(19)
(11) EP 0 677 603 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.10.1995  Patentblatt  1995/42

(21) Anmeldenummer: 95110324.1

(22) Anmeldetag:  20.10.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6D01G 19/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE IT LI

(30) Priorität: 03.11.1988 CH 4086/88

(62) Anmeldenummer der früheren Anmeldung nach Art. 76 EPÜ:
89119485.4 / 0368059

(71) Anmelder: MASCHINENFABRIK RIETER AG
CH-8406 Winterthur (CH)

(72) Erfinder:
  • Wichtermann, Fredy
    CH-8307 Effretikon (CH)
  • Mondini, Giancarlo
    CH-8400 Winterthur (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
     
    Bemerkungen:
    Diese Anmeldung ist am 03 - 07 - 1995 als Teilanmeldung zu der unter INID-Kode 60 erwähnten Anmeldung eingereicht worden.
     


    (54) Kämmaschine


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung zum Vorbereiten auslaufender Watteenden (7b) von Wickeln (8) in einer mit mehreren Kämmköpfen versehenen Kämmaschine, wobei jedem Kämmkopf ein Wickel (8) zum Auskämmen vorgelegt wird, und jeder Kämmkopf mit einer Detektoreinrichtung (21) versehen ist zum Feststellen des Zeitpunktes, in welchem das Watteband (7) von einem ersten Wikkel (8) annähernd abgelaufen ist.
    Bekannte Einrichtungen zeigen einen manuellen Wechsel pro Kämmkopf oder einen Einzelwechsel des Wickels bei laufendem Kämmprozess. Erfindungsgemäss wird vorgeschlagen, dass die Detektoreinrichtung (21) das Signal an eine Steuereinrichtung (22) abgibt, welche das automatische und gleichzeitige Vorbereiten der auslaufenden Watteenden auf gleicher Höhe an allen Kämmköpfen auslöst.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein verfahren bzw. eine Vorrichtung zum vorbereiten auslaufender Watteenden von Wickeln in einer mit mehreren Kämmköpfen versehenen Kämmaschine, wobei jedem Kämmkopf ein Wickel zum Auskämmen vorgelegt wird und jeder Kämmkopf mit einer Detektoreinrichtung versehen ist zum Feststellen des Zeitpunkts, in welchem das Watteband von einem ersten Wickel annähernd vollständig abgelaufen ist.

    [0002] Es ist bekannt, in einer solchen Kämmaschine eine Detektoreinrichtung anzuordnen, z.B. mit einer Fotozelle oder einer Lichtschranke, welche die Maschine abstellt, wenn das Ende des Wattebandes von dem Wickel abläuft. Die Trageinrichtung wird dann von Hand oder von einer Transportvorrichtung mit einem neuen Wattewickel beschickt. Der Anfang des Wattebandes vom neuen Wickel wird anschliessend manuell auf das (ggf. auf richtige Länge abgerissene) Ende des Wattebandes vom vorherigen Wickel aufgelegt und durch Andrücken mit diesem verbunden, worauf die Maschine wieder anlaufen kann. Dieses Verfahren ist jedoch sehr zeitaufwendig und erzeugt unterschiedliche Ansetzstellen.

    [0003] Aus der US-A-2 559 074 ist eine gattungsgemässe Vorrichtung zur automatischen Nachführung eines Wattebandes eines neuen Wickels bekannt. Der neue Wickel wird oberhalb des in Arbeit befindlichen ersten Wickels in einer Reserveposition gehalten und beim Auslaufen des ersten Wickels nach unten in die Abrollposition verschoben. Das neue Watteende muss in einer nach vorne herabhängenden Lage positioniert sein, damit es beim Absenkvorgang auf das auslaufende Watteende zu liegen kommt. Über ein Kammelement wird das auslaufende Watteende getrennt, um eine gleichbleibende Überlappung mit dem neuen Watteende zu erzielen.

    [0004] Diese Vorrichtung ist für einen Wechsel eines einzelnen Wickels an einem Kämmkopf vorgesehen, wobei der Wickelwechsel bei laufender Maschine, also ohne Unterbruch des Kämmprozesses durchgeführt wird. Durch den jeweiligen Wechsel eines einzelnen Wickels wird das Transportsystem für das Nachbringen weiterer Reservewickel stark belastet.

    [0005] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung vorzuschlagen, wobei das auslaufende Watteende sämtlicher Wickel einfach und gleichmässig vorbereitet werden kann.

    [0006] Diese Aufgabe wird durch das vorgeschlagenen Verfahren nach Patentanspruch 1, bzw. durch die Vorrichtung nach Patentanspruch 3 gelöst. Durch die vorgeschlagene automatische Vorbereitung der Watteenden, und zwar gleichzeitig an allen Kämmköpfen, erhält man eine schnelle und gleichmässige Vorbereitung an allen Kämmköpfen.

    [0007] Dazu ist zweckmässigerweise eine Detektoreinrichtung vorgesehen zum Feststellen des Zeitpunktes, in welchem das erste Watteband vom ersten Wickel annähernd vollständig abgelaufen ist. Die Detektoreinrichtung startet in diesem Zeitpunkt eine Steuereinrichtung, welche dann die genannten Mittel zum Durchtrennen des ersten Wattebandes betätigt. Danach kann eine Wickeltransportvorrichtung zum Zuführen eines neuen Wickels zu der Trageinrichtung betätigt werden, und hierauf können Mittel zum Durchtrennen des zweiten Wattebandes betätigt werden.

    [0008] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der Zeichnungen näher erläutert. In diesen zeigen:
    Fig. 1
    schematisch einen Kämmkopf einer erfindungsgemässen Kämmaschine und
    Fig. 2 bis Fig. 8
    je einen Ausschnitt aus Fig. 1 bei anderen Stellungen und Betriebszuständen der Teile.


    [0009] In Fig. 1 sind die wesentlichen Teile eines Kämmkopfes in einer etwa einem Vertikalschnitt entsprechenden schematischen Darstellung gezeigt. Die wesentlichen Kämmwerkzeuge des Kämmkopfes sind ein Rundkamm 1, ein Fixkamm 2, zwei Abreisszylinder 3 und ein Zangenaggregat mit einer Unterzange 4 und einer bezüglich der Unterzange schwenkbaren Oberzange 5. In der Unterzange 4 ist ein antreibbarer Speisezylinder 6 gelagert, dem eine zu kämmende bandförmige Watte 7 zugeführt wird. Das Watteband 7 kommt von einem Wickel 8, der von einer Trageinrichtung getragen ist, welche in der dargestellten Ausführungsform aus zwei parallelen Wickelwalzen 9 und 10 besteht, auf denen der Wickel 8 aufliegt.

    [0010] Im Weg des Wattebandes 7 von dem Wickel 8 zu den Kämmwerkzeugen 1 - 5 sind ein Transportwalzenpaar 9,11, Mittel zum Durchtrennen der Watte und eine Einrichtung zum Verbinden eines ersten Watteendes 7b mit einem zweiten Watteende 7b' angeordnet, wobei das erste Watteende 7b ein hinteres Ende des zu den Kämmwerkzeugen laufenden Wattebandes ist und das zweite Watteende 7b' ein vorderes Ende eines von einem neuen Wickel kommenden Wattebandes 7' ist, wie im Nachstehenden noch erläutert wird.

    [0011] Das genannte Transportwalzenpaar 9,11 wird in der dargestellten Ausführungsform von der vorderen Wickelwalze 9 und einer mit dieser zusammenwirkenden Andruckwalze 11 gebildet. Es könnte jedoch auch ein von der vorderen Wickelwalze 9 getrenntes Transportwalzenpaar für die vom Wickel 8 kommende Watte vorgesehen sein. Das Transportwalzenpaar 9,11 wird von einer gesteuerten Antriebseinrichtung 12 angetrieben.

    [0012] Die Mittel zum Durchtrennen der Watte sind in der dargestellten Ausführungsform dazu eingerichtet, die Watte nach dem Transportwalzenpaar 9,11 zu zerreissen. Zu diesem Zweck ist nach dem ersten Transportwalzenpaar 9,11 ein zweites Transportwalzenpaar 13,14 angeordnet, das von einer zweiten gesteuerten Antriebseinrichtung 15 angetrieben wird. Im normalen Betrieb der Kämmaschine laufen die beiden Transportwalzenpaare 9,11 und 13,14 mit gleichen Umfangsgeschwindigkeiten. Wenn ein Watteband 7 durchtrennt bzw. zerrissen werden soll, werden die Antriebseinrichtungen 12 und 15 wie im Nachstehenden erläutert so gesteuert, dass sie die beiden Transportwalzenpaare 9,11 und 13,14 mit unterschiedlichen Umfangsgeschwindigkeiten und/oder in unterschiedlichen Richtungen drehen, so dass das Watteband 7 zwischen den beiden Transportwalzenpaaren reisst. Es ist z.B. möglich, das erste Transportwalzenpaar 9,11 stillzusetzen und das zweite Transportwalzenpaar 13,14 weiter anzutreiben oder das erste Walzenpaar 9,11 in entgegengesetzter Richtung anzutreiben, während das zweite Transportwalzenpaar 13,14 stillsteht. In beiden Fällen erfolgt eine Durchtrennung des Wattebandes.

    [0013] Die Einrichtung zum Verbinden eines ersten Watteendes mit einem zweiten Watteende besitzt ein Presswalzenpaar 16,17, das von einer Antriebseinrichtung 18 angetrieben wird, und ein bewegbares Auslenkelement für mindestens eines von zwei miteinander zu verbindenden Watteenden. In der dargestellten Ausführungsform ist das Auslenkelement ein in Bewegungsrichtung des Wattebandes 7 vor dem Presswalzenpaar 16,17 angeordneter Schieber 19, der z.B. von einem Zylinder-Kolben-Aggregat 20 bewegt wird.

    [0014] In Fig. 1 ist der beschriebene Kämmkopf im normalen Betrieb dargestellt. Das Watteband 7 wird durch die Drehung der Wickelwalze 9 von dem Wickel 8 abgewickelt, durch die mit der gleichen Umfangsgeschwindigkeit drehenden Transportwalzenpaare 13,14 und 16,17 den Kämmwerkzeugen 1-5 zugeführt und von diesen ausgekämmt. Das Watteband 7 ist jedoch in Fig. 1 von dem Wickel 8 schon beinahe vollständig abgelaufen. Dieser Zeitpunkt wird nun von einer Detektoreinrichtung festgestellt, beispielsweise von einer Fotozelle 21, welche den Durchlauf des Endes 7a des Wattebandes 7 auf dem Kern 8a des Wickels 8 feststellt, indem sie etwa auf die unterschiedlichen Helligkeiten und/oder Farben des Wattebandes 7 und des Wickelkerns 8a anspricht. Natürlich sind auch andere Detektoreinrichtungen zu dem angegebenen Zweck brauchbar. Die Detektoreinrichtung 21 gibt ein Signal an eine Steuereinrichtung 22 ab, welche darauf die Antriebseinrichtungen 12,15 und 18 und weitere, nachstehend noch beschriebene Antriebseinrichtungen in der Kämmaschine so steuert, dass automatisch ein Wickelwechsel durchgeführt wird.

    [0015] Zuerst betätigt die Steuereinrichtung 22 ein Zylinder-Kolbenaggregat 23, welches die hintere Wickelwalze 10 nach unten wegschwenkt, wie in Fig. 2 gezeigt. Der fast leere Wikkelkern 8a rollt daher unter der Einwirkung der Schwerkraft auf einer geneigten Führung 24 nach hinten bis auf eine Auffangeinrichtung in Form eines muldenförmigen Bleches 25. Das verbliebene Watteband 7 wird dabei von dem Kern 8a abgewickelt.

    [0016] Dann steuert die Steuereinrichtung 22 die Antriebseinrichtung 12 (Fig. 1) so, dass diese das Transportwalzenpaar 9,11 stillsetzt oder in umgekehrter Richtung dreht. Durch das normal weiterdrehende zweite Transportwalzenpaar 13,14 wird daher das Watteband 7 zwischen den beiden Transportwalzenpaaren 9,11 und 13,14 zerrissen, das heisst, es wird an einer genau definierten Stelle ein neues hinteres Watteende 7b an dem zu den Kämmwerkzeugen 1-5 laufenden Watteband 7 gebildet, wie in Fig. 3 dargestellt.

    [0017] Das zweite Transportwalzenpaar 13,14 und das Presswalzenpaar 16,17 drehen weiter, bis das neu gebildete hintere Watteende 7b wie in Fig. 4 gezeigt kurz vor dem Presswalzenpaar 16,17 steht. Dann wird die Antriebseinrichtung 18 des Presswalzenpaares 16,17 abgeschaltet, und gleichzeitig werden auch die Kämmwerkzeuge 1-6 (Fig. 1) stillgesetzt.

    [0018] Wenn das erste Transportwalzenpaar 9,11 für das Zerreissen des Wattebandes 7 einfach stillgesetzt worden ist, dann ist der abgetrennte hintere Endabschnitt 7c des Wattebandes 7 jetzt noch in diesem Transportwalzenpaar 9, 11 festgehalten, wie Fig. 4 zeigt. Das Transportwalzenpaar 9,11 wird daher nun zusammen mit dem zweiten Transportwalzenpaar 13,14 wieder in Vorwärtsrichtung gedreht, um den Endabschnitt 7c in einen Absaugkanal 26 zu fördern, durch welchen er entfernt wird. Stattdessen kann der Endabschnitt 7c auch durch einen weiter hinten angeordneten Absaugkanal 27 entfernt werden, indem das erste Transportwalzenpaar 9,11 nun in umgekehrter Richtung gedreht wird, bis der Anfang des Endabschnittes 7c in diesen Absaugkanal 27 fällt. Wenn das erste Transportwalzenpaar 9,11 jedoch schon für das Zerreissen des Wattebandes 7 genügend in umgekehrter Richtung gedreht worden ist, dann kann der Anfang des Endabschnittes 7c ohne weiteres in den Absaugkanal 27 fallen und ist nun keine weitere Drehung mehr erforderlich.

    [0019] Dann wird durch Betätigung des Zylinder-Kolben-Aggregates 23 die hintere Wickelwalze 10 wieder in ihre obere Stellung bzw. normale Arbeitsstellung zurückgeschwenkt.

    [0020] Danach betätigt die Steuereinrichtung 22 eine Wickeltransportvorrichtung, von der in Fig. 5 lediglich ein Arm 28 mit einem Tragzapfen 29 dargestellt ist. Die Wickeltransportvorrichtung führt einen neuen Wattewickel 8' heran und setzt diesen auf die Wickelwalzen 9 und 10.

    [0021] Danach werden die Transportwalzenpaare 9,11 und 13,14 in Vorwärtsrichtung gedreht. Die Wickelwalze 9 dreht den auf ihr aufliegenden Wattewickel 8'. Der Mantel der Wickelwalze 9 ist luftdurchlässig, z.B. perforiert, und in ihrem Inneren ist ein stationäres Rohr 9a angeordnet, welches in einem oberen Bereich einen Schlitz 9b aufweist. In diesem Rohr 9a wird nun ein Unterdruck erzeugt, so dass durch den Schlitz 9b und den luftdurchlässigen Mantel der Wickelwalze 9 hindurch Luft angesaugt wird. Der Anfang 7a' des Wattebandes 7' vom neuen Wickel 8' wird daher von der Wickelwalze 9 angesaugt, sobald er diese erreicht. Dadurch legt sich der Anfang 7a' wie in Fig. 5 gezeigt an den Umfang der Wickelwalze 9 an. Das Watteband 7' wird dann durch die Transportwalzenpaare 9,11 und 13,14 nach unten bewegt.

    [0022] Nachdem der Anfang 7a' des Wattebandes 7' durch das zweite Transportwalzenpaar 13,14 hindurchgetreten ist, wird nach Ablauf einer vorbestimmten Zeitspanne das erste Transportwalzenpaar 9,11 stillgesetzt oder das zweite Transportwalzenpaar 13,14 gegenüber dem ersten Paar 9,11 beschleunigt. Dadurch wir das Watteband 7' zwischen den beiden Transportwalzenpaaren 9,11 und 13,14 zerrissen, das heisst, es wird an einer genau definierten Stelle ein neues vorderes Watteende 7b' an dem vom Wickel 8' kommenden Watteband 7' gebildet, wie in Fig. 6 dargestellt.

    [0023] Der abgetrennte vordere Endabschnitt 7c' des Wattebandes 7' wird dann, nachdem er ganz durch das zweite Transportwalzenpaar 13,14 hindurchgetreten ist, in den Absaugkanal 26 gesaugt und durch diesen entfernt.

    [0024] Die beiden Transportwalzenpaare 9,11 und 13,14 laufen danach mit gleichen Umfangsgeschwindigkeiten weiter und bewegen das vom Wickel 8' kommende Watteband 7' nach unten. Nachdem das neue vordere Watteende 7b' etwa die in Fig. 7 gezeigte Stellung vor dem Presswalzenpaar 16,17 bzw. zwischen diesem und dem Schieber 19 erreicht hat, betätigt die Steuereinrichtung 22 das Zylinder-Kolbenaggregat 20, um den Schieber 19 nach links gegen das Presswalzenpaar 16,17 zu bewegen. Der Schieber 19 tritt dabei wie in Fig. 8 gezeigt mit dem vorderen Watteende 7b' in Berührung und legt dasselbe auf das hintere Watteende 7b des Wattebandes 7, das immer noch in der Klemmstelle des Presswalzenpaares 16,17 gehalten ist und aus dieser heraus vorsteht, wobei es teilweise auf dem Umfang der unteren Presswalze 17 aufliegt.

    [0025] Dann werden die Antriebseinrichtung 18 des Presswalzenpaares 16,17 und gleichzeitig auch die Antriebseinrichtungen der Kämmwerkzeuge 1-6 wieder eingeschaltet. Das hintere Watteende 7b des Wattebandes 7 wird mit dem darauf liegenden vorderen Wattende 7b' des Wattebandes 7' in das Presswalzenpaar 16,17 gezogen, das die beiden Watteenden 7b und 7b' zusammenpresst und miteinander verbindet. Dabei wird der Schieber 19 vom Zylinder-Kolbenaggregat wieder nach rechts zurückgezogen. Der Kämmkopf nimmt den normalen Betrieb wieder auf.

    [0026] In Fig. 8 ist noch gezeigt, dass die Auffangeinrichtung 25 mit dem auf dieser liegenden leeren Wickelkern 8a von einer Antriebseinrichtung in Form eines Zylinder-Kolbenaggregates 30 in eine obere Stellung gehoben worden ist. In dieser oberen Stellung wird der leere Wickelkern 8a dann von der Wickeltransportvorrichtung 28,29 (Fig. 5) erfasst und abgeführt, worauf die Auffangeinrichtung 25 wieder in ihre Ausgangsstellung gemäss Fig. 1 gesenkt wird.

    [0027] Der beschriebene Kämmkopf kann in einer Kämmaschine in einer Gruppe von Kämmköpfen angeordnet sein, in der gemeinsame Antriebseinrichtungen für die Kämmwerkzeuge 1-5 aller Kämmköpfe der Gruppe vorgesehen sind. Die Steuereinrichtung 22 ist dann ebenfalls allen Kämmköpfen der Gruppe gemeinsam zugeordnet. Die von der Steuereinrichtung 22 gesteuerten Antriebseinrichtungen, insbesondere die Antriebseinrichtungen 12, 15 und 18 und die Zylinder-Kolbenaggregate 20, 23 und 30 sowie die Mittel zum Erzeugen von Unterdruck in der vorderen Wickelwalze 9 und in den Absaugkanälen 26 und 27 und die Wickeltransportvorrichtung (28,29) können ebenfalls allen Kämmköpfen der Gruppe gemeinsam zugeordnet sein (obwohl die gemeinsame Steuereinrichtung im Prinzip auch getrennte Antriebseinrichtungen usw. steuern könnte).

    [0028] Hingegen ist für jeden Kämmkopf der Gruppe jeweils eine eigene Detektoreinrichtung 21 (Fig. 1) angeordnet. Sobald in einem der Kämmköpfe das Watteband 7 vom Wickel 8 annähernd vollständig abgelaufen ist, gibt die betreffende Detektoreinrichtung 21 ein Signal an die gemeinsame Steuereinrichtung 22 ab, welche darauf den im Vorstehenden beschriebenen Wickelwechsel bei allen Kämmköpfen der Gruppe gleichzeitig durchführt. Zu Beginn des Wickelwechsels können auf den Wickelkernen 8a in den verschiedenen Kämmköpfen der Gruppe noch unterschiedliche Längen des Wattebandes 7 vorhanden sein; die durch das gleichzeitige Durchtrennen (Zerreissen) der Wattebänder 7 zwischen den Transportwalzenpaaren 9,11 und 13,14 gebildeten neuen hinteren Watteenden 7b liegen dann jedoch in allen Kämmköpfen der Gruppe auf gleicher Höhe. Ebenso liegen nachher die durch das Zerreissen der neuen Wattebänder 7' gebildeten neuen vorderen Watteenden 7b' in allen Kämmköpfen auf gleicher Höhe, auch wenn auf den von der Wickeltransportvorrichtung (28,29) zugeführten neuen Wattewickeln 8' der Watteanfang 7a' nicht genau an der gleichen Stelle des Umfangs lag. Daher können dann durch die Schiebe 19 (bzw. einen gemeinsamen Schieber 19) und die Presswalzen 16,17 die vorderen Watteenden 7b' in allen Kämmköpfen in gleicher Weise problemlos mit den hinteren Watteenden 7b verbunden werden.

    [0029] Im beschriebenen Kämmkopf werden beim Wickelwechsel sowohl das Watteband 7 vom Wickel 8 als auch nachher das Watteband 7' vom neuen Wickel 8' jeweils durch unterschiedliches Antreiben der beiden Transportwalzenpaare 9,11 und 13,14 durchtrennt bzw. zerrissen. In abgeänderten Ausführungsformen könnten aber natürlich auch gesonderte Mittel für das Durchtrennen des Wattebandes 7 und für das Durchtrennen des Wattebandes 7' angeordnet sein. Im übrigen muss für das Durchtrennen nicht unbedingt ein zweites Transportwalzenpaar verwendet werden, sondern es könnten stattdessen auch andere von der Steuereinrichtung 22 betätigbare Durchtrenneinrichtungen vorgesehen sein.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Vorbereiten auslaufender Watteenden (7b) von Wickeln (8) in einer mit mehreren Kämmköpfen versehenen Kämmaschine, wobei jedem Kämmkopf ein Wickel (8) zum Auskämmen vorgelegt wird und jeder Kämmkopf mit einer Detektoreinrichtung (21) versehen ist zum Feststellen des Zeitpunktes, in welchem das Watteband (7) von einem ersten Wickel annähernd vollständig abgelaufen ist,
    gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:

    - Übermittlung des Signals der Detektoreinrichtung (21) an eine Steuereinrichtung (22)

    - Steuerung der Antriebseinrichtungen (12,15,18) der Kämmaschine zur Durchführung der Vorbereitung der Watteenden (7b)

    - Automatisches und gleichzeitiges Trennen sämtlicher auslaufender Watteenden auf gleicher Höhe.


     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Watteende (7b) zum Trennen auseinandergerissen wird.
     
    3. Vorrichtung zum Vorbereiten auslaufender Watteenden zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, wobei die Kämmaschine mit mehreren Kämmköpfen versehen ist, die Kämmwerkzeuge (1-6) sowie jeweils eine Trageinrichtung (9,10) für einen Wickel (8,8') aufweisen, und für jeden Kämmkopf eine Detektoreinrichtung (21) zur Überwachung des Zeitpunktes, in welchem das Watteband (7) von einem ersten Wickel annähernd vollständig abgelaufen ist, vorgesehen ist,
    dadurch gekennzeichnet, dass die Detektoreinrichtungen (21) mit einer Steuereinrichtung (22) verbunden sind, welche einerseits mit den Antriebseinrichtungen (12,15,18) der Kämmaschine und andererseits mit den Mitteln (13,14) für das Durchtrennen des Wattebandes (7) verbunden ist.
     




    Zeichnung