[0001] Die Erfindung betriffl eine Dachschindel aus einem vorzugsweise metallischen Werkstoff,
bestehend aus einem im wesentlichen ebenen Grundkörper, der in seinem oberen Bereich
Bohrungen zur Befestigung aufweist, der in seinem unteren Bereich umgebördelt ist
und der an einer Seite einen Falz aufweist.
[0002] Aus der AT-B 26 343 ist ein Dachfalzziegel bekannt, der in seinem oberen Bereich
Befestigungsbohrungen aufweist. Auf einer Seite ist ein abwärts gerichteter Falz vorgesehen,
an dem der Ziegel mittels einer Klammer am Dachstuhl befestigt werden kann. Eine solche
Befestigung ist aufwendig und wenig praktikabel.
[0003] Weiters ist aus der DE-C 809 591 eine Dachabdeckung bekannt, die aus gefalzten Platten
besteht. Diese Platten werden mittels Lappen an den Dachlatten befestigt. Auch hier
ist die Verlegung der Dachabdeckung mit großem Aufwand verbunden. Weiters ist die
Form der Platten systembedingt nur rechteckig möglich, so daß etwa die beliebte Deckung
mit Platten im Rundschnitt nicht möglich ist.
[0004] Ferner zeigt die DE-A 17 08 969 eine Metallschindel-Konstruktion, die es ermöglicht,
ein Holzschindeldach zu simulieren. Bei diesen aufwendig gestalteten Schindeln sind
nur an der Oberseite Befestigungsbohrungen vorgesehen, und es ist notwendig eine Abdichtung
mit Mastix vorzusehen, um ein Eindringen von Wasser zu verhindern.
[0005] Weiters ist aus der US-A 1,927,586 eine Dachschindel bekannt, die einen völlig flachen
Körper mit einer U-förmigen Lasche aufweist. Für die Befestigung sind weiters U-förmige
Laschen vorgesehen. Ein Eindringen von Wasser durch Kapillarwirkung kann bei dieser
Form der Deckung nicht verhindert werden. Außerdem ist dieses Befestigungssystem relativ
aufwendig.
[0006] Auch bei dem in der AT-B 106 354 beschriebenen Dachziegel kann ein Eindringen von
Wasser nicht vermieden werden. Das gleiche gilt für die Ausführungen der AT-B 380
716 und der DE-C 445 123.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und eine Dachschindel
zu schaffen, die eine sichere Befestigung bei geringem Arbeitsaufwand ermöglicht,
und die das Eindringen von Wasser zuverlässig verhindert. Insbesonders soll das Eindringen
von Kapillarwasser unterbunden werden.
[0008] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Umbördelung im unteren Bereich
U-förmig ausgebildet ist und daß der seitliche Falz aus zwei Vertiefungen besteht,
zwischen denen ein erhöhter Bereich vorgesehen ist, der weitere Bohrungen zur Befestigung
ausweist. Die Umbördelung an der unteren Kante verhindert das flächige Aufliegen einer
Schindel auf der im Verband unmittelbar darunter angeordneten Schindel. Dadurch kann
Wasser durch Kapillarwirkung nur eine kurze Strecke, nämlich entlang des Schenkels
des U aufsteigen. Ein weiteres Eindringen ist jedoch nicht möglich. Weiters wird durch
die erfindungsgemäße Ausbildung auch ein Eindringen von Wasser entlang der Seitenkanten
und durch die dort vorgesehenen Bohrungen wirksam verhindert. Besonders vorteilhaft
ist die Möglichkeit, die erfindungsgemäßen Schindeln nicht nur im oberen Bereich,
sondern auch seitlich zu befestigen. Die Befestigung ist dabei verdeckt, und es sind
keinerlei Klammern oder dgl. erforderlich. Auf diese Weise wird neben einem sicheren
Halt auch ein ansprechendes Erscheinungsbild des gedeckten Daches erreicht.
[0009] Besonders günstig ist es, wenn die seitliche Kante, die dem Falz gegenüberliegt,
umgebördelt ist. Durch diese nach unten vorstehende Kante wird das Eindringen von
Wasser zusätzlich erschwert.
[0010] Es ist im Prinzip möglich, die erfindungsgemäße Dachschindel in jeder üblichen Form
auszubilden. Ein besonders vorteilhaftes Erscheinungsbild ergibt sich jedoch, wenn
die seitliche Kante, die dem Falz gegenüberliegt, umgebördelt ist.
[0011] In einer besonders bevorzugten Ausführungsvariante der Erfindung ist dabei vorgesehen,
daß der Kreisabschnitt einen Innenwinkel zwischen 60° und 120°, vorzugsweise zwischen
80° und 105°, aufweist.
[0012] In der Folge wird die Erfindung durch die in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Die Figuren zeigen:
Die Fig. 1 eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Schindel von oben;
die Fig. 2 einen Schnitt nach Linie II - II von Fig. 1; und
die Fig. 3 einen Teilschnitt nach Linie III - III in Fig. 1.
[0013] Die erfindungsgemäße Schindel besteht aus einer aus einem Teil gepreßten Platte 1
aus Metall, etwa Aluminium, Kupfer, verzinktem Eisenblech oder dergleichen. Im Bereich
der oberen Kante 2 sind zwei Bohrungen 3a und 3b zur Befestigung mit Nägeln in üblicher
Weise vorgesehen. Seitlich ist ein Falz mit zwei Vertiefungen 4 und 5 vorgesehen,
zwischen denen ein erhöhter Bereich 6 angeordnet ist. Dieser Bereich 6 weist weitere
Bohrungen 7a und 7b zur Befestigung auf. Die Unterkante 8 dieses Ausführungsbeispieles,
die die Sichtkante darstellt, ist im Rundschnitt ausgeführt. Die U-förmige Umbördelung
9 dient zur Herstellung eines vorbestimmten Abstandes zwischen den Schindeln, um das
Eindringen von Wasser zufolge der Kapillarwirkung zu verhindern.
[0014] Eine Ausnehmung 11 an der Unterseite der Umbördelung 9 der Kante 8 ist vorgesehen,
um die Ausbildung von Schneenasen und dgl. zu ermöglichen, ohne das ebene Aufliegen
der Schindel zu beeinträchtigen.
[0015] Die vorliegende Erfindung ermöglicht es in einfacher Weise eine sichere Befestigung
von Dachschindeln mit geringem Arbeitsaufwand zu gewährleisten.
1. Dachschindel aus einem vorzugsweise metallischen Werkstoff, bestehend aus einem im
wesentlichen ebenen Grundkörper (1), der in seinem oberen Bereich Bohrungen (3a, 3b)
zur Befestigung aufweist, der in seinem unteren Bereich umgebördelt ist und der an
einer Seite einen Falz aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Umbördelung (9) im
unteren Bereich U-förmig ausgebildet ist und daß der seitliche Falz aus zwei Vertiefungen
(4, 5) besteht, zwischen denen ein erhöhter Bereich (6) vorgesehen ist, der weitere
Bohrungen (7a., 7b) zur Befestigung aufweist.
2. Dachschindel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die seitliche Kante (10),
die dem Falz gegenüberliegt, umgebördelt ist.
3. Dachschindel nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die untere
Kante (8) in Form eines Kreisabschnittes gebogen ist.
4. Dachschindel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kreisabschnitt einen
Innenwinkel (α) zwischen 60° und 120°, vorzugsweise zwischen 80° und 105°, aufweist.
5. Dachschindel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß im erhöhten
Bereich (6) zwei Bohrungen (7a, 7b) vorgesehen sind.