[0001] Die Erfindung betrifft eine Kuvertiermaschine mit steuerbarer Zuführung von Füllgut
und Einlegehüllen über Mehrfachabzugseinrichtungen der im Oberbegriff des Anspruchs
1 angegebenen Art.
[0002] Ein Dokumenteneinleger mit mehreren Stationen bestehend aus mehreren Dokumentenzuführbaugruppen,
eine Baugruppe zum Zuführen von Umschlägen und zum Einlegen von Stapeln kollationierter
Dokumente in die Umschläge, sowie ein Transportdeck zum Überführen der Dokumente von
der Dokumentenzuführbaugruppe zu der Umschlagszuführbaugruppe ist aus der EP 102704
bekannt. Hierbei werden Überwachungsmittel zum Abgeben von Steuersignalen in einem
Maschinenzyklus zum Ein- und Ausschalten der verschiedenen Zuführbaugruppen eingesetzt.
Die Ansteuerung der Zuführbaugruppen erfolgt nacheinander und wenn ein Stapel vollständig
zusammengetragen ist, wird dieser der Umschlagzuführbaugruppe zugeführt, ohne das
Schriftstücke auf dem Transportdeck verbleiben. In bekannter Weise werden Sensoreinheiten,
die mit der zentralen Steuerung zusammenwirken, für das Zusammenstellen von Füllgutsätzen
verwendet, um diese ausgerichtet an ein Transportdeck abzugeben. Nachteilig ist, daß
die Transportmittel die erstellte Ordnung der Füllgutausrichtung rückgängig machen.
[0003] Weiterhin ist bereits bekannt, daß ein Mikroprozessor programmgesteuert Schriftstücke
aus einer Mehrfach-Beilagenstation nach vorgegebenen Kriterien sammelt, sortiert und
einer Falteinrichtung oder Kuvertiermaschine zuführt. In der EP 180386 ist ein Einlagesystem
zum Zusammenstellen von Dokumenten zum Einlegen in Umschläge beschrieben, daß ein
interaktives System zum Auswählen und Steuern, aus einer von verschiedenen möglichen
Konfigurationen des Zusammenstellens von Dokumenten einsetzt. Die Zuführung zusammengestellter
Füllgutsätze von der Dokumentenzuführbaugruppe zur Umschlagzuführbaugruppe erfolgt
durch eine Transporteinheit, die ungenügend dafür ausgelegt ist, die Ausrichtung der
Dokumente auf der Transportstrecke aufrechtzuerhalten.
[0004] Ein Verfahren zum Einfüllen von Füllgut in eine Hülle, insbesondere in einen Briefumschlag,
ist in der DE-OS 3312087 erläutert. Füllgut und Hülle werden von getrennten Stapeln
vereinzelt und auf getrennten Transportwegen zu einer Einfüllstation geführt. Die
Transportbahnen müssen im Einfüllbereich, in ihren Endbereichen im wesentlichen deckungsgleich
verlaufen. Eine Steuerung des Füllablaufs wird durch Anhalten der Hülle oder durch
Erhöhung der Transportgeschwindigkeit des Füllgutes erreicht. Das Einfüllen wird durch
auf dem Transportweg befindliche Einfüllführungen und Ausrichtnocken unterstützt.
[0005] Diese Lösungen haben den Nachteil, daß ein komplizierte Mechanik und eine aufwendige
präzise Steuerung erforderlich ist.
[0006] Ebenfalls ist aus der EP 102699 ein universeller Mehrstations-Dokumenteneinleger
bekannt, bei dem von einer Hauptsteuereinheit sämtliche Einheiten des Einlegesystems
entsprechend einer gewünschten Konfiguration gesteuert werden. In einer Ablauffolge-Stoppbetriebsart
wird ein Füllgutsatz gebildet und geschlossen an eine Transporteinrichtung gegeben.
[0007] Eine Kuvertiermaschine mit integrierter Falteinrichtung nach der EP 352692 kombiniert
die Funktionen Zuführen, Falten, Kuvertieren und Schließen in einer Maschine. Die
Maschine weist einen ersten Transportweg für das Briefgut, einen zweiten Transportweg
für die Zuführung leerer Umschläge und einen dritten Transportweg für den Abtransport
gefüllter Umschläge auf, wobei das Füllmodul und Faltmodul miteinander verbunden sind,
und somit auch der erste mit dem zweiten Transportweg und beide mit dem dritten Weg
verbunden sind. Die für die Kuvertierung notwendigen Zwischenstopps auf den Transportwegen
oder in den separaten Falteinheiten gewährleisten die Aufrechterhaltung der Vorderkantenausrichtung
des Füllgutes unzureichend.
[0008] Bei der Vielzahl bekannter Lösungen wird immer vom Vorhandensein mindestens eines
Transportdecks unterschiedlicher Ausführung ausgegangen. Es bedarf mehrerer Rollensysteme,
wie beispielsweise aus der EP 352687 bekannt, bestehend aus Andruckrollen und Gegenrollen,
um einerseits einen Umschlag in eine bestimmte Position gegenüber einem Schriftstücktransportweg
zu bringen und andererseits, um ein Schriftstück zum Umschlag zu führen. Abgesehen
vom großen Platzbedarf für die notwendigen Sätze von Rollen ist der mechanische Aufwand
sehr groß.
[0009] In der EP 556922 wird ein Verfahren erläutert, welches Schriftstücke zusammenträgt,
indem die Schriftstücke entweder auf dem Transportdeck oder in der separaten Falteinrichtung,
bevor diese als Dokumentensatz weitertransportiert werden, mittels einer Anschlagkante
zusätzlich abgestoppt werden. Andere Ausführungen sehen Stop- oder Anschlagräder vor,
wie in den US 4640506 und US 4805841 beschrieben, um die Vorwärtsbewegung der zugeführten
Schriftstücke, z.B vor einer Kuvertiermaschine, abzustoppen. Ein Zwischenstopp durch
Anschlagkanten, Stopp- oder Anschlagräder wirkt, wie bereits dargestellt, der durch
die Mehrfachsammelstation erstellte Ausrichtung der Schriftstücke entgegen.
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Mehrfachabzugs- und Kuvertiereinrichtungen
der jeweils gattungsgemäßen Art miteinander zu verbinden, daß ein zusammengetragener
Füllgutsatz stets ausgerichtet und vorderkantengleich in der Kuvertier- und Falteinrichtung
geführt wird und bei weniger Platzbedarf und geringeren mechanischen Aufwand einen
kontinuierlichen Füllvorgang gewährleistet. Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht
darin, durch Integration der Falteinheit direkt in der Kuvertiereinrichtung eine wesentlich
kompaktere Bauform Mit erhöhter Leistungsfähigkeit zu erreichen.
[0011] Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, daß das Füllgut aus einer programmierbaren
Mehrfachabzugseinrichtung zusammengeführt wird und vorderkantengleich direkt ohne
Transportdeck und ohne Zwischenstopp der Kuvertier- und Falteinrichtung zugeführt
wird.
[0012] Die Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, daß eine in der Mehrfachabzugseinrichtung
angeordnete Walzenanordnung, die den vollständig zusammengetragenen Füllgutsatz vorderkantengleich
empfängt, diesen direkt der Kuvertier- und Falteinrichtung zuführt. Eine derart ausgebildete
gemeinsame Walzenanordnung ist auch zwischen der Mehrfachabzugeinrichtung und dem
Einlaufbereich für Einlegehüllen in der Kuvertiereinrichtung angeordnet, um auch in
diesem Bereich auf Transportstrecken verzichten zu können.
[0013] Vor der Kuvertiereinrichtung wird das Füllgut nicht mehr abgestoppt. Durch Verwendung
der gemeinsamen Walzenanordnung für den Sammelvorgang und für die Zuführung zum Einfüllbereich
ist kein Transportdeck mit entsprechenden Transportmitteln erforderlich. Die zusammengetragenen
Schriftstücke bzw. Dokumente sind zu jedem Zeitpunkt in der Postverarbeitungseinrichtung
vorderkantengleich ausgerichtet. Fehlerquellen, die durch eine Transporteinrichtung
und Transportmittel verursacht wurden, z.B. Anschläge und Stoppmittel, sind beseitigt.
[0014] Mit den Mitteln der Erfindung ist eine direkte Anordnung einer Falteinheit direkt
in der Kuvertiereinrichtung, ohne zusätzliche Zuführ- bzw. Transporteinheiten und
ohne Mittel für einen Zwischenstopp, möglich.
[0015] Durch die Erfindung wird gegenüber herkömmlichen Anordnungen eine höhere Verarbeitungssicherheit
und Leistungsfähigkeit erreicht bei gleichzeitig geringerem Bauraum. Durch die Erfindung
besteht die Möglichkeit, die an sich bekannte Kombination von Kuvertier- und Falteinrichtung
mit Abzugseinrichtungen ohne Zwischenstopp und Transportdeck einzusetzen und damit
eine zuverlässigere wie leistungsfähigere und kompaktere Maschine zur Verfügung zu
haben.
[0016] Im folgenden wird eine bevorzugte Ausführungsform anhand der Zeichnungen näher beschrieben.
Dabei bezeichnen gleiche Bezugszeichen übereinstimmende Elemente.
[0017] Es zeigt:
- Fig 1
- eine Kuvertier- und Falteinrichtung kombiniert Mehrfachabzugseinrichtung für Füllgut
und Hüllen
- Fig.2
- eine Kuvertiereinrichtung Falt- und Schiebeeinheit
- Fig.3
- eine Kuvertier- und Falteinrichtung mit Faltklappenanordnung
In der Figur 1 ist eine Mehrfachabzugseinrichtung 1 mit einer Anzahl von Füllgutstationen
15 und eine Mehrfachabzugseinrichtung 11 mit einer Anzahl von Einlegehüllenstationen
14 dargestellt. Die Füllgutstationen 15 sind einzeln horizontal übereinander in der
Mehrfachabzugseinrichtung 1 angeordnet und nehmen das Füllgut 9 auf. Mittels einer
zentralen Steuerung werden die Füllgutstationen 15 wahlweise einzeln angesprochen
und das Füllgut vorderkantengleich zu einem Satz zusammengetragen und der Kuvertiereinrichtung
2 direkt zugeführt.
[0018] Wechsel des Verarbeitungstaktes sind ebenso möglich, wie die Verarbeitung von stark
unterschiedlichem Füllgut, bezogen auf die Anzahl und die Eigenschaften. Den jeweiligen
Füllguteigenschaften entsprechend, gewährleistet die Anordnung eine Einlegehülle auszuwählen.
Die dem Füllgut 9 entsprechende Einlegehülle 10 wird ebenfalls automatisch aus einer
Mehrfachabzugseinrichtung 11, die aus mehreren horizontal übereinanderangeordneten
Einlegehüllenstationen 14 besteht, abgezogen.
[0019] Der Abzug der Einlegehülle 10 wird durch eine in der Zeichnung nicht dargestellte
zentrale Steuereinheit koordiniert, die die Einlegehüllenstationen 14 einzeln und
unabhängig voneinander aktiviert. Die nacheinander in aufeinander folgenden Verarbeitungstakten
zuzuführenden Einlegehüllen 10 können unterschiedliche Eigenschaften haben, dementsprechend
kann die Art der Zuführung sowie der Hüllenabzug aus der Einlegehüllenstation 14 für
bestimmte Kriterien, zum Beispiel der Füllgutdicke, gesteuert ablaufen. Für eine Anzahl
gleicher Einlegehüllen 10, die einzeln automatisch entnommen werden sollen, ist ein
entsprechender Einlegehüllenschacht 12 vor dem Einlaufbereich 13 der Kuvertiereinrichtung
2 einsetztbar. Zusätzlich zur Zuführung von Füllgut aus Mehrfachabzugseinrichtungen
gewährleistet die Anordnung die manuelle Zuführung von in ihren Eigenschaften stark
unterschiedlichen Beilagen und wahlweise die manuelle Zuführung durch einen Handanlageschacht
31.
[0020] In bekannter Weise wirkt eine Sensoreinheit in der Mehrfachabzugseinrichtung 1 mit
der zentralen Steuerung, in der Zeichnung nicht dargestellt, zusammen, um Füllgutsätze
gleichzeitig und vorderkantengleich zu erstellen.
[0021] In der Mehrfachabzugseinrichtung 1 werden die einzelnen Füllgutbestandteile kontinuierlich
vorderkantengleich zusammengetragen und von der gemeinsamen Walzenanordnung 4 direkt
und ohne Zwischenstopp zum Einlaufbereich 5 der Kuvertiereinrichtung vorderkantengleich
geführt.
[0022] Die Einstellung einer Vorderkantenübereinstimmungstoleranz für die zusammenzutragenen
Füllgutbestandteile im Rahmen eines zulässigen Versatzes, der den weiteren Bearbeitungsablauf
nicht behindert, soll möglich sein. Diese Toleranz soll abhängig von unterschiedlichen
oder gleichen Abmessungen und Eigenschaften der Füllgutbestandteile einstellbar sein.
Ein Mikrorechner wertet die von einer Sensoranordnung in der Bewegung erfaßte Füllgutvorderkante,
Füllgutlänge und Zuführgeschwindigkeit des abgezogenen Füllgutes 9 aus, und steuert
dementsprechend den zulässigen Versatz der Nachfolgeabzüge, so daß im wesentlichen
alle Schriftstücke vorderkantengleich abgezogen werden. Eine aus der Mehrfachabzugseinrichtug
abgezogenen Einlegehülle 10 aus einer der Stationen 14 wird mittels einer Walzenanordnung
4a synchron zur Zuführung des Füllgutes 9 ausgerichtet und direkt dem Einlaufbereich
13 der Kuvertiereinrichtung 2 zugeführt.
[0023] Die für den Mehrfachabzug und für die Zuführung der Kuvertierbestandteile jeweilig
verwendeten gemeinsamen Walzenanordnungen 4 und 4a verbinden die Mehrfachabzugseinrichtungen
1, 11 unmittelbar mit den Einlaufbereichen 5, 13 der Kuvertiereinrichtung 2. Die Walzenanordnungen
4 empfängt den zusammengetragenen Füllgutsatz 9 von der Rollenanordnung der Mehrfachabzugseinrichtung
1, sobald dieser die letzte Füllgutstation 15 passiert hat und die Walzenanordnung
4a empfängt die Einlegehülle 10 von der Rollenanordnung der Mehrfachabzugseinrichtung
11 in einer für den Füllvorgang vorherbestimmten Zeit zur Weiterleitung an die Kuvertiereinrichtung
2.
[0024] Das Füllgut 9 wird in der Kuvertier- und Falteinrichtung zunächst gefaltet und danach
in die Einlegehülle 10 geschoben. Die Falt- und Schiebereinheit 18 erzeugt nacheinander
den Faltklappenfalz 9a und den Schieber/Falztrichterfalz 9b. Bei der Erzeugung des
Schieber/Falztrichterfalzes 9b durch den Schieber 18a und den Falztrichter 21 wird
gleichzeitig das Füllgut 9 in die geöffnete Einlegehülle 10 geschoben. Die Kuvertierpartner
bewegen sich dabei bereits beim Falten des zweiten Falzes in der Kuvertiereinrichtung
2 relativ aufeinander zu. Diese Relativbewegung endet erst nach dem Befüllen der Einlegehülle
10 mit dem gefalteten Füllgut 9. Es ist auch möglich, auf den zweiten Falz 9b zu verzichten
und nur einen Falz zu erstellen. Zu diesem Zweck kann der Schieber 18a eine geeignete
Füllgut-Hinterkantenmitnahme besitzen, die das von Faltklappe 9a einmal gefalzte Füllgut
an seiner Hinterkante greift und in die Einlegehülle 10 bewegt. Der Einsatz einer
Einrichtung die nicht faltet, aber die Vorzüge der beschriebenen Erfindung besitzt,
ist ebenfalls möglich.
[0025] Die gemeinsamen Walzenanordnungen 4 und 4a werden entweder mittels eines zentralen
Antriebes oder mit mehreren, für die Abzug- und Kuvertierabläufe voneinander getrennten
Antrieben in Funktion gebracht. Die gefüllten Kuverts werden dann in einer nachgeschalteten
Schließeinrichtung 30 geschlossen und ausgeworfen.
[0026] Details der Kuvertiereinrichtung sind in Figur 2 dargestellt.
[0027] Bei der in Fig. 2 dargestellten Falteinrichtung handelt es sich um eine Falteinrichtung,
wie sie zum Beispiel aus der DE 4220404 bekannt ist. Die Falteinrichtung ist unmittelbar
in der Kuvertiereinrichtung angeordnet.
[0028] Der Einfüllbereich der Kuvertier- und Falteinrichtung umfaßt ein Aufnahmeblech 6
mit einer Schanzenanordnung 16 und Führungselemente 7 zur Führung des Füllgutes 9,
wobei am Aufnahmeblech 6, an dem der Schanze 16 gegenüberliegendem Ende, ein Anschlagmittel
3 und dem gegenüber ein Falztrichter 21 angeordnet ist. Unmittelbar am Falztrichter
21 ist der Einlegehüllenöffner 26 befestigt. Das Anschlagmittel 3 ist ein verstellbarer,
um eine Drehachse kippbarer Anschlag 25 oder eine andere geeignete Anordnung. Ein
Mittel 24 ist zur Anschlagpositionsverstellung vorgesehen. Vorteilhafterweise ist
das Anschlagmittel 3 direkt innerhalb der Kuvertiereinrichtung und unterhalb der Falt-
und Schiebereinheit 18 angeordnet.
[0029] Eine Niederhalteeinrichtung 8 dient der Führung des Füllguts. Die Niederhalteeinrichtung
8 stoppt das Füllgut 9 aber nicht ab bzw. hält es nicht fest. Zwischen Aufnahmeblech
6 und Niederhalteeinrichtung 8 besteht ein kleiner Spalt, der größer als die Dicke
des Füllgutes ist. Die Schanzenanordnung 16 und die Führungselemente 7 wirken mit
der Niederhalteeinrichtung 8 zusammen, um das Füllgut 9 direkt gegen das Anschlagmittel
zu führen. Mit dieser Anordnung wird das Füllgut 9 vorderkantengleich abgestoppt.
Die Falt- und Schiebereinheit 18 setzt sich aus einer Faltklappe 18b mit einem Schieber
18a und dem feststehenden Aufnahmeblech 6 zusammen. Wie aus der Figur 2 ersichtlich
weist die Falt- und Schiebereinheit 18 einen Mitnehmer 17 für den Schieber 18a auf,
der am Lager 22 befestigt ist. Eine optische Kantenkontrolleinrichtung 28 unterhalb
des Schanzenanordnung 16 erkennt den zugeführten Füllgutsatz und löst den Faltvorgang,
in Figur 3 dargestellt, aus. Die Faltklappe 18b weist ein Faltklappenantriebsmittel
23 auf, das über eine Falzfingerachse 27 einen Falzfinger 19 wegschwenken kann. Die
vertikale Verschiebung des Schiebers 18a erfolgt durch ein am Lager 22 befestigten
Mitnehmer 17.
[0030] Der Füllgutsatz wird von der Falt- und Schiebereinheit 18 empfangen und durch das
Anschlagmittel 3 vorderkantengleich abgestoppt. Die Falt- und Schiebereinheit 18 steht
in Ausgangsposition unterhalb des Füllgutsatzes. Durch Drehen der Faltklappe 18b wird
der Füllgutsatz ein erstes Mal mittels des Faltfingers 19 gefaltet.
[0031] Parallel zum Faltvorgang wird die von der Kuvertier- und Falteinrichtung 2 übernommene
Einlegehülle 10 durch den Einlegehüllenöffner 26 geöffnet und das Füllgut 9 durch
den Schieber, der mit dem Falttrichter 21 den zweiten Falt bildet, in die Einlegehülle
geschoben.
[0032] Aus der Figur 3 ist die Kuvertier- und Falteinrichtung 2 in einer anderen Ablaufphase
dargestellt.
[0033] Die Falt- und Schiebereinheit 18 ermöglicht die Herstellung eines Falzes, zum Beispiel
eines Z-Falzes, Wickelfalzes oder Einfachfalz des Füllgutes 9 direkt in der Kuvertiereinrichtung.
Die Lage des Falzes ist unmittelbar durch geeignete Verstellung des Anschlagmittels
3, die das zugeführte Füllgut in der Kuvertiereinrichtung abstoppt, einstellbar. Nachdem
die eingestellte Anzahl von Einzeldokumenten zu einem Satz zusammengetragen ist, und
dieser die Kantenkontrolleinrichtung 28 passiert hat, wird der Faltvorgang ausgelöst.
Parallel zum Falzvorgang des ersten Falzes 9a mittels Falzfinger 19 und Faltklappe
18b wird die Einlegehülle 10 mit dem Einlegehüllenöffner 26 geöffnet und das Füllgut
9 durch den Schieber 18a, der mit dem Falztrichter 21 den zweiten Falz 9b bildet,
in die Einlegehülle geschoben. Die gefüllte Einlegehülle wird dann einer nachgeschalteten
Einrichtung, zum Beispiel einer Schließeinrichtung oder Sortiereinheit, zugeführt.
Mit der Faltklappe 9a ist es auch möglich Formate, zum Beispiel 4 Zoll, durch geeignete
Auffanghaken, die in Höhe des Drehpunktes der Falt- und Schiebereinheit 18 befestigt
sind, aufzufangen und zu wenden. Nach vollzogener Wendung fährt ein Hinterkantenmitnehmer
durch einen Schlitz des Auffanghakens und schiebt das Füllgut 9 in Richtung der Einlegehülle
10.
[0034] Der beschriebene Ablauf, bei der das Füllgut zur Hülle geführt wird, ist lediglich
als mögliche Ausführung zu verstehen. Die Umkehrung der Bewegung ist ebenso möglich
wie ein Ablauf bei dem sich die Kuvertierpartner relativ aufeinanderzubewegen.
Verwendete Bezugszeichen
[0035]
- 1
- Mehrfachabzugseinrichtung Füllgut
- 2
- Kuvertiereinrichtung
- 3
- Anschlagmittel
- 4
- Gemeinsame Walzenanordnung
- 4a
- Gemeinsame Walzenanordnung
- 5
- Einlaufbereich Füllgut
- 6
- Aufnahmeblech
- 7
- Führungselement
- 8
- Niederhalteeinrichtung
- 9
- Füllgut
- 9a
- Falz der Falzklappe
- 9b
- Falz von Schieber und Falztrichter
- 10
- Einlegehülle
- 11
- Mehrfachabzugseinrichtung Einlegehülle
- 12
- Einlegehüllenschacht
- 13
- Einlaufbereich Einlegehülle
- 14
- Einlegehüllenstation
- 15
- Füllgutstation
- 16
- Schanzenanordnung
- 17
- Mitnehmer
- 18
- Falt- und Schiebereinheit
- 18a
- Schieber
- 18b
- Faltklappe
- 19
- Falzfinger
- 21
- Falztrichter
- 22
- Lager
- 23
- Faltklappenantriebsmittel
- 24
- Mittel (Anschlagposition)
- 25
- drehbarer Anschlag
- 26
- Einlegehüllenöffner
- 27
- Falzfingerachse
- 28
- optische Kantenkontrolleinrichtung
- 30
- Schließeinrichtung
- 31
- Handanlageschacht
1. Kuvertiermaschine mit steuerbarer optionaler Zuführung von Füllgut und Einlegehüllen
über Mehrfachabzugseinrichtungen, mit mehreren horizontal übereinandergeordneten Füllgutzuführstationen,
die unabhängig voneinander angesteuert werden können, einem Überwachungsmittel, um
einen vorderkantengleichen Füllgutstapel zu kollationieren, wenigstens einer Baugruppe
zum Vereinzeln von Einlegehüllen für unterschiedliche Einlegehüllengrößen, Verbindungselemente,
einer integrierten Falteinrichtung für unterschiedliche Füllgutformate, Mittel zum
Öffnen der Einlegehülle, einer Zuführbaugruppe zum Einfüllen des kollationierten Füllgutes
in die geöffnete Einlegehülle und eine Zuführung für die gefüllten Hüllen zu einer
weiteren Verarbeitungseinrichtung, insbesondere zu einer Schließeinrichtung,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kuvertiermaschine direkt mit der Mehrfachabzugseinrichtung (1) für das Füllgut
(9) und mit der Mehrfachabzugseinrichtung (11) für die Einlegehüllen (10) verbunden
ist, daß die Verbindungselemente als gemeinsame Walzenanordnungen (4 ) und (4a) ausgebildet
sind, wobei die Walzenanordnungen (4) und (4a) unmittelbar hinter der Mehrfachabzugseinrichtung
(1)(11) und unmittelbar vor der Kuvertiereinrichtung (2) angeordnet sind, und einen
Antrieb aufweisen, der vorzugsweise die Führung der Kuvertierpartner in Gegenrichtung
gestattet, ohne diese vor der Kuvertiermaschine (2) abzustoppen, und daß in der Kuvertiermaschine
(2) hinter den Walzenanordnungen (4)(4a) getrennte Einlaufbereiche angeordnet sind,
wobei der Einlaufbereich (5) ein Aufnahmeblech (6) als Verlängerung aufweist, daß
sich bis vor die Einlegehüllen-Zuführbaugruppe erstreckt, ohne mit dieser in Verbindung
zu stehen, daß eine Falteinrichtung bestehend aus einer Falt- und Schiebereinheit
(18) in der Kuvertiereinrichtung integriert ist, und am Aufnahmeblech (6) befestigt
ist, daß das Aufnahmeblech (6) Führungselemente (7) aufweist die mit einer Niederhaltevorrichtung
(8) zusammenwirken, daß ein vertikal verstellbares wegschwenkbares Anschlagmittel
(3) innerhalb der Kuvertiereinrichtung und unterhalb der Falt- und Schiebereinheit
(18) angeordnet ist und daß der Einlaufbereich (13) mit dem Einlegehüllenöffner (26)
verbunden ist.
2. Kuvertiermaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Zuführung des Füllgutes (9) und der Einlegehüllen (10) zwischen den Mehrfachabzugseinrichtungen
(1)(11) und der Kuvertiereinrichtung (2) jeweils eine gemeinsame Walzenanordnung (4)
und (4a) bestehend aus einem Paar gegenüberliegender Walzen oder mehreren paarweise
gegenüberliegenden Walzenrollen mit gleichen oder verschiedenen Durchmessern, die
direkt aufeinander laufen und von der mindestens eine Walzenrolle angetrieben wird,
angeordnet ist.
3. Kuvertiermaschine nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Walzenpaaren der gemeinsamen Walzenanordnung einzelne Führungsrollen
angeordnet sind.
4. Kuvertiermaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Zuführung des Füllgutes (9) und der Einlegehüllen (10) zwischen den Mehrfachabzugseinrichtungen
(1)(11) und der Kuvertiermaschine (2) jeweils eine gemeinsame Riemenanordnung angeordnet
ist, die aus mindestens zwei gegenüberliegenden Riemen besteht, wobei die Riemen direkt
aufeinander laufen und mindestens ein Riemen angetrieben wird.
5. Kuvertiermaschine nach Ansprüchen 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweils der angetriebenen Walze oder der Riemenanordnung gegenüberliegende
Walze oder Riemenanordnung mittels einer Feder an diese gedrückt wird.
6. Kuvertiermaschine nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzen eine elastisch federnde Oberfläche aufweisen.
7. Kuvertiermaschine nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzen mit unterschiedlichen Oberflächenmaterialien belegt sind.
8. Kuvertiermaschine nach Anspruch 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß die gemeinsame Walzenanordnung (4) für den Füllguttransport eine zentrale Antriebseinrichtung
aufweist.
9. Kuvertiermaschine nach den Ansprüchen 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß die gemeinsame Walzenanordnung (4a) für den Einlegehüllentransport eine zentrale
Antriebseinrichtung aufweist.
10. Kuvertiermaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß für den Füllgutransport in der Kuvertiereinrichtung (2) und der Mehrfachabzugseinrichtung
(1) getrennte Antriebseinrichtungen vorgesehen sind.
11. Kuvertiermaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß für den Einlegehüllentransport in der Kuvertiereinrichtung (2) und der Mehrfachabzugseinrichtung
(11) getrennte Antriebseinrichtungen vorgesehen sind.
12. Kuvertiermaschine nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kuvertiermaschine (2) als Stoppmittel ein Anschlagmittel (3) aufweist, das
um eine Drehachse (25) verschwenkbar ist und dessen Anschlagsposition mit einem Mittel
(24) vertikal verstellbar ist.
13. Kuvertiermaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Falt- und Schiebereinheit (18) eine Faltklappenanordnung ist, die einen
Z-Falz, Wickelfalz oder einen Einfachfalz herstellt.
14. Kuvertiereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Falteinrichtung (18) eine Sammeleinrichtung für gefaltetes und/oder nichtgefaltetes
Füllgut aufweist.
15. Kuvertiermaschine nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die integrierte Falteinrichtung in eine Nichtfalten- oder Andersfaltenposition
durch geeignete Verstellung des Anschlagmittels (3) gebracht ist.
16. Kuvertiermaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum automatischen Abzug von Einlegehüllen (10) ein zusätzlicher Sammelschacht
für eine Anzahl gleicher Hüllenformate zwischen Einlaufbereich (13) und Einlegehüllenöffner
(26) angeordnet ist.
17. Kuvertiermaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die automatische Zuführung von Einlegehüllen (10) und/oder die Zuführung von
Einlegehüllen (10) aus dem Handanlageschacht 31 einstellbar ist.
18. Kuvertiermaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kuvertiereinrichtung eine Steuerung enthält, die Überwachungsmittel insbesondere
Sensoreinheiten zur Ermittlung der Vorderkantenübereinstimmungstoleranz und Mittel
zur Einstellung des zulässigen Füllgutversatzes sowie Mittel, die in Abhängigkeit
der Füllgutparameter wie z.B. Anzahl, Größe, Dicke, Oberfläche eine entsprechende
Füllguthülle auswählen, aufweist.
19. Kuvertiermaschine nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Falt- und Schiebereinheit (18) einen an der Faltklappe (18) angeordneten
Auffanghaken, in Höhe des Drehpunktes der Falt- und Schiebereinheit (18) aufweist.
20. Kuvertiermaschine nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Falt- und Schiebereinheit (18) eine Wendung um den Drehpunkt vollziehen
kann und daß ein Hinterkantenmitnehmer durch einen Schlitz im Auffanghaken in Richtung
der Füllgutkante beweglich ist.