(19)
(11) EP 0 677 365 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.10.1995  Patentblatt  1995/42

(21) Anmeldenummer: 95103960.1

(22) Anmeldetag:  17.03.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B28B 23/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DK ES FR GB IT LI LU NL PT SE

(30) Priorität: 18.03.1994 DE 4409599

(71) Anmelder: Wayss & Freytag Aktiengesellschaft
D-60486 Frankfurt (DE)

(72) Erfinder:
  • Die Erfinder haben auf ihre Nennung verzichtet


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Haltevorrichtung zur Befestigung eines Schraubendübels in einer Schalung zur Herstellung von Spannbetonschwellen


    (57) Um eine bekannte Haltevorrichtung, mit der Schraubdübel (19) für Halteschrauben in Spannbetonschwellen beim Herstellungsprozeß der Schwelle in der Schalung (1) gehalten werden, beim Auftreten von Scherkräften in der Ebene der Schalfläche nachgiebig für die daraus entstehenden Bewegungen und von oberhalb der Schalung setzbar auszubilden, wird vorgeschlagen, die Haltevorrichtung (3) becherförmig mit einem inneren Hohlraum (6) auszubilden, durch den hindurch geeignetes Verbindungsmittel (10) von oberhalb der Schalung schlagbar ist, das die Schalung (1) und den Boden (4) der Haltevorrichtung (3) durchsetzt und die Haltevorrichtung lösbar in der Schalung (1) fixiert.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung wie sie im Oberbegriff des Anspruchs 1 beschrieben ist.

    [0002] In den Betonkörper von Spannbetonschwellen werden Schraubendübel eingegossen, in die die Halteschrauben für die Schienen eindrehbar sind. Solche Haltevorrichtungen sind gattungsmäßig beispielsweise aus der DE G 86 20 398.2 bekannt.

    [0003] Für eine wirtschaftliche Herstellung von Spannbetonschwellen sollen die manuellen Arbeitsschritte soweit wie möglich reduziert werden.

    [0004] Die bekannte Haltevorrichtung muß von Hand in die Schalung eingeschraubt werden. Sie weist bereits ein Teil 11 aus elastischem Material auf, das einen stählernen Bolzen 1, mit dem die Haltevorrichtung in der Schalung befestigt wird, umschließt. Mit dem elastischen Teil wird erreicht, daß die fertige Schwelle aus der Schalung gehoben werden kann, und sich dabei die Haltevorrichtung aus dem Schraubdübel löst.

    [0005] Der elastische Teil der bekannten Haltevorrichtung besteht aus Vollmaterial, das mit Gewindegängen in den Schraubdübel eingedreht ist. Es setzt dem Ausziehen der Haltevorrichtung aus dem Dübel beim Ausheben der betonierten Schwelle aus der Schalung noch erheblichen Widerstand entgegen.

    [0006] Die bekannte Haltevorrichtung ist bei Schwellenherstellung im Spannbett nicht verwendbar, weil sich dort die Schwellen im Verlauf des Herstellungsprozesses in der Schalung (dem Spannbett) verschieben. Die bekannten in Längsachse des Spannbetts starren Haltevorrichtungen würden eine Verschiebebewegung der Schwelle behindern und zur Beschädigung der Schwelle führen.

    [0007] Aufgabe der Erfindung ist es, die bekannte Haltevorrichtung so weiter zu entwickeln, daß sie

    · keine zeitaufwendigen, meist von unterhalb der Schalung her vorzunehmenden, manuellen Schraubarbeitsgänge erfordert,

    · die Verwendung bei der Herstellung im Spannbett zuläßt und

    · leicht aus dem Schraubendübel lösbar ist.



    [0008] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Haltevorrichtung wie sie im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 beschrieben ist.

    [0009] Die bekannte Haltevorrichtung wird in einen nachgiebigen becherförmigen Teil, auf den der Schraubdübel lösbar aufschraubbar ist, und ein davon unabhängiges, bedarfsweise abscherbares Befestigungsmittel, beispielsweise einen Niet, zur Fixierung in der Schalung geteilt.

    [0010] Die erfindungsgemäße Haltevorrichtung erfüllt die beiden gestellten Aufgaben, indem sie

    · die Befestigung mit einem geeigneten Verbindungsmittel von oben durch einen einfachen, hochmechanisierbaren Vorgang zuläßt,

    · für eine dauerhafte Befestigung, beispielsweise in einer Umlaufschalung, widerstandsfähige Stahlniete und ebenso

    · für eine lösbare Befestigung einen dünnen oder vorgekerbten, auf eine definierte Abscherkraft einstellbaren und damit bei einer Bewegung der Schwelle im Spannbett abscherbaren Blindniet in der Schalung verwendbar macht, und

    · durch ihre Becherform in umlaufenden Schalungen, wo sie in der Schalung verbleibt, in den Schraubendübel nachgiebiger und damit leichter lösbar wird, sodaß sich wesentlich längere Standzeiten für die Haltevorrichtung in der Schalung und damit geringere Herstellkosten für die Schwelle ergeben.



    [0011] In Ausgestaltung der Erfindung wird weiterhin vorgeschlagen,

    · den becherförmigen Teil zu schlitzen, damit das den Becherinnenraum im Durchmesser übersteigendes Blindnietsetzgerät eingeführt werden kann, und

    · einen Zapfen vorzusehen, der in die Becheröffnung einsetzbar ist, mit dem eine die Schwelle in ihrer Höhe durchsetzende Öffnung herstellbar ist, durch die der Schraubdübel-Hohlraum von evtl. eingedrungenem Wasser entleerbar ist.



    [0012] Der Zapfen wird zweckmäßig mit zwei Abschnitten ausgebildet. Der Abschnitt, der innerhalb des Schraubdübels verläuft, weist zylindrische Form, der über den Dübel bis zur Schwellenaufstandsfläche reichende Teil konische Form auf. Je nach welcher Seite der Zapfen beim Ausschalen der Schwelle ausgeschlagen oder -gezogen werden soll - wird die Neigung des Konus ausgebildet. Bei Entfernung des Zapfens von der in der Schalung obenliegenden Unterseite der Schwelle her verjüngt sich der Durchmesser des Konus nach der Schwellenunterseite hin, bei Entfernung von der im Einbauzustand obenliegenden Seite der Schwelle her verjüngt sich der Durchmesser des Konus nach dieser Seite hin.

    [0013] Die Erfindung wird anhand der Figur 1 bis 4 erläutert. Es zeigen:
    Fig.1 + 2
    Beispiele einer erfindungsgemäßen Haltevorrichtung, Fig. 2 mit Metallscheibe nach Anspruch 6 und Schlitz
    Fig.3 + 4
    das Beispiel einer Haltevorrichtung für einen bodenseitig offenen Dübel und einen Zapfen mit konischem den Entwässerungskanal zur Sohlfläche in der Schwelle formenden aus dem Dübel herausstehenden Teil.
    Fig. 3 mit gegen die Sohlfläche abnehmenden Konusdurchmesser.
    Fig. 4 mit gegen die Sohlfläche zunehmenden Konusdurchmesser.


    [0014] Auf der Bodenplatte einer Schwellenschalung 1 ist eine erfindungsgemäße Haltevorrichtung 3 mittels eines die zugeordneten Bohrung 2 in der Schalung 1 und 5 im Boden 4 der Haltevorrichtung durchsetzenden Verbindungsmittels 10 - zweckmäßig eines Nietes - befestigt Die Haltevorrichtung 3 weist Becherform auf. Durch den Hohlraum 6 der Becherform ist eine Vorrichtung einführbar, mit der das Verbindungsmittel 10 zur Befestigung der Haltevorrichtung 3 setzbar ist. Die Mantelfläche des Bechers ist mit Gewinde 7 versehen, auf das ein Schraubdübel 19 aufschraubbar ist, und kann Schlitze 8 aufweisen. Der Boden 4 der Haltevorrichtung 3 kann mit Hohllage gegen die Bodenplatte der Schalung 1 geformt sein, so daß er beim Setzen des Verbindungsmittels 10 den Rand 9 des Bodens dicht an die Schalung 1 anpreßt. Die Verankerung des Verbindungsmittels 10 kann durch eine Metallscheibe 11 verstärkt werden.

    [0015] In den Hohlraum 4 der Haltevorrichtung 3 sind Zapfen 12, 14 einsetzbar, mit denen eine den Beton 16 der Schwelle in der ganzen Höhe durchsetzender Hohlraum 17 bei der Schwellenfertigung im Beton freihaltbar ist. Der aus der bodenseitigen Öffnung 20 des in den Beton 16 der Schwelle einbetonierten Schraubdübels 19 herausstehende Teil 13 bzw. 15 des Zapfens 12, 14 ist konisch ausgebildet. Der Zapfen 12 weist einen konischen Teil 13 mit einem nach Fig. 3 von der Durchstoßöffnung 20 des Schraubdübels 19 zur Sohlfläche 18 der Schwelle hin abnehmenden Durchmesser auf, wenn er nach dem Ausschalen von der Sohlfläche 18 aus aus dem Beton 16 ausgeschlagen werden soll, der Zapfen 14 nach Fig. 4 einen konischen Teil 15 mit entsprechend zunehmenden Durchmesser, wenn er nach dem Ausschalen von der Oberseite der Schwelle her ausgeschlagen werden soll.


    Ansprüche

    1. Haltevorrichtung zur Befestigung eines Schraubendübels in einer Schalung zur Herstellung von Spannbetonschwellen, die einen aus nachgiebigen Material gefertigten mit Gewinde versehenen oberen Teil aufweist, mit dem sie in den Schraubdübel eindrehbar und in dem Schraubdübel lösbar gehalten ist, und die Mittel aufweist, mit denen sie in der Schalung fixierbar ist, dadurch gekennzeichnet,

    · daß die Haltevorrichtung (3) Becherform aufweist mit einem inneren Hohlraum (6), in den eine Blindnietsetzmaschine einführbar ist.

    · daß der Becherboden (4) eine zentrale Bohrung (5) aufweist, die mit einer entsprechenden Bohrung (2) in der Schalung (1) in Deckung bringbar ist und durch die mit einem geeigneten Werkzeug ein geeignetes Verbindungsmittel (10), mit dessen Hilfe die Haltevorrichtung (3) fest an die Schalung (1) anpreßbar ist, setzbar ist.


     
    2. Haltevorrichtung (3) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie mindestens einen senkrecht zum Becherboden (4) verlaufenden Schlitz (8) in der Mantelfläche aufweist.
     
    3. Haltevorrichtung (3) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den Hohlraum (6) der Becherform ein Zapfen (12,14) aus Kunststoff oder Metall einsetzbar ist, dessen vom Becher umfaßter Teil diesen etwa formschlüssig ausfüllt und dessen aus dem Becher herausstehender Teil (13,15) die. Schwelle etwa senkrecht zur Aufstandsfläche und mindestens mit deren Sohlfläche (18) abschließend durchsetzt.
     
    4. Haltevorrichtung (3) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Zapfen (12,14) mit dem aus dem Dübel (19) herausstehenden Teil (13, bzw. 15) konische Form aufweist und der konische Teil vom Durchstoßpunkt durch den Dübel gegen die Sohlfläche (18) der Schwelle bedarfsweise zunehmenden bzw. abnehmenden Durchmesser aufweist.
     
    5. Haltevorrichtung (3) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Becherboden (4) gegen die Schalung (1) mit Hohllage geformt ist, und daß durch Anziehen des Verbindungsmittels (10) der Rand (9) anpreßbar ist.
     
    6. Haltevorrichtung (3) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der der Schalung (1) abgewandten Seite zwischen Becherboden (4) und Kopf des Verbindungsmittels (10) eine Metallscheibe (11) mit zentraler Bohrung angeordnet ist.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht