(19)
(11) EP 0 677 019 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
22.05.1996  Patentblatt  1996/21

(21) Anmeldenummer: 94903769.1

(22) Anmeldetag:  14.12.1993
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B65H 54/28
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP9303/527
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 9414/694 (07.07.1994 Gazette  1994/15)

(54)

AUFSPULVORRICHTUNG

WINDING DEVICE

DISPOSITIF D'EMBOBINAGE


(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 23.12.1992 DE 4243671
20.03.1993 DE 4308989

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
18.10.1995  Patentblatt  1995/42

(73) Patentinhaber: B a r m a g AG
D-42897 Remscheid (DE)

(72) Erfinder:
  • TURK, Herbert
    D-42897 Remscheid (DE)
  • SCHIMINSKI, Herbert
    D-42499 Hückeswagen (DE)

(74) Vertreter: Kahlhöfer, Hermann, Dipl.-Phys. et al
Patent- und Rechtsanwälte Bardehle-Pagenberg-Dost-Altenburg- Frohwitter-Geissler & Partner, Xantener Strasse 12
40474 Düsseldorf
40474 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
DE-C- 3 417 457
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Aufspulmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruches 1. Eine derartige Aufspulmaschine ist z. B. bekannt durch die DE-A-34 04 303, EP-A-120 216, DE-C-34 17 457, DE-A-37 03 731 A1.

    [0002] Bei den Changiereinrichtungen dieser Aufspulmaschinen hat das Leitlineal folgende Funktion: Die Mitnehmerarme haben konstante Winkelgeschwindigkeit, besitzen jedoch in Changierrichtung, in der der Faden parallel zur Spulenachse hin- und herzuführen ist, zwischen den Hubenden unterschiedliche Führungsgeschwindigkeit. Die Führungsgeschwindigkeit ist von der sich ständig ändernden Winkelstellung der Flügel abhängig und daher sinnsförmig. Das Hauptleitlineal lenkt den Faden aus der Changierebene derart aus, daß diese Geschwindigkeitsunterschiede in gewünschter Weise kompensiert werden. Durch entsprechende Formgebung des Leitlineals läßt sich erreichen, daß die Changiergeschwindigkeit zwischen den Hubenden - d. h. abgesehen von den kurzen Umkehrbereichen, in denen die Bewegungsrichtung umgekehrt wird - konstant ist. Es können durch die Formgebung des Leitlinieals und der Flügel aber auch gewünschte Bewegungsgesetze vorgegeben werden. Dabei ist als Changierebene die Tangentialebene bezeichnet, die durch den Kopffadenführer und den nächsten Drehzylinder. auf welchen der Faden aufläuft, aufgespannt wird. Der Kopffadenführer liegt mittig über dem Changierhub. Er hat einen solchen Abstand von dem Drehzylinüer, daß der Faden die Fadenspannungsschwankungen, die durch die Changierbewegung entstehen, ertragen kann. Diese Fadenspannungsschwankungen entstehen dadurch, daß sich die Fadenlänge zwischen Kopffadenführer und Drehkörper infolge der Changierbewegung laufend ändert, d.h. vergrößert und verkleinert. Bei dem Drehkörper handelt es sich im allgemeinen um eine Kontaktwalze, auf die der Faden aufläuft und die der Faden teilweise umschlingt, um sodann der Spule zuzulaufen.

    [0003] Bei den Changiereinrichtungen nach dem Stand der Technik ist es möglich, den Faden über einen großen Changierhub, z.B. 250 mm mit nur einem Rotor für jede Bewegungsrichtung jeweils hin- und herzuführen. Dadurch müssen jedoch große Unterschiede der Führungsgeschwindigkeit kompensiert werden. Deshalb ragt das Leitlineal namentlich im mittleren Bereich des Chanigerhubes weit in die Changierebene hinein, während es im Bereich der Changierhubenden nahe an der Changierebene liegt. Entsprechend groß ist der Umschlingungswinkel des Fadens am Leitlineal im mittleren Bereich des Changierhubs und entsprechend klein ist der Umschlingungswinkel des Fadens am Leitlineal im Bereich der Hubenden.

    [0004] Aufgabe der Erfindung ist. diese großen Unterschiede des Umschlingungswinkels, die auch zu unterschiedlichen Fadenspannungen führen, zu vermeiden, und dadurch große Changierhübe zu ermöglichen.

    [0005] Die Lösung ergibt sich aus dem Anspruch 1.

    [0006] Mit dieser Lösung lassen sich die maximalen Umschlingungswinkel, die naturgemäß in dem Bereich der größten Abweichung der Leitlineale aus der Changierebene auftreten, sehr stark reduzieren. Bevorzugt ist eine Anordnung, bei der die maximalen Umschlingungswinkel in etwa gleich groß sind, so daß die Fadenspannung innerhalb bestimmter Grenzen bleibt. Der Vorteil der Erfindung ist, daß eine unzulässige Verminderung der Fadenspanung in den Endbereichen des Changierhubs vermieden werden kann. Bei der bekannten Aufspulmaschine muß die Fadenspannung so hoch gewählt werden, daß sie auch in den Hubendbereichen einen Mindestwert nicht unterschreitet. Das bedeutet andererseits, daß die Fadenspannung im mittleren Bereich des Changierhubes relativ hoch liegt. Mit der Erfindung gelingt es dagegen, in den Hubendbereichen der Tendenz zur Verminderung der Fadenspannung entgegenzuwirken und auch bei niedrig gewählter Fadenspannung oberhalb des Minimalwertes zu bleiben.

    [0007] Auch die Weiterbildung nach Anspruch 2 bewirkt eine Vergleichmäßigung der Fadenspannung.

    [0008] Beim Aufwickeln eines multifilen Fadens muß die Spule so hergestellt werden, daß der Faden auch mit hoher Geschwindigkeit wieder von der Spule ablaufen kann. Es wird insbesondere dann möglich, wenn der Faden in geschlossener Form auf der Spule abgelegt wird, d.h.: als ob er ein einheitlicher, im wesentlichen runder Körper wäre. Das Gegenteil davon ist, daß die einzelnen Filamente, aus denen der Faden besteht, nebeneinander auf der Spule abgelegt werden. In diesem Falle besteht beim Ablaufen des Fadens die Gefahr, daß sich die einzelnen zusammengehörenden Filamtente nicht gleichzeitig und gleichmäßig von der Wickeloberfläche lösen. Der Faden läuft dann ungleichmäßig ab und es kann zum Fadenbruch oder Filamentbruch kommen. Anspruch 3 hat den besonderen Vorteil, daß bei dieser Ausgestaltung der Erfindung der Faden als geschlossener Körper - und nicht als breites, aus einzelnen Filamenten bestendes Band - auf der Spule abgelegt wird. Insbesondere wird bei dieser Ausgesaltung vermieden, daß eine Verbindung der einzelnen Filamente, die zuvor durch Ausblasen eines scharfen Luftstromes auf den Faden vorgenommen worden ist (Tangelung), wieder aufgehoben und aufgelöst wird.

    [0009] Voraussetzung hier - wie auch bei allen sonstigen Ausführungen - ist, daß die beiden Leitlineale sehr dicht zueinander und zu den Drehebenen der Mitnehmerarme angeordnet sind.

    [0010] Die Ausgestaltung nach Anspruch 4 erlaubt eine besonders exakte Fadenübergabe von einem Flügel auf den anderen in den Umkehrbereichen und vermeidet das maschinenbauliche Problem der dichten Anwordnung der Leitlineale.

    [0011] Es ist grundsätzlich möglich, das Hauptleitlineal auf der einen oder der anderen Seite der Fadenlaufebene anzuordnen. Bevorzugt ist jedoch, daß das Hauptleitlineal zwischen der Fadenlaufebene und der Rotorachsebene liegt (Anspruch 5). Dies ist insbesondere für die Bedienung und das Anlegen des Fadens von Vorteil.

    [0012] Es wurde bereits zuvor ausgeführt, daß es zweckmäßig ist, zumindest das Hauptleitlineal - in Fadenlaufrichtung - vor der Flügelebene anzuordnen. In diesem Falle verdeckt das Hauptleitlineal die Flügel, wenn es gleichzeitg zwischen der Anlaufebene und der Rotorachsebene angeordnet ist. Dadurch wird die richtige Relativeinstellung der Rotoren erschwert. Zur Vermeidung dient die weitere Ausgestaltung nach Anspruch 6. Dabei besteht das jeweilige Leitlineal aus einem am Maschinengestellt befestigten Rahmen, der ein Fenster umschreibt. Der Teil des Rahmens, der in die Changierebene ragt, bildet das Leitlineal. Im übrigen ist das Fenster so weit ausgeschnitten, daß vor allem die Endbereiche des Changierhubes, in denen die Übergabe des Fadens von dem einen Flügel auf den anderen erfolgt, sichtbar sind.

    [0013] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben.

    [0014] Es zeigen
    Fig. 1 und Fig. 2
    Seitenansichten einer konventionellen Aufspulmaschine, wobei unterschiedliche Fadenstellungen bzgl. des Changierhubes dargestellt sind;
    Fig. 3 und Fig. 4
    ein Ausführungsbeispiel der Erfindung mit unterschiedlichen Fadenstellungen längs des Changierhubes;
    Fig. 5
    die Aufsicht (schematisch) auf eine Changiereinrichtung mit Hauptleitlineal und Hilfsleitlinealen;
    Fig. 6
    die Aufsicht weiterer Ausführungsbeispiele;
    Fig. 7
    die Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels in mehreren Phasen der Changierbewegung.


    [0015] Die in dieser Anmeldung dargestellten Ausführungsbeispiele von Aufspulmaschinen haben das folgende gemeinsam: Ein Faden läuft über einen Kopffadenführer 13 einer Changiereinrichtung zu und von dort einer Kontaktwalze 12. Der Faden umschlingt die Kontaktwalze 12 teilweise, z. B. mit 60° und läuft sodann auf die Spule 16 auf. Die Kontaktwalze liegt im Umfangskontakt mit der Spule 16. Die Spule 16 wird auf einer Papphülse oder Kunststoffhülse 15 gebildet. Die Kunststoffhülse 15 ist auf einer Spindel 14 aufgespannt. Die Spindel 14 wird mit einer Drehzahl angetrieben. die im Verlaufe der Spulreise abnimmt. Die Steuerung des Spindelantriebes geschieht in Abhängigkeit von der Drehzahl der Kontaktwalze 12, die hierzu gemessen wird. Die Steuerung der Spindel bzw. des Spindelantriebes geschieht so. daß die Drehzahl der Kontaktwalze 12 konstant bleibt. Die Changiereinrichtung besteht aus den Rotoren 1 und 2, an denen mehrere Mitnehmerarme - im Rahmen dieser Anmeldung auch Flügel genannt - befestigt sind. Der Rotor 1 weist z. B. zwei Mitnehmerarme 5 und 6 auf, die jeweils um 180° zueinander versetzt sind. Der Rotor 2 weist die Mitnehmerarme 3 und 4 auf, die ebenfalls um 180° zueinander versetzt sind. Die Rotoren sind so angeordnet, daß die Mitnehmerarme 6 einerseits und 3, 4 andererseits in zwei eng benachbarten, zueinander parallelen Drehebenen umlaufen. Dabei sind jedoch die Rotorachsen - wie aus Fig. 5 ersichtlich - achsparallel zur Spule exzentrisch angeordnet.

    [0016] Die Rotoren werden mit entgegengesetzter Drehrichtung und einer Phasenversetzung von 90° angetrieben. Sofern jeder der Rotoren z. B. drei Mitnehmerarme hat, sind diese um 120° zueinander versetzt. Durch die Flügel 3 bis 6 wird der Faden an einem Leitlineal 9 (Hauptleitlineal) entlangeführt. Bei jedem Weg wird der Faden durch einen Flügel des einen Rotors geführt. An den Hubenden taucht dieser Flügel unter das Leitlineal und die Fadenführung in der entgegengesetzten Richtung wird sodann von einem der Flügel des anderen Rotors übernommen, der in diesem Augenblick unter dem Leitlineal hervorkommt. Eine derartige Changiereinrichtung ist zum Beispiel beschrieben in der EP-A-114 642 (Bag. 1321).

    [0017] Hierzu ist in Fig. 1 und Fig. 5 folgendes dargestellt:

    [0018] Jeder der Rotoren 1 und 2 nach Fig. 5 weist zwei um 180° zueinander versetzte Mitnehmerarme 3 und 4 bzw. 5 und 6 auf. Der Mitnehmerarm 5 hat derzeit die Fadenführung und führt den Faden nach links. An dem Changierhubende (Linie 7) gibt er den Faden an den entgegenkommenden Mitnehmerarm 7 des gegensinnig rotierenden Rotors 2 ab. Das Hauptleitlineal 9 ragt mit einer bestimmten Formgebung in die Changierebene hinein, die hier als Linie 10 angedeutet ist; d. h.: Der Faden kommt aus der Richtung des Betrachters und die Changierebene liegt senkrecht auf der Papierebene. In dem Bereich der Changierhubenden sind die Hilfsleitlineale 11 angeordnet, und zwar in zwei Ebenen, die sowohl den Drehebenen der Mitnehmerarme als auch zueinander dicht benachbart sind. Das Hauptleitlineal ragt von derselben Seite her in die Changierebene wie die Mitnehmerarme. Die Hilfsleitlineale 11 ragen von der entgegengesetzten Seite in die Changierebene 10 hinein.

    [0019] Es zeigt nun die Aufspulmaschine nach dem Stand der Technik (Fig. 1), daß das Hauptleitlineal 9 in den Figuren 1 und 2 sowohl am Ende des Changierhubes (Darstellung nach Fig. 1) wie auch in der Mitte des Changierhubes (Darstellung nach Fig. 2) den Faden aus der gestrichelt dargestellten Changierebene 10 ablenkt.

    [0020] Dadurch ergibt sich - wie Fig. 2 zeigt - im mittleren Bereich des Changierhubes eine sehr große Umschlingung des Fadens an dem Hauptleitlineal. In den Endbereichen ist - wie Fig. 1 zeigt - nur eine recht geringe Umschlingung übrig. Dieser Wechsel der Umschlingung hat auch eine entsprechende Änderung der Fadenzugkraft zur Folge, mit der der Faden auf die Kontaktwalze 12 bzw. auf der Spule 16 aufläuft. Über die wird der Faden in den Endbereichen - wie Fig. 1 zeigt - nicht mehr oder nur noch gering aus der Changierebene 10 ausgelenkt. Diese Auslenkung ist im mittleren Bereich des Changierhubes - wie Fig. 2 zeigt - sehr groß. Diese Auslenkung bewirkt eine große Fadenzugkraft, da der Faden von einem Lieferwerk mit fester Geschwindigkeit angeliefert wird und sich daher jede Auslenkung in eine entsprechende Dehnung und Vergrößerung der Fadenzugkraft umsetzt. Andererseits muß die Fadenspannung in den Endbereichen so groß sein, daß ein störungsfreier Spulbetrieb möglich ist. Folglich ist die Fadenspannung im mittleren Bereich umso größer und es läßt sich nicht immer vermeiden, daß die Fadenspannung im mittleren Bereich die Schädigungsgrenze übersteigt.

    [0021] Demgegenüber ist bei den Ausführungsbeispielen nach den Figuren 3 und 4 sowie 6 und 7 Abhilfe geschaffen.

    [0022] Aus den Figuren 3 und 4 mit dem ersten Ausführungsbeispiel nach der Erfindung ist ersichtlich, daß die gemeinsame Rotorachsebene 12 mit dem Hauptleitlineal soweit von der ebenfalls gestrichelt dargestellten Changierebene 10 entfernt ist, daß das Hauptleitlineal 9 an den Changierhubenden (s. Fig. 3) nicht mehr in die Changierebene hineinragt. Vielmehr ragen dort von der gegenüberliegenden Seite die Hilfsleitlineale 11 in die Changierebene hinein und übernehmen an den Changierhubenden, neben der Fadenführung und ggf. der Kompensation der Führungsgeschwindigkeit der Mitnehmerarme im Sinne eines gewünschten Verlaufs der Changiergeschwindigkeit, auch die Kompensation des Umschlingungswinkels, der an dem Hauptleitlineal verlorengeht sowie die Kompensation der Auslenkung des Fadens aus der Changierebene 10. Wie die Figuren 3 bis 5 zeigen, überlappen sich das Hauptleitlineal 9 und das Hilfsleitlineal 11 in den Hubendbereichen. Wie Fig. 5 zeigt, übernehmen die Hilfsleitlineale die Führung ungefähr oder vorzugsweise - von der Changierunghubmitte aus betrachtet - etwas vor dem Schnittpunkt der Changierebene 10 mit dem Hauptleitlineal 9. Dadurch wird erreicht, daß die Umschlingungswinkel an dem Haupt- und den Hilfslinealen annähernd gleich groß sind.

    [0023] Wie die Figuren 6 und 7 zeigen, müssen das Hauptleitlineal 9 und die Hilfsleitlineale 11 nicht notwendigerweise so angeordnet sein, daß eine Überlappung (Sicht in Fadenrichtung) stattfindet. Vielmehr hängt die relative Anordnung der Leitlineale von der gesamten geometrischen Anordnung des Fadenlaufes, der Changiereinrichtung, der Kontaktwalze und der Spule ab.

    [0024] Die einzelnen Phasen sind in Fig. 6 durch die gestrichelten Linien I - V markiert. Fig. 7 zeigt dieselbe Aufspulmaschine in verschiedenen, in Pfeilrichtung aufeinander folgenden Phasen I - V der Changierbewegung. In Fig. 7 I ist die Situation in der Mitte des Changierhubes dargestellt. Der Flügel 4 führt den Faden während dieser durch das Hauptleitlineal 9 ausgelenkt wird. In der Phase II ist der Faden im Endbereich des Changierhubs bereits in den Führungsschlitz zwischen dem Hauptlineal 9 und dem Hilfslineal 11 eingetaucht. In dieser Phase berührt das Hilfsleitlineal 11 erstmalig den Faden. In der Phase III ist zu sehen, daß der Faden sowohl von dem Hauptlineal als auch von dem Hilfslineal ausgelenkt wird. Daher bleibt der Umschlingungswinkel im wesentlichen konstant.

    [0025] In der Phase IV hat sich das Hauptlineal vollkommen aus der Changierebene zurückgezogen. Die Fadenführung erfolgt nunmehr ausschließlich durch das Hilfsleitlineal. In Phase V ist das Changierhubende dargestellt. Der Faden wird von dem einen Flügel 4 des einen Rotors auf den anderen Flügel 6 des anderen Rotors übergeben. In dieser Phase V hat ebenfalls das Hilfsleitlineal die alleinige Führung des Fadens in Changierrichtung.

    [0026] Eine weitere Besonderheit des Ausführungsbeispiels nach den Fig. 6 und 7 besteht darin, daß das Hauptleitlineal 9 und die Hilfsleitlineale 11 in eng beieinander gelegenen parallelen Ebenen vor den Flügelebenen angeordnet sind. Durch diese Anordnung wird erreicht, daß der Faden sich nicht beim Abheben auf der Kontaktwalze 12 bzw. der Spule in seine einzelnen Filamente zerlegt. Vielmehr wird der FAden als geschlossenes Filamentbündel auf der Spule abgelegt und folglich auch wieder als geschlossenes Filamentbündel beim Abwickeln von der Spule abgezogen. Bei der beschriebenen Flügelchangierung ist es erforderlich, die Flügel an den Rotoren exakt so zu justieren, daß der Faden an einem bestimmten Punkt von dem einen Flügel an den anderen Flügel übergeben wird. Hierzu muß man die Flügel beobachten können. Dazu dienen die Fenster 17 des Hauptleitlineals und 18 des Hilfsleitlineals. Die Leitlineale sind also als Rahmen ausgeführt, der jeweils ein Fenster freiläßt.

    BEZUGSZEICHENAUFSTELLUNG



    [0027] 
    1
    Rotor
    2
    Rotor
    3
    Mitnehmerarm
    4
    Mitnehmerarm
    5
    Mitnehmerarm
    6
    Mitnehmerarm
    7
    Changierhubende
    8
    Changierhubende
    9
    Hauptleitlineal
    10
    Changierebene
    11
    Hilfsleitlineale
    12
    Kontaktwalze
    13
    Kopffadenführer
    14
    Spindel
    15
    Hülse
    16
    Spule
    17
    Fenster
    18
    Fenster



    Ansprüche

    1. Aufspulmaschine

    zum Aufwickeln eines kontinuierlich anlaufenden Fadens zu einer Kreuzspule (16)

    mit einer Changiereinrichtung, welche den Faden längs einer vorgegebenen Strecke (Changierhub), quer zur Fadenlaufrichtung liegt (Changierrichtung), hin- und herführt, und welche folgende Merkmale aufweist:

    einen ortsfest mittig über dem Changierhub angeordneten Fadenführer (13, Kopffadenführer), der an dem der Changiereinrichtung folgenden Drehzylinder (16, Spule oder Kontaktwalze) eine Tangentialebene (10, Changierebene) aufspannt;

    zwei gegensinnig rotierende Rotoren (1,2) mit daran befestigten Mitnehmerarmen (3-6, Flügeln); die Rotorachsen sind in einer gemeinsamen Ebene (Rotorachsebene) angeordnet; die Flügel bewegen sich in zwei eng benachbarten, parallelen Ebenen (Flügelebenen), die die Rotorachsebenen senkrecht schneiden;

    ein erstes Leitlineal (9, Hauptleitlineal), das auf einer Seite der Fadenlaufebene in einer Ebene (Hauptleitlineal-Ebene) angeordnet ist, die zu einer der Flügelebenen eng benachbart und dazu parallel liegt, und das in die Changierebene derart hineinragt und das dadurch den Kopffadenführer (13) derart auslenkt, daß der Faden in Changierrichtung mit im wesentlichen konstanter oder nach einem bestimmten Bewegungsgesetz vorgegebener Changiergeschwindigkeit hin- und hergeführt wird;

    Hilfsleitlineale (11) im Bereich der Enden des Changierhubs (Hubenden), die in einer zu den Flügelebenen paralleler Ebene (Hilfslineal-Ebene) liegen und die im Vergleich zu dem Hauptleitlineal auf der gegenüberliegenden Seite der Changierebene angeordnet sind;
    dadurch gekennzeichnet, daß

    die Rotorachsebene und das Hauptleitlineal (9) so zur Changierebene (10) angeordnet sind, daß das Hauptleitlineal (9) in den Bereichen der Hubenden nicht in die Changierebene (10) hineinragt,

    und daß in den Bereichen der Hubenden die Hilfsleitlineale (11) in die Changierebene (10) hineinragen und dadurch die Fadenführung und die Vorgabe der Changiergeschwindigkeit übernehmen.


     
    2. Aufspulmaschine nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß

    die Rotorachsebene und das Hauptleitlineal (9) so zur Changierebene (10) angeordnet sind, daß der Umschlingungswinkel am Hauptleitlineal (9) in dessen Hubmitte und der Umschlingungswinkel an den Hubenden der Hilfsleitlineale (11) etwa gleich groß sind.


     
    3. Aufspulmaschine nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet daß,

    das Hauptleitlineal (9) und die Hilfsleitlineale (11) in Ebenen (Hauptlineal-Ebene; Hilfslineal-Ebene) liegen, die - in Fadenlaufrichtung - vor den Flügelebenen und eng benachbart zueinander liegen.


     
    4. Aufspulmaschine nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet, daß

    das Hauptleitlineal (9) - in Fadenlaufrichtung - und das Hilfsleitlineal (11) - in Fadenlaufrichtung gesehen - auf gegenüberliegenden Seiten der Flügelebenen liegen.


     
    5. Aufspulmaschine nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet daß,

    das Hauptleitlineal (9) auf derselben Seite der Fadenlaufebene angeordnet ist wie die Rotorachsebene.


     
    6. Aufspulmaschine nach Anspruch 5,
    dadurch gekennzeichnet, daß

    die - in Fadenlaufrichtung - vor den Flügelebenen angeordneten Leitlineale (Hauptleitlineal 9 und/oder Hilfsleitlineal 11) ein Fenster (17, 18) zur Sichtbarmachung der Flügel umschreiben.


     


    Claims

    1. A winding machine for winding a continuously running thread to form a cross-wound bobbin (16), with a reciprocating device, which reciprocates the thread over a given distance (reciprocation stroke), transversely to the running direction of the thread (reciprocation direction), and having the following features:

    a thread guide (13) (top thread guide), which is arranged in a fixed manner centrally above the reciprocation stroke and which sets up a tangential plane (10) (reciprocation plane) to a rotary cylinder (16) (bobbin or contact roller) following the reciprocating device;

    two rotors (1, 2) rotating in opposite directions with driving arms (3-6) (blades) secured thereon; the rotor axes are arranged in a common plane (rotor axis plane); the blades move in two closely adjacent, parallel planes (blade planes), which intersect the rotor axis planes at right angles;

    a first guide bar (9) (main guide bar), which is arranged on one side of the thread running plane in a plane (main guide bar plane) which lies closely adjacent and parallel to the blade planes, the guide bar projecting into the reciprocation plane and thereby deflecting the top thread guide (13) in such a manner that the thread is reciprocated in the reciprocation direction at a substantially constant reciprocating velocity or a velocity determined according to a specific law of motion;

    auxiliary guide bars (11) in the region of the ends of the reciprocation stroke (stroke ends), which lie in a plane (auxiliary bar plane) parallel to the blade planes and which are arranged on the side of the reciprocation plane opposite the main guide bar;

    characterised in that the rotor axis plane and the main guide plane (9) are arranged relative to the reciprocation plane (10) in such a manner that the main guide bar (9) does not project into the reciprocation plane (10) in the region of the stroke ends, and in the region of the stroke ends the auxiliary guide bars (11) project into the reciprocation plane (10) and thereby take over the thread guidance and the determining of the reciprocation velocity.


     
    2. A winding machine according to claim 1, characterised in that the rotor axis plane and the main guide bar (9) are arranged relative to the reciprocation plane (10) in such a manner that the angle of contact in the stroke centre of the main guide bar (9) and the angle of contact at the stroke ends of the auxiliary guide bars (11) are approximately equal.
     
    3. A winding machine according to claim 1 or claim 2, characterised in that the main guide bar (9) and the auxiliary guide bars (11) lie in planes (main bar plane; auxiliary bar plane), which - in the thread running direction - lie in front of the blade planes and closely adjacent to one another.
     
    4. A winding machine according to claim 1 or 2, characterised in that the main guide bar (9) - viewed in the thread running direction - and the auxiliary guide bar (11) - viewed in the thread running direction - lie on opposite sides of the blade planes.
     
    5. A winding machine according to one of the preceding claims, characterised in that the main guide bar (9) is arranged on the same side of the thread running plane as the rotor axis plane.
     
    6. A winding machine according to claim 5, characterised in that the guide bar (main guide bar 9 and/or auxiliary guide bar 11) arranged in front of the blade planes - viewed in the thread running direction - circumscribe a window (17, 18) for viewing the blades.
     


    Revendications

    1. Machine à embobiner destinée à enrouler, sur une bobine croisée (16), un fil qui arrive en continu

    comprenant un dispositif à mouvement transversal, qui pose le fil suivant un trajet prédéfini (course de va-et-vient), transversalement au sens du fil (sens de va-et-vient), qui le mène suivant un mouvement alternatif, et qui présente les particularités suivantes :

    un guide-fil (13, guide-fil de tête), disposé fixe au centre au-dessus de la course de va-et-vient, et qui forme un plan tangent (10, plan de va-et-vient) au rouleau rotatif (16, bobine ou cylindre de contact), faisant suite au dispositif à mouvement transversal ;

    deux rotors (1, 2) tournant en sens inverse et auxquels sont fixés des bras d'entraînement (3 à 6, ailettes) les axes des rotors sont disposés dans un plan commun (plan d'axes de rotors) ; les ailettes se déplacent dans deux plans parallèles et étroitement voisins (plans d'ailettes), qui coupent perpendiculairement les plans d'axes de rotors ;

    une première règle-guide (9, règle-guide principale) qui est placée sur un côté du plan de passage de fil, dans un plan (plan de règle-guide principale) qui est étroitement voisin de l'un des plans d'ailettes et parallèle à celui-ci, et qui fait saillie dans le plan de va-et-vient et dévie ainsi le guide-fil de tête (13) de telle manière que le fil soit amené à exécuter un mouvement alternatif dans le sens de va-et-vient avec une vitesse de va-et-vient sensiblement constante ou prédéfinie selon un principe déterminé de mouvement ;

    des règles-guides auxiliaires (11) dans la zone des extrémités de la course de va-et-vient (fins de course), qui sont situées dans un plan (plan de règle auxiliaire) parallèle aux plans d'ailettes et qui sont placées, par rapport à la règle-guide principale, sur le côté opposé du plan de va-et-vient ;
       caractérisée en ce que

    le plan d'axes de rotors et la règle-guide principale (9) sont disposés de telle manière par rapport au plan de va-et-vient (10) que la règle-guide principale (9) ne pénètre pas dans le plan de va-et-vient (10) dans les zones des fins de course,

    et en ce que, dans les zones des fins de course, les règles-guides auxiliaires (11) pénètrent dans le plan de va-et-vient (10) et prennent ainsi en charge le guidage du fil et la fixation de la vitesse de va-et-vient.


     
    2. Machine à embobiner selon la revendication 1,
       caractérisée en ce que
       le plan d'axes de rotors et la règle-guide principale (9) sont disposés de telle manière par rapport au plan de va-et-vient (10) que l'angle d'enroulement, au niveau de la règle-guide principale (9), au milieu de la course de celle-ci, et l'angle d'enroulement, au niveau des fins de course des règles-guides auxiliaires (11) sont à peu près de même grandeur.
     
    3. Machine à embobiner selon la revendication 1 ou la revendication 2,
       caractérisée en ce que
       la règle-guide principale (9) et les règles-guides auxiliaires (11) sont situées dans des plans (plan de règle principale ; plan de règles auxiliaires) qui - dans le sens du passage du fil - sont placés avant les plans d'ailettes et étroitement voisins.
     
    4. Machine à embobiner selon la revendication 1 ou la revendication 2,
       caractérisée en ce que
       la règle-guide principale (9) - dans le sens du passage du fil - et la règle-guide auxiliaire (11) - vue dans le sens du passage du fil - sont situées sur des côtés opposés des plans d'ailettes.
     
    5. Machine à embobiner selon l'une des revendications précédentes,
       caractérisée en ce que
       la règle-guide principale (9) est placée du même côté du plan de passage du fil que le plan d'axes des rotors.
     
    6. Machine à embobiner selon la revendication 5,
       caractérisé en ce que
       les règles-guides (règle-guide principale 9 et/ou règle-guide auxiliaire 11), disposées - dans le sens du passage du fil - avant les plans d'ailettes, circonscrivent une fenêtre (17, 18) pour la visualisation des ailettes.
     




    Zeichnung