[0001] Die Erfindung betrifft
ein Verfahren und eine Mauerwerksbewehrung für die Aussteifung von Ziegel-, Kalksindstein-
oder Klinkermauern oder Stürzen über Fenster- oder Türöffnungen oder dergleichen.
Es sind Mauerwerksbewehrungen bekannt, die aus zwei mit Abstand nebeneinander angeordneten
gerippten Rundeisen bestehen, die über Querverbindungen miteinander verbunden sind.
Nachteilig bei diesen bekannten Mauerwerksbewehrungen ist, daß sie nur in relativ
Kleinen Längen wirtschaftlich transportiert und gelagert werden können. Es ist deshalb
üblich, sie nur in Fixmaßen von z.B. 3 m Länge herzustellen.
Bei Einbaumaßen unter 3 m fallen deshalb auf der Baustelle relativ viele, nicht mehr
zu verwendende Reststücke an. Außerdem sind die aus gerippten Rundeisen bestehenden
bekannten Mauerwerksbewehrungen relativ teuer. Die Aufgabe der Erfindung ist, diese
bekannten Nachteile zu vermeiden, und eine Mauerwerksbewehrung zu offenbaren, die
in großen Längen wirtschaftlich transportiert und gelagert werden kann, so daß auf
der Baustelle praktisch keine Reststücke mehr anfallen. Außerdem soll die Herstellung
und die Verarbeitung auf der Baustelle relativ einfach sein.
Zu diesem Zweck ist die Erfindung durch die in den Verfahrens- und Vorrichtungs-Hauptansprüchen
genannten Merkmale gekennzeichnet. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich
aus den Untersprüchen.
Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen schematisch dargestellt.
[0002] Es zeigen:
- Fig. 1
- ein streifenförmiges Zugband mit Verprägungen und Durchbrüchen in Draufsicht.
- Fig. 2
- das streifenförmige Zugband von Fig. 1 im Schnitt.
- Fig. 3
- ein streifenförmiges Zugband, bei dem die Verprägungen an den Rändern angeordnet sind.
- Fig. 4
- das streifenförmige Zugband nach Fig. 3 in Seitenansicht.
- Fig. 5
- das streifenförmige Zugband mit rapportartig angeordneten Verprägungen.
- Fig. 6
- das streifenförmige Zugband nach Fig. 5 in Seitenansicht.
- Fig. 7
- zwei streifenförmige Zugband-Enden, die über eine Falzverbindung miteinander verbunden
sind.
- Fig. 8
- die Falzverbindung nach Fig. 7 im Schnitt.
- Fig. 9
- sich überlappende Zugband-Enden, die winklig über eine Falzverbindung miteinander
verbunden sind.
- Fig. 10
- eine Mauerwerks-Ecke mit einer einteiligen Zugband-Bewehrung.
[0003] Die Mauerwerksbewehrung (1) besteht aus mindestens einem streifenförmigen Zugband
(2), das Verprägungen (3) und/oder Durchbrüche (4) besitzt. In dem streifenförmigen
Zugband (2) sind mehrere Verprägungen (3) vorhanden und die Abstände zwischen den
Verprägungen (3) sind gleichmäßig angeordnet. Bei dem in Fig. 5 u. 6 dargestellten
Ausführungsbeispiel sind die Verprägungen (3) rapportartig angeordnet.
[0004] Die Verprägungen (3) in dem streifenförmigen Zugband (2) können z.B. kegel- oder
kalottenförmig ausgebildet sein.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 5 u. 6 werden die Verprägungen (3) von den
zickzackförmig verformten Rändern (5) gebildet.
Selbstverständlich ist es auch möglich, die Ränder (5) wellenförmig zu verprägen.
[0005] Bei ausreichend vielen Durchbrüchen (4) brauchen die streifenförmigen Zugbänder (2)
auch keine Verprägungen (3) zu besitzen, weil dann der Mörtel über diese Durchbrüche
(4) miteinander verbunden ist, so daß die Zugbänder (2) ausreichend fest in der Mörtelfuge
eingebunden sind. Eine bessere Einbindung der Zugbänder (2) in der Mörtelfuge wird
jedoch über zusätzliche Verprägungen (3) erreicht. Selbstverständlich können die Zugbänder
(2) auch in dünnwandigen Betonteilen eingebaut werden.
Wenn die Zugbänder (2) aus nichtrostendem Edelstahl hergestellt sind, können sie besonders
dünnwandig sein, weil sich dann die Zugfestigkeit durch die Korrosionsbeständigkeit
des Edelstahls nicht mehr verändert.
[0006] Bei dem Verfahren zur Aussteifung von Ziegel-, Kalksandstein- oder Klinkermauern
oder Stürzen über Fenster- oder Türöffnungen oder dergl. durch eine Mauerwerksbewehrung
wird auf der Baustelle ein streifenförmig ausgebildetes und mit Verprägungen (3) und/oder
Durchbrüchen (4) versehenes streifenförmiges Zugband (2) in einer waagerechten Mörtelfuge
eingemauert.
Sofern aus statischen Gründen notwendig, können die streifenförmig ausgebildeten Zugbänder
(2) auch zwei- oder mehrfach übereinandergelegt in einer waagerechten Mörtelfuge eingemauert
werden.
Wenn die Wände des Mauerwerks ausreichend dick sind, können die streifenförmigen Zugbänder
(2) auch zwei- oder mehrfach nebeneinandergelegt in einer waagerechten Mörtelfuge
eingemauert werden.
Da die streifenförmigen Zugbänder (2) relativ dünnwandig sind, können sie auch zwei-
oder mehrfach teilweise überlappend nebeneinanderliegend in einer waagerechten Fuge
eingemauert werden.
[0007] Die Zugbänder (2) können in großen Längen von z.B. 25 m -ringförmig aufgerollt- an
die Baustellen ausgeliefert werden. Die dünnwandigen Zugbänder (2) können auf der
Baustelle mit einer einfachen Blechschere von den ringförmigen Vorratsrollen in der
jeweils benötigten Länge abgeschnitten und danach eingemauert werden.
Auch die dann noch anfallenden Reststücke können in Zugrichtung überlappend in einer
waagerechten Mörtelfuge eingemauert werden Die überlappenden ZugbandEnden (6) können
miteinander verschraubt oder vernietet werden Vorteilhaft können dazu selbstschneidende
Gewindeschrauben oder Hohlniete benutzt werden. Besonders wirtschaftlich ist es jedoch,
wenn die Zugband-Enden (6) über eine Fatzverbindung (7) miteinander verbunden werden.
Bei Mauerwerks-Ecken können die überlappenden Zugband-Enden (6) auch winklig über
eine Falzverbindung (7) miteinander verbunden sein. Da die Zugbänder (2) relativ dünnwandig
sind, können die Zugband-Enden (6) mit einfachen Werkzeugen auf der Baustelle umgebogen
und zu einer Falzverbindung (7) miteinander verbunden werden. Wenn die Zugbänder (2)
über Fenster- oder Türöffnungen eingemauert werden, können die Zugband-Enden (6) ebenfalls
hakenförmig umgebogen werden. Dadurch wird eine verbesserte Einbindung in der Mörtelfuge
erreicht.
Bei dem Einbau der Mauerwerksbewehrungen über Rollschichten im Bereich von Tür- oder
Fensteröffnungen ist es üblich, an den in den waagerechten Mörtelfugen eingemauerten
Mauerwerksbewehrungen senkrecht angeordnete Drahtbügel zu befestigen, die in die senkrechten
Stoßfugen der Rollschichten und in die Stoßfugen der darüberliegenden Steinschichten
eingreifen. Bei der erfindungsgemäßen Mauerwerksbewehrung werden diese an sich bekannten
Drahtbügel entweder an den Rändern (5) oder in den Durchbrüchen (4) der streifenförmigen
Zugbänder (2) befestigt.
[0008] Zur Bewehrung einer Mauerwerks-Ecke (11) kann das streifenförmige Zugband (2) im
Bereich eine Mauerwerks-Ecke (11) auch winklig zur Längsachse (13) umgeknickt und
in einer waagerechten Mörtelfuge des zu bewehrenden Mauerwerks (14) eingemauert werden.
Dabei wird das streifenförmige Zugband (2) um eine Knicklinie (15) geknickt, die mit
der Längsachse (13) einen Winkel (α) bildet, der halb so groß wie der Eck-Winkel (β)
der Mauerwerks-Ecke (11) ist.
Für die Bewehrung einer rechtwinkligen Mauerwerks-Ecke (11) muß das streifenförmige
Zugband (2) um eine Knicklinie (15) geknickt werden, die mit der Längsachse (13) einen
Winkel (α) von 45 Grad bildet.
Bei nicht rechtwinkligen Mauerwerks-Ecken (11) muß das streifenförmige Zugband (2)
um eine Knicklinie (15) geknickt werden, die mit der Längsachse (13) einen Winkel
(α) bildet, der größer oder Kleiner als 45 Grad ist. In jedem Fall ist der Winkel
(α) jedoch halb so groß wie der Winkel (α) der Mauerwerks-Ecke (11).
Das Abknicken der streifenförmigen Zugbänder (2) kann auf der Baustelle erfolgen,
weil die Zugbänder (2) aus relativ dünnem Stahlblech - vorzugsweise aus nichtrostendem
Stahlbestehen. Bei Fixmaßen können die streifenförmigen Zugbänder (2) jedoch auch
schon vorgefertigt zu den Baustellen geliefert werden.
1. Mauerwerksbewehrung für die Aussteifung von Ziegel-, Kalksandstein- oder Klinkermauern
oder Stürzen über Fenster- oder Türöffnungen oder dergl.,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mauerwerksbewehrung (1) aus mindestens einem streifenförmigen Zugband (2)
besteht.
2. Mauerwerksbewehrung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das streifenförmige Zugband (2) Verprägungen (3) und/oder Durchbrüche (4) besitzt.
3. Mauerwerksbewehrung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem streifenförmigen Zugband (2) mehrere Veprägungen (3) angeordnet sind
und daß die Abstände zwischen den Verprägungen(3) gleichmäßig ausgebildet sind.
4. Mauerwerksbewehrung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem streifenförmigen Zugband (2) mehrere Verprägungen (3) rapportartig angeordnet
sind.
5. Mauerwerksbewehrung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das streifenförmige Zugband (2) perforiert ist.
6. Mauerwerksbewehrung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das streifenförmige Zugband (2) profiliert ist.
7. Mauerwerksbewehrung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verprägungen (3) in dem streifenförmigen Zugband (2) kegelförmig ausgebildet
sind.
8. Mauerwerksbewehrung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verprägungen (3) in dem streifenförmigen Zugband (2) kalottenförmig ausgebildet
sind.
9. Mauerwerksbewehrung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verprägungen(3) von wellenförmig verformten Rändern (5) des streifenförmigen
Zugbandes (2) gebildet werden.
10. Mauerwerksbewehrung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verprägungen (3) von zickzackförmig verformten Rändern (5) des streifenförmigen
Zugbandes (2) gebildet werden.
11. Mauerwerksbewehrung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zugband-Enden (6) hakenförmig umgebogen sind.
12. Mauerwerksbewehrung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die streifenförmigen Zugbänder (2) zu Transport- und Lagerzuwecken ringförmig
aufrollbar ausgebildet sind.
13. Verfahren zur Aussteifung von Ziegel-, Kalksandstein- oder Klinkermauern oder Stürzen
über Fenster- oder Türöffnungen oder dergl. durch eine Mauerwerksbewehrung,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Mauerwerksbewehrung (1) ein streifenförmig ausgebildetes und mit Verprägungen
(3) und/oder Durchbrüchen (4) versehenes Zugband (2) in einer waagerechten Mörtelfuge
eingemauert wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die streifenförmig ausgebildeten Zugbänder (2) zwei- oder mehrfach übereinander
gelegt in einer waagerechten Mörtelfüge eingemauert werden.
15. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die streifenförmig ausgebildeten Zugbänder (2) zwei- oder mehrfach nebeneinander
gelegt in einer waagerechten Mörtelfuge eingemauert werden.
16. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die streifenförmig ausgebildeten Zugbänder (2) zwei- oder mehrfach teilweise überlappend
nebeneinander liegend in einer waagerechten Mörtelfuge eingemauert werden.
17. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die streifenförmig ausgebildeten Zugbänder (2) auch in Zugrichtung teilweise überlappend
in einer waagerechten Mörtelfuge eingemauert werden.
18. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die überlappenden Zugband-Enden (6) miteinander verschraubt oder vernietet werden.
19. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die überlappenden Zugband-Enden (6) über eine Falzverbindung (7) miteinander verbunden
werden.
20. Verfahren nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß die überlappenden Zugband-Enden (6) bei Mauerwerks-Ecken winklig über eine Falzverbindung(7)
miteinander verbunden werden.
21. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zugband-Enden (6) hakenförmig umgebogen werden.
22. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß das streifenförmige Zugband (2) um eine Knicklinie (15) geknickt wird, die mit
der Längsachse (13) einen Winkel (α) bildet, der halb so groß wie der Eck-Winkel (β)
der Mauerwerks-Ecke (14) ist.