[0001] Die Erfindung betrifft eine Betätigungsvorrichtung für ein Verschlußgetriebe, und
zwar insbesondere an einem zweiflügeligen Fenster, einer zweiflügeligen Tür od. dgl.
ohne Mittelpfosten oder aber an einem Fenster, einer Tür od. dgl. mit mindestens einem
nach außen öffnenden Flügel. Dabei besteht diese Betätigungsvorrichtung aus einer
Rosette, in der entweder eine Antriebsnuß für den Kraftangriff eines Bedienungshebels
oder aber unmittelbar ein Bedienungshebel mit Antriebsnuß drehbar gelagert ist. Auch
weist die Antriebsnuß eine Ausnehmung zur formschlüssigen Aufnahme eines Endstückes
einer Welle auf, deren freies Ende als Drehkupplungs-Mitnehmer für ein Antriebselement
des Verschlußgetriebes dient.
[0002] Zweiflügelige Fenster und Türen od. dgl. ohne Mittelpfosten wurden schon vor mindestens
40 Jahren (vergl. z.B.
BESCHLÄGEHANDBUCH Band I; Fenster und Fensterläden, Zeichnungsblatt No. 1002 aus 1951, Zeichnungsblatt
No. 1003 aus 1951 und Zeichnungsblatt No. 1301/1302 aus 1952) und werden auch heute
wieder (vergl. z.B.
DE 34 38 126 C2)so gebaut, daß eine ansprechende symmetrische Gesamtansicht zumindest von der Innenseite
her entsteht, ohne daß dabei die Ansichtsbreite der aneinanderliegenden Flügelhöhenschenkel
maßgeblich beeinflußt wird.
[0003] Zur Sicherstellung der symmetrischen Gesamtansicht des Fensters oder der Tür im Bereich
der aneinanderliegenden Flügelhöhenschenkel ist es natürlich - wie die genannten Druckschriften
deutlich zeigen - notwendig, den zur Betätigung des Verschlußgetriebes nötigen Bedienungshandhebel
mit seiner Lagerrosette ebenfalls mittig zur Gesamtansicht der beiden Flügelhöhenschenkel,
insbesondere auf einer sogenannten Schlagleiste anzuordnen. Diese ist auf der Innenseite
des Hauptflügels befestigt und übergreift in Schließlage beider Flügel die raumseitige
Stirnfläche des Nebenflügels..
[0004] Damit trotz verhältnismäßig schmaler Gesamtansicht der aneinanderliegenden Flügelhöhenschenkel
die Stabilität derselben durch die im Profil stufenförmig gestaltete Beschlagnut nicht
nachhaltig beeinträchtigt wird, ist diese Beschlagnut mit größerem Abstand von der
Unterseite der Schlagleiste in eine Falzumfangsfläche am Flügelhöhenschenkel des Hauptflügels
eingearbeitet, welche der Symmetrieebene zur Gesamtansicht der aneinanderliegenden
Flügelhöhenschenkel von Haupt- und Nebenflügel zumindest nahe liegt.
[0005] Die die stufenförmig profilierte Beschlagnut enthaltende Falzumfangsfläche kann am
Flügelhöhenschenkel des Hauptflügels entweder zum Nebenflügel hin mit Abstand vor
der Symmetrieebene, oder aber auch vom Nebenflügel weg hinter der Symmetrieebene liegen.
In jedem Falle gelangt beim Einbau eines Treibstangenverschlusses in die Beschlagnut
des Hauptflügels dessen Verschlußgetriebe mit der Drehachse seines Antriebselementes,
insbesondere eines Ritzels, jedoch in eine Position, welche eine seitliche Versetztlage
zur Symmetrieebene und somit auch zu der hiermit in Deckungslage verlaufenden Welle
des Bedienungshebels hat.
[0006] Auch bei Fenstern und Türen mit mindestens einem nach außen öffnenden Flügel ist
es oft unvermeidlich, daß die Drehachse des Antriebselementes, insbesondere Ritzels,
im Verschlußgetriebe des Treibstangenverschlusses mit seitlicher Versetztlage zur
Welle des auf der Innenseite des Flügelhöhenschenkels montierten Bedienungshebels
zu liegen kommt. In diesem Falle muß nämlich der Bedienungshebel mit seiner Lagerrosette
so auf der Innenseite des öffnungsseitigen Flügelhöhenschenkels montiert sein, daß
er bei der auswärts gerichteten Öffnungsbewegung des Flügels am benachbarten Rahmenholm
oder Flügelhöhenschenkel unbehindert vorbeibewegt werden kann.
[0007] Zur Überbrückung des in den vorgenannten Fällen unvermeidlichen, seitlichen Achsversatzes
zwischen dem Antriebselement des Verschlußgetriebes und dem auf der Innenseite des
Flügels mit Hilfe seiner Lagerrosette montierten Bedienungshebel ist die Benutzung
sogenannter Zwischengetriebe bekannt, wie sie beispielsweise durch FR-A-2 239 894
oder auch DE-U1 91 03 676 offenbart werden.
[0008] Abgesehen davon, daß diese Zwischengetriebe wegen ihres vielgliedrigen Aufbaus einen
hohen Herstellungs- und Kostenaufwand erfordern, liegt bei ihnen eine besondere Unzulänglichkeit
darin, daß sie jeweils nur für einen fixen Achsversatz zwischen Bedienungshebel und
Verschlußgetriebe gebaut sind. Unterschiedliche Relativlagen der Beschlagnut des Hauptflügels
zur Symmetrieebene der Gesamtansicht bzw. zur Achslage des Bedienungshebels erfordern
also auch entsprechend unterschiedliche Zwischengetriebe. Ein nicht unbeträchtlicher
Herstellungs- und Lageraufwand ist hiervon die Folge.
[0009] Zweck der Erfindung ist die Beseitigung dieser Unzulänglichkeiten. Es liegt daher
die Aufgabe vor, eine Betätigungsvorrichtung der eingangs spezifizierten Gattung vorzuschlagen,
welche nicht nur die Benutzung komplizierter und damit kostenaufwendiger Zwischengetriebe
vermeidet, sondern darüber hinaus auch die Möglichkeit bietet, in ein und derselben
Ausführung unterschiedliche Achsversatz-Lagen zwischen dem Antriebsglied des Verschlußgetriebes
von Treibstangenverschlüssen und der Welle des Bedienungshebels problemlos zu überbrücken.
[0010] Eine gattungsgemäße Betätigungsvorrichtung, welche diese Forderungen erfüllt, zeichnet
sich nach der Erfindung grundsätzlich dadurch aus,
daß einerseits das Endstück der Welle in der Ausnehmung der Antriebsnuß pendelnd gelagert
ist,
und daß andererseits auch das freie Ende dieser Welle ein Pendellager-Kopfstück als
Steck-Kupplungsglied für das Antriebselement des Verschlußgetriebes aufweist.
[0011] Die beidendig pendelbeweglich aufgenommene Welle der Betätigungsvorrichtung führt
zur Ausbildung zweier drehkraftübertragender Beugungsgelenke zwischen dem Bedienungshebel
und dem Antriebselement des Verschlußgetriebes, welche den jeweils vorhandenen Achsversatz
durch entsprechende Schräglage der das Zwischenglied bildenden Welle problemlos überbrücken,
solange bestimmte Beugungswinkel (um 15°) nicht wesentlich überschritten werden.
[0012] Vorteilhaft könnte es nach der Erfindung auch sein, wenn die Welle der Betätigungsvorrichtung
im Bereich zwischen der pendelnden Lagerung in der Antriebsnuß und ihrem dem Antriebselement
des Verschußgetriebes zugewendeten Pendellager-Kopfstück in ihrer Länge verstellbar
ausgeführt ist, um auch unterschiedliche Abstände zwischen der Einbauebene der Betätigungsvorrichtung
und der Einbauebene des Verschlußgetriebes problemlos überbrücken zu können.
[0013] Erwähnt sei an dieser Stelle, daß es in Verbindung mit sogenannten Doppel- oder Kastenfenstern
bereits zum Stand der Technik gehört (vergl. beispielsweise DE-C 705 675), die Antriebselemente
der Betätigungsgetriebe beider in die verschiedene Flügel eingebauten Treibstangenbeschläge
durch eine in ihrer Länge verstellbare, vielgliedrige und längenverstellbare Gelenkwelle
miteinander zu kuppeln. Die Treibstangenbeschläge beider Flügel können dadurch bzw.
gleichzeitig mit dem auf dem Innenflügel montierten Bedienungshebel geschaltet werden.
Hier geht es also darum, zwei baugleiche oder ähnliche Betätigungsgetriebe verschiedener
Fenster- oder Türflügel bedienungsabhängig miteinander zu kuppeln, nicht aber um die
Einsparung eines Zwischengetriebes.
[0014] Erwähnt werden soll hier aber auch, daß es bereits in einer Befestigungsrosette drehbar
gelagerte Bedienungshebel gibt (vergl. z.B. DE-U 74 24 932), deren zur Kupplung mit
dem Antriebselement eines Verschlußgetriebes dienende Welle in einer Ausnehmung des
Hebelhalses pendelbeweglich gehalten ist. Hier geht es jedoch lediglich darum, einem
schwergängigen Zusammenwirken des Bedienungshebels mit dem Verschlußgetriebe bei vorkommenden
Arbeitsungenauigkeiten vorzubeugen. Diese Möglichkeit könnte sich z.B. ergeben, wenn
als Folge eines ungenauen Anschlags ein geringer Achsversatz der Mittelachse des Antriebselementes
und der Drehachse des Bedienungshebels eintritt, welcher in seiner Größenordnung bei
1 mm, höchstens aber bei 2 mm liegt und bei fest mit dem Bedienungshebel verbundener
Welle zu einer Verspannung und damit zur Schwergängigkeit führen würde. Irgendwelche
Erkenntnisse, die dahin gehen, daß ein zur Überbrückung eines großen Achsversatzes
(z.B. 10 Millimeter bis 15 Millimeter) normalerweise zwischen Bedienungshebel und
Verschlußgetriebe zusätzlich vorgesehenes Zwischengetriebe eingespart werden kann,
vermittelt jedoch auch dieser Stand der Technik einem Fachmann nicht.
[0015] Nach der Erfindung weist die Welle einen Mehrkant-Querschnitt, insbesondere Vierkant-Querschnitt
auf, wobei sowohl ihr Endstück als auch ihr Pendellager-Kopfstück im Anschluß an eine
Umfangseinschnürung mit entsprechendem Vierkant-Querschnitt einstückig an diese angeformt
und zum freien Ende hin ballig ausgebildet ist.
[0016] Vorteilhafterweise sollten also das Endstück und das Pendellager-Kopfstück der Welle
- dort, wo sie den Drehkupplungs-Mitnehmer bilden - die gleiche Querschnittsform und
Querschnittsabmessung haben, wie deren zwischen den Umfangseinschnürungen gelegener
Längenabschnitt. D.h. die Umfangseinschnürungen sollten spanlos oder spanend, z.B.
durch Pressen oder Fräsen, in eine auf ihrer ganzen Länge gleichen Querschnitt aufweisende
Welle eingeformt werden.
[0017] In manchen Fällen empfiehlt es sich auch, erfindungsgemäß die die Antriebsnuß lagernde
Rosette als ein unter die Lagerrosette eines handelsüblichen Bedienungshebels setzbares
Adapterstück auszuführen, wobei dieses Adapterstück mit Durchlässen für die Befestigungsschrauben
und ggf. auch für dazu koaxiale Fixierdorne der Bedienungshandhebel-Lagerrosette versehen
ist. Auf diese Art und Weise läßt sich nämlich ein erfindungsgemäßes Betätigungsvorrichtung
in Kombination mit vielen verschiedenen Ausführungsformen handelsüblicher Bedienungshebel
verwenden.
[0018] Mit der im Adapterstück lagernden Antriebsnuß, aber auch mit der Ausnehmung der unmittelbar
im Lagerhals des Bedienungshebels vorgesehenen Antriebsnuß kann das Endstück der Welle
begrenzt axial verschiebbar und pendelnd, aber im übrigen unlösbar in Verbindung gehalten
werden. Hingegen sollte das am freien Ende der Welle ausgebildete Pendellager-Kopfstück
mit dem Antriebselement des Verschlußgetriebes lediglich in eine lösbare, aber drehfeste
und begrenzt beugefähige Steckverbindung gelangen.
[0019] In jedem Fall kann es von Vorteil sein, wenn nach der Erfindung die Umfangseinschnürung
zum Endstück und zum Pendellager-Kopfstück hin je durch eine steile Pyramidenfläche
und zur Wellenmitte hin durch eine flache Kegelfläche begrenzt ist und dabei die Flanken
der Pyramiden- und der Kegelflächen miteinander etwa einen rechten Winkel einschließen.
Der Kegelwinkel der flachen Kegelfläche kann vorteilhaft zwischen 145° und 150°, beispielsweise
bei 148° liegen, so daß demnach der Winkel der steilen Pyramide zwischen 30° und 35°,
z.B. bei 32°, liegt.
[0020] Um mit der vorstehend offenbarten Betätigungsvorrichtung nach im Bereich zwischen
der pendelnden Lagerung in der Antriebsnuß und ihrem dem Antriebselement des Verschlußgetriebes
zugewendeten Pendellager-Kopfstück auch unterschiedliche Abstände zwischen der Einbauebene
der Betätigungsvorrichtung und der Einbauebene des Verschlußgetriebes unter weitgehender
Vermeidung von Spiel überbrücken zu können, ist es möglich, die einerseits das Endstück
und andererseits das Pendellager-Kopfstück aufweisende Welle in ihrer Länge verstellbar
auszuführen, wie das in anderem Zusammenhang, beispielsweise nach
DE 705 675 C bekannt ist.
[0021] Da die in sich längenverstellbare Ausbildung einer Welle aber nicht nur aufwendig
und teuer, sondern auch für eine dauerhaft funktionssichere Abstandsüberbrückung problematisch
ist, wird erfindungsgemäß in Vorschlag gebracht,
- daß in der axialen Ausnehmung des Bedienungshebels ein die Antriebsnuß tragender Mitnehmerbolzen
undrehbar aber axial verschiebbar sitzt,
- der relativ zum Bedienungshebel in Richtung gegen das in die Antriebsnuß eingreifende
Endstück der Welle unter ständiger elastischer Vorspannung gehalten ist.
[0022] Hierdurch läßt sich auf einfache Weise sicherstellen, daß eine einstückig ausgeführte
und beidendig pendelbeweglich aufgenommene Welle der Betätigungsvorrichtung bei jedem
möglichen Beugungswinkel zwischen dem Bedienungshebel und dem Antriebselement des
Verschlußgetriebes elastisch eingespannt ist und dadurch eine ordnungsgemäße Drehkraftübertragung
gewährleistet.
[0023] Baulich besonders einfach ist es dabei, wenn der Mitnehmerbolzen durch eine in die
Ausnehmung des Bedienungshebels eingesetzte Druckfeder unter elastische Vorspannung
gesetzt wird.
[0024] An in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen werden weitere Ausbildungsmerkmale
und Vorteile von erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtungen ausführlich erläutert.
Es zeigt:
- Fig. 1
- in räumlich angelegter Horizontalschnitt-Darstellung die unmittelbar - ohne Mittelpfosten
des Blendrahmens - zusammenwirkenden Flügelhöhenschenkel eines zweiflügeligen Fensters
im Einbaubereich des dem Hauptflügel zugeordneten Verschlußgetriebes sowie der diesem
zugeordneten Betätigungsvorrichtung,
- Fig. 2
- in größerem Maßstab und in der Draufsicht die Ausbildung der in Fig. 1 mit II gekennzeichneten
Bereiche der Betätigungsvorrichtung,
- Fig. 3
- einen Horizontalschnitt durch eine der Fig. 1 entsprechende Anordnung bei abgewandelter
Ausbildung des Betätigungsvorrichtung für das Verschlußgetriebe, und
- Fig. 4
- in Horizontalschnitt-Darstellung die unmittelbar - ohne Mittelpfosten des Blendrahmens
- zusammenwirkenden Flügelhöhenschenkel eines zweiflügeligen Fensters im Einbaubereich
des dem Hauptflügel zugeordneten Verschlußgetriebes sowie der damit in abgewandelter
Ausführung gekuppelten Betätigungsvorrichtung.
[0025] In Fig. 1 der Zeichnung sind von einem zweiflügeligen Fenster ohne Mittelpfosten
lediglich der verschlußseitige Flügelhöhenschenkel 1 des Hauptflügels und der verschlußseitige
Flügelhöhenschenkel 2 des Nebenflügels zu sehen. Dabei trägt der Flügelhöhenschenkel
1 des Hauptflügels auf seiner inneren bzw. raumseitigen Stirnfläche 3 eine Schlagleiste
4, während der Flügelhöhenschenkel 2 des Nebenflügels an seiner äußeren Stirnfläche
5 mit einer Schlagleiste 6 ausgestattet ist.
[0026] In der Schließlage des Fensters übergreift die vom Flügelhöhenschenkel 1 des Hauptflügels
getragene Schlagleiste 4 die raumseitige Stirnfläche 7 am Flügelhöhenschenkel 2 des
Nebenflügels, während gleichzeitig die äußere Stirnfläche 8 am Flügelhöhenschenkel
1 des Hauptflügels von der am Flügelhöhenschenkel 2 des Nebenflügels befestigten Schlagleiste
6 übergriffen ist.
[0027] Erkennbar ist aus Fig. 1 der Zeichnung auch noch, daß die innere Schlagleiste 4 mit
ihrer Profilbreite 9 symmetrisch zur inneren Gesamtbreite 10 der den sogenannten Mittelstoß
bildenden Flügelhöhenschenkel 1 und 2 von Hauptflügel und Nebenflügel angeordnet ist
und daß auch die Profilbreite 11 der äußeren Schlagleiste 6 eine symmetrische Anordnung
zur äußeren Gesamtbreite 12 dieses Mittelstoßes hat. Durch diese Ausgestaltung der
Flügelhöhenschenkel 1 und 2 sowie der Schlagleisten 4 und 6 wird am geschlossenen
Fenster im Bereich des sogenannten Mittelstoßes eine Symmetrieebene 13 - 13 definiert,
die normal zur Fensterebene gerichtet ist.
[0028] Da für den Bau von zweiflügeligen Fenstern und zweiflügeligen Türen od. dgl. von
Fall zu Fall unterschiedliche Profilsysteme aus Holz, Kunststoff, Metall oder auch
Mischkonstruktionen aus diesen Materialien zum Einsatz gelangen, liegt es auf der
Hand, daß die einander zugewendeten Falzflächen-Umfangsbereiche 14 und 15 der Flügelhöhenschenkel
1 und 2 von Hauptflügel und Nebenflügel mehr oder weniger unterschiedliche Profilierung
aufweisen. Deshalb haben sie auch relativ zur vorstehend definierten Symmetrieebene
13 - 13 mehr oder weniger unterschiedliche Abstände.
[0029] Die Falzflächen-Umfangsbereiche 14 und 15 der Flügelhöhenschenkel 1 und 2 von Hauptflügel
und Nebenflügel werden hauptsächlich zur An- und Unterbringung der funktionsnotwendigen
Beschläge genutzt. Deshalb ergibt sich zwangsläufig, daß diese Beschläge auch entsprechend
unterschiedliche Relativlagen zur genannten Symmetrieebene 13 - 13 einnehmen. Dies
gilt insbesondere für die Verschlußgetriebe der Treibstangenbeschläge, die üblicherweise
in Stufennuten der Falzflächen-Umfangsbereiche liegen und durch eine Betätigungsvorrichtung
16 manuell bedient werden müssen. Solche Betätigungsvorrichtung 16 bestehen in der
Regel aus einer Rosette 17, in der unmittelbar ein Bedienungshebel 18 drehbar gelagert
ist. Die Betätigungsvorrichtung 16 mit ihrer Rosette 17 und dem Bedienungshebel 18
wird dabei auf der inneren Schlagleiste 4 montiert. Das so, daß die Längsmittelebene
der Rosette 17 und folglich auch die Drehachse des Bedienungshebels 18 Deckungslage
mit der Symmetrieebene 13 - 13 hat.
[0030] Die Drehachse 19 - 19 eines Antriebeselementes 20, z.B. eines Ritzels, des in den
Flügelhöhenschenkel 1 des Hauptflügels eingebauten Verschlußgetriebes hat eine relativ
große seitliche Versetztlage 21 zur Symmetrieebene 13 - 13 bzw. zu der damit Deckungslage
aufweisenden Drehachse des Bedienungshebels 18, die funktionssicher überbrückt werden
muß.
[0031] Zum genannten Zweck ist beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 in den Lagerhals des
Bedienungshebels 18 als Antriebsnuß eine Mehrkant-, insbesondere Vierkant-Ausnehmung
22 eingearbeitet, welche zur formschlüssigen Aufnahme eines Endstückes 23 einer Welle
24 eingerichtet ist. Das freie Ende dieser Welle 24 bildet einen Drehkupplungs-Mitnehmer
für das Antriebselement 20, z.B. das Ritzel, des (ansonsten aus Vereinfachungsgründen
nicht dargestellten) Verschlußgetriebes.
[0032] Von wesentlicher Bedeutung ist, daß einerseits das Endstück 23 der Welle 24 in der
Mehrkant- insbesondere Vierkant-Ausnehmung 22 des Bedienungshebels 18 pendelnd gelagert
ist, während andererseits auch das freie Ende der Welle 24 ein Pendellager-Kopfstück
25 aufweist. Dieses Pendellager-Kopfstück 25 kann dabei als Steck-Kupplungsglied in
eine Mehrkant- insbesondere Vierkant-Ausnehmung 26 drehfest eingerückt werden, welche
in Fluchtlage mit der Drehachse 19 - 19 im Antriebselement 20 z.B. dem Ritzel des
Verschlußgetriebes vorgesehen ist.
[0033] Da die Welle 24 sowohl mit ihrem Endstück 23 als auch mit ihrem Pendellager-Kopfstück
25 zwischen dem Bedienungshebel 18 und dem Antriebselement 20 drehkraftübertragende
Beugungsgelenke bildet, kann der Achsversatz 21 durch entsprechende Schräglage der
Welle 24 problemlos überbrückt werden, zumindest solange bestimmte Beugungswinkel
nicht wesentlich überschritten werden. Die Schräglage der Welle 24 ist durch eine
in den Flügelhöhenschenkel 1 des Hauptflügels eingebrachte Bohrung ermöglicht.
[0034] Insbesondere aus Fig. 2 der Zeichnung läßt sich entnehmen, daß an die einen Mehrkant-Querschnitt,
insbesondere Vierkant-Querschnitt aufweisende Welle 24 des Endstück 23 sowie das Pendellager-Kopfstück
25 jeweils im Anschluß an eine Umfangseinschnürung 27 einstückig angeformt und mit
einer balligen Endfläche 28 ausgestattet sind. Dabei ist aus Fig. 2 ersichtlich, daß
die Umfangseinschnürung 27 zum Endstück 23 bzw. Pendellager-Kopfstück 25 hin je durch
eine steile Pyramidenfläche 29 begrenzt ist, an die sich zur Wellenmitte hin eine
flache Kegelfäche 30 anschließt. Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn die Flanken
der Pyramiden- und der Kegelflächen miteinander etwa einen rechten Winkel einschließen
und darüber hinaus der Kegelwinkel für die flache Kegelfläche 30 zwischen 145° und
150°, beispielsweise bei 148°, liegt.
[0035] Bewährt hat es sich auch, wenn daß Endstück 23 und das Pendellager-Kopfstück 25 der
Welle 24 zumindest dort, wo sie als Drehkupplungs-Mitnehmer in die Vierkantausnehmung
22 bzw. 26 von Bedienungshebel 18 und Antriebselement 20 eingreifen, die gleiche Querschnittsform
und Querschnittabmessung aufweisen, wie der zwischen den Umfangseinschnürungen 27
gelegene Lägenabschnitt der Welle 24. Die Umfangseinschnürungen 27 lassen sich in
die Welle 24 durch spanlose oder spanende Formgebung, z.B. durch Pressen oder Fräsen,
herstellen.
[0036] Bei dem in Fig. 1 der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Welle 24
mit ihrem Endstück 23 vorzugsweise drehfest und begrenzt längsverschiebbar, aber unlösbar
in der Vierkantausnehmung 22 des Bedienungshebels 18 gehalten, während ihr Pendellager-Kopfstück
25 mit der Vierkantausnehmung 26 des Antriebselementes 20 in drehfeste Steck-Kupplungsverbindung
gebracht werden kann.
[0037] Bei der Betätigungsvorrichtung 16 nach Fig. 1 handelt es sich praktisch um eine Bauart,
bei der die Lagerrosette 17, der Bedienungshebel 18 und die Welle 24 zu einer speziellen
verkaufsfähigen Baueinheit zusammengefaßt sind.
[0038] In Fig. 3 ist hingegen eine Betätigungsvorrichtung für den oben beschriebenen Gebrauchszweck
zu sehen, welche sich dadurch auszeichnet, daß eine Antriebsnuß 31 in einem Adapterstück
32 drehbar gelagert ist, das sich einfach unter die Lagerrosette 33 eines handelsüblichen
Bedienungshebels setzten läßt. Dabei ist das Adapterstück 32 mit (nicht gezeigten)
Durchlässen für die Befestigungsschrauben und ggf. auch für dazu koaxiale Fixierdorne
der Bedienungshebel-Lagerrosette 33 versehen. In der Antriebsnuß 31 ist einerseits
die Welle 24 mit ihrem Endstück 23 ähnlich der Fig. 1 pendelbeweglich, aber drehfest
und unlösbar gehalten. Andererseits hat die Antriebsnuß 31 einen Vierkantansatz, mit
dem eine entsprechende Vierkantausnehmung 22 des handelsüblichen Bedienungshebels
34 in Steckverbindung gebracht werden kann.
[0039] In allen Fällen wird durch die die Umfangseinschnürungen 27 begrenzenden Pyramidenflächen
29 und Kegelflächen 30 erreicht, daß einerseits zwischen der Vierkantausnehmung 22
und dem Endstück 23 und andererseits zwischen dem Pendellager-Kopfstück 25 und der
Vierkantausnehmung 26 Beugungsgelenke entstehen, die mit Beugungswinkeln um 10° eine
dauerhaft ruckfreie und damit leichtgängige Drehkraftübertragung sicherstellen.
[0040] Im Bereich zwischen den Umfangseinschnürungen 27 kann die Welle 24 bei Bedarf auch
eine längenverstellbare Ausgestaltung erhalten.
[0041] Erwähnenswert ist noch, daß die die Umfangseinschnürungen 27 zur Wellenmitte hin
begrenzenden, flachen Kegelflächen 30 beim Einbau der Welle 24 zwischen dem Bedienungshebel
18 der Betätigungsvorrichtung und dem Antriebsglied 20 des Verschlußgetriebes Stützfunktion
übernehmen können, indem sie sich jeweils speziell - im Bereich der Beuge jedes Beugegelenkes
- an der zugewendeten Stirnfläche des Bedienungshebels 18 und des Antriebselementes
20 anlegen.
[0042] Aus den vorstehenden Darlegungen ergibt sich, daß erfindungswesentlicher Bestandteil
der Betätigungsvorrichtung die besonders ausgestaltete Welle 24 ist. Sie bietet einerseits
durch ihr speziell gestaltetes Endstück 23 und andererseits durch ihr entsprechend
ausgeführtes Pendellager-Kopfstück 25 die Möglichkeit der unmittelbaren Bildung von
zwei drehkraftübertragenden Beugegelenken allein durch formschlüssige Eingriffsverbindung
mit einem Bedienungshebel 28 bzw. einer Antriebsnuß 31 und durch formschlüssige Eingriffsverbindung
mit dem Antriebselement 20 eines Verschlußgetriebes.
[0043] Bei der Betätigungsvorrichtung nach Fig. 4 ist in einer Lagerrosette 33 ein handelsüblicher
Bedienungshebel 34 drehbar gelagert, in den eine axiale Vierkantausnehmung 22 eingeformt
ist. In dieser Vierkantausnehmung 22 sitzt undrehbar, aber axial verschiebbar ein
Mitnehmerbolzen 35, der an seinem vorderen Ende eine Antriebsnuß 31 mit einer Mitnehmerausnehmung
37 hat. Mit dieser Mitnehmerausnehmung 37 der Antriebsnuß 31 steht eine Welle 24 über
ein Endstück 23 in einer ein drehkraftübertragendes Beugungsgelenk bildenden Steckverbindung.
Andererseits ist diese Welle 24 über ein Pendellager-Kopfstück 25 ebenfalls unter
Bildung eines drehkraftübertragenden Beugungsgelenkes mit dem Antriebselement 20,
z. B. einem Ritzel, über dessen Vierkant-Ausnehmung 26 in Verbindung gebracht.
[0044] Die Welle 24 mit ihrem Endstück 23 und dem Pendellager-Kopfstück 25 macht es durch
entsprechende Schräglage problemlos möglich, einen seitlichen Achsversatz zwischen
der Vierkant-Ausnehmung 26 des Antriebselementes 20 und der Mitnehmerausnehmung 37
in der Antriebsnuß 31 zu überbrücken, wie das deutlich aus der Zeichnung hervorgeht.
[0045] Der axial verschiebbar und undrehbar in der Vierkantausnehmung 22 des Bedienungshebels
34 sitzende Mitnehmerbolzen 35 ist relativ zu diesem in Richtung gegen das in die
Antriebsnuß 31 greifende Endstück 23 der Welle 24 unter ständiger elastischer Vorspannung
gehalten. Diese elastische Vorspannung kann dabei durch eine in die axiale Vierkantausnehmung
22 des Bedienungshebels 34 eingesetzte Druckfeder 36 hervorgebracht werden. Sie stellt
sicher, daß einerseits zwischen dem Endstück 23 der Welle 24 und der Antriebsnuß 31
sowie andererseits zwischem dem Pendellager-Kopfstück 25 und der Vierkantausnehmung
26 im Antriebselement 20 völlig selbsttägig eine dauerhaft sichere Kupplungsverbindung
erhalten bleibt, und zwar unabhängig von der durch den seitlichen Achsversatz zwischen
dem Bedienungshebel 34 und dem Antriebselelement 20 bestimmten Schräglage der Welle
24.
[0046] Obwohl vorstehend anhand der Zeichnung die Benutzbarkeit der Betätigungsvorrichtungen
nur in Verbindung mit zweiflügeligen Fenstern und Türen oder dgl. ohne Mittelpfosten
erläutert worden ist, besteht die Möglichkeit ihrer Anwendung ohne weiteres auch an
Fenstern und Türen od. dgl. mit mindestens einem nach außen öffnenden Flügel. In einem
solchen Falle ist dann die Einbauanordnung der Betätigungsvorrichtung an dem nach
außen öffnenden Flügel analog der Fig. 1 und 2 der DE 917 053 C vorzunehmen.
Liste der Bezugszeichen:
[0047]
- 1
- Flügelhöhenschenkel des Hauptflügels
- 2
- Vertikelholm des Nebenflügels
- 3
- raumseitige Stirnfläche des Hauptflügels
- 4
- innere Schlagleiste
- 5
- äußere Stirnfläche des Nebenflügels
- 6
- äußere Schlagleiste
- 7
- raumseitige Stirnfläche des Nebenflügels
- 8
- äußere Stirnfläche des Hauptflügels
- 9
- Profilbreite der inneren Schlagleiste
- 10
- innere Gesamtbreite
- 11
- Profilbreite der äußeren Schlagleiste
- 12
- äußere Gesamtbreite
- 13 - 13
- Symmetrieebene des Mittelstoßes
- 14
- Falzflächen-Umfangsbereich
- 15
- Falzflächen-Umfangsbereich
- 16
- Betätigungsvorrichtung
- 17
- Rosette
- 18
- Bedienungshebel
- 19 - 19
- Drehachse des Antriebselementes
- 20
- Antriebselement
- 21
- Versetztlage
- 22
- Vierkantausnehmung des Bedienungshebels
- 23
- Endstück der Welle
- 24
- Welle
- 25
- Pendellager-Kopfstück der Welle
- 26
- Vierkantausnehmung des Antriebselementes
- 27
- Umfangseinschnürung der Welle
- 28
- ballige Endfläche
- 29
- steile Pyramidenfläche
- 30
- flache Kegelfläche
- 31
- Antriebsnuß
- 32
- Adapterstück
- 33
- Lagerrosette
- 34
- Bedienungshebel
- 35
- Mitnehmerbolzen
- 36
- Druckfeder
- 37
- Mitnehmer-Ausnehmung der Antriebsnuß
1. Betätigungsvorrichtung für ein Verschlußgetriebe, insbesondere an einem zweiflügeligen
Fenster, einer zweiflügeligen Tür od. dgl. ohne Mittelpfosten oder an einem Fenster,
einer Tür od. dgl. mit mindestens einem nach außen öffnenden Flügel,
bestehend aus einer Rosette (17 bzw. 32), in der entweder eine Antriebsnuß (31) für
den Kraftangriff eines Bedienungshebels (34) oder aber unmittelbar ein Bedienungshebel
(18) mit Antriebsnuß (22) drehbar gelagert ist,
wobei die Antriebsnuß (31) eine Ausnehmung (22) zur formschlüssigen Aufnahme eines
Endstückes (23) einer Welle (24) aufweist,
und wobei das freie Ende der Welle (24) als Drehkupplungs-Mitnehmer für ein Antriebselement
(20) eines Verschlußgetriebes dient,
dadurch gekennzeichnet,
daß einerseits das Endstück (23) der Welle (24) in der Ausnehmung (22) der Antriebsnuß
(31) bzw. des Bedienungshebels (18) pendelnd gelagert ist,
und daß andererseits auch das freie Ende dieser Welle (24) ein Pendellager-Kopfstück
(25) als Steck-Kupplungsglied für das Antriebselement (20) des Verschlußgetriebes
aufweisen.
2. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Welle (24) einen Mehrkant-Querschnitt, insbesondere Vierkant-Querschnitt aufweist
und dabei ihr Endstück (23) sowie ihr Pendellager-Kopfstück (25) im Anschluß an eine
Umfangseinschnürung (27) einstückig angeformt und ballig (28) ausgebildet sind.
3. Betätigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die die Antriebsnuß (31) lagernde Rosette als ein unter die Lagerrosette (33)
eines handelsüblichen Bedienungshebels (34) setzbares Adapterstück (32) ausgeführt
ist, welches mit Durchlässen für die Befestigungsschrauben und ggf. auch für dazu
koaxiale Fixierdorne der Bedienungshebel-Lagerrosette (33) versehen ist.
4. Betätigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Endstück (23) und das Pendellager-Kopfstück (25) der Welle (24) die gleiche
Querschnittsform und Querschnittsabmessung wie der zwischen den Umfangseinschnürungen
(27) gelegene Längenabschnitt der Welle (24) aufweisen und die Umfangseinschnürungen
(27) durch spanlose oder spanende Formgebung gebildet sind.
5. Betätigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,.
dadurch gekennzeichnet,
daß das Endstück (23) der Welle (24) drehfest und längsverschiebbar aber unlösbar
in der Antriebsnuß (31) bzw. der Ausnehmung (22) des Bedienungshebels (18) gehalten
ist.
6. Betätigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Umfangseinschnürung (27) zum Endstück (23) und zum Pendellager-Kopfstück (25)
hin je durch eine steile Pyramidenfläche (29) und zur Wellenmitte hin durch eine flache
Kegelfläche (30) begrenzt ist und daß die Flanken der Pyramiden- und der Kegelflächen
miteinander etwa einen rechten Winkel einschließen.
7. Betätigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der axialen Ausnehmung (22) des Bedienungshebels (34) ein die Antriebsnuß (31)
tragender Mitnehmerbolzen (35) undrehbar aber axial verschiebbar sitzt, der relativ
zum Bedienungshebel (34) in Richtung gegen das in die Antriebsnuß (31) eingreifende
Endstück (23) der Welle (24) unter ständiger elastischer Vorspannung (36) gehalten
hat.
8. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Mitnehmerbolzen (35) durch ein die Ausnehmung (22) des Bedienungshebels (34)
eingesetzte Druckfeder (36) unter elastische Vorspannung gesetzt ist.