Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Elektrowerkzeug mit wenigstens einem Bedienelement
zu dessen Inbetriebnahme und mit einer Codiervorrichtung nach der Gattung des Hauptanspruchs.
Aus der DE-OS 37 44 733 ist schon ein Elektrowerkzeug bekannt, das über ein Kabel
mit einer Stromversorgungseinrichtung verbunden ist. In dem Verbindungskabel ist eine
Codiereinrichtung vorgesehen, die beim Einstecken in die Stromversorgungseinrichtung
typische Kenndaten des Elektrowerkzeugs an die Steuerung der Stromversorgungseinrichtung
überträgt. Die Steuerung ist dann in der Lage, die an das Elektrowerkzeug zu liefernden
Signale vorzugeben. Mit Hilfe dieser Codiervorrichtung können somit unterschiedliche
Elektrowerkzeuge an der gleichen Stromversorgungseinrichtung angeschlossen werden,
ohne daß sich der Bediener des Elektrowerkzeuges über die notwendigen Ströme und Spannungen
Gedanken machen muß. Die unberechtigte Inbetriebnahme des Elektrowerkzeuges ist durch
die Codiervorrichtung jedoch nicht beeinflußt, so daß auch jeder unberechtigte Benutzer
das Elektrowerkzeug verwenden kann. Da teilweise Elektrowerkzeuge sehr gefährliche
Schneidwerkzeuge haben können, ist die unbefugte Benutzung durch jedermann nicht immer
erwünscht. Ein weiteres Problem entsteht durch Entwendung von Elektrowerkzeugen insbesondere
auf Baustellen, so daß ein nicht unerheblicher Schaden entsteht.
Vorteile der Erfindung
[0002] Das erfindungsgemäße Elektrowerkzeug mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs
hat demgegenüber den Vorteil, daß die Inbetriebnahme des Elektrowerkzeugs nur möglich
ist, wenn der richtige Code eingegeben wird. Damit wird einem Unbefugten signalisisert,
daß er das Werkzeug nicht benutzen kann, wenn er nicht den richtigen Code kennt. Der
rechtmäßige Eigentümer oder Benutzer des Elektrowerkzeugs kann dagegen uneingeschränkt
das Werkzeug benutzen, so daß er durch die Codiervorrichtung nicht behindert wird.
[0003] Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen des im Hauptanspruch angegebenen Elektrowerkzeuges möglich. Eine
einfache und vorteilhafte Lösung ergibt sich, wenn die Codiervorrichtung derart mit
einem Schaltkontakt verbunden ist, daß die Stromzufuhr zur Steuervorrichtung oder
zum Antriebsmotor des Elektrowerkzeuges unterbrochen wird, wenn nicht der richtige
Code eingegeben wurde.
[0004] Aber auch eine mechanische Verriegelung, beispielsweise des Bohrfutters einer Bohrmaschine
oder der Antriebswelle kann einen Unbefugten von der Inbetriebnahme des Elektrowerkzeuges
abhalten, wenn die Blockiervorrichtung deutlich erkennbar an dem Bohrfutter oder der
Antriebswelle angebracht ist.
[0005] Des weiteren ist eine Codiervorrichtung in Form einer Code-Karte vorsehbar, wie sie
als Telefonkarte oder Checkkarte bekannt ist. Die Code-Karte enthält vorteilhaft einen
Code, der mit einfachen elektromagnetischen oder optischen Lesegeräten auslesbar ist.
Auch kann die Code-Karte eine elektrische Verdrahtung oder eine mechanische Verriegelung
aufweisen, die vom Elektrowerkzeug ebenfalls decodiert werden kann. Da die Code-Karten
flach und handlich sind, können sie von einem rechtmäßigen Benutzer des Elektrowerkzeuges
einfach aufbewahrt werden und bei Bedarf in das Elektrowerkzeug gesteckt werden. Damit
ist eine einfache Sicherung des Elektrowerkzeuges gegeben.
[0006] Anstelle einer Code-Karte kann auch ein Schalterschloß verwendet werden, indem beispielsweise
der Hauptschalter des Elektrowerkzeuges blockiert wird. Dieses Schalterschloß ist
mit einem einfachen Schlüssel entriegelbar.
[0007] Besonders vorteilhaft ist die Verwendung von einem Tastenfeld, mit dem ein Freigabecode
eingegeben werden kann. Das Tastenfeld ist fest mit dem Elektrowerkzeug verbunden,
so daß zur Codierung keine zusätzlichen Einzelteile erforderlich sind.
[0008] Weiterhin ist vorteilhaft, daß die Codevorrichtung nach einer vorgegebenen Ruhezeit
des Elektrowerkzeuges die Benutzungsfreigabe wieder sperrt. Liegt das Elektrowerkzeug
eine längere Zeit unbenutzt, beispielsweise auf einer Baustelle, dann stellt sich
die Blockierung des Elektrowerkzeuges automatisch ein. Wird das Elektrowerkzeug entwendet,
dann ist es ohne Codeeingabe nicht mehr benutzbar.
[0009] Vorteilhaft ist die Codierung aller gängigen Elektrohandwerkzeuge wie Bohrmaschinen,
Sägen, Winkelschleifer oder Sauger.
Zeichnung
[0010] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert. In Figur 1 werden vier verschiedene Ausführungsbeispiele
gezeigt, in Figur 2 wird ein fünftes Ausführungsbeispiel gezeigt und Figur 3 zeigt
schematisch die Kopplung der Codiervorrichtung mit einem Schalter im Stromkreis des
Elektrowerkzeuges.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0011] Figur 1 zeigt schematisch eine als Elektrowerkzeug ausgebildete Handbohrmaschine
1, bei der im Pistolengriff ein bekannter Drehzahlsteller 4 angeordnet ist. An den
Drehzahlsteller 4 ist im Pistolengriff der Bohrmaschine 1 als erstes Ausführungsbeispiel
ein Sperrschloß 6 angebracht, das im geschlossenen Zustand das Betätigen des Drehzahlstellers
4 verhindert. Das Sperrschloß wird beispielsweise mit einem Schlüssel betätigt. Zur
Entriegelung wird der Schlüssel in das Sperrschloß 6 gesteckt und damit der Druckweg
des Drehzahlstellers 4 wieder freigegeben.
[0012] In einem zweiten Ausführungsbeispiel der Figur 1 wird die Codiervorrichtung anstelle
des Sperrschlosses 6 in Verbindung mit einem Drehrichtungs-Umschalter 5 durchgeführt,
der oberhalb des Drehzahlstellers 4 angeordnet ist. Im Normalbetrieb bewirkt der Umschalter
5 die Drehrichtungsumkehr des Elektromotors. Der Umschalter ist so ausgebildet, daß
dessen Bedienhebel abziehar gestaltet ist. Durch das Abziehen wird die Stromzufuhr
zum Elektromotor unterbunden. Das Elektrowerkzeug kann dann nicht mehr in Betrieb
genommen werden.
[0013] In einem dritten Ausführungsbeispiel der Figur 1 ist am Pistolengriff der Bohrmaschine
1 eine Vorrichtung vorgesehen, die zur Aufnahme einer Code-Karte 7 ausgebildet ist.
Als Code-Karte 7 sind bekannte Magnetkarten oder optisch lesbare Karten, z.B. mit
einem Barcode codiert, verwendbar. Sowohl die elektromagnetischen als auch die optischen
Lesevorrichtungen, die in dem Pistolengriff eingebaut sind, sind per se bekannt und
müssen daher nicht näher beschrieben werden. Die Lesevorrichtung ist ebenfalls mit
der Stromzufuhr zum Elektromotor verbunden und blockiert den Stromfluß, wenn die Codekarte
entnommen ist oder eine falsche Codekarte eingeschoben wird. Anstelle der elektrischen,
elektromagnetischen oder optischen Code-Karte ist auch eine elektrisch verdrahtete
Karte verwendbar. Diese Karte weist mehrere Kontaktflächen auf, die nach einem bestimmten
Code verdrahtet sind. Durch Einstecken dieser elektrischen Karte werden entsprechende
Kontakte in der Lesevorrichtung geschlossen. Nur wenn die richtigen Kontakte geschlossen
sind, ergibt sich die Freigabe für das Elektrowerkzeug 1. Die elektrische Karte hat
den Vorteil, daß sie gegen elektromagnetische Störfelder oder Verschmutzung unempfindlicher
ist. Sie ist daher auf Baustellen mit Schmutz- und Staubentwicklung vorteilhaft verwendbar.
Auch sind mechanisch strukturierte Karten mit Löchern oder Aussparungen verwendbar.
Durch die Löcher oder Aussparungen können Kontaktstifte geführt werden, über die der
Stromkreis für den Motor steuerbar ist.
[0014] In einem vierten Ausführungsbeispiel ist eine Blockierung beispielsweise eines Spannfutters
2 der Bohrmaschine 1 vorsehbar. Zu diesem Zweck wird in das Spannfutter eine Blockiervorrichtung
8 gesteckt, die das Öffnen oder Schließen der Spannfutterbacken blockiert. Diese Blockiervorrichtung
8 kann beispielsweise mit einem Schlüssel gekoppelt sein, der durch das Abschließen
seines Schlosses das Spannfutter 2 blockiert. Im abgeschlossenen Zustand ist dann
die Sperrvorrichtung nicht entnehmbar, so daß das Elektrowerkzeug nicht verwendbar
ist. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, anstelle des Bohrfutters
die Abtriebswelle des Elektrowerkzeuges mit einer entsprechenden Vorrichtung zu blockieren.
[0015] Ein fünftes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in Figur 2 dargestellt. Auf der
oberen Seite des Gehäuses des Elektrowerkzeugs 1 ist ein Tastenfeld 9 beispielsweise
mit vier Tasten angeordnet. Das Tastenfeld ist mit der Stromzufuhr des Elektrowerkzeuges
1 verbunden und gibt diese nur frei, wenn eine bestimmte Tastenfolge eingegeben wurde.
[0016] Figur 3 zeigt ein Blockschaltbild des Stromlaufplanes mit einer Codiervorrichtung.
Über die Anschlußklemmen 13 fließt der Strom vom Netz oder einer Batterie über einen
Schalter 12 und dem Drehzahlsteller 4 zur Steuerung 11. Die Steuerung 11 ist ausgangsseitig
mit dem Elektromotor des Elektrowerkzeugs 1 verbunden. Mit Hilfe des Drehzahlstellers
4 wird der normale Betrieb des Elektrowerkzeugs 1 freigegeben. Der zusätzliche Schalter
12 wird über die Codiervorrichtung 10 freigegeben. Die Codiervorrichtung 10 kann dabei
über das Sperrschloß 6, die Code-Karte 7 oder das Tastenfeld 9 gesteuert werden. Auch
kann sie zur Aufnahme des Umstellers 5 ausgebildet sein, der das Schließen des Schalters
12 verhindert, wenn er abgezogen ist. Die Codevorrichtung 10 enthält vorteilhaft eine
Zeitsteuerung, die den Schalter 12 für eine vorgegebene Zeitspanne, einige Minuten
oder Stunden nach der letzten Benutzung schließt. Nach Ablauf dieser Zeitspanne wird
der Schalter 12 automatisch geöffnet, so daß die Stromzufuhr zum Elektrowerkzeug unterbrochen
ist. Zur Wiederinbetriebnahme muß der richtige Code in die Codiervorrichtung erneut
eingegeben werden.
[0017] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung können natürlich auch mehrere Codiervorrichtungen
für das gleiche Elektrowerkzeug verwendet werden.
1. Elektrowerkzeug mit wenigstens einem Bedienelement zur Inbetriebnahme des Elektrowerkzeugs
und mit einer Codiervorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Codiervorrichtung
(5 bis 8; 9; 10) individuell und unabhängig von elektrischen Parametern des Elektrowerkzeugs
(1) codierbar ist und daß die Codiervorrichtung (5 bis 8; 9; 10) ausgebildet ist,
die Inbetriebnahme des Elektrowerkzeugs (1) nur bei einer bestimmten Codierung freizugeben.
2. Elektrowerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Codiervorrichtung
(10) mit einem Schaltkontakt (12) verbunden ist, der die Stromzufuhr zum Betrieb des
Elektrowerkzeugs (1) freigibt.
3. Elektrowerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Codiervorrichtung
eine mechanische Verriegelung (8) aufweist, die einen Werkzeughalter oder die Abtriebswelle
des Elektrowerkzeugs (1) sperrt.
4. Elektrowerkzeug nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Codiervorrichtung eine Leseeinrichtung für eine Code-Karte (7) aufweist.
5. Elektrowerkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Code-Karte (7) mittels
eines magnetischen, eines optischen, eines mechanischen Codes oder durch eine elektrische
Verdrahtung codierbar ist.
6. Elektrowerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Codiervorrichtung ein Sperrschloß (6) zur Blockierung des Bedienelementes (4) aufweist.
7. Elektrowerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Codiervorrichtung ein Tastenfeld (9) zur Eingabe eines Freigabecodes aufweist.
8. Elektrowerkzeug nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Elektrowerkzeug (1) ein abnehmbares Bedienelement (5) aufweist.
9. Elektrowerkzeug nach einen der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Codevorrichtung nach einer vorgegebenen Zeit, vorzugsweise einer Ruhezeit des Elektrowerkzeugs
die Benutzungsfreigabe sperrt.
10. Elektrowerkzeug nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Elektrowerkzeug ein Elektrohandwerkzeug ist, das von einem Netz oder einer Batterie
betrieben wird.