Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsbefestigung für ein Glaselement einer Fassade
oder dergleichen, bei welcher ein Bolzen durch das plattenförmige Glaselement hindurchgeführt
und von einer tragenden Stützkonstruktion gehalten ist. Weiter betrifft die Erfindung
eine Isolierverglasung und ein Stützelement, welche für eine derartige Sicherheitsbefestigung
geeignet sind, und eine unter Verwendung der Sicherheitsbefestigung erstellte Glasfassade.
Stand der Technik
[0002] In der Architektur erfreuen sich grossflächige Glasstrukturen und Glasfassaden grosser
Beliebtheit. In neuerer Zeit finden insbesondere Konstruktionen mit rahmenlosen Fenstern
zunehmend Verbreitung. Sie werden dadurch realisiert, dass Glasplatten - rahmenlos
aneinander anschliessend - an einer filigranen Stützkonstruktion aus Metall aufgehängt
werden. Es ist offensichtlich, dass derartige Konstruktionen für Ausstellungsräume
sehr attraktiv sind.
[0003] Aus Sicherheitsgründen wird verlangt, dass die einzelnen Glasplatten der Fassade
durch Schraubbefestigungen gehalten resp. gesichert sind. Die Glasplatte muss also
mit Bohrungen versehen sein, durch die Bolzen hindurchgeführt sind, welche die Scheibe
von beiden Seiten festhalten. Normgerechte Schraubbefestigungen sind für Einscheibenverglasungen
bereits bekannt und werden auch in der Praxis eingesetzt.
[0004] Einscheibenverglasungen haben bekanntlich einen verhältnismässig geringen Isolationswert.
Grosse Verglasungen der bekannten Art sind daher mit Energieverlusten behaftet, die
mit den allgemein propagierten Energiesparmassnahmen nur schlecht vereinbar sind.
Darstellung der Erfindung
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher in erster Linie, die Mittel bereitzustellen für
die Realisierung gut isolierender Glasfassaden unter Berücksichtigung der sicherheitstechnischen
Bestimmungen. Weiter ist es Aufgabe der Erfindung, eine Sicherheitsbefestigung der
eingangs genannten Art anzugeben, die sich zum Erstellen von Glasfassaden aus Glaselementen
mit gutem K-Wert eignet.
[0006] Eine erfindungsgemässe Sicherheitsbefestigung der eingangs genannten Art zeichnet
sich dadurch aus, dass zum Befestigen eines als Isolierverglasung mit abgedichtetem
Scheibenzwischenraum ausgebildeten Glaselements dieses mindestens einen durch einen
Abstandshalterrahmen ausgegrenzten, randseitig offenen Bereich aufweist, in dem der
Bolzen durch das Glaselement hindurchgeführt ist.
[0007] Die der Erfindung zugrundeliegende Idee besteht darin, dass die hohe Qualität des
gas- und dampfdichten Randverbunds einer Isolierverglasung nicht durch eine Befestigungsart
seines Nutzens beraubt werden darf, die in den Scheibenzwischenraum hinein resp. durch
ihn hindurchdringt. Aus diesem Grund ist für die Sicherheitsbefestigung ein Randbereich
ausgegrenzt, der stirnseitig der Isolierverglasung offen ist und daher eine Schraubbefestigung
ermöglicht, die nicht zugleich Dichtungsprobleme lösen muss. Die Ausgrenzung erfolgt
durch den Abstandshalterrahmen, der bereichsweise vom Rand der Isolierverglasung weg
gegen innen gezogen ist.
[0008] Ein Vorteil dieses Konzeptes besteht darin, dass Isolierverglasungen vollständig
auf dem bereits zur Verfügung stehenden Know-how zur Erstellung dichter, langlebiger
Mehrscheiben-Isolierverglasungen hergestellt werden können. Für den Hersteller der
Verglasung besteht die Neuerung also vorteilhafterweise nur darin, dass besonders
geformte Abstandshalterrahmen eingesetzt werden müssen.
[0009] Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform greift ein Stützelement in den randseitig
offenen Bereich zwischen die Scheiben der Isolierverglasung ein. Dies erlaubt es,
die nachfolgend beschriebenen Scheibenanschlüsse versteckt anzubringen. Es sind aber
auch Anwendungen vorstellbar, bei denen die Scheiben im genannten Randbereich von
aussen abgestützt werden. Die beiden Scheiben werden durch zwei getrennte Bolzen fixiert
und auf dem Stützelement abgestützt. Dies hat den Vorteil, dass die für die Bolzen
erforderlichen Bohrungen nicht exakt fluchtend in den Scheiben ausgerichtet sein müssen.
Fertigungstoleranzen beim Anbringen der Bohrungen bieten somit keine Probleme. Es
ist sogar denkbar, dass die Bohrungen bewusst versetzt zueinander angeordnet werden.
[0010] Vorzugsweise presst jeder Bolzen ein im randseitig offenen Bereich untergebrachtes
Anschlussstück an die entsprechende Scheibe, um einen flächenhaften, einem vielfachen
eines Bolzenquerschnitts entsprechenden Kontakt zwischen der jeweiligen Scheibe und
dem jeweiligen Anschlussstück zu schaffen. Die durch das Anschlussstück definierte
Kontaktfläche ist z. B. mindestens 10 Mal (vorzugsweise 20-30 Mal) grösser als der
Bolzenquerschnitt. Der grossflächige Kontakt erlaubt die Anwendung auf relativ dünne
Scheiben (z. B. Scheibendicken ab 5 mm), was sich in vorteilhafterweise in geringen
Belastungen der Tragkonstruktion auswirkt.
[0011] Die Anschlussstücke können miteinander gekoppelt sein und dabei in einer durch die
Scheiben definierten Ebene relativ zueinander verschiebbar ineinandergreifen. Dadurch
kann die Schraubbefestigung an Fertigungstoleranzen angepasst werden.
[0012] Zwischen den Anschlussstücken und der jeweiligen Scheibe ist mit Vorteil ein Gleitelement
angeordnet, welches z. B. eine unterschiedliche thermische Ausdehung der Anschlussstücke
in bezug auf das Glas aufnehmen kann. Zur Vereinfachung der Montage der Sicherheitsbefestigung
können die Gleitelemente Teile einer die Anschlussstücke umfassenden Hülle (z. B.
aus Kunststoff) sein.
[0013] Zur Kopplung der Anschlussstücke weist das eine Anschlussstück z. B. einen Führungsschlitz
auf, in welchen das andere Anschlussstück mit einer Führungsplatte eingreift. Der
Führungsschlitz ist in vertikaler Richtung offen und erstreckt sich in horizontaler
Richtung. Ist die Sicherheitsbefestigung am unteren Rand der Isolierverglasung angebracht,
dann greift die Führungsplatte vorzugsweise von oben in den vertikal ausgerichteten
Führungsschlitz.
[0014] Vorzugsweise hat das erwähnte eine Anschlussstück zusätzlich eine schlitzförmige
Ausnehmung, in welche das Stützelement eingreift. Das Anschlussstück sitzt dann rittlings
auf dem vorzugsweise plattenförmigen Stützelement, wenn es sich um eine am unteren
Rand der Isolierverglasung angeordnete Sicherheitsbefestigung handelt. Wird die Befestigung
zum vertikalen Halten der Isolierverglasung an deren oberen Rand eingesetzt, dann
genügt ein teilweises Eingreifen des Stützelements (keine Belastung durch das Eigengewicht
des Glaselements; ausschliessliche Abstützung gegen Querkräfte wie Windlasten u. dgl.).
[0015] Um die Lage des Glaselements gegenüber den benachbarten Glaselementen zu justieren,
sind Mittel zum Abstimmen einer Abstützhöhe des Anschlussstücks vorgesehen. Es kann
sich dabei um Stellschrauben im Stützelement handeln, die nach dem Einsetzen des Glaselements
einstellbar sind.
[0016] Aufgrund von Temperatur oder Luftdruckänderungen können sich die Scheiben einer Isolierverglasung
gegen aussen oder innen wölben. Damit derartige Deformationen nicht zu örtlichen Ueberlastungen
in der erfindungsgemässen Schraubbefestigung führen können, sind Anschlussstück und
Stützelement vorzugsweise gelenkig miteinander verbunden. D. h. die Verbindung zwischen
den genannten Teilen ist um eine zum Rand der Isolierverglasung parallele Achse zumindest
geringfügig kippbzw. drehbar. D. h. die Einleitung der Kraft vom Stützelement auf
die Glasscheiben erfolgt nicht starr sondern - über Metallelemente und zwischengelagerte
Kunststoffteile - elastisch.
[0017] Wie bereits erwähnt sind die Bohrungen in den Scheiben vorzugsweise fluchtend angeordnet.
Die die Fassadenaussenseite bildende Scheibe wird vorzugsweise mit einer Senkkopfschraube
fixiert. Die Anschlussstücke sind im Umriss halbkreisförmige bzw. kreissegmentförmige
Aluminiumstücke.
[0018] Eine erfindungsgemässe Isolierverglasung weist mindestens zwei beabstandete Scheiben
mit einem dazwischen angebrachten Abstandshalterrahmen zur Abgrenzung eines gegen
aussen abgedichteten Scheibenzwischenraums auf. (Der Scheibenzwischenraum kann gegen
aussen vollständig geschlossen oder mit einem Druckausgleichssystem ausgerüstet sein
[vgl. z. B. EP-0 345 211 A2]. Für den Druckausgleich kann beispielsweise ein Kapillarrohr
eingesetzt werden.) Der Abstandshalterrahmen grenzt mehrere, für die Sicherheitsbefestigung
geeignete, randseitig offene Bereiche ab. Diese sind vorzugsweise kreissegmentförmig
resp. halbkreisförmig. Typischerweise sind pro Glaselement vier derart ausgegrenzte
Randbereiche vorgesehen. Sie befinden sich symmetrisch an zwei einander gegenüberliegenden
Seiten im Abstand von z. B. einem Achtel einer Seitenlänge von der nächsten Ecke des
Glaselements. Die erfindungsgemässen Randbereiche können auch in den Ecken selbst
vorgesehen sein. Von der Form her können sie auch rechteckig oder dreieckig sein.
[0019] Ein erfindungsgemässes Stützelement als Zwischenglied zwischen der Stützekonstruktion
und der Sicherheitsbefestigung ist vorzugsweise T-förmig, wobei die beidseitig wegragenden
Arme so ausgebildet sind, dass sie in den offenen Randbereich zweier benachbarter
Glaselemente eingreifen können. Der eine Arm ist dazu bestimmt, von unten in den offenen
Randbereich eines oberen Glaselements und der andere Arm dazu, von oben in den Randbereich
eines unteren Glaselements einzugreifen. Mindestens einer der Arme weist aus dessen
Stirnseite hervortretende Stellschrauben zum Abstimmen der Lage des Glaselements auf.
Durch Drehen der Stellschrauben lässt sich das auf ihnen abgestützte Anschlussstück
vertikal anheben bzw. absenken.
[0020] Zur gelenkigen Abstützung des jeweiligen Anschlussstücks weisen die vorzugsweise
plattenförmig ausgebildeten Arme wulstartige Ausbuchtungen an ihren Enden auf. Um
diese Wulste lässt sich das Anschlussstück in gewissem Umfang kippen.
[0021] Mit Hilfe erfindungsgemässer Schraubbefestigungen, Glaselemente und einer Stützkonstruktion
lassen sich in vielfältiger Weise Glasfassaden realisieren. Es ist dabei zu beachten,
dass die erfindungsgemässe Schraubbefestigung auch für Einscheibenverglasungen eingesetzt
werden kann. Eine Modifikation der Konstruktionsteile ist dazu nicht erforderlich.
Es entfällt einfach das zweite Anschlussstück.
[0022] Aus der Detailbeschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche ergeben sich weitere
vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen der Erfindung.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0023] Nachfolgend soll die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und im Zusammenhang
mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigen:
- Fig. 1
- Einen Ausschnitt aus einer mehrere Glaselemente aufweisenden Fassade;
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung einer zwei Isolierverglasungen verbindenden Fugenkonstruktion;
- Fig. 3
- eine Schnittdarstellung eines erfindungsgemäss ausgegrenzten Randbereichs;
- Fig. 4
- eine Schnittdarstellung einer erfindungsgemässen Sicherheitsbefestigung;
- Fig. 5
- eine Frontansicht der erfindungsgemässen Sicherheitsbefestigung gemäss Fig. 4;
- Fig. 6
- einen Vertikalschnitt durch eine seitliche Halterung von zwei Glaselementen;
- Fig. 7
- einen Vertikalschnitt durch eine seitliche Halterung gemäss Schnitt A-A aus Fig. 6;
- Fig. 8
- einen Horizontalschnitt durch eine erfindungsgemässe Halterung gemäss Fig. 6 (Schnitt
B-B);
- Fig. 9a-c
- Darstellungen der Anschlussstücke in der Seitenansicht und in der Draufsicht;
- Fig. 10a, b
- ein Winkelelement in der Draufsicht und in der Seitenansicht.
[0024] Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0025] Fig. 1 zeigt eine Fassade von aussen. Rechteckige Glaselemente 1.1, ..., 1.9 (einer
Grösse von z. B. 2m x 3m) sind -mit ihrer Längsachse in horizontaler Richtung ausgerichtet
-schachbrettartig montiert. Die vertikal übereinander angeordneten Glaselemente 1.6,
1.1, 1.2 sind paarweise mit Schraubbefestigungen 2.1, 2.2 resp. 2.3, 2.4 verbunden
und an einer nicht gezeigten Stützkonstruktion (z. B. einem Metallfachwerk an der
Rückseite der Fassade) abgestützt. Das Glaselement 1.1 ist durch Fugen 3.1, ..., 3.4
einer Breite von z. B. 15-20 mm von den benachbarten Glaselementen 1.2, 1.4, 1.6,
1.8 abgetrennt.
[0026] Die Schraubbefestigungen 2.1 und 2.2 tragen das Eigengewicht des Glaselements 1.1
und halten zugleich das Glaselement 1.6 in vertikal ausgerichteter Position (Querkraftabstützung).
Die Schraubbefestigungen 2.1, ..., 2.4 haben einen Abstand von etwa einem Achtel der
Seite, an der sie angeordnet sind, von der nächstkommenden Ecke.
[0027] Fig. 2 zeigt den Schnitt A-A durch die Fuge 3.1. Bei den Glaselementen 1.1, 1.2 handelt
es sich um Isolierverglasungen mit jeweils einer äusseren und einer inneren Scheibe
4.1, 4.2 resp. 5.1, 5.2. Die äussere Scheibe 4.1, 4.2 ist jeweils dicker als die innere
Scheibe 5.1, 5.2 (Dicke der äusseren Scheibe: z. B. 8-10 mm; Dicke der inneren Scheibe
z. B. 4-6 mm). Flächenmässig sind sie jedoch gleich gross. Ein andeutungsweise gezeigter
Abstandshalterrahmen 6.1, 6.2 am äusseren Rand der Scheiben 4.1, 5.1 resp. 4.2, 5.2
schliesst einen Scheibenzwischenraum 7.1, 7.2 dicht gegen aussen ab (Scheibenabstand
z. B. 20 mm). Die Dichtigkeit wird durch einen an sich bekannten Randverbund mit Butylkautschuk,
Zweikomponentensilikon (vgl. Silikondichtung 9.1, 9.2), Metallprofilrahmen 6.1, 6.2
etc. sichergestellt (vgl z. B. EP-0 430 889 A2). Der Abstandshalterrahmen 6.1 resp.
6.2 ist z. B. um 4 mm gegenüber dem Scheibenrand zurückversetzt. Der dadurch gebildete
Randbereich ist mit einer Silikondichtung 9.1, 9.2 ausgefüllt.
[0028] Die Fuge 3.1 ist mit einer Gummidichtung 8 und einer hinteren und vorderen Silikondichtung
9.3 und 9.4 ausgefüllt. Die Silikondichtungen 9.3, 9.4 werden bei der Montage der
Fassade angebracht und bilden einen flachen ev. leicht kehlförmigen Uebergang zwischen
den Scheiben 5.1 und 5.2 resp. 4.1 und 4.2.
[0029] Fig. 3 zeigt einen Querschnitt durch die Isolierverglasung in einem für die Schraubbefestigung
vorgesehenen Bereich (vgl. Schnitt B-B in Fig. 1). Es ist deutlich zu erkennen, dass
der Abstandshalterrahmen 6.2 einschliesslich der Silikondichtung 9.2 gegen die Scheibenmitte
hin eingezogen ist, um einen von der Stirnseite der Verglasung her zugänglichen Randbereich
10 für die Schraubbefestigung auszugrenzen, was gleichsam einem offenen Scheibenzwischenraum
entspricht. Der genannte Randbereich 10 hat eine maximale Tiefe (vom Rand her gemessen)
von z. B. 5-6 cm.
[0030] Die äussere Scheibe 4.2 weist nun eine Bohrung 11 für eine Senkkopfschraubbefestigung
auf. Sie ist in einem Abstand von z. B. 3 cm zur Stirnseite angeordnet und mündet
in den Randbereich 10. Die dünnere innere Scheibe 5.2 hat eine zylindrische Bohrung
12, welche im wesentlichen fluchtend mit der Bohrung 11 angeordnet ist.
[0031] Die erfindungsgemässen Isolierverglasungen weisen vier solche Randbereiche 10 auf.
Wie aus Fig. 1 andeutungsweise zu erkennen ist, sind diese Randbereiche halbkreis-
bzw. segmentförmig. Derartige Isolierverglasungen können vom Hersteller der Fensterelemente
standardmässig angebracht werden. Um Einzelheiten der Schraubbefestigung braucht er
sich nicht zu kümmern. Die eingezogenen Teile des Abstandhalterrahmens können z. B.
in den gewöhnlichen (rechteckigen) Rahmen eingesetzte Formteile sein (ausgeführt als
Hohl- oder Vollprofile).
[0032] Fig. 4 und 5 zeigen die erfindungsgemässe Schraubbefestigung im Querschnitt und von
vorne. Ein Stützelement 13 weist am hinteren Ende einen zylindrischen Teil 13.1 mit
einer Gewindebohrung 14 auf. Der Teil 13.1 ist dazu bestimmt, an einer (nicht dargestellten)
Stützkonstruktion (z. B. einem vertikalen Fachwerkträger) befestigt zu werden.
[0033] An den zylindrischen Teil 13.1 schliesst ein plattenförmiger Teil 13.2 an. Der Uebergangsbereich
zwischen den genannten Teilen ist kegelstumpfförmig gestaltet. An den plattenförmigen
Teil 13.2 schliesst ein tellerförmiger Teil 13.3 an, welcher noch dünner als der plattenförmige
Teil 13.2 ist. Dieser greift in die Fuge zwischen den Isolierverglasungen 1.1, 1.2
ein. Ein schmaler, plattenförmiger, im Umriss trapezförmiger Teil 13.4 steht senkrecht
zum Teil 13.3. Er ragt in den offenen Randbereich zwischen den Scheiben 4.2, 5.2 hinein.
[0034] Der plattenförmige und der scheibenförmige Teil 13.2 resp. 13.3 sind mit einer Ausnehmung
zum Einsetzen eines Halteelements 15 versehen. Mit zwei Schrauben 31 (die zweite Schraube
ist hinter der ersten Schraube 31 und daher in Fig. 4 nicht sichtbar) sind Stützelement
13 und Halteelement 15 lösbar verbunden.
[0035] Das Halteelement 15 weist einen plattenförmigen Teil 15.1 und einen dünneren scheibenförmigen
Teil 15.2 auf, welche als symmetrische Ergänzungen zu den Teilen 13.2 und 13.3 ausgebildet
sind.
[0036] Am vorderen Ende weist das Halteelement 15 einen rechtwinklig zum scheibenförmigen
Teil 15.2 nach unten ragenden Teil 15.3 auf. Dieser greift in den Randbereich zwischen
den unteren Scheiben 4.1, 5.1 ein. Das Stützelement 13 und das eingesetzte Halteelement
15 bilden am vorderen Ende ein T-Profil (die Teile 13.4 und 15.3 stellen die seitlich
wegragenden Arme dar).
[0037] Im stirnseitig offenen Randbereich des unteren und oberen Glaselements 1.1, 1.2 sind
Konstruktionen identischen Aufbaus untergebracht. Im folgenden wird der Einfachheit
halber primär auf die Konstruktion im Randbereich des oberen Glaselements 1.2 Bezug
genommen.
[0038] Mit einer Senkkopfschraube 23 ist ein Anschlussstück 16.2 an der äusseren Scheibe
4.2 befestigt. Um lokale, durch unterschiedliche Ausdehungskoeffizienten der beteiligten
Materialien bedingte Belastungen des Glases (vgl. Gewindebohrung 25) zu verringern,
befindet sich zwischen der Senkkopfschraube 23 und der Bohrung 11 eine Kunststoffhülse
21. Das Anschlussstück 16 befindet sich zudem in einer Kunststoffhülle 27, welche
sich auch als Gleitelement zwischen dem z. B. aus Aluminium bestehenden Anschlussstück
16.2 und der Innenseite der Scheibe 4.2 erstreckt. Die erwähnte Kunststoffhülle 27
hat im vorliegenden Beispiel die Form einer halbkreisförmigen, offenen Käseschachtel.
[0039] Mit einer Schraube 24, die durch die mit einer Kunststoffhülse 22 gefütterten Bohrung
12 hindurchgeführt ist, ist das Anschlussstück 19.2 (vgl. Gewindebohrung 20) an der
Scheibe 5.2 befestigt. Auch zwischen dem Anschlussstück 19.2 und der Innenseite der
Scheibe 5.2 erstreckt sich die Kunststoffhül le 27.
[0040] Das Anschlussstück 16.2 hat an seiner, an der Kunststoffhülle 27 anliegenden Fläche
die Form eines Halbkreises. Es wird grossflächig an die Glasscheibe 4.2 angepresst.
Da die halbkreisförmige Fläche einen Radius von z. B. 40 mm hat, die Schraube aber
nur etwa vom Typ M8 ist, ist die Kontaktfläche zwischen Anschlussstück 16.2 und Scheibe
4.2 durchaus 20-30 Mal grösser als der Querschnitt der Schraube.
[0041] An der geraden unteren Seite weist das Anschlussstück 16.2 einen Führungsschlitz
17.2 auf, in welchen der Teil 13.4 eingreift. Der Führungsschlitz 17.2 ist also gegen
den Rand der Isolierverglasung gerichtet. Er ist breiter als der plattenförmige Teil
13.4. Letzterer weist jedoch zwei seitlich wegragende Wulste 28.1, 28.2 auf, die die
Seitenwände des U-förmigen Führungsschlitzes berühren.
[0042] Weiter sind im Teil 13.4 zwei Stellschrauben 29.1, 29.2 vorgesehen (vgl. auch Fig.
5). Sie verlaufen in der durch den plattenförmigen Teil 13.4 definierten Ebene vertikal
nach oben gegen den Boden der U-profilförmigen Ausnehmung 17.2. Mit den Stellschrauben
29.1, 29.2 kann die Höhe des Anschlussstücks 16.2 (und damit des ganzen Glaselements
1.2) bezüglich des Stützelements abgestimmt werden. Dies ist wichtig für ein paralleles
Ausrichten der aneinander grenzenden Glaselemente 1.2 und 1.3.
[0043] Weiter weist das Anschlussstück 16.2 einen gegen oben offenen Führungsschlitz 18.2
auf. In diesen greift das Anschlussstück 19.2 mit einer Führungsplatte 20.2. Auf diese
Weise ist das Anschlussstück 19.2 parallel zur Glasscheibe 4.2 (also horizontal und
vertikal) verschiebbar. In gewissem Sinn hat das Anschlussstück 16.2 ein h- bzw. H-förmiges
Profil.
[0044] Dadurch, dass die Abstützung des Anschlussstücks 16.2 auf dem Teil 13.4 nur über
die beiden seitlichen Wulste 28.1, 28.2 und die Stellschrauben 29.1, 29.2 erfolgt,
besteht zwischen den beiden genannten Teilen eine gelenkige Verbindung. Wölbt sich
die Scheibe 4.2 nach aussen oder nach innen, so führt dies zu einem leichten Kippen
des Anschlussstücks 16.2 nach aussen oder nach innen.
[0045] Während der Teil 13.4 das Gewicht des oberen Glaselements 1.2 (resp. eines Teils
davon) übernimmt, ist der Teil 15.3 nur dafür verantwortlich, dass das untere Glaselement
1.2 in korrekter vertikaler Ausrichtung zum oberen Glaselement 1.2 ist. Er übernimmt
also die Aufgabe einer Querführung. Er braucht deshalb (wie im übrigen auch aus Fig.
4 zu ersehen ist) nicht vollständig in den Führungsschlitz 17.1 des Anschlussstücks
16.1 einzugreifen. Ansonsten ist das Zusammenwirken zwischen den Anschlussstücken
16.1 und 19.1, insbesondere das Eingreifen der Führungsplatte 20.1 in den Führungsschlitz
18.1, wie bereits anhand der Anschlussstücke 16.2, 19.2 beschrieben, gestaltet.
[0046] Aus Fig. 5 ist zu erkennen, dass die Ausnehmung 30, in welche das Halteelement 15
eingesetzt ist, im Bereich des Teils 15.3 deutlich breiter ist als der Teil 15.3 selbst.
Beidseitig des plattenförmigen Teils 15.3 entsteht dadurch ein Freiraum zum Bedienen
der Stellschrauben 29.1, 29.2. (Die Stellschrauben 29.1, 29.2 sind beispielsweise
als Madenschrauben ausgeführt und lassen sich mit einem Winkelschraubenzieher von
der Aussenseite her einstellen.)
[0047] Die erfindungsgemässe Sicherheitsbefestigung kann statt für Isolierverglasungen auch
für Einscheibenverglasungen benutzt werden. In diesem Fall fehlt natürlich eine zweite
Scheibe 5.2. Entsprechend erübrigt sich das Anschlussstück 19.2; Stützelement 13 samt
Halteelement 15 behalten ihre Funktion jedoch bei.
[0048] Das nachfolgend anhand der Fig. 6 bis 10 erläuterte Ausführungsbeispiel bezieht sich
auf eine seitliche Halterung von Glaselementen 32.1, 32.2. Im Unterschied zur Darstellung
gemäss Fig. 1 befinden sich also die Halterungen nicht mehr unterhalb und oberhalb
eines Glaselements, sondern links und rechts davon. Von der Aussenseite her betrachtet
sieht eine solche Glasfront aus, wie wenn die in Fig. 1 gezeigte Anordnung um 90°
aus der Horizontalen in die Vertikale gedreht worden wäre. Im inneren Aufbau bestehen
jedoch einige Unterschiede, die nachfolgend beschrieben werden sollen.
[0049] Wie aus Fig. 6 zu entnehmen ist, befindet sich zwischen zwei Glaselementen 32.1,
32.2 eine Fuge 33, die im wesentlichen wie in Fig. 2 gezeigt abgedichtet wird. Weiter
ist ein Ausschnitt des Abstandshalterrahmens 34.1 resp. 34.2 gezeigt, der halbkreisförmig
um die Befestigungsstelle herumgeführt ist. Gleich wie in Fig. 5 ist der Abstandshalterrahmen
34.1, 34.2 im Bereich der Schraubbefestigung (Schnitt B-B) viel weiter vom Rand der
Glasplatten des Glaselements 32.1 resp. 32.2 entfernt als ausserhalb des Bereichs
der Schraubbefestigung. Dies hat den Vorteil, dass die Glaselemente 32.1, 32.2 eine
grösstmögliche isolierende Fläche aufweisen. Ungünstiger wäre es, wenn der Abstandshalterrahmen
34.1, 34.2 überall gegenüber dem Rand des Glaselements 32.1 resp. 32.2 so stark zurückgesetzt
wäre, wie im Schnitt B-B.
[0050] Auch die vorliegende Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass zwei relativ
zueinander verschiebbare Anschlussstücke 35, 36 vorgesehen sind. Jedes dieser beiden
Anschlussstücke 35, 36 ist mit einer der beiden Scheiben des als Isolierverglasung
ausgeführten Glaselements 32.1, 32.2 verklebt und verschraubt. Bestehen die Anschlussstücke
35, 36 aus Metall, so ist vorzugsweise ein Gleitelement zur Kompensation der unterschiedlichen
thermischen Ausdehnungskoeffizienten vorgesehen (sinngemäss zur Kunststoffhülle 27
in Fig. 4).
[0051] Das Anschlussstück 35 ist in der Art eines Schlittens im grösseren Anschlussstück
36 eingefügt und in diesem horizontal (d. h. in Richtung der Symmetrieachse des halbkreisförmigen
Anschlussstücks 36) verschiebbar. Das Anschlussstück 36 wird von einer Stellschraube
40 höhenjustierbar abgestützt. Die Stellschraube 40 ist am abgewinkelten vorderen
Arm eines Winkelelements 39 angeordnet. Das Winkelelement 39 greift von ausserhalb
der Ebene der Glaselemente 32.1, 32.2 in die Fuge 33 hinein und ist dort im Bereich
des Scheibenzwischenraums abgewinkelt, um in das Anschlussstück 36 einzugreifen und
dieses in der oben beschriebenen Art abzustützen.
[0052] Wie sich insbesondere aus Fig. 7 erkennen lässt, ist der vordere Teil des Winkelelements
39 in der Art eines stabilen Blechstücks ausgebildet. Es hat einen verjüngten Teil
39.1 und ist mit seinem anschliessenden hinteren Teil 39.2 in einer Ausnehmung 42
des Stützelements 41 höhenverstellbar befestigt. Das Stützelement 41 selbst weist
einen vorderen, halbkreisförmigen Teil 41.1 und einen hinteren, rohrförmigen Teil
41.2 mit einer Bohrung 43 auf. In die Bohrung 43 kann ein Bolzen eingeschraubt werden,
um die ganze Glasfassade an einer (nicht dargestellten) Stützkonstruktion aufzuhängen.
[0053] Wie insbesondere aus Fig. 8 zu erkennen ist, ist die ganze Befestigungsvorrichtung
spiegelsymmetrisch zu einer vertikalen Ebene (welche in der Mitte der Fuge 33 anzusiedeln
ist und mit dem Schnitt A-A zusammenfällt). Es genügt daher, die eine Hälfte der Befestigungsvorrichtung
im Detail zu beschreiben.
[0054] Wie bereits erwähnt, ist das Winkelelement 39 im Stützelement 41 höhenverstellbar
fixiert. Dies soll im einzelnen anhand der Fig. 10a, b und 7 und 8 erläutert werden.
Das Winkelelement 39 (vgl. Fig. 10a, b) ist im hinteren Teil 39.2 mit viertelkreisförmigen
Aussenabmessungen ausgeführt. Zusammen mit einem spiegelsymmetrischen zweiten Winkelelement
kann der Teil 39.2 die halbkreisförmige Ausnehmung 42 im vorderen Teil 41.1 des Stützelements
41 ausfüllen. Eine grosse Gewindebohrung 46 durchsetzt den hinteren Teil 39.2. In
sie ist eine Justierschraube 44 einschraubbar (Fig. 7, 8). Die Justierschraube 44
ist (in Achsenrichtung) dicker als der hintere Teil 39.2. Sie passt mit geringem Spiel
in die Ausnehmung 42. Durch Drehen der Justierschraube 44 kann somit das Winkelelement
39 (in der Ausnehmung 42) innerhalb gewisser Grenzen in der Höhe verstellt werden.
Zur Arretierung der Justierschraube 44 ist eine Halteschraube 47 vorgesehen. Sie kann
in zwei fluchtende Bohrungen 48.1, 48.2 (im vorderen Teil 41.1 des Stützelements 41)
so eingesetzt werden, dass sie zugleich eine von vier Bohrungen 45.1, ..., 45.4 der
Justierschraube 44 durchsetzt. Bei eingesetzter Halteschraube 47 kann also die Justierschraube
44 in der Ausnehmung 42 nicht gedreht werden.
[0055] Die Bohrungen 45.1, ..., 45.4 durchdringen die Justierschraube 44 in vier exzentrischen,
regulär angeordneten Positionen. Die Idee dahinter ist folgende: Jede der Bohrungen
45.1, ..., 45.4 stellt eine Arretierposition der Justierschraube 44 dar. Pro Umdrehung
kann die Justierschraube 44 somit in vier Positionen fixiert werden.
[0056] Schliesslich sollen noch die Anschlussstücke 35, 36 im Detail beschrieben werden.
Fig. 9a zeigt sie in der Seitenansicht. Es sind die Bohrungen 37, 38 zum Anbringen
der Schraubbefestigung der Glasplatten zu erkennen (vgl. auch Fig. 8). Das Anschlussstück
35 ist im Anschlussstück 36 verschiebbar gelagert und weist zudem ein gewisses Spiel
senkrecht zur Verschiebungsrichtung auf. Dadurch ist es möglich, dass die Bohrungen
37, 38 (bei geeigneter Positionierung der Anschlussstücke 35, 36 relativ zueinander)
miteinander fluchten können. Dies ist jedoch nicht zwingend. Vielmehr ist im Sinne
der Erfindung eine toleranzbedingte Verschiebung ohne weiteres zulässig.
[0057] Das Anschlussstück 35 ist segmentförmig. Es weist einen mittleren Teil 35.2 auf,
der beim Anbringen der Schraubbefestigung an die Glasplatte resp. eine geeignete Unterlage
zwischen Glasplatte und Anschlussstück 35 zu liegen kommt. Am Teil 35.2 sind zwei
seitliche, armförmige Teile 35.1, 35.3 angebracht. Sie sind nicht in derselben Ebene
wie der mittlere Teil 35.1. Zwischen den Teilen 35.1, 35.3 wird auf der Rückseite
des Anschlussstücks 35 somit eine Ausnehmung 49 gebildet. In diese Ausnehmung ragt
ein hülsenartiger Teil 36.1 des Anschlussstücks 36. Der hülsenartige Teil 36.1 enthält
die Bohrung 38 zur Befestigung der äusseren Glasplatte.
[0058] Das Anschlussstück 36 weist zwei Teile 36.2, 36.3 mit Führungsnuten 50.1, 50.2 auf.
In den Führungsnuten 50.1, 50.2 sind die Teile 35.2, 35.3 des Anschlussstücks 35 geführt.
Das Anschlussstück 36 ist im Schnitt also C- bzw. E-förmig.
[0059] Wie sich beim Vergleich der Fig. 9b und 9c ergibt, ist das Anschlussstück 35 in Führungsrichtung
der Führungsnuten 50.1, 50.2 nur etwa halb so lang wie das Anschlussstück 36. Dies
deshalb, weil ein Teil der Führungsnut 50.1 Platz für das vordere abgewinkelte Ende
39.3 mit der Stellschraube 40 des Winkelelements 39 bieten muss (vgl. Fig. 8, 9, 10a).
[0060] Das Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 6 bis 10 erlaubt somit ein seitliches Halten
der Glaselemente mit diversen Möglichkeiten zur Justierung in horizontaler und vertikaler
Richtung. Wie beim Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 1 bis 5 müssen die am Rand der
Glasscheiben angebrachten Befestigungsbohrungen nicht exakt miteinander fluchtend
sein. Die Anschlussstücke 35, 36 sind mit den Glasscheiben verleimt. Die Schraubbefestigung
stellt dabei nur eine zusätzliche Sicherheit dar. Im Prinzip könnte sie weggelassen
werden.
[0061] Es sei betont, dass sich die Erfindung nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt.
[0062] Der stirnseitig offene, durch den Abstandshalterrahmen ausgegrenzte Randbereich kann
im Prinzip auch an den Ecken der Isolierverglasung ausgebildet sein. Der Abstandshalterrahmen
kann rund oder eckig um den Randbereich herum geführt sein. Dieses Prinzip ist sogar
vollständig unabhängig von der beschriebenen Schraubbefestigung verwirklichbar. Insbesondere
ist auch eine seitliche Befestigung und Halterung der Glaselemente denkbar. Eine Möglichkeit,
dies im Sinn der bevorzugten Erfindungsmerkmale durchzuführen besteht darin, - die
beschriebene Schraubbefestigung gedanklich um 90° drehend -ein in seinen Konturen
entsprechend ausgebildetes Anschlussstück horizontal zu montieren, so dass sein Führungsschlitz
(vgl. Bezugszeichen 17.2) senkrecht zum Scheibenrand steht. Ein T-förmiges Stützelement,
dessen Arme horizontal zwischen die entsprechenden Scheiben eingreifen, könnte zur
Abstützung der Anschlussstücke dienen.
[0063] Anstatt einen Führungsschlitz im Anschlussstück vorzusehen, könnte letzteres einen
Dorn resp. eine Schiene aufweisen, die in eine Rille des Stützelements eingreift.
[0064] Auch die Kopplung zwischen den Anschlussstücken innerhalb desselben Randbereichs
lässt sich anders verwirklichen.
[0065] Zusammenfassend ist festzuhalten, dass durch die Erfindung eine Sicherheitsbefestigung
für Isolierverglasungen geschaffen worden ist, die frei von Dichtungsproblemen ist,
da sie in keiner Weise in den abgedichteten Scheibenzwischenraum eingreift.
1. Sicherheitsbefestigung für ein Glaselement (1.2) einer Fassade oder dergleichen, bei
welcher ein Bolzen (23) durch das plattenförmige Glaselement (1.2) hindurchgeführt
und von einer tragenden Stützkonstruktion gehalten ist, dadurch gekennzeichnet, dass
zum Befestigen eines als Isolierverglasung (4.2, 5.2, 6.2) mit abgedichtetem Scheibenzwischenraum
(7.2) ausgebildeten Glaselements (1.2) dieses mindestens einen durch einen Abstandshalterrahmen
(6.2) ausgegrenzten, randseitig offenen Bereich (10) aufweist, in dem der Bolzen (23)
durch das Glaselement (1.2) hindurchgeführt ist.
2. Sicherheitsbefestigung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Stützelement
(13) von einem Rand des Glaselements (1.2) her in den offenen Bereich (10) eingreift
und dass mindestens zwei Scheiben (4.2, 5.2) der Isolierverglasung durch eigenständige
Bolzen (23, 24) fixiert und auf dem Stützelement (13) abgestützt sind.
3. Sicherheitsbefestigung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Bolzen
(23, 24) ein im offenen Bereich (10) angeordnetes Anschlussstück (16.2, 19.2) an die
entsprechende Scheibe (4.2, 5.2) presst, um einen flächenhaften, einem Vielfachen
eines Bolzenquerschnitts entsprechenden Kontakt zwischen der jeweiligen Scheibe (4.2,
5.2) und dem jeweiligen Anschlussstück (16.2, 19.2) zu schaffen.
4. Sicherheitsbefestigung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlussstücke
(16.2, 19.2) unmittelbar gekoppelt sind und dabei in einer durch die Scheiben (4.2,
5.2) definierten Ebene relativ zueinander verschiebbar resp. justierbar sind.
5. Sicherheitsbefestiung nach einem der Ansprüche 3 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen den Anschlussstücken (16.2, 19.2) und der jeweiligen Scheibe (4.2, 5.2) ein
Gleitelement (27) angeordnet ist und dass die genannten Gleitelemente Teil einer die
Anschlussstücke aufnehmenden Hülle (27) sind.
6. Sicherheitsbefestigung nach einem der Ansprüche 4 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
für die Zwecke der Kopplung das eine Anschlussstück (16.2) einen Führungsschlitz (18.2)
hat, in welchen das andere Anschlussstück (19.2) mit einer Führungsplatte (20.2) eingreift.
7. Sicherheitsbefestigung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
das eine Anschlussstück (16.2) eine schlitzförmige Ausnehmung (17.2) hat, in welche
das Stützelement (13, 13.4) eingreift und dass Mittel (29.1, 29.2) zum Abstimmen einer
Abstützhöhe des Anschlussstücks (16.2) vorgesehen sind.
8. Sicherheitsbefestigung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlussstück
(16.2) und das Stützelement (13, 13.4) gelenkig miteinander in Verbindung stehen,
um einer allfälligen Deformation der Scheibe nachgeben zu können.
9. Sicherheitsbefestigung nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass
für die Bolzen (23, 24) zwei fluchtende Bohrungen (11, 12) in den Scheiben (4.2, 5.2)
vorgesehen sind.
10. Sicherheitsbefestigung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass
die Anschlussstücke (16.2, 19.2) aus Aluminium und die Gleitelemente aus Kunststoff
bestehen.
11. Glaselement geeignet für eine Sicherheitsbefestigung nach Anspruch 1, mit mindestens
zwei beabstandeten Glasscheiben (4.2, 5.2) und einem dazwischen angeordneten Abstandshalterrahmen
(6.2) zur Abgrenzung eines gegen aussen abgedichteten Scheibenzwischenraums (7.2),
dadurch gekennzeichnet, dass der Abstandshalterrahmen (6.2) mehrere für die Schraubbefestigung
geeignete, gegen aussen offene Randbereiche (10) ausgrenzt.
12. Glaselement nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass vier kreissegmentförmige,
insbesondere halbkreisförmige Randbereiche (10) ausgegrenzt sind, in denen die mindestens
zwei Scheiben (4.2, 5.2) jeweils fluchtende Bohrungen aufweisen.
13. Stützelement für eine Sicherheitsbefestigung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass sie T-förmig ist, wobei die beidseitig wegragenden Arme so ausgebildet sind,
dass sie in den gegen aussen offenen Randbereich (10) zweier benachbarter Glaselemente
(1.1, 1.2) eingreifen können.
14. Stützelement nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einer der Arme
(13.4) aus seiner Stirnseite hervortretende Stellschrauben (29.1, 29.2) zum Abstimmen
der Lage des Glaselements (1.2) aufweist.
15. Stützelement nach einem der Ansprüche 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die
plattenförmigen Arme (13.4, 15.3) wulstartige Ausbuchtungen (28.1, 28.2) aufweisen
zur gelenkigen Abstützung bzw. Führung des zugehörigen Anschlussstücks (16.2, 16.1).
16. Fassade mit mehreren Glaselementen (1.1, ..., 1.9) nach Anspruch 11, die mit Sicherheitsbefestigungen
nach Anspruch 1 an einer Stützkonstruktion befestigt sind.