnet sind.
11. Halterungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragkörper (20) aus einer ersten Platte (23) besteht auf der eine zweite
Platte (24) im, wesentlichen parallel zur ersten angeordnet ist, daß die zweite Platte
(24) mit der ersten Platte über ein Drehgelenk (26) verbunden ist und auf der zweiten
Platte (24) das Aufnahmeteil (25) befestigt ist.
12. Halterungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterungsvorrichtung ein Zwischenstück ist.
13. Besen oder Bürstenvorrichtung mit einer Halterungsvorrichtung oder Zwischenstück nach
einem der vorhergehenden Ansprüche wobei die Halterungsvorrichtung oder das Zwischenstück
zwischen dem Besenstiel und dem Borsten- oder Besenkörper angeordnet ist.