[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von beschichteten textilen Flächengebilden
mit der wäßrigen Dispersion eines organischen Bindemittels in Gegenwart bestimmter
Zusätze.
[0002] Der Ausdruck "Beschichtung" im Sinne der Erfindung schließt ein Binden, das eine
vollständige Tränkung des textilen Flächengebildes mit der Bindemitteldispersion voraussetzt,
ein.
[0003] Die Herstellung von beschichteten textilen Flächengebilden, wie z.B. Kunstleder,
ist seit langem bekannt. Dabei wird das Beschichtungsmittel ein- oder mehrschichtig
auf das Substrat aufgebracht - entweder im Direktbeschichtungsverfahren oder nach
dem Transferverfahren. Die beschichteten textilen Flächengebilde lassen sich für die
Herstellung von Oberbekleidung, Schuhobermaterial und -futter, Täschner- und Polstermaterial,
Zeltstoffen, Planen, Transportbändern etc. einsetzen.
[0004] Bei der Herstellung von qualitativ hochwertigen beschichteten textilen Flächengebilden
spielen u.a. Flexibilität, Zugfestigkeit und Weichheit eine entscheidende Rolle. Steife
Flächengebilde werden wegen mangelnden Komforts vom Kunden abgelehnt.
[0005] Es hat sich als wichtig herausgestellt, daß bei der Herstellung von flexiblen beschichteten
textilen Flächengebilden eine Verklebung von Faserkreuzungspunkten vermieden wird,
weil andernfalls die Flexibilität verlorengeht und die Gefahr besteht, daß der Verbund
zwischen Textilfasern und Binder bei Biegebeanspruchung zerstört wird.
[0006] Das unerwünschte Verkleben von Faserkreuzungspunkten kann vermieden werden, wenn
man das textile Flächengebilde mit wäßrigen Dispersionen organischer Bindemittel behandelt
und diese dann koaguliert. Die so hergestellten beschichteten textilen Flächengebilde
zeichnen sich durch erhöhte Zugfestigkeit und größere Weichheit aus.
[0007] Es gibt verschiedene Koagulationsmethoden; die wesentlichen sind die folgenden:
- die Badkoagulation, wobei man das Substrat mit einem in einem organischen Lösungsmittel
(z.B. DMF, DMSO, THF) gelösten Binder beschichtet und das so erhaltene Produkt durch
ein Bad aus einem mit dem Lösungsmittel mischbaren Nichtlöser (z.B. Wasser) führt;
die Koagulation erfolgt aufgrund der Extraktion des Lösungsmittels durch den Nichtlöser;
- die Verdampfungskoagulation, die auf der Verwendung eines flüchtigen Lösungsmittels
und eines weniger flüchtigen Nichtlösers für das Bindemittel beruht; beim schonenden
Erwärmen verdampft bevorzugt das Lösungsmittel, so daß der Binder durch den stetig
steigenden Anteil an Nichtlöser koaguliert;
- die Salzkoagulalion, wobei man das beschichtete Substrat in eine konzentrierte Salzlösung
bringt und durch den hohen Elektrolytgehalt das Bindemittel koaguliert, also quasi
"aussalzt";
- die Präpolymerisatmethode, wonach man ein Isocyanat-Präpolymerisat-beschichtetes Substrat
in Wasser taucht, worauf dann unter CO₂-Abspaltung ein Polyharnstoff in poriger Struktur
anfällt; und
- die für warmesensibel eingestellte Bindemittel mögliche Koagulation durch Temperaturerhöhung.
[0008] Die genannten Methoden erfordern entweder lange Zeiten bis zur vollständigen Entfernung
der Lösungsmittel, erheblichen Aufwand zur Trennung und Rückgewinnung von Lösungsmittel
und Nichtlöser, die Beseitigung von Salzfrachtbeladenen Abwässern oder sie führen
nicht in jedem Fall zu qualitativ akzeptablen Ergebnissen.
[0009] Aufgabe der Erfindung war also die Bereitstellung eines Verfahrens zur Textilbeschichtung
ohne die geschilderten Nachteile, wonach man mit Hilfe einer wäßrigen Dispersion mit
einem möglichst geringen Gehalt an organischem Lösungsmittel ohne Verwendung von Salzbädern
zu einem Produkt hoher Qualität kommt.
[0010] Überraschenderweise haben wir gefunden, daß sich die erfindungsgemäße Aufgabe durch
die Verwendung einer wäßrigen Bindemitteldispersion auf Basis mindestens eines Polymeren
in Gegenwart bestimmter Zusätze lösen läßt.
[0011] Gegenstand der Erfindung ist also ein Verfahren zur Herstellung von beschichteten
textilen Flächengebilden unter Verwendung einer lösungsmittelarmen wäßrigen Bindemitteldispersion
enthaltend
A. 100 Gew.-Teile polymeres Bindemittel (berechnet als Feststoff) und
B. Zusätze enthaltend pro 100 Gew.-Teile A:
(i) 3 bis 12 Gew.-Teile Fett, Öl und/oder Wachs und
(ii) 50 bis 100 Gew.-Teile Cellulose.
[0012] Unter textilen Flächengebilden im Sinne der vorliegenden Erfindung sind beispielsweise
Gewebe, Gewirke, gebundene und ungebundene Vliese zu verstehen. Die textilen Flächengebilde
können aus synthetischen und/oder natürlichen Fasern aufgebaut sein. Grundsätzlich
sind Textilien aus beliebigen Fasern für das erfindungsgemäße Verfahren geeignet.
[0013] Geeignete polymere Bindemittel A umfassen z.B. Polybutadiene, Polyacrylate, Polyurethane,
Polyvinylacetate und Vinylchlorid/Vinylacetat-Copolymerisate.
[0014] Polybutadiene A im Sinne dieser Erfindung umfassen Polymerisate gegebenenfalls substituierter
Butadiene mit 4 bis 9 C-Atomen pro Molekül wie Butadien-1,3, Isopren, 2,3-Dimethylbutadien-1,3,
2-Neopentylbutadien-1,3, Chloropren, 2-Cyanobutadien-1,3 und deren Mischungen (Butadien-1,3
ist besonders bevorzugt).
[0015] Besonders bevorzugte Polybutadiene A sind Polymerisate aus
(1) 1 bis 10 Gew.-Teilen einer oder mehrerer α,β-monoethylenisch ungesättigter aliphatischer
Carbonsäuren mit 2 bis 12 C-Atomen und
(2) 90 bis 99 Gew.-Teilen eines Gemisches aus
a) 10 bis 90 Gew.-Teilen, vorzugsweise 30 bis 70 Gew.-Teilen gegebenenfalls substituierten
Butadiens und
b) 10 bis 90 Gew.-Teilen, vorzugsweise 30 bis 70 Gew.-Teilen eines oder mehrerer Vinylaromaten
mit 8 bis 12 Kohlenstoffatomen und/oder (Meth)Acrylnitril, wobei die Menge an (Meth)Acrylnitril
im Gemisch maximal 50 Gew.-Teile beträgt.
[0016] Als α,β-monoethylenisch ungesättigte Mono- und Dicarbonsäure (1) seien beispielsweise
genannt: Acrylsäure, Methacrylsäure, Itacon-, Fumar- und Maleinsäure sowie Monoester
dieser Dicarbonsäuren mit 1 bis 8 C-Atomen in der Alkoholkomponente, wie z.B. Monoalkylitaconat,
-fumarat und -maleat.
[0017] Geeignete Vinylaromaten (2b) sind solche, bei denen die Vinylgruppe direkt an einen
aus 6 bis 10 Kohlenstoffatomen bestehenden Kern gebunden ist. Beispielhaft seien genannt:
Styrol und substituierte Styrole wie 4-Methylstyrol, 3-Methylstyrol, 2,4-Dimethylstyrol,
4-Isopropylstyrol, 4-Chlorstyrol, 2,4-Dichlorstyrol, Divinylbenzol, α-Methylstyrol
und Vinylnaphthalin. Styrol ist das bevorzugte Monomere (2b).
[0018] Bis zu 25 Gew.-Teile der Monomeren (2) können durch eines oder mehrere copolymerisierbare
Monomere ersetzt werden, insbesondere durch (Meth)Acrylsäurealkylester, wie beispielsweise
Methyl-, Ethyl-, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl-, Isobutyl- und 2-Ethylhexyl-(meth)acrylat,
Mono- und Diester aus Alkandiolen und α,β-monoethylenisch ungesättigten Monocarbonsäuren
wie Ethylenglykol-mono(meth)acrylat, Propylenglykol-mono(meth)acrylat, Ethylenglykol-di(meth)acrylat,
Butandiol-1,4-di(meth)acrylat, Amide α,β-monoethylenisch ungesättigter Mono- und Dicarbonsäuren
wie Acrylamid und Methacrylamid und deren N-Methylolverbindungen sowie N-Alkoxymethyl-
und N-Acyl-(meth)acrylamide mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in den Alkylgruppen, z.B.
N-Methoxymethyl(meth)acrylamid, N-n-Butoxymethyl(meth)acrylamid und N-Acetoxymethyl-(meth)acrylamid.
Ferner eignen sich Sulfonsäuregruppen tragende Monomere wie z.B. Styrolsulfonsäure,
(Meth)allylsulfonsäure bzw. deren wasserlösliche Salze. Als weitere Comonomere kommen
Vinylester von Carbonsäuren mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen in Betracht, insbesondere
Vinylacetat und Vinylpropionat, Vinylchlorid und Vinylidenchlorid, Vinylether wie
Vinylmethylether, Vinylketone wie Vinylethylketon und heterocyclische Monovinylverbindungen
wie Vinylpyridin.
[0019] Polyacrylate A im Sinne der Erfindung umfassen Polymerisate auf Basis von Monomeren,
die ganz oder teilweise aus Acrylsäure- und/oder Methacrylsäure-C₁-C₁₂-alkylestern
bestehen. Bevorzugte Polyacrylate A besitzen als Zahlenmittel bestimmte mittlere Molekulargewichte
von 500 bis 2000, vorzugsweise 500 bis 1600, und Härten (Shore A) von 11 bis 99, vorzugsweise
20 bis 80, insbesondere 20 bis 60.
[0020] Bevorzugte Polyacrylate A sind Polymerisate aus
(a) Acrylsäure-C₁-C₁₂-alkylester und/oder Methacrylsäure-C₁-C₁₂-alkylester wie Methylacrylat,
Ethylacrylat und -methacrylat, Butylacrylat und -methacrylat, 2-Ethylhexylacrylat
und -methacrylat, gegebenenfalls
(b) α,β-monoethylenisch ungesättigte Mono- und/oder Dicarbonsäuren wie Acrylsäure,
Methacrylsäure und Maleinsäurehalbester mit bis zu 8 C-Atomen in der Alkoholkomponente,
gegebenenfalls
(c) Acrylnitril, gegebenenfalls
(d) Methylmethacrylat, Styrol, durch Chlor oder C₁-C₄-Alkyl substituiertes Styrol
wie α-Methylstyrol, o-Chlorstyrol, p-Chlorstyrol, o-, m- oder p-Methylstyrol, p-tert.-Butylstyrol
und gegebenenfalls
(e) anderen Monomeren, wie z.B. Vinylacetat, Acrylamid, Methacrylamid, Hydroxy-C₂-C₄-alkylacrylat-
und -methacrylat wie 2-Hydroxyethylacrylat und -methacrylat, 2-Hydroxypropylacrylat
und -methacrylat, 2-Hydroxybutylacrylat und -methacrylat.
[0021] Bevorzugte Mengen für die einzelnen Monomergruppen sind
10 bis 100 Gew.-% (a), gegebenenfalls
0,5 bis 20 Gew.-% (b), gegebenenfalls
1 bis 30 Gew.-% (c), gegebenenfalls
0 bis 60 Gew.-% (d) und gegebenenfalls
0 bis 50 Gew.-% (e),
wobei sich die Prozentangaben jeweils auf die Summe der in das Polyacrylat A einpolymerisierten
Monomeren beziehen.
[0022] Solche und ähnliche Polyacrylate werden beispielsweise in den DE-OS'en 24 60 329
und 36 10 576 beschrieben.
[0023] Der Begriff "Polyurethane" im Sinne der Erfindung umfaßt auch Polyurethanharnstoffe
und Polyharnstoffe.
[0024] Die Polyurethane A) können auf an sich bekannte Weise in der Schmelze oder - vorzugsweise
- in einem organischen Lösungsmittel hergestellt werden.
[0025] Für den Aufbau dieser Polyurethane A) können Polyisocyanate der Formel Q(NCO)₂ eingesetzt
werden, wobei Q für einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen,
einen cycloaliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 25 Kohlenstoffatomen, einen
aromatischen Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 15 Kohlenstoffatomen oder einen araliphatischen
Kohlenwasserstoffrest mit 7 bis 15 Kohlenstoffatomen steht. Beispiele derartiger bevorzugt
einzusetzender Diisocyanate sind Tetramethylendiisocyanat, Hexamethylendiisocyanat,
Dodecamethylendiisocyanat, 1,4-Diisocyanato-cyclohexan, 3-Isocyanatomethyl-3,3,5-trimethylcyclohexylisocyanat
(Isophorondiisocyanat), 4,4'-Diisocyanatodicyclohexylmethan, 4,4'-Diisocyanato-3,3'-dimethyl-dicyclohexylmethan,
4,4'-Diisocyanatodicyclohexylpropan-(2,2), 1,4-Diisocyanatobenzol, 2,4- oder 2,6-Diisocyanatotoluol
bzw. Gemische dieser Isomeren, 4,4'-, 2,4'- oder 2,2'-Diisocyanatodiphenylmethan bzw.
Gemische der Isomeren, 4,4'-Diisocyanatodiphenylpropan-(2,2), p-Xylylendiisocyanat
und ∝,∝,∝',∝'-Tetramethyl-m- oder -p-xylylen-diisocyanat sowie aus diesen Verbindungen
bestehende Gemische.
[0026] Es ist selbstverständlich auch möglich, die in der Polyurethan-Chemie an sich bekannten
höherfunktionellen Polyisocyanate oder auch an sich bekannte modifizierte, beispielsweise
Carbodiimidgruppen, Allophanatgruppen, Isocyanuratgruppen, Urethangruppen und/oder
Biuretgruppen aufweisende Polyisocyanate (mit)zuverwenden.
[0027] Als Reaktionspartner für die Polyisocyanate kommen vor allem Polyhydroxylverbindungen
in Frage, die pro Molekül 2 bis 8, vorzugsweise 2 oder 3 Hydroxylgruppen aufweisen
und ein (mittleres) Molekulargewicht von bis zu 5 000, vorzugsweise bis zu 2 500,
aufweisen. Dabei kommen sowohl niedermolekulare Polyhydroxylverbindungen mit Molekulargewichten
von 32 bis 349 als auch höhermolekulare Polyhydroxylverbindungen mit mittleren Molekulargewichten
von mindestens 350, vorzugsweise von mindestens 1000, in Betracht.
[0028] Höhermolekulare Polyhydroxylverbindungen umfassen die in der Polyurethanchemie an
sich bekannten Hydroxypolyester, Hydroxypolyether, Hydroxypolythioether, Hydroxypolyacetale,
Hydroxypolycarbonate und/oder Hydroxypolyesteramide, vorzugsweise solche mit mittleren
Molekulargewichten von 600 bis 4000, besonders bevorzugt solche mit mittleren Molekulargewichten
von 800 bis 2500. Polycarbonatpolyole, Polyetherpolyole und Polyesterpolyole sind
besonders bevorzugt.
[0029] Für den Aufbau der Polyurethane A) geeignete Komponenten zur Einführung von Polyethylenoxideinheiten
umfassen Homopolyethylenglykole und Hydroxylendgruppen aufweisende Ethylenoxid-Mischpolyether
(vorzugsweise Ethylenoxid/Propylenoxid-Mischether) mit Block- oder statistischer Verteilung,
vorzugsweise Polyethercarbonate und Polyetherester auf Basis der obengenannten Homopolyethylenglykole,
Ethylenoxid-Mischpolyether oder deren Mischungen mit anderen Polycarbonat- bzw. Polyester-bildenden
Polyhydroxylverbindungen.
[0030] Die optimale Menge der Polyethylenoxid-Einheiten im Polyurethan A) hängt etwas von
der Sequenzlänge ab und folgt der Regel, daß bei kurzer Sequenzlänge die Menge etwas
höher sein darf und bei hoher Sequenzlänge die Menge etwas niedriger sein kann: Während
bei einer Sequenzlänge von 2 der Gehalt des Polyurethans A) an diesen Polyethylenoxideinheiten
beispielsweise bis zu 50 Gew.-% betragen kann, ist es empfehlenswert, bei einer Sequenzlänge
über 20 den Gehalt des Polyurethans A) an diesen Polyethylenoxideinheiten auf 20 Gew.-%
zu begrenzen.
[0031] Zur Unterstützung der dispergierenden Wirkung können auch monofunktionelle Polyethylenoxidalkohole
(also ethoxylierte einwertige Alkohole oder ethoxylierte Phenole) in Mengen von 0,2
bis 5 Gew.-%, bezogen auf Polyurethan A, in das Polyurethan A eingebaut werden. Der
Anteil solcher monofunktioneller Polyethylenoxideinheiten im Polyurethan A soll, gemessen
an der Menge der gesamten eingebauten Polyethylenoxideinheiten, 30, vorzugsweise 20,
insbesondere 10 Gew.-% nicht überschreiten. Die besten Ergebnisse erhält man, wenn
man auf den Einbau monofunktioneller Polyethylenoxideinheiten völlig verzichtet.
[0032] Ausgangskomponenten für die Polyurethane A), die Polyethylenoxideinheiten liefern,
umfassen also vor allem 2 oder 3 Hydroxylgruppen aufweisende Ethylenoxid-Polyether
und Ethylenoxid/Propylenoxid-Mischpolyether mit einem überwiegenden Gewichtsanteil
an Ethylenoxideinheiten. Reine Ethylenoxid-Polyether sind bevorzugt.
[0033] Der Begriff "mittlere Molekulargewichte" im Sinne der Erfindung bedeutet als Zahlenmittel
bestimmte Molekulargewichte.
[0034] Die Verbindungen, die neben den Komponenten eingesetzt werden, welche Polyethylenoxideinheiten
liefern, können aus den in der Polyurethanchemie üblichen Verbindungen, die mit Isocyanatgruppen
zu reagieren vermögen, ausgewählt werden.
[0035] Im folgenden werden Polyhydroxylkomponenten beschrieben, die als Polyurethan-Aufbaukomponenten
geeignet sind, aber keine Polyethylenoxideinheiten enthalten.
[0036] Die in Frage kommenden Hydroxylgruppen aufweisenden Polycarbonate sind durch Reaktion
von Kohlesäurederivaten, z.B. Diphenylcarbonat oder Phosgen, mit Diolen erhältlich.
Als derartige Diole kommen z.B. Ethylenglykol, Propandiol-1,2 und -1,3, Butandiol-1,4
und -1,3, Hexandiol-1,6, Octandiol-1,8, Neopentylglykol, 1,4-Bishydroxymethylcyclohexan,
2-Methyl-1,3-propandiol, 2,2,4-Trimethylpentandiol-1,3, Dipropylenglykol, Polypropylenglykole,
Dibutylenglykol, Polybutylenglykole, Bisphenol A, Tetrabrombisphenol A in Frage. Vorzugsweise
enthält die Diolkomponente 40 bis 100 Gew.-% Hexandiol, vorzugsweise Hexandiol-1,6,
und/oder Hexandiol-Derivate, vorzugsweise solche, die neben endständigen OH-Gruppen
Ether- oder Estergruppen aufweisen, z.B. Produkte, die durch Umsetzung von 1 Mol Hexandiol
mit mindestens 1 Mol, bevorzugt 1 bis 2 Mol Caprolacton gemäß DE-AS 17 70 245, oder
durch Veretherung von Hexandiol mit sich selbst zum Di-oder Trihexylenglykol erhalten
wurden. Die Herstellung solcher Derivate ist z.B. aus der DE-AS 1 570 540 bekannt.
Auch die in der DE-OS 37 17 060 beschriebenen Polyether-Polycarbonatdiole können sehr
gut eingesetzt werden.
[0037] Die Hydroxylpolycarbonate sollen im wesentlichen linear sein. Sie können jedoch gewünschtenfalls
durch den Einbau polyfunktioneller Komponenten, insbesondere niedermolekularer Polyole,
leicht verzweigt werden. Hierzu eignen sich beispielsweise Glycerin, Trimethylolpropan,
Hexantriol-1,2,6, Butantriol-1,2,4, Trimethylolpropan, Pentaerythrit, Chinit, Mannit
und Sorbit, Methylglykosid, 1,4,3,6-Dianhydrohexite.
[0038] Als Polyetherpolyole geeignet sind die in der Polyurethanchemie an sich bekannten
Polyether, wie z.B. die unter Verwendung von zweiwertigen Startermolekülen, wie Wasser,
den obengenannten Diolen oder 2 NH-Bindungen aufweisenden Aminen hergestellten Additions-
bzw. Mischadditionsverbindungen des Tetrahydrofurans, Styroloxids, Propylenoxids,
der Butylenoxide oder des Epichlorhydrins, insbesondere des Propylenoxids.
[0039] Als Polyesterpolyole geeignet sind z.B. Umsetzungsprodukte von mehrwertigen, vorzugsweise
zweiwertigen und gegebenenfalls zusätzlich dreiwertigen Alkoholen mit mehrwertigen,
vorzugsweise zweiwertigen, Carbonsäuren. Anstelle der freien Polycarbonsäuren können
auch die entsprechenden Polycarbonsäureanhydride oder entsprechende Polycarbonsäureester
von niedrigen Alkoholen oder deren Gemische zur Herstellung der Polyester verwendet
werden. Die Polycarbonsäuren können aliphatischer, cycloaliphatischer, aromatischer
und/oder heterocyclischer Natur sein und gegebenenfalls, z.B. durch Halogenatome,
substituiert und/oder ungesättigt sein.
[0040] Als Beispiele hierfür seien genannt:
Bernsteinsäure, Adipinsäure, Korksäure, Azelainsäure, Sebacinsäure, Phthalsäure, Isophthalsäure,
Trimellitsäure, Phthalsäureanhydrid, Tetrahydrophthalsäureanhydrid, Hexahydrophthalsäureanhydrid,
Tetrachlorphthalsäureanhydrid, Endomethylentetrahydrophthalsäureanhyrid, Glutarsäureanhydrid,
Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid, Fumarsäure, dimere und trimere Fettsäuren wie Ölsäure,
gegebenenfalls in Mischung mit monomeren Fettsäuren, Terephthalsäuredimethylester,
Terephthalsäure-bis-glykolester.
[0041] Als mehrwertige Alkohole kommen z.B. Ethylenglykol, Propandiol-(1,2) und - (1,3),
Butandiol-(1,4) und -(2,3), Hexandiol-(1,6), Octandiol-(1,8), Neopentylglykol, Cyclohexandimethanol
(1,4-Bis-hydroxymethyl-cyclohexan), 2-Methyl-1,3-propandiol, Glycerin, Trimethylolpropan,
Hexantriol-(1,2,6), Butantriol-(1,2,4), Trimethylolethan, Pentaerythrit, Chinit, Mannit
und Sorbit, Methylglykosid, ferner Diethylenglykol, Triethylenglykol, Tetraethylenglykol,
Dipropylenglykol, Dibutylenglykol und Polybutylenglykole in Frage.
[0042] Besonders bevorzugt sind auch Mischungen der obengenannten Polyetherpolyole mit Polycarbonatpolyolen
und/oder Polyesterpolyolen mit mittleren Molekulargewichten von 1000 bis 3000 aus
Adipinsäure, Hexandiol-1,6 und Neopentylglykol.
[0043] Als weitere Aufbaukomponenten zur Herstellung der Polyurethane A) kommen insbesondere
Kettenverlängerer mit Molekulargewichten von 32 bis 299, die 1-4 Hydroxyl und/oder
Aminogruppen aufweisen, in Betracht.
[0044] Niedermolekulare Polyhydroxylverbindungen ("Kettenverlängerungsmittel") umfassen
die verschiedenartigsten Diole, wie beispielsweise
a) Alkandiole wie Ethylenglykol, Propandiol-1,2 und -1,3, Butandiol-1,4, Pentandiol-1,5,
Dimethylpropandiol-1,3 und Hexandiol-1,6;
b) Etherdiole wie Diethylenglykol, Triethylenglykol oder Hydrochinondihydroxyethylether;
c) Esterdiole der allgemeinen Formeln
HO-(CH₂)x-CO-O-(CH₂)y-OH
und
HO-(CH₂)x-O-CO-R-CO-O-(CH₂)x-OH
in denen
- R
- einen Alkylen- bzw. Arylenrest mit 1 bis 10, vorzugsweise 2 bis 6, C-Atomen,
- x =
- 2 bis 6 und
- y =
- 3 bis 5
bedeuten,
z.B. δ-Hydroxybutyl-ε-hydroxy-capronsäureester, ω-Hydroxyhexyl-γ - hydroxybuttersäureester,
Adipinsäure-(β-hydroxyethyl)ester und Terephthalsäure-bis(β-hydroxyethyl)ester.
[0045] Jedoch können als Kettenverlängerer auch Polyamine verwendet werden. Hierbei handelt
es sich vorzugsweise um aliphatische oder cycloaliphatische Diamine, obwohl gegebenenfalls
auch tri- oder höherfunktionelle Polyamine zur Erzielung eines gewissen Verzweigungsgrades
mitverwendet werden können. Beispiele geeigneter aliphatischer Polyamine sind Ethylendiamin,
Propylendiamin-1,2 und -1,3, Tetramethylendiamin-1,4, Hexamethylendiamin-1,6, das
Isomerengemisch von 2,2,4- und 2,4,4-Trimethylhexamethylendiamin, 2-Methyl-pentamethylendiamin
und Bis-(β-aminoethyl)-amin (Diethylentriamin).
[0046] Beispiele geeigneter cycloaliphatischer Polyamine sind:

Auch araliphatische Polyamine, wie z.B. 1,3- und 1,4-Xylylendiamin oder ∝,∝,∝',∝'-Tetramethyl-1,3-
und -1,4-xylylendiamin lassen sich als Kettenverlängerungsmittel für die Herstellung
der Polyurethane A) einsetzen.
[0047] Als Diamine im Sinne der Erfindung sind auch Hydrazin, Hydrazinhydrat und substituierte
Hydrazine zu betrachten, wie z.B.
Methylhydrazin, N,N'-Dimethylhydrazin und deren Homologe sowie Säuredihydrazlde, z.B.
Carbodihydrazid, Oxalsäuredihydrazid, die Dihydrazlde von Malonsäure, Bernsteinsäure,
Glutarsäure, Adipinsäure, β-Methyladipinsäure, Sebacinsäure, Hydracrylsäure und Terephthalsäure,
Semicarbazido-alkylenhydrazide, wie z.B. β-Semicarbazido-propionsäurehydrazid (DE-OS
17 70 591), Semicarbazido-alkylencarbazinester, wie z.B. 2-Semicarbazidoethyl-carbazinester
(DE-OS 19 18 504) oder auch Amino-semicarbazid-Verbindungen, wie z.B. β-Aminoethyl-semicarbazido-carbonat
(DE-OS 19 02 931).
[0048] Ionische Gruppen für die Polyurethane A) umfassen die Alkali- und Ammoniumcarboxylat-
und -sulfonatgruppen sowie Ammoniumgruppen. Geeignete Einbaukomponenten für das Einbringen
dieser Gruppen in die Polyurethane A) umfassen demzufolge z.B. Dihydroxycarbonsäuren,
Diaminocarbonsäuren, Dihydroxysulfonsäuren sowie Diaminoalkylsulfonsäuren und ihre
Salze wie z.B. Dimethylolpropionsäure, Ethylendiamin-β-ethylsulfonsäure, Ethylendiamin-propyl-
oder -butylsulfonsäure, 1,2- oder 1,3-Propylendiamin-β-ethylsulfonsäure, Lysin, 3,5-Diaminobenzoesäure
und deren Alkali- und/oder Ammoniumsalze; das Addukt von Natriumbisulfit an Buten-2-diol-1,4.
[0049] Zu den bevorzugten Einbaukomponenten für das Einbringen der ionischen Gruppen in
die Polyurethane A) gehören insbesondere die Sulfonatgruppen aufweisenden aliphatischen
Diole gemäß DE-OS 2 446 440 der Formel

worin
- R
- Wasserstoff oder einen organischen Rest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen,
- m und n
- Zahlen von 1 bis 10 und
- Me
- Ammonium oder das Kation eines Alkalimetalls bedeuten.
[0050] Beispiele für (potentiell) kationische Aufbaukomponenten sind tertiäre Aminogruppen
aufweisende Diole, wie z.B. N-Methyl-diethanolamin bzw. deren Protonierungs- oder
Alkylierungsprodukte.
[0051] Ganz generell können als Einbaukomponenten für das Einbringen der ionischen Gruppen
in die Polyurethane A) kationische und/oder anionische hydrophile difunktionelle Aufbaukomponenten
der für die Herstellung von wäßrigen Polyurethandispersionen beschriebenen Art verwendet
werden, wie beispielsweise (potentiell) ionische Gruppen aufweisende Dihydroxylverbindungen,
-diamine oder -diisocyanate.
[0052] Geeignete Polyurethane A sind beispielsweise in den DE-PS 22 31 411 und 26 51 506
beschrieben.
[0053] Nach einer bevorzugten Ausführungsform werden solche Polyurethane A eingesetzt, die
sowohl eingebaute Polyethoxygruppen als auch ionische Gruppen enthalten, wobei diese
Polyurethane A insbesondere endständige Polyalkylenoxidketten mit einem Gehalt an
Ethoxygruppen von 0,5 bis 10 Gew.-%, bezogen auf Polyurethan A, und 0,1 bis 15 Milliäquivalente
Ammonium-, Sulfonium-, Carboxylat- und/oder Sulfonatgruppen pro 100 g Polyurethan
A enthalten.
[0054] Als Bindemittel A besonders bevorzugt sind Polyacrylate und Polyurethane sowie deren
Mischungen.
[0055] Die Zusätze B (i) umfassen Fette, Öle und Wachse pflanzlicher, tierischer und synthetischer
Herkunft, vorzugsweise Gemische von Fettsäuren und sulfonierten Fettsäuren, wie sie
bei der technischen Sulfonierung von Triglyceriden entstehen, Klauenöl, Türkischrotöl,
Siliconöle, Wachse und Paraffine mit Erweichungspunkten von 30 bis 120°C, vorzugsweise
40 bis 100°C.
[0056] Die Zusätze (i) können in einer aus der Lederzurichtung bekannten Form eingesetzt
werden, d.h. als wäßrige Zubereitung enthaltend - jeweils bezogen auf Zubereitung:
- 5 bis 50 Gew.-% Komponente B (i),
- 1 bis 50 Gew.-% Viskositätsregler (Verdicker) wie Montmorillonit, Bentonit, Polyacrylsäure,
Polyethylenoxid, Kasein,
- bis zu 30 Gew.-% Füllstoff bzw. Mattierungsmittel wie Kreide, Glimmer,
- 1 bis 20 Gew.-% Emulgator, z.B. auf Basis neutralisierter Öl- und/oder Stearinsäure,
Alkylpolyglykolether, Nonylphenolpolyethoxylate, Alkylalkoholpolyalkoxylate,
- bis zu 80 Gew.-% organisches Bindemittel und
- Wasser.
[0057] Eine Zusammenstellung von Produkten, die als Zusätze verwendet werden können, findet
man bei Karsten, Lackrohstofftabellen, 8. Aufl., Hannover 1987.
[0058] Die als Zusatz B(ii) vorgesehene Cellulose wird vorzugsweise als Pulver eingesetzt.
[0059] Die erfindungsgemäß zu verwendenden wäßrigen Bindemitteldispersionen enthalten im
allgemeinen 10 bis 66 Gew.-Teile (A+B) und eine auf 100 Gew.-Teile ergänzende Menge
Wasser.
[0060] Ferner ist der Zusatz von vernetzenden Additiven möglich, die eine Reaktion mit sich
selbst oder dem Bindemittel A) erst in der fertigen Beschichtung, in der Regel durch
Hitzeeinwirkung, eingehen. Zu diesen Verbindungen gehören (teilweise) veretherte Melaminformaldehydharze,
z.B. Hexamethylolmelamin, und gegebenenfalls blockierte Polyisocyanate mit 3 und mehr
Isocyanatgruppen, z.B. auf Basis von Tris[isocyanatohexyl]isocyanurat und Tris[isocyanatohexyl]biuret,
Polyepoxide und Polyaziridine. Als Vernetzer geeignete Polyisocyanate sind beispielsweise
in der DE-OS 41 36 618, als Vernetzer geeignete Polyepoxide in der DE-OS 42 17 716
beschrieben.
[0061] Die Vernetzer können in der Regel in Mengen von bis zu 10 Gew.-Teilen, vorzugsweise
bis zu 5 Gew.-Teilen pro 100 Gew.-Teile erfindungsgemäß zu verwendende Bindemitteldispersion
eingesetzt werden.
[0062] Die erfindungsgemäß zu verwendenden Bindemittel können selbstverständlich auch Farbgeber
wie Pigmente und/oder Ruße enthalten. Die Pigmente können in einer in der Textilbeschichtung
oder bei der Lederzurichtung üblichen Form eingesetzt werden, vorzugsweise also als
wäßrige Bindemittel-haltige Pigmentzubereitungen, wie sie beispielsweise in den DE-OS
32 03 817 und 41 12 327 beschrieben werden. Pro 100 Gew.-Teile erfindungsgemäß zu
verwendende Bindemitteldispersion können - je nach gewünschtem Deckungsgrad - 5 bis
50, vorzugsweise 12 bis 25 Gew.-Teile wäßrige Pigmentzubereitung eingesetzt werden.
[0063] Die erfindungsgemäß erhaltenen beschichteten textilen Flächengebilde können auch
nachträglich nach bekannten Methoden gefärbt werden.
[0064] Die Applikation der erfindungsgemäß zu verwendenden Bindemitteldispersionen kann
z.B. durch Gießen, Sprühen, Tauchen, mit Rakel oder Walze oder im Foulard erfolgen.
[0065] Im allgemeinen wird nach dem Auftrag der Bindemitteldisersion getrocknet, vorzugsweise
bei Temperaturen von 60 bis 150°C, vorzugsweise 80 bis 120°C. Man kann auch das mit
der erfindungsgemäß zu verwendenden Bindemitteldispersion versehene Substrat bis auf
20 bis 50 % Restfeuchte vortrocknen und dann einen Deckstrich, vorzugsweise auf Basis
der oben unter A beschriebenen Polyacrylate oder Polyurethane, im Direkt- oder im
Umkehrverfahren aufbringen.
[0066] Die ein- oder beidseitig beschichteten textilen Flächengebilde können nachträglich
angeschliffen werden und sind dann besonders weich. Es kann auch vorteilhaft sein,
das mit der erfindungsgemäß zu verwendenden Bindemitteldispersion beschichtete Substrat
ohne intensive Vortrocknung direkt zu trocknen, beispielsweise mit einem Spannrahmentrockner.
Auch eine mechanische Behandlung in einem Tumbler erhöht die Weichheit.
[0067] Die Prozentangaben der nachfolgenden Beispiele beziehen sich jeweils auf das Gewicht;
Teile sind Gewichtsteile.
Beispiele
[0068] Verwendete Komponenten:
®Acrafix MF: Vernetzer auf N-Methylolmethylinelamin-Basis der Bayer AG, Leverkusen
®Arbocol BE 600-30: Cellulosepulver der Fa. Rettenmeier und Söhne, Ellwangen-Holzmühle
®Baygard 40140: Textilhilfsmittel auf PU-Basis für wasser- und ölabweisende Ausrüstung
der Bayer AG, Leverkusen
®Baypret USV: Hilfsmittel zur Filzfreiausrüstung von Wolle, 30 %ige wäßrige Lösung
eines Sulfit-blockierten Oligourethanisocyanats auf Polyetherbasis der Bayer AG, Leverkusen
Emulgator VA: Emulgator auf Polyetherbasis der Bayer AG, Leverkusen
®Euderm Grund 25 A: 40 %ige wäßrige Dispersion eines Polyacrylats mit einer Shore
A-Härte von 25; Hersteller: Bayer AG, Leverkusen
®Euderm Nappasoft S: wäßriges Zurichtmittel auf Wachsbasis der Bayer AG, Leverkusen
®Euderm Soft FD 7927: wäßriges Lederzurichtmittel auf Öl/Wachsbasis der Bayer AG,
Leverkusen
®Euderm Soft-Filler VF: wäßriges Lederzurichtmittel auf Siliconölbasis der Bayer AG,
Leverkusen
®Euderm Weiß D-CG: Pigmentpräparation der Bayer AG, Leverkusen
®Euderm Rot B: Pigmentpräparation der Bayer AG, Leverkusen
®Impranil-Dispersion DLP: 50 %ige wäßrige Dispersion eines aliphatischen Polyurethans
mit einer Shore A-Härte von 58; Hersteller: Bayer AG, Leverkusen
®Impranil-Dispersion DLF: 40 %ige wäßrige Dispersion eines aliphatischen Polyurethans
mit einer Shore A-Härte von 95; Hersteller: Bayer AG, Leverkusen
®Impranil-Dispersion DLV: 40 %ige wäßrige Dispersion eines aliphatischen Polyurethans
der Shore A-Härte 65; Hersteller: Bayer AG, Leverkusen
®Levafix Brillantrot E-4BA: roter Farbstoff der Bayer AG, Leverkusen
®Mirox AM: Verdicker auf Polyacrylsäurebasis der Fa. Stockhausen GmbH, Krefeld
®Persoftal ASN: Weichmachungsmittel für Baumwolle, 30 %ige wäßrige Dispersion
®Persoftal SWA: Weichmachungsmittel für Baumwolle, 50 %ige wäßrige Dispersion eines
Polyethersiloxans der Bayer AG, Leverkusen
®Respumit 3300: Entschäumer auf Mineralölbasis der Bayer AG, Leverkusen
®Rheolate 205: Verdicker auf Basis Polyetherpolyurethanharnstoff der Fa. Rheox Inc.,
Brüssel
Beispiel 1
[0069] Aus 50 Teilen EUDERM Grund 25 A, 50 Teilen IMPRANIL-Dispersion DLP, 20 Teilen Wasser
sowie 30 Teilen EUDERM Nappasoft S, 30 Teilen ARBOCEL BE 600-30, 2 Teilen ACRAFIX
MF und 1 Teil MIROX AM wird eine Mischung hergestellt, die eine Viskosität von 5600
mPa.s aufweist. Mittels eines Luftrakels (Messeräbstand 2 mm) wird ein einseitig gerauhtes
Baumwollgewebe beidseitig beschichtet.
Aufnahme: 45 g/qm
Man trocknet zunächst 2 bis 3 Minuten bei 80°C und anschließend 2 Minuten bei 150°C
(um zu vernetzen).
[0070] Es entstand ein sich etwas rauh anfühlendes, aber gut gefülltes Gewebe. Sodann wurde
das Gewebe beidseitig mit 320er Papier geschliffen. Das resultierende, gut gefüllte
Substrat hatte einen runden Griff und fühlte sich sehr voll an.
[0071] Ein Muster aus dem in Beispiel 1 hergestellten Gewebe wurde mit 2,2 % LEVAFIX-Brillantrot
E-4BA bei 50°C im Ausziehverfahren gefärbt. Hierbei entstand ein leuchtendrot, gleichmäßig
gefärbtes Muster.
Beispiele 2 bis 7
[0072]
Beispiel |
2 |
3 |
4 |
5 |
Vergl.6 |
|
Tle. |
Tle. |
Tle. |
Tle. |
Tle. |
IMPRANIL DLV |
50 |
50 |
50 |
50 |
50 |
EUDERM Grund 25A |
50 |
50 |
50 |
50 |
50 |
Arbocel BE 600-30 |
20 |
20 |
20 |
20 |
50 |
Wasser |
20 |
20 |
20 |
0 |
90 |
EUDERM Nappasoft S |
30 |
0 |
0 |
0 |
0 |
EUDERM Soft FD 7927 |
0 |
30 |
0 |
0 |
0 |
EUDERM Soft Filler VF |
0 |
0 |
30 |
0 |
0 |
PERSOFTAL ASN |
0 |
0 |
0 |
60 |
60 |
BAYGARD 40140 |
0 |
0 |
0 |
3 |
3 |
Mirox AM; 25 %ig in Wasser + Ammoniak auf pH 9 gestellt |
3 |
2,5 |
1 |
3,5 |
0 |
Emulgator VA, 50 %ig in Wasser |
0 |
0 |
0 |
0 |
3 |
Produktaufnahme g/qm |
114 |
115 |
111 |
108 |
109 |
[0073] Substrat: einseitig gerauhtes Baumwollgewebe: jeweils ein Strich
Luftrakel; 1 Strich; Trocknung 3 Minuten/80°C + 2 Minuten/150°C; 1mal mit 320er Papier
geschliffen
Anschließend beschichtet man folgendermaßen:
Deckstrich: |
IMPRANIL-Dispersion DLV |
700 Tle. |
IMPRANIL-Dispersion DLF |
300 Tle. |
RESPUMIT 3300 (1:2 in Toluol gelöst) |
3 Tle. |
EUDERM Weiß D-CG |
80 Tle. |
EUDERM Rot B |
50 Tle. |
Mirox AM (25 %ig in Wasser mit Ammoniak auf pH 9 gestellt) |
25 Tle. |
PERSOFTAL SWA |
50 Tle. |
[0074] Auflage: 24 g/qm (trocken); Trennpapier Warren AUC glatt matt
Haftstrich |
IMPRANIL DLP Disp |
1000 Tle. |
Rheolate 205, 5 %ig in Wasser |
30 Tle. |
[0075] Auflage: 20 g/qm
Die Dispersion nach Beispiel 6 war nicht verarbeitbar, beim Imprägnieren trat Entmischung
auf.
[0076] Die beschichteten Muster der Beispiele 2 bis 5 waren glatt und hielten 100 000 Biegungen
im Bally-Flexometer (nach IUP 20) aus.
Beispiele 7 bis 13
Ausrüstung auf dem Foulard; 2 x abgequetscht; Naßaufnahme 100 % Trocknung 3 Minuten/120°C
+ 3 Minuten/150°C
[0077]
|
7 |
8 |
9 |
10 |
Vergl. 11 |
Vergl. 12 |
|
Tle. |
Tle. |
Tle. |
Tle. |
Tle. |
Tle. |
IMPRANIL-Dispersion DLP |
0 |
0 |
0 |
0 |
50 |
50 |
IMPRANIL-Dispersion-DLV |
100 |
100 |
0 |
0 |
0 |
0 |
BAYPRET USV |
0 |
0 |
100 |
100 |
0 |
0 |
EUDERM Grund 25A |
0 |
0 |
0 |
0 |
50 |
50 |
EUDERM Nappasoft S |
30 |
0 |
30 |
0 |
30 |
0 |
PERSOFTAL ASN |
0 |
60 |
0 |
60 |
0 |
0 |
ARBOCEL BE 600-30 |
20 |
20 |
20 |
20 |
0 |
0 |
BAYGARD 40140 |
0 |
3 |
0 |
3 |
0 |
0 |
Wasser |
30 |
30 |
30 |
30 |
0 |
0 |
(g/qm) Produktaufnahme (trocken) |
74 |
65 |
60 |
75 |
68 |
70 |
Beurteilung nach dem Trocknen und Schleifen |
s. weich voll |
s. weich voll |
weich, voll |
s. weich voll |
weniger weich, weniger voll |
leer, klapprig |
[0078] Das Muster des Beispiels 12 war nicht brauchbar.
Beispiel 14
[0079] Ein Gewebe aus Polyesterfeinstfaser wurde analog Beispiel 1 behandelt. Dieses Gewebe
erhielt eine opake, weiche Oberfläche.