[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Behandlung einer Faserstoffbahn gemäß
dem Oberbegriff des Anspruches 1. Anwendung findet die Erfindung insbesondere beim
Entwässern und Glätten einer Faserstoffbahn.
[0002] Derartige Vorrichtungen, die eine Vereinfachung der konstruktiven Gestaltung sowie
der Montage zum Ziel haben, sind bereits aus der E-PS 345 500 sowie der E-PS 345 501
bekannt. Dabei wird ein Stützschuh ohne starre mechanische Verbindung von Kolbenstangen
getragen und von einem Lager horizontal abgestützt. Wegen der fehlenden mechanischen
Verbindung erweist sich die Zuführung eines Druckfluids zu den hydrostatischen Lagertaschen
des Stützschuhes als kompliziert.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Behandlung einer
Faserstoffbahn zu schaffen, die neben den Vorteilen des genannten Standes der Technik
auch eine gute Zuführbarkeit des Druckfluids zu den Lagertaschen des Stützelementes
gewährleistet.
[0004] Erfindungsgemäß wurde die Aufgabe durch die im Anspruch 1 beschriebene Vorrichtung
gelöst, wobei die Unteransprüche besondere Ausführungsformen darstellen.
[0005] Dadurch, daß eines der beiden Elemente der Kolben-Zylinder-Einheit fest mit einem
in einer Stuhlung gelagerten Trägerteil verbunden ist und das Stützelement mit dem
am Stützelement befestigten anderen Element der Kolben-Zylinder-Einheit in Preßrichtung
und in Bahnlaufrichtung verschiebbar auf bzw. in dem am Träger befestigten Element
sitzt, wird eine einfache Zuführung des Druckfluids vom Druckraum der Kolben-Zylinder-Einheit
über das daran befestigte Stützelement zu den Laufflächen desselben ermöglicht.
[0006] Das Stützelement stützt sich dabei über einen am Trägerteil befestigten Anschlag
ab. Um die in Bahnlaufrichtung wirkenden Querkräfte besser aufnehmen und auf die Faserstoffbahn
differenziert einwirken zu können, ist es von Vorteil, wenn die Anpreßvorrichtung
mehrere Kolben-Zylinder-Einheiten besitzt. Dies bedeutet, daß die Anpreßvorrichtung
entweder nur ein Stützelement, welches über mehrere Kolben-Zylinder-Einheiten angedrückt
wird oder mehrere Stützelemente, welche über mindestens je eine Kolben-Zylinder-Einheit
angedrückt werden, aufweist.
[0007] Da die beiden Elemente der Kolben-Zylinder-Einheit in 2 Ebenen relativ zueinander
verschiebbar sind, macht sich eine besondere Form der Abdichtung des von beiden Elementen
gebildeten Druckraumes erforderlich. Realisiert werden kann dies vorzugsweise über
mindestens eine quer zur Preßrichtung verlaufende, in Bahnlaufrichtung in Bezug auf
ein Element der Kolben-Zylinder-Einheit verschiebbare und von diesem Element in Preßrichtung
fixierte, dichtende Scheibe.
[0008] Die Schmierung des Bandes kann dabei hydrodynamisch und/oder hydrostatisch über die
Anpreßvorrichtung erfolgen. Sofern eine hydrostatische Schmierung vorliegt, so besteht
durch die erfinderische Gestaltung die Möglichkeit, die in der zum Band gerichteten
Lauffläche des Stützelementes vorhandenen Lagertaschen o.ä. über eine Verbindung mit
den Druckräumen der Kolben-Zylinder-Einheiten zu versorgen.
[0009] Sollte es durch das bei unregelmäßigen Bahnverdickungen zu beobachtende Eindrücken
des Bandes in die Lagertaschen zu einer Beschädigung des Bandes kommen, so ist es
von Vorteil, die Lagertaschen durch eine oder mehrere von der Lauffläche des Stützelementes
ausgehende und mit dem jeweiligen Druckraum verbundene Bohrungen zu ersetzen.
[0010] Bei einer bevorzugten Ausführungsform bildet die Anpreßvorrichtung eine konkave Anpreßfläche
und ist die gegenüberliegende Preßfläche eine rotierende Gegenwalze.
[0011] Zur Beeinflussung des Anpreßdruckprofiles in Bahnlaufrichtung empfiehlt es sich,
daß das Stützelement zumindest zwei Kolben-Zylinder-Einheiten besitzt, die in Bahnlaufrichtung
hintereinander angeordnet und mit unterschiedlichem Druck versorgbar sind. Sofern
mehrere quer zur Bahnlaufrichtung angeordnete Kolben-Zylinder-Einheiten vorhanden
sind, besteht die Möglichkeit, auch das Anpreßdruckprofil quer zur Bahnlaufrichtung
über eine unterschiedliche Druckversorgung derselben zu verändern.
[0012] Eine Korrektur des Anpreßdruckprofiles ist aber auch möglich, wenn der Anschlag bezüglich
seiner Endbegrenzung in Bahnlaufrichtung veränderbar ist.
[0013] Die Erfindung soll nachfolgend an zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
In der beigefügten Zeichnung zeigt;
- Figur 1
- einen in Bahnlaufrichtung verlaufenden Teilschnitt durch eine erfindungsgemäße Walze
und
- Figur 2
- eine andere Ausführungsform dieser Walze.
[0014] In beiden Fällen handelt es sich um eine Vorrichtung zur Entwässerung einer Faserstoffbahn
1 mit zwei auf die Faserstoffbahn 1 den Entwässerungsdruck ausübenden, einen verlängerten
Preßspalt bildenden Preßflächen 2 und 3, wobei eine Preßfläche 2 von einem in Bahnlaufrichtung
20 bewegbaren, undurchlässigen Band 4 und die andere Preßfläche 3 von einer rotierenden
Gegenwalze 5 gebildet wird. Die Faserstoffbahn 1 wird zusammen mit mindestens einem
zur Aufnahme des angepreßten Wassers geeigneten porösen Band 9 durch den Preßspalt
geführt. Das Band 4 ist dabei über eine hydraulische Anpreßvorrichtung 6 zur gegenüberliegenden
Preßfläche 3 hin andrückbar. Bei einer Glättbehandlung würde lediglich das poröse
Band 9 entfallen.
[0015] Die Anpreßvorrichtung 6 besteht aus mindestens einem Stützelement 7, das eine konkave
Anpreßfläche bildet und über mindestens eine zur Preßfläche 3 hin wirkende mit hydraulischem
Druckmittel versorgten Kolben-Zylinder-Einheit 8 verfügt. Es ist dabei durchaus möglich,
daß in oder quer zur Bahnlaufrichtung 20 mehrere Stützelemente 7 nebeneinander angeordnet
sind und/oder diese wiederum mehrere ebenfalls in oder quer zur Bahnlaufrichtung 20
nebeneinander angeordnete Kolben-Zylinder-Einheiten 8 besitzen. Vorteile bietet dies
insbesondere bei der Aufnahme der in Bahnlaufrichtung 20 wirkenden Querkräfte sowie
der hinsichtlich des Anpreßdruckes differenzierten Einflußnahme auf die Faserstoffbahn
1.
[0016] Bei dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel hat das Stützelement 7 zwei
Kolben-Zylinder-Einheiten 8, die in Bahnlaufrichtung 20 hintereinander angeordnet
und über separate, im Trägerteil 21 angeordnete Zuleitungen 19 mit unterschiedlichem
Druck versorgbar sind. Die Kolben 10 der Kolben-Zylinder-Einheiten 8 sind hierbei
fest mit einem in einer Stuhlung der Entwässerungsvorrichtung gelagerten Trägerteil
21 verbunden. Das Stützelement 7 sitzt mit den beiden daran befestigten Zylindern
11 in Preßrichtung und in Bahnlaufrichtung 20 verschiebbar auf den Kolben 10.
[0017] Im Unterschied dazu zeigt Figur 2 ein Stützelement 7 mit nur einer Kolben-Zylinder-Einheit
8 in Bahnlaufrichtung 20, wobei allerdings auch hier mehrere quer zur Bahnlaufrichtung
20 angeordnete, das Anpreßdruckprofil beeinflussende Kolben-Zylinder-Einheiten 8 vorhanden
sein können. Außerdem ist hier der Zylinder 11 fest mit dem Trägerteil 21 verbunden.
Dementsprechend sitzt das Stützelement 7 mit dem daran befestigten Kolben 10 in Preßrichtung
und in Bahnlaufrichtung 20 verschiebbar im Zylinder 11.
[0018] Die Abdichtung des Druckraumes 17 der jeweiligen Kolben-Zylinder-Einheit 8 wird in
beiden Fällen über eine quer zur Preßrichtung verlaufende, in Bahnlaufrichtung 20
in Bezug auf den Kolben 10 verschiebbare und von diesem in Preßrichtung fixierte Scheibe
13 erreicht. Zu diesem Zweck befindet sich die mit einem Durchbruch versehene Scheibe
13 in einer Ausnehmung 15 des Kolbens 10, die in Bahnlaufrichtung 20 einen Bewegungsspielraum
für die Scheibe 13 bietet. Außerdem besitzt die Scheibe 13 an der Berührungsfläche
zum jeweiligen Zylinder 11 noch ein zusätzliches Dichtelement 14. Die Druckmittelversorgung
wird über eine im Trägerteil 21 befindliche Zuleitung 19 abgesichert, die über eine
Durchführung im Zylinder 11 bzw. im Kolben 10 mit dem Druckraum 17 in Verbindung steht.
[0019] Dadurch, daß das Stützelement 7 in Bahnlaufrichtung 20 innerhalb bestimmter Grenzen
beweglich ist, kann es sich entsprechend der gegenüberliegenden Preßfläche 3 ausrichten.
Eine Endbegrenzung ist hierbei durch einen am Trägerteil 21 befestigten Anschlag 12
gegeben.
[0020] Dieser Anschlag 12 kann, wie in Figur 2 angedeutet, in Bezug auf die örtliche Lage
der Anschlagfläche in Bahnlaufrichtung 20 problemlos variabel gestaltet werden, so
daß das Anpreßdruckprofil durch die sich ändernde Lage des Stützelementes beeinflußt
werden kann.
[0021] Das undurchlässige Band 4 wird über die Anpreßvorrichtung 6 hydrodynamisch und hydrostatisch
geschmiert. Aus diesem Grund kann das Stützelement 7 in der zum Band 4 gerichteten
Lauffläche quer zur Bahnlaufrichtung 20 unter Umständen mehrere und in Bahnlaufrichtung
20 zumindest eine Lagertasche 16 besitzen. Diese Lagertaschen 16 stehen mit den Druckräumen
17 der Kolben-Zylinder-Einheiten 8 in Verbindung, wobei in dem in Figur 1 dargestellten
Beispiel die Lagertasche 16 durch ein bzw. mehrere Öffnungen von Bohrungen 22 mit
einem Durchmesser von vorzugsweise 1 bis 2 mm ersetzt worden sind, was einer Beschädigung
des Bandes 4 vorbeugen soll.
[0022] Da sich das Druckmittel auf dem Weg entlang dem Stützelement 7 erwärmt, ist zum Schutz
des häufig temperaturempfindlichen Bandes 4 von Vorteil, dieses beispielsweise am
bahnauslaufseitigen Ende der Anpreßvorrichtung 6 gemäß Figur 2 über einen Abstreifer
18 zu entfernen. Im weiteren Verlauf kann das Band 4 außerdem durch Aufspritzen von
entsprechend temperiertem Druck- bzw. Schmiermittel gekühlt werden.
1. Vorrichtung zur Behandlung einer Faserstoffbahn (1) mit zwei auf die Faserstoffbahn
(1) den Behandlungsdruck ausübenden, einen verlängerten Preßspalt bildenden Preßflachen
(2, 3), wobei mindestens eine Preßfläche (2) von einem in Bahnlaufrichtung (20) bewegbaren,
undurchlässigen Band (4), welches über eine hydraulische Anpreßvorrichtung (6) zur
gegenüberliegenden Preßfläche (3) hin andrückbar ist, gebildet wird und die Anpreßvorrichtung
(6) aus mindestens einem Stützelement (7) besteht, das über mindestens eine zur Preßfläche
(3) hin wirkende mit hydraulischem Druckmittel versorgte Kolben-Zylinder-Einheit (8)
verfügt,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Element (10, 11) der Kolben-Zylinder-Einheit (8) fest mit einem Trägerteil
(21) verbunden ist, das Stützelement (7) gemeinsam mit dem anderen Element (11, 10)
der Kolben-Zylinder-Einheit (8) in Preßrichtung und in Bahnlaufrichtung (20) verschiebbar
auf bzw. in dem Element (10, 11) sitzt und sich das Stützelement (7) an einem am Trägerteil
(21) befestigten Anschlag (12) abstützt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anpreßvorrichtung (6) mehrere Kolben-Zylinder-Einheiten (8) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckraum (17) der Kolben-Zylinder-Einheit (8) von mindestens einer quer zur
Preßrichtung verlaufenden, in Bahnlaufrichtung (20) in Bezug auf ein Element (10 oder
11) der Kolben-Zylinder-Einheit (8) verschiebbaren und von diesem Element (10 oder
11) in Preßrichtung fixierten Scheibe (13) abgedichtet wird.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das undurchlässige Band (4) über die Anpreßvorrichtung (6) hydrodynamisch abgestützt
ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das undurchlässige Band (4) über die Anpreßvorrichtung (6) hydrostatisch abgestützt
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stützelement (7) in der zum Band (4) gerichteten Lauffläche Lagertaschen (16)
oder Öffnungen von Bohrungen (22) besitzt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagertaschen (16) oder die Öffnungen der Bohrungen (22) mit den Druckräumen
(17) der Kolben-Zylinder-Einheiten (8) in Verbindung stehen.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Anschlag (12) bezüglich seiner Endbegrenzung in Bahnlaufrichtung (20) veränderbar
ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anpreßvorrichtung (6) eine konkave Anpreßfläche bildet und die gegenüberliegende
Preßfläche (3) eine rotierende Gegenwalze (5) ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stützelement (7) mindestens zwei Kolben-Zylinder-Einheiten (8) besitzt, die
in Bahnlaufrichtung (20) hintereinander angeordnet und mit unterschiedlichem Druck
versorgbar sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stützelement (7) mehrere quer zur Bahnlaufrichtung (20) angeordnete Kolben-Zylinder-Einheiten
(8) besitzt, die mit unterschiedlichem Druck versorgbar sind.