(19)
(11) EP 0 674 139 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.09.1995  Patentblatt  1995/39

(21) Anmeldenummer: 94113938.8

(22) Anmeldetag:  06.09.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6F24H 1/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB IT

(30) Priorität: 24.03.1994 DE 4410215

(71) Anmelder: ROBERT BOSCH GMBH
70442 Stuttgart (DE)

(72) Erfinder:
  • Kroell, Ulrich, Dipl.-Ing.
    D-72654 Neckartenzlingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Warmwasserspeicher, insbesondere Elektro-Kleinspeicher


    (57) Die Erfindung geht aus von einem Warmwasserspeicher mit einem Behälter, der einen Isoliermantel aus Wärmedämmschaum hat. Es wird vorgeschlagen, den Isoliermantel als formstabilen Schaumstoffkörper (10, 40) auszubilden, dessen Innenwand (20, 42a, 42b) wasser- und dampfdiffusionsdicht ausgeführt ist und unmittelbar die den Speicherraum (12) umgebende innere Behälterwand des Speichers bildet. Die erfindungsgemäße Zusammenfassung von Innenbehälter und Isoliermantel zu einem gemeinsamen, formstabilen Schaumstoffkörper (10, 40) ermöglicht beziehungsweise erleichert das Recycling, weil es sich dabei nur noch um einen einzigen Stoff handelt, vorzugsweise um Polypropylen.




    Beschreibung

    Stand der Technik



    [0001] Die Erfindung geht aus von einem Warmwasserspeicher nach der Gattung des Hauptanspruchs. Bekannte Warmwasserspeicher dieser Gattung haben einen vom Wärmedämmantel umgebenen, formstabilen Innenbehälter, der im Blasverfahren hergestellt oder aus einzelnen Spritzteilen zusammengesetzt ist, die miteinander verschweißt sind. Diese mehrteilige Ausführung bedingt einen verhältnismäßig hohen Werkzeug- und Montageaufwand. Außerdem ist die Entsorgung problematisch, weil Innenbehälter und Isoliermantel aus unterschiedlichen Werkstoffen bestehen.

    Vorteile der Erfindung



    [0002] Die erfindungsgemäße Anordnung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat den Vorteil, daß ein besonderer Innenbehälter überhaupt entfällt und dadurch der Fertigungsaufwand merklich verringert ist. Die erfindungsgemäße Zusammenfassung von Innenbehälter und Isoliermantel zu einem gemeinsamen, formstabilen Schaumstoffkörper ermöglicht beziehungsweise erleichert auch das Recycling, weil es sich dabei nur um einen einzigen Stoff handelt, vorzugsweise um Polypropylen.

    [0003] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Anordnung nach dem Hauptanspruch möglich.

    [0004] Die Innenwand des Schaumstoffkörpers kann mit einer wasser- und dampfdiffusionsdichten Folie ausgekleidet sein, die aus dem gleichen Stoff wie der Wärmedämmschaum besteht und mit diesem beim Schäumungsvorgang verschmolzen ist.

    [0005] Zum fertigungsgerechten Aufbringen der Folie wird vorgeschlagen, diese als Folienhüllse auszubilden, die vor dem Schäumungsvorgang mit einer Flüssigkeit beziehungsweise Dampf zu einer dem Speicherraum nach Form und Größe entsprechenden Blase aufgefüllt ist.

    [0006] Die Anordnung einer Folie erübrigt sich, wenn die Innenwand des Schaumstoffkörpers durch Einwirkung von Druck und Temperatur
    wasser- und dampfdiffusionsdicht verhärtet ist.

    [0007] Der Schaumstoffkörper kann einstückig ausgeführt oder aus mehreren Teilen, vorzugsweise aus zwei Halbschalen zusammengesetzt sein, die dicht miteinander verbunden sind.

    [0008] In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß der Schaumstoffkörper mit verhärteten beziehungsweise versteiften Wandbereichen zum Verbinden mit Befestigungsmitteln versehen ist, wie Tragflansch für ein elektrisches Heizelement, Armaturen für Anschlußleitungen oder Mittel zum Befestigen des Speichers an einem Tragteil. In diesem Fall ist erreicht, daß der Schaumstoffkörper auch die Funktion einer tragenden Außenwand, wie Rückwand, ausübt und daß somit neben einem gesonderten Innenbehälter auch ein gesondertes tragendes Außenwandteil entfällt.

    [0009] Die Verhärtung beziehungsweise Versteifung der entsprechenden Wandbereiche des Schaumstoffkörpers kann ebenfalls durch Einwirkung von Druck und Temperatur auf diese Bereiche erreicht werden. Für höhere Beanspruchungen kann der Schaumstoffkörper in den entsprechenden Bereichen durch einbeziehungsweise angeschäumte, stoffgleiche Formteile versteift sein.

    [0010] Um dekorfähige Oberflächenbereiche des Schaumstoffkörpers zu erhalten, wird vorgeschlagen, diese Bereiche durch Druck und Temperatur zu härten und/oder mit einer Folie zu überziehen. Die Folie kann aufgeklebt, aufgeprägt oder bei der Schäumung in die Schaumform eingelegt und mit dem Schaumstoffkörper verschmolzen sein.

    Zeichnung



    [0011] Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 einen Längsschnitt durch einen Behälter eines drucklosen Elektro-Kleinspeichers nach dem ersten Ausführungsbeispiel und Figur 2 einen im rechten Winkel zum Längsschnitt nach Figur 1 geführten Längsschnitt durch einen Behälter nach dem zweiten Ausführungsbeispiel.

    Beschreibung der Ausführungsbeispiele



    [0012] Beim Ausführungsbeispiel nach Figur 1 ist der Behälter durch einen formstabilen Schaumstofffkörper 10 aus Polypropylen gebildet, der einen Speicherraum 12 umschließt, von welchem zwei Kanäle 14, 16 zu Ausmündungen an der oberen Stirnwand 18 des Schaumstoffkörpers 10 führen. Die den Speicherraum 12 umgebende Innenwand 20 des Schaumstoffkörpers 10 und die Wände der Kanäle 14, 16 sind durch Einwirkung von Druck und Temperatur wasser- und dampfdiffusionsdicht gemacht, so daß ein gesonderter Innenbehälter entbehrlich ist. Die Rückwand 22 des Schaumstoffkörpers 10 ist durch ein Formteil 24 aus Polypropylen so versteift, daß der Schaumstoffkörper unmittelbar an einer Tragwand befestigt werden kann. Zum Einführen eines elektrischen Heizelements ist eine Einbauöffnung 26 vorgesehen, die von einem stoffgleichen Formteil 28 umgeben ist. Desgleichen sind die Ausmündungen der Kanäle 14, 16 an der Stirnwand 18 mit versteifenden, stoffgleichen Formteilen 30, 32 versehen.

    [0013] Die Formteile 24, 26, 30, 32 sind bereits in der Schäumungsform mit dem eingeführten Schaum verschmolzen, so daß sie mit dem Schaumstoffkörper 10 eine recyclefähige Einheit bilden. Die Vorderwand 34 des Schaumstoffkörpers 10, dessen Stirnwand 18 und die beiden in Figur 1 nicht sichtbaren Seitenwände sind durch eine aufgeprägte beziehungsweise geklebte stoffgleiche Folie 36 überzogen, so daß sie ohne weitere, stoffungleiche Umhüllungsteile dekorfähig sind.

    [0014] Bei einer abgewandelten Ausführung könnte die den Speicherraum 12 umgebende Innenwand 20 des Schaumstoffkörpers 10 auch durch eine wasser- und dampfdiffusionsdichte Folie ausgekleidet sein, die als Hülle ausgebildet ist, welche vor dem Schäumungsvorgang mit einer Flüssigkeit beziehungsweise Dampf zu einer dem Speicherraum nach Form und Größe entsprechenden Blase aufgefüllt ist.

    [0015] Beim Ausführungsbeispiel nach Figur 2 besteht ein den Speicherbehälter bildender Schaumstoffkörper 40 aus zwei formstabilen Halbschalen 40a, 40b, welche dicht miteinander verbunden sind. Die einander zugekehrten Flächen der beiden Halbschalen 40a, 40b sind je mit einer wasser- und dampfdiffusionsdichten Folie 42a beziehungsweise 42b überzogen. Im übrigen weist der Schaumstoffkörper 40 den gleichen Aufbau und die gleichen Merkmale wie der vorstehend beschriebene Schaumstoffkörper 10 auf. Nach dem Verbinden der beiden Halbschalen 40a, 40b sind der Speicherraum 12 und die beiden Kanäle 14, 16 von den Folien 42a, 42b wasser- und dampfdiffusionsdicht umschlossen. Bei einer abgewandelten Ausführung könnten auch bei der zweiteiligen Ausbildung des Schaumstoffkörpers 40 dessen Innenwände anstelle der Auskleidung in einer Folie durch Einwirkung von Druck- und Temperatur wasser- und dampfdiffusionsdicht ausgeführt sein.


    Ansprüche

    1. Warmwasserspeicher, insbesondere Elektro-Kleinspeicher, mit einem Behälter, der einen Isoliermantel aus Wärmedämmschaum hat, dadurch gekennzeichnet, daß der Isoliermantel ein formstabiler Schaumstoffkörper (10, 40) ist, dessen Innenwand (20, 42a, 42b) wasser- und dampfdiffusionsdicht ausgeführt ist und unmittelbar die den Speicherraum (12) umgebende innere Behälterwand des Speichers bildet.
     
    2. Warmwasserspeicher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenwand (20) des Schaumstoffkörpers (10) durch Einwirkung von Druck und Temperatur wasser- und dampfdiffusionsdicht verhärtet ist.
     
    3. Warmwasserspeicher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenwand des Schaumstoffkörpers (40) mit einer wasser- und dampfdiffusionsdichten Folie (42a, 42b) ausgekleidet ist, die aus dem gleichen Stoff wie der Wärmedämmschaum besteht und mit diesem beim Schäumungsvorgang verschmolzen ist.
     
    4. Warmwasserspeicher nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die auskleidende Folie als Folienhülle ausgebildet ist, die vor dem Schäumungsvorgang mit einer Flüssigkeit beziehungsweise Dampf zu einer dem Speicherraum (12) nach Form und Größe entsprechenden Blase aufgefüllt ist.
     
    5. Warmwasserspeicher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaumstoffkörper (40) aus zwei dicht miteinander verbundenen Halbschalen (40a, 40b) gebildet ist.
     
    6. Warmwasserspeicher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaumstoffkörper (10, 40) mit verhärteten beziehungsweise versteiften Wandbereichen (22, 28) zum Verbinden mit Befestigungsmitteln versehen ist.
     
    7. Warmwasserspeicher nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß Wandbereiche des Schaumstoffkörpers (10, 40) durch Einwirkung von Druck und Temperatur verhärtet sind.
     
    8. Warmwasserspeicher nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß Wandbereiche des Schaumstoffkörpers (10, 40) durch einbeziehungsweise angeschäumte Formteile (24, 28, 30, 32) versteift sind, die aus dem gleichen Stoff wie der Schaumstoffkörper (10, 40) bestehen.
     
    9. Warmwasserspeicher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Oberflächenbereiche (18, 34) des Schaumstoffkörpers (10, 40) durch Verhärtung beziehungsweise Aufbringung einer stoffgleichen Folie (36) dekorfähig sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht