(19)
(11) EP 0 676 826 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.10.1995  Patentblatt  1995/41

(21) Anmeldenummer: 95102725.9

(22) Anmeldetag:  25.02.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6H01R 4/24
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE ES FR GB IT NL SE

(30) Priorität: 09.04.1994 DE 4412300

(71) Anmelder: Brökelmann, Jaeger & Busse GmbH & Co
D-59755 Arnsberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Henrici, Dieter, Dipl.-Ing.
    D-59757 Arnsberg (DE)
  • Vogt, Karl-Wilhelm
    D-59469 Ense (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Ostriga & Sonnet 
Stresemannstrasse 6-8
42275 Wuppertal
42275 Wuppertal (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Elektrischer Kontakt zum Anschluss von mindestens zwei Leitern


    (57) Dargestellt und beschrieben ist ein aus einem Metallstreifen gebildeter elektrischer Kontakt zum Anschluß wenigstens zweier Leiter, der je wenigstens einen ersten Leiteranschlußbereich, der einen Leiter in isolationsdurchdringender Schneidklemmtechnik aufnimmt, und einen zweiten Leiteranschlußbereich ausbildet, der dem kontaktsicheren Anschluß eines abisolierten Leiterendes mittels eines federnden Klemmschenkels dient. Die Besonderheit besteht darin, daß die Anschlußklemme je wenigstens einen Basisabschnitt (10), einen daran mittels einer ersten Umbiegung anschließenden Schneidklemmabschnitt (11) als dem ersten Leiteranschlußbereich, einen wiederum daran mittels weiterer Umbiegung um zumindest annähernd 180° anschließenden Federabschnitt (13) sowie schließlich einen diesem zugeordneten Klemmschenkel (14) aufweist, wobei der Basisabschnitt (11) mit dem gegen ihn federnden Klemmschenkel (14) den zweiten Leiteranschlußbereich ausbildet, und daß die Umbiegungen (12) und der Schneidklemmabschnitt (11) einander derart zugeordnet sind, daß alle Leiter in dichter und zueinander paralleler Anordnung sowie von derselben Seite her an die Anschlußklemme heranführbar sind. Mit diesem Kontakt ist es möglich, alternativ oder kumulativ Leiteranschlüsse in Schneidklemmtechnik bzw. Klemmtechnik vornehmen zu können, wodurch die Wahl der Anschluß-Konfektionierung frei bleibt und auch nachträgliche Verdrahtungen vorgenommen werden können.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen elektrischen Kontakt zum Anschluß von wenigstens zwei Leitern nach dem Oberbegriff des Anspruch 1.

    [0002] Zum Anschluß elektrischer Leiter an Geräte, Bauelemente od. dgl. sind neben Kontakten für Löt- und Schraubanschlüsse der Leiter vornehmlich solche in Gebrauch, bei denen abisolierte Enden der Leiter in einem Klemmbereich elektrisch und mechanisch angeschlossen werden (sog. 'schraubenlose Anschlußklemmen') oder isolierte Leiter zwischen Schneiden eingepreßt werden, die deren Isolationsumhüllung durchdringen und auf diese Weise den elektrischen Kontakt herstellen (sog. 'Schneidklemmkontakte').

    [0003] Es sind darüber hinaus auch Kontakte bekannt, die zwei Leiteranschlußbereiche aufweisen, deren einer entsprechend der Schneidklemmtechnik ausgelegt ist, während der andere als schraubenlose Anschlußklemme ausgebildet ist. Beispiele hierfür sind zu finden in DE 27 20 418 C2, DE 27 43 242, und US 4,212,509. Diese bekannten Kontakte dienen der Verbindung zweier Leiter miteinander und stellen im Prinzip Steckverbinder dar, wobei der in Schneidklemmtechnik ausgelegte Leiteranschlußbereich vornehmlich der maschinellen Bestückung mit Leitern dient, während Leiter mit abisolierten Leiterenden ggf. auch manuell an die Kontakte angeschlossen werden können. Deshalb ist den bekannten Bauelementen auch das Prinzip gemeinsam, daß die Schneidklemmanschlüsse bei der Konfektionierung des Verbinders dadurch vorgenommen werden, daß die Kontakte in ein Isolierstoffgehäuse eingesetzt werden und dabei, d.h. mit ihrer Einsatzbewegung, die Schneidklemmverbindung mit den Leitern herstellen. Nach der Fertigstellung des betreffenden Verbinders ist deshalb ein Leiteranschluß mittels Schneidklemmtechnik nicht mehr möglich.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen elektrischen Kontakt der im Oberbegriff des Anspruchs 1 als für Drahtverbinder bekannt vorausgesetzten Art in geschickter Weise für eine besondere Eignung als Anschlußklemmen-Kontakt für elektrische Geräte weiterzubilden.

    [0005] Die Lösung dieser Aufgabe entsprechend der Erfindung ist im Anspruch 1 angegeben. Die mit der Erfindung einhergehende neuartige Kontaktverwendung ist Gegenstand des nebengeordneten Anspruchs 8.

    [0006] Die Erfindung schafft damit einen Anschlußklemmen-Kontakt für elektrische Geräte, z.B. Lampen- und Starterfassungen, Vorschaltgeräte, Verteilerklemmen od. dgl., der den alternativen oder kumulativen Anschluß von Leitern in den beiden unterschiedlichen Anschlußtechniken erlaubt.

    [0007] Damit ist es möglich, Geräte zur Verfügung zu stellen, deren Leiteranschlußart bis zuletzt der freien Wahl des Anwenders überlassen bleibt. Ohne daß dies bereits bei der Bestellung zu berücksichtigen ist, kann etwa der Leuchtenhersteller die Geräte auf automatischen Einrichtungen in Schneidklemmtechnik mit Anschlußleitern bestücken oder, falls seine Betriebseinrichtungen dazu nicht geeignet sind, die Leiter von Hand oder mit Manipulatoren den schraubenlosen Anschlußklemmbereichen zuführen. Der die Kontakte entsprechend der Erfindung verwendende Gerätehersteller wiederum braucht nicht von vornherein eine bestimmte Anschlußtechnik zu berücksichtigen und keine unterschiedlichen Geräte vorzuhalten, da ein Gerät mit erfindungsgemäßen Kontakten beide Anschlußmöglichkeiten bereithält.

    [0008] Darüber hinaus bietet die Erfindung einen gravierenden Vorteil gegenüber lediglich nach der Schneidklemmtechnik ausgeführten Leiteranschlüssen, der darin besteht, daß zusätzlich zu diesen oder auch alternativ Verdrahtungen mittels Klemmtechnik vorgenommen werden können. Der Anwender, der in aller Regel nicht über Fähigkeiten oder Einrichtungen verfügt, eine Schneidklemmverbindung im Schadensfall unter Beachtung der Sicherheitsvorschriften reparieren zu können (sofern der Schneidklemmbereich am fertigen Gerät überhaupt noch zugänglich ist), kann nunmehr den mangel- oder schadhaften Leiter nach Abisolieren seines freien Endes zum problemlosen Anschluß an die sekundär verfügbare schraubenlose Anschlußklemme herrichten und entsprechend verwenden, und zwar in unmittelbarer Nähe und Zuordnung zu dem zu ersetzenden Anschluß. In anderen Fällen kann der Anschlußbereich der schraubenlosen Klemmtechnik etwa auch dazu genutzt werden, weitere Anschlüsse oder Abgriffe mittels zusätzlicher Leiter vorzunehmen.

    [0009] Weitere vorteilhafte sowie zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben. Im übrigen wird die Erfindung aus ihrer nachfolgenden Beschreibung anhand mehrerer in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsbeispiele besonders deutlich. Es zeigen:
    Fig. 1 bis 4
    einen Kontakt zum wahlweisen Anschluß eines Leiters mittels Klemmtechnik (Fig. 1 und 2) oder mittels Schneidklemmentechnik (Fig. 3 und 4),
    Fig. 5 bis 10
    einen Kontakt zum Anschluß je eines Leiters, mittels Klemmtechnik und/oder mittels Schneidklemmtechnik, wobei beide Leiter auch zugleich an den Kontakt angeschlossen werden können,
    Fig. 11 bis 14
    einen Doppelkontakt zum Anschluß zweier Leiter entweder durch Klemmung ihrer abisolierten Enden (Fig. 11 und 12) oder mittels Schneidklemmtechnik (Fig. 13 und 14),
    Fig. 15 bis 20
    einen Doppelkontakt zum Anschluß je zweier Leiter in Klemm- und/oder in Schneidklemmtechnik sowie
    Fig. 21 bis 26
    einen elektrischen Kontakt, der den Anschluß eines Leiters mittels Schneidklemmtechnik und/oder bis zu zwei weiteren Leitern mittels Klemmtechnik erlaubt.


    [0010] Jeder Kontakt weist einen Basisabschnitt 10 auf, an dessen eines Ende ein um etwa 90o abgewinkelter Abschnitt 11 anschließt, der über eine weitere Umbiegung 12 von wenigstens etwa 180o in einen Abschnitt 13 übergeht, an dessen freiem Ende ein zurück zum Basisabschnitt 10 weisender, mit dem Abschnitt 13 federnder Klemmschenkel 14 angeordnet ist.

    [0011] Der Basisabschnitt 10 wird beim praktischen Einsatz des Kontakts in einer Anschlußklemme, einer Lampenfassung od. dgl. üblicherweise Bestandteil eines Anschlusses für einen Verbraucher oder ein elektrisches Bauteil wie Lampe, Starter, Drossel, Kondensator od. dgl. sein. So könnte man sich anstelle der freien Kante des Basisabschnitts etwa einen durch weitere Verformungen wie Umbiegungen und Abwinklungen daran anschließenden Lampenkontakt vorstellen.

    [0012] Jeder Kontakt weist mindestens einen Bereich auf, den sog. 'ersten Leiteranschlußbereich', in dem ein Leiter 18 mittels an sich bekannter Schneidklemmtechnik an den Kontakt anschließbar ist. Hierzu sind im Abschnitt 11, dem Schneidklemmabschnitt, bzw. sowohl in diesem als auch zusätzlich im umgebogenen Abschnitt 13, einem Federabschnitt des Kontaktes, der dann einen weiteren, parallelen Schneidklemmabschnitt bildet, zur Umbiegung 12 hin offene Einschnitte 19,19 bzw. 19,20 vorgesehen.

    [0013] Die Einschnitte 19 weisen einen geringen Kantenabstand auf zum Durchtrennen der Isolierungen der Leiter 18 beim Einstecken in die Einschnitte. Die Einschnitte 20 hingegen sind so weit, daß hier die Leiter frei einliegen können, ohne daß deren Isolierung beeinträchtigt wird.

    [0014] Jeder Klemmschenkel 14 bildet zusammen mit dem Basisabschnitt 10, gegen der er vorgespannt und auf den er hinweisend ausgerichtet ist, eine Klemmhalterung zum mechanischen und elektrischen Anschluß des abisolierten Endes 15 eines Leiters 16 aus. Zum Einführen des abisolierten Leiterendes 15 ist im Übergangsbereich zwischen den Kontaktschenkeln 10 und 11 eine Leiterdurchstecköffnung 17 vorgesehen. Insoweit stellt der Kontakt also in diesem sog. 'zweiten Leiteranschlußbereich' eine an sich bekannte schraubenlose Anschlußklemme dar.

    [0015] Sind, wie beispielsweise bei den Ausführungsbeispielen entsprechend den Fig. 2 und 12, die Einschnitte 19 in den beiden Kontaktschenkeln 11 und 13 mit nur sehr schmalem Spaltabstand vorgesehen, werden die Isolierungen der entsprechenden Leiter 18 innerhalb beider Schenkel 11 und 13 jeweils eingeschnitten, wodurch ein besonders sicherer Kontakt wie auch mechanischer Halt zustandekommt. Da jedoch der Leiter 16 auf diese Weise hintereinander in den beiden Schenkeln 11 und 13 festgeklemmt ist, eignet sich ein solcher Kontakt bei Leiterbestückung mittels dieser Art Doppel-Schneidklemmtechnik nicht so sehr auch dazu, einen weiteren Leiter 16 mit seinem abisolierten Ende 15 zusätzlich noch zwischen dem freien Klemmschenkel 14 und dem Basisabschnitt 10 einzuklemmen.

    [0016] Um Leiter sowohl mittels Schneidklemmtechnik als auch zugleich mittels Klemmtechnik an den Kontakt anschließen zu können, sind Ausführungen vorgesehen, bei denen die Einschnitte 20 in dem frei federnden Schenkel 13 so weit sind, daß der Federschenkel 13 relativ zu dem im Schneidklemmspalt 19 eingeklemmt gehaltenen Leiter noch federn kann, so daß bei diesen Ausführungen beide Anschlußtechniken gleichzeitig ausgeführt werden können. Dies zeigen insbesondere die Fig. 10 und 20.

    [0017] Während bei den Ausführungsformen nach den Fig. 1 bis 20 die Klemmzonen 14, 10 und die Schneidklemmzonen 19 jeweils lotrecht übereinander angeordnet sind, besteht bei der Ausführungsform nach den Fig. 21 bis 26 die Besonderheit, daß die Zone der Schneidklemmung seitlich versetzt, hier konkret mittig zwischen den Federabschnitten 13 zweiter Klemmbereiche angeordnet sind. Auf diese Weise ist die freie Federungsmöglichkeit der Kontaktschenkel 13 auch dann gegeben, wenn zwischen ihnen ein Leiter 18 mittels Schneidklemmtechnik an den Kontakt angeschlossen ist. In jedem Falle aber sind die Leiter 16, 18 zueinander parallel und können an den Kontakt bzw. an ein mit ihm versehenen Gerät von derselben Seite her zulaufen.

    [0018] Allen Ausführungen ist gemeinsam, daß jeder Kontakt insgesamt nur aus einem einzigen Metallstreifen (in der Regel aus Federbronze) geformt ist, wodurch er sich von zwei- oder mehrteiligen zusammengesetzten Kontakten ansonsten bekannter Bauart weiterhin unterscheidet.


    Ansprüche

    1. Aus einem Metallstreifen gebildeter elektrischer Kontakt zum Anschluß wenigstens zweier Leiter, der je wenigstens einen ersten Leiteranschlußbereich, der einen Leiter in isolationsdurchdringender Schneidklemmtechnik aufnimmt, und einen zweiten Leiteranschlußbereich ausbildet, der dem kontaktsicheren Anschluß eines abisolierten Leiterendes mittels eines federnden Klemmschenkels dient, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontakt je wenigstens einen Basisabschnitt (10), einen daran mittels einer ersten Umbiegung anschließenden Schneidklemmabschnitt (11) als dem ersten Leiteranschlußbereich, einen wiederum daran mittels weiterer Umbiegung um zumindest annähernd 180o anschließenden Federabschnitt (13) sowie schließlich einen diesem zugeordneten Klemmschenkel (14) aufweist, wobei der Basisabschnitt (10) mit dem gegen ihn federnden Klemmschenkel (14) den zweiten Leiteranschlußbereich ausbildet, daß die Umbiegungen und der Schneidklemmabschnitt (1) einander derart zugeordnet sind, daß alle Leiter (16, 18) in dichter und zueinander paralleler Anordnung sowie von derselben Seite her an die den Kontakt heranführbar sind und daß der Basisabschnitt (10) Bestandteil eines gemeinsamen Anschlusses für einen Verbraucher oder ein elektrisches Bauteil wie etwa Lampe, Starter, Drossel, Kondensator od. dgl. ist.
     
    2. Kontakt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Umbiegung zwischen dem Basisabschnitt (10) und dem Schneidklemmabschnitt (11) wenigstens eine Leiterdurchgriffsöffnung (17) aufweist.
     
    3. Kontakt nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Klemmbereich in beiden zueinander umgebogenen Kontaktabschnitten, dem Schneidklemmabschnitt (11) und dem Federabschnitt (13), miteinander fluchtende, zur Umbiegung hin offene Schneidklemmspalte (19) aufweist und der Klemmschenkel (14) im wesentlichen etwa in Verlängerung des federabschnittseitigen Schneidklemmspaltes (19) angeordnet ist.
     
    4. Kontakt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Klemmbereich nur in dem dem Klemmschenkel (14) abgewandten Schneidklemmabschnitt (11) einen Schneidklemmspalt (19), in dem dem Klemmschenkel (14) benachbarten Federabschnitt (13) jedoch einen erweiterten Einschnitt (20) zum freien Durchgriff des isolierten Leiters (18) aufweist.
     
    5. Kontakt nach Anspruch einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schneidklemmspalt (19) im Schneidklemmabschnitt (11) bezüglich des Federabschnitts (13) seitlich neben diesen versetzt ist.
     
    6. Kontakt nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schneidklemmspalt (19) im Schneidklemmabschnitt (11) mittig zwischen zwei mit Abstand nebeneinander verlaufenden Federabschnitten (13) angeordnet ist.
     
    7. Kontakt nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einem einzigen Blechstreifen gebildet ist und insgesamt einstückig ist.
     
    8. Verwendung eines aus einem Metallstreifen gebildeten elektrischen Kontakts zum Anschluß je wenigstens eines isolierten Leiters nach der Schneidklemmtechnik und eines Leiters mit abisoliertem Leiterende nach der Leiterklemmtechnik zum wahlfreien Leiteranschluß nach der einen oder der anderen Technik oder zum Leiterklemmanschluß zusätzlich zu einem in Schneidklemmtechnik ausgeführten leiteranschluß.
     




    Zeichnung











































    Recherchenbericht