[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum endabmessungsnahen Vergießen von insbesondere
Metallschmelzen, aus einem Gefäßdurch einen diesem zugeordneten Kanal mit einer Einlauföffnung
und gegebenenfalls einer Austrittsöffnung. Weiter betrifft die Erfindung eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Ein derartiges Verfahren ist in der EP 0 334 802 A2 beschrieben. Dort strömt die
Metallschmelze aus dem Gefäß durch eine kanalartige Gießdüse auf ein umlaufendes Kühlband.
Um die Metallschmelze zu einem gleichmäßig dicken Band erstarren zu lassen, wird der
Abstand der Gießdüse vom Kühlband gemessen. Der Druck der Schmelze im Gefäß wird entsprechend
eingestellt. Aufgrund dieses Regelkreises können Schwankungen in der Banddicke entstehen,
die durch eine Glättrolle ausgeglichen werden sollen.
[0003] In der Literaturstelle "Patent Abstracts of Japan" vol. 12, No. 454 (M-769) 29. November
1988, JP-A-63 183 747 ist ein Verfahren beschrieben, bei dem an einer geneigten, gekühlten
Wand eines Schmelzengefäßes Schmelze zum Erstarren gebracht wird. Die Wand ist von
Ultraschallschwingungen beaufschlagt, die verhindern sollen, daßdie Schmelze an der
Wand anfriert. Die erstarrende Schmelze wird als Band mittels Rollen von der Wand
nach oben abgezogen. Eine gleichmäßige Banddicke ist schwer zu erreichen, da die erreichte
Banddicke von zahlreichen Parametern abhängt. Weiterhin kann durch das offenen Vergießen,
wobei das flüssige Metall mit Luft in Berührung kommt, der Forderung nach "clean steel"
nicht Rechnung getragen werden.
[0004] Ein ähnliches Verfahren ist in der Literaturstelle "Patent Abstracts of Japan" vol.
12, No. 91 (M679) 24.März 1988, JP-A-62 230 458 beschrieben.
[0005] In der älteren Patentanmeldung P 42 40 849 ist u.a. ein Verfahren beschrieben, bei
dem die Metallschmelze auf eine Aufnahmeplatte strömt. Die Aufnahmeplatte ist durch
Ultraschallschwingungen so angeregt, daß der auf der Aufnahmeplatte erstarrenden Metallschmelze
eine Bewegungskomponente in Führungsrichtung aufgeprägt wird. Auf die Dicke des aus
der erstarrenden Schmelze entstehenden Bandes hat dies kaum einen Einfluß. Auch hier
wird offen gegossen.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs genannten Art vorzuschlagen,
durch das eine Verbesserung der Maßhaltigkeit des erstarrenden Metallprofils erreicht
wird. Weiterhin soll das Verfahren ein Erstarren des Metalls unter Luftabschluß ermöglichen.
Weiterhin ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
vorzuschlagen, das eine Verfestigung des flüssigen Metalls auch in anderen als rein
rechteckigen Profilen ermöglicht.
[0007] Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des
Anspruchs 1 und 17 gelöst.
[0008] Der Kanal nimmt das flüssige Metall in seiner Übergangszone vom flüssigen in den
festen Zustand auf. Er enthält einerseits noch flüssige und andererseits schon erstarrende
Schmelze und gibt somit das Querschnittsprofil der erstarrenden Schmelze vor. Dabei
ist es nicht erforderlich, daß der sich beim Erstarren der Schmelze bildende Metallstrang
den Kanal oberhalb des Schmelzenniveaus S in seiner ganzen Höhe H ausfüllt. Auch dann
werden über Dicke und Breite des Querschnittprofils gesehen, gleichmäßige Abmessungen,
gegebenenfalls unterschiedliche Profile, erreicht. Die hochfrequenten Schwingungen
des Kanals gewährleisten einerseits, daß die erstarrende Schmelze nicht an den Kanalwandungen
anfriert, und andererseits eine Beeinflussung der Bewegung und/oder Verteilung der
Schmelze im Kanal.
[0009] In Weiterbildung der Erfindung wird der Kanal beheizt und/oder gekühlt. Durch das
Beheizen des Kanals ist ein verfrühtes Erstarren der Schmelze verhindert. Durch das
Kühlen wird das Erstarren der Schmelze in Form einer Strangschale unterstützt, wobei
bei einer solchen Strangschale in einer erstarrten Schale ein noch flüssiger Schmelzenkern
vorliegt. Insbesondere wird das in den Kanal in flüssiger Form eintretende Metall
in seinem weiteren Strömungsverlauf im Kanal zumindest einseitig, wenigstens bis zur
Ausbildung einer verfestigten Strangschale abgekühlt.
[0010] Der Kanal kann wie eine bekannte Stranggußkokille wassergekühlt sein. In diesem Fall
ist es möglich, daß er aus Metall, insbesondere Kupfer, besteht. Von Vorteil ist es
jedoch, wenn für den Kanal ein feuerfestes keramisches Material zum Einsatz kommt,
da dann Materialien zur Auswahl stehen, die nicht oder wenig von dem zu vergießenden
Metall benetzt werden. Hierdurch wird die Wirkung der Schwingungsbeaufschlagung des
Kanals im Sinne einer Unterbindung des Einfrierens der erstarrenden Schmelze an den
Kanalwandungen unterstützt. Durch die Verwendung eines feuerfesten keramischen Kanals
ist es auch möglich, daß die Schmelze in dem Kanal in einer Heizzone ohne jede Schalenbildung
flüssig bleibt, was aus metallurgischen Gründen von Vorteil sein kann. In der sich
daran anschließenden Kühlzone kann dann die Schmelze gezielt abgekühlt werden, ohne
daß mit der Kühlleistung auf die Erweichungstemperatur einer metallischen Kokille
Rücksicht genommen werden müßte. Auch in Bezug auf das Verschleißverhalten ist ein
keramischer Kanal dem metallischen Kanal vorzuziehen.
[0011] In Weiterbildung der Erfindung wird der Kanal mit mindestens einer Schwingungskomponente
in Fließrichtung des Metallstranges beaufschlagt. Diese Schwingungskomponente führt
dazu, daßdie Schmelze und insbesondere die Schmelze in ihrer erstarrenden Phase von
dem Gefäß wegtransportiert wird. Schwingungskomponenten senkrecht zur Fließrichtung
des Metallstranges verhindern ein Anfrieren der Schmelze an den Kanalwandungen. Vorzugsweise
sind sämtliche, die Schmelze umhüllende Wände des Kanals mit Schwingungskomponenten
senkrecht zur Fließrichtung beaufschlagt.
[0012] Schwingungskomponenten quer zur Fließrichtung oder in einem beliebigen Winkel zur
Fließrichtung unterstützen eine gewünschte Verteilung der Schmelze im Kanal.
[0013] In Weiterbildung der Erfindung läßt sich die Abzugsgeschwindigkeit, d. h. die Geschwindigkeit,
mit der der erstarrende bzw. erstarrte Metallstrang aus dem Kanal in Fließrichtung
gefördert wird, regeln. Dies kann durch Steuerung der Amplituden und/oder Frequenzen
der in Fließrichtung gerichteten Schwingungskomponenten geschehen.
[0014] Die Abzugsgeschwindigkeit läßt sich auch durch Verändern der Neigung des Kanals erreichen.
Die Abzugsgeschwindigkeit kann auch mittels Überdrucks oder Unterdrucks im Gefäß-Kanalsystem
regelbar sein, wobei der Überdruck bzw. Unterdruck auf den im Gefäß bestehenden Metallspiegel
wirkt. Der Förderung mittels der Schwingungskomponenten kann durch Verändern der Neigung
des Kanals eine Art Schwerkraftförderung überlagert sein. Der Schwingförderung kann
auch die Überdruck- und/oder Unterdruckförderung überlagert sein.
[0015] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens und die Merkmale einer Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens ergeben sich aus den Ansprüchen und der folgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels. In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- einen Teil-Querschnitt eines metallurgischen Gefäßes mit einem Kanal,
- Figur 2
- einen Schnitt längs der Linie II-II nach Fig. 1.
- Figur 3
- andere als rechteckige Querschnitte des Kanals im Bereich der Erstarrungszone.
[0016] An einem metallurgischen Gefäß 1 mündet unten ein Kanal 2. Dieser ist in einem Winkel
W geneigt. Das im Gefäß 1 und im Kanal 2 bestehende Schmelzenniveau ist mit S bezeichnet.
Der Kanal 2 ragt über das Schmelzenniveau S hinaus. Seine Austrittsöffnung 3 liegt
oberhalb des Schmelzenniveaus S. Seine Einlauföffnung 4 ist unten am Gefäß 1 vorgesehen.
[0017] Am Kanal 2 ist unterhalb des Schmelzenniveaus S außen eine induktive Heizeinrichtung
5 angeordnet. Oberhalb und teilweise unterhalb des Schmelzenniveaus S ist am Kanal
2 eine Kühleinrichtung 6 vorgesehen.
[0018] Am Kanal 2 ist mindestens ein Schwingungsgenerator 7 angeordnet, der den Kanal 2
mit hochfrequente Schwingungen, insbesondere Ultraschallschwingungen, beaufschlagt.
[0019] Das Querschnittsprofil des Kanals 2 (vgl. Fig. 2 und 3) ist allseitig geschlossen
und dem Querschnitt des Metallbandes bzw. der Dünnbramme angepaßt, die vergossen werden
soll. Es kann jedoch auch ein Strangprofil aus dem Kanal gefördert werden, das weniger
dick als die Höhe H des Kanals ist. Insbesondere für diesen Fall kann beispielsweise
mittels einer Argonsperre im Mündungsbereich des Kanals, die durch den direkt mit
dem Gefäß verbundenen und allseits (bis auf die Austrittsöffnung) geschlossenen Kanal
gegebene Abschirmung der Schmelze gegen Luft noch verbessert werden. Zu bemerken ist,
daß es sich bei dem im folgenden beschriebenen, mittels der Vorrichtung nach Fig.
1 durchzuführenden Verfahren, nicht um ein eigentliches Ausgießen handelt, weil die
erstarrte Schmelze nach oben aus dem Kanal gefördert wird.
[0020] Neben der Austrittsöffnung 3 sind Transportrollen oder -bänder 8 angeordnet, auf
die sich das aus der Austrittsöffnung 3 geförderte Band bzw. die Dünnbramme auflegt.
Die Rollen 8 dienen nicht dem Abziehen des Bandes bzw. der Dünnbramme aus dem Kanal
2, sondern lediglich der Fortleitung.
[0021] Das Verfahren läuft folgendermaßen ab:
Im Kanal 2 steht in dessen unteren Teil die Metallschmelze wie im Gefäß 1 bis zum
Schmelzenspiegel S. Die Heizeinrichtung 5 verhindert, daß die Schmelze im Kanal 2
unerwünscht, verfrüht einfriert und/oder zur Feinregulierung der Schmelzentemperatur.
[0022] Zum Abziehen, d.h. Fördern erstarrter Schmelze aus dem Kanal 2 in Fließrichtung F
wird die Kühleinrichtung 6, die bis unter das Schmelzenniveau S reichen kann, eingeschaltet.
Der Schwingungsgenerator 7 prägt dem Kanal 2 eine zur Fließrichtung F parallele Schwingungskomponente
a auf. Durch diese hochfrequenten Schwingungen des Kanals 2 wird die im Kanal 2 in
Form eines Bandes oder einer Dünnbramme erstarrende Schmelze aus der Austrittsöffnung
3 auf die Rollen 8 gefördert. Beim Verlassen der Austrittsöffnung 3 kann die erstarrende
Schmelze eine Strangschale in der Weise sein, daß ein äußerer Mantel A der Schmelze
bereits verfestigt ist und einen inneren noch nicht verfestigten Kern B umschließt.
Der Querschnitt der Austrittsöffnung 3 bzw. der des Kanals 2 bestimmt die Form des
abgezogenen Bandes bzw. Dünnbramme. Sind besondere Querschnittsformen des abgezogenen
Strangs, beispielsweise Wellenformen oder Rippenformen gewünscht, dann wird der Kanal
2 wenigstens im Bereich der Verfestigung der Schmelze mit einem entsprechenden Querschnittsprofil
versehen. Es ist jedoch auf möglich, bei freier Oberfläche der Schmelze im Kanal diese
mittels gezielter Schwingung zu beaufschlagen und sie mit einer Profilierung zu versehen,
beispielsweise mit wellenförmigen Rippen in Längsrichtung, und in dieser Form erstarren
zu lassen. Der Kern B erstarrt beim Forttransport des Bandes bzw. der Dünnbramme auf
den Rollen 8.
[0023] Der Schwingungsgenerator 7 prägt dem Kanal auch Schwingungskomponenten b (vgl. Fig.
1, Fig. 2) auf, die senkrecht zur Fließrichtung F gerichtet sind. Diese stellen sicher,
daß die Schmelze nicht an den Wänden des Kanals 2 anfriert. Dadurch ist erreicht,
daß der Mantel A der erstarrenden Schmelze nicht an den Wänden des Kanals 2 festsitzt.
[0024] Der Schwingungsgenerator 7 kann zusätzlich dem Kanal 2 auch Schwingungskomponenten
c quer zur Fließrichtung F aufprägen. Diese gewährleisten beispielsweise eine gleichmäßige
Verteilung der Schmelze über die Breite des Kanals 2, so daß der Mantel A an der Austrittsöffnung
3 die gesamte Breite bzw. den gesamten Querschnitt der Austrittsöffnung 3 gleichmäßig
ausfüllt.
[0025] Dadurch, daß die Austrittsöffnung 3 oberhalb des Schmelzenniveaus S liegt, läßt sich
der beschriebene Abziehvorgang gezielt einleiten, nachdem das Gefäß 1 bis zu seinem
oberen Schmelzenniveau S gefüllt ist. Der Abziehvorgang beginnt, wenn der Schwingungsgenerator
7 und gegebenenfalls die Kühleinrichtung 6 eingeschaltet werden und gegebenenfalls
die Heizeinrichtung 5 abgeschaltet oder reduziert wird.
[0026] Die Abzugsgeschwindigkeit läßt sich durch die Einstellung der Amplituden und der
Frequenzen der Schwingungskomponenten a in Verbindung mit der Kühlleistung der Kühleinrichtung
6 steuern.
[0027] Der Kanal 2 ist im Bereich seiner Einlauföffnung 4 fest und vom Gehäuse abnehmbar
mit dem Gefäß 1 verbunden. Die Verbindung wird in der Regel starr sein. Eine elastische
Verbindung ist vorgesehen, wenn die dem Kanal 2 vom Schwingungsgenerator 7 aufgeprägten
Schwingungen gegenüber dem Gefäß 1 dynamisch entkoppelt werden müssen.
[0028] Der Kanal 2 kann auch gelenkig mit dem Gefäß 1 verbunden sein. Es ist dann möglich,
den Winkel W einzustellen, um die Abzugsgeschwindigkeit gegebenenfalls mit einer zusätzlichen
Komponente zu steuern. Dabei kann der Kanal 2 auch so ausgerichtet sein, daßer sich
aus dem Gefäß 1 horizontal oder nach unten geneigt erstreckt.
[0029] Für den Fall, daß beispielsweise auf "clean steel" kein Wert gelegt wird, und/oder
wenn nicht im Strang vergossen werden soll, kann der Kanal auch vom Gefäß abgekoppelt
sein und beispielsweise über eine Freilaufdüse mit Schmelze versorgt werden. In diesem
Fall wird die Auslauföffnung unterhalb der Einlauföffnung angeordnet sein.
[0030] Zur Steuerung der Abzugsgeschwindigkeit ist es auch möglich, auf das Schmelzenniveau
S im Gefäß 1 in an sich bekannter Weise oder gegebenenfalls zusätzlich einen Überdruck
oder einen Unterdruck auszuüben.
[0031] Die Heizeinrichtung 5 und die Kühleinrichtung 6 sind nicht erforderlich, wenn allein
durch den Schwingungsgenerator 7 und die Länge des Kanals 2 erreicht ist, daß die
Schmelze sich nicht verfrüht im Kanal 2 verfestigt und die Austrittsöffnung 3 in wenigstens
im Mantel A erstarrter Form verläßt.
[0032] Der Kanal 2 kann im Bereich seiner Austrittsöffnung 3 geschlossen sein, also keine
Austrittsöffnung 3 aufweisen, wenn nicht im Strang vergossen werden soll. Die beschriebenen
hochfrequenten Schwingungen stellen dann sicher, daß das erstarrte Metall aus dem
Kanal 2, leicht entnehmbar ist.
[0033] Die Kühleinrichtung 6 muß nicht bis unter den Schmelzenspiegel S reichen, weil durch
die Schwingungskomponente a auch die noch flüssige Schmelze in Fließrichtung F über
das Schmelzenniveau S gefördert wird, wo sie spätestens zu erstarren beginnt, wenn
sie nicht schon unterhalb des Schmelzenniveaus S zu erstarren begonnen hat.
1. Verfahren zum endabmessungsnahen Vergießen von Schmelzen, insbesondere von Metallschmelzen,
aus einem Gefäß durch einen diesem zugeordneten Kanal mit einer Einlauföffnung und
gegebenenfalls einer Austrittsöffnung,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kanal (2) mit hochfrequenten Schwingungen mit mindestens 5 kHz, insbesondere
Ultraschallschwingungen im Bereich von 20 kHz und mehr beaufschlagt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kanal (2) aus vorzugsweise wassergekühltem Metall, wie Kupfer, oder aus feuerfesten
keramischen Materialien, insbesondere aus solchen feuerfesten keramischen Materialien,
die von den jeweils zu vergießenden Metallschmelzen nicht oder nur wenig benetzt werden,
bestehen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kanal (2) und/oder direkt das Metall insbesondere induktiv beheizt, und/oder
gekühlt wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das in den Kanal (2) aus dem Gefäß (1) eintretende flüssige Metall in seinem weiteren
Strömungsverlauf im Kanal (2) zumindest auflageseitig, wenigstens bis zur Ausbildung
einer verfestigten Strangschale abgekühlt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kanal (2) mit wenigstens einer Schwingungskomponente (a) in Fließrichtung
(F) des Metalls beaufschlagt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kanal (2) mit wenigstens einer Schwingungskomponente (b) senkrecht oder angenähert
senkrecht zur Fließrichtung (F) des Metalls beaufschlagt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5 und 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß sämtliche, das Metall begrenzende Wände des Kanals (2) mit Schwingungskomponenten
(a) und/oder (b) senkrecht zur Fließrichtung (F) beaufschlagt werden.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kanal (2) mit weiteren Schwingungskomponenten (c) quer zur Fließrichtung (F)
oder in einem beliebigen Winkel zur Fließrichtung (F) beaufschlagt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kanal (2) mit mehreren hochfrequenten, insbesondere Ultraschall-Schwingungskomponenten
(a, b, c), gegebenenfalls unterschiedlicher Amplituden und/oder Frequenzen beaufschlagt
wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das flüssige und/oder verfestigte Metall im Kanal (2) in Fließrichtung (F) mit
einer Abzugsgeschwindigkeit gefördert wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abzugsgeschwindigkeit der Förderung regelbar ist.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das flüssige und/oder verfestigte Metall im Kanal (2) mittels in in Fließrichtung
(F) gerichteter Schwingungskomponenten (a) gefördert wird.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abzugsgeschwindigkeit durch Verändern der Neigung (W) des Kanals (2) regelbar
ist.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abzugsgeschwindigkeit mittels Überdruck- oder Unterdruckbeaufschlagung im
Kanal/Gefäßsystem regelbar ist.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwingförderung durch Verändern der Neigung (W) des Kanals (2) eine weitere
Förderungskomponente überlagert ist.
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 9 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwingförderung eine Überdruck- oder Unterdruckförderkomponente überlagert
ist.
17. Vorrichtung zum endabmessungsnahen Vergießen von Schmelzen, insbesondere von Metallschmelzen,
mit einem Gefäß durch einen diesem zugeordneten Kanal, der eine Einlauföffnung und
gegebenenfalls eine Austrittsöffnung aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Kanal (2) ein oder mehrere Schwingungsgenerator(en) (7) angeordnet ist(sind),
der(die) den Kanal (2) mit hochfrequenten Schwingungen mit mindestens 5 kHz, insbesondere
Ultraschallschwingungen im Bereich von 20 kHz und mehr beaufschlagt.
18. Vorrichtung nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kanal (2) einen geschlossenen Querschnitt aufweist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kanalquerschnitt (H) oberhalb des Schmelzenniveaus (S) größer ist als die
Dicke des sich verfestigenden Strangprofils.
20. Vorrichtung nach Anspruch 17 bis 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kanal (2) fest mit dem Gefäß (1) verbunden ist.
21. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 17 bis 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kanal (2) starr mit dem Gefäß (1) verbunden ist.
22. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 17 bis 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kanal (2) mit dem Gefäß (1) elastisch oder gelenkig verbunden ist.
23. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kanal (2) sich aus dem Gefäß (1) horizontal oder nach oben oder nach unten
geneigt erstreckt.
24. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Austrittsöffnung (3) des nach oben geneigten Kanals (2) oberhalb des Schmelzenniveaus
(S) liegt.
25. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kanal (2) zum Vorformen oder Endformen eines Strangprofils einen diesem entsprechenden
Querschnitt zumindest im Bereich seiner Austrittsöffnung (3) aufweist.
26. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Kanal (2) unterhalb des Schmelzenniveaus (S) eine Heizeinrichtung (5) angeordnet
ist.
27. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Kanal (2) oberhalb des Schmelzenniveaus (S) eine Kühleinrichtung (6) angeordnet
ist.
28. Vorrichtung nach Anspruch 27,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Kühleinrichtung (6) bis unterhalb des Schmelzenniveaus(S) erstreckt.
29. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß Schwingungsgeneratoren (7) dem Kanal (2) Schwingungskomponenten parallel (a) und/oder
senkrecht (b) und/oder in einem Winkel, quer zur Fließrichtung (F) des Kanals (2)
aufprägt.
30. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich an die Austrittsöffnung (3) Transportrollen und/oder ein Transportband (8)
anschließen, die das aus der Austrittsöffnung (3) geförderte Strangprofil weiterfördern.