[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Handhaben, insbesondere
zum Zählen und/oder Sortieren von Münzen oder dergleichen scheibenförmigen Gegenständen,
wobei die Münzen einem horizontalen Beschickungsteller zugeführt und von hier einzeln
nacheinander zu einer mit Separiermitteln und einer Sortierscheibe ausgestatteten
kreisförmigen Sortierstrecke übergeben werden.
[0002] Einrichtungen der gattungsgemäßen Art sind schon lange bekannt (vergleiche DE-OS
21 36 657) und dienen bestimmungsgemäß dazu, Münzen (oder vergleichbare scheibenförmige
Gegenstände wie zum Beispiel Jetons) aus einem Gemenge unterschiedlicher Münzen ihrem
spezifischen Durchmesser entsprechend auszusortieren und dabei gleichzeitig zu zählen.
Die Leistung und Funktionssicherheit dieser bekannten Münzsortier- und -zählmaschinen
ist grundsätzlich von der Geschwindigkeit abhängig, mit der die Münzen vom horizontalen
Beschickungsteller aufgegeben und von hier einzeln nacheinander der Sortierstrecke
mit der Sortierscheibe zugeleitet werden. Der Abstand zwischen den einzelnen Münzen
ist unkontrollierbar und es kann gegebenenfalls gar zu Berührungen der einzelnen Münzen
hintereinander kommen.
[0003] Gemäß den vorgenannten bekannten Münzsortier- und -zählmaschinen sind zwei gegenläufige
Drehteller vorgesehen, deren einer (der Beschickungsteller) unter dem Vorratsbehälter
dreht und die Münzen so mittels Zentrifugalkraft an den Rand drängt, von wo sie über
einen Überführungskanal dem zweiten Drehteller mit durchmesserspezifischen Aussortieröffnungen
zugeführt werden. Gemäß einer neueren Entwicklung einer Münzsortiereinrichtung sind
sich geringfügig überlappende Drehteller vorgesehen (vergleiche WO 93/18488) und die
Münzen werden nacheinander über an der Sortierscheibe angeordnete, elastische, radiale
"Finger" vom Beschickungsteller (quasi Stück für Stück) abgenommen. Auch bei dieser
letztgenannten Einrichtung werden die Münzen vom Beschickungsteller zur Sortierstrecke
mit unkontrolliertem Abstand übergeben.
[0004] Somit können mit den bis heute bekannten Münzsortier- und -zähleinrichtungen nur
Münzen mit unterschiedlichen Durchmessern sortiert werden; fremde und falsche Münzen
mit gegebenenfalls gleichem Durchmesser können somit nicht ausgesondert werden.
[0005] Gleichermaßen ist es auch nicht möglich Münzen eines zu sortierenden Münzgemisches,
die gleiche oder annähernd gleiche Durchmesser haben, sicher zu separieren. Bei allen
bekannten Einrichtungen werden die Münzen nur an ihren Aussortieröffnungen gezählt,
und zwar so, daß die in die Öffnung fallenden Münzen gezählt werden. Dabei werden
aufgrund der Unzulänglichkeiten bei der Separation auch falsche Münzen mitgezählt,
wobei unter "falsch" hier alle Münzen zu verstehen sind, die nicht spezifisch zu einer
Sortieröffnung beziehungsweise einer Separierweiche gehören.
[0006] Ein besonderes Problem besteht bei den bekannten Einrichtungen darin, daß das Sortieren
und exakte Zählen vorgegebener Mengen von Münzen in Verbindung mit deren Absacken
(Abpacken beziehungsweise Verpacken) mehr als problematisch ist. Das Problem besteht
darin, daß bei Erkennung beziehungsweise Zählung der letzten (n-ten) Münze der vorgegebenen
abzusackenden Münzmenge an der Sortieröffnung die Sortierscheibe angehalten werden
muß, und daß hier bei bestimmten Reihenfolgenkonstellationen ein Nachlaufen der (n+1)
-ten Münze nicht verhindert werden kann.
[0007] Auch im Hinblick auf die Überleitung beziehungsweise Überführung der Münzen vom Beschickungsteller
zur Sortierscheibe haben sich die bekannten Einrichtungen dann als problembehaftet
erwiesen, wenn die Münzen aufgrund einer reibschlüssigen Mitnahme seitens der Sortierscheibe
erfolgt. Folgen hier beispielsweise eine dicke und eine dünne Münze unmittelbar hintereinander,
so resultiert daraus gegebenenfalls ein zu geringer Druck auf die dünne Münze und
dies kann zu Störungen führen; naturgemäß beeinträchtigt dies die Genauigkeit und
die Kapazität der Einrichtung als Ganzes.
[0008] Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, die vorstehend
genannten Probleme zu eliminieren und so eine Einrichtung der gattungsgemäßen Art
anzugeben, die Münzen beliebiger Art sicher erkennt, zählt und separiert, und die
einen optimalen Betrieb im Hinblick auf das genannte Absackproblem und das Schlupfproblem
bei Münzen mit unterschiedlicher Dicke gewährleistet.
[0009] Die vorgenannte Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zwischen dem Beschickungsteller
und der Sortierstrecke eine in den Beschickungsteller eingreifende und in die Sortierstrecke
einmündende "Steuerstrecke" vorgesehen ist, und daß im Eingangsbereich der Steuerstrecke
Einrichtungen zur Erkennung, zur Ablenkung und zum Stoppen der nacheinander zugeführten
Münzen angeordnet sind.
[0010] Mit anderen als im vorstehend wiedergegebenen Anspruch 1 gebrauchten Worten besteht
der Kern der vorliegenden Erfindung darin, daß die Münzen nacheinander einer Steuerstrecke
übergeben werden, längs der eine zentrale Münzerkennungseinrichtung angeordnet ist.
[0011] Diese Münzerkennungseinrichtung kann dabei mit Sensoren unterschiedlicher Spezifikationen
ausgerüstet sein, so daß die zu sortierenden (und zu zählenden) Münzen auch im Hinblick
auf die Dicke der Münzen, ihre Legierung, sowie ihre Prägung (d.h. ihr Münzbild) und
gegebenenfalls ihre Rändelung untersucht werden können. Auf der Grundlage der genannten
Identifikationskriterien ist es möglich, die Münzen zentral vor der Überführung an
die Sortierscheibe zu zählen und zum Beispiel Steuer- beziehungsweise Ableitsignale
zu generieren, die den Weg einer Münze insoweit begleiten, als sie beispielsweise
vor dem Einschleusen in die Sortierstrecke bereits aus dem Münzstrom aussortiert werden
können (als Falschmünze zum Beispiel) oder längs der Sortierstrecke von durchmessergleichen
Münzen (unterschiedlicher Wertigkeit) sicher separiert werden können. Aufgrund der
eindeutigen Erkennung aller Münzen vor ihrer Zuführung zur Sortierstrecke läßt sich
darüberhinaus ein sicherer und eindeutiger Stoppmechanismus realisieren, um so eine
vorgegebenen Menge an gleichen Münzen absacken beziehungsweise verpacken zu können.
[0012] Der besondere Vorteil der dem Beschickungsteller nachgeordneten Steuerstrecke ist
insbesondere noch darin zu sehen, daß aufgrund der in Verbindung mit Münzsortiereinrichtungen
bekannten Vereinzelungsvorrichtungen über eine Differenz zwischen der Zuführ- und
der Abzugsgeschwindigkeit bei der Übergabestation des Beschickungstellers der Abzug
der Münzen aus dem Beschickungsteller geordnet und definiert erfolgt. Somit kann bei
der Münzübergabe kein unkontrollierter Druck auf die Münze entstehen und gleichermaßen
kann es nicht vorkommen, daß Münzen (unmittelbar) aneinander anliegen, d.h. mit Kontakt
der Sortierstrecke zugeführt werden.
[0013] Besondere Ausgestaltungen und Weiterbildungen der im Vorstehenden spezifizierten
Münzsortier- und -zähleinrichtung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0014] Eine ganz besondere Ausführungsform ist darin zu sehen, daß dem aus dem Beschickungsteller
und der Sortierscheibe bestehenden Doppelaggregat zur Münzvereinzelung und Münzsortierung
mit der die genannten Funktionseinheiten funktional verbindenden Steuerstrecke eine
(sogenannte) Rückführstrecke zugeordnet ist, über die - am Ende eines Sortiervorgangs
und damit am Ende der Sortierstrecke - Münzen wieder zum Beschickungsteller zurückgeführt
werden können.
[0015] Die genannte Rückführstrecke wird in Verbindung mit der gattungsgemäßen Münzsortier-
und -zähleinrichtung insbesondere dann integriert, wenn über eine Steuerstrecke am
Übergang zwischen dem Beschickungsteller und der Sortierscheibe jede Münze eindeutig
identifiziert wird und wenn der Sortiervorgang längs der Sortierstrecke der Sortierscheibe
nicht alleine über den Münzdurchmesser, d.h. alleine durch mechanische Kriterien,
erfolgt - wobei davon ausgegangen wird, daß nicht der Münzsortiervorgang an sich im
Mittelpunkt der Anwendung steht, sondern die Münzsortier- und - zähleinrichtung als
Ausgabegerät zur Ausgabe ganz bestimmter, über die zentrale Münzerkennungseinrichtung
vorgebbarer Münzkollektive benutzt werden soll.
[0016] Die besonderen Vorteile einer mit einer Rückführstrecke ausgerüsteten Münzsortier-
und -zähleinrichtung sind dabei darin zu sehen, daß zum Beispiel Absackvorgänge ohne
jeden Stoppvorgang ablaufen können - die (n+1) -te Münze wird zum Beispiel einfach
wieder dem Beschickungsteller zugeführt.
[0017] Ferner lassen sich - wie bereits erwähnt - vorgegebene Münzgemische zusammenstellen
und es lassen sich aus einem beliebigen Münzgemisch einzelne Münzwerte aussortieren,
sowie getrennte Münzwerte in einem ganz bestimmten Verhältnis zueinander zusammenstellen.
[0018] Die Einzelheiten der vorliegenden Erfindung werden im folgenden anhand der Zeichnung
näher erläutert.
[0019] Diese zeigt eine aus einem Beschickungsteller und einer Sortierstrecke mit Sortierscheibe
bestehende Einrichtung zum Handhaben, insbesondere zum Zählen und Sortieren von Münzen
oder dergleichen.
[0020] In der Zeichnung ist ein Beschickungsteller 1 dargestellt, dem über einen - zeichnerisch
nicht dargestellten - Vorratsbehälter Münzen oder dergleichen scheibenförmige Gegenstände
zugeführt werden. Die Münzen werden mit Hilfe eines Transportriemens 2 einzeln nacheinander
auf eine Steuerstrecke 3 gebracht. Dieser Steuerstrecke 3 ist hinter dem Auslaufbereich
des Beschickungstellers 1 eine Münzerkennungseinrichtung 4 mit einem Sensorfeld zugeordnet,
über die jede Münze für sich abgetastet wird und die für jede Münze ein spezifisches
Signal generiert. Längs der Steuerstrecke 3 sind abgesehen von der Münzerkennungseinrichtung
4 noch eine Stoppvorrichtung 5, sowie eine Separier- beziehungsweise Ablenkeinrichtung
6 zur Separierung von Fremd- und Falschmünzen angeordnet.
[0021] Die vom Beschickungsteller 1 über den Transportriemen 2 längs der Steuerstrecke 3
geführten Münzen werden sodann einer kreisförmigen Sortierstrecke 8 zugeführt, an
die die Münzen vom Transportriemen 2 übergeben werden. Mittels einer Sortierscheibe
7 werden die Münzen dann reibschlüssig mitgenommen, d.h. längs einer Führungskante
F der Sortierstrecke 8 zwangsbewegt. Längs der Sortierstrecke 8 sind - in der Zeichnung
acht - Separierstationen beziehungsweise Ablenkungseinrichtungen (Aussortierstationen)
8.i vorgesehen, deren jede einzelne münzenspezifisch aktivierbar ist. Es ist denkbar,
die Separierstationen beziehungsweise Ablenkeinrichtungen 8.i als durchmesserabhängige
Aussortieröffnungen auszubilden - in diesem Falle werden dann in der der Steuerstrecke
3 nächst gelegenen Separiereinrichtung 8.1 die Münzen mit kleinstem Durchmesser und
in der entferntest gelegenen 8.8 die Münzen mit größtem Durchmesser sortiert. Es sind
jedoch auch Separierstationen beziehungsweise Ablenkeinrichtung 8.1 denkbar, bei denen
Münzen aufgrund nicht mechanischer Unterscheidungskriterien seitlich von der Sortierstrecke
8 abgelenkt werden - damit können zum Beispiel in der Ablenkeinrichtung 8.1 die größte
und in der entlegenen Ablenkeinrichtung 8.8 die kleinsten Münzen aussortiert werden.
[0022] Dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel entsprechend verläuft die
Steuerstrecke 3 im wesentlichen parallel zur Verbindungsstrecke der Antriebsachsen
des Beschickungstellers 1 und der Sortierscheibe 7. Grundsätzlich ist es auch möglich
die Steuerstrecke so an- beziehungsweise zuzuordnen, daß sie die genannte Verbindungsstrecke
kreuzt.
[0023] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die anhand der Zeichnung dargestellte
und beschriebene Münzerkennungs- und -sortiereinrichtung noch dahingehend ergänzt,
daß am Ende der Sortierstrecke 8 etwa parallel zur Steuerstrecke 3 eine sogenannte
Rückführstrecke 10 angeordnet ist. Hier werden mit Hilfe eines Rückführtransportriemens
11 etwa nicht aussortierte Münzen wieder zum Beschickungsteller 1 zurückgeführt.
1. Einrichtung zum Handhaben, insbesondere zum Sortieren und Zählen von Münzen oder dergleichen
scheibenförmigen Gegenständen,
wobei die Münzen aus einem horizontalen Beschickungsteller an eine kreisförmige Sortierstrecke
und Sortierscheibe, welche mit Separiervorrichtungen ausgestattet sind, übergeben
werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Beschickungsteller und der Sortierstrecke mit der Sortierscheibe
eine die Münzen transportierende Steuerstrecke vorgesehen ist, durch die Münzen vereinzelt
und mit kontrolliertem Abstand über Erkennungs-, Stopp- und Ablenkeinrichtungen, vom
Beschickungsteller zur Sortierstrecke und Sortierscheibe geführt werden.
2. Einrichtung zum Handhaben von Münzen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Beschickungsteller und die Sortierscheibe gleichsinnig angetrieben sind und
die Steuerstrecke im wesentlichen parallel zur Verbindungsstrecke der Antriebsachsen
verläuft.
3. Einrichtung zum Handhaben von Münzen nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Beschickungsteller und die Sortierscheibe gegensinnig angetrieben sind und
die Steuerstrecke die Verbindungsstrecke der Antriebsachsen kreuzt.
4. Einrichtung zum Handhaben von Münzen nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Beschickungsteller und der Sortierstrecke mit der Sortierscheibe
eine Rückführstrecke vorgesehen ist, über die die Münzen am Ende der Sortierstrecke
in den Beschickungsteller zurückgeführt werden können.
5. Einrichtung zum Handhaben von Münzen nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerstrecke aus einem Teil oder mehreren unabhängig voneinander angetriebenen
Teilen besteht.