[0001] Die Erfindung betrifft eine Schreibeinrichtung zum gesteuerten Aufbringen von Ladungsträgern
auf ein Substrat, wobei eine Ladungsträgerquelle zur Erzeugung der Ladungsträger an
einen ersten Pol und an einen zweiten Pol einer Spannungsquelle angeschlossen ist,
wodurch ein Stromkreis ausgebildet wird, in dem sich eine Steuereinrichtung befindet,
und mit einem dritten Pol der Spannungsquelle, der ein vorbestimmbares elektrisches
Potential auf dem Substrat erzeugt, so daß dort durch entsprechendes Ansteuern der
Steuereinrichtung die Ladungsträger aufbringbar sind.
[0002] Schreibeinrichtungen der eingangs genannten Art sind bekannt. Sie dienen dazu, in
definierter Weise Ladungsträger auf ein Substrat aufbringen zu können, um beispielsweise
an diese aufgebrachten Ladungsträger ein Farbmittel zu binden, das dann auf einen
Bedruckstoff, beispielsweise auf Papier oder dergleichen, übertragen wird. Um ein
möglichst hochwertiges Schreibergebnis zu erzielen, ist es erforderlich, das Farbmittel
mit einer sehr hohen Auflösung pro Flächeneinheit auf den Bedruckstoff zu übertragen.
Mithin ist eine möglichst hohe Integration der einzelnen Komponenten der Schreibeinrichtung
erforderlich, die jedoch hinsichtlich der Isolationsabstände an Grenzen stößt. Überdies
ist die elektronische Bauteile, insbesondere Halbleiter, aufweisende Schreibeinrichtung
stets der Gefahr ausgesetzt, daß aufgrund hoher Potentialdifferenzen ungewollte Durchschläge
auftreten, die zu einer Funktionsunfähigkeit führen können.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Schreibeinrichtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, die eine Höchstintegration zuläßt und eine hohe Funktionssicherheit
aufweist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Steuereinrichtung dem
ersten oder dem zweiten Pol zugeordnet ist und sich etwa auf O-Volt-Potential (O-V-Potential)
befindet. Aufgrund dieser Ausgestaltung weisen die Komponenten der elektronischen
Steuereinrichtung somit Potentiale auf, die im Bereich des O-Volt-Potentials liegen,
also etwa gegenüber der Umgebung ein gleiches Potential aufweisen, das üblicherweise
als Masse-Potential bezeichnet wird. Das Wort "etwa" im kennzeichnenden Teil des Hauptanspruchs
verdeutlicht, daß die Aussage "O-Volt-Potential" nicht bedeuten kann, daß kein Spannungshub
mehr für die Steuerfunktion zur Verfügung steht, sondern zeigt auf, daß die einzelnen
Bauteile und Komponenten der Steuereinrichtung im Bereich dieses O-Volt-Potentials
liegen, beispielsweise im Bereich von 30 Volt, sofern eine derartige Steuerspannung
zum Einsatz kommt. Insgesamt ist aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung somit
sichergestellt, daß die einzelnen Baugruppen der Steuereinrichtung gegenüber dem sie
umgebenden Masse-Potential nur einer geringen Spannungsdifferenz unterliegen, so daß
sehr enge Abstände ausreichen, um dennoch eine hinreichende Spannungsfestigkeit sicherzustellen.
Es ist somit eine Höchstintegration möglich, ohne daß Durch- bzw. Überschläge zu befürchten
sind. Nicht nur die direkt der Steuerung der Ladungsträger dienenden Baugruppen, sondern
auch dieser vorgeschaltete Elemente, beispielsweise Mikroprozessoren, mit denen die
Ansteuerung der Schreibeinrichtung erfolgt, können sich aufgrund der erfindungsgemäßen
Ausgestaltung im Bereich des O-Volt-Potentials befinden; sie unterliegen somit den
gleichen bereits vorstehend erwähnten Vorteilen. Aufgrund der durch die Erfindung
ermöglichten hohen Integration sind durch die kleinen Abstände sehr kurze Schaltzelten
möglich, das heißt, es läßt sich eine im wesentlichen verzögerungsfreie Ansteuerung
durchführen.
[0005] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Ladungsträgerquelle
eine Ionenquelle ist. Dies hat den Vorteil, daß die für das Beschreiben verwendeten
Ladungsträger Ionen sind, die eine -gegenüber Elektronenwesentlich geringere Beweglichkeit
aufweisen und daher am Ablagerungsort auf dem Substrat verharren.
[0006] Ferner ist es vorteilhaft, wenn der erste Pol eine Anode bildet. Insbesondere ist
vorgesehen, daß der zweite Pol eine Katode bildet. Der dritte Pol ist vorzugsweise
mit einem positiven Potential versehen, wobei dieses positive Potential jedoch wesentlich
kleiner als das positive Potential der Anode ist.
[0007] Besonders bevorzugt ist, wenn die Steuereinrichtung zwischen der Katode und dem etwa
O-Volt-Potential liegt.
[0008] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist es vorteilhaft, wenn die Anode ein Potential
von > + 200 Volt aufweist. Demgegenüber besitzt die Katode ein Potential von circa
O Volt, das heißt, sie befindet sich auf dem elektrischen Potential der Steuereinrichtung.
Mithin ist die Steuereinrichtung der Katode zugeordnet.
[0009] Der dritte Pol, der mit dem Substrat in Verbindung steht, weist vorzugsweise ein
Potential von > 40 Volt auf.
[0010] Die Erfindung betrifft ferner eine Schreibeinrichtung zum gesteuerten Aufbringen
von Ladungsträgern auf ein Substrat, wobei eine Landungsträgerquelle zur Erzeugung
der Ladungsträger und eine Steuereinrichtung vorhanden ist, wobei die Ladungsträgerquelle
auf eine Anodenspannung U zum Zünden der Ladungsträgerquelle mit dem Wert U
max gebracht wird, die größer als eine Spannung U
spitze an der Anode ist. Auf diese Art und Weise wird die Ladungsträgerquelle, die eine
Plasmastrecke aufweist, gezündet. Anschließend wird dann für einen Stand-by-Betrieb
(statischer Zustand) eine Spannung U
stat an der Anode angenommen, die kleiner als die Spannung U
spitze ist.
[0011] Die Zeichnungen veranschaulichen die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels,
und zwar zeigt:
- Fig. 1
- einen schematischen Aufbau der Schreibeinrichtung,
- Fig. 2
- ein Strom-Spannungsdiagramm einer Ladungsträgerquelle der Schreibeinrichtung,
- Fig. 3
- ein Prinzipschaltblld der Schreibeinrichtung und
- Fig. 4
- eine Selbstschutz-Einrichtung der Schaltung der Figur 3.
[0012] Die Figur 1 zeigt eine Schreibeinrichtung 1, die eine Ladungsträgerquelle 2 besitzt,
die über einen Stromkreis 3 an eine nicht näher dargestellte Spannungsquelle 4 angeschlossen
ist, die einen ersten Pol 5, einen zweiten Pol 6 und einen dritten Pol 7 aufweist.
Der erste Pol 5 bildet eine Anode 8 und der zweite Pol 6 eine Katode 9.
[0013] Die Anordnung ist derart getroffen, daß beim Überschreiten einer zwischen Anode 8
und Katode 9 liegenden Zündspannung in der Ladungsträgerquelle 2 eine Plasmastrecke
10 gezündet wird, wodurch freie Ladungsträger, nämlich Ionen, erzeugt werden. Im Stand-by-Betrieb
bildet sich im Stromkreis 3 ein Ruhestrom aus, der den Plasma-Stromfluß aufrecht erhält.
Durch eine Steuereinrichtung (die in der Figur 1 nicht dargestellt ist) lassen sich
die Stromverhältnisse verschieben, wodurch Ionen in Richtung des Pfeiles 11 den Stromkreis
3 verlassen und auf ein Substrat 12 treffen, wodurch ein gezieltes Beschreiben des
Substrats mit Ionen möglich ist. Vorzugsweise ist eine Vielzahl von Ladungsträgerquellen
2 vorgesehen, die -eng beabstandet zueinander, das heißt, hoch integriert- dem Substrat
12 gegenüberliegen und jeweils mittels Ansteuerung Ionen auf der Oberfläche des Substrats
12 anlagern können. Das Substrat 12 ist als Dielektrikum aufgebaut, das mit einer
leitenden Schicht versehen ist, die den Pol 7 bildet. Auf diese Art und Weise läßt
sich durch entsprechende Ansteuerung ein Ladungsbild auf der Oberfläche des Substrats
12 erzeugen, das -in einem weiteren, in der Figur 1 nicht dargestellten Verfahrensschritt-
dann mit einem Farbmittel in Kontakt tritt, wodurch das Farbmittel entsprechend dem
zu schreibenden Sujet gebunden und anschließend einem Bedruckstoff (zum Beispiel Papier)
zugeführt wird.
[0014] Nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung weist die Anode 8 ein Potential
von > + 200 Volt, insbesondere > + 300 Volt, auf. Die Katode 9 besitzt erfindungsgemäß
ein Potential, das im O-Volt-Potentialbereich und darüber liegt. Das Potential des
Substrats 12, das über den dritten Pol 7 der Spannungsquelle 4 zugeführt wird, ist
vorzugsweise > 40 Volt, insbesondere etwa 60 Volt, groß.
[0015] In der Figur 2 ist -lediglich der Übersicht halber- ein Strom-Spannungsdiagramm der
Plasmastrecke 10 der Ladungsträgerquelle 2 dargestellt. Es ist erkennbar, daß beim
Steigern der Spannung U die Plasmastrecke zündet und sich dann unter Verringerung
der nötigen Ruhespannung (um den Plasmastromfluß aufrecht zu erhalten) erheblich erniedrigt,
wobei schon geringe Spannungsänderungen zu sehr großen Stromänderungen führen. Für
den Betrieb der erfindungsgemäßen Schreibeinrichtung ist somit erforderlich, zunächst
die einzelnen Plasmastrecken 10 zu zünden. Erst dann können mittels der zugehörigen
Steuereinrichtungen Spannungssprünge im Stromkreis 3 erzeugt werden, die dazu führen,
daß sich Ionen auf dem Substrat 12 ablagern.
[0016] Die Figur 3 zeigt ein Blockschaltbild der Schreibeinrichtung 1. Es ist erkennbar,
daß an die Anode 8 ein Spannungsimpuls 13 gelegt wird, der dazu dient, sämtliche Plasmastrecken
10 zu zünden. Ist die Zündung erfolgt, so befinden sich die Ladungsträgerquellen 2
im bereits vorstehend erwähnten Stand-by-Betrieb. Die Spannungsverhältnisse sind dabei
so gewählt, daß keine Ionen auf das Substrat treffen. Vergleicht man den Spannungsimpuls
13 mit der Darstellung der Figur 2, so wird deutlich, daß es für das Zünden der Plasmastrecken
10 erforderlich ist, zunächst an der Anode 8 die Spannung U aufzubringen, die größer
als die Spannung U
spitze gemäß Figur 2 ist. Ist dann die Zündung erfolgt, so liegt der statische Betrieb vor,
der eine Spannung U
stat erfordert, die kleiner als die Spannung U
spitze ist. Die Spannung U
stat ist -gemäß Figur 2- größer als die etwa parallel zur I-Achse verlaufende Anodenspannung
U
min (Figur 2). Insgesamt ergibt sich durch diese Spannungsverhältnisse der Vorteil, daß
in der Steuerstrecke der Steuereinrichtung 17 nur niedrige Spannungsabfälle auftreten,
was für eine hohe Integrationsdichte der Schaltung wichtig ist.
[0017] Ein Schalter S dient als Ein-Ausschalter, das heißt, er wird für den Betrieb geschlossen.
Jeder Ladungsträgerquelle 2 ist gegebenenfalls im Bereich der Anode 8 vorteilhaft
ein Vorwiderstand Rv zugeordnet, der dazu dient, die einzelnen Plasmastrecken 10 annähernd
identisch zueinander abzugleichen. Der Ruhestrom wird somit überall konstant eingestellt.
An einen den Gegenpol zur Anode bildenden Anschluß 14 der Plasmastrecke 10, der die
Katode 9 darstellt, ist ein elektrischer Leiter 15 angeschlossen der zu einer Endstufe
16 der bereits erwähnten Steuereinrichtung 17 führt, die ferner eine Logik 18 und
einen Mikroprozessor 19 aufweist. Die Steuereinrichtung 17 besitzt eine Masseleitung
20, die das Bezugspotenial der Elektronik bildet, das heißt, sie befindet sich hinsichtlich
der Spannungsquelle 4 etwa auf O-Volt-Potential. Zwischen dem Leiter 15 -und damit
der Katode 9- und der Masseleitung 20 ist ein elektronisches Steuerelement (nicht
dargestellt), insbesondere ein Transistor oder dergleichen, geschaltet, wodurch das
Potential des Leiters 15 und damit Katode 9 veränderbar, insbesondere auch bis auf
das Potential der Masseleitung 20 "herunterziehbar" ist. Dieses Steuerelement kann
auch ein steuerbarer Widerstand oder dergleichen sein. Diese Variationsmöglichkeit
stellt die Steuermöglichkeit der Steuereinrichtung 17 dar. Durch entsprechende Potentialveränderung
ist es -wie bereits vorstehend zur Figur 1 erläutert- möglich, Ionen in Richtung des
Pfeiles 11 auf das Substrat 12 aktiv zu übertragen.
[0018] Aus der vorstehenden Beschreibung wird deutlich, daß sich die Steuereinrichtung und
damit die zugehörigen Vorteile, insbesondere auch die Elektronikbauteile der Logik
18 und auch des Mikroprozessors 19 in einem Potentialbereich befinden, der dem Massepotential
entspricht, so daß die herrschenden Spannungen gegenüber dem Massebereich relativ
niedrig, nämlich im Bereich von Steuerspannungen sind. Auf diese Art und Weise können
Über- und Durchschläge vermieden werden und es läßt sich eine optimale Hoch-Integration
der Bauteile realisieren. Kleinste Abstände sind möglich, wodurch extrem kurze Schaltzeiten
erzielt werden können.
[0019] In der Figur 4 ist ein Schaltungsausschnitt verdeutlicht, der einen Schalttransistor
21 aufweist, welcher zwischen der Leitung 15 und der Masseleitung 20 liegt und somit
die Steuerfunktion ausführen kann. Seine Basis steht mit einer Zener-Diode 22 in Verbindung,
die zum Kollektor des Schalttransistors 21 führt. Parallel zur Zener-Diode 22 liegt
eine Kollektor-Emitter-Strecke eines weiteren Transistors 23, der als Treiber dient.
Würde -aufgrund eines unzulässigen Betriebszustandes- dem Kollektor des Schalttransistors
21 eine zu große Spannung zugeführt werden, so kommt der Treiber-Transistor 23 in
den Durchbruch und steuert in entsprechender Weise den Schalttransistor 21 an, so
daß sich insgesamt ein Selbstschutz der Elektronik einstellt.
1. Schreibeinrichtung zum gesteuerten Aufbringen von Ladungsträgern auf ein Substrat,
wobei eine Ladungsträgerquelle zur Erzeugung der Ladungsträger an einen ersten Pol
und an einen zweiten Pol einer Spannungsquelle angeschlossen ist, wodurch ein Stromkreis
ausgebildet wird, in dem sich eine Steuereinrichtung befindet, und mit einem dritten
Pol der Spannungsquelle, der ein vorbestimmbares elektrisches Potential auf dem Substrat
erzeugt, so daß dort durch entsprechendes Ansteuern der Steuereinrichtung die Ladungsträger
aufbringbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinrichtung (17) dem ersten oder dem zweiten Pol (5, 6) zugeordnet ist
und sich etwa auf O Volt-Potential befindet.
2. Schreibeinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ladungsträgerquelle (2) eine Ionenquelle ist.
3. Schreibeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Pol (5) eine Anode (8) bildet.
4. Schreibeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Pol (6) eine Katode (9) bildet.
5. Schreibeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der dritte Pol (7) ein positives Potential gegenübe dem Katodenpotential aufweist.
6. Schreibeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinrichtung (17) zwischen der Katode (9) und dem etwa O-Volt-Potential
liegt.
7. Schreibeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anode (8) ein Potential von > + 200 Volt aufweist.
8. Schreibeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Katode (9) ein Potential von circa O Volt aufweist.
9. Schreibeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der dritte Pol (7) ein Potential von > + 40 Volt aufweist.
10. Schreibeinrichtung, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anodenspannung (U) zum Zünden der Ladungsträgerquelle (2) auf eine Spannung
Umax gebracht wird, die größer als eine Spannung Uspitze an der Anode (8) ist (Figur 2) und daß dann für einen Stand-by-Betrieb (statischer
Zustand) eine Spannung Ustat angenommen wird, die kleiner als Uspitze ist.