[0001] Die Erfindung betrifft eine Drehhandhaben-Befestigung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
1.
[0002] Üblicherweise werden Drehhandhaben durch Anschrauben eines Halteteils an einer Tragfläche
befestigt, z.B. an einem Türblatt oder an einem Profil. Für das Anbringen von Tür-
und Fenstergriffen an einem Tür- bzw. Fensterflügel benutzt man herkömmlich einen
auch als Griffrosette bezeichneten Anschlagkörper, der ein allgemein mittiges Lager
für den Griffhals aufweist und daneben entweder mit sog. Nocken einstückig ist oder
das Durchstecken von Spreizdübeln erlaubt, wofür Beispiele in DE-U-8 119 523 und in
DE-A-2 940 678 zu finden sind. Stets erfordern die gebräuchlichen Befestigungen wenigstens
zwei Schrauben, für die passend vorgebohrt werden muß und die nicht schief oder in
ungenauem Abstand eingezogen werden dürfen. Diese Montageweise erfordert nicht wenig
Vorarbeit und birgt die Gefahr in sich, daß bei zu großem Kraftaufwand der Anschlag-
bzw. Rosettenkörper gesprengt wird. Ferner ist zur vielfach erwünschten Abdeckung
der Schraubenköpfe eine zusätzliche Abdeckkappe notwendig.
[0003] Es ist ein wichtiges Ziel der Erfindung, unter Überwindung der Nachteile des Standes
der Technik eine verbesserte Befestigung zu schaffen, die den technischen Aufwand
stark herabsetzt und bei verkürzter Montagezeit eine zuverlässige Anbringung von Drehhandhaben
erlaubt.
[0004] Hauptmerkmale der Erfindung sind in Anspruch 1 angegeben. Ausgestaltungen sind Gegenstand
der Ansprüche 2 bis 12.
[0005] Bei einer Befestigung für Drehandhaben, namentlich für Tür- und Fenstergriffe, mit
einem Anschlagkörper, der insbesondere mittig ein Lager für einen Griffhals hat und
daneben mit Nocken einstückig ist, die jeweils eine Bohrung aufweisen, und mit einer
als Kappe oder Platte gestalteten Abdeckung, die ein Loch für ein Griff oder den Griffhals
hat und mit dem Anschlagkörper verrastbar ist, sieht Anspruch 1 vor, daß die Befestigung
aus nur zwei Bauteilen besteht, nämlich dem Anschlagkörper und der mit ihm verbindbaren
Abdeckung, welche in die Nockenbohrungen eintreibbare Stehbolzen aufweist. In diesen
Bauteilen sind jeweils mehrere Funktionen vereinigt, so daß zusätzliche Elemente und
Arbeitsvorgänge eingespart werden. Die Fertigung ist einfach und ebenso wie die Lagerhaltung
verbilligt. Die Montage erfolgt rasch und außerordentlich zuverlässig.
[0006] Nach Anspruch 2 sind die Nocken als Spreizdübel ausgebildet, während die Abdeckung
mit in die Nockenbohrungen eindrückbaren Stehbolzen starr verbunden oder einstückig
ist. Man setzt also den Anschlagkörper auf die mit Anschlagbohrungen versehene Haltefläche,
z.B. auf das Voll- oder Hohlprofil eines Fensters, worauf die Verankerung durch bloßes
Eindrücken der Abdeckungs-Stehbolzen mühelos vonstatten geht.
[0007] Zwar ist in DE-B-2 056 723 bereits eine Befestigung für Türhandhaben beschrieben,
für die zum Anschlag an einem dünnen Türblatt mit hinterschnittenen Nasen versehene
Spreizdübel benutzt werden. Diese sind jedoch separate Bauteile, welche durch eine
Grundplatte hindurchgesteckt werden müssen und erst nach der Verhakung am Türblatt
von einem Schild mit Einsteckzapfen übergriffen werden, das an der Platte außen einrastet.
Man benötigt bei dieser Anordnung also mehr Bauteile, wobei die kleinen Einsteckdübel
leicht verloren gehen können, und jedenfalls vermehrte Sorgfalt - also auch erhöhten
Zeitaufwand -, um die Montage zu bewerkstelligen. Demgegenüber zeichnet sich die Erfindung
durch unverlierbare Spreizbolzen und durch die besondere Einfachheit von nur zwei
zu verbindenden Bauelementen aus.
[0008] Zweckmäßig sind die Nocken-Enden gemäß Anspruch 3 außen geriffelt, bevorzugt mit
einem in der Anschlagbohrung verkrallbaren Sperrprofil, so daß durch das Aufspreizen
der Nocken eine feste Verdübelung erfolgt. Noch größere Haltekräfte erzielt man, indem
laut Anspruch 4 die Nockenbohrungen sich zu den Nocken-Enden hin insbesondere konisch
verjüngen, so daß durch Einpressen der vorzugsweise zylindrischen Stehbolzen automatisch
eine Aufweitung erfolgt.
[0009] Nach Anspruch 5 haben die Nocken zumindest an ihren Enden zwei oder mehr Längsschlitze,
so daß federnde Segmente gebildet sind, die sich in den Wandungen der Anschlagbohrungen
sicher verkrallen.
[0010] Anspruch 6 sieht vor, daß die Stehbolzen mit einer vorzugsweisen kegeligen Erweiterung
an die Unterseite der Abdeckung anschließen, so daß ein besonders guter Formschluß
entsteht, namentlich wenn die Nockenbohrungen laut Anspruch 7 an der Oberseite des
Anschlagkörpers jeweils eine formähnliche oder gleiche Verbreiterung aufweisen.
[0011] Gemäß Anspruch 8 ist die bevorzugt mit gegenüberliegenden Aussparungen versehene
Abdeckung auf oder in einen Umlaufrand des Anschlagkörpers einrastbar. Das trägt zur
zusätzlichen Verankerung bei und gewährleistet ein gefälliges Aussehen der Beschlageinheit.
Am Anschlagkörper kann laut Anspruch 9 insbesondere an einem Umlaufrand wenigstens
eine Ausnehmung zum Ansetzen eines Werkzeugs vorgesehen sein, um z.B. mittels einer
Schraubendreherklinge die Abdeckung zu unterfassen und auszuhebeln.
[0012] Für Fertigung und Gebrauch ist es zweckmäßig, wenn die Stehbolzen nach Anspruch 10
im wesentlichen zylindrisch und an ihren freien Enden gerundet oder angefast sind.
Das trägt erheblich zu problemloser Montage bei.
[0013] Konstruktiv ist es ferner vorteilhaft, wenn der Anschlagkörper laut Anspruch 11 aus
Kunststoff besteht und Tragteile aufweist, die zumindest im wesentlichen einheitliche
Wandstärke besitzen. Dies erlaubt eine materialsparende Fertigung, wobei der Anschlagkörper
durch geeignete Formung eine hohe Festigkeit erhalten kann.
[0014] Die erfindungsgemäße Befestigung eignet sich besonders zum Anbringen einer aus Drehhandhabe
und Anschlagkörper bestehenden Baugruppe, bei der nach Anspruch 12 der das Lager durchsetzende
Griffhals einen Vierkant drehfest haltert und durch einen Bördelring mit dem Anschlagkörper
axialfest verbunden ist, welcher im Unterteil bzw. innen insbesondere neben den Nocken
federnde Rasten zum Umfangseingriff an oder in einer Rastscheibe hat. Ein solcher
kompletter Fensterbeschlag kann in einfachster Weise und kürzester Zeit an einem Fensterflügel
angeschlagen werden.
[0015] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem Wortlaut
der Ansprüche sowie aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand
der Zeichnung. Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Befestigungsanordnung zu Beginn der Montage,
- Fig. 2
- eine Schnittansicht der Anordnung von Fig. 1 nach Beendigung der Montage,
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf einen Anschlagkörper mit Abdeckung und
- Fig. 4
- eine Druntersicht auf die Anordnung von Fig. 2.
[0016] Eine in Fig. 1 teilweise dargestellte Beschlageinheit besteht aus einem Fenstergriff
10 mit einem Griffhals 11, der mit einem Anschlagkörper verbördelt ist. Letzterer
hat einen Umlaufrand 13 und ein Lager 14, das sich in der Mitte einer Grundplatte
15 befindet. Diese ist einstückig mit Nocken 16, die jeweils von einer Bohrung 18
durchsetzt sind. Die Nockenbohrungen 18 haben an der Oberseite der Grundplatte 15
jeweils einen Einführ-Verbreiterung 19.
[0017] Zu der Beschlageinheit gehört ferner eine Abdeckung 20 (Fig. 3), die ein Loch 20
für den Griff 10 - bei anderen Ausführungsformen für den Griffhals 11 - aufweist.
Infolgedessen kann die Abdeckung 20 über den Griff 10 gestreift und an den Anschlagkörper
12 gebracht werden, wie in Fig. 1 gezeigt. An den Schmal-Enden des Anschlagkörpers
12 hat dieser Aussparungen 21, denen Ausnehmungen 32 der Abdeckung 20 zugeordnet sind.
Letztere kann in den Umlaufrand 13 des Anschlagkörpers 12 einrasten (Fig. 2 und 3).
Soll sie ausgerastet werden, so setzt man ein (nicht gezeichnetes) Werkzeug - z.B.
einen Schraubendreher - zumindest an einer Schmalseite an den Ausnehmungen 21/32 an,
um das Aushebeln der Abdeckung 20 zu bewirken.
[0018] Ein wichtiges Merkmal der Abdeckung 20 sind mit ihr einstückige Stehbolzen 24, die
im wesentlichen zylindrisch und an den freien Enden 25 gerundet oder angefast sind.
Die Stehbolzen 24 sind auf die Abstände und Abmessungen der Nockenbohrungen 18 abgestimmt
und in diese einpreßbar. An der Unterseite der Abdeckung 20 gehen die Stehbolzen 24
in Erweiterungen 30 über, die den Einführ-Verbreiterungen 19 der Nockenbohrungen 18
zweckmäßig angepaßt sind.
[0019] Die Enden 26 der Nocken 16 sind außen mit Quer-Riffelungen 27 versehen und spreizbar,
da die Nocken 16 zumindest von den Enden 26 her mit Längsschlitzen 28 versehen sind
(Fig. 4), so daß jeder Nocken 16 eine Anzahl - z.B. sechs - federnde Segmente aufweist.
Dabei kann man die Federung durch die Axial tiefe der Längsschlitze 28 nach Bedarf
einstellen; kurze Schlitze ergeben eine harte Federung mit geringem Federweg der einzelnen
Segmente, wogegen längere Schlitze 28 zu weicherer Segment-Auslenkung führen.
[0020] Die Nockenbohrungen 18 sind vorzugsweise schwach konisch derart, daß sie sich zu
den Enden 26 hin verjüngen. Daher findet beim Einpressen der Abdeckung 20 durch die
zylindrischen Stehbolzen 24 eine Aufweitung statt (Fig. 2), wodurch sich die Quer-Riffelungen
27 in den (nicht gezeichneten) Anschlagbohrungen verkrallen. Vorzugsweise sind die
Quer-Riffelungen 27 einsinnig gerichtet, so daß sich die Nocken 16 gut in solche Anschlagbohrungen
einsetzen lassen, aber nach der Spreizung durch die Stehbolzen 24 hohen Formwiderstand
in der Bohrungswandung finden. Hierfür können übliche Sägezahnprofile vorgesehen sein.
[0021] Weitere Einzelheiten der Baugruppe sind aus den Fig. 1, 2, 4 ersichtlich. Der Hals
11 des Griffes 10 ist mit einer Börderbuchse 35 am Anschlagkörper 12 axial festgelegt.
Diese übergreift eine Rastscheibe 36 mit Umfangsvertiefungen, in die federnde Rasten
34 einfallen können, um Vorzugs-Drehstellungen des Griffes 10 zu definieren. Dieser
haltert im Inneren des Griffhalses 11 einen Vierkant 38, der als Mitnehmer für eine
(nicht dargestellte) Riegel- oder Schließeinrichtung dient. Bevorzugt sind zwei Rastenpaare
34 in 90°-Abständen vorgesehen, doch können auch mehr und andere Rastenanordnungen
vorgesehen sein.
[0022] Die Erfindung ist nicht auf die beschriebene Anwendung und Ausführungsform beschränkt.
Man erkennt, aber daß die neuartige Drehhandhaben-Befestigung aus nur zwei Bauteilen
besteht, nämlich einem mit Nocken 16 versehenen Kunststoff-Anschlagkörper 12 und einer
mit ihm verbindbaren Abdeckung 20. Sie ist mit zylindrischen Stehbolzen 24 einstückig,
welche in die konisch durchbohrten Nocken 16 eintreibbar sind und ihre längsgeschlitzten
Enden 26 spreizen, so daß sich deren äußeres Sperrprofil 27 in Haltelöchern verkrallen
kann. Der Anschlagkörper 12 hat Tragteile (Grundplatten 15, Nocken 16, Randteile 17)
von etwa einheitlicher Wandstärke. Die Grundplatte 15 lagert einen Griffhals 11, der
einen Vierkant 38 drehfest haltert und mit dem Anschlagkörper 12 axialfest verbördelt
ist. Dieser hat unten/innen federnde Rasten 34 zum Eingriff an oder in einer Rastscheibe
36 und außen einen Umlaufrand 13 zum Verrasten der Abdeckung 20; Ausnehmungen 21,
32 erlauben das Ansetzen eines Werkzeugs zu ihrem Aushebeln.
[0023] Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung hervorgehenden Merkmale
und Vorteile der Erfindung, einschließlich konstruktiver Einzelheiten und räumlicher
Anordnungen, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen
erfindungswesentlich sein.
Bezugszeichen-Liste
[0024]
- 10
- Fenstergriff
- 11
- Griffhals
- 12
- Anschlagkörper
- 13
- Umlaufrand
- 14
- Lager
- 15
- Grundplatte
- 16
- Nocken
- 18
- Nockenbohrung
- 19
- (Einführ-) Verbreiterung
- 20
- Abdeckung
- 22
- Loch
- 24
- Stehbolzen
- 25
- Einführ-Enden
- 26
- Nocken-Enden
- 27
- Quer-Riffelung
- 28
- Längsschlitze
- 30
- Erweiterung
- 32
- Ausnehmungen
- 34
- Rasten
- 35
- Bördelbuchse
- 36
- Rastscheibe
- 38
- Vierkant
1. Befestigung für Drehhandhaben namentlich für Tür- und Fenstergriffe (10), mit einem
Anschlagkörper (12), der insbesondere mittig ein Lager (14) für einen Griffhals (11)
hat und daneben mit Nocken (16) einstückig ist, die jeweils eine Bohrung (18) aufweisen,
und mit einer als Kappe oder Platte gestalteten Abdeckung (20), die ein Loch (22)
für den Griff (10) oder den Griffhals (11) hat und mit dem Anschlagkörper (12) verrastbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigung aus nur zwei Bauteilen besteht, nämlich dem Anschlagkörper (12)
und der mit ihm verbindbaren Abdeckung (20), welche in die Nockenbohrungen (18) eintreibbare
Stehbolzen (24) aufweist.
2. Befestigung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nocken (16) als Spreizdübel ausgebildet sind und daß die Abdeckung (20)
mit in die Nockenbohrungen (18) eindrückbaren Stehbolzen (24) starr verbunden oder
einstückig ist.
3. Befestigung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Nocken-Enden (26) außen geriffelt sind, bevorzugt mit einem in einer Anschlagbohrung
eines Haltekörpers (z.B. eines Fenster- oder Türflügels) verkrallbaren Sperrprofil
(27).
4. Befestigung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Nockenbohrungen (18) sich zu den Nocken-Enden (26) hin insbesondere konisch
verjüngen.
5. Befestigung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Nocken (16) zumindest an ihren Enden (26) zwei oder mehr Längsschlitze (28)
haben.
6. Befestigung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stehbolzen (24) mit einer vorzugsweise kegeligen Erweiterung (30) an die
Unterseite der Abdeckung (20) anschließen.
7. Befestigung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrungen (18) an der Oberseite des Anschlagkörpers (12) jeweils eine Verbreiterung
(19) aufweisen.
8. Befestigung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die bevorzugt mit gegenüberliegenden Aussparungen (21) versehene Abdeckung (20)
auf oder in einem Umlaufrand (13) des Anschlagkörpers (12) einrastbar ist.
9. Befestigung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlagkörper (12) insbesondere an dem Umlaufrand (13) wenigstens eine
Ausnehmung (32) zum Ansetzen eines Werkzeuges hat.
10. Befestigung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Stehbolzen (24) im wesentlichen zylindrisch und an ihren freien Enden gerundet
oder angefast sind.
11. Befestigung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlagkörper (12) aus Kunststoff besteht und Tragteile (Grundplatte 15,
Nocken 16, Randteile 17) aufweist, die zumindest im wesentlichen einheitliche Wandstärke
besitzen.
12. Befestigung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der das Lager (14) durchsetzende Griffhals (11) einen Vierkant (38) drehfest
haltert und durch eine Bördelbuchse (35) mit dem Anschlagkörper (12) axialfest verbunden
ist, der im Unterteil bzw. innen insbesondere neben den Nocken (16) federnde Rasten
(34) zum Umfangseingriff an oder in einer Rastscheibe (36) hat.