[0001] Die Erfindung betrifft eine Dosiervorrichtung zum Schüttgutaustrag aus einem Behälter,
mit einem in einem Behälterauslaß angeordneten höhenbeweglichen Dosierkörper, der
über eine Hubstange mit einem in seiner Hubfrequenz und/oder Hubhöhe steuerbaren Hubantrieb
verbunden ist, wobei zwischen dem Umfang des Dosierkörpers und der Innenwand des sich
nach unten verjüngenden Behälterauslasses ein kreisringförmiger, sich beim Dosierkörperhub
verändernder Auslaßspalt gebildet wird.
[0002] Derartige Dosiervorrichtungen dienen dazu, Schüttgut in dosierter Menge aus einem
Behälter auszutragen, beispielsweise zur Beschickung einer pneumatischen Förderanlage.
Die Hubsteuerung des Dosierkörpers erfolgt vorzugsweise in Abhängigkeit vom Druck
in der Förderleitung, wodurch eine den jeweiligen Förderverhältnissen optimale Beschickung
der pneumatischen Förderanlage erreicht wird. Hierbei ist es wichtig, daß der sich
tatsächlich einstellende Fördergutstrom zuverlässig von den Steuergrößen, nämlich
der Hubfrequenz und/oder der Hubhöhe des periodisch bewegten Dosierkörpers abhängt.
[0003] Bei einer bekannten Dosiervorrichtung (DE-PS 900 795) ist im Behälter ein Kegel mit
der Spitze nach oben angeordnet. Der Behälter ist an seiner Unterseite mit mehreren
Öffnungen versehen, an die sich Füllkanäle anschließen.
[0004] Bei bekannten Dosiervorrichtungen der eingangs genannten Gattung (DE-PS 25 33 070,
EP 0 201 777 A2) ist der Dosierkörper als geschlossener, doppelkegelstumpfförmiger
Körper ausgeführt. Das Schüttgut fließt nur durch den kreisringförmigen, zwischen
dem Umfang des Dosierkörpers und der Innenkante des Behälterauslasses gebildeten Auslaßspalt,
dessen Breite bei der Hubbewegung des Dosierkörpers kontinuierlich verändert wird.
Die erzielbare Dosiergenauigkeit hängt hierbei von der Fließgeschwindigkeit des Schüttguts
im Auslaßspalt ab. Diese Fließgeschwindigkeit kann jedoch nur teilweise durch die
Steuerung der Hubbewegung des Dosierkörpers beeinflußt werden.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Dosiervorrichtung der eingangs genannten
Gattung so auszubilden, daß eine stärkere Abhängigkeit der Fließgeschwindigkeit des
Schüttguts von den Steuergrößen des Dosierkörperhubes besteht, so daß sich ein verstärkter
unmittelbarer Einfluß der gesteuerten Dosierkörperbewegungen auf die Fließgeschwindigkeit
und damit auf die Dosiermenge ergibt.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Dosierkörper in seiner
dem Innenraum des Behälters zugekehrten Oberfläche mindestens eine Eintrittsöffnung
aufweist, die über einen Kanal mit einer zentralen Austrittsöffnung an der Unterseite
des Dosierkörpers verbunden ist, und daß unter der Austrittsöffnung ein sich nach
oben verjüngender Gegenkegel zentrisch im Behälterauslaß angebracht ist.
[0007] Durch die in dieser Weise durchbrochene Ausführung des Dosierkörpers wird außer dem
kreisringförmigen Auslaßspalt am Umfang des Dosierkörpers ein zweiter ringförmiger
Auslaßspalt geschaffen, der zwischen dem Gegenkegel und dem Rand der Austrittsöffnung
an der Unterseite des Dosierkörpers gebildet wird. Beide konzentrischen Auslaßspalte
verändern ihre Breite bei den Hubbewegungen des Dosierkörpers kontinuierlich.
[0008] Ohne Vergrößerung der notwendigen Abmessungen der Dosiervorrichtung wird eine wesentliche
Vergrößerung des durch die Hubbewegungen beeinflußbaren Auslaßquerschnitts erreicht,
wobei aber zugleich vermieden wird, daß der Auslaßquerschnitt an irgendeiner Stelle
so breit ist, daß sich darin eine im wesentlichen unkontrollierte Fließgeschwindigkeit
einstellt.
[0009] Gegenüber der Ausführung mit einem geschlossenen Dosierkörper wird eine wesentliche
Vergrößerung des Auslaßquerschnitts ohne Verbreiterung des Auslaßspaltes nur durch
eine Vergrößerung der wirksamen Länge der Auslaßspalte erreicht. Dies hat zur Folge,
daß in einem weiten Bereich von Schüttgütern und Schüttguteigenschaften ein unmittelbarer
und zuverlässig reproduzierbarer Zusammenhang zwischen den Steuergrößen Hubfrequenz/Hubhöhe
einerseits und der sich einstellenden Dosiermenge besteht.
[0010] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß in der
dem Innenraum des Behälters zugekehrten Oberfläche des Dosierkörpers drei gleichmäßig
über den Umfang verteilte Eintrittsöffnungen angeordnet sind, die über zusammenführende
Kanäle mit der gemeinsamen Austrittsöffnung verbunden sind. Durch diese Anordnung
der Eintrittsöffnungen wird erreicht, daß das Schüttgut insgesamt aus einem verhältnismäßig
großen Grundrißquerschnitt des Behälters gleichmäßig abgezogen wird, wodurch sich
auch bei schwierigem Schüttgut und geringen Dosiermengen und somit geringen Hubhöhen
des Dosierkörpers keine Gefahr einer Brückenbildung einstellt.
[0011] Die Anordnung eines höhenverstellbaren Kegels im Auslaß eines Schüttgutbehälters
ist an sich bekannt (DE-GM 74 37 248).
[0012] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens sind Gegenstand weiterer
Unteransprüche.
[0013] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert, das in der
Zeichnung dargestellt ist. Es zeigt:
Fig. 1 in einem senkrechten Schnitt eine Dosiervorrichtung im unteren Bereich eines
Behälters für Schüttgut mit dem zugeordneten Antrieb an der Behälteroberseite,
Fig. 2 einen Teilschnitt längs der Linie II-II in Fig. 1 und
Fig. 3 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles III in Fig. 1.
[0014] Die in Fig. 1 gezeigte Dosiervorrichtung ist im unteren Bereich eines nur teilweise
dargestellten, geschlossenen Behälters 1 angeordnet, der das zu dosierende Schüttgut
aufnimmt. Das aus dem Behälterauslaß 2 dosiert austretende Schüttgut gelangt in eine
Rohrleitung 3 und wird beispielsweise durch eine (nicht dargestellte) pneumatische
Förderleitung weggefördert.
[0015] Im Behälterauslaß 2 ist ein höhenbeweglicher Dosierkörper 4 angeordnet. Der Dosierkörper
4 ist über eine Hubstange 5 mit einem Hubantrieb 6 an der Oberseite des Behälters
1 verbunden, beispielsweise einem pneumatisch angetriebenen, durch eine Steuereinrichtung
7 gesteuerten Zylinder. Der Hubantrieb 6 treibt den Dosierkörper 4 zu kontinuierlichen
Hubbewegungen an, deren Hubfrequenz und/oder Hubhöhe gesteuert werden, um den Volumenstrom
des aus dem Behälter 1 austretenden Schüttguts zu dosieren. Die Steuerung der Hubfrequenz
und/oder Hubhöhe kann beispielsweise in Abhängigkeit von dem in der angeschlossenen
pneumatischen Förderleitung gemessenen Druck erfolgen.
[0016] Zwischen dem Umfang 8 des Dosierkörpers 4 und der Innenwand 9 des sich nach unten
verjüngenden Behälterauslasses 2 wird ein kreisringförmiger Auslaßspalt 10 gebildet,
dessen Breite sich bei jedem Dosierkörperhub kontinuierlich verändert. Wie mit Pfeilen
11 angedeutet ist, strömt durch diesen Auslaßspalt 10 ein Strom des zu dosierenden
Förderguts.
[0017] In seiner dem Innenraum 12 des Behälters 1 zugekehrten Oberfläche 13, die beim dargestellten
Ausführungsbeispiel eine sich nach oben verjüngende Kegelstumpffläche ist, weist der
Dosierkörper 4 drei gleichmäßig über den Umfang verteilte, angenähert ovale Eintrittsöffnungen
14 auf. Man erkennt aus Fig. 2, daß sich diese Eintrittsöffnungen 14 angenähert über
60-80 % des Umfangs erstrecken.
[0018] Die drei Eintrittsöffnungen 14 sind über zusammenführende Kanäle 15 mit einer gemeinsamen,
zentralen Austrittsöffnung 16 an der Unterseite 17 des Dosierkörpers 4 verbunden.
[0019] Unter der Austrittsöffnung 16 ist ein sich nach oben verjüngender Gegenkegel 18 im
Behälterauslaß 2 angebracht. Der Gegenkegel 18 ist über einen Gewindezapfen 19 mit
einem Quersteg 20 verbunden, der an beiden Enden im Behälterauslaß 2 befestigt ist.
Mittels des Gewindezapfens 19 ist der Gegenkegel 18 höhenverstellbar. Dadurch kann
der Gegenkegel 19 in axialer Richtung so eingestellt werden, daß er die Austrittsöffnung
16 am Dosierkörper 4 gerade dann vollständig verschließt, wenn der Dosierkörper 4
mit seinem Umfang 8 auch die Innenwand 9 des Behälterauslasses 2 berührt, so daß in
dieser Stellung ein vollständiger Verschluß des Behälters gewährleistet ist.
[0020] Zwischen der sich nach oben erstreckenden Kegelfläche 21 des Gegenkegels 18 und dem
Rand der Austrittsöffnung 16 wird ein zweiter, ebenfalls kreisringförmiger Auslaßspalt
22 gebildet, durch den eine mit Pfeilen 23 angedeutete Strömung von Schüttgut fließt.
[0021] Der Kegelwinkel der Kegelstumpffläche 13 des Dosierkörpers 4 ist angenähert entgegengesetzt
gleich groß wie der Kegelwinkel der benachbarten Innenwände 9 des Behälters, d.h.
beide Kegelwinkel haben angenähert die gleiche Größe, jedoch entgegengesetzte Vorzeichen.
1. Dosiervorrichtung zum Schüttgutaustrag aus einem Behälter, mit einem in einem Behälterauslaß
angeordneten höhenbeweglichen Dosierkörper, der über eine Hubstange mit einem in seiner
Hubfrequenz und/oder Hubhöhe steuerbaren Hubantrieb verbunden ist, wobei zwischen
dem Umfang des Dosierkörpers und der Innenwand des sich nach unten verjüngenden Behälterauslasses
ein kreisringförmiger, sich beim Dosierkörperhub verändernder Auslaßspalt gebildet
wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Dosierkörper (4) in seiner dem Innenraum (12)
des Behälters (1) zugekehrten Oberfläche (13) mindestens eine Eintrittsöffnung (14)
aufweist, die über einen Kanal (15) mit einer zentralen Austrittsöffnung (16) an der
Unterseite (17) des Dosierkörpers (4) verbunden ist, und daß unter der Austrittsöffnung
(16) ein sich nach oben verjüngender Gegenkegel (18) zentrisch im Behälterauslaß (2)
angeordnet ist.
2. Dosiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der dem Innenraum
(12) des Behälters (1) zugekehrten Oberfläche (13) des Dosierkörpers (4) drei gleichmäßig
über den Umfang verteilte Eintrittsöffnungen (14) angeordnet sind, die über zusammenführende
Kanäle (15) mit der gemeinsamen Austrittsöffnung (16) verbunden sind.
3. Dosiervorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die die Eintrittsöffnungen
(14) aufweisende Oberfläche (15) des Dosierkörpers (4) eine sich nach oben verjüngende
Kegelstumpffläche ist.
4. Dosiervorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kegelwinkel der
Kegelstumpffläche (13) des Dosierkörpers (4) angenähert entgegengesetzt gleich groß
wie der Kegelwinkel der benachbarten Innenwände (9) des Behälters (1) ist.
5. Dosiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gegenkegel (18)
höhenverstellbar im Behälterauslaß (2) angeordnet ist.