(19)
(11) EP 0 673 865 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.09.1995  Patentblatt  1995/39

(21) Anmeldenummer: 95104010.4

(22) Anmeldetag:  18.03.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B65H 1/14, B65H 1/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 25.03.1994 DE 4410384

(71) Anmelder: MAN Roland Druckmaschinen AG
63075 Offenbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Küster, Richard
    D-64289 Darmstadt (DE)

(74) Vertreter: Marek, Joachim, Dipl.-Ing. 
c/o MAN Roland Druckmaschinen AG Patentabteilung/FTB S, Postfach 10 12 64
D-63012 Offenbach
D-63012 Offenbach (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Stapelhubvorrichtung


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf eine Stapelhubvorrichtung mit einem einen Bogenstapel (5) tragenden Stapelhubtisch (2). Dieser Stapelhubtisch (2) ist durch einen Elektromotor (4) heb- und senkbar antreibbar. Von dem Bogenstapel (5) sind die jeweils obersten Bogen in einem bestimmten Takt entnehmbar und einer Bogen verarbeitenden Maschine zuführbar. Durch eine Fühlvorrichtung (8) ist bei Anheben des Bogenstapels (5) und Erreichen eines bestimmten oberen Niveaus der Bogenstapeloberfläche (10) ein oberes Niveausignal sowie bei Absinken des oberen NIveaus der Bogenstapeloberfläche (10) unter ein bestimmtes unteres Niveau ein unteres Niveausignal erzeugbar. Diese Signale sind einer Steuereinheit (9) zuführbar. Durch die Steuereinheit (9) ist in Abhängigkeit von den zugeführten Signalen ein Ansteuersignal zum Ansteuern des Elektromotors (4) erzeugbar.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Stapelhubvorrichtung mit einem einen Bogenstapel tragenden Stapelhubtisch, der durch einen Elektromotor heb- und senkbar antreibbar ist und von dessen Bogenstapel die jeweils obersten Bogen in einem bestimmten Takt entnehmbar und einer Bogen verarbeitenden Maschine zuführbar sind, mit einer Fühlvorrichtung, durch die bei Anheben des Bogenstapels und Erreichen eines bestimmten Niveaus der Bogenstapeloberfläche ein oberes Niveausignal sowie bei Absinken des oberen Niveaus der Bogenstapeloberfläche unter ein bestimmtes unteres Niveau ein unteres Niveausignal erzeugbar und diese Signale einer Steuereinheit zuführbar sind, durch die in Abhängigkeit von den zugeleiteten Signalen ein Ansteuersignal zum Ansteuern des Elektromotors erzeugbar ist.

    [0002] Bei einer derartigen bekannten Stapelhubvorrichtung wird aus der Stapelhubbewegung und dem Arbeitstakt ein Wert ermittelt, der mit einer vorgegebenen Bogendicke verglichen wird. Entsprechend der Abweichung von der vorgegebenen Bogendicke erfolgt eine Korrektur der Stapelhubbewegung.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es eine Stapelhubvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, durch die selbsttätig die Hubgeschwindigkeit des Stapelhubtischs einstellbar ist.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß nach Einschalten der Stapelhubvorrichtung der Stapelhubtisch bis zum Auslösen eines oberen Niveausignals anhebbar und in dieser Lage haltbar ist, daß nach Auslösen des oberen Niveausignals von einem Zähler die Anzahl der vom Bogenstapel entnommenen Bogen bis zum Auslösen eines unteren Niveausignals zählbar und ein entsprechendes Signal der Steuereinheit zuleitbar ist, daß nach Auslösen des unteren Niveausignals sowohl der Elektromotor des Stapelhubtischs diesen um die Höhendifferenz zwischen dem bestimmten oberen und dem bestimmten unteren Niveau bis zum zweiten Auslösen des oberen Niveausignals anhebbar ansteuerbar ist als auch von der Steuereinheit aus der Höhendifferenz zwischen dem oberen und unteren Niveau und der Anzahl der gezählten Bogen die Bogenstärke sowie aus der Bogenstärke und der Taktzeit eine Hubgeschwindigkeit ermittelbar ist, die als Ansteuergröße für den Elektromotor speicherbar ist und mit der der Elektromotor (4) nach dem zweiten Auslösen des oberen Niveausignals zum zumindest annähernd kontinuierlichen Antrieb ansteuerbar ist. Auf diese Weise kann auf einfache Art ohne manuelles Eingreifen des die Maschine überwachenden Personals die Hubgeschwindigkeit des Stapelhubtischs selbsttätig eingestellt werden, wobei nicht nur die tatsächliche Bogendicke, sondern darüber hinaus auch alle weiteren, die Höhe des Bogenstapels beeinflussenden Größen wie z.B. die Bogenoberfläche und Bogenrauigkeit berücksichtigt werden. Da das Bedienungsperonal während der Anlaufphase mit neuen Bogen nicht mehr korrigierend eingreifen braucht, ist es entlastet und kann somit gleichzeitig eine größere Anzahl von Bogen verarbeitenden Anlagen betreuen.

    [0005] Die zumindest annähernd kontinuierliche Arbeitsweise des Elektromotors schont diesen und führt zu erheblich höheren Laufzeiten und längeren Wartungsintervallen des Elektromotors.

    [0006] Auch ein sogenannter Nonstopwechsel des Bogenstapels ist ohne Betriebsunterbrechung selbsttätig möglich, wenn ein Absinken der Bogenstapeloberfläche unter das bestimmte obere Niveau während der Ansteuerung des Elektromotors zum zumindest annähernd kontinuierlichen Antrieb durch einen Fühler erkennbar und der Elektromotor den Stapelhubtisch um ein bestimmtes Höhenmaß beschleunigt anhebend ansteuerbar ist.

    [0007] Vorzugsweise entspricht dabei das bestimmte Höhenmaß der Dicke der Spieße eines Hilfsstapeltischs.

    [0008] Dieses bestimmte Höhenmaß kann manuell eingebbar und in der Steuereinheit speicherbar sein.

    [0009] Als Elektromotor zum annähernd kontinuierlichen Antrieb ist ein Gleichstrommotor oder ein frequenzgerichteter Drehstrommotor besonders geeignet.

    [0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Die einzige Figur der Zeichnung zeigt eine Stapelvorrichtung in der Seitenansicht.

    [0011] An einem Stapelhubgestell 1 ist ein Stapelhubtisch 2 an Hubketten 3 aufgehängt. Die Hubketten 3 sind über nicht dargestellte Kettenräder von einem Elektromotor 4 den Stapelhubtisch 2 hebend bzw. senkend antreibbar.

    [0012] Über einem auf dem Stapelhubtisch 2 aufliegenden Bogenstapel 5 ist an dem Stapelhubgestell 1 eine durch einen Sauger symbolisierte Bogenvereinzelungseinrichtung 6 angeordnet, durch die in einem bestimmten Takt der jeweils oberste Bogen des Bogenstapels 5 erfaßbar und einem Bändertisch 7 zuführbar ist. Der Bändertisch 7 fördert den Bogen dann zu einer nicht dargestellten Bogen verarbeitenden Maschine wie z.B. einer Druckmaschine.

    [0013] Oberhalb des Stapels, mit dem Stapelhubgestell 1 korrespondierend, ist weiterhin eine Fühlvorrichtung 8 angeordnet, durch die das Höhenniveau der Bogenstapeloberfläche 10 erfaßbar ist. Die Fühlvorrichtung 8 kann dabei ein schwenkbarer Tastarm, ein elektrischer Sensor, aber auch eine optisch das Höhenniveau erfassende Einrichtung sein.

    [0014] Einer elektronischen Steuereinheit 9 wird von der Fühlvorrichtung 8 ein oberes Niveausignal zugeleitet, wenn bei einer Anhubbewegung des Stapelhubtischs 2 die Bogenstapeloberfläche 10 ein bestimmtes oberes Niveau erreicht hat. Weiterhin wird von der Fühlvorrichtung 8 der elektronischen Steuereinheit 9 ein unteres Niveausignal zugeleitet, wenn durch Bogenverbrauch die Bogenstapeloberfläche 10 auf ein bestimmtes unteres Niveau abgesunken ist.

    [0015] Von der Bogenvereinzelungseinrichtung 6 werden der Steuereinheit 9 den Arbeitstakten entsprechende Zählimpulse zugeleitet, die von einem in der Steuereinheit 9 vorhandenen Zähler in der Zeit zwischen einem oberen und einem unteren Niveausignal zählbar sind.

    [0016] Abhängig von den der Steuereinheit 9 zugeleiteten Signalen erzeugt die Steuereinheit 9 ein Ansteuersignal zum Ansteuern des Elektromotors 4.

    [0017] Ist auf den in seine untere Lage gefahrenen Stapelhubtisch 2 ein neuer Bogenstapel 5 mit Bogen nicht bekannter Dicke aufgelegt worden, so wird von der Steuereinheit 9 der Elektromotor 4 derart angesteuert, daß er den Stapelhubtisch 2 mit einer bestimmten Geschwindigkeit schrittweise oder kontinuierlich anhebt, bis bei Erreichen des bestimmten oberen Niveaus durch die Bogenstapeloberfläche 10 die Fühlvorrichtung 8 ein oberes Niveausignal erzeugt und der Steuereinheit 9 zuleitet. Von diesem Moment an werden durch den Zähler der Steuereinheit 9 die von der Bogenvereinzelungseinheit 6 geförderten Bogen gezählt, bis ein unteres Niveausignal von der Fühlvorrichtung 8 ausgelöst und der Steuereinheit 9 zugeleitet wird.

    [0018] Dieses untere Niveausignal löst aus, daß der Elektromotor 4 den Stapelhubtisch 2 relativ schnell anhebt, bis die Bogenstapeloberfläche 10 das bestimmte obere Niveau erreicht hat und ein zweites oberes Niveausignal auslöst.

    [0019] Gleichzeitig wird von der Steuereinheit 9 aus der im Zähler gezählten Anzahl von Bogen und der in der Steuereinheit 9 gespeicherten Höhendifferenz zwischen oberem und unterem Niveau die Bogenstärke sowie aus der Bogenstärke und der ebenfalls in der Steuereinheit 9 gespeicherten Taktzeit eine Hubgeschwindigkeit ermittelt.

    [0020] Ist die Taktzeit nicht gespeichert, so kann sie durch die Steuereinheit auch aus den dem Zähler zugeleiteten Impulsen der Bogenvereinzelungseinrichtung ermittelt werden.

    [0021] Diese Hubgeschwindigkeit wird als Ansteuergröße für den Elektromotor 4 in der Steuereinheit 9 gespeichert.

    [0022] Weiterhin wird der Elektromotor 4 nach dem zweiten Auslösen des oberen Niveausignals mit der Ansteuergröße derart beaufschlagt, daß dieser im weiteren zum zumindest annähernd kontinuierlichen Antrieb ansteuerbar ist und die Bogenstapeloberfläche 10 im weiteren Betrieb weitgehend gleichmäßig in der Höhe des oberen Niveaus hält.

    [0023] Sinkt die Bogenstapeloberfläche 10 während des weiteren Betriebs z.B. durch einen Nonstop-Stapelwechsel ab, so wird dies von der Fühlvorrichtung 8 erfaßt und löst eine Ansteuerung des Elektromotors 4 aus, die den Stapelhubtisch 2 beschleunigt bis zum Erreichen des oberen Niveaus durch die Bogenoberfläche 10 anhebt. Danach geht die Ansteuerung wieder auf kontinuierlichen Antrieb über.

    [0024] Die beschleunigte Anhubbewegung erfolgt entweder bis zur Auslösung eines oberen Niveausignals oder ist als ein bestimmtes Höhenmaß über eine Eingabeeinheit 11 der Stevereinheit 9 manuell eingebbar und in dieser speicherbar.


    Ansprüche

    1. Stapelhubvorrichtung mit einem einen Bogenstapel tragenden Stapelhubtisch, der durch einen Elektromotor heb- und senkbar antreibbar ist und von dessen Bogenstapel die jeweils obersten Bogen in einem bestimmten Takt entnehmbar und einer Bogen verarbeitenden Maschine zuführbar sind, mit einer Fühlvorrichtung, durch die bei Anheben des Bogenstapels und Erreichen eines bestimmten Niveaus der Bogenstapeloberfläche ein oberes Niveausignal sowie bei Absinken des oberen Niveaus der Bogenstapeloberfläche unter ein bestimmtes unteres Niveau ein unteres Niveausignal erzeugbar und diese Signale einer Steuereinheit zuführbar sind, durch die in Abhängigkeit von den zugeleiteten Signalen ein Ansteuersignal zum Ansteuern des Elektromotors erzeugbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß nach Einschalten der Stapelhubvorrichtung der Stapelhubtisch (2) bis zum Auslösen eines oberen Niveausignals anhebbar und in dieser Lage haltbar ist, daß nach Auslösen des oberen Niveausignals von einem Zähler die Anzahl der vom Bogenstapel (5) entnommenen Bogen bis zum Auslösen eines unteren Niveausignals zählbar und ein entsprechendes Signal der Steuereinheit (9) zuleitbar ist, daß nach Auslösen des unteren NIveausignals sowohl der Elektromotor (4) des Stapelhubtischs (2) diesen um die Höhendifferenz zwischen dem bestimmten oberen und dem bestimmten unteren Niveau bis zum zweiten Auslösen des oberen Niveausignals anhebbar ansteuerbar ist, als auch von der Steuereinheit (9) aus der Höhendifferenz zwischen dem oberen und unteren Niveau und der Anzahl der gezählten Bogen die Bogenstärke sowie aus der Bogenstärke und der Taktzeit eine Hubgeschwindigkeit ermittelbar ist, die als Ansteuergröße für den Elektromotor (4) speicherbar ist und mit der der Elektromotor (4) nach dem zweiten Auslösen des oberen Niveausignals zum zumindest annähernd kontinuierlichen Antrieb ansteuerbar ist.
     
    2. Stapelhubvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Absinken der Bogenstapeloberfläche (10) unter das bestimmte Niveau während der Ansteuerung des Elektromotors (4) zum zumindest annähernd kontinuierlichem Antrieb durch einen Fühler erkennbar und der Elektromotor (4) den Stapelhubtisch (2) um ein bestimmtes Höhenmaß beschleunigt anhebend ansteuerbar ist.
     
    3. Stapelhubvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das bestimmte Höhenmaß der Dicke der Spieße eines Hilfsstapeltisches entspricht.
     
    4. Stapelhubvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das bestimmte Höhenmaß manuell eingebbar und in der Steuereinheit (9) speicherbar ist.
     
    5. Stapelhubvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektromotor (4) ein Gleichstrommotor oder ein frequenzgerichteter Drehstrommotor ist.
     




    Zeichnung