[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Speichern von kontinuierlich, insbesondere
in einer Schuppenformation anfallenden flächigen Erzeugnissen, insbesondere Druckprodukten
wie Zeitungen, Zeitschriften und dgl., bei dem die flächigen Erzeugnisse auf einen
Hauptwickel aufgewickelt bzw. von diesem abgewickelt werden sowie eine Vorrichtung
zur Durchführung dieses Verfahrens.
[0002] Aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 32 44 664 ist ein Verfahren dieser Art bekannt,
bei dem ein erster, vorauslaufender Teil der Erzeugnisse mit Verzögerung und gleichzeitig
mit einem zweiten nachfolgenden Teil der Erzeugnisse auf den Hauptwickel aufgewickelt
wird. Die Verzögerung wird dabei dadurch erreicht, daß der erste vorauslaufende Teil
der Erzeugnisse zuerst auf einen Zwischenwickel aufgewickelt wird, woraufhin er dann
während des Zuströmens des zweiten, nachfolgenden Teils der Erzeugnisse wieder vom
Zwischenwickel abgewickelt wird, wodurch ein gleichzeitiges Aufwickeln des ersten
und des zweiten Teils der Erzeugnisse auf den Hauptwickel ermöglicht wird.
[0003] Bei diesem Verfahren ist es von wesentlicher Bedeutung, daß der erste und der zweite
Teil der Erzeugnisse dem Hauptwickel übereinanderliegend zugeführt werden, wodurch
sich am Hauptwickel eine zweischichtige Wickellage ergibt.
[0004] Während der kontinuierlich anfallende Erzeugnisstrom auf den Zwischenwickel aufgewickelt
wird, hat der Hauptwickel keine Funktion zu erfüllen, weshalb während der entsprechenden
Zeitspanne ein zuvor vollständig bewickelter Hauptwickel abtransportiert und gegen
einen leeren Hauptwickel ausgetauscht werden kann. Durch die Vorsehung des Zwischenwickels
und das beschriebene Zusammenwirken des Zwischenwickels mit dem Hauptwickel ist es
demzufolge möglich, nacheinander mehrere Hauptwickel zu bewickeln, ohne daß es erforderlich
ist, den kontinuierlichen Erzeugnisstrom während des Auswechselns eines vollen Hauptwickels
gegen einen leeren Hauptwickel zu unterbrechen.
[0005] In der deutschen Offenlegungsschrift DE 32 44 663 ist beschrieben, daß das Abwickeln
von zweischichtig übereinander auf einem Hauptwickel liegenden Erzeugnissen zur Erzeugung
eines kontinuierlichen Erzeugnisstroms in analoger Weise ablaufen kann, indem eine
Lage der Erzeugnisse direkt vom Hauptwickel weggeführt und die andere Lage dem Zwischenwickel
zugeführt wird, woraufhin dann wenn der Hauptwickel leer ist, die mittlerweile auf
dem Zwischenwickel befindliche Lage abgewickelt wird. Während des Abwickelns dieser
Lage vom Zwischenwickel kann der leere Hauptwickel gegen einen vollen Hauptwickel
ausgetauscht werden.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zum Speichern
von kontinuierlich anfallenden flächigen Erzeugnissen bereitzustellen, welches möglichst
flexibel einsetzbar und an unterschiedliche Anwendungsfälle anpaßbar ist.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein erster Teil der Erzeugnisse
auf einen ersten Hauptwickel und ein zweiter Teil der Erzeugnisse auf einen dem ersten
Hauptwickel zugeordneten zweiten Hauptwickel aufgewickelt bzw. von diesem abgewickelt
wird.
[0008] Durch die erfindungsgemäße Verwendung von zwei separaten, jedoch insbesondere mechanisch
miteinander verbundenen Hauptwickeln ist es nicht mehr nötig, die Erzeugnisse übereinanderliegend
als zweischichtige Wickellage auf den Hauptwickel aufzuwickeln, da ein direkt zur
Wickelanordnung gelangender Erzeugnisstrom beispielsweise auf den ersten Hauptwickel
und ein zweiter, beispielsweise von einem Zwischenwickel kommender Erzeugnisstrom
auf den zweiten Hauptwickel gewickelt werden kann. Durch diese erfindungsgemäße Maßnahme
wird ein deutlich flexibleres Arbeiten ermöglicht, was im folgenden anhand mehrerer
Beispiele noch ausführlich erläutert wird.
[0009] Wenn der erste und der zweite Hauptwickel mechanisch miteinander gekoppelt sind,
ergibt sich eine besonders einfache und praktische Handhabbarkeit der auf diese Weise
gebildeten Doppelwickel.
[0010] Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. einer Vorrichtung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0011] Anhand der Zeichnung werden im folgenden Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
näher erläutert; es zeigen:
Fig. 1 den Vorgang des Aufwickelns eines Erzeugnisstroms auf eine erfindungsgemäß
zweiteilig ausgebildete Wickelanordnung,
Fig. 2 eine erste Möglichkeit für das Abwickeln eines Erzeugnisstroms von einer Wickelanordnung
gemäß Fig. 1,
Fig. 3 eine zweite Möglichkeit für das Abwickeln eines Erzeugnisstroms von einer Wickelanordnung
gemäß Fig. 1,
Fig. 4 auf eine erfindungsgemäß zweiteilig ausgebildete Wickelanordnung aufgewickelte
Erzeugnisse,
Fig. 5 eine doppellagig aufgewickelte Erzeugnisformation,
Fig. 6 eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Aufwickelverfahrens
in einem ersten Verfahrensstadium,
Fig. 7 eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Aufwickelverfahrens
in einem zweiten Verfahrensstadium,
Fig. 8 eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Aufwickelverfahrens
in einem dritten Verfahrensstadium,
Fig. 9 eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Abwickelverfahrens
in einem ersten Verfahrensstadium,
Fig. 10 eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Abwickelverfahrens
in einem zweiten Verfahrensstadium,
Fig. 11 eine schematische Darstellung des möglichen Erzeugnisstroms beim erfindungsgemäßen
Aufwickeln von Erzeugnissen mittels einer bevorzugten Vorrichtung gemäß einer ersten
Betriebsart,
Fig. 12 eine schematische Darstellung des möglichen Erzeugnisstroms beim erfindungsgemäßen
Aufwickeln von Erzeugnissen mittels einer bevorzugten Vorrichtung gemäß einer zweiten
Betriebsart,
Fig. 13 eine schematische Darstellung des möglichen Erzeugnisstroms beim erfindungsgemäßen
Aufwickeln von Erzeugnissen mittels einer weiteren bevorzugten Vorrichtung,
Fig. 14 eine schematische Darstellung des möglichen Erzeugnisstroms beim erfindungsgemäßen
Aufwickeln von Erzeugnissen mittels einer weiteren bevorzugten Vorrichtung,
Fig. 15 den Erzeugnisstrom bei einer alternativen Betriebsweise einer Vorrichtung
gemäß den Fig. 11 bis 14, und
Fig. 16 den Erzeugnisstrom bei einer weiteren alternativen Betriebsweise einer Vorrichtung
gemäß den Fig. 11 bis 14.
[0012] Fig. 1 zeigt den Vorgang des Aufwickelns gemäß einer möglichen Ausführungsvariante
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0013] Ein kontinuierlich entsprechend Pfeil A anfallender Schuppenstrom gelangt über eine
nicht dargestellte und im Bereich B angesiedelte Weiche zu einem Fördermittel, welches
den Schuppenstrom 1 zu einem Zwischenwickel 2 fördert, welcher zuerst entgegen der
in Fig. 1 dargestellten Pfeilrichtung C gedreht wird, um so den anfallenden Schuppenstrom
1 auf den Zwischenwickel 2 aufzuwickeln.
[0014] Sobald der Zwischenwickel 2 vollständig bewickelt ist, wird die Weiche bei B umgestellt,
was zur Folge hat, daß der gemäß Pfeil A kontinuierlich anfallende Schuppenstrom nicht
mehr als Schuppenstrom 1 zum Zwischenwickel 2 sondern als Schuppenstrom 3 zum ersten
Hauptwickel 4 gelangt.
[0015] Nachdem der durch das Umstellen der Weiche unterbrochene Schuppenstrom 1 vollständig
auf den Zwischenwickel 2 aufgewickelt ist, wird dessen Drehrichtung umgekehrt, so
daß sich die in Fig. 1 durch den Pfeil C angedeutete Drehrichtung des Zwischenwickels
2 einstellt.
[0016] Sowohl der zum Zwischenwickel 2 führende Schuppenstrom 1 als auch der zum ersten
Hauptwickel 4 gelangende Schuppenstrom 3 stammt von dem der Gesamtvorrichtung kontinuierlich
in Richtung des Pfeiles A zugeführten Schuppenstrom, bei welchem die den Schuppenstrom
bildenden gefalteten Druckerzeugnisse immer so orientiert sind, daß der Bund 6 die
vorlaufende und die Blume 7 die nachlaufende Kante des Druckerzeugnisses bildet, wobei
der Bund 6 immer oben auf dem vorauslaufenden Erzeugnis aufliegt.
[0017] Demzufolge werden die Erzeugnisse mit dem vorlaufenden Bund 6 den Wickelkernen sowohl
des Zwischenwickels 2 als auch des ersten Hauptwickels 4 zugekehrt aufgewickelt.
[0018] Der Schuppenstrom wird den Hauptwickeln 4, 10 bzw. dem Zwischenwickel 2 von der den
Hauptwickeln 4, 10 abgewandten Seite des Zwischenwickels 2 im wesentlichen horizontal
zugeführt.
[0019] Durch das Umschalten der Drehrichtung des Zwischenwickels 2 werden die auf dem Zwischenwickel
2 gespeicherten Erzeugnisse von diesem abgewickelt, wobei sie bei 8 in der Weise gewendet
werden, daß sich ein Schuppenstrom 9 einstellt, bei dem die vorlaufende Kante von
der Blume 7 des jeweiligen Druckerzeugnisses gebildet wird, die jeweils oben auf dem
vorauslaufenden Druckerzeugnis zu liegen kommt.
[0020] Dieser Schuppenstrom 9 wird dem zweiten Hauptwickel 10 zugeführt.
[0021] Somit wird gleichzeitig dem ersten Hauptwickel 4 der Schuppenstrom 3 direkt und dem
zweiten Hauptwickel 10 der Schuppenstrom 9 vom Zwischenwickel 2 zugeführt. Während
dieses Aufwickelvorgangs drehen sich sowohl der erste als auch der zweite Hauptwickel
4, 10 in die durch die Pfeile D angedeutete Richtung.
[0022] Die beiden Hauptwickel 4, 10 der Wickelanordnung 5 sind dabei mit ihren Drehachsen
koaxial ausgerichtet und vorzugsweise mechanisch gekoppelt.
[0023] Bei dem in Fig. 1 dargestellten Aufwickelverfahren ergibt sich auf dem ersten Hauptwickel
4 eine Erzeugnisformation, bei der der vorlaufende Bund 6 der Erzeugnisse dem Wickelkern
zugekehrt ist. Auf dem zweiten Hauptwickel 10 ergibt sich eine Erzeugnisformation
bei der die vorlaufende Blume 7 dem Wickelkern zugewandt ist.
[0024] Wenn der Zwischenwickel 2 nicht wie in Fig. 1 dargestellt dem zweiten Hauptwickel
10 zugeordnet wäre, sondern dem ersten Hauptwickel 4 zugeordnet würde, könnte eine
entsprechend umgekehrte Erzeugnisformation auf dem Hauptwickel erzielt werden, bei
der auf dem ersten Hauptwickel 4 die vorlaufende Blume und auf dem zweiten Hauptwickel
10 der vorlaufende Bund dem jeweiligen Wickelkern zugekehrt sein könnte.
[0025] Mit einem Verfahren gemäß Fig. 1 kann ein kontinuierlich zuströmender Erzeugnisstrom
auf mehreren Wickelanordnungen gespeichert werden, da eine bewickelte Wickelanordnung
gegen eine leere Wickelanordnung ausgetauscht werden kann, während der Zwischenwickel
bewickelt wird.
In Fig. 2 ist das Abwickeln eines Erzeugnisstroms von einer gemäß Fig. 1 bewickelten
Wickelanordnung 5 veranschaulicht.
[0026] Die aus erstem und zweitem Hauptwickel 4, 10 bestehende Wickelanordnung 5 gemäß Fig.
2 wurde zuvor mit dem unter Bezugnahme auf Fig. 1 beschriebenen Verfahren bewickelt.
[0027] Während des Abwickelns werden beide Hauptwickel 4, 10 in Richtung des Pfeiles E angetrieben,
was zur Folge hat, daß vom ersten Hauptwickel 4 ein erster Erzeugnisstrom 11 und vom
zweiten Hauptwickel 10 gleichzeitig ein zweiter Erzeugnisstrom 12 weggeführt wird.
[0028] Der Erzeugnisstrom 11 ist dabei so orientiert, daß seine vorlaufende Kante jeweils
von der Blume 7 des Erzeugnisses gebildet wird, welche jeweils unter dem vorauslaufenden
Erzeugnis zu liegen kommt. Der vom zweiten Hauptwickel 10 kommende zweite Erzeugnisstrom
12 ist so orientiert, daß die vorlaufende Kante der Erzeugnisse jeweils von deren
Bund 6 gebildet wird, welcher jeweils unter dem vorauslaufenden Erzeugnis zu liegen
kommt.
[0029] Der Erzeugnisstrom 11 wird mit seiner angegebenen Orientierung direkt vom ersten
Hauptwickel 4 zum Zwecke der weiteren Verarbeitung weggeführt.
[0030] Der vom zweiten Hauptwickel 10 kommende zweite Erzeugnisstrom 12 wird zunächst -
während der erste Erzeugnisstrom 11 direkt zum Zwecke seiner weiteren Bearbeitung
weggeführt wird - auf den Zwischenwickel 2 aufgewickelt, welcher in Richtung des Pfeiles
F rotiert. Dabei wird der zweite Erzeugnisstrom 12 vor dem Aufwickeln auf den Zwischenwickel
2 bei 8 wiederum gewendet, was zur Folge hat, daß beim Aufwickeln auf den Zwischenwickel
2 die vorlaufende Kante des Erzeugnisstroms 12 vom Bund 6 der Erzeugnisse gebildet
wird, welcher dem Wickelkern des Zwischenwickels 2 zugekehrt ist.
[0031] Wenn das Ende des ersten Erzeugnisstroms 11 die bei B angeordnete, nicht dargestellte
Weiche passiert, ist die Wickelanordnung 5 vollständig geleert und alle zuvor auf
dem zweiten Hauptwickel 10 gespeicherten Erzeugnisse sind auf den Zwischenwickel 2
aufgewickelt. Zu diesem Zeitpunkt erfolgt eine Umschaltung der Drehrichtung des Zwischenwickels
2, so daß sich nunmehr eine Rotation in Richtung des Pfeiles G einstellt.
[0032] Infolge dieser Rotation des Zwischenwickels 2 werden die auf diesem gespeicherten
Erzeugnisse - ohne nochmalige Wendung - als dritter Erzeugnisstrom 13 vom Zwischenwickel
2 weggeführt, wobei das Umschalten der Drehrichtung des Zwischenwickels 2 sowie die
Betätigung der bei B angeordneten Weiche zeitlich so abgestimmt ist, daß der vom Zwischenwickel
2 kommende dritte Erzeugnisstrom 13 nahtlos an den vom ersten Hauptwickel 4 kommenden
Erzeugnisstrom 11 anschließt, wodurch die Kontinuität des von der in Fig. 2 dargestellten
Vorrichtung weggeführten Erzeugnisstroms gewährleistet ist.
[0033] Da der vom Zwischenwickel 2 abgewickelte dritte Erzeugnisstrom 13 nicht mehr gewendet
wird, ergibt sich eine Orientierung der Erzeugnisse, bei der die vorlaufende Kante
des dritten Erzeugnisstroms 13 jeweils von der Blume 7 gebildet wird, die unterhalb
des jeweils vorauslaufenden Erzeugnisses zu liegen kommt. Die Orientierung des dritten
Erzeugnisstroms 13 ist somit identisch zur Orientierung des ersten Erzeugnisstroms
11.
[0034] Während der dritte Erzeugnisstrom 13 vom Zwischenwickel 2 abgewickelt wird, kann
die leere Wickelanordnung 5 gegen eine neue und vollständig bewickelte Wickelanordnung
ausgetauscht werden. Sobald der Zwischenwickel 2 vollständig abgewickelt ist, wird
diese neue Wickelanordnung dann wieder in der Weise in Drehung versetzt, daß der vom
ersten Hauptwickel der neuen Wickelanordnung abgewickelte Erzeugnisstrom nahtlos an
den dritten Erzeugnisstrom 13 des Zwischenwickels 2 anschließt. Auf diese Weise kann
ein kontinuierlicher Erzeugnisstrom erzeugt werden, der während des Wechselns der
Wickelanordnung nicht unterbrochen wird.
[0035] Der von der in Fig. 2 schematisch dargestellten Vorrichtung wegführende Schuppenstrom
wird auf der den Hauptwickeln 4, 10 abgewandten Seite des Zwischenwickels 2 im wesentlichen
horizontal weggeführt.
[0036] Das in Fig. 3 dargestellte Verfahren entspricht im wesentlichen dem in Fig. 2 dargestellten
Verfahren, wobei hier jedoch der Zwischenwickel 2 dem ersten Hauptwickel 4 zugeordnet
ist.
[0037] Die aus erstem und zweitem Hauptwickel 4, 10 bestehende Wickelanordnung 5 gemäß Fig.
3 wurde zuvor mit dem unter Bezugnahme auf Fig. 1 beschriebenen Verfahren bewickelt.
[0038] Das Verfahren gemaß Fig. 3 funktioniert analog zu dem Verfahren gemäß Fig. 2, wobei
durch die veränderte Zuordnung des Zwischenwickels 2 zum ersten Hauptwickel 4 folgender
Unterschied bewirkt wird:
[0039] Gemäß Fig. 3 werden die vom zweiten Hauptwickel 10 abgewickelten Erzeugnisse direkt
von der Vorrichtung zum Zweck der weiteren Bearbeitung weggeführt. Der vom zweiten
Hauptwickel herrührende Erzeugnisstrom 12 ist dabei analog zu Fig. 2 so orientiert,
daß die vorlaufende Kante der Erzeugnisse jeweils vom Bund 6der Erzeugnisse gebildet
wird, der unterhalb des vorauslaufenden Erzeugnisses zu liegen kommt. Insofern ist
der letztendlich von der Gesamtvorrichtung wegführende Erzeugnisstrom gemäß Fig. 3
anders orientiert als bei Fig. 2, da bei einem Verfahren gemäß Fig. 2 die vorlaufende
Kante jeweils von der Blume der Erzeugnisse gebildet wird.
[0040] Der vom ersten Hauptwickel 4 kommende Erzeugnisstrom 11 ist aufgrund des Aufwickelns
mit dem Verfahren gemäß Fig. 1 so orientiert, daß die vorlaufende Kante von der Blume
7 gebildet wird, welche jeweils unter dem vorauslaufenden Erzeugnis zu liegen kommt.
Dieser Erzeugnisstrom 11 wird gemäß Fig. 3 auf den Zwischenwickel 2 aufgewickelt,
nachdem er bei 8 gewendet wurde.
[0041] Somit sind die Erzeugnisse während des Aufwickelns auf den Zwischenwickel 2 in Richtung
des Pfeiles H so orientiert, daß die vorlaufende Kante von der Blume 7 der Erzeugnisse
gebildet wird, welche dem Wickelkern des Zwischenwickels 2 zugewandt ist.
[0042] Zu dem Zeitpunkt, zu dem der vom zweiten Hauptwickel 10 kommende Erzeugnisstrom 12
die bei B positionierte Weiche passiert, sind auch bereits alle zuvor auf dem ersten
Hauptwickel 4 befindlichen Erzeugnisse zum Zwischenwickel 2 gelangt, welcher dann
entgegen der Richtung des Pfeiles H angetrieben wird, woraufhin die auf dem Zwischenwickel
2 gespeicherten Erzeugnisse abgewickelt und als Erzeugnisstrom 14 über die entsprechend
umgestellte Weiche weggeführt werden.
[0043] Die zeitliche Steuerung der Weiche sowie das Umschalten der Drehrichtung des Zwischenwickels
2 ist dabei analog Fig. 2 so gesteuert, daß sich der Erzeugnisstrom 14 lückenlos an
das Ende des vom zweiten Hauptwickel 10 kommenden Erzeugnisstroms 12 anschließt, um
so eine Kontinuität des weggeführten Erzeugnisstroms zu gewährleisten.
[0044] Da der vom Zwischenwickel 2 abgewickelte Erzeugnisstrom nicht gewendet wird, ist
dieser vom Zwischenwickel 2 kommende Erzeugnisstrom 14 so orientiert, daß die vorlaufende
Kante vom Bund gebildet wird, der jeweils unter dem vorauslaufenden Erzeugnis zu liegen
kommt. Somit ist der Erzeugnisstrom 14 genauso orientiert, wie der vom zweiten Hauptwickel
10 kommende Erzeugnisstrom 12.
[0045] Aus Fig. 3 ist ersichtlich, daß der erste Hauptwickel 4, welcher dem Zwischenwickel
2 zugeordnet ist, bereits vollständig abgewickelt ist, bevor der zweite Hauptwickel
10 vollständig abgewickelt ist. Dies läßt sich beispielsweise dadurch bewerkstelligen,
daß der erste und der zweite Hauptwickel 4, 10 unterschiedlich schnell antreibbar
ausgebildet sind.
[0046] Dadurch, daß der erste Hauptwickel 4 gemäß Fig. 3 schneller abgewickelt wird, als
der zweite Hauptwickel 10 wird erreicht, daß während des Abwickelns der restlichen
Erzeugnisse vom zweiten Hauptwickel 10 ausreichend Zeit zur Verfügung steht, um die
Drehrichtung des Zwischenwickels 2 umzuschalten. Auf diese Weise wird sichergestellt,
daß sich zwischen dem Ende des vom zweiten Hauptwickel 10 kommenden Erzeugnisstroms
und dem Anfang des vom Zwischenwickel 2 kommenden Erzeugnisstroms keine Lücke einstellt.
[0047] Um dies auch bei einer Zuordnung des Zwischenwickels 2 gemäß Fig. 2 erreichen zu
können, kann bei einem Verfahren gemäß Fig. 2 der zweite Hauptwickel 10 schneller
angetrieben werden, als der erste Hauptwickel 4.
[0048] Eine entsprechende Kontinuität läßt sich auch dadurch erreichen, daß beim Aufwickeln
weniger Erzeugnisse auf den beim Abwickeln dem Zwischenwickel zugeordneten Hauptwickel
aufgewickelt werden, als auf denjenigen Hauptwickel, von dem die Erzeugnisse direkt
weggeführt werden. In diesem Fall können beide Hauptwickel mit derselben Geschwindigkeit
angetrieben werden.
[0049] Ebenso ist es möglich, daß beim Aufwickeln die Erzeugnisse dem beim Abwickeln dem
Zwischenwickel zugeordneten Hauptwickel verzögert zugeführt werden. Auch in diesem
Fall ist ein Antrieb beider Hauptwickel mit gleicher Drehgeschwindigkeit möglich.
[0050] Durch die wahlweise Zuordnung des Zwischenwickels 2 entweder zum ersten Hauptwickel
4 oder zum zweiten Hauptwickel 10 lassen sich demzufolge auf identische Weise, beispielsweise
entsprechend Fig. 1 bewickelte Wickelanordnungen 5 wahlweise so abwickeln, daß die
vorlaufende, jeweils unter dem vorauslaufenden Erzeugnis liegende Kante der Erzeugnisse
entweder vom Bund oder von der Blume der Erzeugnisse gebildet wird, wodurch sich die
Flexibilität bei der Weiterverarbeitung der Erzeugnisse deutlich erhöhen läßt.
[0051] Fig. 4 zeigt einen ersten Hauptwickel 4 und einen zweiten Hauptwickel 10 mit jeweils
darauf aufgewickelten Druckerzeugnissen.
[0052] Die auf dem ersten Hauptwickel 4 befindlichen Druckerzeugnisse sind dabei so orientiert,
daß deren Bund 6 bezogen auf die Drehrichtung J jeweils die vorlaufende Kante bildet,
welche dem Wickelkern des ersten Hauptwickels 4 zugekehrt ist.
[0053] Im Gegensatz dazu sind die Druckerzeugnisse auf dem zweiten Hauptwickel 10 so orientiert,
daß die bezogen auf die Drehrichtung J vorlaufende Kante jeweils von der Blume 7 der
Druckerzeugnisse gebildet ist, welche jeweils dem Wickelkern des zweiten Hauptwickels
10 zugekehrt ist.
[0054] Die Druckerzeugnisse sind auf beiden Hauptwickeln 4, 10 jeweils von einem Trennband
15, 16 gehalten, welches zwischen die einzelnen Wickellagen eingewickelt ist.
[0055] Die Drehrichtung J gemäß Fig. 4 kann je nach Anwendungsfall sowohl die Auf- als auch
die Abwickelrichtung repräsentieren.
[0056] Fig. 5 zeigt eine gegenüber Fig. 4 modifizierte Schuppenlage von Druckerzeugnissen,
bei der jeweils zwei Erzeugnisse 17, 18 im wesentlichen bündig übereinander zu liegen
kommen, wobei die Druckerzeugnisse 17, 18 wiederum von einem Trennband 19 gehalten
sind.
[0057] Eine derartige Doppelschuppenlage läßt sich mit einem erfindungsgemäßen Verfahren
ebenso verarbeiten wie eine in den Fig. 1 bis 4 beschriebene Einfachschuppenlage.
[0058] Die Fig. 6 bis 8 zeigen drei verschiedene Verfahrensstadien einer Vorrichtung zur
Durchführung eines erfindungsgemäßen Aufwickelvorgangs.
[0059] Die in diesen Figuren dargestellte Aufwickelstation weist eine mit 20 bezeichnete
Zuführung auf, an welche sich eine Weiche 21 anschließt, über die Druckerzeugnisse
wahlweise über einen ersten Zweig 22 einem Zwischenwickel 2 oder über einen zweiten
Zweig 23 einer um eine Achse 24 schwenkbaren Fördereinrichtung 25 zugeführt werden
können, wobei die Fördereinrichtung 25 mit einer aus einem ersten und einem zweiten
Hauptwickel bestehenden Wickelanordnung 5 in Verbindung bringbar ist.
[0060] Der Zwischenwickel 2 ist in einem Gestell 26 vertikal verschiebbar gelagert und mit
einem Drehantrieb 27 gekoppelt. Der im Gestell 26 und vom Drehantrieb 27 beaufschlagte
Zwischenwickel 2 kann dabei entsprechend der in der europäischen Offenlegungsschrift
EP-A-0 281 790 beschriebenen Wickelstation ausgebildet sein.
[0061] Der erste Zweig 22 ist um eine Achse 28 drehbar gelagert und von einer Hubkolbenanordnung
29 beaufschlagbar.
[0062] Ebenso ist die um die Achse 24 schwenkbare Fördereinrichtung 25 von einer weiteren
Hubkolbenanordnung 30 beaufschlagbar.
[0063] Im unteren Bereich des Zwischenwickels 2 ist eine im wesentlichen horizontal verlaufende
und von einem Motor 31' beaufschlagte Fördereinrichtung 31 vorgesehen, mittels welcher
Druckerzeugnisse vom ersten Zweig 22 zum Zwischenwickel 2, vom Zwischenwickel 2 zum
ersten Zweig 22 oder vom Zwischenwickel 2 zu einer im wesentlichen aus einem walzenförmigen
Wendeelement 32 bestehenden Wendevorrichtung gefördert werden können. Das walzenförmige
Wendeelement 32 ist dabei mit seiner Drehachse parallel zur Drehachse des Zwischenwickels
2 ausgerichtet und unterhalb der Fördereinrichtung 31 an deren dem Zwischenwickel
2 abgewandtem Ende positioniert.
[0064] Unterhalb des Zwischenwickels 2 ist weiterhin eine Vorratsrolle 33 für ein Trennband
34 angeordnet, das an einem Ende mit dem Wickelkern des Zwischenwickels 2 verbunden
ist und vorzugsweise unter Zugspannung stehend zwischen die durch die Druckerzeugnisse
auf dem Zwischenwickel gebildeten Wickellagen einwickelbar ist.
[0065] Die Fördereinrichtungen des ersten 22 und des zweiten 23 Zweiges sowie die Fördereinrichtung
25 sind von einem Antriebsmittel 35 beaufschlagt.
[0066] Die Wickelanordnung 5 ist in einem mobilen Gestell 36 gehalten, welches insbesondere
mittels eines Gabelstaplers 37 bewegbar und an die Aufwickelstation koppelbar ist.
[0067] Mit dem mobilen Gestell 36 sind zwei eine gemeinsame Drehachse aufweisende Vorratsrollen
38 für Trennbänder 39 verbunden. Ein Trennband ist dabei dem ersten Hauptwickel und
ein weiteres Trennband dem zweiten Hauptwickel der Wickelanordnung 5 zugeordnet. Die
Trennbänder 39 erfüllen dabei eine dem Trennband 34 des Zwischenwickels 2 entsprechende
Funktion.
[0068] In Fig. 6 ist angedeutet, daß der Zwischenwickel 2 aus dem Gestell 26 entnehmbar
ausgebildet sein kann, um so beispielsweise einen bereits fertig bewickelten Zwischenwickel
2' in das Gestell 26 einsetzen zu können.
[0069] Die in den Fig. 6 bis 8 gezeigte Aufwickelstation funktioniert wie folgt:
Über die Zuführung 20 wird der Vorrichtung ein kontinuierlicher Schuppenstrom 40 von
Druckerzeugnissen zugeführt, bei dem die vorlaufende Kante jeweils vom Bund des Druckerzeugnisses
gebildet wird, der auf dem vorauslaufenden Druckerzeugnis liegt.
[0070] Gemäß Fig. 6 wird der Schuppenstrom 40 zuerst über die Weiche 21 und den ersten Zweig
22 als Schuppenstrom 41 unter Zwischenschaltung der Fördereinrichtung 31 dem Zwischenwickel
2 zugeführt. Der Zwischenwickel 2 dreht sich dabei in Pfeilrichtung. Beim Aufwickeln
des Schuppenstroms 41 auf den Zwischenwickel 2 wird das Trennband 34 von der Vorratsrolle
33 abgewickelt, wodurch die auf dem Zwischenwickel 2 entstehenden Wickellagen voneinander
getrennt werden.
[0071] Der Schuppenstrom 41 wird dabei aufgrund seiner Orientierung in der Weise auf den
Zwischenwickel 2 aufgewickelt, daß jeweils der Bund der Druckerzeugnisse dem Wickelkern
des Zwischenwickels 2 zugekehrt ist.
[0072] Sobald der Zwischenwickel 2 vollständig bewickelt ist, wird dessen Drehrichtung entsprechend
Fig. 7 umgeschaltet und die Hubkolbenanordnung 29 in der Weise betätigt, daß sich
der erste Zweig 22 vom walzenförmigen Wendeelement 32 geringfügig abhebt.
[0073] Weiterhin wird gleichzeitig die Weiche 21 umgestellt, so daß der Schuppenstrom 40
nunmehr als Schuppenstrom 42 über den zweiten Zweig 23 transportiert wird.
[0074] Durch das Umschalten der Drehrichtung des Zwischenwickels 2 und das Betätigen der
Hubkolbenanordnung 29 werden die zuvor auf den Zwischenwickel 2 aufgewickelten Druckerzeugnisse
wieder von diesem abgewickelt und dem walzenförmigen Wendeelement 32 zugeführt, welches
dafür sorgt, daß der vom Zwischenwickel 2 wegführende Schuppenstrom 43 so orientiert
ist, daß die vorlaufende Kante jeweils von der Blume der Druckerzeugnisse gebildet
wird und auf dem jeweils vorauslaufenden Druckerzeugnis zu liegen kommt.
[0075] Der Schuppenstrom 43 wird nach dem Wenden über die Fördereinrichtung 25 dem zweiten
Hauptwickel 10 der Wickelanordnung 5 zugeführt. Gleichzeitig gelangt der Schuppenstrom
42 über den zweiten Zweig 23 ebenfalls zur Fördereinrichtung 25, über die er dem ersten
Hauptwickel 4 der Wickelanordnung 5 zugeführt wird.
Bei dem in Fig. 7 dargestellten Verfahrensschritt werden parallel und gleichzeitig
die beiden Schuppenströme 42 und 43 auf den ersten bzw. zweiten Hauptwickel der Wickelanordnung
5 aufgewickelt. In Fig. 7 ist im Bereich der Fördereinrichtung 25 allerdings nur der
vom Zwischenwickel 2 kommende Schuppenstrom 43 sichtbar, da der von der Zuführung
20 kommende Schuppenstrom 42 vom Schuppenstrom 43 verdeckt wird.
Beim weiteren Aufwickeln der Wickelanordnung 5 wird die Hubkolbenanordnung 30 in der
Weise betätigt, daß sich der Neigungswinkel der Fördereinrichtung 25 zunehmend vergrößert,
so daß jeweils ein tangentiales Zuführen der Schuppenströme 42, 43 zu der mit fortschreitender
Wickelzeit einen immer größeren Durchmesser aufweisenden Wickelanordnung 5 gewährleistet
ist.
[0076] Beim Aufwickeln der Schuppenströme 42, 43 auf die Wickelanordnung 5 werden zugleich
die beiden Trennbänder 39 von den Vorratsrollen 38 abgezogen, wodurch die einzelnen
Wickellagen voneinander getrennt werden.
[0077] Fig. 8 zeigt einen Verfahrensschritt, bei dem die Wickelanordnung 5 fast vollständig
bewickelt ist.
[0078] Der Zwischenwickel 2 ist bereits vollständig abgewickelt, was beispielsweise dadurch
bewerkstelligt werden kann, daß der dem Zwischenwickel 2 zugeordnete zweite Hauptwickel
der Wickelanordnung 5 schneller gedreht wird als der erste Hauptwickel der Wickelanordnung
5. Auf diese Weise wird gewährleistet, daß der Zwischenwickel 2 früh genug entleert
ist und somit wieder bereit für die Aufnahme eines neuen Schuppenstroms ist.
[0079] Kurz vor dem in Fig. 8 dargestellten Verfahrensstadium wurde die Weiche 21 in der
Weise gegenüber der in Fig. 7 dargestellten Position verstellt, daß der über die Zuführung
20 gelangende Schuppenstrom 40 wiederum über den ersten Zweig 22 zum Zwischenwickel
2 gelangt.
[0080] Das Ende 44 des über den zweiten Zweig 23 geförderten Schuppenstroms 42 gelangt letztendlich
über die Fördereinrichtung 25 zum ersten Hauptwickel der Wickelanordnung 5, woraufhin
die Wickelanordnung 5 vollständig bewickelt ist. Während der in Fig. 8 sichtbare Rest
des Schuppenstroms 42 zur Wickelanordnung 5 gelangt, ist die Weiche 21 sowie die Hubkolbenanordnung
29 bereits wieder so eingestellt, daß der weiterhin über die Zuführung 20 zugeführte
Schuppenstrom 40 zum Zwischenwickel 2 gelangt und auf diesen aufgewickelt wird.
[0081] Während des Aufwickelns des Schuppenstroms 40 auf den Zwischenwickel 2 kann die vollständig
bewickelte Wickelanordnung 5 in Pfeilrichtung aus der Vorrichtung entnommen und gegen
eine leere Wickelanordnung ausgetauscht werden. Anschließend wird dann der unter Bezugnahme
auf die Fig. 6 bis 8 beschriebene Aufwickelvorgang wiederholt. So läßt sich ein kontinuierlich
zugeführter Wickelstrom 40 auf Wickelanordnungen 5 aufwickeln, ohne daß der Schuppenstrom
während des Wechselns der Wickelanordnungen 5 unterbrochen bzw. angehalten werden
muß.
[0082] Mit der in den Fig. 6 bis 8 gezeigten Vorrichtung läßt sich demzufolge ein Verfahren
gemäß Fig. 1 durchführen, bei dem Druckerzeugnisse auf eine aus einem ersten und einem
zweiten Hauptwickel bestehende Wickelanordnung mit der in der Fig. 1 angegebenen Orientierung
aufwickelbar sind.
[0083] Fig. 9 zeigt eine den Figuren 6 bis 8 entsprechende und mit gleichen Bezugszeichen
versehene Vorrichtung, welche hier jedoch nicht wie bei den Fig. 6 bis 8 zum Speichern
eines kontinuierlich anfallenden Schuppenstroms sondern zur Erzeugung eines solchen
durch Abwickeln von Druckerzeugnissen von der Wickelanordnung 5 verwendet wird.
[0084] Die vollständig bewickelte Wickelanordnung wird dabei in Pfeilrichtung in Drehung
versetzt, wobei gleichzeitig die Trennbänder 39 auf die Vorratsrollen 38 aufgewickelt
werden.
[0085] Durch diese Rotation gelangen gleichzeitig zwei nebeneinander - in der Perspektive
der Fig. 9 hintereinander - liegende Schuppenströme auf die Fördereinrichtung 25.
[0086] Der vordere und in Fig. 9 sichtbare Schuppenstrom 45 stammt vom zweiten Hauptwickel
10 und ist so orientiert, daß die vorlaufende Kante der Erzeugnisse jeweils von deren
Bund gebildet wird, welcher jeweils unter dem vorauslaufenden Erzeugnis liegt. Dieser
Schuppenstrom 45 gelangt von der Fördereinrichtung 25 zum zweiten Zweig 23, welcher
ebenso wie die Fördereinrichtung 25 im Vergleich zu den Figuren 6 bis 8 in entgegengesetzter
Richtung betrieben wird.
[0087] Über die Weiche 21 gelangt der Schuppenstrom 45 schließlich zur Wegführung 20, über
welche mittels des beschriebenen Verfahrens ein kontinierlicher Schuppenstrom zu dessen
weiteren Bearbeitung zur Verfügung gestellt wird.
[0088] Der gleichzeitig mit dem Schuppenstrom 45 anfallende und vom ersten Hauptwickel 4
herrührende Schuppenstrom gelangt über die Fördereinrichtung 25 zu dem walzenförmigen
Wendeelement 32, wo seine Orientierung umgekehrt wird. Vor dem walzenförmigen Wendeelement
32 wird die vorlaufende Kante dieses Schuppenstroms von der Blume der Druckerzeugnisse
gebildet, welche jeweils unterhalb des vorauslaufenden Druckerzeugnisses liegt. Nach
dem durch das walzenförmige Wendeelement 32 bewirkten Wenden dieses Schuppenstroms
ergibt sich der Schuppenstrom 46, der über die Fördereinrichtung 31 dem Zwischenwickel
2 zugeführt wird. Der Schuppenstrom 46 ist dabei so orientiert, daß die vorlaufende
Kante jeweils von der Blume der Druckerzeugnisse gebildet ist, welche in diesem Fall
oberhalb des vorauslaufenden Erzeugnisses zu liegen kommt. Somit werden die Druckerzeugnisse
in der Weise auf den Zwischenwickel 2 aufgewickelt, daß die Blume der Druckerzeugnisse
dem Wickelkern des Zwischenwickels 2 zugekehrt ist.
[0089] Bei dem in Fig. 9 dargestellten Verfahrenstadium wird folglich zum einen ein vom
zweiten Hauptwickel 10 herrührender und von der Gesamtvorrichtung wegführender Schuppenstrom
45 erzeugt, während andererseits gleichzeitig ein vom ersten Hauptwickel 4 herrührender
Schuppenstrom auf den Zwischenwickel 2 aufgewickelt wird. Dieser Wickelvorgang entspricht
dem in Fig. 3 dargestellten Prinzip.
[0090] Fig. 10 zeigt den Abwickelvorgang gemäß Fig. 9 in einem Verfahrensstadium, in dem
die Wickelanordnung 5 vollständig entleert ist.
[0091] Die Vorrichtung wird in der Weise betrieben, daß alle Druckerzeugnisse so rechtzeitig
vom ersten Hauptwickel 4 auf den Zwischenwickel 2 gelangt sind, daß die Drehrichtung
des Zwischenwickels 2 rechtzeitig umgeschaltet werden kann, um so dafür Sorge zu tragen,
daß der von der Gesamtvorrichtung wegführende Schuppenstrom nicht unterbrochen wird,
wenn der zweite Hauptwickel 10 vollständig abgewickelt ist und der weitere Schuppenstrom
vom Zwischenwickel 2 zur Verfügung gestellt werden muß. Dies läßt sich - wie bereits
erwähnt - beispielsweise dadurch erreichen, daß die auf den Zwischenwickel aufzuwickelnden
Erzeugnisse schneller vom ersten Hauptwickel 4 abgewickelt werden als die von der
Gesamtvorrichtung wegzuführenden und vom zweiten Hauptwickel 10 abzuwickelnden Erzeugnisse.
[0092] Sobald die vom ersten Hauptwickel 4 abgewickelten Erzeugnisse vollständig auf den
Zwischenwickel 2 aufgewickelt sind, wird die Hubkolbenanordnung 29 in der Weise betätigt,
daß sich die Position gemäß Fig. 10 einstellt, in der ein Schuppenstrom von der Fördereinrichtung
31 zum ersten Zweig 22 gelangen kann.
[0093] Rechtzeitig bevor das Ende des vom zweiten Hauptwickel 10 herrührenden Schuppenstroms
45 die Weiche 21 passiert, wird die Drehrichtung des Zwischenwickels 2 und der Fördereinrichtung
31 entsprechend Fig. 10 umgeschaltet, so daß die auf dem Zwischenwickel 2 aufgewickelten
Druckerzeugnisse von diesem abgewickelt und über die Fördereinrichtung 31 und den
ersten Zweig 22 in Richtung der Wegführung 20 transportiert werden.
[0094] Dieser vom Zwischenwickel 2 herrührende Schuppenstrom 47 ist dabei genauso orientiert
wie der vom zweiten Hauptwickel 10 herrührende Schuppenstrom 45, das heißt die vorlaufende
Kante wird jeweils vom Bund der Druckerzeugnisse gebildet, welche jeweils unter dem
vorauslaufenden Druckerzeugnis zu liegen kommt.
[0095] Die zeitliche Abfolge der vorstehend beschriebenen Vorgänge wird dabei so gesteuert,
daß sich der Beginn des Schuppenstroms 47 nahtlos an das Ende des Schuppenstroms 45
anschließt, so daß über die Wegführung 20 ein kontinuierlicher Schuppenstrom zur Verfügung
gestellt werden kann.
[0096] Während der Schuppenstrom 47 vom Zwischenwickel 2 abgewickelt wird, hat die Wickelanordnung
5 keine Funktion zu erfüllen, weshalb sie in dieser Zeitspanne gegen eine neue, vollständig
bewickelte Wickelanordnung 5', 36', 38', 39' ausgetauscht werden kann. Sobald der
Zwischenwickel 2 dann vollständig abgewickelt ist, kann neuerlich der in Fig. 9 dargestellte
Verfahrensschritt einsetzen, bei dem zwei Schuppenströme von der Wickelanordnung 5'
abgewickelt werden, von denen der eine direkt über die Wegführung 20 zur weiteren
Bearbeitung und der andere zum Zwischenwickel 2 gelangt. Die zeitliche Steuerung ist
dabei so vorzunehmen, daß sich der Anfang des vom zweiten Hauptwickel der Wickelanordnung
5' herrührenden Schuppenstroms ohne Unterbrechung an das Ende des vom Zwischenwickel
2 abgewickelten Schuppenstroms 47 anschließt.
[0097] Die in den Fig. 6 bis 10 dargestellte Vorrichtung ist bevorzugt so ausgebildet, daß
der Zwischenwickel 2 wahlweise dem ersten oder dem zweiten Hauptwickel der Wickelanordnung
5 zugeordnet werden kann. Eine solche Zuordnung kann beispielsweise durch eine Bewegung
des Zwischenwickels gegenüber den stationären Hauptwickeln oder durch eine Bewegung
der Hauptwickel gegenüber dem stationären Zwischenwickel erreicht werden.
[0098] Durch eine solche modifizierte Zuordnung von Zwischenwickel und Hauptwickeln kann
beispielsweise bei einem entsprechend der Fig. 9 und 10 durchgeführten Abwickelverfahren
auch ein Abwickeln gemäß Fig. 2 erreicht werden, bei dem letztendlich ein Schuppenstrom
zur Verfügung gestellt wird, bei dem die vorlaufende Kante jeweils von der Blume der
Druckerzeugnisse gebildet wird, die jeweils unterhalb des vorauslaufenden Druckerzeugnisses
liegt.
[0099] Fig. 11 zeigt schematisch das Zusammenwirken von Wickelanordnung 5 und Zwischenwickel
2 beim Aufwickeln von Druckerzeugnissen auf die Wickelanordnung 5. Die im oberen Bereich
der Fig. 11 dargestellte Detailzeichnung zeigt einen der Gesamtvorrichtung über Fördermittel
48, 49 zugeführten Schuppenstrom, welcher so orientiert ist, daß die vorlaufende Kante
jeweils vom Bund 6 der Druckerzeugnisse gebildet ist, welcher jeweils auf dem vorauslaufenden
Druckerzeugnis zu liegen kommt.
[0100] Der in dieser Weise orientierte Schuppenstrom gelangt über das Fördermittel 49 zu
einer Weiche 51, welche zuerst so eingestellt ist, daß der Schuppenstrom auf den Zwischenwickel
2 aufgewickelt wird. Sobald der Zwischenwickel 2 vollständig bewickelt ist, wird seine
Drehrichtung umgeschaltet und die Weiche 51 so eingestellt, daß der Schuppenstrom
vom Fördermittel 49 links am Zwischenwickel 2 vorbei zum ersten Hauptwickel 4 der
Wickelanordnung 5 gelangt. Die dann gleichzeitig vom Zwischenwickel 2 abgewickelten
Druckerzeugnisse werden - wie bereits mehrfach erläutert - entsprechend dem Pfeil
52 gewendet und dem zweiten Hauptwickel 10 der Wickelanordnung 5 zugeführt.
[0101] Somit werden auf die beiden Hauptwickel 4, 10 gleichzeitig Schuppenströme mit unterschiedlicher
Orientierung aufgewickelt, was durch die in Fig. 11 schematisch dargestellten einzelnen
Druckerzeugnisse 53, 54 veranschaulicht ist.
[0102] Bei den auf den ersten Hauptwickel 4 aufgewickelten Druckerzeugnissen 53 wird die
vorlaufende Kante jeweils vom Bund gebildet, welcher dem Wickelkern des Hauptwickels
4 zugekehrt ist. Bei den auf den zweiten Hauptwickel 10 aufgewickelten Druckerzeugnissen
54 ist die vorlaufende Kante von der Blume gebildet, welche dem Wickelkern des zweiten
Hauptwickels 10 zugekehrt ist. Es ergibt sich somit eine Wickelformation gemäß Fig.
1.
[0103] Fig. 12 zeigt die Vorrichtung gemäß Fig. 11, wobei hier die Wickelanordnung gegenüber
dem Zwischenwickel 2 in der Weise verschoben ist, daß der Zwischenwickel 2 dem ersten
Hauptwickel 4 zugeordnet ist und die direkt vom Fördermittel 49 zur Wickelanordnung
5 gelangenden Druckerzeugnisse über die entsprechend umgestellte Weiche 51 rechts
am Zwischenwinkel 2 vorbei zum zweiten Hauptwickel 10 der Wickelanordnung 5 gelangen.
[0104] In diesem Fall ist der über die Fördermittel 50, 49 zur Weiche 51 gelangende Schuppenstrom
so orientiert, daß die vorlaufende Kante jeweils von der Blume 7 gebildet ist, welche
auf dem jeweils vorauslaufenden Druckerzeugnis zu liegen kommt.
[0105] Mit dieser Orientierung wird der Schuppenstrom direkt dem zweiten Hauptwickel 10
zugeführt, wobei die Blume der Druckerzeugnisse dem Wickelkern des zweiten Hauptwickels
10 zugekehrt ist.
[0106] Der erste Hauptwickel 4 wird über den zuvor bewickelten Zwischenwickel 2 zur gleichen
Zeit bewickelt, wie der Hauptwickel 10. Durch das vorherige Aufwickeln der zugeführten
Druckerzeugnisse auf den Zwischenwickel 2 und das nachfolgende mit einem Wendevorgang
gemäß Pfeil 52 verbundene Abwickeln dieser Druckerzeugnisse vom Zwischenwickel 2 wird
erreicht, daß die Druckerzeugnisse dem ersten Hauptwickel 4 mit einer Orientierung
zugeführt werden, bei der die vorlaufende Kante vom Bund der Druckerzeugnisse gebildet
wird, welcher auf dem jeweils vorauslaufenden Druckerzeugnis liegt. Somit ist der
Bund der auf den ersten Hauptwickel 4 aufgewickelten Druckerzeugnisse dem Wickelkern
dieses Hauptwickels zugekehrt.
[0107] Mit dem anhand der Fig. 12 beschriebenen Verfahren läßt sich folglich eine Wickelanordnung
5 mit derselben Orientierung bewickeln wie bei einem Verfahren gemäß Fig. 11 obwohl
der über das Fördermittel 49 zugeführte Schuppenstrom in den Fig. 11 und 12 jeweils
eine unterschiedliche Orientierung aufweist. Erreicht wird diese identische Formation
auf der Wickelanordnung 5 durch das einfache Verschieben der Wickelanordnung 5 gegenüber
dem Zwischenwickel 2 und das Umstellen der Weiche 51.
[0108] Fig. 13 veranschaulicht, daß die bezüglich der Fig. 11 und 12 beschriebene Betriebsweise
auf einfache Weise auch dadurch erreicht werden kann, daß die Wickelanordnung 5 stationär
ausgebildet wird und der Zwischenwickel 2 entsprechend dem in Fig. 13 gezeichneten
Doppelpfeil in Richtung seiner Drehachse verschiebbar ausgebildet wird. Durch diese
Verschiebbarkeit kann der Zwischenwickel 2 ebenso wie bei dem Verfahren gemäß den
Fig. 11 und 12 entweder dem ersten Hauptwickel 4 oder dem zweiten Hauptwickel 10 zugeordnet
werden.
[0109] Ein Vorteil der Ausführungsform gemäß Fig. 13 besteht darin, daß die Weiche 51' lediglich
als Zweifachweiche ausgeführt werden muß, da nur die beiden zu den jeweiligen Hauptwickeln
4, 10 führenden Zweige mit einem Schuppenstrom beschickt werden. Bei der Ausführungsform
gemäß der Fig. 11 und 12 ist eine Dreifachweiche 51 erforderlich, da entweder der
mittig angeordnete Zwischenwickel 2 beschickt wird oder der Schuppenstrom rechts bzw.
links am Zwischenwickel 2 vorbeigeleitet werden muß.
[0110] Mit einem Prinzip gemäß Fig. 14 kann entsprechend den bezüglich der Fig. 11 und 12
beschriebenen Verfahren gearbeitet werden. Die durchgezogen gezeichnete Position von
erstem und zweitem Hauptwickel 4, 10 entspricht der Position gemäß Fig. 12. Die gestrichelt
gezeichnete Position von erstem und zweitem Hauptwickel 4, 10 entspricht der in Fig.
11 gezeigten Position.
[0111] Ein Unterschied zu den Verfahren gemäß den Fig. 11 und 12 besteht darin, daß gemäß
Fig. 14 keine Dreifachweiche sondern eine Anordnung von drei Zweifachweichen 55, 56,
57 verwendet wird. Mit dieser Weichenanordnung 55, 56, 57 kann die in Fig. 14 dargestellte
Vorrichtung an zwei unterschiedliche Zuführlinien 58, 59 angeschlossen werden.
[0112] Die Zuführlinie 58 kann über die Weiche 57 wahlweise direkt mit dem Hauptwickel 4
oder mit dem Zwischenwickel 2 verbunden werden. Die Zuführlinie 59 kann über die Weiche
55 wahlweise direkt mit dem zweiten Hauptwickel 10 oder mit dem Zwischenwickel 2 verbunden
werden. Der Zwischenwickel 2 wird durch eine Verschiebung der Hauptwickel 4, 10 entweder
dem ersten oder dem zweiten Hauptwickel zugeordnet.
[0113] Somit läßt sich mit einer Anordnung gemäß Fig. 14 dasselbe Ergebnis erzielen wie
mit einer Anordnung gemäß den Fig. 11 und 12, wobei eine Anordnung gemäß Fig. 14 im
Gegensatz zu der Anordnung nach den Fig. 11 und 12 an zwei nebeneinander angeordnete
Zuführlinien 58, 59 anschließbar ist.
[0114] Fig. 15 zeigt eine Vorrichtung entsprechend den Fig. 11 bis 14, bei der in den für
den Zwischenwickel 2 vorgesehenen Bereich zwei befüllte Wickel 60, 61 eingebracht
sind, welche nacheinander abgewickelt werden können und so über die Wegführung 62
einen kontinuierlichen Schuppenstrom von Druckerzeugnissen zur Verfügung stellen.
Durch diese modifizierte Betriebsweise der Vorrichtung läßt sich erreichen, daß auch
Druckprodukte, die nicht auf einen erfindungsgemäßen, aus einem ersten und einem zweiten
Hauptwickel bestehenden Doppelwickel aufgewickelt sind, verarbeitet werden können.
[0115] Fig. 16 zeigt eine Vorrichtung, bei der mit Druckerzeugnissen bewickelte Wickel 63
an zwei unterschiedliche Positionen gebracht werden können, an denen sie jeweils entweder
dem ersten Hauptwickel 4 oder dem zweiten Hauptwickel 10 zugeordnet sind. Von diesen
Positionen können die Druckerzeugnisse in Verbindung mit einem Wendevorgang auf die
beiden Hauptwickel 4, 10 gewickelt werden, wodurch sich eine gleichsinnige Orientierung
der Druckerzeugnisse auf den beiden Hauptwickeln 4, 10 ergibt.
[0116] Durch dieses Umwickeln von Druckerzeugnissen von einem bzw. mehreren nacheinander
in die Vorrichtung eingebrachten Einfachwickeln 63 auf einen Doppelwickel 4, 10 kann
beim nachfolgenden Abwickeln der Druckerzeugnisse von dem Doppelwickel 4, 10 ein kontinuierlicher
Schuppenstrom erzeugt werden, was beim Abwickeln von Druckerzeugnissen von einem Einfachwickel
63 nicht möglich ist. Da die Druckerzeugnisse gemäß Fig. 16 auf den Hauptwickeln 4,
10 gleichsinnig orientiert sind, können diese Druckprodukte direkt und ohne Zwischenschaltung
eines Zwischenwickels von den Hauptwickeln 4, 10 weggeführt werden.
[0117] Beim Abwickeln der Druckerzeugnisse von den Hauptwickeln 4, 10 wird bevorzugt nur
derjenige Hauptwickel angetrieben, von welchem die Druckerzeugnisse gerade abgewickelt
werden.
1. Verfahren zum Speichern von kontinuierlich, insbesondere in einer Schuppenformation
anfallenden flächigen Erzeugnissen, insbesondere Druckprodukten wie Zeitungen, Zeitschriften
und dgl., bei dem die flächigen Erzeugnisse auf einen Hauptwickel aufgewickelt bzw.
von diesem abgewickelt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein erster Teil der Erzeugnisse auf einen ersten Hauptwickel (4) und ein zweiter
Teil der Erzeugnisse auf einen dem ersten Hauptwickel (4) zugeordneten zweiten Hauptwickel
(10) aufgewickelt bzw. von diesem abgewickelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der erste und/oder der zweite Teil der Erzeugnisse vor dem Aufwickeln auf den
ersten (4) bzw. den zweiten (10) Hauptwickel zuerst zu einem Zwischenwickel (2) aufgewickelt
wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der erste und/oder der zweite Teil der Erzeugnisse nach dem Abwickeln von dem
ersten (4) bzw. dem zweiten (10) Hauptwickel und vor dem Wegführen der Erzeugnisse
zuerst zu einem Zwischenwickel (2) aufgewickelt und anschließend wieder von diesem
abgewickelt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zwischenwickel (2) beim Aufwickeln und beim Abwickeln wahlweise dem ersten
(4) oder dem zweiten (10) Hauptwickel zugeordnet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuordnung durch eine Relativbewegung des Zwischenwickels (2) gegenüber den
Hauptwickeln (4, 10) erreicht wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuordnung durch eine Bewegung des Zwischenwickels (2) gegenüber den stationären
Hauptwickeln (4, 10) erreicht wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,daß die Zuordnung durch eine Bewegung der Hauptwickel (4, 10)
gegenüber dem stationären Zwischenwickel (2) erreicht wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Erzeugnisse vor dem Aufwickeln auf den Zwischenwickel (2) und/oder nach dem
Abwickeln vom Zwischenwickel (2) gewendet werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Erzeugnisse den Hauptwickeln (4, 10) bzw. dem Zwischenwickel (2) von der den
Hauptwickeln (4, 10) abgewandten Seite des Zwischenwickels (2) im wesentlichen horizontal
zugeführt werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Erzeugnisse auf der den Hauptwickeln (4, 10) abgewandten Seite des Zwischenwickels
(2) im wesentlichen horizontal weggeführt werden.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß beide Hauptwickel (4, 10) von jeweils einem separaten Antrieb beaufschlagt und
zumindest zeitweise mit unterschiedlichen Drehgeschwindigkeiten angetrieben werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß beim gleichzeitigen Aufwickeln von Erzeugnissen auf beide Hauptwickel (4, 10)
einem Hauptwickel die Erzeugnisse direkt zugeführt werden, während die Erzeugnisse
dem anderen Hauptwickel indirekt über den bereits zuvor bewickelten Zwischenwickel
(2) zugeführt werden.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der dem Zwischenwickel (2) zugeordnete Hauptwickel schneller angetrieben wird
als der andere Hauptwickel, um so ein kontinuierliches Zuführen der Erzeugnisse zu
ermöglichen.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß beim gleichzeitigen Abwickeln von Erzeugnissen von beiden Hauptwickeln (4, 10)
die Erzeugnisse von einem Hauptwickel direkt weggeführt werden, während die Erzeugnisse
vom anderen Hauptwickel indirekt über den Zwischenwickel (2) weggeführt werden.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß beim Abwickeln die über den Zwischenwickel (2) wegzuführenden Erzeugnisse schneller
vom jeweiligen Hauptwickel abgewickelt werden, als die direkt wegzuführenden Erzeugnisse,
um so ein kontinuierliches Wegführen der Erzeugnisse zu ermöglichen.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß beim Aufwickeln weniger Erzeugnisse auf den beim Abwickeln dem Zwischenwickel
(2) zugeordneten Hauptwickel aufgewickelt werden als auf denjenigen Hauptwickel, von
dem die Erzeugnisse direkt weggeführt werden, um so ein kontinuierliches Wegführen
der Erzeugnisse zu ermöglichen.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß beim Aufwickeln die Erzeugnisse dem beim Abwickeln dem Zwischenwickel (2) zugeordneten
Hauptwickel verzögert zugeführt werden, um so ein kontinuierliches Wegführen der Erzeugnisse
zu ermöglichen.
18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schuppenstrom so angeordnet wird, daß beim Aufwickeln die vorlaufende Kante
der Erzeugnisse gegen den jeweiligen Hauptwickel (4, 10) bzw. gegen den Kern des Zwischenwickels
(2) zu liegen kommt.
19. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schuppenstrom so angeordnet wird, daß beim Wegführen die vorlaufende Kante
der Erzeugnisse unten zu liegen kommt.
20. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Aufwickelvorgang in einer und der Abwickelvorgang in einer weiteren Station
stattfindet.
21. Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
mit einem Fördermittel (20) zum Zuführen von kontinuierlich, insbesondere in einer
Schuppenformation (40) anfallenden flächigen Erzeugnissen, insbesondere Druckprodukten
wie Zeitungen, Zeitschriften und dgl. zu einer einen Hauptwickel aufweisenden Wickelanordnung,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wickelanordnung (5) einen ersten Hauptwickel (4) und einen dem ersten Hauptwickel
(4) zugeordneten zweiten Hauptwickel (10) aufweist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Hauptwickel (4, 10) mechanisch gekoppelt sind.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 21 oder 22,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehachsen beider Hauptwickel (4, 10) zusammenfallen.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 21 bis 23,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hauptwickel (4, 10) aus einer Wickelstelle entnehmbar sind.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 21 bis 24,
dadurch gekennzeichnet,
daß den Hauptwickeln (4, 10) ein in gegensinnigen Richtungen antreibbarer Zwischenwickel
(2) zugeordnet ist.
26. Vorrichtung nach Anspruch 25,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zwischenwickel (2) aus der Vorrichtung entnehmbar ist.
27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 25 oder 26,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zwischenwickel (2) Bestandteil eines Zweiges (22) einer zumindest zwei Zweige
aufweisenden Zu- bzw. Wegführung ist, die eine Umschalteinrichtung (21) aufweist,
mittels derer die Zweige wahlweise mit Erzeugnissen beschickbar sind, so daß die Hauptwickel
(4, 10) wahlweise direkt oder indirekt über den jeweiligen Zweig mit dem Erzeugnisstrom
koppelbar sind.
28. Vorrichtung nach Anspruch 27,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zu- bzw. Wegführung drei im wesentlichen nebeneinander angeordnete Zweige
aufweist, der Zwischenwickel (2) stationärer Bestandteil des mittleren Zweiges ist
und die zwei Hauptwickel (4, 10) wahlweise entweder mit dem mittleren und einem äußeren
Zweig oder mit dem mittleren und dem anderen äußeren Zweig koppelbar sind.
29. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 27 oder 28,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zu- bzw. Wegführung zwei im wesentlichen nebeneinander angeordnete Zweige
aufweist, die zwei stationären Hauptwickel (4, 10) mit den beiden Zweigen gekoppelt
sind, und der Zwischenwickel (2) wahlweise in den ersten oder den zweiten Zweig schaltbar
ist.
30. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 25 bis 29,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zwischenwickel (2) mit einer Wendestation (32) gekoppelt ist.
31. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 21 bis 30,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorrichtung die Erzeugnisse im wesentlichen horizontal bewegende Fördermittel
(20) vor- bzw. nachgeschaltet sind.
32. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 21 bis 31,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Hauptwickel (4, 10) mit einem separaten Antrieb gekoppelt ist.
33. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 21 bis 32,
dadurch gekennzeichnet,
daß beiden Hauptwickeln (4, 10) bzw. dem Zwischenwickel (2) je eine Vorratsrolle (33,
38) für ein Trennband (34, 39) zugeordnet ist, das jeweils an einem Ende mit dem jeweiligen
Wickelkern verbunden ist und vorzugsweise unter Zugspannung stehend zwischen die durch
die Erzeugnisse gebildeten Wickellagen einwickelbar ist.